Drarry ABC von Pragoma ================================================================================ Kapitel 1: A wie Alles ---------------------- "Draco?" Suchend sah sich Harry nach seinem Freund um. "Wo steckst du?" Keine Antwort. Nur ein Rascheln, dann ein Kichern, was typisch für seine Schlange war. Er spielte also verstecken. Schlau, wirklich schlau, wie Harry es empfand und dem Spieltrieb seines Freundes nachgab. "Komm raus, komm raus, wo auch immer du steckst", rief er mit fast schon kindlicher Euphorie. Doch Draco ließ auf sich warten, versteckte sich im Schatten und beobachtete Harry sehr genau. Dabei fiel ihm auf, wie schön er eigentlich war. Diese grünen Augen, die sich suchend umsehen, das dunkle Haar, das sich sanft mit jedem Schritt bewegte, die vollen Lippen, die sich kräuselten, sein Körperbau, der sich hin und wieder anzuspannen schien. Alles, wirklich alles war an Harry Potter perfekt, sexy, einfach wunderschön. Und das Beste, er war derjenige, dem das Glück gebührte, ihn anzufassen, zu küssen, Harry zu lieben. Ihm die Liebe zu geben, die er nie erfahren durfte. Draco war glücklich, lächelte sogar und trat schließlich aus seinem Versteck heraus. Sofort trat Harry auf ihn zu, grinste verwegen und noch bevor Draco etwas sagen konnte, vereinten sich ihre Lippen zu einem stürmischen Kuss, der deutlich machte, wie sehr sie einander vermisst hatten. Nur wenige Stunden hatten sie getrennt, dennoch fühlte Draco sich völlig ausgehungert, verzehrte sich nach seinem Löwen und dessen Berührungen. Harry gab sie ihm, forderte heraus, verführte, machte Lust auf mehr dieses innigen Momentes. Draco genoss es, spürte das Prickeln und Knistern, das Feuer, das durch seine Adern floss und ihn drohte zu verbrennen. Harry war nicht nur alles für ihn, er war auch seine ganz persönliche Droge. Kapitel 2: B wie Badewanne -------------------------- Berge von Schaum kamen dem blondhaarigen Jungen entgegen, als er die Tür zum Badezimmer aufmachte und nachsehen wollte, ob die Badewanne schon vollgelaufen war. Auch das noch. Das neue Schaumbad war scheinbar besser als gedacht. Draco seufzte, zog seinen Zauberstab aus der Hose und wollte die Sauerei beseitigen. "Lass es sein", flüsterte es hinter ihm leise und allein am Klang der Stimme wusste er, dass es sich um seinen Freund Harry handelte. Draco rollte mit den Augen, entfernte sich ein Stück. "Ich muss das hinterher saubermachen, oder willst du mir dabei helfen?" "Warum nicht? Zuvor helfe ich dir beim Baden und anschließend kümmern wir uns um den Berg an Schaum." Verlockend, aber Draco erkannte die Absichten dahinter. Harry wollte sein kleines Malheur nutzen, ihn anfassen, berühren, küssen und ... rasch schüttelte er die restlichen Gedanken bei Seite, ehe sie dafür sorgten, dass er ein ganz anderes Problem hatte. "Na, was sagst du?", fragte Harry erneut. "Zusammen baden? Wir?" Draco drehte sich um, musterte kritisch sein Gegenüber, der ihn jedoch völlig ruhig ansah. "Und du hast dabei keine Hintergedanken?" "Nein, die habe ich nicht", versicherte Harry mit einem Lächeln. "Ich will dir einfach nahe sein, aber nicht so nahe, wie du denkst." Verstehend nickte Draco, knöpfte bereit sein Hemd auf und kletterte kaum später aus seiner Hose. Harry tat es ihm gleich, ließ seinem Freund aber den Vortritt und wartete, bis dieser in der geräumigen Badewanne Platz genommen hatte. Kaum entspannte sich Draco, kletterte sein Freund zu ihm, setzte sich ihm gegenüber und blies ihm eine der vielen Schaumkronen neckisch ins Gesicht. "Willst du Krieg?", knurrte dieser, öffnete die Augen und schnappte sich bereits etwas von der fluffigen Masse. "Vielleicht", erwiderte Harry lachend und wich der nächsten Schaumkrone bereits aus. Kapitel 3: C wie chillen ------------------------ “Wir sollen was?”, wollte Draco wissen, sah nicht gerade begeistert aus und selbst seine beste Freundin Pansy, wirkte eher angewidert, als sonderlich angetan. Mit solchen Gesichtern hatte Harry schon gerechnet, dennoch gab er nicht auf. “Es ist doch nur heute Abend und so schlimm ist Ron nun auch wieder nicht.” “Und wir sollen echt mit ihm und den anderen chillen?”, fragte nun auch Blaise nach. “Warum denn nicht? Ich chille doch auch mit euch”, erwiderte Harry sachlich. “Schon, aber du bist auch Dracos Freund, dazu Harry Potter und Ron ist niemand, mit dem man sich gerne abgibt”, erklärte Pansy den Sachverhalt und hoffte, dass der Gryffindor nicht sauer wurde. Ron war