Another Dimension von Vanillaspirit ================================================================================ Kapitel 1: Gefangenschaft ------------------------- Das schrille Jaulen der Alarmsirene hallte durch die Räume des Palastes. Eine zierliche Gestalt, in einen dunkelblauen Umhang gehüllt, huschte den Gang entlang. Hinter ihr waren die lauten Schritte und Rufe der Soldaten zu hören... "Da ist sie!!! Schnappt euch das Miststück!!!" Sie blieb stehen und machte sich für den Kampf bereit. "Wenn ihr mich haben wollt, müsst ihr mich erst besiegen!" Die Stimme klang durch den Umhang, der das Gesicht verdeckte, gedämpft und befremdlich. Ein grobschlächtiger, rotnasiger Soldat zog ein Lasermesser und rannte mit einem lauten Schrei auf die Gestalt zu. "Uaah...ah...." Noch bevor er seinen Schrei beenden konnten, lag er auch schon am Boden. Vor seiner Leiche stand der Gegner, das Messer noch in der Hand haltend. Schweigen, nur der Alarm war zu hören... Das Gesicht des Eindringlings war durch den Schatten, den die Kapuze warf, nicht zu erkennen, plötzlich leuchtete dort etwas auf. Es war ein Scouter, er ähnelte denen, welche die verdutzten Soldaten gegenüber trugen, doch er war kleiner, schmaler, fast wie für ein Kind gemacht. Eine Frauenstimme drang aus dem Gerät. "Chichi halt durch,wir sind gleich da..." "Was steht ihr hier rum?" schrie der Befehlshaber der verdutzten Soldaten. Ein durchtrainierter, narbenreicher Major im mittleren Alter. "Los greift an!" Noch bevor er seinen Befehl richtig ausgesprochen hatte, sah er Chichi auf sich zukommen. Sie sprang über ihn, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Wie ein wildes Tier fegte sie durch die Truppe. Einen Herzschlag später war alles vorbei. "Pah-keine Gegner!" Mit einem verächtlichen Blick begutachtete sie die leblosen Körper der Garde, bevor sie sich dem Major zuwandte. "Dich habe ich mir bis zuletzt aufgespart. Du hast dein Volk und deinen Planeten verraten,als du auf Vegeta geschworen hast, nun du feiger Verräter... STIRB!!!" Sie wollte angreifen, aber sie ließ es bleiben. Der Scouter leuchtete auf. Eine weitere Person mit enormer Kampfkraft war in der Nähe. Tap..Tap..Tap.... Schritte kamen auf sie zu, doch Chichi traute sich nicht sich umzudrehen. Das musste sie auch gar nicht. Auf der Erde gab es nur einen mit so hoher Kampfkraft, Vegetas General und der Gouverneur dieses Planeten. "Meister...", meldete sich der Major zu Wort,"...es tut mir lei..." Ein Ki-Blast flog an Chichis Kopf vorbei und traf Vegetas treuen Soldaten zwischen die Augen. Wortlos kippte dieser um. Die Kämpferin war von soviel Kaltblütigkeit erschrocken und zuckte zusammen, als sie hinter sich eine weiche, aber kalte Stimme "Ich dulde kein Versagen!" sagen hörte. Langsam drehte sie sich um und sah in das Gesicht eines jungen Mannes, das von halblangen, wild abstehenden, pechschwarzen Haaren umrahmt wurde. Sie nahm ihre Kapuze ab und ein hübsches Gesicht mit blauem Scouter über dem linken Auge und Ohr, kam zum Vorschein. Ihre langen, schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Voller Hass funkelten ihre Augen den jungen Mann an. "Du bist also Kakarott, Vegetas General,den alle nur Affenkönig nennen?!" Er grinste sie an. "Sowas, jetzt trauen sich die Möchtegernkämpfer des Widerstandes schon bis in meinen Palast." Sie blickte ihn verwundert an. 'Möchtegernkämpfer?' Ihr Blick fiel auf seine Kampfweste. Schwarz war sie, mit goldenen Schulterteilen, die weit hinausragten. Unter der Weste trug er einen roten Anzug, der seine Muskeln versteckte, obwohl er hauteng war. Um seine Taille war ein haariger Gürtel, nein, kein Gürtel, sondern ein Schwanz, der sich nun zu bewegen begann. Der Scouter leuchtete wieder auf. "Chichi beeil dich...bin an der Südseite", drang es aus dem Gerät. "Kuririn, ich bin erwischt worden. Schnell, du musst hier weg, sonst erw..." Sie sah Kakarotts Hand auf sich zukommen. Er ergriff ihren Scouter und zerdrückte ihn. Die Kämpferin zuckte zusammen. Schon wieder hatte er dieses Grinsen im Gesicht. "Du hättest ihn nicht extra warnen brauchen, ich rotte euren Widerstand ohnehin bald aus." Ein knapper Blick von ihm auf seinen neongrünen Scouter, dann ein