Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 34: ------------ Prolog: Schön zu hören, dass ich gesundheitsgefährdent bin (lach). Vielen, dank für so viel Lob. Ich werde mich weiterhin bemühen, eure Nerven zu kitzeln. LG Daedun Die silbernen Streifen der Morgensonne zeigten sich am Himmel, als Seras versuchte leise die Vordertür hinter sich zu schließen. Allicia und Sie hatten, nach dem die Show beendet war, noch ein paar Biere getrunken und ein wenig getanzt, obwohl sie sich doch ein wenig unwohl zwischen all diesen Wesen gefühlt hatte. Doch die aufgekratzte Stimmung und der Alkohol hatten die Menge blind werden lassen und somit war Seras nicht einen Moment in die Verlegenheit gekommen die Flucht zu ergreifen. Zum Schluss waren sie wieder mit der U-Bahn zurück gefahren und am King's Cross hatten sich ihre Wege getrennt. "Wir sehen uns dann." Waren die letzten Worte von Allicia gewesen, bevor Seras sich umgedreht und den Heimweg angetreten hatte Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Flur. Mit größter Wahrscheinlichkeit hatten sich ihr Meister und Lady Integra schon zurück gezogen, aber trotzdem wollte sie nicht das Risiko eingehen entdeckt zu werden und dann unschöne Fragen zu beantworten. Dafür war sie einfach noch zu verwirrt. Die Ereignisse schwirrten in ihrem Kopf herum und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Als sie an der Wohnzimmertür vorbei kam, viel ihr der Kühlschrank ein und die Tatsache, dass ihre Mahlzeit am frühen Abend doch ein bisschen kläglich ausgefallen war. Vielleicht brachte sie eine kleine Stärkung auf andere Gedanken. Sie lauschte und als kein Geräusch zu hören war, öffnete sie sachte die Tür. Leicht geduckt huschte sie durch den Raum, als die altvertraute Stimme sie zusammen fahren ließ. "Hat dir der Ausflug in die Höhle der Wölfe gefallen Fräulein Polizistin?" Sie fuhr herum. Alucard saß ohne Hut und Mantel in einem der Sessel. Die Beine locker übereinander geschlagen und die Hände im Schoss gefaltet, schien er nur auf sie gewartet zu haben. Seras schluckte. Doch ihr Meister blieb ruhig sitzen. "Ich , ich habe...ich wollte...;" " Schweig!" fuhr er sie an und Seras klappte gehorsam den Mund zu. " Ich war von Anfang an dagegen, dich mit dieser Wolfsbrut zusammen arbeiten zu lassen. Du bist einfach noch zu unreif um zu erkennen, wer Freund und wer Feind ist." Sagte er jetzt in einem gefährlich leisen, aber ruhigen Ton. " Aber ich hoffe, du hast selbst erkannt, mit wem oder besser mit was du es zu tun hast." Seras hielt den Kopf gesenkt und schwieg. " Diese Kreaturen sind ihrem animalischen Trieb so verfallen, dass sie sich so gar gegenseitig zerfleischen." Jetzt hob sie verdutzt den Kopf, woher wusste ihr Meister denn von diesem gräulichen Kampf heute Nacht? Alucard stand jetzt auf und kam langsam auf sie zu. Seine Augen funkelten ihr wie kleine Flammen entgegen. " Aber Meister, sie sind uns doch wirklich ähnlich, oder?" warf Seras ein. Er lachte leise und schritt dann an ihr vorbei zum kleinen Schränkchen. " Ich sagte dir schon einmal, dass du dich nicht mit ihnen vergleichen sollst." Er öffnete den Kühlschrank und holte einen Beutel heraus. Seras spürte beim Anblick der Mahlzeit ihre Zähne wachsen. Doch ihr Meister machte keine Anstalten ihr den Beutel zu geben. Mit gierigen Augen sah sie zu, wie er sich auf die Kante des Schreibtisches setzte und den Beutel langsam von einer Hand in die andere gleiten ließ. Seras fühlte sie wie ein hypnotisiertes Kaninchen. " Sag mir Seras, was hast du gefühlt, als du in dieser U-Bahn gesessen hast?" Sie blinzelte über die unerwartete Frage, doch dann verstand sie, was er meinte. " Den Hunger, diesen nicht zu stillenden Hunger." Flüsterte sie leise und ihre Augen begleiteten die Bewegung der dunkelroten Flüssigkeit. " Und hast du ihm nach gegeben? Hast du ihm jemals wirklich nach gegeben? Und ihn an wehrlosen Menschen gestillt? Dich ihm einfach hingegeben?" Sie sah erschrocken auf. " Nein, niemals, das würde ich niemals tun." Jetzt verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen. "Siehst du das ist es was dich von ihnen unterscheidet. Du besitzt so etwas wie Würde und Selbstbeherrschung." Er besah sich das bedruckte Etikett. " Eigenschaften, die sie nicht kennen. Außerdem wird ihre Kraft von einem Planeten kontrolliert, sie bestimmen sich nicht selbst. Das Einzigste was uns mit ihnen verbindet, ist der Schatten der Nacht, sonst nichts." Er blickte auf. "Ich hoffe du hast mich verstanden?" Seras nickte, wieder lächelte ihr Meister. "Gut," mit einem schnellen Biss riss er die Tüte auf und hielt sie Seras entgegen. Sie griff zitternd nach vorn und begann gierig den Inhalt zu verzehren. Alucard beobachtete sie dabei, ohne mit der Wimper zu zucken. Als der Beutel leer war, rieb sich Seras rasch über die verschmierten Mundwinkel. " Das ist doch viel besser als rohes Fleisch oder?" fragte er lachend, dann rutschte er mit einer geschmeidigen Bewegung vom Tisch. "Sei in Zukunft ein bisschen zurückhaltender." Dann verschwand er aus dem Raum und Seras folgte nach dem sie den Beutel entsorgt hatte, dem Weg in ihr Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)