was? Enttäuscht blickte Harry das Mädchen an. “Ich gebe mich gerne mit ihm ab, ebenso Hermine und Luna. Außerdem auch seine Schwester Ginny!” Draco seufzte, warf Pansy einen strafenden Blick zu und stand von der ledernen Couch auf. Eilig schritt er auf seinen Freund zu, der sich bereits abwandte und gehen wollte. “Warte!”, rief er unterstreichen und legte Harry, als er ihn erreichte, versöhnlich die Hand auf die Schulter. “Sei Pansy nicht böse. Sie tut sich noch immer schwer mit dir.” “Etwa immer noch, weil sie denkt, ich würde dir das Herz brechen?” Harry sah zu dem schwarzhaarigen Mädchen und seufzte auf. “Sie wird es lernen müssen, oder aber wir müssen uns anderwärtig treffen, wenn sie sich weiterhin so gegen alles und jeden sträubt.” Draco nickte, konnte seinen Freund verstehen. “Ich rede mit ihr, versprochen. Ich würde Ron nämlich schon gerne kennenlernen und ebenso Ginny.” Harry lächelte auf die Worte hin. “Danke”, murmelte er, packte Draco aber dann am Kragen seines Pullovers und stahl sich einen Kuss. Kapitel 4: D wie Draco ---------------------- Viele waren hinter Draco her, doch am Ende hatte Harry das Glück, dass seine Liebe erwidert wurde. Seither konnte die beiden nichts und niemand trennen und man sah ihnen an, dass sie sich perfekt ergänzten. Allerdings gab es auch böse Zungen, die behaupteten, dass Draco zum Weichei mutiert war, zu einer Uke. Völliger Blödsinn und erzählt von neidischen Personen, die ihnen nichts gönnten. Nicht viele, aber die wenigen, die es gab, erzählten regelrechte Geschichten, die an den Haaren herbeigezogen waren. Erst gestern hieß es, er würde Draco ohrfeigen, dabei war Draco gestürzt, hatte sich an der Wange verletzt und es tausendfach immer wieder erklärt. Nie könnte er Draco schlagen. Niemals. Draco war seine große Liebe, das Wertvollste, was er besaß. Er würde ihm nie Leid zufügen oder zulassen, dass ihm jemand weh tat. “Komm schon Harry, lass die reden.” Ron legte freundschaftlich seinen Arm auf Harrys Schulter und grinste. “Wir wissen doch, wie sehr du Draco liebst und man sieht es. Wäre es anders, würde man das sehen.” “Ronylein hat recht und ich würde das als erste mitbekommen, wenn du Draco schlagen würdest”, mischte sich Pansy ein und hockte sich auf die andere Seite von Harry. “Du würdest mich danach schlagen.” Harry lachte kurz, wurde aber wieder ernst. “Nein, du würdest mich dafür umbringen, wenn ich ihn verletze.” Pansy nickte, nahm aber seine Hand und drückte sie sachte. “Ihr seid perfekt und bald sehen das diese Neider genauso. Wichtig ist, dass wir euch vertrauen, die Gerüchte und das Gerede nicht glauben.” Da war etwas dran an Pansy Worten und er war dankbar, dass sie ihm vertraute, ihn damals sofort annahm und ihm keinen Vorwurf machte, ihr den besten Freund genommen zu haben. Sie hatte eher einen guten Freund dazugewonnen, er eine gute Freundin und Pansy wurde sogar lieb von Ginny, Luna und Hermine aufgenommen. Etwas, was Harry vor einigen Jahren nie für möglich gehalten hätte. Kapitel 5: E wie Eule --------------------- Kaum hatte Draco den Raum betreten, flatterte Hedwig zu ihm, setzte sich auf seine Schulter und fing an, ihn neugierig zu putzen. Verwirrt darüber blickte dieser zu Harry. “Was macht sie da?” “Sie begrüßt dich”, erwiderte Harry mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Misstrauisch verfolgte Draco das Handeln der Eule, die ihm zärtlich den Nacken mit dem Schnabel bearbeitete. Es fühlte sich nicht schlecht an, dennoch hatte Draco ein ungutes Gefühl. “Heißt das, deine Eule mag mich?” Eifrig nickte Harry und setzte sich neben seinen Freund. “Sie merkt, dass du mir guttust und nichts Böses willst.” Lächelnd blickte Draco daraufhin Hedwig an, streckte die Hand nach ihr aus und strich ihr vorsichtig über den Kopf. Sofort schloss die Schneeeulen ihre bernsteinfarbenen Augen, schien die Berührung zu genießen, die fremde und doch vertraute Hand. “Siehst du. Sie giert regelrecht nach deiner Zuneigung.” Draco stimmte dem lächelnd zu, streichelte die Eule weiter, bis dieser auf seinen Schoß kletterte und ein leises “Schuhu” von sich gab. “Und was heißt das jetzt?”, wollte er von Harry wissen, der bereits in seiner Jackentasche kramte und Draco einen Keks reichte. “Sie will ein Leckerchen haben und du sollst es ihr geben.” Skeptisch nahm Draco den Keks an, hielt ihn Hedwig hin, die ihn sich sofort schnappte, seine Hand mit ihrer Kralle hielt und sich so füttern ließ. Zufrieden wurde sie dabei