Deidaras ABC von Pragoma ================================================================================ Kapitel 8: Horror Lotos ----------------------- Deidara sah auf zu Itachi, sah, wie er das Zimmer verließ und hörte, wie die Tür von außen verschlossen wurde. Langsam ließ er sich erneut in sein Kissen sinken, schloss die Augen und ließ seinen Gedanken, den freien und unstillbaren Lauf sich mitzuteilen, ihn zu entführen. Am Anfang war das absolute Nichts. Dunkelheit. Vielleicht nicht ganz: Ein kleines, unscheinbares Licht, wie die weit entfernte Öffnung eines Tunnels, indem er sich aufzuhalten schien. Vielleicht ein Gedanke. Klein, aber nicht derart bleibend, eher wachsend oder langsam näher kommend ... Und dann – mit einem furchtbaren Schlag aus Licht und Kälte – war er! Und er fror, fühlte sich so schwach, dass ihn bald darauf der Schlaf mit seinen sanften, dunklen Schwingen umschloss. Doch wenn er schlief, so träumte er nicht. Vielmehr war es so, als läge er mit offenen Augen. Und eher unbewusst nahm er damals dieses Funkeln, das ihn unaufhörlich um schwirrte, war und eine seltsame Energie, die langsam in ihm aufstieg ... Rabant hingegen genoss das Gespräch an seinem Tisch, ließ aber auch seine Tänzerin nicht außer acht und ließ den Champagner nur so fließen. Als er Itachis kurzes Räuspern vernahm, blickte er ihn ernst an, lauschte dem, was er sagte und bot dem Uchiha den Platz neben sich an. "Keine Sorge, in drei oder vier Tagen wirst du den Kleinen nicht wieder erkennen, dann macht der freiwillig alles mit", erwiderte er geheimnisvoll, reichte Itachi ein Bier und steckte den Schlüssel, welcher auf dem Tisch lag, in seine Innentasche. Er wurde jedoch wieder rasch hellhörig, als Itachi sich nach Deidaras Aufträgen erkundigte und schlug rasch sein Büchlein auf. „Mal sehen...." Er blätterte kurz durch den Timer und sah wieder auf. "Morgen Abend um die gleiche Zeit wäre er frei und dann erst wieder in vier Tagen." Mit einem Nicken nahm Itachi das Angebot an und setzte sich. Interessiert verfolgte er, was Rabant in verschwörerischem Tonfall versprach. In drei oder vier Tagen also? Was hatte er mit ihm vor? Der Uchiha bedachte ihn mit einem eher misstrauischen Seitenblick, nahm dann jedoch erst einmal dankend das Bier entgegen. „Freiwillig? Wie stellst du das denn an?", rutschte es ihm raus. Wie so oft hatte die Neugier gesiegt. Vorstellen konnte er es sich bei Deidara immer noch nicht. Mussten wirklich starke Mittel sein, um den Blondhaarigen so weit zu bringen. Dass Rabant sofort seinen Terminplaner zücken würde, sobald es ums Geld ging, damit hatte er bereits gerechnet. Als er hörte, dass Deidara bereits am nächsten Tag wieder frei sein würde, verzog er kurz unzufrieden das Gesicht. „In vier Tagen ist okay, kann leider nicht eher ...", erwiderte er und nahm einen Schluck vom Bier, um es danach wieder abzustellen. „Arbeit", grummelte er leise. Pain hatte ihn für die nächsten drei Tage mit mehr Arbeit versorgt, als ihm lieb war und nun war Deidara in der Zeit auch noch frei. Vielleicht besser, er verdiente zwar mehr als nur gut, doch jeden Tag konnte er sich so was auch nicht leisten. Rabant schaute Itachi mit vielsagendem Blick an, hörte zu, was er sagte und freute sich, dass dieser seiner Einladung auf ein Getränk folgte. Jedoch störte ihn die Frage, welche Itachi ihm so rotzfrech und neugierig stellte. „Ja, freiwillig, nur wie ich das mache, geht dich jedoch wirklich nichts an. Ich sage nur, dass es ähnlich wie bei einem Pferd ist, welchem man gern die Peitsche gibt, wenn es nicht spurt", erklärte er mit einem fiesen und sehr kalten Grinsen im Gesicht, wandte sich dann aber wieder seinem Timer zu und blätterte ein paar Seiten vor. Die Worte, welche der Uchiha von sich gab, ließ ihn kurz