DLM von Lynnnn (Don't Love Me ...) ================================================================================ Kapitel 8: Versagt ... ---------------------- Blut ... so viel Blut, floss dem Rand der Scherbe entlang. TROPF, wieder TROPF. Immer und immer wieder, immer schneller. Mit entsetzlich weit aufgerissenen Augen sah sie, wie das Blut langsam den Boden verfärbte. Viel Mühe hatte sie gebraucht, um sich von dem Anblick der blutverschmierte Scherbe loszureisen. Ihr Blick wanderte zitternd auf Hawks Gesicht. Überrascht weiteten sich ihre Augen noch mehr. Schwaches Mondlicht schien durch das riesige Fenster im Gang und traf auf seine blasse Haut. Seine Haaren waren nass, so nass, dass sie sich zu dicke Strähnen bildeten. Seine Augen waren geschlossen. Kein einziger Mucks war von ihm zu hören, nicht einmal die Atemzüge, obwohl er doch eigentlich keuchen müsste. Immer noch stand er mit ausgestreckten Arme zwischen die Tür, die Finger fest in beide Türrahmen gekrallt, schützend vor ihr ... Reika wollte es verhindern, musste es verhindern, spürte jedoch, wie eine Flüssigkeit ihr in die Augen stiegen. Nein ... sie würde nicht ... nicht vor Hawk weinen, schon gar nicht um ihn. Die Zeit schien immer noch stehengeblieben zu sein. Nichts und niemand rührte sich, nur der Schatten der Fenstergitter auf Hawks Gesicht, der sich langsam fortbewegte. Ein Moment verging, bis er seine Augenlider hob. Diese unter Mondlicht wie Gold glänzende Augen blickten müde, dennoch tief in die Ihre. Kein Hass, kein Schmerz, nein, nichts der gleiche waren darin zu sehen, obwohl er sich doch ihretwegen verletzt hatte. In diesem eine Auge, indem sie blicken durfte sah sie Erleichterung, pure Erleichterung. Er war erleichtert?! Weil es ihr gut ging? Sie bemerkte nicht, wie sie anfing zu zittern, wie die Tränen ohne Kontrolle ihre Wangen hinabliefen. "Wieso ...?" eine Stimme, die die Stille kurz zwischen ihnen brach, drang aus ihrem Hals, verlangte nach einer Antwort, wollte wissen, wieso er das für sie tat. Das Gesicht vor ihr wurde immer verschwommener. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie bereits angefangen hatte zu weinen. Sie blinzelte kurz, lies zu, dass noch mehr Tränen ihre Wangen hinabkullerten, nur um ihn besser erkennen zu können. Sah wie er seine rechte Hand von dem Türrahmen löste ... sah wie diese ihre Wange näherte ... spürte wie er sacht eine Träne auf ihr Gesicht wegwischte. "Weil ich mir geschworen habe niemals zuzulassen, dass dir etwas passiert." Ungläublich riss sie ihre Augen abermals auf. All die Tränen, es war unmöglich sie zurückzuhalten. Seine Hand entfernte sich von den Türrahmen und Reika sah, wie er seine Augen wieder schloss. Mühsam trat er ein Schritt auf sie zu. Fast hatte sie das Gefühl, als würde er zusammenbrechen. Bevor Reika ihre Arme ausstrecken wollte und ihn auffangen wollte, blieb er plötzlich inne. Wieder hob er seinen Kopf und sah sie an. Plötzlich war er ihr so nah, so unglaublich nah. Dieser Blick, so traurig ... so bekannt. Auf seiner Stirn waren nun deutlich die Schweisperlen zu sehen. "Nicht weinen ... Tränen stehen dir nicht." mit diesen Worten lächelte er. Kein Grinser, dass er ihr normalerweise immer zeigte. Es war ein richtiges Lächeln, so warm, wie sie es manchmal vom Dee kannte. Das Lächeln verschwand jedoch so schnell wie es gekommen war, denn Hawk biss sich nun auf die Lippen, drehte sich nach links und rannte los. So schnell er konnte, ohne sich auch nur die Mühe gemacht zu haben, den stück Splitter aus seinem Fleisch rauszuziehen. Er rannte einfach los, konnte nicht ertragen sie weiterhin so traurig zu sehen. Die Schritten kamen ihm immer schwerer und