von Harry beobachtet, der sich an Draco lehnte und ebenfalls Aufmerksamkeit wollte. “Soll ich dich auch füttern?”, neckte Draco ihn bereits und grinste süffisant. “Später”, wisperte Harry. “Jetzt ist erstmal Hedwig dran.” Kapitel 6: F wie Fliegen ------------------------ Harry liebte es zu fliegen, auf seinem Besen zu sitzen und Draco nachzujagen. So auch heute. Eine liebevolle Hetzjagd, die damit endete, dass der Sieger reich belohnt wurde. Gewonnen hatte letztendlich Draco, Harry in einem gewagten Manöver abgehangen und forderte nun seinen Preis ein. Jedoch ließ sich der Verlierer Zeit, trat einem ungeduldigen Blondschopf gegenüber, der sich ihn sofort krallte. "Ich hab gewonnen", schnurrte er nahe Harrys rechtem Ohr, zog sich jedoch rasch wieder zurück und grinste seinen Freund frech an. Harry runzelte kurz die Stirn, dann aber ging er auf die Neckerei ein. "Gewonnen, aber schon wieder am Spielen. So ein böser, undankbarer Junge." Draco lachte auf. "Undankbar? Noch hab ich meinen Preis nicht bekommen." "Ach so, du möchtest deinen Preis einfordern. Na dann komm her und hol ihn dir", neckte inzwischen Harry aufreizend, ging einen Schritt zurück, lockte somit Draco, der ihm langsam und lauernd folgte. Eine ganze Weile jagten sie sich erneut, spielten wie die kleinen Kinder fangen und erst, als sie völlig außer Puste waren, ließen sie sich ins Gras fallen. Nach Luft ringend blickten sie gen Himmel, sahen den wenigen Wolken am Himmel nach und seufzen zufrieden. "Das war lustig", gab Draco zu. "Hab ich lange nicht gemacht." "Ich hab sowas noch nie gemacht", erwiderte Harry, rollte sich anschließend auf die Seite und blickte seinen Freund an. Unterstreichend zog er diesem einen verirrten Grashalm aus den Haaren, kitzelte ihn an der Nase und schmunzelte über Draco, der mürrisch das Gesicht verzog. Bald schon hatte er genug davon, schnappte sich Harry und drückte ihn zurück auf den Boden. Frech blickte er auf ihn herab, dann aber beugte er sich runter, versiegelte ihre Lippen zu einem Kuss und holte sich endlich seinen Siegerpreis für die gewonnene Jagt auf dem Besen. Kapitel 7: G wie Gefühl ----------------------- Schweigend saßen sie nebeneinander, versuchten ihre aufgebrummte Strafarbeit zu erledigen, die ihnen Professor Snape erteilt hatte. Mehrmals hatte er beide ermahnt, ruhig zu sein, seinem Unterricht zu folgen und gab es schließlich nach dem dritten Versuch auf. Natürlich mit Konsequenzen, die sie nun ausbügeln mussten. Draco zog genau wie Harry eine Schnute, stieß immer wieder empört die Luft aus und wann immer er das tat, ertönte ein Räuspern des Professors. "Konzentriere dich auf deine Arbeit, Draco", mahnte Snape hinter seinem Tagespropheten und lugte gelegentlich hinter diesem hervor. "Was genau soll das eigentlich bringen, über ein starkes Gefühl zu schreiben?", wollte Draco wissen. Augenblicklich erklang ein genervter Seufzer und die Zeitung wurde auf dem Tisch abgelegt. "Es soll verinnerlichen, dass man diese im Griff haben sollte. Ich dachte, du bist so schlau und kommst von selber darauf." "Schon, aber warum soll ich das Gefühl "Wachsamkeit" verwenden und darüber schreiben, während Harry das Vergnügen hat?" Wieder stieß Servus einen Seufzer aus, der mit einem Augenrollen unterstrichen wurde. "Eure Beziehung sollt ihr damit durchleuchten. Sie besteht nicht nur aus körperlichem Vergnügen, sondern aus weit aus mehr. Wachsamkeit ist ein Gefühl, was dazugehört und genau das wirst du herausfinden, wie sich diese zusammensetzt. Auch in einer harmonischen Liebschaft, wie ihr sie führt." Draco brauchte auf diese Antwort hin einige Minuten, dann aber nickte er, nahm seinen Stift zur Hand und fing an zu schreiben. Auch Harry schrieb fleißig sein Gefühl von Vergnügen nieder. Severus beobachtete beide zufrieden. Deutlich erkannte er ihr starke Bindung, den Kampfgeist, den Stolz, dass sie einander gefunden hatten. Severus war keineswegs neidisch, eher stolz auf beide. Gemeinsam saßen sie an einem Tisch, schrieben sich die Finger wund und kamen gar nicht erst auf die Idee sich abzulenken. "Ihr könnt dann aufhören." "Jetzt schon? Ich bin aber noch gar nicht fertig?", maulte Draco, während Harry sein Blatt bereits abgab. "Du wirst mir dein Blatt jetzt geben, verstanden?" "Na schön", murrte Draco, stand auf und überreichte Severus seine Arbeit. Zufrieden nickte dieser, warf einen Blick auf beide Blätter und lächelte. Sie hatten verstanden, dass Vergnügen nicht nur körperlich