DLM von Lynnnn (Don't Love Me ...) ================================================================================ Kapitel 11: Die ganze Wahrheit ------------------------------ Die Sonne stand brennend und strahlend auf dem Himmerl und schien geradewegs auf die Schule herab. So einen heißen Tag hatten sie schon lange nicht mehr gehabt, war ja nicht auszuhalten, und dann auch noch in der Klasse sitzen und lernen ... Verdammt, die Lehrern spinnen doch alle und der Rektor erst recht. Vielleicht saß er selber gerade gemütlich in seinem Schwimmbad und genoss einen Limo während er durch einem mit Kamera verbundenen Fernseher schadenfroh die Schülern beobachtete und sich totlachte. Das war bloß Dees Vermutung. Aber wenn das wahr sein sollte, so könnte dem Rektor bald etwas Unangenehmes widerfahren. Gelangweilt wischte er sich die Schweißperlen von der Stirn und wanderte seinen Blick zu Reika. Diese saß gerade auf ihrem Platz und schien ebenfalls vor Hitze nicht mehr konzentrieren zu können, was Dee aber nicht verstand war, wieso sie dann, wenn ihr so heiß war, einen Schal um den Hals trug. Dee hatte sich heute fest vorgenommen, Reika endlich einmal richtig anzusprechen, da wird ihr das 'keine Zeit haben' auch nicht helfen. Die Schulglocke befreite endlich alle Schüler aus ihrem Qual. Als Dee seine Sachen zusammenpackte und schließlich nach Reika suchte, war sie wieder nirgends mehr im Klassenzimmer zu sehen. Verdammt, wieso hatte sie es in letzter Zeit immer so eilig. Schnell nahm er seine Schultasche und rannte ebenfalls raus. Noch gerade konnte er mitverfolgen wie Reika um die nächste Ecke bog. "Reika, Reika, jetzt bleib doch mal stehen." rief er, wobei Reika aber keinerlei Anmerkung machte, als ob sie auf ihn hören wollte. Ohne noch länger zu trödeln beschleunigte er seine Schritte und holte Reika ein, sofort packte er sie auch schon am Handgelenk. Endlich stoppte sie, drehte sich aber nicht um. "Wieso läufst du weg?" fragte Dee nur beleidig und wartete auf eine Antwort, die aber erst recht spät kam. "Ich ... habe noch etwas Dringendes vor." sagte Reika nur leise und unsicher. Dabei drehte sie sich immer noch nicht um. Langsam aber sicher reichte es ihm. Immer das selbe in letzter Zeit, immer hatte sie etwas vor, immer. "Du lügst!" schrie Dee fast. "Bist du etwas immer noch sauer auf mich, weil ich dich das letzte mal angeschrien habe?" fragte er daraufhin verzweifelt. Sie standen bereits allein im Gang, denn alle andere Schülern waren schon längst aus dem Schulgebäude geflüchtet. Reika antwortete nicht. "Wie oft soll ich mich denn noch bei dir entschuldigen. Es tut mir Leid, ehrlich. Verzeih mir doch bitte. Ich halte es einfach nicht aus, wenn du mich so völlig ignorierst." flehend wie noch nie zuvor sprach er diese Worte aus. Zögernd befreite Reika ihren Handglenk aus seiner Hand und drehte sich immer noch nicht um. Darum ging es nicht. Sie konnte Dee nur einfach nicht in den Augen sehen, ihm sagen was passiert war, ihm sagen, was sie so sehr bedrückte, ihm über Hawk erzählen, über Fross erzählen. Das alles konnte sie nicht. Er würde es bestimmt nicht verstehen, niemand würde das. "Dee, ich habe noch etwas dringendes zu erledigen ..." sagte sie erneut leise ohne ihm in den Augen zu sehen. Bereits in der nächsten Sekunde wurde sie am beide Arme gepackt und gegen die Wand gestoßen. "Sieh mich an!" befahl Dee bittend, und erschrocken tat dies Reika auch unbewusst. "Tu mir das nicht an. Du machst mich noch wahnsinnig." verzweifelt drang diese Worte aus seinem Hals. Obwohl er bescheid wusste, so verlangete er trotzdem von Reika, dass sie ihm alles nochmal schilderte. Er wollte es hören, von ihr, sich davon überzeugen lassen, dass Reika ihm vertraute, dass sie ihm alles erzählen würde ... ihm, Dee. "Dee ich ..." "Es ist wegen Hawk nicht wahr? Er hat irgendwas gemacht nicht wahr?" vesuchte Dee, in der Hoffnung, Reika würde endlich anfangen zu sprechen, doch dies tat sie nicht. "Dee, das geht dich nichts an." versuchte Reika matt. Eine plötzlich Stille kehrte ein und keiner sagte noch etwas. Wie schon die ganze Zeit wich Reika nun erneut Dees Blicke aus. "Seit wann?" leise und fast kaum hörbar ertönte diese Stimme. Überrascht sah Reika auf. Dees Blickte wirkten plötzlich verletzt. "Seitdem dieser Fross aufgetaucht war?" die Frage war ebenfalls kaum zu hören, raubte Reika aber trotzdem einen Herzschlag. Wieder kehrte die Stille ein und die Wartezeit auf eine Antwort war für Dee unerträglich. "Antworte mir!" Die Lautstärke seiner Stimme stieg wieder. Draußen konnte man die Vögeln singen hören und die Blätter tanzen hören, aber das alles konnte sich nicht mit der Stille im Gebeäude aufnehmen. Reikas rechte Hand glitt enldich zögernd und langsam zu ihrem Schall. Und auch genauso langsam löste sie den Knoten, sorgte dafür, dass der Schall auf dem Boden fiehl. Geschockt erkannte Dee leicht bläulich angeschwollene Fingerabdrücke auf ihrem Hals. Es war deutlich zu erkenne, dass sie vom irgendjemand gewürgt wurde. "F-r-o-s-s-!" Sein Gesicht erfüllte sich plötzlich mit Hass und genauso hatte er auch diesen Namen hasserfüllt aus seiner Kehle rausgepresst. Sofort hatte er Reika losgelassen und wanderte sich zum Gehen. Es war offensichtlich, was er vor hatte. "Nein, Dee." Verzweifelt und panisch hielt ihn Reika zurück. "Geh nicht hin, bitte." "Das hat er nicht um Sonst gemacht!" sagte er nur und wollte weitergehen, doch sofort hielt er inne, denn er spürte wie Reika ihn von Hinten fest umklammerte, so, dass er keinen Schritt mehr weitergehen konnte. "Du darfst nicht hingehen ..." entsetzlich spürte er wie seine West nass wurde. Ihre Tränen ... sie weinte doch nicht etwa. "Bitte tu das nicht." Er konnte gar nicht schildern, wie er sich gerade fühlte. Diese Verzweiflung, diese Angst um Reika, das alles brachte ihn noch um. Urplötzlich hatte er sich umgedreht. Geschockt riss Reika ihre Augen auf und taumelte einen Schritt zurück. "D-Dee ... was ..." Sie spürte wie Dee sanft, so sanft, dass sie es noch nie von ihm kannte ihren Hals entlangstrich. Vorsichtig und sacht strich er die blauen Spuren mit seinen Lippen entlang. Umschlang ihre Taille mit beiden Armen und zog sie zu sich her. "Dee ... hör auf, was machst du denn da?" fragte Reika fast verzweifelt und versuchte ihn von sich wegzustoßen, ohne Erfolg. Ihr Atem ging plötzlich unregelmäßig und ihr wurde noch heißer als zuvor. "Du hast keine Ahnung ..." sagte Dee plötzlich, mit so viel Schmerz in seiner Stimme. "Du hast keine Ahnung wie sehr es mir wehtut, wenn du doch seinetwegen verletzt wirst ..." Seinetwegen, damit meinte er nicht Fross, sondern sich selbst ... Hawk. Existiere Hawk nicht, so gebe es auch keinen Fross, gebe es keinen Fross, dann würde es Reika jetzt gut gehen. Es war alles seine Schuld und nur seine Schuld. Reika verstand nicht ganz was er damit meinte, denn sie konnte in Moment auch nicht richtig denken. Seine Küsse, sie konnte sich nicht dagegen wehren. Wenn er noch so weitermacht, würde sie glatt auf die Knie fallen. Doch Gott sei Dank wurde sie geretett, denn Dee hörte plötzlich auf, sondern umschlang sie einfach nur fest in seinen Armen. Als wolle er sie nie wieder loslassen. "Bitte hör damit auf ..." wieder sprach er verzweifelt. "Hör auf Hawk weiter zu jagen!" Er flehte sie praktisch an und das würde er, Dee, doch eigentlich nie im Leben tun. Reika, wusste einfach nicht, was sie machen sollte. Hawk, sie hasste ihn ... sie hasste ihn so sehr, genau deswegen wollte sie ihn unbedingt fangen ... und