langsamer vor. Verdammt, zwei mal hintereinander. DAS KONNTE DOCH NICHT WAHR SEIN!!! Unvorsichtig stolperte er über einen Stein und fiel nicht gerade angenehm zu Boden. Wütend versuchte er sich aufzurichten, fiel aber ungeschickterweise erneut hin. Abermals fluchte er und blieb am Boden liegen. Ihm war seine ganze Kräfte nun entgültig zu ende gegangen. Wie erbärmlich. Ein Glück, dass er sich bereits im Park befand, da konnte ihn zumindest keiner entdecken. Keuchend kroch er zu einem Baum. Bevor er sich gegen dieser lehnte, biss er sich die Zähne zusammen und zog mit einem Ruck die Spiegelscherbe heraus. Eine menge Blut spritzte aus der Wunde, obwohl sie vorher doch zu trocknen schien. Um zu verhindern, dass er noch mehr Blut verlor, presste er die Wunde mit der rechten Hand fest zu. Keuchend hob er seinen Kopf und schloss die Augen, wobei viele Schweisperlen von seiner Stirn hinabliefen. Nach Luft rangend ließ er sich nieder. Verdammt, tat das weh. Aber das war es ihm wert, sobald es Reika gut ging ... ja, sobal es IHR gut ging, alles andere war ihm egal. Sogar sein eigenes Leben ... Seit wann? Dieser Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf. Müde machte er seine Augen wieder auf und nahm die Brille ab. Er konnte nicht viel erkennen, alles war verschwommen. "Ja, seit wann?" fragte er sich leise und bekam keine Antwort. Minutenlang saß er einfach nur da und dachte über sie nach. Wie sie ihm so oft auf den Kopf schlug, wie sie sich dauernd mit ihm stritt, wie sie immer und immer wieder sagte, dass sie ihn hasse, wie sie ihm aber manchmal auch ein Lächeln schenkte, das sie niemand anderen zeigte ... Sie war stur, manchmal etwas zu stur. Obwohl sie ihre Schwäche niemals zeigen wollte, konnte sie manchmal auch so schwach und zerbrechlich sein ... "Ach du meine Güte." diese Worten waren kaum lauter als ein Flüstern. Jetzt wurde ihm sogar klar, wieso er sie damals als Hawk geküsst hatte, wieso er nie ertragen konnte, wenn sie so traurig aussah und wieso es sogar sein Herz zerriss, wenn er sie weinen sah ... Seine Gehirnzellen hatten also endlich angefangen zu arbeiten. Sie berichteten ihm eine Neuigkeit, die sie eigentlich hätte schon längst tun sollen. 'Sie haben sich wahrscheinlich in das Mädchen verknallt, Boss.' wegen dieser Nachricht würde er seine Gehirnzellen glatt alle feuern, alle, ohne Ausnahme. Das konnte doch nicht sein!!! Das durfte nicht sein ... nicht solange er noch als Hawk arbeitet. Deprimiert biss er sich auf die Lippen... Er wollte nicht darüber nachdenken. Immer noch mit der rechten Hand auf die Wunde gepresst, hob er mit der linke Hand die Scherbe auf, die er vorhin achtlos auf dem Boden geschmissen hatte. Interessiert betrachtete er diese. Ungefähr 20 cm lang. Schien ein ganz normaler Splitter zu sein, wobei er vorhin doch noch wie verrückt herumgesaust war. Das war also die Macht dieses verfluchten Kunstwerks. Leise seufzte er, das nächste mal würde er nicht aus dem Haus gehen, solange er nicht über sein Ziel bescheid weiß. Zumindest sollte dieser Splitter reichen, um seiner Mutter beweisen zu können, dass der Spiegel zerstört wurde. Seine Mutter! Schnell warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. 