war. Die bloße Anwesenheit Dracos schon ein Vergnügen sein konnte und Wachsamkeit nicht immer etwas mit Beobachten und Misstrauen zusammenhing, sondern damit, den anderen zu schützen. Kapitel 8: H wie Herz verschenkt -------------------------------- Ganz angetan sah Draco dieses bezaubernde, kleine Wesen an, lächelte und konnte sich nicht an ihm sattsehen. "Sie ist so klein, so süß und bei Merlin, schau sie dir an, Harry." "Sie ist wirklich ein süßes Ding und farblich passt ihr gut zusammen", merkte Harry an und lachte, als der kleine Labrador an ihm hochsprang, versuchte ihn ablecken und nach mehr Aufmerksamkeit verlangte. Ja, doch, Ähnlichkeit bestand. Beide recht lebhaft, verspielt, niedlich und obendrauf sehr süß. So wie es aussah, hatte Draco sich bereits entschieden, der Hund ebenso und sein kleines Herz verschenkt. Harry konnte es verstehen und auch er mochte das kleine Hundemädchen von Anfang an, die auf den Namen Bella hörte und sich zu freuen schien, bald ein neues Zuhause zu beziehen. Ein liebevolles obendrauf. Groß, gemütlich und einem Garten zum ausgiebigen Toben. Bella würde sich ganz sicher bei ihnen wohlfühlen. Liebe gab es genug bei Draco und ihm. "Wir nehmen sie also mit?", vergewisserte sich Harry nochmal bei seinem Freund, der liebevoll beschnüffelt und angebellt wurde. "Unbedingt", erwiderte Draco euphorisch, nahm Bella bereits auf den Arm und lächelte verträumt, da sie sich direkt ankuschelte und einschlief. Ein bezauberndes Bild, eins, was sich tief in Harrys Herz brannte, ihm wieder einmal zeigte, dass er dieses an die richtige Person verschenkt hatte. Draco konnte sich kümmern und sofort kam Harry ein Gedanke. Sein Freund wäre ein liebevoller Vater, sah ihn bereits mit einem kleinen Mädchen an der Hand, die immer wieder zu ihm aufsah. "Harry?" Draco riss ihn aus seinen Gedanken. "Wir sollten los und Bella nachhause bringen." Nickend folgte er seinem Freund zum Auto, öffnete die Tür vom Wagen und ließ Draco einsteigen. "Meinst du, wir können unsere kleine Familie noch erweitern?" "Was, noch einen Hund?" Draco sah Harry von der Seite an, dann fiel der Groschen von selbst. "Oh du meinst Kinder." "Ja, zwei vielleicht", murmelte Harry und setzte sich ans Steuer. "Oder drei, oder vier. Ein ganzes Rudel, solange wir beide glücklich sind", erwiderte Draco lächelnd, beugte sich rüber und bedachte Harry mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange. Kapitel 9: I wie inniger Kuss ----------------------------- Wenn Harry eines liebte, dann innige Küsse mit seinem Freund auszutauschen. Draco konnte aber auch einfach küssen. So, als würde er nichts anderes kennen und tun. Allein schon an seinem Blick konnte Harry erkennen, wann es wieder so weit wäre. „Wo bist du wieder mit deinen Gedanken?", fragte Draco frech, stupste Harry in die Seite und kassierte sofort die Quittung dafür. Erstaunt befand sich Draco auf dem Boden gedrückt wieder, blinzelte seinen Freund an, der triumphierend auf ihn heruntersah. Das Beißen auf die Unterlippe war wie eine Einladung, lockte, verführte ihn, diese sündigen Lippen zu küssen. Draco wusste das genau, legte es darauf an und nur zu gerne kam Harry dem nach. Gierig verschmolzen ihre Lippen zu einem innigen Kuss, der beide alles um sich herum vergessen ließ. Es gab für Harry nur noch Draco und umgekehrt. Nicht mal das Vogelzwitschern konnte sie trennen oder das Plätschern des Wassers. Sie lösten sich erst, als sie genug hatten, zu Atem kommen mussten. „Du bist unglaublich", seufzte Harry, nachdem sich seine Atmung normalisiert hatte. Außer einem Lächeln auf den Lippen erwiderte Draco nichts darauf. Stattdessen strich er durch Harrys dunkles Haar, sah ihn verträumt dabei an und schwieg weiterhin. Sie verstanden sich auch ohne Worte, vertrauten sich blind und Harry wusste genau, was Draco fühlte. Sein Freund fühlte sich unbeschreiblich wohl, geborgen, aufgehoben und von ganzem Herzen geliebt. „Ich liebe dich", flüsterte Harry ihm leise zu, wurde daraufhin erneut heruntergezogen und geküsst. Jedoch nur kurz, denn Draco erwiderte die drei süßen Worte seines Freundes, die Harry sofort dazu brachten, ihn an sich zu drücken, ehe er erneut nach seinen Lippen suchte und fand. Kapitel 10: J wie jetzt oder nie! --------------------------------- Eine ganze Weile beobachtete Draco nun schon Harry Potter aus dem Verborgenen und biss sich unentwegt auf die Unterlippe. Schon so oft wollte er sich ihm offenbaren, gestehen, dass er sich verliebt hatte. Jedoch kam es nie dazu. Wann immer Draco auf ihn zugehen wollte, kam etwas dazwischen oder ihn verließ ganz einfach der Mut. Es war zum Haare raufen, oder Hühner melken, wenn es ginge. „Was machst du hier, Malfoy?