Liebe und Drachenmist von abgemeldet (Severus Snape x Harry Potter) ================================================================================ Kapitel 10: Eine Ablenkung namens Jim und ihre Folgen ----------------------------------------------------- An alle Kommischreiber - ihr werdet mich am Ende von dem Kapitel hassen! *teuflisch grins* Aber keine Bange, es geht bald weiter! Danke an Saniko, shadow-lady, Bussi_Mausi, Xerperus, Selina_Snape, Koori, Inkognito3, Kuraimaus, RavenCrow und whizzy 82 Liebe und Drachenmist KAPITEL 10/16 EINE ABLENKUNG NAMENS JIM UND DER DAMIT EINHERKEHRENDE STRESS (Severus' Sicht) *Boah, war das eine Nacht gewesen!* war für's erste das einzige, was der Tränkemeister an diesem morgen Zusammenhängendes denken konnte. Er trug sein dunkelgrünes Nachtgewand und schlief unter den zerwühlten Decken, als er jetzt seinen Wecker piepsen hörte. Nur mit Mühe konnte er sich aus den verschwitzten Laken erheben und er hielt sich seinen dröhnenden Schädel. *Ich habe gestern Nacht eindeutig zu viel - oder zu wenig? - getrunken!* stellte er missmutig fest, als er sich auf die Toilette begab um sich zu erleichtern. Anschließend schlüpfte er irgendwie unter die Dusche und drehte erst einmal eiskaltes Wasser auf. Daraufhin war ein Geräusch zu hören, dass man sonst nie in Severus Snapes Nähe hören durfte. Diesem "Quietschen" folgte daraufhin eine äußerst unelegante Huschbewegung, woraufhin der Tränkemeister ungeschickt auf dem Boden ausrutschte und nun klitschnass wieder auf dem Bett landete. Aber wenigstens hatte es ein bisschen gewirkt, denn sein Kater war erheblich besser als noch vor einigen Minuten. Natürlich fühlte er sich noch immer wie ein mittelschwerer Weltuntergang an - aber immerhin besser als eben. Irgendwie schaffte er es dann auch so sich in seine Arbeitskleidung zu stopfen, wobei er einige Male Hosen mit Hemdbeinen verwechselte, bevor alles - relativ - richtig saß. Dann zog er sich noch einmal aus, weil er glatt die Unterwäsche vergessen hatte. Dann zog er sich noch ein zweites Mal aus, weil er gemerkt hatte, dass er seine Sachen alle auf Links trug. Schließlich gab er das Vorhaben einer korrekten Arbeitskleidung auf und schlurfte, sich an den Wänden entlang tastend, seinen Schädel festhaltend, damit er nicht herab fiel den Stimmen folgend nach unten in die Küche. Diesmal war ER der Letzte unten und grüßte grummelnd, während er sich sofort auf den Kaffee stürzte und zunächst einmal zwei Tassen hinunter kippte. Danach wurde der hämmernde Schmerz in seinem Kopf tatsächlich besser und er schaffte es tatsächlich sich darauf zu besinnen, dass er ja ein Meister der Tränke war. Mit einer fahrigen Handbewegung seines Zauberstabs, bei der er Mark fast ein Auge ausgestochen hatte, forderte er mit einem "Accio" eine durchsichtige Phiole mit dunkelblauem Inhalt aus seinen Räumen an, die er daraufhin anstandslos hinunter schüttete, wie den Kaffe zuvor. Als er endlich die Augen ganz öffnen konnte, schaute er direkt in Zabinis breites Grinsen und wünschte sich, er hätte die Augen noch zugelassen. "Na, aufregende Nacht gehabt, Professor?" grinste der andere Slytherin und Snape war in Versuchung Blaise einen "Crucio" auf den Hals zu hetzen, weil er es überhaupt gewagt hatte ihn anzusprechen, dann besann er sich aber eines besseren, grinste ebenfalls und meinte keck: "Klar, Sie etwa nicht, Zabini?" Bevor auch die anderen sich hatten zu Wort melden können, hörte Snape ein lautes Stuhlrücken von Potters Tischseite aus und ein gemurmeltes: "Ich mach mich dann auf den Weg, bis zum Mittagessen!" Etwas verwirrt von