kurzes Überlegen. "Nur eine Kampfkraft von 174...is' ja lachhaft. Für einen ordentlichen Gegner bist du zu schwach und dich zu töten würde keinen Spass machen. Kiwi?" "Ja Meister?" krächzte eine Stimme aus dem Scouter. "Kiwi, bring unseren Gast in eine schöne gemütliche Zelle! Ich will später über ihr Schicksal entscheiden." Ein kleines Flugzeug mit der Aufschrift "Capsule Corp." flog in den Hangar. Aus dem kleinen Zweisitzer sprang ein relativ kleiner, aber durchtrainierter Junge um die 18. Zwei Gestalten kamen mit schnellen Schritten auf ihn zu. "Kuririn,wo ist Chichi?" fragte eine der Gestalten. Es war die Frauenstimme, die noch vor Stunden über den Scouter mit dem schwarzhaarigen Mädchen Kontakt hatte. "Ich weiß nicht genau. Sie sagte, sie sei erwischt worden und ich solle abhauen." "Ist das Flugzeug beschädigt?" fragte die Frau. "Bulma, hast du keine anderen Sorgen?" mischte sich die dritte Person ein. Doch Bulma inspizierte schon das Flugzeug. Kuririn warf sich der zurückgebliebenen Gestalt vor die Füße. "Herr der Schildkröten, verzeiht mir!" Die Person, ein alter Mann mit Bart und Sonnenbrille, auf einen Stock gestützt, reichte ihm die Hand. "Sei nicht so melodramatisch. Chichi wusste worauf sie sich einlässt. Hach... ihr Vater wäre stolz auf sie... Geh zu Lunch und lass die was zu Essen geben!" "Hier Kuririn, dein Essen." Eine Schale dampfenden Breis wurde ihm von einer jungen, blonden Frau vor die Nase gestellt. "Danke Lunch." Die Frau zog eine Waffe aus dem Holster und legte sie vor sich auf den schweren Holztisch. "Hab gehört, Chichi wurde geschnappt. Glaubst du sie lebt noch?" Der junge Mann hielt kurz inne. "Ich weiß nicht." Er ließ etwas Brei von seinem Löffel tropfen. Das Zeug war widerlich, eklig braun und so sehr man sich auch bemühte, immer klumpig. Man hätte säckeweise Gewürze reinschütten können, es würde trotzdem nur nach Pappe schmecken, aber sie hatten nichts anderes und es konnte lange dauern, bis er wieder Nahrung bekam, also aß der junge Kämpfer. Er blickte sich um, sie waren allein in der Mensa. Es war zu ruhig, wie er fand, deswegen nahm er das Gespräch wieder auf. "Wo ist dein eigentlich dein Mann?" Die Zellentür wurde aufgestossen. Zwei Gestalten betraten den dunklen, kleinen Raum. Sie griffen nach einer Person, die in der Ecke kauerte und zerrten sie heraus. Chichi stand allein in einem gewaltigen Saal. Durch ein riesiges Fenster konnte sie die Abenddämmerung sehen, die sich über der Stadt ausbreitete. "Ein schönes Panorama, nicht wahr?" Sie erschauerte jedesmal, wenn sie diese Stimme hörte. Seit zwei Wochen das gleiche Spiel. Jeden Tag wurde sie in diesen Raum geschleppt und jeden Tag wurden ihr die selben Fragen gestellt: Was hatte sie im Palast gesucht? Wo ist das Lager des Widerstandes? Wieso kann es nicht geortet werden? Was für eine Technik benutzen sie dafür? Kakarott stellte immer die gleichen, eintönigen Fragen. Chichi antwortete nie. Bisher war sie noch relativ sicher, da sie die erste Gefangene war, die zum Kopf des Widerstandes gehörte und somit für den General ausserordentlich wichtig war, doch Kakarrots Geduld neigte sich dem Ende zu. Er packte sie am Arm und hob sie hoch. "Antworte endlich!!! Oder du stirbst!" Stundenlang hielt er sie so und bemerkte nicht, dass es bereits tiefste Nacht war. Sein letztes bißchen Geduld ging verloren und er schleuderte das Mädchen auf den Boden. Hart schlug sie auf, blieb aber weitesgehend unverletzt. Sein Blick zum Fenster war nun frei. Er schaute direkt in den Vollmond. Langsam rappelte sich Chichi wieder auf. Sie schaute rüber zu Kakarott, doch sowas hatte sie noch nie gesehen. Überall an seinem Körper wuchsen Haare, sein Gesicht wurde länger und er wuchs in unglaubliche Höhen. Schon nach kurzer Zeit durchstoß er die Decke. Gesteinsbrocken fielen herab und das Mädchen schaffte es nur mit knapper Not ihnen auszuweichen. Sie sah nur riesige, behaarte Beine, keinen Körper oder Kopf. Schnell raffte sich Chichi auf und lief zur Südseite, wo sich der Hangar befand. Auf dem Weg dorthin traf sie auf viele Soldaten, doch keiner beachtete sie. Viele Geräusche stürzten auf sie ein: das Brüllen des Monsters, die Rufe der Soldaten, Schüsse, Schritte... Im