“ Erschrocken zuckte dieser zusammen, wusste, wer ihn ertappt hatte und drehte sich langsam zu Harry um. Breit fing er an zu grinsen, fuhr sich unterstreichen durch das blonde Haar und suchte nach Ausflüchten. Jetzt oder nie! Warum traust du dich nicht endlich? Gedanken, die beinahe laut schrien, verdrängt und ignoriert wurden. Der Mut verließ ihn erneut. „Wollte mir die Beine vertreten und du?“ Harry antwortet nicht sofort, schlich um Draco herum und begann schließlich zu lächeln. „Ich warte wie sooft auf ein feiges Huhn.“ „Äh?“ Draco war verwirrt. Jedenfalls so lange, bis Harry ihm verdammt nahe kam und nervös machte. „Potter, was soll das?“ Eine Antwort bekam Draco nicht. Stattdessen wurde er unsanft gegen den Baum, hinter dem er sich zuvor versteckt hatte, gedrückt. Schwer schluckte Draco, wollte Harry anschreien, doch dieser versiegelte ihre Lippen zu einem Kuss, der ihn nur noch mehr verwirrte. Fühlte Potter gleich? Draco hatte keine Ahnung, erwiderte jedoch den Kuss und spürte, wie der Druck gegen den Baum nachlass, er an den warmen Körper Harry gezogen wurde. Draco genoss es, doch dann löste sich Harry von seinen Lippen und grinste ihn an. „Gar nicht so schwer, oder?“ „Halt die Klappe, Potter und küss mich nochmal.“ Kapitel 11: K wie kleines Mädchen --------------------------------- Konzentriert saß das kleine Mädchen mit ihren Bauklötzen im Wohnzimmer und versuchte diese zu stapeln. Erst die blauen, dann die roten und am Schluss die gelben. Schon jetzt, mit zwei Jahren, hatte sie einen guten Sinn für Ordnung entwickelt und quengelte sofort, wenn sich jemand in diese einmischte. Immer drei Klötze legte sie vor sich, dann sah sie zu ihrem Vater und quietschte entzückt. Sogar in die Hände wurde geklatscht, als wollte sie sagen, dass ihr Papa heute besonders toll aussah. Als sie aber ihren zweiten Papa sah, leuchteten ihre blauen Augen, die Arme gingen hoch und sie wollte sofort auf seinen Arm. Abschlagen konnte Draco ihr diesen Wunsch nicht. Lilly war seine kleine Prinzessin, sein ganzer Stolz und sofort kam er ihrer Bitte nach. Lachend fasste sie ihrem Papa ins Gesicht, streichelte ihn und gab sogar Küsschen. Ein rührender und gleichzeitig zuckersüßer Anblick, der sich den stolzen Eltern bot. Lilly kicherte, dann plapperte sie fröhlich drauflos. "Ich liebe dich. Ich liebe dich." Immer wieder wiederholte sie diese Worte und küsste ihren Papa die Wange. "Huch, sie liebt dich ja wirklich sehr" schmunzelte Harry, streichelte seiner Tochter durch die blonden Locken und bedachte seinen Freund mit einem Kuss. "Sie muss das von uns aufgeschnappt haben. Aber es klingt wirklich süß aus ihrem Mund", erwiderte Draco, während er Lilly an sich drückte und ihr leise: "Ich liebe dich" zuflüsterte. Eine Antwort blieb aus. Sie war zufrieden in den Armen ihres Papas eingeschlafen, nuckelte am Daumen und wirkte mehr als zufrieden. "Sie ist wie du, Harry", wisperte Draco leise, lächelte und zuckte nicht einmal zusammen, als Harry ihn neckend für seine Worte in die Seite knuffte. Kapitel 12: L wie Liebe ----------------------- Liebe war das, was Harry sich all die Jahre gewünscht und nie bekommen hatte. Erst Draco gab ihm dies, zeigte ihm, wie schön es war, geliebt und wertgeschätzt zu werden. Jeden Tag, jede Stunde und Sekunde war er da, an seiner Seite, zeigte ihm die schönsten Momente in ihrem gemeinsamen Leben. Glücklicher konnte Harry nicht sein. „Na, mit den Gedanken wieder in Luftschlössern?" Harry grinste, blickte in die Richtung, aus der die Frage kam und schluckte, als er Draco nur im dünnen Schlafzug am Türrahmen stehen sah. Er konnte demnach nur nicken. Sein Freund hatte auch mit fast dreißig Jahren seinen Reiz nicht verloren. Noch immer hatte er diese anziehende Wirkung, dieses gewisse Etwas. Harry lächelte. „Du hast deinen Sexappeal noch immer nicht verloren." „Ist das so?", wollte Draco wissen, schlich dabei wie eine Raubkatze auf seinen Partner zu und setzte sich grazil auf dessen Schoss. Wieder konnte Harry nur nicken, während er Draco enger an sich zog, ihn hungrig betrachtete und nach seinen Lippen suchte. Kaum hatte er diese gefunden, wurden sie hingebungsvoll geküsst, aufgefordert einen sinnlichen Tanz zu vollziehen, dem Draco