22 Uhr. Wenn er sich nicht sofort meldet, würde seine Mutter wahrscheinlich wieder vor Sorge umfallen, aber mit dieser Verletzung konnte er doch unmöglich Heim. Damit würde er ihr glatt einen Herzinfarkt verpassen. Es ging nicht anders, mit viel Mühe schaffte er es, sein Handy aus der Hosentasche zu angeln. Bevor er die Nummer eingab, atmete er noch einmal tief durch um zu verhindern, dass seine Stimme während des Telefonats allzusehr zitterte. "Ja? Familie Lupin?" ertönte eine Stimme aus dem Hörer. "Hey Mum." Dee konnte es selber nicht glauben, wie normal er klang. Tja, eine tolle Leistung. "Dee! Wo bleibst du denn so lange?" Volltreffer, sie regte sich jetzt schon auf. "Naja, ich bin jetzt gerade bei einem Freund ... " log er " Zufällig habe ich ihn auf dem Weg nach Hause getroffen. Und jetzt muss ich ihm Mathe erklären." "Ich dachte, du kennst dich selber im Mathe nicht aus." Verflucht, wieso hatte er denn ausgerechnet Mathe gesagt, war ihm wohl gerade in dem Sinn gekommen. So viel zum Thema 'Lügen'. "Nun, sooo schlecht bin ich auch wieder nicht." Stille. Dee spürte wie er nun langsam anfing doch zu zittern, er musste sich beeilen. "Mach dir keine Sorgen, der Spiegel wurde zerstört, wie sage ich dir später und mir geht es hervorragend." Ja, wirklich hervorragend, mittlerweile hatte er schon so viel Blut verloren, dass er das Gefühl hatte, als stünde er gerade in einem Gefrierschrank. Ein leichter Seufzer war zu hören. "Beeil dich und komm nicht viel zu spät nach Hause." "Ja, mache ich. Übrigens, du musst nicht auf mich warten, schlaf schon mal. Gute Nacht." sagte er schnell und unterbrach somit das Gespräch. Das Handy glitt ihm aus der Hand und fiel mit einem leichten PLOPS in dem weichen Gras. Völlig erschöpft schloss Dee erneut seine Augen und fing an zu keuchen. Er konnte nicht anders als seine Mutter anzulügen, mit dieser Verletzung musste er wohl selber zurecht kommen. *** Bis auf das Tippen an der Coputertastatur herrschte es im Raum Stille. Die glasigen und leeren Augen starrten auf das Bildschirm. Sah sich einzelne Fotos durch, einzelne Dokumente. Die Stille brach, als jemand mit voller Wucht die Tür aufriss. Das Licht im Gang hatte nun auch endlich Gelegenheit gefunden in dem dunklen Raum einzudringen. Mitten in diesem schwachen Licht stand Reika völlig außer Atem da. Fross schien das Ganze überhaupt nicht zu überraschen, denn er tippte ungestört an der Tastatur weiter. Fünf Sekunden hatte Reika gebraucht, bis sie vor Fross' Tisch stand. "Was-hast-du-gemacht?" Sie musste sich zusammenreisen um Fross nicht anzuschreien. Sie wüsste viel zu gerne, was das Ganze sein sollte. Das zerstörte Kunstwerk, die rasenden Splittern , Hawk ... Sie bekam keine Antwort, nur das Geräusch der Tastatur. Es sah fast so aus, als wüsste er nicht, dass sie da war. Wütend biss sich Reika die Zähnen zusammen. Sie nahm ein Gegenstand aus der Tasche und schlug dieser auf dem Tisch. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vom Hawk sein soll!" Unter ihrer Hand tauchte eine metalische Kugel auf, womit Fross den Spiegel zerstört hatte. Das mechanische Tippen auf der Tastatur stoppte. Sein kalter Blick wanderte zuerst zu dem Gegestand auf dem Tisch, dann hinauf zu Reika. Diese sah ihn wütend an und versuchte nicht zu blinzeln. Fross bemerkte sofort, dass sie geweint hatte, aber das kümmerte ihn kein bisschen. "Das gehört mir, und?" fragte er völlig gelassen und wie immer tonlos. In Reika stiegen Wut hoch. "DU HAST DAS KUNSTWERK ZERSTÖRT!!!" schrie sie ihn nun endlich an. Auf Fross' Gesicht zeigte sich keinerleich Reaktion auf Reikas plötzliche Ausrasten. Langsam stand er auf und ging auf sie zu. "Du hättest ihn verhaften sollen." drang seine kalte Stimme in ihren Ohren. Geschockt trat sie einen Schritt zurück. Fross stand bereits dicht vor ihr. Seine Augen glänzten gefährlich und hielten ihre gefangen. Für einen kurzen Moment fand Reika keine Worte, bis ihr wieder klar wurde, was doch wirklich geschehen war. Sie biss sich auf die Lippen um nicht wieder loszuheulen. "Wie soll ich ihn denn verhaften können ... wenn er mir doch das Leben gerettet hatte?" Ihre Stimme zitterte