jetzt? Hasste sie ihn immer noch? Nach alldem, was er für sie getan hatte? Sie wusste es nicht, sie hatte keine Ahnung. *** Die Sterne wurden von lästigen Wolken versteckte. Es sah fast so aus, als würde es bald regnen. Dabei war es vormittags noch so heiß. Dachte Dee. Er war bereits an dem Leuchtturm angekommen. Völlig nebenbei warf er einen Blick auf seiner Uhr und stellte fest, dass es fünf vor Neun war. Er konnte es fast nicht mehr erwarten Fross zu sehen, oder besser gesagt, er konnte es nicht erwarten, ihm eins zu verpassen. "Du bist früh dran." erklang plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihm. Schlagartig hatte sich Dee umgedreht und erkannte Fross auf der Gipfel des Turmes stehen. "Du bist auch früh dran." erwiderte er ebenfalls grinsend, die Blicke jedoch mörderisch auf den Blonden gerichtet. Die Quälwolken verzogen sich für kurz Zeit und das Licht, das die Sterne verursachten spielten auch kurz mit dem Schatten der Beiden, bis die Wolken es ihnen wieder verbaten. Dee hätte sich am liebsten gleich auf Fross gestürzt, aber zuerst musste Fross ihm ja noch etwas erklären. Als habe er Dees Gedanken gelesen, fing er an zu grinsen. Dee sagte nichts, sondern wartete. In Einem war er sich schon sicher. Fross konnte unmöglich ein Mensch sein. In diesem Moment sah er wie sich auf Fross Handfläche etwas ausbreitete und sich zu etwas formte. Schon wieder solche Tricksen, was hatte der Penner denn jetzt wieder vor? Doch Dee brauchte nicht lange um zu erkennen, was sich im Fross' Hand auftauchte. Gleichzeitig riss er seine Augen auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Das Schwert der Untergang! Aber .... hatte er es denn nicht eben gestern Nacht noch zerstört, das konnte einfach nicht sein. Während Dee seine Augen nicht traute und geschockt zu dem Gegestand in Fross' Hand starrte, grinste dieser nur und nutzte Dees Verwirrung aus. Ohne zu zögern stürzte er sich plötzlich auf den Schwarzhaarigen und borte die Klinge tief in seiner rechten Schulter. Vor Schmerzen schrie dieser auf. Er war so in einem Schockzustand, dass er den Angriff nicht rechtzeitig ausweichen konnte. Verdammt! ER hatte doch vor ihm eins überzubraten und nicht umgekehrt. Fest biss er sich die Zähne zusammen und wurde gleichzeitig auf den Boden geworfen. Die Klinge des Schwertes entfernte sich jedoch nicht, sondern borte nur noch tiefer in die Wunde hinein. "Du willst wissen, was ich bin?" die Stimme Fross' zwang Dees zusammengeknifte Augenlider auf. "Nun, da du die gestrige Nacht überlebt hast verrate ich es dir." dabei grinste der Blonde wieder feindselig. Dee konnte sich nicht rühren. Jede kleinste Bewegung und er fürchtete, sein Arm würde ihm verloren gehen. "Nun, wie soll ich es dir am Besten erklären? Sagen wir, ich bin der Wächter der verfluchten Kunstwerke. Ich wurde von ihnen erschaffen um sie zu beschützten." "Also bist du wirklich kein Mensch." brachte Dee nur aus zusammengebissenen Zähnen heraus. "Nein, ich bin ein Teil von ihnen und ich kann auch jede Form der Kunstwerke annehmen, ebenso die bereits zerstörten." Also war das Schwert in seiner Hand gar nicht die Echt, nur eine billige Kopie. Das hätte er schon früher wissen sollen, dann würde Dee jetzt nicht in so einer beklemmerten Situation stecken. "Ich werde Jeden vernichten, der versucht die Kunstwerke zu zerstören. Und du ..." Dabei borte seine leblosen kalten Augen in Dees und die Klinge fuhr noch tiefer in die Wunde hinein. "Und du ... Dee, Mitglied der Lupin-Familie oder besser Hawk ... dich werde ich ebenfalls zur Hölle schicken, genau so wie der Hawk vor 15 Jahren." Ungläublich riss Dee seine Augen auf. Der Hawk vor 15 Jahren? Aber ... plötzlich wurde ihm alles klar. Wieso sein Vater eines Tages nicht mehr zurückkam, wieso