schmunzeln. Ja, die liebe Arbeit konnte einem wirklich jedes Vergnügen zunichtemachen, aber was soll's. „Gut, dann trage ich dich für Samstag ein, alles andere besprechen wir dann. Ich will jetzt noch etwas die Show genießen und nicht ständig über die Arbeit sprechen. Das verstehst du doch?", fragte er mit einem leicht süffisanten Grinsen, blickte dann schon zur Show-Bühne und genoss es, wie sich nun eine dralle Blondine im Takt der Musik bewegte und sich langsam anfing zu entkleiden. Itachi hätte beinahe genervt aufgestöhnt, als Rabant etwas abweisend auf seine Frage reagierte. Logisch, dass er seine Methoden niemandem verriet und nicht gerade erfreut schien, wenn man danach fragte. Er beschloss daher, es einfach hinzunehmen, nicht, dass Rabant auf die Idee kam, ihm seinen Rabatt abzusprechen, nur weil er zu viel Interesse gezeigt hatte. Itachi hob nur einen Moment skeptisch die Augenbraue, als er das fast schon sadistische Grinsen sah. Deidara würde in den nächsten Tagen sicher nicht viel zu Lachen haben und wenn es sich nicht gerade um den Künstler handeln würde, hätte Itachi es sicher auch nicht gutgeheißen. Aber so ... Anders konnte man den Kleinen sicher nicht handhaben und etwas Besseres hatte er ohnehin nicht verdient. Und wie Rabant ihm mitteilte, würde er am Samstag wohl bereits sehen, was genau es gebracht hatte. Eigentlich nicht mehr als ein dummer Zufall, dass er Deidara gerade hier begegnet war. Noch immer verstand er nicht ganz, wieso dieser überhaupt noch lebte. Doch er nahm es einfach hin, rieb sich bereits die Hände, wenn er daran dachte, dem kleinen Giftzwerg alles zurückzuzahlen. Dass Rabant nun nicht weiter über die Arbeit reden wollte, verständlich. Der Uchiha widmete sich auch viel lieber der Show, verfolgte interessiert die Blondine auf der Bühne und lehnte sich zurück. Die Tänzerinnen wechselten, sein Bier leerte sich und nach dem zweiten beschloss er sich lieber doch langsam auf den Heimweg zu machen. Mit einer kurzen Verabschiedung erhob er sich. Rabant schien von seiner Show auch nicht genug zu bekommen, klebte förmlich mit seinem Blick auf der Bühne. Eigentlich hatte Itachi bereits vor zwei Stunden aufbrechen wollen, doch wie so oft ließ er sich von den Shows in der Lotosblüte viel zu sehr ablenken. Rabant genoss die Show seiner Tänzerinnen immer sehr gern und in vollen Zügen, immerhin wollten ihm fast alle der Mädchen gefallen und zeigten das auch ganz offensichtlich. Dass Itachi sich nun ebenfalls zurücklehnte und die Show genoss, bekam er gar nicht mit, vielmehr schickte er per SMS eine kurze Anweisung an Jonny und dieser folgte dieser gleich, machte sich auf den Weg und nach oben zu Deidara. Jetzt wieder voll konzentriert schaute Rabant den wechselnden Damen zu, schaute hin und wieder zu Itachi und dann wieder zur Bühne. Als dieser nach zwei weiteren Stunden jedoch gehen wollte, störte ihn nicht, immerhin wusste er, dass er schon lange hier war und so verabschiedete er den Uchiha kurz und widmete sich dann wieder den geschäftlichen Dingen zu. Ein weiterer Herr wollte Deidara buchen, hatte sogar Glück und wurde von ihm persönlich nach oben geführt und in das Zimmer, in welchem dieser sich befand. Jonny verließ dieses gerade, grinste Rabant gutgelaunt an und verschwand wieder nach unten. Verstümmelt waren Deidara Flügel, die einst seine Seele empor trugen. Verbrannt, wie die einer Motte im Kerzenlicht. Nun begann sanftes Schwarz ihn zu umhüllen, hervorgebrochen aus den Abgründen der Verdrängung. Nur ein Schimmer, wie der einer ersterbenden Flamme blieb. Ein trüber Lichtblick, der ihn mit dem Versprechen eines erneuten Entfachens aus den Tiefen der Dunkelheit hervorzulocken versuchte. Doch der Schmerz blendet schließlich alles aus. Sein Haar – so schön. Eine