und sie waren leise, viel zu leise für ihre Art. Fross sah sie einfach nur an, blinzelte nicht einmal. Kein einziges Gefühlszeichen waren in diese leblosen Augen zu finden. "Das gehörte zu meinem Plan." diese Worte setzten Reikas Herzschlag für eine Sekunde aus. Sie konnte nicht fassen, was sie da gerade gehört hatte. Zornig hob sie ihre rechte Hand und schlug zu. Jedoch wurde diese von Fross aufgefangen, bevor sie auch nur seine Wange berühren konnte. Immer noch ohne ein Ausdruck auf dem Gesicht starrte er sie an. Wie ein Toter. Reika spürte wie sie anfing vor Wut zu zittern. "Du ... BASTARD!!!" das letzte Wort hatte sie deutlich geschrien. Doch das tat sie nicht um Sonst. Bereits in der nächsten Sekunde spürte sie, wie Fross sie mit der rechten Hand an der Schulter packte und sie grob gegen die Wand stieß. Seine linke Hand umklammerte immer noch ihre rechte Handgelenk und drückte diese ebenfals gegen die Wand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Fross ungläublich an. Sein Gesicht war nur noch cm von dem ihrem entfernt und seine Hand war eiskalt. Das schwache Licht, das durch die offene Tür schien, erhellte sein Gesicht etwas, dennoch blieben die Kälte in seinen Augen unverlöschbar. "Du hast versagt ..." drang seine Stimme plötzlich in ihren Ohren. Sie waren nur etwas lauter als ein Flüstern, aber sie wirkten, als würde er sie anfauchen. "Wieso glaubst du, habe ich dich dort hinbestellt? Weil ich geglaubt habe, du seist fähig ihn zu verhaften. Stattdessen kommst du mit leeren Händen zurück und wagst es auch noch mit so einem Ton mit mir zu sprechen." seine Worte waren schneiden, schnitt noch tiefer in ihrem bereits verwundertes Herz. Die ganzen Gründen schienen plötzlich ihm zu gelten, als solle sich Reika wirklich schämen, dass sie nicht fähig war Hawk zu verhaften. Sie spürte wieder, wie Tränen in ihr hoch stiegen. Das war also der Fross, denn sie am Anfang so sehr bewundert hatte, weil er als einzige Hawk etwas antun konnte. Das war also der wahre Fross, so kalt und grausam. "Du hast mich benutzt ..." würgte sie aus ihrem Hals und wunderte sich darüber, das sie ihre Tränen noch zurückhalten konnte. Ein Moment war es wieder still und keiner regte sich. Doch das, was kommen musste kam. Mit Entsetzen sah sie, wie Fross' Gesicht das ihre langsam immer näher kam. Sie versuchte zurückzuweichen, aber die Wand versperrte ihr den Weg. Millimeter vor ihr blieb er inne und sie konnte sogar seine kalte Atemzüge spüren. Seine eiskalten Augen borten tief in die Ihre. Drohte ihr Herz in jeder weiteren Sekunde stehen zu bleiben. Reika wollte seinen tödlichen Blick ausweichen, konnte jedoch nicht, weil ihr Kinn vom Fross gefasst und gehoben wurde, sodass sie in seine Augen blicken musste. "Vergiss eins nicht ... wir sind Partner und Partner nutzen sich gegenseitig aus." Diese Worten reichten entgültig um ihre Tränen, die sie bisher mit Mühe zurückhalten konnte freilaufen zu lassen. Mit all ihrer Kraft, die noch übrig geblieben war, hob sie ihre rechte Hand und schlug seine von ihrem Kinn. Ohne ein weiteres Wort noch zu sagen rannte sie aus dem Raum. Schweigend betrachtete er wie Reika verschwand und warf seinen Blick wieder zum Bildschirm. Auf der Seite, wo er stehengeblieben war, sah man ein Foto von Dee. "Dee Luping also ..." murmelte er und grinste schwach, "wir werden ja sehen ..." *** Mit unglaublich weitaufgerissenen Augen und völlig baff, sah er seinen Teamkamerad, der aufheitern vor ihm stand traumatisch an. "WWWAAAAASSSSS??????? WIR HABEN HEUTE MATCH???" Sein Gegenüber hielt sich abrupt die Ohren zu, damit seine Trommelfelder ja nicht zerplatzten. "Sag bloß, du hast es vergessen, was