Ein Schritt in die falsche Richtung von Berrii ================================================================================ Kapitel 9: Vaterfreuden ----------------------- Temari sah den beiden von den Felsen aus nach. Sie fühlte sich elendig dreckig. Wieso stand sie sich eigentlich immer selbst im Weg? Es war falsch gewesen, Shikamaru damals nichts zu erzählen. Und es war falsch, Shikadai nichts von seinem Vater zu erzählen. Seufzend legte sie den Kopf auf die Unterarme, die sie auf die Knie abgelegt hatte. Der Nara hatte ja recht, natürlich durfte ihr gemeinsamer Sohn ihn begleiten. Nur blieb sie dabei leider mit einem beschissenen Gefühl zurück. Die Blonde hätte heulen können, es war so, als hätte sie beide zeitgleich verloren. In den vergangenen Jahren hatte sie viel Zeit gehabt, um über sich und diesen Faulpelz nachzudenken. Zum damaligen Zeitpunkt hatte sie ihn als ihren besten Freund angesehen. Aber mit der Zeit war ihr klar geworden, wie viel er ihr bedeutete. Vielleicht war es eben nicht die Angst, das er mit einem Kind überfordert gewesen wäre, was sie dazu bewogen hatte, ihm all das zu verschweigen. Vielleicht war es eher die Angst gewesen, dass er sie nicht gewollt hätte. Ein Schluchzen kam ihr über die Lippen. Bei dem Gedanken an die gemeinsame Zeit mit Shikamaru kamen ihr nun doch die Tränen. Und das sie ihm irgendwann, ohne es zu merken, gestanden hatte, das sie ihn liebte, brach ihr fast das Genick. Seit zwei Jahren wusste er es und hatte nichts gesagt. Immer wieder sprachen sie beide davon, beste Freunde zu sein. Was empfand er eigentlich für sie? Und würde er ihr jemals verzeihen? Sie waren bereits eine halbe Stunde unterwegs, als Shikadai sich langsam entspannte. Es war seltsam, mit diesem für ihn noch fremden Mann, dem er aber zum verwechseln ähnlich sah, mitzugehen. Es hieß ja immer, man solle nicht mit Fremden mitgehen. Aber er war ja sein Vater! Grübelnd wandte sich der Junge bei dem Gedanken an Shikamaru: „Du... Ehm...“ „Hm?“, gab der Mann fragend von sich und schaute zu seinem Sohn hinunter. „Darf ich Papa sagen?“ Shikamaru hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Aber ja, sollte sein Sohn ihn nicht so anreden dürfen? „Wie du möchtest.“, antwortete er daher und versuchte sich innerlich zu entspannen, denn plötzlich fühlte er noch mehr Verantwortung auf seinen Schultern. Shikadai sah wieder nach vorne und grinste leicht: „Okay, Papa... Erzählst du mir was von dir?“ Oje. Das konnte anstrengend werden. „Was willst du denn wissen?“ Der Jüngere überlegte kurz: „Was spielst du am liebsten?“ „Shogi.“, gab der andere knapp zurück. „Oh! Bist du gut? Mama verliert immer gegen mich, das ist langweilig.“, erzählte Shikadai. Shikamaru grinste: „Kommt drauf an, wer mir gegenüber sitzt.“ Und gedanklich hatte er nun endlich eine Erklärung dafür, warum Temari unbedingt Shogi spielen von ihm lernen wollte. „Können wir in Konoha Shogi spielen?“ „Klar. Das wird aber mindestens drei Tage dauern. Konoha ist nicht direkt um die Ecke.“, erklärte Shikamaru, um seinem Sohn auch bewusst zu machen, wie lange die Reise dauern würde. Doch der Kleinere winkte nur beiläufig ab: „Ist mir klar. Mama war dann auch immer länger weg.“ „Wer war dann eigentlich bei dir?“ „Kankurou kommt dann immer. Gaara hat keine Zeit und nach Suna darf ich nur ganz selten. Und wenn sie alle drei weg sind, kommt halt Raku, sie ist eine Jonin im Ruhestand.