Dornenkrone es bekam. Die Haut – so weiß. Sein Mund – so rot. Ein Schrei durch seine Lippen drang. "Du wirst nie mehr lachen!" Das Blut in seinen Ohren sang. Zusammengekrümmt kauerte er in einer dunklen Ecke auf dem Boden, die Beine von den Armen umschlossen, dicht an den Oberkörper gezogen. Ein kalter Windzug strich über seine geschundene Haut – und durch die verborgensten Gänge seiner Seele. Die Bilder vor seinen Augen fingen an zu verschwimmen, all seine Tränen werden Perlen sein, eingeschlossen in das erschöpfte Herz. Wundes Herz. Körper schmerzt. Seele zerstört. Niemand hatte seine Schreie gehört ... Natürlich hatte Itachi verschlafen und war am darauf folgenden Tag deshalb etwas verspätet zur Arbeit erschienen. Pain hatte es sich nicht nehmen lassen, ihn mit einem Vortrag über Pünktlichkeit und Arbeitsmoral zu quälen und letztendlich durfte er den Überwachungsauftrag dann auch noch allein ausführen. Soviel Langeweile hatte der er selten erlebt. Ganze drei Tage und seine Laune sank zwischenzeitlich auf den Tiefpunkt. Für jemanden wie ihn tatsächlich eine Seltenheit. Gerade deshalb noch weniger erträglich. Mit einem Murren hatte er die neue Auftragsliste gelesen, welche dafür sorgen würde, dass er die ersten Tage der nächsten Woche in den Archiven Unterlagen auseinandernehmen durfte. Natürlich allein. Und sicher Pains Art ihm einen Denkzettel zu verpassen. Entsprechend mürrisch betrat er an seinem freien Abend die Lotusblüte. Etwas genervt schlenderte er direkt an die Bar, ließ sich dort auf einem der Hocker nieder und wendete sich der Bühne zu, auf der die Show bereits in vollem Gange war. Seine Laune hob sich unmerklich, als er sah, wie die Brünette langsam die Hüllen fallen ließ. Dennoch nicht ausreichend, um ihn die folgenden Tage verdrängen zu lassen. „Ein doppelter Whiskey ...", warf er dem Barkeeper entgegen, der geschäftig ein paar Drinks mixte und sah sich kurz um. „Hast du Rabant gesehen?", setzte er hinzu und musterte den Keeper fragend. Schließlich hatte er Deidara gebucht und die Abwechslung brauchte er auch dringend. Zudem gefiel ihm die Aussicht sich etwas abzureagieren und der Blondhaarige passte einfach hervorragend in die Rolle des Prügelknaben. Jonny stand an diesem Abend schon gute sechs Stunden hinter der Bar, stellte Lulu die Getränke auf das Tablett und sah wenig später, wie Itachi die Lotosblüte betrat und genau auf ihn zusteuerte. Besonders gut gelaunt sah dieser nicht aus, machte sich durch seine Bestellung auch deutlich bemerkbar. Gern machte Jonny Itachi seinen bestellten Whiskey fertig, wunderte sich nicht mal, dass es gleich ein doppelter sein sollte und stellte ihm diesen auf den Tresen hin. Auf die Frage hin, ob er Rabant gesehen hätte, nickte er kurz, deutete dezent zu der Bürotür hinter sich. "Er ist im Büro und telefoniert, aber er kommt jeden Moment." Jonny wandte sich dann wieder dem Spülen der Gläser zu und wenig später kam auch Rabant schon aus der Tür raus und direkt auf sie zu. "Itachi, wie schön dich zu sehen", begrüßte er ihn locker, setzte sich heute mal zu ihm an die Bar und bestellte sich einen von Jonnys Cocktails. „Wartest du schon lange?", wandte er sich erneut an Itachi und blickte dabei kurz auf die Uhr. Dankend nahm Itachi den Drink entgegen, setzte an und nahm einen etwas größeren Schluck. Augenblicklich fühlte er sich etwas besser und verfolgte weiter die Show. Den Hinweis, dass Rabant noch in seinem Büro saß und telefonierte, nahm er nur am Rande wahr. Kurz sah er auf, nickte Jonny zu, als dieser auf die Tür hinter sich deutete und widmete sich wieder seinem Glas. Bei dem, was die Bühne zu bieten hatte, dachte er auch weniger an die kommenden Tage und seine Laune hob sich etwas. Nur kurze Zeit später und Rabant trat wie versprochen zu