glaubst du, hatten wir die letzten Wochen wie die Verrückten trainiert?" fauchte dieser nun auch. Naja, nicht gerade wie die Verrückten. Zumindest nicht Dee, denn seine Füße hatten sich so taub angefüllt, dass er die ganze Zeit nur wie einen Vollidioten dargestanden war, seinen Lehrer mehrmals zur Weißglut brachte und sich schon fast als Zuschauer ausgeben konnte. Verdammt! Nicht genug, dass er die gestrige Nacht ganze zwei Stunden warten musste, bis seine Mutter endlich schlafen ging, nicht genug, dass er seine Wunde selbst versorgen musste und es jetzt immer noch furchtbar wehtat, nicht genug, dass er am führen Morgen eine Lügengeschichte erfinden musste und beinahe mit der Wahrheit rausgerückt hatte, nicht genug, dass er Reika die ganze Zeit aus dem Weg gehen musste, weil er sie sonst einfach nur in den Armen genommen hätte ... NEIN! Jetzt erfuhr er auch noch, dass sie heute einen gottverdammten Match gegen die Airwalker Gymnasium haben. Naja, eigentlich hätte er das ja schon längst wissen sollen, aber seine Gehirnzellen hatten anscheinend wiedermal nicht aufgepasst, noch ein Grund mehr wieso er sie am liebsten feuern würden. Verflucht! Heute! Match! Mit dieser Verletzung! An einem Sonntagvormittag! "GOTT, WIESO HASST DU MICH NUR SO???" Sein Freund neben ihm zuckte erschrocken zusammen und konnte noch gerade verhindern, dass er wie ein Mädchen loskreischte. "Hast du ein Problem?" stieß dieser nach einer Weile nun endlich hervor. "N.E.I.N." Dees Gesicht sah so aus, als hätte er unwillig fünf rohe Eiern auf einmal geschluckt. Damit schaffte er seinen Kamerad einen Schritt rückwärts zu befördern. Auf dessen Stirn waren nun deutlich die Schweisperlen zu erkennen. "Eh ... ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass heute ein neuer Spieler bei uns mitspielen wird." Dee hatte sich inzwischen schon umgedreht und verfluchte alles, was ihm in den Augen sprangen. Mit einem völlig uninteressierten "aha" setzte er einen Fuß nach dem Anderen. Eigentlich wollte ihm der Torwart noch fragen, ob er wissen wollte wer der Neue war, aber bei dieser Laune ... lieber nicht. *** Am liebsten hätte Dee sich auf seinem Trainer gestürzt, diesen zu Boden geworfen, ihn mit beiden Hände gewürgt und gefragt, was DIESER PENNER hier auf dem Fußballplatz zu suchen hatte. Dieser arroganter, egoistischer, anscheinend seelenloser, langweiliger, neutraler, selbstsüchtiger usw MIßGEBURT! Wie er auf Mißgeburt gekommen war? Nun, ein normaler Mensch würde sich doch kaum im Nebel auflösen können oder? Das war ebenfalls eines dieser Rädseln im Dees Kopf, die nicht gelöst wurde. Aber im Moment hatte er andere Probleme, zum Beispiel zu verhindern, dass er auf Fross losging. Anscheinend sollte er als Abwehrspieler dastehen. Sag, konnte er denn überhaupt Fußball spielen??? Im Gedanken beschäftigte Dee sich schon die ganze Zeit damit, wie er Fross während des Spiels am Besten aus dem Weg gehen sollte. Das war ja einfach nicht zu fassen. Ein Matsch, mit Fross, in SEINEM Team. Der reinste Alptraum. "Dee, sobald, du den Ball bekommst wirst du gefälligst damit arbeiten klar?" riss ihn die Stimme seines Trainers plötzlich in die Wirklichkeit zurück. "Ja ... " knurrte er nur gelangweilt. "Und noch was, auch wenn du der Kapt'n bist, wirst du Hilfe gut gebrauchen. Achte auf Fross' Bewegungen und arbeit mit ihm zusammen." mit diesen Worten drehte er sich erneut zu den Anderen und setzte seinen Plan fort. Für Dee brach gerade die ganze innere Welt zusammen. So viel zum Thema 'ihm aus dem Weg gehen'. Schwergetroffen warf er seinen Blick zum Publikum, dann hinauf zum Himmel. Er war blaugrau ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)