Liebe und Drachenmist von abgemeldet (Severus Snape x Harry Potter) ================================================================================ Kapitel 7: von Freundschaft --------------------------- Ein Dankeschön mal wieder an alle fleißigen Kommischreiber (diesmal nur die von Teil 6, sonst werden es langsam zu viele) also, Danke whizzy82, Shushu-Chan, Selina_Snape, Kuraimaus, Inkognito3, Bussi_Mausi, Xerperus und Saniko. Weil ihr euch so lieb gemeldet habt, gibt es schon früher als geplant dieses Kapitel hier für euch. Ich hoffe, ihr werdet euren Spaß haben! Zu den Bemerkungen, es wird ein Widersehen mit der netten Seeschlange geben und Sev lernt bei mir tatsächlich Parsel, allein schon, weil ich die Sprache selber gerne lernen würde. Jetzt aber endlich Schluss, machts gut bis zum nächsten Teil, eure Djap Liebe und Drachenmist KAPITEL 7/16 VON FREUNDSCHAFT (Harrys Sicht + teilweise Charleys Sicht) Harry war ziemlich zufrieden, als er an diesem Abend von Ikarus zurückkehrte. Die Gespräche mit dem weisen, alten Alpha-Männchen der Seeschlangengruppe hatten immer etwas entspannendes für ihn, aber was heute geschehen war, war noch viel besser als sonst. Und auch wenn er nie geglaubt hätte, jemals so etwas über seinen ehemaligen Professor zu denken: Der Kerl hatte wirklich ein süßes Lächeln. Wenn er ehrlich war, hätte Harry nicht im Traum daran gedacht jemals den unterkühlten Slytherin ein kleines bisschen einfach nur glücklich zu sehen. Es war ein wirklich schöner Augenblick gewesen, in welchem Harry eine tiefe Zufriedenheit mit sich und der Welt verspürt hatte. Und zum ersten Mal seit Snape angekommen war, fragte Harry sich jetzt ernsthaft, wie Charley und Snape wohl Freunde geworden sein mochten. Denn inzwischen zweifelte der junge Nachwuchsdrachenpfleger nicht mehr im Geringsten daran, dass die beide tatsächlich etwas wie "Freundschaft" füreinander empfanden. Auch wenn er es Snape früher nie zugetraut hätte derartige Gefühle zu hegen, aber offenbar war er einfach nur etwas untrainiert darin, sie zu zeigen. Kurzentschlossen ging Harry also nicht wie normalerweise in sein Zimmer sondern steuerte die Räumlichkeiten seines Chefs an, einige Zimmertüren weiter. Er klopfte sachte an, um Charley nicht zu wecken, falls er schon schliefe. "Herein?" Harry öffnete die Tür einen Spalt breit und schaute vorsichtig ins Zimmer herein: "Charley, kann ich dich für ein paar Minuten stören und dich was fragen?" "Klar, wenn es dich nicht stört, dass ich schon im Schlafanzug bin... natürlich Harry, das weißt du doch. Komm schon rein und mach die Tür zu. Charley saß an seinem schweren Mahagonischreibtisch und machte die Buchführung für die Touristen, als Harry sich dicht hinter ihn stellte. "Ach herrjeh, immer noch nicht fertig?" Charley schüttelte müde den Kopf und gähnte. "Ich bin schon seit über drei Tagen nicht mehr dazu gekommen zu den Drachen zu gehen..." Beteuerte er leise und schlug schließlich das Buch zu. "Dann will ich dich nicht länger stören, Charley, es ist nicht so wichtig..." "Ist schon okay, Harry, das weißt du doch. Für heute langt es wirklich, wo drückte denn der Schuh?" fragte der Rothaarige gutmütig lächelnd, als er eine Geste macht, dass Harry sich zu ihm aufs Bett setzte. Außer dem Schreibtischstuhl beinhaltete das karg eingerichtete Zimmer keine anderen Möbel als das Bett, weswegen Harry dies nicht unbekannt oder gar unangenehm war. Eher im Gegenteil. Er hatte hier schon öfter gesessen und mit