Am Anfang war das Schulprojekt von Autumn (JoeyxSeto) ================================================================================ Kapitel 8: Erste Woche, Donnerstag (Teil 2) ------------------------------------------- Es geht weiter!!! Danke für Eure Kommis!!! *Alle Leser knuddelt* DANKE!!!! Viel Spaß beim Lesen! Kapitel 4, Zweiter Teil: Erste Woche, Donnerstag Seto Kaiba stand unschlüssig vor dem Krankenzimmer des Blonden und wusste nicht, was er tun sollte. Sein Herz schien tatsächlich vertrauen zu wollen....aber war Jo- Wheeler dieses, ein solches Vertrauen wert? Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er auch Gozaburo vertraut, bevor er auf grausame Weise verraten und in der Einsamkeit und den Tränen zurückgelassen wurde.... Da ging die Tür und Serenity stolperte fast über ihn. "Oh, hallo Kaiba-san! Willst du meinen Bruder besuchen? Nur zu, er freut sich sicher!" Mit einem aufmunternden Lächeln verschwand sie im Korridor und der Brünette starrte verwirrt hinterdrein. Er sollte sich freuen? Das klang ziemlich unwahrscheinlich! Seto stieß einen Seufzer aus, drückte die Klinke herunter und trat ein. Joey lag auf seinem Bett und hob neugierig den Kopf, als er Schritte vernahm. "Du, Kaiba?" "Hi, Wheeler. Ich habe mir gedacht, ich statte dir einen Besuch ab, hab mal irgendwo gelesen, dass Hunde sehr gesellige Tiere sind." Sein Gegenüber streckte ihm die Zunge heraus und zog eine beleidigte Schnute. "Wenn du nur gekommen bist, um deine üblichen blöden Sprüche abzulassen, kannst du auch gleich wieder verschwinden, du Idiot!! Argh...." Er fasste sich an den immer noch schmerzenden Kopf und ließ sich in das Kissen zurücksinken. "Sag mal?!" brauste der Ältere auf, unbeabsichtigt heftig, denn das sah zu sehr nach Gefühl aus. "Wer hat dich eigentlich aus diesem verdammten Pool gefischt und musste auch noch Mund-zu-Mund-Beatmung machen?! Ich habe nicht darum gebeten!! Ist es vielleicht meine Schuld, dass verlauste Straßenköter wie du zu wenig Hirn haben, um eine Wende richtig hinzukriegen?!" "......Kaiba....." "Und darüber hinaus will ich nicht wissen, was du mittlerweile schon für Schwachsinn in meiner Firma angestellt hast! Vermutlich kann ich die Corporation nach diesen drei Wochen schließen und Konkurs anmelden, bloß weil dein IQ tiefer liegt als bei den Unterdurchschnittlichen!! Ich war von Anfang an gegen dieses verfluchte Sozi-Projekt und hinge meine Gesamtnote in diesem Fach nicht von diesem beschissenen Experiment ab, dann hätte ich mich gar nicht erst dazu breitschlagen lassen!!" "....Kaiba...." "WAS IST?!?!?!" "....Du....hast mich gerettet? Und mich....beatmet?" Der goldhaarige Duellant berührte unweigerlich seine Lippen und errötete ein wenig. Der Jungmillionär versteinerte förmlich und der Rest seines Wutausbruchs ging in einem erschrockenen, heiseren Krächzen unter. Ärgerlich stellte er fest, dass das nicht das erste Mal war, dass Wheeler ihn sprachlos werden ließ. So räusperte er sich, ordnete an seiner Schuluniform herum und straffte seine Schultern, um seine Haltung unnahbarer wirken zu lassen. "Ehem....nun, ja, so sieht es wohl aus. Ich bin reingesprungen und habe dich aus dem Wasser gehievt....da du nicht mehr geatmet hast....was blieb mir anderes übrig?" >>Super....jede Wette, dass dieser selbstbeherrschungslose, hitzige Volltrottel mich gleich in Grund und Boden brüllen wird....Augenblick mal, wo schaue ich eigentlich die ganze Zeit hin?! Jetzt reiß dich doch mal zusammen, Seto, und hör auf, seine Lippen zu beglotzen!!