dem seltsamen Verhalten Potters schwiegen alle einschließlich des Tränkeprofessors, bis Blaise schließlich meinte: "Was haben Sie denn mit DEM angestellt, Professor? Der war den ganzen morgen schon zu nichts zu gebrauchen." So, wie er es wahrheitsgemäß empfand antwortete Snape bloß ein schultergezucktes "Nichts!", bevor er sich darauf konzentrierte, sein Frühstücksbrot zu schmieren. Damit war das Thema für alle erst einmal dann auch gegessen, während sich alle ihrem Frühstück widmeten. Allerdings kehrte auch mit Snapes Wohlbefinden bei seiner späteren Arbeit auch die Frage nach dem seltsamen Verhalten Potters zurück. Es war doch ein wirklich angenehmer Abend gewesen, sie hatten sich nicht einmal gestritten. Im Gegenteil, sie hatten sich wie normale, zivilisierte Menschen unterhalten, wenn man es denn so nennen konnte und es schien doch so, dass sie sich beide amüsiert hatten, oder nicht? Oder hatte Potter doch keinen Erfolg bei diesem anderen Kerl da gehabt? Wie hatte Jim noch gesagt hieß er, Steve? Ja, Steve, das war dessen Name gewesen. Er hatte doch sogar über dessen Witze gelacht, er schien doch ein ganz angenehmer Geselle gewesen zu sein und plötzlich waren die beiden auch verschwunden. Hatte es doch nicht geklappt und Potter war vielleicht eifersüchtig darauf, dass er Erfolg gehabt hatte? Genau, das musste es sein, es war ziemlich einleuchtend. Es musst ihn bestimmt fuchsen, dass jemand, der so viel älter und absolut nicht mehr so knackig wie er war - MOMENT MAL, HATTE SNAPE ÜBER POTTER GERADE "KNACKIG" GEDACHT? Bei Salzar, er wurde wirklich alt - jedenfalls... musste es ihn bestimmt eifersüchtig machen, dass er so gut angekommen war. Was für ein törichtes Verhalten, also wirklich. Konnte der Bengel sich denn nicht einfach für ihn freuen, oder was? Das war ja ein absolut unmögliches Verhalten, da musste er aber wirklich ein ernstes Wörtchen mit ihm drüber reden. So konnte das beim besten Willen nicht funktionieren, erst einen auf cool machen und dann... Na, sie würden schon sehen. Jetzt machte Snape sich erst einmal auf die Suche nach seinem ehemaligen Schüler, um ihm ins Gewissen zu reden. Eine dreiviertel Stunde später hatte Snape Potter endlich gefunden. Er arbeitete gerade auf dem Heuboden und stellte die Heu- und Strohvorräte für die brasilianischen Feueragamen zusammen. Diese benötigten besonderes Heu, welches durch einen Zauber geschützt wurde, damit es durch Feuer nicht entzündet wurde. Die meisten Drachen konnten zwar Feuer spucken, aber sie waren nicht zu blöd, um sich selbst in Brand zu stecken, indem sie ihr Feuer auf das Heu richteten... nun, brasilianische Feueragamen jedoch zählten nicht unbedingt zu den intelligentesten Tieren, die sie hier zu versorgen hatten. Harry vollführte gerade die Zaubersprüche, als Snape ihn erreichte und einige Zeit beim Arbeiten beobachtete. Dann räusperte er sich, um auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen. Harry machte dabei einen erschreckten Satz nach vorn, riss seinen Oberkörper herum und richtete sofort seinen Zauberstab auf Snape. Der staunte nicht schlecht über diese angespannte Reaktion Potters, denn hier waren keine Drachen weit und breit. "Meine Güte, Snape, können Sie sich nicht ein einziges Mal wie ein normaler Mensch fortbewegen, laut und deutlich?" herrschte Potter seinen ehemaligen Lehrer an und widmete sich schließlich wieder seiner Arbeit, als er bemerkt hatte, wer ihn da so erschrocken hatte. "Nun, man sollte meinen, dass Sie nach 7 Jahren Herumschleichen nachts im Schloss unter einem Tarnumhang gelernt hätten, andere schleichende Wesen