nur zu gern nachgab. Nach einiger Zeit lösten sie sich jedoch, sahen einander verliebt an. „Ich liebe dich", murmelte Draco als erster, während er von Harry schweigend über die Wange gestreichelt wurde. Es dauerte, bis auch er etwas sagte, seinen Gefühlen freien Lauf ließ und sich offenbarte. „Durch dich weiß ich erst, wie schön Liebe ist. Du hast sie mir gezeigt, mich erleben lassen und noch immer fühle ich diese tiefe Liebe zu dir, wie am ersten Tag." Gerührt blinzelte Draco seinen Freund an. Zwar sagte Harry oft, er würde ihn lieben, aber diese Worte drangen tief in sein Herz ein und ließ es nochmals kräftig für seinen Löwen schlagen. Kapitel 13: M wie madig machen ------------------------------ Vorsichtig schielte Ron zu Hermine. “Ob die noch lange streiten?” “Ich hoffe nicht”, murmelte diese betroffen, sah weiter zu Harry und Draco, die sich seit geraumen Zeit stritten. Worüber wusste sie nicht, wollte sich auch nicht einmischen oder vermitteln. Die beiden waren alt genug, um das unter sich zu klären. “Wenn die so weiter machen, steh’ ich auf und geh dazwischen”, knurrte Ron leise. “Wirst du nicht”, erwiderte Hermine und hielt ihren Freund davon ab, sich zwischen die beiden Streithähne zu stellen. Ron blies bockig die Wangen auf. ”Alles musst du mir madig machen.” Kopfschütteln beließ es Hermine dabei. Sie wollte nicht auch noch diskutieren, am Ende streiten und es Harry gleichtun. Sie ließ daher Ron linksliegen, beobachtete weiterhin Harry und Draco, die sich ganz langsam beruhigten und aufeinander zugingen. Zufrieden lächelte Hermine, ebenso Ron. “Wetten, die knutschen gleich wieder?” “Wäre das denn so schlimm? Küssen gehört nun mal dazu, wenn man sich liebt und das tun die beiden.” “Schon, aber sie übertreiben es immer. Sieht schwer danach aus, als wollten sie sich fressen.” Ron schüttelte sich, wich Hermines Schlag aus und lachte schließlich. “Das war doch nur ein Spaß.” Hermine sagte nichts darauf. Sie war damit beschäftigt, zufrieden auf Harry und Draco zu blicken und schließlich entzückt, zu quicken. Endlich vertrugen sie sich, umarmten und küssten sich, oder wie Ron behauptete, sie fraßen sich gegenseitig auf. Ihr war alles recht. Hauptsache, sie hatten sich wieder lieb, das Kriegsbeil begraben und machten ihr die gute Laune nicht wieder madig. “Süß, wirklich sehr süß, die beiden.” “Oh ja, und eines Tages darf ich mit Harry zum Traualtar, als sein Trauzeuge.” Ron hatte dieses Glitzern in den Augen, jenes, das Hermine verriet, wie sehr sich Ron für seinen besten Freund freute und es kaum erwarten konnte. Kapitel 14: N wie Nageln ------------------------ Verzweifelt starrte Draco an sich herunter, direkt auf seinen Hammer in der Hand und stöhnte frustriert auf. Was genau hatte Harry nochmal gesagt? Ach ja, es wäre ganz leicht, zu nageln. Da könnte schon nichts schiefgehen. Abgesehen, er würde sich auf den Daumen hauen. Und genau die Befürchtung hatte Draco. „Harry?“, rief er daher laustark durch das Haus und wartete ab, bis dieser sich regte und Antwort gab. „Kannst du mir beim Nageln bitte helfen?“ Lautes Gelächter erklang, ehe Harry den Raum betrat, hinter seinen Freund trat und nach dem Hammer griff. „Nageln ist nicht schwer.“ Draco sah nicht überzeugt aus, nickte aber und machte Harry genug Platz, damit er den verdammten Nagel in die Wand schlagen konnte. Lang brauchte er dafür nicht, zeugte davon, dass es nicht sein erster Nagel war, den er mit Leichtigkeit in die kalten Wände schlug. „Gib mir mal das Bild“, verlangte Harry schließlich, nahm es Draco schließlich ab, nachdem er es ihm übergab und hängte es kaum später auf. Zufrieden betrachtete er sein Werk, war stolz und wandte sich schließlich seinem Freund zu. „Nächstes Mal nagelst du aber.“ „Mach’ ich.“ Draco begann zu lächeln, trat einen Schritt zurück und sah sich sein Landschaftsgemälde an. „Hängt ein bisschen schief, aber ich hab mir sagen lassen, das sei modern.“ „Schief?“ Sofort wollte Harry das Bild korrigieren, doch sein Freund hielt ihn davon ab. „Ich hab doch gesagt, dass schief modern ist.“ Noch bevor Harry Protest einlegen konnte, wurde er von Draco stürmisch geküsst, an die Wand genagelt, während sich freche Finger bereits unter sein Shirt verirrten und deutlich machten, dass er es jetzt war, der genagelt wurde. Kapitel 15: O wie Oase ---------------------- Fassungslos starrte Draco den kleinen Garten an, dann Harry, der auf eine Reaktion wartete. Zwar sah er die Überwältigung in den sturmblauen Augen seines Freundes, doch seine Meinung war ihm genauso wichtig, wie seine Liebe und Wertschätzung. Immerhin hatte er sich Mühe gegeben, den Garten in eine kleine Oase zu verwandeln. „Es ist toll. Nein, unglaublich“, sprach Draco endlich voller Elan. „Ein Traum, den man greifen und nutzen kann.