Charley über das Leben diskutiert, wenn er sich einsam gefühlt hatte. Er hatte festgestellt, dass Charley ein mindestens ebenso guter Freund sein konnte wie Ron und ein bisschen fühlte er sich dann immer, als wäre er noch in Hogwarts oder wenigstens im Fuchsbau, wenn sie miteinander sprachen, den beiden Orten, die er unglaublich lieb gewonnen hatte in den letzten Jahren. In Charley hatte er außer in einem ganz annehmbaren Chef auch eine Art großen Bruder gefunden, was ihm sehr gut getan hatte. "Es ist nichts Schlimmes, ich hatte bloß eben eine Begegnung mit unserem düsteren Slytherin..." Charley hob wissend eine Augenbraue und setzte schon zu einer Erwiderung an: "Ihr habt euch doch nicht etwa gestri..." "Nein, keine Bange, wir haben uns erstaunlich gut verstanden eben. Er... er hat sogar gelächelt." Einen kurzen Augenblick lang wollte er Charley davon erzählen, was mit Ikarus vorgefallen war und dass Snape Parsel konnte, aber dann unterließ er es doch. Irgendwie wollte er das nicht erzählen es fühlte sich zu ... intim? ... an. Es war etwas, was er nur mit Snape teilen wollte, auch wenn ihm nicht klar war, warum er so empfand. "Und weil ich wirklich will, dass wir gut zusammen arbeiten werden, wollte ich dich fragen, ob du mir vielleicht erzählen kannst, wodurch ihr Freunde geworden seid. Du musst nicht, denn wenn ich ihn frage, bekomme ich bestimmt keine vernünftige Antwort, aber vielleicht hilft mir das ja, ihn etwas besser zu verstehen. Und wenn man sich besser versteht, kann man sich doch auch besser vertragen, oder?" Charley hatte aufmerksam zugehört, legte jetzt den Kopf an die Wand hinter sich und starrte Löcher in die Luft, als er darüber nachdachte. Harry kannte dieses Verhalten und wartete geduldig, bis sein rothaariger Ausleih-Großer-Bruder eine Entscheidung getroffen hatte. "Ja, ich erzähle dir ein wenig von dem Severus, den ich kennen gelernt habe, obwohl ich glaube, dass du diesen durchaus schon bald selbst kennen lernen wirst. Also mach's dir bequem, sperr die Ohren auf und unterbrich mich nicht, alles klar?" Harry nickte erfreut und zufrieden, dann kuschelte er sich unter die Decke des Fußendes, während auch Charley sich in seinem dunkelblauen Baumwollpyjama am Kopfende unter die Decke verkroch und begann zu erzählen: ~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich war gerade 8 Jahre alt, als mein Vater mich mit nach Norwegen nahm um dort die Drachen zu besuchen. Ich hatte schon von klein auf immer einen Narren an ihnen gefressen, fand sie majestätisch und schön, gefährlich und doch ungeheuer anziehend. Als Vater dann auf Geschäftsreise nach Norwegen musste und damit in das Land reiste, das damals am Bekanntesten für seine riesigen Drachenpopulationen war, hab eich ihn so lange genervt, bis er zustimmte und mich als Geburtstagsgeschenk mitnahm. Als ich dann endlich bei den Drachen war, fand ich es alles einfach nur herrlich. Viel zu schnell ging das alles herum, denn mein Vater musste wieder an die Arbeit zurück und konnte mich ja schlecht dort alleine lassen. Als ich bemerkte, dass er jetzt fortgehen wollte und mich natürlich mitnehmen musste, lief ich fort und versteckte mich. Dummerweise verlief ich mich und klein wie ich war, flink und ohne Aufsicht begab ich mich in die größte Gefahr, die es geben konnte: Ich versteckte mich in dem Gehege eines brünftigen Drachenweibchens kurz vor der Paarung. Du weißt ja, wie unangenehm Spikes Mutter Susan war, als Sie ihr Ei behütete, aber