Liebe und Drachenmist von abgemeldet (Severus Snape x Harry Potter) ================================================================================ Kapitel 5: Ein erster Arbeitstag -------------------------------- Danke an alle fleißigen Kommischreiber, knuddel euch alle mal ganz doll! Liebe und Drachenmist Kapitel 5/16 EIN ERSTER ARBEITSTAG (Harrys Sicht) Na dieser Tag hatte ja mal wieder fabelhaft begonnen. Nicht nur dieser grandiose Auftritt seines Exlehrers am frühen - viel zu frühen - Morgen, nein, schon wieder ein erotischer Traum. Und dann konnte er sich noch nicht einmal daran erinnern, von wem er überhaupt geträumt hatte. Manchmal war das Leben wirklich nicht fair zu ihm. Zum Frühstück kam er zwar abgehetzt aber wenigstens nicht zu spät, auch wenn sich ein beunruhigendes Schweigen über alle ausgebreitet hatte. Selbst Nick und Mark, die Snape eigentlich nicht kannten, hatten genug von dem Geschrei mitten in der Nacht und vor kurzem mitbekommen, um zu ahnen, dass hier nicht gerade die dicksten Freunde am Tisch saßen. Charley schaute beide zwar tadelnd an, sagte aber nichts weiter. Was die beiden Streithähne in ihrer Freizeit taten, ging ihn schließlich nichts an, solange sie sich bei den Drachen anständig verhielten. Einzig allein Blaise schien unbekümmert. Die Anwesenheit seines ehemaligen Hauslehrers schien ihn nicht zu stören - was auch nicht verwunderlich war, immerhin war man als ehemaliger Slytherin ja auch kein vorrangiges Opfer der Launen des Giftmischers. Er plapperte munter als einziger drauf los: "Morgen kommen schon die ersten Gäste, nicht wahr Charley?" "Ja, ab Morgen beginnt der schwierigste Teil des Jahres." Charley seufzte. "Es wäre mir wirklich lieber, wenn wir auf den Tourismus verzichten könnten, aber ohne die Gelder der Besucher im Sommer könnten wir die Forschungen den Rest des Jahres über gleich vergessen. Und die Auswilderungsprogramme wären auch gestorben. Ich hoffe nur, dass die Gruppen sich diesmal besser benehmen als letztes Jahr. Sogar Norbert war nach dem Sommer völlig verstört und hat keinen mehr an sich herangelassen!" "Ja, das war eine ganz schöne Arbeit, bis er mir endlich wieder vertraut hatte." Stimmte Harry leise zu und seufzte schwer, als ihn die Erinnerungen an die Zeit heimsuchten. Er hatte sich riesig gefreut, als er Hagrids ehemaliges Drachenbaby hier wieder getroffen hatte, und Norbert wurde sofort sein Lieblingsdrache. Norbert war, durch seine Geburt bei einem Menschen nicht mehr auswilderungsfähig. Er würde bis an sein Lebensende hier im Camp leben müssen, weil er draußen nicht eine Woche lang überleben könnte. Aber selbst er war nach dem Sommer total angespannt, obwohl er eigentlich ziemlich handzahm war und an Menschen gewöhnt. "Ist das Hagrids Drache?" fragte Snape neugierig und Harry überraschte diese Frage. Er hatte nicht gewusst, dass Snape davon wusste. Verblüfft nickte er. Charley ergriff wieder das Wort: "Ja Severus. Es ist der norwegische Stachelbuckel, von dem ich dir erzählt habe. Ich glaube, es ist das Beste, wenn du dich an ihm hier eingewöhnst. Er ist das umgänglichste Tier hier. Harry hat zwar sonst seine Aufsicht, aber es schadet bestimmt nicht, wenn ihr euch für heute zusammen um ihn kümmert. Norbert ist wirklich recht zahm, und es ist eine Weile her, dass du mit wilden Drachen gearbeitet hast, oder?" Snape