<< Joey war irritiert, aber weniger von dem indirekten Kuss durch die Beatmung als vielmehr durch die Tatsache, dass das, was der Firmenchef getan hatte, eine selbstlose Geste war. Er musste sich Sorgen um ihn gemacht haben....aber Kaiba und sich sorgen, um seinen Erzrivalen? >>Komm schon, Joey, sei kein Idiot! Kaiba sorgt sich nur um vier Dinge in seinem Leben, der Reihe ihrer Wichtigkeit nach genannt: Mokuba, die Firma, seine Duellier-Fähigkeiten - ist ja bekannt, dass er mit Niederlagen nicht umgehen kann, er ist so ein mieser Verlierer! - und natürlich sein Aussehen! An Mr. "Ich-bin-so-viel-besser-als-ihr" musste ja immer alles perfekt sein, egal wie steif oder kalt er dadurch manchmal wirkte. Und wo dürfte ich rangieren? Ich bin garantiert der letzte Dreck aus der niedrigsten Kategorie und komme irgendwann nach....keine Ahnung....seinen Dobermännern und dem Benzinverbrauch seiner ellenlangen Limousine....die Welt um ihn herum könnte zusammenbrechen und er würde sich keine Sorgen um mich machen!!<< >>Jetzt mal systematisch - warum habe ich den Kläffer eigentlich gerettet? Hätte mir doch an sich egal sein können, wenn er ertrinkt! Aber nein, ich muss unbedingt reinspringen! Was soll das?! Springe ich dann demnächst hinterher, wenn der Köter von der nächste Klippe einen Hüpfer ins Meer tut?! Gut, ich gebe zu....diese Sache mit der Mund-zu-Mund-Beatmung.... irgendwie war es schön, seine sinnlichen Lippen zu berühren....sinnliche Lippen?! Memo an mich selbst, Wheeler besitzt so etwas nicht....obwohl ich gerade damit beschäftigt bin, permanent genau da hin zu starren! Themawechsel....verdammt, ich habe den Eindruck, im Moment spukt nicht anderes in meinem Kopf herum als dieser niedliche Blondschopf!! Eh? Klasse, meine Gedanken verselbstständigen sich! Er ist nicht niedlich, nicht hübsch, nicht süß, nicht sexy und ich kann ihn nicht leiden!! Okay, ein bisschen hübsch ist er doch....extrem hübsch, sonst wäre er kein so erfolgreiches Model....und mit diesem durchtrainierten, starken und anmutigen Körper ist er wie geschaffen dafür, sich von den Massen bewundern zu lassen.... HALLO?!?!?! WÜRDE MICH BITTE ENDLICH MAL JEMAND UNTERBRECHEN?!?!?!<< Ein unangenehmes Schweigen senkte sich auf die beiden hernieder und sie musterten sich still gegenseitig, als hätten sie es verlernt, den anderen abzukanzeln, niederzuschreien oder mit einer bissigen Bemerkung an die Wand zu klatschen. "Danke." murmelte Joey schließlich und Seto musste genau hinhören, um es verstehen zu können. "Das war wirklich anständig von dir, dass du mir geholfen hast. Danke." "Was soll's. Ist nun mal passiert. Aber eines sage ich dir: Ich habe es nicht getan, weil ich mir Sorgen gemacht habe oder gar weil ich dich mag! Aber ich hasse es, Flöhe in meinem Poolwasser zu haben und ich dachte mir, wenn du länger drin bleibst als nötig, verunreinigst du alles! Jedenfalls schwimme ich keinen Zug in einem Becken, in dem zuvor ein nasser Hund hindurch gepaddelt ist!!" "SAG MAL, DU ARSCHLOCH?!?! ICH BEDANKE MICH HÖFLICH UND DU MACHST MICH SO BLÖD AN?!?!?! KANNST DU DAS ARROGANTE SCHWEIN NICHT MAL STECKEN LASSEN?!?!?! KEIN WUNDER, DASS DU KEINE FREUNDE HAST!!! ALLMÄHLICH HABE ICH DEN EINDRUCK, MAN HAT VERGESSEN, DIR BEI DEINER GEBURT SO ETWAS WIE RÜCKSICHT AUF ANDERE MITZUGEBEN!!!" Seto erwiderte nichts. Joey hatte das Bett verlassen, die Decke achtlos zur Seite geworfen und sich vor dem