“ Shikamaru nickte. Seiner Vermutung nach ließ Temari ihn wohl nicht nach Suna, weil wohl jedem, der ihn kannte, sofort klar wurde, dass er der Vater des Kindes war, schließlich war er sein Ebenbild. Das war wohl auch der Grund, warum sie nicht mehr in Suna lebte. „Wärst du gerne öfter in Suna?“, fragte der Mann nebenbei. Shikadai schüttelte den Kopf: „Nein... Ist langweilig. Es gibt nur Sand und wenn wir da sind, hat eh keiner Zeit für mich. Dann arbeiten Mama, Kankurou und Gaara stundenlang im Wohnzimmer an irgendwelchen Akten. Außerdem darf ich da nie das Haus verlassen.“ „Was machst du denn zuhause den ganzen Tag?“, nun wollte Shikamaru auch mehr von seinem Sohn erfahren, um ihn kennenzulernen. Der Jüngere verschränkte die Arme am Hinterkopf: „Ich schlaf gerne aus oder werfe mit Freunden Shuriken. Shogi spiel ich auch ganz gerne, aber mit Mama macht es keinen Spaß und meine Freunde können es nicht.“ Ein Grinsen zog sich über Shikamarus Lippen: „Und Schule?“ Empört zog der Kleinere eine Schippe: „Nervt. Aber Mama besteht darauf.“ Nun warf Shikadai seinem Vater einen hoffnungsvollen Blick zu: „Muss ich in Konoha wirklich in die Schule?“ „Deine Mutter bringt mich um, wenn du nicht gehst.“ „Wie nervig...“, kam es jammernd von seinem Sohn zurück. Da musste Shikamaru lachen, doch er behielt seine Gedanken für sich. Er wollte seinem Sohn nichts Falsches vermitteln, gerade weil er selbst als Kind aus Faulheit nichts für die Schule getan und dementsprechend schlechte Noten hatte. Am späten Abend, als Shikadai bereits fleißig am Gähnen war, kam Shikamaru erst der Gedanke, dass er die Reise anders strukturieren musste. Der Junge brauchte häufiger Pausen und mehr Schlaf in der Nacht. „Wir rasten hier.“, Shikamaru stoppte mit ihm im Schatten einer größeren Felsformation und stellte seinen Rucksack ab, „Ich hoffe, du hast dir einen Schlafsack eingepackt.“ „Natürlich.“, erwiderte Shikadai müde und rieb sich die Augen, während er seinen Rucksack hinunterrutschen ließ. Träge packte er das gesuchte Stück aus und entrollte es. Ein Knurren durchbrach die Stille. Shikamaru, der in dem Moment seine Decke auspackte, warf ihm einen Blick zu: „Hunger?“ Der Kleinere nickte: „Und Durst.“ „Wir haben nicht viel.“, Shikamaru reichte ihm eine Wasserflasche, „All zu viel Platz hatte ich nicht mehr in meinem Rucksack.“ Er warf ihm einen Apfel zu und holte sich selbst auch einen aus den Rucksack. Murrend betrachtete der Junge das rote Obst: „Das ist kein tolles Abendbrot.“ Der Größere seufzte: „So ist das nun mal auf Reisen. Man kann nicht viel mitschleppen.“ Murrend biss Shikadai in den Apfel und gab sich mit dem Bisschen zufrieden. Als der Junge endlich in seinem Schlafsack lag und schlief, ließ Shikamaru seine Gedanken schweifen. Die damalige Nacht hatte also eine Spur hinterlassen. Und Temari hatte es ihm all die Jahre verschwiegen, obwohl sie immer wieder mal in Konoha war. Es fühlte sich so surreal an, das dieses Kind, das da leise vor sich hin schlief, sein Sohn war. Wann wurde man schon von einem auf den anderen Moment Vater eines Sechsjährigen? Temari hatte ihn hintergangen, bei einer so enorm wichtigen Sache. Noch immer konnte er nicht nachvollziehen, warum sie ihm gegenüber nie etwas gesagt hatte. Aber Shikamaru erkannte nun, warum die Blonde so plötzlich für fast vier Jahre verschwunden war. Drei Jahre lang hatte Kankurou das Examen mit ihm