du weißt auch, dass das kein Vergleich zu ihrem Verhalten war, als sie in der Brunftzeit war. Es war pures Glück, dass ich damals schnell genug reagierte um mich in den angrenzenden Felsen zu verstecken, wo das schwarze Flugwurmweibchen mich nicht erreichen konnte. Nur gab es keinen Ausweg aus diesem Felsen. Das Weibchen versperrte alle Ausgänge und keiner der Pfleger traute sich hinein, um mich hinauszuholen. Na ja, fast keiner. Das war ein blasser, hakennasiger, stets schwarz gekleideter junger Mann, der ziemlich griesgrämig schaute, aber als einziger den Mut aufbrachte mir zu helfen. Ich weiß bis heute nicht, wie er das damals gemacht hat, aber er hat das Weibchen solange beruhigt, bis er mich sicher auf seinen Armen heraustragen konnte. Und, ganz wie heute offenbar, hat er damals sanft gelächelt. Er war mir als einziger nicht böse, während mein Vater noch Monate später mein Taschengeld einbehielt und ich Wochenlang Hausarrest hatte und im Haushalt helfen musste. Er hat mir damals einfach nur sachte über den Kopf gestrichen und geflüstert: "Du liebst Drachen auch, nicht wahr?" Das war alles, mehr nicht. Du kannst dir sicher vorstellen, dass er für mich DER Held an sich war. Ich wollte genauso werden wie er, wollte genauso gut mit Drachen umgehen können. Und du kannst dir sicher vorstellen wie erfreut - und gleichzeitig geschockt - ich war, als ich dann nach Hogwarts kam und ihn dort als zukünftigen Tränkelehrer wieder traf. Zu der Zeit war er schon ein richtiges Ekel im Unterricht, aber auch wenn ich erst in den letzten Jahren, in denen ich selbst im Orden des Phönix war von seiner schwierigen Aufgabe als Spion erfuhr, war ich schon damals davon überzeugt, dass der alte Mensch, den ich kennen gelernt hatte, noch immer irgendwo da sein musste. Severus tat so, als würde er mich nicht kennen und für eine Weile glaubte ich wirklich, er hätte mich vergessen. Trotzdem gab ich nicht auf. Ich war ein richtiger Streber in seinem Unterricht, das kannst du mir glauben. Ich habe mich für alles freiwillig gemeldet und war immer superpünktlich und habe ihn nach dem Unterricht mit Fragen gelöchert. Irgendwann, so Anfang des zweiten Schuljahrs dann, saß er irgendwann seufzend vor mir und meinte resigniert: "Du wirst keine Ruhe geben, bis ich mich mit dir abgebe, oder?" Ich schüttelte den Kopf und fragte endlich, was ich die ganze Zeit fragen wollte: "Warum bist du hier? Du liebst Drachen doch auch, hast du gesagt..." fragte ich vorwurfsvoll und tatsächlich, der "Held", den ich kennen gelernt hatte, war noch immer da. "Ich bin hier, weil man es von mir erwartet und ja, natürlich liebe ich die Drachen noch immer. Irgendwann werde ich wieder zu ihnen zurückkehren, daran glaube ich fest." Und er lächelte wieder genau so wie damals, dass es mir vor Freude die Kehle zuschnürte. Ich glaube, ich war der einzige Schüler von ihm, der es je geschafft hat, dass er sich freiwillig mit ihm in der Bücherei zusammengesetzt hat, um ihm etwas beizubringen. Natürlich lehrte er mich in diesen zusätzlichen Stunden hauptsächlich Tränke, aber einen Großteil verbrachten wir auch damit, meine Wissen über Drachen eine Struktur zu verleihen und es systematisch zu ordnen und zu vergrößern. Ich liebte seine Geschichten und den Ausdruck, den er in den Augen hatte, wenn er von seiner Arbeit sprach. Versprich mir, jetzt nicht über mich zu lachen, denn auch, wenn ich mich heute eindeutig dem anderen Geschlecht näher fühle, so bin ich doch davon