schien es zwar nicht sonderlich zu gefallen, aber er stimmte für Harry überraschenderweise zu. "Gut, sein Gehege und der Stall müssen so oder so in Stand gesetzt werden bis morgen und es hätte dir auch so oder so jemand dabei geholfen Harry. Dann kann Nick heute mit Blaise und Mark drüben an den Becken für die Wasserschlangen weiterarbeiten. Dort gibt es schon wieder Probleme mit den Wasserfiltern." Alle anwesenden Arbeiter nickten stumm und stellten nach dem Essen geschlossen ihr Geschirr in die Spüle. Dann machten sich alle auf den Weg zu ihrem heutigen Arbeitsplatz. Harry machte eine Andeutung zu Snape, dass er ihm folgen solle und führte ihn herunter in die Besenkammer. Sie nahmen sich zwei Sauberwischs heraus, mit denen sie zu ihrem Arbeitsplatz fliegen würden. Das Gelände war riesig, weil Drachen durch ihre enorme Größe viel Platz brauchen, zudem schloss sich an die Einzelgehege auch noch ein kleines Reservat an, an dem die Tiere ans Leben draußen gewöhnt wurden. Norberts Gehege erreichten sie nach einem zehnminütigen Flug, auch wenn Snape recht unzufrieden mit der Nutzung eines Besens aussah. Harry begrüßte Norbert, der schon wach auf ihn gewartet hatte, vorsichtig aber sehr freundlich. Ein Drache blieb ein Drache - und damit gefährlich - auch wenn er sich manchmal eher wie ein Schoßhund benahm. Er ließ sich von dem neugierigen Stachelbuckel beschnuffeln und anprusten, dann kraulte er ihn am Kinn und hinter den Ohren, bevor er ihm eine Möhre anbot. Eigentlich waren Drachen ja Fleischfresser, aber aus irgendwelchen undefinierbaren Gründen bevorzugte Norbert Obst und Gemüse. Harry war das nur Recht, und er hatte immer etwas für ihn dabei. Als er sicher war, dass Norbert sich wohl fühlte, wandte er sich an Snape: "Ich denke, sie können jetzt hereinkommen und ihn begrüßen. Machen sie keine schnellen Bewegungen und lassen sie ihm etwas Zeit, dann klappt das schon..." wollte Harry hilfreiche Tipps geben. Darauf zischte der Tränkeprofessor jedoch nur ein: "Ich bin nicht blöd Potter, ich weiß, wie ich mich zu verhalten habe. Das ist nicht der erste Drache, dem ich gegenüber stehe!" und trat selbstsicher in die Koppel. Er neigte den Kopf und zeigte sich dem Drachen unterwürfig, obwohl ihn noch immer eine gewisse Aura von Autorität umhüllte. Harry konnte nicht umhin, seinen Exprofessor darum zu beneiden. Er machte das wirklich gut. Norbert war nur einen kurzen Moment unruhig, doch als er kurz stehen blieb und wartete, beruhigte sich der Stachelbuckel sofort wieder und erwartete neugierig den Neuankömmling. Snape hatte offenbar zudem noch eine gute Beobachtungsgabe, das musste Harry ihm lassen. Er hatte ihn wohl sehr genau beobachtet, denn statt des erwarteten Fleisches bot ihm der Tränkmeister einen Apfel an, nachdem auch er sich seelenruhig beschnuffeln hatte lassen ohne mit der Wimper zu zucken und bevor er den Drachen vorsichtig kraulte, und zwar an Norberts Lieblingsstellen. Harry gab es nicht gerne zu, aber er war beeindruckt. Noch nicht einmal so sehr von der Art und Weise, wie er sich Norbert gegenüber verhielt, was übrigens deutlich seine Professionalität zeigte, denn Charley hatte offensichtlich nicht übertrieben, Snape wusste was er tat. Es war vielmehr Snapes Gesichtsausdruck, als er Norbert berührte. Da war ein Glitzern in dessen Augen, dass er noch nie gesehen hatte