Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 44: Partus 2 -------------------- Integra schlug die Augen auf. Sie kniete immer noch vor der kleinen Lady, die mittlerweile, die Wunde an ihrem Handgelenk geheilt hatte. Rasch wischte sich Integra über ihr Kinn, " Ihr habt nun selbst gesehen, wie er einst ein Bewohner dunklen Seite wurde. Auch ihn hat man verraten, auch er wollte die Schwäche, die seine Menschlichkeit ihm brachte, nicht länger ertragen und hat sich von ihr gelöst. Doch," sie wandte sich ab und ging zurück zu ihrem Lehnstuhl, " so sehr er auch die Menschen verachtet, er konnte sich nie ganz von ihnen entfernen." Integra hatte sich wieder erhoben. " Tatsächlich? Ich habe nicht das Gefühl das ihm Menschen fiel bedeuten." Helena lachte. "Oh, wirklich? Ihr solltet es aber besser wissen. Gewiss für die meisten hat er wirklich nicht einmal ein müdes Lächeln übrig und Gnade erfahren die allerwenigsten von ihm. Aber dennoch habt ihr es damals geschafft ihn in seinen tiefsten Grundfesten zu erschüttern. Glaubt mir, keinem Menschen vor euch ist das je gelungen. Bis auf.." Sie stockte kurz. "Wer?" Helena überlegte kurz. Dann aber sprach sie weiter. " Als euer Vater und Alucard damals ihre Vereinbarung trafen, erfolgte die Forderung nach einem Bannsiegel zur Kontrolle des Vampirs nicht allein von der Seite eures Vaters, vielmehr war es eure Mutter die darauf bestand." Sie legte den Kopf schief. " Sie war eine kluge Frau und dazu noch mit einer gewissen Intuition gesegnet. Scheinbar ahnte sie bereits welches Schicksal euch ereilen würde." Integra schwieg benommen. Was hatte ihre Mutter damit zu tun? Wieder schien Helena ihre Gedanken zu lesen. "Nur eine Mutter verfügt wohl über solch einen Instinkt. Sie wusste, dass sie und euer Vater es nicht schaffen würden euch zu beschützen. Das sollte er tun, doch wer schützte euch vor ihm? In all den Jahren sind sich Alucard und eure Mutter nie begegnet und doch waren sie sich der Stärke des anderen immer bewusst. Er bewunderte sie für ihren Mut und Stolz mit der sie euer unschuldiges Leben gegen ihn verteidigte und respektierte sie dafür. Aber als ihr das Licht der Welt erblicktet, war er euch bereits verfallen. In der Zeit seiner Gefangenschaft in dem Verließ eures Hauses, mag er körperlich gebannt gewesen sein, doch trotz alle dem war er seit der ersten Stunde eures Daseins um euch. Er hat euren Schlaf bewacht, euren Schmerz mit euch geteilt, ohne dass ihr auch nur eine Ahnung von ihm hattet, bis zu dem Tag, an dem ihr ihn befreit habt." "Soll das heißen, dass er nur auf eine Chance gewartet hatte um mich zu kriegen? War ich etwa nicht mehr als eine Figur für ihn, einem bizarren Spiel das er gegen meine Eltern geführt hat?" rief Integra aufgebracht dazwischen. Helena schüttelte beherzt den Kopf. "Oh nein. Lady Hellsing, versteht meine Erzählung nicht falsch. Es war und ist kein Spiel. Es mag zutreffen, das der Vampir dazu neigt, mit einer fesselnden Vehemenz, die der Leidenschaft der Liebe sehr ähnlich ist, von bestimmten Personen fasziniert zu sein und in der Regel lässt er nicht eher von seinem Vorhaben ab, bis er seine Leidenschaft befriedigt und das letzte bisschen Leben aus dem Opfer herausgesaugt hat, das er begehrt. Doch bei euch war es anders. Ihr ward seine Herrin, er konnte euch also nahe sein ohne Angst zu haben euch zu verlieren und dabei einfach warten und hoffen, dass ihr einmal ähnlich empfinden würdet." Ihre goldenen Augen blitzen auf. "Ihr wisst doch das jeder Mensch die Entscheidung selber treffen muss und das egal wie viel Macht wir auch besitzen wir niemals ein Werdenwollen erzwingen oder beeinflussen können. Ihr allein habt damals dieses Leben gewählt und warum?" " Weil ich ohne ihn nicht vollkommen bin." Antwortet Integra. Wieder lächelt Helena " Keiner der Männer um euch herum war je in der Lage das für euch zu tun, wonach ihr in eurem Inneren verlangt habt. Nur er befriedigte euch- aber er vernichtete euch dabei. Doch