Brünetten aufgebaut. Sein blondes Haar hing ihm in wirren Strähnen in die Stirn, sein schöner Körper bebte vor Zorn, seine tiefe Stimme brannte und seine haselnussbraunen Augen erglühten in einem wütenden, heißen, herausfordernden Feuer. Zwar war er kleiner als der Firmenchef, aber das tat den bedrohlichen Flammen in seinem Blick keinen Abbruch. Und das war auch der Grund, warum der Größere nicht antworten konnte, denn diese glühenden Augen jagten ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken. Ja, so kannte er Wheeler - nicht nett, freundlich oder süß, sondern temperamentvoll, direkt, laut, unbeherrscht. Aber er musste sich zu seinem Ärger eingestehen, dass er beide Seiten irgendwie mochte. Stopp mal, war er nicht vorhin erst mit sich ins Reine gekommen, dass er den Köter NICHT mochte?! Keine von seinen Seiten?!?! Die Kehrseite vielleicht mal ausgenommen....NEIN, NEIN, UND NOCHMALS NEIN!!! Er musste endlich damit aufhören, sich an den knackigen Hintern des Blonden im schwarzen Motorradanzug zu erinnern!!! "Mokuba hat mir erzählt, was Gozaburo dir angetan hat!! Ich bedaure, dass es so kommen musste und dass man dir deine Kindheit zerstört hat - aber trotzdem!! Du hasst deinen Adoptivvater doch?! Warum zum Teufel bist du ihm dann so ähnlich?! Wirklich, weil du Angst hast, jemand anderem außer dir selbst und vielleicht noch deinem Bruder zu vertrauen?! Du wirst Gozaburo niemals besiegen, wenn du in seinem Schatten lebst und so bleibst, wie er dich immer haben wollte - so, wie er dich geformt hat!! Da steckt ein anderer Kern unter dieser eisigen Schale!! Willst du dich auf ewig selbst belügen?!" "Was weißt du schon!" stieß Seto endlich hervor und seine Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen, die den Jüngeren fixierten, unnachgiebig, durchbohrend und kalt wie der Tod. "Ein Geschäftsmann kann sich den Luxus von Gefühlen nicht leisten!! Ich habe genug Männer gesehen, die in einem Aufwallen von Empfindungen alles verloren, was sie sich erarbeitet hatten!! Ja, ich hasse Gozaburo - aber für eines bin ich ihm dankbar: Dafür, dass er mir die Spielregeln beibrachte und mir zeigte, wie man sich da draußen in der Welt der großen Beträge behaupten kann, um erfolgreich zu sein!! Ich lebe nicht in seinem Schatten!!" Joey fühlte eine unbestimmte Sehnsucht in sich aufwallen, als das saphirfarbene Blau ihn frontal traf wie ein scharf geschliffener Speer. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er spuckte die nächsten Worte aus wie etwas Giftiges: "Doch, genau das tust du!! Wenn du nicht endlich lernst, zu deinen Gefühlen zu stehen und dein Misstrauen und deinen Argwohn ablegst, wirst du eines Tages wieder ganz allein sein!! Irgendwann wird ein bedauerliches Etwas von dem einst so großen Seto Kaiba übrig bleiben, weil er seinen verfluchten Stolz und seine verdammte Sturheit nicht zur Seite schieben und den Wünschen seines Herzens folgen konnte!!" "Hör zu, Kläffer!!" zischte der Brünette, der allmählich die Geduld verlor, "Ich bereue mittlerweile, deine wertlose Haut gerettet zu haben!! Mir es völlig gleichgültig, was andere von mir halten!!" "Dir vielleicht....aber mir nicht!! Es ist mir nicht gleichgültig....DU bist mir nicht gleichgültig!" Der Sechzehnjährige biss sich entsetzt auf die Lippen und schlug sich die Hand vor den Mund. Klasse, jetzt hatte er wirklich zu viel gesagt!! >>Mann, ich und meine Klappe, das ist ehrlich ein selten dämliches Paar! Warum hat der Mensch keine Vorrichtung im Hirn, die einrastet, sobald man was Unüberlegtes von sich gibt?! Pah, schätze, dann brächte ich gar kein Wort mehr heraus bei den alltäglichen übereilten Sachen, die ich so ablasse....'Du bist mir nicht gleichgültig'! Scheiße, warum hat mich nicht der Blitz getroffen?!?!