gemanagt. Fast vier Jahre lang hatte er Temari gar nicht gesehen. Dann war sie überraschend wieder in ihrer Pflicht für das Examen aufgetaucht, jedoch war sie deutlich distanzierter zu ihm und viel gereizter, bis er sie am letzten Abend praktisch verführt hatte. Es setzte sich alles nach und nach zu einem Bild zusammen. Was Shikamaru jedoch erstaunte, war, das sich Kankurou ihm gegenüber nicht das kleinste bisschen anders verhalten hatte. Abgesehen davon, das er weniger mit ihm gesprochen hatte. Shikamaru hätte dem Puppenspieler durchaus zugetraut, dass er ihm nach dem Leben trachten würde. Aber das hätte Kankurou nicht machen können, da der Nara gar nichts von seinem Kind wusste. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Brüder von Temari es als richtig empfunden hatten, ihm alles zu verschweigen. Müde zog Shikamaru die Decke enger um sich und lehnte den Kopf zurück an den Felsen, um anschließend in den Sternenhimmel zu schauen. Diese Frau war schon immer so anstrengend gewesen, ebenso alles, was mit ihr zu tun hatte. Noch nie hatte Temari es ihm leicht gemacht. Ihr Verhalten hatte ihn sehr enttäuscht und verletzt, doch Shikamaru konnte nicht anders, als sie zu vermissen. Die letzten zwei Jahre war ihre Freundschaft zueinander so viel tiefer geworden. Zu tief, wie er sich eingestand. Welche besten Freunde landeten denn jeden Abend gemeinsam im Bett? Shikamaru seufzte. Sie hatten es zwar immer mal wieder betont, das sie beste Freunde waren. Aber wenn er ganz ehrlich darüber nachdachte, führten sie doch eigentlich schon eine Beziehung. Alles war so ungewiss und an diesem Punkt ärgerte sich der Nara, nie klar mit ihr darüber gesprochen zu haben. Er war einfach sorglos damit umgegangen und hatte jeden Moment mit der Blonden genossen. Und nun saß er hier, mit ihrem gemeinsamen Kind, während sie wahrscheinlich in ihrer Wut und Trauer alleine war. Shikamaru tat es so leid, und am liebsten wäre er jetzt bei Temari gewesen, doch auf der anderen Seite hatte sie ihn so sehr verletzt und enttäuscht, das er nicht wusste, wie er mit ihr umgehen sollte. „Papa?“, fragte Shikadai umsichtig. Er fühlte sich nicht so ganz wohl dabei, diesen Mann so anzusprechen, auch wenn es in Ordnung war. Shikamaru hörte ihn nur am Rande, er war noch viel zu müde, als das er auf dieses noch neue Wort ihm gegenüber reagierte. „Shikamaru?“, probierte der Junge es nun mit dem Vornamen seines Vaters. Gähnend öffnete dieser die Augen: „Hm?“ „Ich hab Hunger.“ Mit einem Schlag trafen den Nara die Ereignisse vom Vortag. Tief seufzend fuhr er sich mit einer Hand über die Augen und löste eher widerstrebend die Decke um sich. Wie spät war es überhaupt? Hatte der Junge nicht gesagt, er schlief gerne lange aus? „Hast du nicht gesagt, dass du Langschläfer bist?“, harkte Shikamaru direkt nach, während er seine Decke zusammen faltete und einsteckte. Beleidigt verschränkte der Kleinere die Arme: „Ich bin hungrig schlafen gegangen, da kann ich nicht lange schlafen.“ „Schon gut... Lass uns weiter, sobald wir den Wald erreicht haben, essen wir.“ „Was?!“, platzte es aus dem Kleineren heraus. Sofort breitete sich ein schlechtes Gewissen in Shikamarus Magengegend aus: „Ich hab noch einen Apfel. Im Wald können wir uns was zu essen suchen.“ Er reichte dem Jungen den Apfel, der diesen nur widerwillig annahm. „Es ist nicht mehr allzu weit. Dann können wir ein paar Fische fangen und braten.