letzten Endes war es kein Verlust den ihr erfahren habt nicht war?" Jetzt breitete sich ein zufriedener Ausdruck auf Integras Gesicht aus und Helena lehnte sich entspannt in ihrem Sessel zurück. " Darf ich euch eine Frage Stellen Helena?" das Mädchen nickte. " Warum können sich die beiden eigentlich nicht leiden?" Helena verstand sofort von wem sie sprach. " Nun, eigentlich sollte man glauben, dass zwei Brüder sich verstehen sollten..." "Brüder?" Integra machte große Augen. Helena lachte. " Nein, die beiden sind nicht auf menschliche Art mit einander verwandt, es ist nur so das auch Kalham aus meinem Blut entsprungen ist und somit eine Beziehung zwischen den beiden besteht." Ihre Fröhlichkeit verringerte sich. "Doch sie sind so verschieden, dass sie niemals einer Meinung sein werden und wenn Alucard erfährt, was Kalham euch mit seinem Blut hat sehen lassen, können wird davon ausgehen, dass es noch großen Ärger geben wird." Integra seufzte " Wenn er es noch erfährt." Am nächsten Tag Enttäuscht ließ Charly den Hörer wieder auf die Gabel sinken. Er hatte es gestern versucht und heute gleich nach dem er rein gekommen war, aber Tom war einfach nicht zu kriegen. Wenigsten hatte er ein paar Sätze mit Sally reden können, die ihm sagte, dass Tom momentan viel zu tun hatte und deshalb schwer zu erreichen war, toll das hatte er auch schon bemerkt. Es klopfte und herein kam Dolly. "Also, das ist jetzt wirklich alles was ich über die Organisation auftreiben konnte." Charly sah mit skeptischem Blick auf den schmalen Ordner, den Dolly ihm auf den Schreibtisch gepackt hatte. Nach viel sah das nicht gerade aus. Er schlug die erste Seite auf und begann zu lesen. Nach ca. einer halben Stunde war er fertig. Nachdenklich rieb er sich übers Kinn. Eine private Armee also, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte damals, im Namen ihrer Majestät tätig zu sein. Zu erst unter der Leitung von Abraham Hellsing, anscheinend der Vater der Lady und dann hatte sie selbst die Führung übernommen. Er verzog die Mundwinkel, das konnte nicht einfach gewesen sein. Plötzlich bemerkte er, dass ein kleiner Umschlag auf dem Rücken der letzten Seite angebracht war. Er öffnete ihn und förderte drei Fotos zu Tage. Auf dem ersten Foto war ein Mann mit Vollbart abgebildet, der vor einer riesigen Villa stand. Auf dem zweiten sah man, dass Haus allein und auf dem dritten. Charly stutzte und nahm das Bild dichter vor Augen. Auf dem Foto war ein zweiter Mann zu sehen, der Charly auf merkwürdige Art und weise bekannt vor kam. Er war groß, trug Hemd und Weste und das braune Haar war sorgsam nach hinten frisiert, dazu stach ein Monokel aus seinem Gesicht hervor, der ihm etwas altmodisches verlieh. Charly grübelte immer noch, als das Telefon anfing zu klingeln. "Ja, bitte?!" " Guten Tag Mr. Peterson ich hoffe ich störe sie nicht?" Charly hob verwundert die Augenbrauen. "Nein, keines Wegs Professor, was verschafft mir die Ehre ihres Anrufs?" Er konnte den alten Mann am anderen Ende leise Lachen hören. "Nun, ehrlich gesagt ist es die Neugierde. Es würde mich interessieren, ob sich schon neue Fakten ergeben haben." Charly schüttelte den Kopf " Bedaure, Professor, eigentlich darf ich dazu ja nichts sagen, aber selbst wenn, könnte ich ihnen mit nichts neuem dienen." Wieder lachte der Professor. " Na ja, aber darf ich mir denn noch erlauben, sie heute Abend zum Essen einzuladen? Ich bin heute in London und da sie und ich ein gewisses Hobby zusammen pflegen, wäre es mir eine Freude sie wiederzusehen." Jetzt war es Charly der lachte. " Selbstverständlich gern, wo sollen wir uns den treffen?" " Ich schlage Leicester Square vor, von da aus können wir uns ja etwas gemütliches suchen." "Alles klar, um wie viel Uhr?" Eine kurze Pause entstand " Passt es ihnen gegen 20 Uhr, oder müssen sie länger arbeiten?" Wieder lachte Charly "Nein, das passt perfekt, bis heute Abend." Dann hängte er auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)