“ Angetan schritt er schließlich durch das saftige Gras, strich über dunkles Holz, über eine großzügige Liegefläche und als er endlich den Whirlpool als Highlight entdeckte, verschlug es ihm ganz die Sprache. Genügend Platz für zwei, wechselndes Licht, umgeben von zwei großen Palmen, die genug Schatten spendeten. Über der Liege eine Art Zelt, ein dünner Stoff, der sie schützen sollte. Draco war kurz davor, die Hosen herunterzulassen und in das warme Nass einzutauchen. „Ich will so gerne mit dir baden“, jammerte er Harry zu, der genau verstand und sich bereits das Shirt auszog. „Dann raus aus den Klamotten und lass uns unsere kleine Oase einweihen.“ Fluchs schälte sich nun auch Draco aus Hose, Oberteil, Schuhe und Socken. Er machte sich sogar noch die Mühe, alles ordentlich hinzulegen, faltete auch Harrys Sachen und legte sie zusammen mit seinen auf die Sonnenliege. Dann endlich glitt er zu Harry in das warme Wasser, lehnte sich zurück und seufzte wohlig auf. „Herrlich“, murmelte er, rutschte an seinen Freund heran, der ihm ein Glas Rotwein reichte und den Arm um ihn legte. „Wo kommt der Wein jetzt her?“, wollte Draco wissen, ehe er mit Harry anstieß. „Zauberei“, erwiderte dieser lächelnd, stellte rechtzeitig sein Glas weg, um Draco lange und leidenschaftlich zu küssen. Kapitel 16: P wie Pullover -------------------------- Fröstelnd rieb sich Draco über seine Arme, zog den Kopf ein und bibberte der Kälte wegen. Für diese Jahreszeit war es einfach viel zu kalt und nichts sehnlicher, wünschte er sich, als den Sommer. Badewetter und dreißig Grad im Schatten. Aber nein, es war Frühling. Einer, der zu kalt und zu nass war. Seit Tagen schon kletterte das Thermometer nicht über zehn Grad und oft peitschte ihm ein eisiger Wind entgegen. "Es ist viel zu kalt", beschwerte er sich letztendlich bei seinem Freund Harry. Verstehend nickte dieser, schritt zu Draco und umarmte ihn von hinten. "Besser?" Draco schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Mir ist immer noch kalt", murrte er, genoss es aber gehalten und gewärmt zu werden. "Ich mach' gleich den Kamin an, ja." "Blödsinn, musst du nicht. Ein Pullover reicht", schnurrte Draco vor sich hin, machte sogar Anstalten, als Harry ihn losließ und seinem Wunsch nachkommen wollte. "Warte, ich glaube, ich brauche doch nur deine Wärme und keinen Pullover." "Sicher?", wollte sein Freund wissen. "Ich kann auch einen zaubern, wenn ich dich nicht loslassen soll." Draco überlegte ganz kurz. Dann lächelte er. "Gut, dann doch einen Pullover und kuscheln auf dem Sofa bitte." Überzeugt von diesem wundervollen Vorschlag, schob Harry seinen Freund bereits zur Couch, kam seinem Wunsch nach einem Pullover nach und ebenso bekam er eine kuschlige Decke. "Da fehlt noch etwas", beschwerte sich Draco, sah Harry mit diesem auffordernden Blick an, dem er nur schwer widerstehen konnte. Schnell schlüpfte er zu seinem Freund unter die warme Decke, zog ihn dicht an sich und küsste seine Stirn. Seine kleine Frostbeule genoss diese Zuwendung, entspannte sich, hörte langsam auf zu zittern. Er schlief sogar ein, seufzte gelegentlich wohlig auf und das dicht an Harry gekuschelt. Kapitel 17: Q wie Quasselstrippe -------------------------------- Kopfschüttelnd betrachtete Draco seinen Freund. Harry konnte manchmal echt nicht den Mund halten. Eine richtige Quasselstrippe war er dann. Reden ohne Punkt und Komma, wie ein Wasserfall. Draco rollte mit den Augen und schritt auf Harry zu. "Hol mal Luft, oder sei einfach still." Irritiert sah Harry seinen Freund an. "Warum soll ich aufhören zu reden? Ich war noch nicht fertig." "Mag sein, aber du brabbelst ununterbrochen, wie eine Quasselstrippe", erklärte Draco gewissenhaft, voller ernst, damit Harry am Ende nicht dachte, er würde das lustig finden. Eher fand er es gerade anstrengend. "Ich darf also nicht mehr reden, ja?" Harry wirkte enttäuscht, zog sogar eine Schnute, die Draco beinahe zum Lachen brachte. Er riss sich jedoch zusammen. "Doch, doch, aber mit Pausen. Du redest hin und wieder wie ein Wasserfall und es ist anstrengend dir zu folgen." Harry nickte verstehend. Ihm selber war es nie aufgefallen, wenn