“ Shikadai zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Sowas war er von seiner Mutter einfach nicht gewöhnt, sie hatte immer ausreichend Essen dabei. Grummelnd packte der Junge seinen Schlafsack auch ein und setzte seinen Rucksack auf. Die Laune seines Sohnes war definitiv im Keller. Um etwas anderen Wind zwischen sie zu bringen, fing Shikamaru mit Fragen an: „Wie stellst du dich so an mit Shuriken?“ Murrend antwortete Shikadai: „Geht so.“ „Sonst noch etwas? Bringt dir deine Mutter irgendwas bei?“ Die Körperhaltung des Kleineren lockerte sich etwas: „Mama zeigt mir viel. Kankurou auch. Aber irgendwie ist das nicht meins.“ „Fächer und Puppen, was?“, grinste Shikamaru. „Ja. Mamas Fächer ist mir noch zu schwer und Puppen kann ich kein Millimeter bewegen. Und doof finde ich sie eh.“ „Und die Schatten?“ Shikadai runzelte kurz die Stirn: „Es ist schwierig. Ich mag es, aber richtig zeigen kann es mir ja keiner. Mama konnte mir nur ein paar Handzeichen zeigen, das war alles.“ Shikamaru nickte: „Ich wusste gar nicht, dass sie sich die gemerkt hatte. Oder sie hat sie mit Absicht für dich verinnerlicht. Zeig mal her, wie du das machst.“ Shikadai blieb stehen: „Okay!“ Shikamaru stellte sich ein paar Meter vor ihm hin und wartete ab. Sein Sohn legte die Hände in der richtigen Position zusammen und schloss die Augen. Wortlos ließ er seinen Schatten hervorschnellen und erreichte Shikamaru. „Kannst du mich auch laufen lassen?“ „Was?“, fragte Shikadai, verlor dabei aber auch die Kontrolle und sein Schatten schrumpfte wieder auf seine ursprüngliche Größe. Shikamaru war nun an der Reihe. Als er seinen Sohn unter Kontrolle hatte, ließ er ihn hin und her laufen und nebenbei die Arme heben. „Das will ich lernen!“, kam es begeistert von seinem Sohn. Der Morgen war gerettet. Unterwegs zum ersehnten Frühstück erzählte Shikamaru dem Jungen alles über das Jutsu, welche Möglichkeiten man hatte und worauf man achten musste. Nebenbei übte der Junge sich in den Handzeichen und hörte aufmerksam zu. „Das ist ja voll praktisch, damit kann man ja jeden Gegner bewegungsunfähig machen und angreifen, ohne sich selbst vom Fleck zu bewegen.“ „Dafür musst du aber auch die Reichweite haben.“, gab Shikamaru zu bedenken. „Mir gefällt die Technik trotzdem viel mehr, als die von Mama. Da muss man ständig in Bewegung sein.“ „Das hat aber auch seine Vorteile. Deine Mutter ist ein ernstzunehmender Gegner. Eigentlich ist sie nie zu fassen und ihre Kraft ist gewaltig.“ „Mama macht mir auch ohne Fächer Angst.“, warf der Junge ein und kratzte sich am Hinterkopf. Grinsend nickte sein Vater: „Verständlich.“ Shikadai sah zu ihm auf: „Aber du hast doch keine Angst vor ihr?“ „Angst ist nicht das richtige Wort. Ich weiß, wann es besser ist, nichts zu sagen und sie machen zu lassen. Aber ich habe auch keine Probleme damit, mich ihr in den Weg zu stellen oder meine Meinung zu sagen, wenn es sein muss.“ Der Junge sah wieder nach vorne und dachte nach. Eine ganze Weile liefen sie so schweigend nebeneinander her, bis er wieder den Mund aufmachte: „Sag mal... Liebst du Mama eigentlich?“ Die Frage lag Shikamaru direkt schwer im Magen, weil er Shikadai keine vernünftige Antwort auf die Frage geben konnte. „Warum möchtest du das wissen?“, antwortete der Ältere mit einer Gegenfrage. Shikadai zuckte kurz mit den Schultern: „Weiß nicht.“ Wieder Stille. „Tust du's?“ „Das ist kompliziert, Shikadai.