Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 31: Search ------------------ Charly zog sich langsam dem Pullover über den Kopf. Die Schmerzen waren immer noch nicht ganz verschwunden, doch es wurde Zeit endlich nach Hause zu gehen. Zwar hatte er seinem Gastgeber, nichts von seinen weiteren Plänen erzählt, doch es galt ein paar wildgewordene Irre einzufangen und das war die Aufgabe der Polizei und nicht die Freizeitbeschäftigung von ein paar Aristokraten. Er verließ das Zimmer und wollte sich in Richtung Haustür begeben. Dabei versuchte, er so leise wie möglich zu sein, vielleicht war es besser, wenn niemand etwas von seinem Aufbruch mitbekam. Er durchquerte gerade den kleinen Salon und hatte die Tür zum Flur schon fast erreicht, als ihn eine kühle Stimme herumfahren ließ. " Wo wollen sie hin Mr. Peterson?" Die blonde Lady saß in einem der dunkel grünen Ohrensessel. Er blinzelte überrascht, irgendwie sah es aus, als wenn sie mit diesem Stuhl verschmolzen war. Doch dieser Eindruck legte sich, als sie auf stand und zu ihm hinüber kam. Charly überlief ein merkwürdiges Kribbeln. Ihre Bewegungen waren so geschmeidig, dass man meine konnte, eine Katze würde sich vorwärtsbewegen. Kurz vor ihm blieb sie stehen. "Sie wollen uns doch nicht etwa verlassen ohne sich zu verabschieden?" Warum nur hatte er beim Klang ihrer Stimme, das Gefühle, sich nicht mehr bewegen zu können? Er schluckte, ihre Augen schienen ihn auf magische Art und Weise festzuhalten. Diese Augen ! Dunkel und geheimnisvoll und doch war er sich sicher, niemals etwas schöneres gesehen zu haben. Er versuchte sich zu räuspern. "Ich dachte, ich belästige sie nicht länger und gehe statt dessen lieber wieder meiner Arbeit nach und..." " Das ist eine gute Idee Mr. Peterson," unterbrach sie ihn " ich kann doch davon ausgehen, dass sie uns über jeden weiteren Fortschritt ihrer Ermittlungen informieren, oder?" Sein Kopf nickte auf und ab, als wenn ein unsichtbarer Marionettenspieler an verborgenen Fäden ziehen würde. " Natürlich," hörte er sich selbst sagen." Sie lächelte " Gut, ich werde mich bald bei ihnen melden, bis dahin sollten sie all die hässlichen Silberteller an ihrer Wohnzimmerwand entfernen. Auf Wiedersehen Mr. Peterson." Als sie durch die andere Tür, die zum Wohnzimmer des Hauses führte verschwunden war, viel die Lähmung die ihn befallen hatte, wie eine aufgeplatzte Schale von ihm ab. Charly schüttelte sich leicht. Noch immer starrte er auf die mittlerweile zugefallene Tür. Was war nur mit ihm los? Wieso hatte er das gerade gesagt? Er schlich langsam durch den Flur zur Haustür. Als er wenig später mit einem Taxi nach Hause fuhr, fragte er sich plötzlich, woher sie wusste, wie sein Wohnzimmer eingerichtet war? Leises Klopfen kündigte ihn an. Helena sah kurz von ihrem Buch auf, als er lautlos durch die Tür kam. " Und was machen die Untersuchungen? Gibt es schon Fortschritte zu vermelden?" Kalham schüttelte den Kopf. "Bis jetzt wissen wir nur, dass wir es mit billigen Imitationen zu tun haben. Aber Lady Hellsing wollte sich weiter um unsere "Außenquelle" kümmern." Helens grinste. "Ich bin mir sicher, dass sie das geschickt meistern wird." Kalham kräuselte leicht die Lippen. " Sie ist sicher bemüht, aber dennoch ist sie was ihr neues Dasein betrifft, noch recht jung, vielleicht ist sie..." " Du tust gut daran sie nicht zu unterschätzen, mein Lieber." Unterbrach sie ihn. Der Vampir verzog die Stirn, " Hoffentlich überschätz du sie nicht." Helena lächelte immer noch. " Oh, bestimmt nicht. Ich hatte viel Zeit, sie und ihr Tun und Handeln zu beobachten. Damals, als ihr Bestreben noch darin bestand, die Mitglieder unserer Gemeinde zu dezimieren. Glaube mir, Perfektionismus und die Eigenschaft der völligen Hingabe zu einer Sache, sind es die ihren Erfolg ausgemacht haben." "Und ein Mann dessen Drang nach Zerstörung größer ist, als sein eigener Stolz." Warf Kalham ein. " Wie ich schon sagte. Ein Jäger, bleibt ein Jäger und in meinen Augen, wahr nicht die Zerstörung der Antrieb seines Handels, vielmehr war es wohl die Suche nach Vollkommenheit." Kalham hob überrascht die Augenbrauen. " Was nützt einem die größte Gabe, wenn die Versklavung der Preis dafür ist." Helena schüttelte den Kopf. " Ich entnehme deinen Worten, dass du nicht begreifst, was dir versuche zu sagen." Sie stand auf und deutete auf die Regale um sich herum. " Sie dir alle diese Werke an. Es sind Hunderte, vielleicht so gar Tausende. Jedes von ihnen ist wunderbar, doch ist nur ein einziges unter ihnen, das in meinen Augen unübertrefflich ist. Mit einem Schritt war sie an das linke Bord an ihrer Seite herangetreten. Mit einer raschen Bewegung zog sie ein Buch zwischen den anderen hervor. Fast zärtlich strich sie über den schwarzen Samtumschlag. "Ich habe es schon so oft gelesen, dass ich es nicht mehr zählen kann. Aber ich musste lange warten, bis es den Weg zu mir fand." Sie sah ihn an. " Wir wissen zu meist nicht wonach wir uns verzehren. Erst wenn es uns begegnet, wissen wir was wir gesucht haben. Bis dahin gehen wir viele verschlungene Pfade. Manche sind steinig und nur für uns alleine betretbar. Aber sie führen uns zum Ziel, auch wenn wir am Anfang unserer Reise nicht wissen, wie es aussieht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)