als solche zu bemerken!" Harry konnte nicht verhindern, wie Snape zufrieden bemerkte, dass er bei diesen Worten leicht errötete. Der Bengel hatte ganz offenbar schon vergessen, dass er ihn im siebten Schuljahr tatsächlich einmal dabei erwischt hatte, samt Tarnumhang und Karte des Rumtreibens (die er endlich zu verstehen gelernt und konfisziert hatte) Aber dafür war er nicht hier. "Was wollen Sie, Snape? Suchen Sie etwas Bestimmtes?" "Ich habe SIE gesucht, Potter. Ich wollte mit Ihnen reden." "Worüber denn?" maulte der Bengel schlecht gelaunt und irgendwie verstimmt. Snape fiel es schwer, dieses Verhalten einzuordnen. Also schaltete er auf das was er konnte, Angriff: "Meine Güte Potter, was ist bloß mit Ihnen los?" "Nichts, was Sie interessieren könnte, Snape!" "Sie hätten sich gestern Nacht nicht mir unterhalten brauchen, wenn es ihnen nicht gepasst hat, dass ich geblieben bin, verdammt!" herrschte Snape genauso ungehalten zurück. "Wie kommen Sie darauf, dass irgendetwas mit gestern Abend sein sollte?" "Was soll ich denn sonst denken, wenn Sie nicht einmal in der Lage sind, mit mir zu Frühstücken nach gestern Abend!" "Das ist doch Blödsinn, das hat gar nichts damit zu tun! Ich war bloß schon fertig und wollte mit der Arbeit anfangen..." versuchte der Bengel sich zu verteidigen, aber nur mit mäßigem Erfolg, denn Snape glaubte ihm kein Wort. Und wenn man Potters Gesichtsausdruck deutete, dann glaubte er sich selbst noch nicht einmal einen einzigen Buchstaben! Richtig Lügen musste der Knirps definitiv noch üben. "Aber ich kann mir schon denken, warum Sie sich so dämlich aufführen..." stellte Snape jetzt mit verschränkten Armen und fiesem Grinsen fest. Zufrieden bemerkte er dabei, dass Potter ziemlich ängstlich aussah, fast so, als würde er unter keinen Umständen wollen, dass er ihn durchschaute. Snape konnte ihm das nicht verdenken, er mochte es selbst nicht, so schnell durchschaut zu werden, besonders nicht bei so niederen Gefühlen wie die Eifersucht auf einen anderen. Natürlich hielt das Snape nicht auf, dem jungen Mann weiteres Unbehagen zu bescheren, indem er es aussprach: "Sie waren neidisch auf mich, Potter, weil ich mehr Erfolg hatte als Sie, nicht wahr?" Snape rechnete jetzt fast mit allem. Mit einem Wutausbruch und dem Abstreiten der Tatsachen durch Potter. Sogar mit einem Duell rechnete er, immerhin war das hier "der Goldjunge und Vorzeigegryffindor Potter" und der Junge alles andere als sanftmütig, wenn man ihm niedere Motive unterstellte. Doch es kam alles anders. Anstatt sich aufzuregen oder das Ganze abzustreiten, sah Potter plötzlich leicht belustigt aus und für eine Weile in Gedanken versunken. Er schien mit sich selbst zu ringen, bis er endlich eine Entscheidung traf. Hatte Snape doch falsch gelegen mit seiner Vermutung? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht... Potter blickte wieder auf, direkt in Snapes Pupillen und in den grünen Augen war ein gefährliches Glitzern, das einem Drachen alle Ehre gemacht hätte. Snape musste sich mit aller Macht beherrschen nicht einige Schritte zurückzuweichen, als sich der Junge auf ihn zuschlich wie ein Tiger kurz vor dem Sprung. Schließlich sprach der junge Mann ihn an, in der Stimme eine Vibration, einen Unterton, den Snape an ihm sicher noch nicht gehört hatte - es fühlte sich gefährlich an. Gefährlich, aber auch ungeheuer erregend: "Sie haben Recht, Snape, ich war eifersüchtig, aber nicht auf Sie oder ihren "Erfolg"! Ich war einzig und allein eifersüchtig auf Jim und die Tatsache, dass er Sie berühren durfte. Dass er Sie küssen durfte, was Sie MIR bestimmt