Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 23: Accipere -------------------- Prolog: Schön das es euch gefallen hat. Ich war mir nicht sicher, ob es so rüberkommt, wie ich es wollte, aber eure Kommentare sind die beste Bestähtigung. Ich verspreche, es geht weiter. Am nächsten Tag wartet Charly in den großräumigen Fluren der Oxford Universität auf Professor Zdziarstek. Er war immer noch nicht ganz von seinem Vorhaben überzeugt, wobei die Reaktion des Mannes anders ausgefallen war, als er erwartet hatte. Warum sollte er hier her kommen? Was wollte der Professor ihm hier erzählen? Ein leiser Gong ertönte und es dauerte nicht lange bis die Treppen und Gänge voll mit Studenten waren, die sich laut murmelnd zum Mittagessen trollten. Nach wenigen Minuten erschien auch der schnauzbärtige Pole und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu seinem Büro. Genauso hatte sich Charly sich die Einrichtung vorgestellt. Zwischen einem alten Tisch und zwei Stühlen stapelten sich Dutzende von Büchern und Papieren. Man konnte kaum einen Fuß vor den andern setzten. Als er den Tisch erreicht hatte, ließ er sich langsam auf einen Stuhl nieder. Zdziarstek marschierte hinter seinen Schreibtisch und öffnete wortlos eine Schublade. Er griff hinein. Als er den Inhalt herausholte und Charly auf den Tisch warf, machte der große Augen. Es waren Zeichnungen und Briefe, sowie einige Fotos. Sein erster Blick blieb bei einem Bild hängen auf dem ein Wolf auf zwei Beinen lief. Vor ihm war eine kleinere Person gezeichnet, die ihre Hände zum Himmel streckte. Das grob gezeichnete Gesicht drückte Furcht und Entsetzten aus. Er blickte zu Zdziarstek hinüber, der ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck ansah. "Was ist das?" fragte er. Der Pole wartete bis Charly sich alle Bilder angesehen hatte, bevor er ihm antwortete. "Wonach sieht es denn für sie aus?" Der Polizist runzelte nachdenklich die Stirn. " Darf ich ehrlich sein? Wie etwas das es nicht gibt, wie ein ..." " Werwolf?" unterbrach ihn der Professor ohne mit der Wimper zu zucken. Charly nickte zögernd. Zdziarstek fing jetzt zu lächeln. Doch seine Augen blieben dabei völlig ernst. " Nun, Mr. Peterson es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die es, wenn es nach der Wissenschaft geht, nicht geben darf und trotzdem," Er blickte aus dem Fenster, das sich hinter dem Schreibtisch befand, " sind sie real." Ca. 3 Wochen später, fuhr ein schwarzer Chrysler in den Südteil von London. Hinter dem Steuer hockte eine blonde Lady, die verbissen auf das Auto vor ihr starrte. " Wo hat dieser Idiot bloß seinen Führerschein gemacht." knurrte Integra und drückte zum dritten mal auf die Hupe. "Er hat jedenfalls einen." bemerkte Alukard trocken und Seras kicherte hinter vorgehaltener Hand. Wortlos überholte Integra die Schlafmütze an der nächsten Kreuzung. Irgendwann hatte Walter angefangen ihr Fahrstunden zu geben. " Es wird einmal der Tag kommen, da werde ich dazu nicht mehr in der Lage sein." War sein Argument gewesen, als er die völlig überrumpelte Integra hinter das Steuer geschupst hatte. Als die Beiden, nach vier Stunden wieder zurückkamen und den anderen zwei von Integras ersten Fahrkünsten erzählten, musste sich Walter zweimal die Augen wischen vor lachen. " Lady Integra hat mit Verlaub den wohl schlimmsten Gasfuß von ganz Großbritannien." Mit einem leisen Brummen erstarb der Motor. "Wir sind da." Alukard öffnete die Tür und stieg aus. Seras und Integra taten es ihm gleich und gemeinsam liefen sie zu der hellerleuchteten Vordertür des riesigen Anwesens, das sich vor ihnen auftat. Von der Bauweise erinnerte es an das Charter House. Verspielte Rundbögen säumten die altviktorianischen Fenster und über dem Eingang prangte ein steinernes Wappen. Seras wollte schon nach einer Türglocke suchen, als die Tür, wie von selbst aufschwang. Integra und Seras blickten sich vorsichtig um, aber Alukard marschierte ohne zu zögern ins Haus. Drinnen spendeten brennende Schalen ein warmes Licht, als die Drei einen schmalen Flur entlang gingen. "Wer wohnt hier eigentlich?" flüsterte Seras, aber Alukard antwortete nicht. Sie hatten das Ende des Gangs erreicht und standen nun erneut