er zu schnell redete, ohne Pause und wie eine Quasselstrippe. Draco schon und doch war er so ehrlich, es anzusprechen, ihn hinzuweisen, was ihn störte. Dafür liebte er ihn. Dafür und für noch vieles mehr. "Wenn ich wieder zu viel rede, küss mich und bring mich zum Schweigen." Draco grinste. Der Vorschlag gefiel ihm außerordentlich gut. Jedes Mal, wenn Harry zu viel plapperte, durfte er ihn küssen, den Redefluss stoppen. Warum nicht gleich? Immerhin sprach er noch immer zu viel, zu schnell. Da musste er eingreifen, Harrys Lippen versiegeln, sie küssen und schmecken. Wie ein Raubtier schlug er schließlich zu, schnappte sich seinen Löwen und brachte ihn mit einem innigen Kuss endlich zum Schweigen. Harry war nicht mal überrascht, stieg sofort auf diesen ein und zog Draco näher an sich heran. Kapitel 18: R wie Rangeln ------------------------- Rangeln war etwas, was die beiden gerne und ausgelassen taten. Es war völlig egal, dass sie mittlerweile Mitte zwanzig waren, aber noch immer etwas Kindliches in sich hatten. Das hielt sie jung, gesund und zusammen. Auch heute lagen beide wieder mitten im Wohnzimmer auf dem Boden und rangelten. Beobachtet wurden sie dabei von einem schwarzen Kater, der unweit von ihnen auf dem Sofa lag. Ein Geschenk an Harry, welches er vor drei Jahren von Draco bekommen hatte. Sein Name war Dobby. In Gedenken an einen treuen und liebenswerten Hauselfen, der viel zu früh gestorben war. “Er guckt zu”, stellte Draco fest, als er den Kopf hob und direkt in die grünen Augen des Katers sah. “Wundert mich nicht”, erwiderte Harry sachlich, schnappte sich dann aber doch lieber wieder seinen Freund und rangelte ihn gnadenlos unter sich. Beleidigt blies Draco die Wangen auf. “Das war unfair. Ich war abgelenkt.” Erwidern tat Harry nichts, er grinste lediglich. Grund genug, um Draco zu verärgern, der seinen Freund am Kragen packte und herrisch küsste. Überrumpelt stieg Harry auf den Kuss ein, spürte jedoch gleichzeitig etwas Haariges, bemerkte, dass sich Dobby anschmiegte und scheinbar kuscheln wollte. Sofort löste er sich, erntete ein Brummen seitens Draco, der vorerst nicht verstand. “Oh”, entwich es ihm, als er sah, dass sein Kater schmusen wollte und bereits laut schnurrend seinen Kopf an Harry rieb. “Scheint, als wolle Dobby mitmachen.” Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Dracos Lippen, während er dem schwarzen Fellknäuel über den Kopf streichelte und ein weiteres Schnurren entlockte. Das Rangeln der beiden wurde somit unterbrochen, zu einer Kuschelstunde umgewandelt, womit alle drei mehr als zufrieden waren. Kapitel 19: S wie süß --------------------- Schmunzelnd lehnte sich Harry an die Wohnzimmertür und beobachtete, wie Draco sich mit seinem Patenkind beschäftigte. Wann immer Teddy ihm einen Bauklotz reichte, baute sein Freund daraus einen gewaltigen Turm, der kaum, dass er fertig war, laut quietschend umgestoßen wurde. Danach begann das Spiel von vorn und der kleine Junge klatschte begeistert in seine Händchen. Süß, einfach nur süß, wie Draco reagierte, seine Augen strahlten. Er schien gut mit Kindern auszukommen, besonders aber mit Teddy. “Na, wer hat Lust auf Milch und Kekse?” Ungern unterbrach er die beiden, doch sollte es Teddy an nichts fehlen und wohlfühlen war etwas, was bei Harry großgeschrieben wurde. So auch das leibliche Wohl und da gehörten kleine Naschpausen dazu. “Kekse!” Jubelnd sprang Teddy auf, stürmte auf Harry zu und klammerte sich an ihm fest. Draco erhob sich nur langsam, ließ den beiden ihre Zeit und ging stattdessen schon in die Küche. Wenig später folgte Harry mit seinem Patenkind auf dem Arm. Nun war es Draco, der diesen Anblick nicht nur süß, sondern einfach unglaublich bezaubernd fand. “Onkel Harry, warum guckt Draco uns so seltsam an?”, wollte Teddy daher wissen und nahm vorsichtig den Keks von Draco an. “Wahrscheinlich findet er uns süß”, antwortet Harry, worauf Teddy leise kichern musste. “Ich glaube ja, er ist verliebt”, brabbelte er kindlich, biss seinen Keks ab und suchte bereits sein Glas Milch, welches Draco ihm kaum später reichte. “Verliebt? Ach wo, das ist er doch schon seit Jahren.” “Echt?” Mit großen Augen sah Teddy seinen Paten an, dann Draco. “Ja, echt”, wisperte Draco und strich dem kleinen Jungen über den Kopf. “Aber keine Sorge, ich nehm dir Harry nicht weg.” Teddy lächelte, kuschelte sich an Harry und schloss müde vom Spielen seine Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)