und er sah äußerst zufrieden aus. Einmal sogar fast so, als hätte er um ein Haar gelächelt, bis er bemerkte, dass außer ihm ja auch noch Harry da war. Snape liebte Drachen ganz offensichtlich wirklich sehr und es tat ihm gut hier zu sein! Irgendwie besänftigte Harry dieser Gedanke und er bemühte sich ernsthaft, Snape den Ablauf hier in dieser Station zu erklären. Bei seinen ersten gut gemeinten Erläuterungen hatte Snape zwar noch ziemlich irritiert geschaut, und patzige Antworten gegen, aber Harry ließ sich davon nicht beirren und irgendwann schafften sie es sogar, ein relativ normales Arbeitsgespräch zu führen. Es war zwar nicht dieselbe Stimmung, die sich bei der Arbeit mit den anderen einstellte, aber es war wenigsten nicht nur purer Hass und Feindseligkeit. Harry sah das als Fortschritt und auch Snape machte den Eindruck ungewöhnlich zufrieden zu sein. Sie reparierten nach Muggelmanier die Zäune und den Futterspender, dann misteten sie mit Heugabeln den Stall aus. Sie arbeiteten Seite an Seite und schwitzten ziemlich. Sie sprachen kaum miteinander, aber sie arbeiteten Hand in Hand. So sollte es sein und so mochte Harry es. Am Anfang seiner Ausbildung kam es ihm schon komisch vor, dass er hier so selten Zaubern konnte, weil die Drachen, selbst magische Wesen, nicht gut auf andere Magie reagierten. In ihrer Nähe sollte man dann also bis auf den Notfall darauf verzichten zu Zaubern, um sie nicht unnötig zu reizen. Aber inzwischen mochte Harry diese harte, körperliche Arbeit, die er noch von dem Haushalt der Dursleys her kannte. Und für einen reinblütigen Zauberer stellte Snape sich auch alles andere als ungeschickt an. Sollten sich unter der weiten Robe doch mehr Muskeln verstecken, als Harry je geahnt hatte? Das waren ja ganz neue Aussichten... andererseits musste Snape schon ein bisschen was aushalten können, immerhin hatte er eine ganze Weile Voldemort ausspioniert. Harry vermutete einfach mal, dass diese Arbeit gewiss kein Zuckerschlecken war und man hier mit Muskeln auch ausgestattet sein sollte, allein schon um zu überleben. Voldemort Cruciatus war nicht billiges, eine annehmbare Widerstandskraft etwas, was einen am Leben hielt. Harry sprach da aus eigener Erfahrung... Harry bemerkte, dass ihn diese Gedanken ziemlich deprimierten, immerhin erinnerten sie ihn an seine eigene Schuld. Er wusste, dass er es nicht so empfinden sollte aber trotz allem - oder vielleicht gerade deswegen? - spürte er die tiefe Unschuld, ein Leben genommen zu haben. Selbst wenn es das Leben eines Mannes war, der viele andere getötet hatte und schon fast nicht mehr als Mensch zu bezeichnen war. Mord blieb Mord für Harry, egal in welcherlei Hinsicht. Um sich abzulenken richtete er sein Augenmerk noch etwas genauer auf Snape, während er sich auf seiner Mistgabel aufstützte und eine kleine Pause machte. Seine Augen beobachteten genau jeden einzelnen Blickwinkel der neben ihm arbeitenden Gestalt und empfanden das meiste als weit weniger abschreckend, als er das noch vor gut 3 Jahren empfunden hatte. Deutlich zeichnete sich durch die Robe das verlängerte Rückrat ab, das besonders einladend wirkte. Klein, straff rund, genau richtig. MOMENT MAL: Hatte Harry gerade WIRKLICH AUF SNAPES (SNAPES!!!) HINTERN gestarrt? Und fand ihn auch noch "lecker"? Gerade als Harry bei dieser unwohlmachenden Erkenntnis