ihm. „Gut gelaunt, wie ich sehe ...", warf er dem Älteren mit einem Nicken entgegen und schüttelte auf dessen Frage hin nur den Kopf. „Ich denke nicht und selbst wenn, bei der Show ..." Kurz deutete er auf die Blondine, die sich zum Takt der Musik entblätterte. „... wird die Zeit nicht lang." Grinsend wandte er sich wieder an Rabant und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. „Was genau wolltest du besprechen?", verlangte Itachi dann ohne Umschweife zu wissen, schließlich hatte Rabant dezent darauf hingewiesen, bevor er sich beim letzten Mal dafür ausgesprochen hatte, nicht weiter über die Arbeit zu reden. Rabant sah Itachi weithin an, hörte, was er sagte und nickte leicht. "Das weißt du doch, mir geht es immer gut. Die Damen spuren, das Geschäft läuft und sogar mein kleiner Tiger lässt langsam seine Krallen drin", erzählte er zufrieden seinem Gegenüber, ehe er an seinem Drink nippte und sich kurz umsah. "Schön, dass dir meine Shows gefallen, ich will doch nur das Beste für meine Gäste und Langeweile kann ich gar nicht ab", erklärte er sich weiterhin und schaute Itachi dennoch mit ernsten Blicken an. "Was ich mit dir besprechen will? Nun ja, eigentlich nur das Geschäftliche, oder hast du kein Interesse mehr?", fragte Rabant ernst, schaute dabei kurz hoch an die Decke und schmunzelte leicht. Vor wenigen Minuten hatte er Deidara noch einmal eine Spritze verabreicht, dieser dürfte wohl etwas benommen und ziemlich rattig sein. Heute würde der Kleine wohl keine zicken machen, würde alles machen und die Kasse klingeln lassen. Itachi verfolgte die Worte des Älteren nur mit halbem Ohr. Jemand wie Rabant hatte nie einen Grund sich zu beklagen, dessen war er sich bewusst. Immerhin wurde eine Menge über dessen Methoden gemunkelt und nicht ein gutes Gerücht war darunter. Vielleicht wurde er gerade deshalb hellhörig, als Deidara kurz angesprochen wurde. Es interessierte ihn schon, wie Rabant den Kleinen ruhig gestellt hatte, nur leider hielt dieser ja nicht allzu viel von Neugier. Ihm waren so viele Mittel bekannt, die dafür infrage kamen und wer wusste schon, woran der Bordellbesitzer herankam. Als der Blick seines Gegenübers plötzlich ernster wurde, musste er allerdings stutzen. Hatte er was Falsches gesagt? „Kein Interesse?", wiederholte er verwirrt. Rabant sah also nur seinen Profit schwinden? Einen Moment entglitten Itachi tatsächlich die Gesichtszüge, bevor er auflachte und dabei beinahe seinen Whiskey verschüttet hätte. „Wie kommst du darauf? Sicher hab ich noch Interesse", versicherte er, als er sich wieder beruhigt hatte und setzte das Glas erneut an die Lippen. Im Augenwinkel bemerkte er das Schmunzeln und wunderte sich etwas als Rabant seinen Blick hob. Itachi konnte nur vermuten, woran der Ältere gerade dachte. „Wie lange wäre der Kleine eigentlich heute frei?", warf er einfach ein, stellte sein leeres Glas ab und drehte es nachdenklich zwischen seinen Fingern. Die Idee, sich mit Deidara etwas mehr Zeit zu lassen, gefiel ihm ... vor allem, wenn er an den Stress der kommenden Woche dachte. Statt Itachi anzusehen, zog es Rabant vor seinen Mädels an der Stange zuzuschauen, jedoch wandte er sich wieder dem Uchiha zu, als dieser ihn wiederholte und das konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Seine Gesichtszüge verfinsterten sich, auf der Stirn zeigte sich eine deutliche Zornesfalte. "Ich brauche keinen Papagei, merk dir das und ja ich hab dich etwas gefragt und möchte gern eine Antwort von dir. Ansonsten kann ich den Termin auch anders vergeben", schnarrte er grollend und ließ die Finger knacken. Als er jedoch dann hörte, dass er noch Interesse hatte, hellte seine Laune wieder auf und er lächelte sogar ganz kurz, wenn auch etwas aufgesetzt. "Wunderbar, das höre ich doch