vor einer verschlossenen Tür. Aber auch dieses mal blieb ihnen der Weg nicht lange versperrt. Nur öffnete sich der Eingang nicht von allein. Ein stämmiger, rot haariger Mann mit Borstenschnitt und einem gewaltigen Unterkiefer, hielt die Klinke in seiner tellergroßen Faust. Obwohl er seitlich am Rahmen stand, wirkte die Geste trotzdem nicht sehr einladend. Doch Alukard schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Mit wehendem Mantel lief er an ihm vorbei, direkt auf die Sitzgruppe zu. In einem der Sessel saß der Mann, der vor wenigen Tagen noch in Integras Büro gewesen war. Trotz Alukards stürmischen Eintretens lächelte er freundlich zu ihnen hinüber. " Schönen guten Abend, wunderbar das sie endlich alle da sind." Doch der schwarzhaarige Vampir sagte nichts, sondern riss den Mann am Kragen aus dem Polster. " Wage es nicht noch einmal ohne Einladung mein Haus zu betreten." Zischte er ihn an. Die menschliche Bulldoge wollte sich schon auf die Beiden stürzen, doch Senectus bedeutete ihn mit einem Wink seines Armes stehen zu bleiben. "Schon gut, schon gut! Er hat ja recht." Er wand sich aus Alukards Griff und richtete seine Krawatte. "Ich habe die Regeln des Anstandes verletzt, als ich einfach so in deine Residenz eingedrungen bin. Aber ich war einfach zu neugierig." Er blickte zu Seras und Integra hinüber, die immer noch stumm an der Tür standen. Alukard knirschte mit den Zähnen, erwiderte aber nichts. Senectus verneigte sich nun vor Integra. "Entschuldigen sie mein aufdringliches Verhalten Lady Hellsing. Es stand mir nicht zu sie zu belästigen." Integra nickte. Dann wies Senectus auf die freien Sitzmöglichkeiten. " Lassen mich meinen Fehler wieder gut machen und nehmen sie meine Gastfreundschaft an. Es gibt viel zu bereden." Langsam nahmen die Drei Platz. Wobei Alukard darauf verzichtet seinen Mantel auszuziehen. Der grobschlächtige Bursche verließ den Raum, um nach wenigen Minuten mit einem Tablett zurückzukehren, auf dem er vier schmale Gläser balancierte. Mit einer geschmeidigen Bewegung stellte er sie auf den Tisch vor ihnen hin. Der dunkel rote Inhalt zitterte dabei leicht hin und her. "Kosten sie!" ermunternd prostete Senectus Seras zu, die unsicher zu ihrem Meister blickte. Doch auch Alukard hatte das Glas erhoben und nahm nun einen Schluck. Integra tat es ihm gleich. Senectus beobachtete mit glänzenden Augen, wie sie dabei mit einer Hand ihre Haare zur Seite strich. Alukard richtet sich kerzengerade auf. " Also ! Was wollt ihr genau von uns?" raunte er über den Tisch. Senectus holte tief Luft. " Kalham hat dir und der jungen Dame ja schon von unserem Problem erzählt." Er stellte sein Glas ab. " Dieser Abschaum ist dabei wahllos Sterbliche abzuschlachten, ohne dabei auf die Konsequenzen zu achten." Das Dauerlächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. " Früher haben sie sich an die Regeln gehalten, doch anscheinend wollen sie sich nicht länger zügeln." " Hält sich denn unsere Art immer an die Regeln?" warf Integra ein. Senectus fing wieder an zu schmunzeln. " Ihr habt Recht. Auch wir sind nicht vollkommen, meine Liebe. Doch Dank ihrer Familie sind die Rebellen in ihrer Ausbreitung stark eingeschränkt worden." Integra Züge verhärteten sich, aber noch immer blickte sie fest in die Augen ihres Gegenübers. " Wie kommt es, das es euch nicht gelingt diese Rebellen in ihre Schranken zu weisen?" fragte sie nun und über Alukards Gesicht huschte zum ersten mal ein Grinsen. Senectus runzelte die Stirn und räusperte sich. " Glaubt nicht, dass wir es nicht versucht haben, aber diese Biester sind gerissen. Außerdem flink und bissig. Keine Ahnung warum sie auf einmal so viel Wiederstand an den Tag legen." "Und weil euch langsam die Argumente ausgehen sollen wir nun ran." Seras sprach aus was offensichtlich war. Senectus warf darauf hin Alukard einen fragenden Blick zu. "Wie lautete eure Entscheidung. Können wir mit eurer Unterstützung rechnen?" Alukard wiederum sah zu Integra hinüber. "Was meinst du?" Sie blickte zunächst in das leere Glas, dann stellte sie es mit einem Ruck ab. " Gut, aber die Regeln wie die Operationen verlaufen, bestimmen wir." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)