kreidebleich und gleichzeitig rot wurde, unterbrach ihn eine barsche Stimme, die ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholte. "Potter! Können Sie mir vielleicht verraten, warum sie hier herumstehen und Löcher in die Luft starren??? Hier ist noch Arbeit..." Harry seufzte innerlich auf, als er hörte, dass der Pro... Snape offensichtlich wenigstens schon einmal NICHT bemerkt hatte WORAUF GENAU er gestarrt hatte, dann hörte er der Meckerei weiter zu: "...genau wie ihr Vater! Wenn's ans Arbeiten geht..." Moment - das ging ja wohl zu weit! Jaja, Harry mochte unerlaubterweise gestarrt haben, aber die Vergleiche mit seinem Vater waren jetzt gerade wirklich unter der Gürtellinie. WENN sein Vater tatsächlich JEMALS DERART auf Snapes Hinterteil gestarrt hatte, würde Harry JEDWEDE Verbindung zu diesem Mann für immer leugnen! (Ihm entging dabei der logische Fehler, der dem Ganzen anhaftete, was sich vermutlich auf seinen etwas aufgewühlten Zustand zurückführen ließ) Also unterbrach er den Keifenden: "Jetzt halten Sie mal die Luft an, Snape! Ich habe es endgültig satt, dass Sie mich immer wieder mit meinem Vater vergleichen! Wenn Sie ein Problem mit mir haben, dann seien Sie wenigstens auf mich wütend! Mein Vater ist jetzt schon so lange tot, und ich bin es einfach satt, den Kopf für einen Toten hinzuhalten!" Snape hatte ob der Heftigkeit von Harrys Ausbruch doch glatt mal die Klappe gehalten und Harry nicht unterbrochen. Dennoch ließ er sich ganz sicher nicht so einfach einschüchtern: "Bisher haben Sie mir noch keinen Grund dazu gegeben, Sie nicht ständig mit ihrem Vater zu vergleichen. Und ich werde das solange tun, wie's mir passt, und wenn Sie sich auf den Kopf stellen und "Hurra" brüllen, Potter." Harry fühlte bei dieser Dreistheit Wut in sich aufsteigen. Ungemein gefährliche und gerechte Wut, wenigstens vertrieb sie das kleine bisschen Zuneigung, das er bis vor einer halben Minute noch für den Tränkemeister empfunden hatte und stellte die alten Empfindungen wieder ein. Ohne den Mistkerl weiter zu beachten schnappte er sich seine Mistgabel und rauschte wutentbrannt in die andere Ecke des Gebietes und mistete dort weiter. Was hätte er auch sonst tun sollen. In diesem zustand war mit diesem Idioten so oder so nicht zureden, er würde seine Argumente noch ein klein wenig warten lassen, damit sie besser wirken würden. So beendeten sie ihre Arbeit beide ziemlich wütend und machten sich schweigend und zornig daran aufzubrechen, denn inzwischen war es Abend geworden und ihr Arbeitstag vorbei. Als sie dann im Haupthaus ankamen und freundlich von den anderen begrüßt wurden, legte sich deren Aufgewühltsein jedoch ein wenig, was Harry in einer ruhigen Minute ausnutzte, als sie sich nach einer entspannenden Dusche und dem wohlschmeckenden Abendessen kurzfristig allein in der Küche befanden um den Abwasch zu erledigen, da sie heute dran waren. Harry sprach am Ende nur einen einzigen Satz mit dem kühlen Slytherin und verließ den Raum, um seine Worte wirken zu lassen, und das würden sie ohne Zweifel, da sie beide dieses Thema vehement gemieden hatten in ihren letzten beiden Schuljahren: "Wenn ich so bin wie mein Vater, warum war ich dann traurig, als ich in ihre Erinnerungen geblickt habe, anstatt mich halbtot zu lachen?" Ende von Teil 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)