gern", grinste er zufrieden, bestellte sich bei Jonny noch einen Drink und wandte sich erneut Itachi zu, welcher fragte wie lange Deidara frei wäre. „Uhuuu~ willst du ihn länger buchen? Nun ja, er ist heute etwa drei Stunden frei, du könntest sie ganz ausschöpfen oder halbieren. Das ist ganz dir überlassen, da misch' ich mich nicht ein", witterte er schon das dicke Geschäft und ließ seinem Gegenüber noch einen Drink zukommen. Rabants Reaktion auf seine etwas verwirrte Frage, hatte Itachi dann doch etwas aus dem Konzept gebracht. Offensichtlich hatte er wohl doch keinen so guten Tag, wie er behauptete oder er hatte einfach nur extreme Stimmungsschwankungen. Der Uchiha hätte ihm liebend gern einen guten Psychologen empfohlen, nur kannte er keinen und hatte auch keine Lust nochmals mit Rabant anzuecken. Den Drink nahm er daher dankend entgegen und überlegte kurz, wie viel Geld er noch dabei hatte. Für zwei Stunden würde es gerade so reichen, schließlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Deidara länger frei sein würde. Rabant würde sich vermutlich auch nicht zu einem weiteren Rabatt herablassen, dessen war sich Itachi eigentlich fast schon sicher. „Ich denke 90 Minuten würde ich ihn buchen", erwiderte er nachdenklich und sah kurz zur Bühne, auf welcher nun zwei Tänzerinnen ihre Hüllen fallen ließen. „Ist es drin zu verlängern ... sagen wir um die dreißig Minuten, falls ich mich umentscheide?", fragte er und probierte kurz von seinem Drink, den er, wie er zugeben musste, noch nicht kannte. Rabant schaute Itachi ruhig, abwartend aber auch aufmerksam an, lächelte leicht, als dieser sich den Drink nahm und sich indessen scheinbar etwas entspannte, oder was auch immer. Dass dieser gerade am Überlegen war, interessierte den Bordellbesitzer nicht wirklich, vielmehr sah er jetzt wieder zu seinen Mädels, genoss deren Show und schielte nur ab und an zu Itachi, welcher scheinbar doch etwas am Grübeln war, zumindest den Anschein machte. Rabant horchte aber wenig später auf, hörte etwas von 90 Minuten und klatschte freudig in die Hände. „90 Minuten ist in Ordnung", fing er an zu grinsen, roch schon wieder das dicke Geschäft, den Profit und das goldene Näschen, welches er damit verdiente. „Ob du verlängern kannst?", wiederholte er mit einem Glitzern in den Augen. „Sicher kannst du das machen, musst nur Bescheid sagen", nickte er dem Uchiha zu, nippte an seinem Glas und stellte fest, dass dies schon wieder leer war. "Jonny, TRAB AN UND BRING MIR NOCH WAS ZU TRINKEN", rief er lautstark in Richtung der Bar und zu seinem Barkeeper, welcher kurz zusammenzuckte, ihm aber dann schon ein neues Glas brachte. Itachi schüttelte innerlich den Kopf über Rabants plötzlichen Ausbruch. Wie immer unberechenbar und nur eines vorhersehbar. Das Interesse am Geld. Dass dieser ihm nun nachplapperte, darauf ging er lieber nicht ein. Wenigstens waren die 90 Minuten okay und verlängern konnte er auch. Kurz kramte er in seiner Tasche nach dem Geldbeutel. Besser er zahlte gleich, bevor der Ältere es sich noch anders überlegte ... obwohl, bei der Profitgier eher nicht. Sorgfältig zahlte er 1800 ab. Den Rabatt hatte er längst abgehakt und fragen würde er sich wohl auch sparen. Rabants plötzliches Geschrei hätte ihn beinahe zusammenzucken lassen. Als dieser sein neues Getränk entgegennahm, wendete sich Itachi ihm wieder zu. „1800 schätze ich. Und an seinem Angebot hat sich nichts geändert? Immer noch alles?" Kurz musterte er ihn fragend, legte dann das Geld aber einfach auf den Tresen und griff nach seinem Getränk. „Ab wann ist er denn heute frei?" Besonders eilig hatte er es zwar eigentlich nicht, doch er konnte sich derzeit einfach besseres vorstellen, als mit Rabant am Tresen zu sitzen und dessen Launen ertragen zu