er nirgends mehr zu finden war, wieso er sich nie wieder meldete ... "Du ...." voller Wut würgte Dee dieses Wort aus seiner Kehle. "Du hast ... MEINEN VATER UMGEBRACHT!!!" Mit diesen Worte fasste er Fross am Hals und schmiss ihn in der nächsten Sekunde von sich fort. Dieser landete mit einem lauten Knall zu Boden. Das Schwert löste sich wieder in Nebel auf, nachdem es nicht mehr im Fross' Hand befand. Die Wunde am rechter Schulter tat fast gar nicht mehr weh, völlig außer Atem stand Dee auf und in seine Augen widerspiegelten sich Hass und Rache. Fross hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und stand nun wieder in seiner vollen Größe da. "Ich glaube, ich habe dich etwas unterschätzt."sagte er nur und grinste wieder, was Dee fast außer Fassung brachte. Er war tot, so was von tot. Auch wenn man ihn nicht als Lebewesen bezeichnen konnte, ER WAR TROTZDEM TOT!!! Kurz bevor Dee auf seinen Gegenüber losstürzen konnte wurde er plötzlich von einer anderen Stimme aufgehalten, eine bekannte Stimme, die seinen Namen flüsterte. Geschockt drehte er seinen Kopf um. ... Nein, unmöglich, das konnte nicht sein. Was machte Reika denn da? In diesem Moment fing Fross höllisch an zu lachen. "Endlich sind alle Gäste anwehsend." Etwas verwirrt sah Dee wieder zum Fross. Was hatte er vor? Reika ging nur ein paar Schritte unsicher auf den Beiden zu, dabei bemerkte sie Dees Verletzung. Sofort erweiterte sich ihre Augen. "Dee, deine Schulter ..." Sie hatte keine Ahnung was hier passierte. Was sollte das Ganze? Was machte Dee denn hier? Und vor allem, wieso war er verletzt? Völlig besorgt eilte sie zu ihrem besten Freund und betrachtete die Wunde, sie sah schrecklich aus. "Fross, du hast ihn verletzt!" schrie sie panisch, ihr Blick wütend auf den Beauftragten gerichtet. Dieser antwortete ihr nicht, sondern richtete seinen Blick wieder auf Dee. "Nun Dee, findest du nicht, dass du auch mit der Wahrheit rausrücken sollst?" Plötzlich fühlte sich Dees Körper an wie erstarrt. Kein bisschen konnte er sich noch rühren. Er wollte etwas auf Fross' Frage erwidern, so etwas wie, 'Was meinst du?' oder 'Was soll denn der Scheiß?' aber nichts konnte er hervorbringen. "Fross!" wieder erklang die verwirrende Stimme Reikas. "Sag mir lieber was du mit Dee gemach hast anstatt dumme Fragen zu stellen." Reika war deutlich sauer. Es sah so aus, als wolle sie bald auf den Blonden stürzen. "Was macht man denn mit einem Verbrecher? Fräulein Hijirie." Dee wollte sich dazwischen reden. Reika schnappen und abhauen, damit sie die Wahrheit nicht erfuhr oder Fross einfach nur fertig machen. Aber auch das konnte er nicht. Sein Blick wanderte nur verzweifelt auf den Boden. Besorg und völlig ahnungslos schweifte Reikas Blicke zu Dee und dann wieder zu Fross. "Was sollte denn das? Dee ist kein Verbrecher." Ihre Worte klangen selbstsicher. Dee war niemals ein Verbrecher. Fross' Grinsen wurde nur noch breiter. "Nun Dee, sag ihr dass du kein Verbrecher bist, worauf wartest du denn?" seine Stimem klang amüsiert, er mochte es Dee so verzweifelt zu erleben. "Sag schon ..... oder kannst du nicht?" Dees Augen erweiteten sich noch mehr, starrte unentwegs auf den Boden und konnte nicht aufsehen. Reika verstand nicht, wieso Dee nichts sagte, was hatte er denn? "Dass ich das noch erleben darf." lachte Fross wieder los. "Dee Luping ist verzweifelt! Oder soll ich lieber sagen ... Hawk ist verzweifelt." Nun war es raus, alles und das vor Reika. Ungläubig hatte sie die Augen aufgerissen und starrte Dee an, dieser rührte sich immer noch nicht. "Das ist nicht wahr!" schrie sie. "Dee ist nicht Hawk!" Sie verteidigte ihn immer noch, obwohl sie sich nun auch nicht mehr so sicher fühlte. Nein, Fross musste es zuerst noch beweisen, sonst war gar nichts Wahr. Als habe er Reikas Gedanken gelesen grinste er wieder. "Du willst ein Beweis, gut!" Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, erschien er urplötzlich vor dem Mädchen, fasst sie am Kragen und schleuderte sie hinaus. "REIKA!" schrie Dee geschockt und rannte los, in der Hoffnung er könne sie noch an der Hand festhalten, aber es war zu spät, sie stürzte, stürzte vom Leuchtturm. "Na los, rette sie .... und verrate dich." hörte er Fross' Stimme hinter ihm. Was blieb ihm denn anderes übrig. Fest presste er die Lider zusammen und folgte ihr in die Tiefe. Das war ihr Ende, sie würde sterben. Dieser Gedanke huschte über ihren Kopf und sie schloss ihre Augen. Doch im selben Moment spürte sie wie jemand ihre Taille umfasste. Fragend öffnete sie wieder ihre Augen und sah in ein paar dunkelbraunen, fast gold glänzenden Augen vor ihr. "Dee ...?" Doch bereits in der nächsten Sekunde breiteten sich etwas auf Dees Rücken aus. Unfassbar riss sie ihre Augen auf. Feder, so viele Feder, bildeten sich zu Flügeln. Haws Flügeln. Es war genau so wie damals in ihrem Traum, Hawks Flügeln auf Dees Rücken. Nein, das hier war auch nur ein Traum, nichts als nur ein Traum. Doch sie wusste, dass alles real war. Sie wollte es nur nicht glauben. Sanft, fast unbemerkt landeten sie wieder. Sofort stieß Reika Dee von sich und tapste ein Schritt zurück. Ihre Augen waren fast leblos, erweitert und glasig sah sie Dee an. Dieser hatte seinen Blick nur wieder auf den Boden gerichtet. Eine ganze Weile lang herrschte Stille. Bis auf die Blätter und der Wind konnte man nichts hören. "Sag, dass das nicht wahr ist ..." erklang plötzlich Reikas zittrige Stimme. "Sag, dass diese Flügeln nichts zu bedeuten haben." dabei lächelte sie noch hoffnungsvoll, obwohl ihr die Tränen schon längst in den Augen standen. Dee sagte nichts, rührte sich nicht, machte sich auch nicht die Mühe sie erneut anzulügen ... er konnte sie einfach nicht mehr anlügen. Langsam griff er in seiner Hosentasche und holte die Schutzbrille hervor ... Hawks Schutzbrille. Jede kleine Bewegung von ihm zerbrach ein Stück von Reikas noch übriggebliebene Hoffnung. Zögernd setzte er die Brille auf und sah Reika endlich an. Mit Entsetzten blickte sie nun auf Dees Gesicht ... nein, Hawks Gesicht. Nun war es soweit, die Tränen rannten unkontroliert ihre Wangen hinunter und sie konnte sie nicht aufhalten. Wie von selbst hob sie ihre Hand. Ein lauter KLATSCH war zu hören, gefolgt von dem Aufprall der Brille auf dem Boden. Eine Dees Gesichtshälfte färbte sich leicht rot. "Die ganze Zeit ... " ihre Stimme zitterte nun deutlich und waren so leise, dass man sie fast nicht mehr hören konnte. "Die ganze Zeit hast du meine Schwäche ausgenutzt und mich Tag und Nacht angelogen ... " Es schmerzte Dee sie so zu sehen. "Reika ..." seine Stimme klang heiser. "Ich .. bitte lass mich alles erklären .." mit diesen Worte ging er einen Schritt auf Reika zu. "KOMM NICHT NÄHER!" Wie erstarrt stoppte er. "Ich werde mir deine Lügen nicht mehr anhören ..." Als würde sie fallen, taumelte sie einen Schritt zurück. "Ich habe dir vertraut ... ich wollte nie daran glauben ..." Nun weinte sie, zum ersten mal richtig. Sie weinte, und das wegen ihm. "ICH HASSE DICH!" Mit diesen Worten drehte sich Reika um und rannte los. Eine ganze Weile lang stand Dee einfach nur da. Blickte in die Dunkelheit und war nicht fähig ihr hinterherzulaufen. Sie hasste ihn, nun hasste sie ihn wirklich. Einen Moment verging, bis ihn seine Beine nicht mehr tragen konnten. Achtlos fiel er zurück und blieb auf den kalten Boden liegen. Schmerz, so unbeschreibliche Schmerzen. Nein, seine Schulter beklagte sich nicht, es war sein Herz, das vor Schmerzen schrie... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)