überzeugt, dass Severus meine erste große Liebe war. Natürlich habe ich ihm meine Gefühle nie gestanden, immerhin war er ja trotz allem mein Lehrer und du kennst ihn, so etwas hätte er nie zugelassen, außerdem hatte ich Angst es könnte unsere Freundschaft zerstören. Trotzdem war ich eine ganze Zeit lang sehr in ihn verliebt. Deshalb habe ich auch nach meiner Schulzeit den Kontakt zu ihm nie abgebrochen, auch nicht als "Du-weißt-schon-wer" zurückkehrte, obwohl uns das beide in Gefahr brachte. Glaub mir, er ist es Wert, gemocht zu werden, wenn man ihn wirklich einmal kennt und er hat gute Gründe, warum er sich den meisten gegenüber so abweisend verhält. Er will bloß nicht verletzt werden, das wurde er schon viel zu oft. Und er ist ein guter Freund, wenn man sich sein Vertrauen einmal verdient hat. Und abgesehen davon, hat er durch sein düsteres Auftreten etwas Anziehendes, das ich kaum beschreiben kann. Aber es hat mich immer angezogen, wie das Licht die Motte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~ "So Harry, das ist aber genug für heute Abend, würde ich meinen. Sonst schläfst du mir ja hier noch glatt im Bett ein, und dann spüren wir beide morgen wieder jeden einzelnen Knochen, weil wir so verkorkst gelegen haben. Und bei allen großen Zauberern, im Moment brauche ich meine Energien wirklich für die Touristen." Lächelte Charley schwach, während Harry noch immer nachdenklich an die Decke starrte. Er hatte in dieser Erzählung einiges erfahren, wovon er vieles nicht vermutet hätte und vieles auch gar nicht so recht glauben wollte. Aber Charley hatte ihn noch nie angelogen, das wusste er. Außerdem hätte Charley auch keinen Grund gehabt, sich etwas Derartiges auszudenken, immerhin musste er damit rechnen, jetzt von Harry damit verspottet zu werden. Aber natürlich tat Harry das nicht. Stattdessen wühlte er sich aus den Laken und stand auf. "Danke Charley, dass du mir das erzählt hast. Ich werde darüber nachdenken und versuchen es mir zu Herzen zu nehmen. Und ich erzähle Snape auch nix davon, keine Bange." Charley nickte daraufhin dankend und machte es sich in seinem bett bequem, während er Harry noch eine gute Nacht wünschte. "Dir auch gute Nacht, Charley, und schlaf gut!" Harry zog die Tür hinter sich ins Schloss und schlich leise, weil es schon spät war, hinüber zu seinem Zimmer, da er niemanden wecken wollte. Endlich in seinem Bett und in Shorts und T-Shirt grübelte er noch lange über die Geschichte nach, besonders darüber, dass er immer angenommen hatte, Snape würde sein beruf als Lehrer gefallen. Klar wusste er, dass Snape immer VdggK unterrichten wollte, aber Harry hatte niemals daran gezweifelt, dass es dem alten Griesgram Spaß machte Schüler zu tyrannisieren und Punkte abzuziehen. Und irgendwie war er auch unfairer Weise davon ausgegangen, dass Snape vielleicht gar keine andere Stelle haben konnte, weil nur Dumbledore mit seinen Launen klar kam und er auch nichts anderes konnte. Jedenfalls schloss er seine Überlegungen und auch seine Augen damit, dass er versuchen wollte, mit dem düster dreinblickenden Mann klar zu kommen, auch wenn dieser vielleicht gar nicht wollte. Wenn schon nicht ihm, dann war er das den Drachen schuldig, die offenbar wirklich gute Unterstützung durch einen neuen Pfleger erhalten hatten. So gestärkt begab er sich also in die erste Woche der Sommerferien mit den vielen, vielen stressigen Touristen. Ende von Teil 7 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)