Hangar angekommen stieg, sie in einen Fluggleiter, der nahe der Startrampe stand. Sie wollte nur noch so schnell wie möglich weg. Als sie schon über der Stadt war, warf das Mädchen einen letzten Blick zurück auf den Palast. Sie sah ein riesiges Affenmonster, das bereits die Hälfte des Gebäudes zerstört hatte. Beim Anblick dieses Viehs konnte sie nicht glauben, dass es vor Minuten noch ein Mann war. Nun verstand sie. "Wahrlich ein Affenkönig. Der echte Son-Goku." (Anmerkung: Hab irgendwo mal gelesen,Affenkönig sei eine Übersetzungmöglichkeit von Son-Goku) Es war ein kühler Morgen. Kakarott stand in den Trümmern seines Palastes. Wut stieg in ihm hoch. Sie war entkommen. "Findet sie! Bringt sie zurück!" brüllte er Kiwi und einige Soldaten an, die auf ihn zukamen. "Jawohl Meister." Nur noch Auraspuren waren zu sehen, so schnell waren sie weg, um seinen Befehl auszuführen. Kakarott selber zögerte auch nicht und flog in Richtung östliche Wüste. Er wollte sie wiederhaben, niemand entkam ihm und ein schwaches Menschenmädchen schon gar nicht. Die heiße Wüstenluft wurde von einem Blitz durchschnitten. Eine Explosion und aus der Staubwolke stieg ein Schatten hoch. Er blieb in der Luft stehen. "Du solltest dich mehr anstrengen.Ich laß mich doch nicht von einem Namekianer besiegen!" Ein weiterer Blitz, abgefeuert von einem menschenähnlichen, grünen Wesen mit spitzen Ohren und Fühlern, das auf einem Felsen stand. "Willst du deine Feinde auch zu Tode quatschen? Los Kuririn, greif an!" Die Stimme des Grünlings war tief, schroff und duldete keine Widerworte. Kuririn kam jedoch nicht dazu, seiner Aufforderung nachzukommen. Ein Fluggleiter, verfolgt von etwas sehr Schnellem mit hoher Energie, flog vorbei. "Das ist Chichis Energie", stellte der Grünling erstaunt fest, "sie braucht Hilfe." Chichi konnte es nicht glauben. Sie war schon seit Stunden unterwegs, aber Kakarott hatte sie bereits nach kurzer Zeit eingeholt. Zumindest war sie sicher, dass es Kakarott war. Ein Energiediskus flog auf Kakarott zu. Dieser blieb stehen, um ihm auszuweichen. Doch in dem Moment wurde er überraschend von einer Höllenspirale und einem Kame-Hame-Ha getroffen. Normalerweise hätte es ihm nicht viel ausgemacht, doch er war noch geschwächt von seiner Verwandlung in das Monster und konnte dem Angriff nicht standhalten. Mit einem überraschten und zornigen Keuchen, stürzte der Saiyajin gen Boden. Chichi sah ihn fallen. Ihr Fluggleiter landete nicht weit von seinem leblosen Körper. Mit einem Satz sprang sie aus dem Gleiter und ging auf ihn zu. "Ist er tot?" hörte sie hinter sich Kuririn fragen. "Kuririn, Piccolo, schön euch zu sehen... Nein, er lebt noch." "Dann lasst es hier und jetzt enden!" Der Grünling, Piccolo, setzte schon zum entscheidenen Schlag an, als Chichi seinen Arm packte und ihn zurückhielt. "Nein, töte ihn nicht!" Verwundert hielt Piccolo inne. "Wieso nicht? Hier kannst du ihn jedenfalls nicht liegen lassen, obwohl es eine Genugtuung wäre, ihn von der Wüstensonne ausdürren zu lassen, aber er ist zu nah am Lager. Finden sie ihn, finden sie uns auch." "Ich denke auch nicht daran, ihn hier liegen zu lassen. Er kommt mit." "Dir ist die Gefangenschaft wohl nicht bekommen?" mischte sich der Glatzkopf Kuririn ein."Du willst den Abschaum doch nicht wirklich mitnehmen?" Doch Chichi trug den bewußtlosen Kakarott bereits zum Fluggleiter. "Was soll das heißen,er ist verschwunden?" schnauzte ein Muskelberg mit Glatze auf dem übergroßen Monitor im Com-Room von Kakarotts wiedererbautem Palast. "Das wird seiner Hoheit Prinz Vegeta nicht gefallen. Findet ihn!" "Jawohl Meister Nappa." Kiwi salutierte kurz und wandte sich seinem Adjutanten, einem schwabbeligen, wasserköpfigen, lila Irgendwas, zu. "Veranlasse die Suche nach Kakarott und bereite einige Quartiere vor! Ich bin mir sicher, Nappa wird bald aufkreuzen." Kiwis Herz raste. Sein Meister Kakarott war schon grausam und gewalttätig, aber von den Generälen noch der Harmloseste. Nappa war unberechenbar, extrem sadistisch, stärker als Kakarott und zudem nicht gut auf Kiwi's Volk zu sprechen. Mit anderen Worten, eine unangenehme Zeit stand bevor. 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