nie erlauben würden, aber... warum soll ich mir eigentlich nicht einfach holen was ich will? Sie tun das doch auch..." Dann legte der junge Mann dreist seine Unterarme um Snapes Nacken und legte seine Lippen, indem er sich etwas auf die Zehenspitzen stellte, sanft auf den Mund des Tränkeprofessors und wartete. Dieser wiederum stand im Schock der Ereignisse erstarrt und konnte nicht nur einen winzigen Moment lang einen einzigen klaren Gedanken fassen. Zu viele Gedankenfetzen, Erinnerungen und Gefühle stürzten an ihm in diesem Moment vorbei, ohne dass er Sie ordnen konnte. Eines der wenigen Dinge, die er im Rausch erkannte, war die Tatsache, dass sich Potters Lippen viel besser anfühlten als die von Jim. Und irgendwie rang sich in seinem Kopf auch die Feststellung durch, dass er diesen vermaledeiten Gryffindor schon immer unglaublich attraktiv gefunden hatte - auch wenn er das bei klarem Verstand - ach was, sogar unter VERITASERUM - nie zugegeben hätte. Und dann traf ihn noch die Erkenntnis, dass er sich seine Gefühle nie eingestanden hatte, weil er immer vermutete hatte, dass der Junge ihn absolut unattraktiv finden würde. Er kannte seinen Ruf in Hogwarts - immerhin hatte er ihn sich mühsam erarbeitet. Schließlich wollte er auch keine Schüler auf dumme Gedanken bringen, ihn durch "körperliche Belange" zu einer besseren Note zu bewegen. Und was seinen alten, tief sitzenden Hass betraf - seit er Potter bei Ikarus versprochen hatte, ihn nie wider mit seinem Vater zu vergleichen, weil er nicht so war wie James Potter, war dieser langsam aber sicher verraucht. Außerdem, war da dann auch noch dieses Glitzern in Potters Augen, wenn er mit den Drachen arbeitete. Er mochte die Arbeit aufrichtig gerne und strengte sich an, Snape hätte nie gedacht, dass ein Potter dazu fähig wäre. So viele Gedanken und eine einzige Antwort auf alles in einer so kurzen Zeit: Sollte er ihn fort stoßen oder sollte er ihn wirklich an sich heranlassen? Nun, die Antwort war leider eindeutig, und Snape traf seine Entscheidung. Anstatt die Schultern des Jungen zu packen um ihn fort zu schieben, umschlang er sie mit seinen Armen und drückte ihn näher an sich, als er den sanften Druck erwiderte und die zarte Berührung einfach geschehen ließ. Potter blinzelte dabei überrascht, offenbar hatte er nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Und anstatt den Kuss zu intensivieren, wie Snape das gerade vorgehabt hatte, entzog er sich der Berührung und runzelte die Stirn: "Was denn", meinte er spöttisch "hat Jim denn nicht gereicht?" Die Worte erreichten Snapes vernebeltes Hirn kaum, ansonsten hätte er diesen Ton ihm gegenüber niemals durchgehen lassen, aber so beschränkte er sich bloß auf die Tatsachen: "Ich habe überhaupt nicht mit Jim geschlafen." Jetzt sah Potter so aus, als würde er gar nichts mehr verstehen. Unter normalen Umständen hätte Snape sich für diesen Gedanken selbst geohrfeigt, aber in seinem jetzigen Zustand fand er ihn einfach nur äußerst treffend: Potter sah richtig süß aus, wenn er so verdutzt schaute und verwirrt die Nase kräuselte. "Hä?" Snape würde es ihm gerne erklären, aber ihm wollten einfach nicht die richtigen Worte dazu einfallen. Also beschränkte er sich auf ein kurzes: "Der Reiz war einfach weg." Und Potter sah tatsächlich so aus, als würde er verstehen. Ja, bei Salazar, er verstand es wirklich. Er hatte einfach nicht bleiben wollen, als Potter weg war, es hatte ... keinen Spaß mehr gemacht. Und was würde diese Erkenntnis ihnen beiden nun bringen? Ende von Teil 10 - fies 'ne? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)