“, antwortete Shikamaru schließlich seufzend. Der Junge rollte mit den Augen: „Ich hasse solche Antworten. Ich bin nicht dumm.“ „Das ist mir bewusst. Dennoch gibt es Dinge, die in deinem Alter noch nicht so nachvollziehbar sind.“ „Ich glaube, du willst es mir nicht sagen. So wie Mama. Die sagt auch nichts über dich.“ Der Nara wünschte sich augenblicklich die Stille zwischen ihnen zurück. Dieses Gespräch war ihm unangenehm. „Das ist blöd, wenn Erwachsene meinen, sie wären viel schlauer.“ „Ist es für dich denn wichtig, dass ich deine Mutter liebe?“, warf Shikamaru ein. Nun grübelte der Junge und legte den Kopf schief: „Ich weiß nicht. Es wäre schön für Mama, glaube ich. Sie ist immer allein.“ „Und du glaubst, das macht sie unglücklich?“ Leicht nickte der Kleinere: „Ja.“ Das Gespräch machte den Mann nachdenklich. Was sollte er nur über die Blonde denken, nach dieser Aktion? Und was fühlte er? „Da ist der Wald!“, durchbrach sein Sohn seine Gedanken und zeigte auf das Grün in der Ferne. Resignierend ließ Shikamaru seine Gedanken liegen: „Na dann auf zum Frühstück.“ Als sie endlich am Fluss ankamen, hopste der Junge begeistert am Ufer über die Steine. Er wirkte wie eine Pflanze, die im Kontakt mit Grünem zum Leben erwachte. Grinsend schnappte sich Shikamaru ein paar Kunais und folgte ihm zum Wasser. Wenig später saßen die beiden zufrieden vor einem prasselnden Feuer und genossen ihr Mahl. „Wie weit ist es noch?“ „Hm... Ich schätze, drei Tage.“ „Brauchst du alleine auch vier Tage?“ Der Mann schüttelte den Kopf leicht: „Nein. Aber du hast kürzere Beine, das ist legitim.“ Der Junge zog einen Schmollmund: „Ich kann schnell sein!“ Abschätzend musterte Shikamaru seinen Sohn: „So, meinst du?“ „Ja!“ „Wir haben es aber nicht eilig. Außerdem solltest du mal in eines deiner Schulbücher gucken, sonst bringt deine Mutter mich um.“, entgegnete der Nara locker und warf den Stock, auf dem sein letzter Fisch gespießt war, ins Feuer. „Hab ich zuhause liegen gelassen, hatte keinen Platz mehr im Rucksack.“, kam es nüchtern vom Kleineren. Mit einem Schlag war die Laune von Shikamaru im Keller: „Du solltest sie doch einpacken!“ „Hat keiner zu mir gesagt.“ Es war so typisch Kind. Und irgendwie typisch Temari. Dabei wurde dem Mann bewusst, wie sehr Kinder einen Nerven kosten konnten. „Deine Mutter wird stinksauer sein, wenn sie das herausfindet.“ Doch Shikadai kümmerte das in dem Moment herzlich wenig und so zuckte er nur mit den Schultern. „Steh auf, wir gehen weiter. Und nebenbei werde ich dir Aufgaben stellen.“ „Was?!“, nörgelte der Junge sofort los. „Du musst irgendwelchen Schulkram machen, sonst bekommen wir beide Ärger mit deiner Mutter!“, etwas gereizt löschte Shikamaru das Feuer mit Erde, die er mit dem Fuß auf die Glut schob. Augenrollend erhob sich sein Sohn: „Schule nervt...“ Nach und nach wurde Shikamaru klar, wie anstrengend ein Kind sein konnte. Natürlich war es auch schön, aber der Junge forderte ihn und ließ ihn eigentlich nur zur Ruhe kommen, wenn er schlief. Wenn sie gezwungenermaßen irgendwelche Aufgaben für die Schule im Kopf machten, herrschte dicke Luft zwischen den beiden, da der Vater eigentlich ebenso wenig Motivation dazu hatte, wie der Sohn. Dennoch war da eben der Unterschied, dass Shikamaru nun die Verantwortung dafür hatte und er wollte Temari auf keinen Fall enttäuschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)