366 Tage - 366 Geschichten von Gedankenchaotin (366 Tage Challenge 2024) ================================================================================ Kapitel 47: 16.02.2024 - wahnsinnig ----------------------------------- “Bist du wahnsinnig und von allen guten Geistern verlassen? Wie kannst du dich nur so in Gefahr bringen?” Wütend fixierte Theresa ihren Freund Carlos und holte aus Reflex sogar aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Obwohl die Polizei noch in ihrem Wohnzimmer stand, fixierte sie sich auf ihren Freund. Der Einbruch, den sie entdeckt hatten, als sie vom gemeinsamen Abendessen nach Hause gekommen waren, hing ihr noch immer in den Knochen. Und das Carlos so leichtsinnig und vor allem wahnsinnig gewesen war, konnte sie erst recht nicht verstehen. “Ich wollte dich doch nur beschützen”, versuchte Carlos sich zu rechtfertigen, woraufhin Theresa missmutig den Kopf schüttelte. “Und deswegen musst du dich ihm in den Weg stellen, Carlos? Was, wenn er sich angegriffen hätte? Ich hätte es nicht ertragen, wenn er dich verletzt hätte. Ich möchte eine Familie mit dir gründen und dich nicht wochenlang im Krankenhaus oder noch schlimmer auf dem Friedhof besuchen!”, fuhr sie ihren Freund an und ballte die Hände zu Fäusten. Tränen rannen ihr über die Wangen und sie sah schon fast gar nichts mehr. Geschockt sah Carlos seine Freundin an und schloss sie schließlich einfach in seine Arme. Er hatte nicht nachgedacht, als er sich dem Einbrecher in den Weg gestellt hatte, sondern hatte sie lediglich beschützen wollen. “Es tut mir leid”, flüsterte er ihr leise ins Ohr, während sich Theresa in das Oberteil ihres Freundes krallte. Sie vergrub den Kopf an seiner Brust und schluchzte hin und wieder auf, ohne etwas zu erwidern. Erst als einer der Polizisten sie ansprach, hob sie ihren Blick. “Ihre Freundin hat Recht. Es war grob fahrlässig und hätte ganz anders ausgehen können”, stimmte er Theresa zu und verabschiedete sich anschließend mit seinen Kollegen von ihr. Leise seufzend nickte Carlos, bevor er sich doch wieder von Theresa löste. “Das mag sein, aber trotzdem würde ich es jederzeit wieder tun”, erwiderte er und trat einen Schritt zurück, als Theresa ihn fassungslos ansah. “Du würdest dich jederzeit wieder einem Verbrecher in den Weg stellen und dein Leben aufs Spiel setzen? Bedeute ich dir denn gar nichts?” Erneut ballte sie die Hände zu Fäusten und musterte sie ihren Freund. Sie steigerte sich völlig in ihren Gedanken hinein und wurde selbst fast wahnsinnig von dem Kopfkino, dass sich in ihr breit machte. “Sag doch gleich, dass du gar keine Zukunft mit mir willst”, fuhr sie ihn erneut an, woraufhin Carlos den Kopf schüttelte. “Natürlich will ich eine Zukunft mit dir, Schatz. Ich will in ein eigenes Haus mit dir ziehen, ich will unsere gemeinsamen Kinder aufwachsen sehen und dich an jedem Tag beschützen, den wir zusammen verbringen. Ich will, dass du glücklich bist und würde alles dafür tun, dass Leid, dass uns umgibt, von dir fernzuhalten.” “Ich kann nur mit dir glücklich werden, Carlos. Und das geht nur, wenn du auch an meiner Seite bist und nicht einfach dein Leben aufs Spiel setzt, um mich zu beschützen”, hauchte Theresa zurück und umschlang sich selbst mit den Armen. “Ich liebe dich und kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen, also … mach so etwas nie wieder”, schob sie leise hinterher und schmiegte sich wieder an Carlos, als er sie ein weiteres Mal in die Arme schloss. “Es tut mir leid”, wiederholte er seine Worte vorhin erneut, auch wenn es nicht komplett dem entsprach, was er dachte. Denn bei einer Sache war er sich sicher: Er würde seine Freundin immer und immer wieder auf diese Art und Weise beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)