müssen. Rabant murrte noch mal leise Jonny zu, nippte kurz an seinem Drink und sah erneut rüber zu Itachi, welcher ihn anfing auszuquatschen, was ihn nur noch mehr zu nerven schien. "Du lernst schnell, aber nicht schnell genug", grinste er fies. „Der Kleine macht noch immer alles mit, ist sogar fast schon handzahm geworden. Du hast also keinerlei Probleme mit ihm." Rabant nahm das Geld, welches auf dem Tresen lag an sich, warf Itachi davon aber wieder 200 zurück und schaute auf seine Rolex. "In circa 15 Minuten dürfte der Kleine frei sein, du kannst also schon langsam hochgehen, oder aber du bleibst noch was hier und genießt die Show", erzählte und bot er ihm gleichermaßen an. Etwas verwirrt musterte Itachi sein Gegenüber. Er sollte also nicht schnell genug lernen? Was auch immer Rabant damit gemeint hatte, dessen fieses Grinsen veranlasste den Uchiha dazu einfach nur zu nicken. Dass Deidara fast schon handzahm sein sollte, hielt er dann doch eher für ein Gerücht. Den Tag wollte er erleben ... nein, eigentlich eher weniger, schließlich bedeutete es doch wesentlich mehr Spaß, wenn sich der Kleine wehrte. Rabant nahm das Geld entgegen, doch als ein Teil davon zurückgeflogen kam und Itachi 200 zählte, musste er innerlich schmunzeln. Damit konnte er sich weitere dreißig Minuten leisten, falls er nachher noch auf die Idee kam zu verlängern. „Die Show ist definitiv interessanter, als vor der Tür zu stehen", erwiderte er nur knapp auf Rabants Erklärung und wendete sich der Bühne zu. Etwas Anstand hatte er dann doch, nicht gleich zu verschwinden, erst recht nicht nach dem Rabatt. Weitere zehn Minuten vergingen, in denen er seinen Drink leerte und die mehr als ansprechende Show der Blondine verfolgte. Kurz sah er auf sein Handy und bemerkte die vergangene Zeit. „Ich geh' dann mal", erklärte er kurz und erhob sich, um hinaufzugehen. Mit genervten Blicken verfolgte Rabant weiterhin die Show seiner Mädels, sah zu, wie sich Patty im Rhythmus der Musik mit kreisenden Hüften bewegt und grinste breit. Ein wahrlich schöner und erotischer Anblick. Jedoch riss ihn die Stimme des Uchihas, welcher neben ihm saß, aus seinen Gedanken. Leicht mürrisch sah er deswegen zu ihm rüber, nickte ihm aber zu, da auch dieser jetzt die Show seiner Girls genoss. Wie ein hypnotisierter Teenager sah Rabant auf die Bühne, sah weiter zu, wie sich Patty lasziv bewegend die Kleidung auszog. Viel hatte sie vorher auch nicht an, genug um ihre Reize zu verdecken, aber genau das machte seine Mädchen so verdammt gut. Sie versteckten nicht viel, aber noch genug, um die Fantasien der Männer zu beflügeln. Erneut riss ihn Itachi aus der Show, sagte ihm, dass er hoch zu seinem besten Pferdchen ging und wieder nickte Rabant ihm kurz nur zu. "Viel Spaß", wünschte er ihm dann aber doch, lächelte ihn kurz an und genoss dann schon wieder die Show. "Danke, wünsche ich auch", erwiderte Itachi und war sich fast schon sicher, dass Rabant davon nichts mehr mitbekommen hatte. Offensichtlich wurde ihm die Show nie langweilig, egal wie oft er sie sah. Mit einer knappen Geste verabschiedete er sich und schlenderte kurz darauf langsam die Stufen hinauf. Etwas neugierig war er schon, konnte sich kaum vorstellen, dass das, was der Ältere erzählt hatte, tatsächlich stimmen sollte. Als er die Tür erreichte, fiel ihm jedoch auf, dass ihm Rabant nicht einmal den Schlüssel gegeben hatte. Vielleicht nicht grundlos? Kurz fuhr er sich unschlüssig durch die Haare, legte dann einfach die Hand auf die Klinke und bewegte sie hinab. Die Tür öffnete sich wider Erwarten. Entweder jemand hatte vergessen abzuschließen oder aber es war mittlerweile doch unnötig. Mit einem Kopfschütteln schob er die Gedanken beiseite, trat einfach ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)