<< "Warum....warum sollte ich dir nicht gleichgültig sein?" erkundigte sich der Siebzehnjährige, der sich offengestanden gerade fragte, was ihn heute ritt, sowas zu fragen. Erst diese Sache im Sportunterricht und jetzt....freute er sich beinahe, dass Wheeler nicht nur ein Streitobjekt in ihm sah? Hatte er schon erwähnt, dass er die Sozi-Tante schmerzhaft lynchen würde?! "Tja....gute Frage....wie gesagt, eigentlich bist du gar nicht mal so übel, wenn du das miese, arrogante Schwein mal zu Hause läßt und dich menschlich benimmst....das beim Foto-Shooting fand ich irgendwie....ja, da warst du niedlich....und beim Eis-Essen im Park auch....warum musst du bloß so stur und fast zum Verrücktwerden stolz sein? Steh doch einfach dazu, dass du dir Freunde wünschst und mal locker sein möchtest....Ich meine, das kann dir schließlich niemand vorwerfen, du bist nur ein Teenager! Hast du jemals in deinem Leben richtig gelacht oder Unsinn gemacht? Lachen ist die beste Medizin, sage ich immer! Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du glücklich bist, wenn ich dich noch nie habe lächeln sehen!" "Natürlich hast du das! Ich habe dich schon oft angelächelt. Fiel es nicht zur Zufriedenheit des Köters aus?" "Es gibt verschiedene Arten des Lächelns - und so wie du es bei mir gemacht hast, kam ich mir bloß minderwertig und uninteressant vor. Du hast höhnisch gelächelt, spöttisch, verachtend, selbstgefällig, boshaft....aber niemals glücklich oder wenigstens erfreut." "Ich hatte auch bisher keinen Grund dazu! Davon abgesehen, dass du mich ziemlich entnervt hast!" "Hä? Womit?" "Womit? MIT ALLEM!! Du hast mich aufgezogen, bist mir frech gekommen und hast dich sogar mit mir duelliert, obwohl du immer noch schlecht bist! Du hast Niederlage um Niederlage eingesteckt, aber ich konnte dich einfach nicht zertreten, konnte dein fröhliches Lachen und deine strahlenden Augen nicht auslöschen!! Verdammt!! Gibt es eigentlich gar nichts, dass dich in die Knie zwingen kann, du....du...." Joey, bestürzt über diesen plötzlichen Ausbruch des Firmenchefs, war näher herangetreten und streichelte dem anderen, vermutlich eher unbewusst, durch das dichte braune Haar. "....Du....verfluchter....du...." Die Geste des Blonden brachte den Älteren sichtlich aus dem Konzept und seine Gedanken verwirrten sich. Er vergass, was er seinem Kontrahenten noch alles an den Kopf hatte werfen wollen, da ihn diese Zärtlichkeit stark verunsicherte. Er war nicht der Typ, der einfach so auf Körperkontakt ging, außer vielleicht bei Mokuba, aber das war eine Ausnahme. "Nein." erklärte der Kleinere gelassen, ohne seine Hand zurückzuziehen. "Ich habe mich durchgebissen, denn die Schwachen haben wenig Chancen in dieser Welt, das ist leider so. Das ist doch auch dein Prinzip, oder nicht? Man muss manchmal einfach seine Zähne zeigen - egal, ob man ein Drache ist....oder ein Hund!" setzte er mit einem schelmischen Zwinkern hinzu. >>Ich kann es nicht fassen.....! Er lächelt....! Er lächelt zurück....! Zum ersten Mal! Wow! Ich wusste ja, dass er fantastisch aussehen würde....seine Augen bekommen so ein süßes Glitzern und er wirkt viel offener und freundlicher....oh? Komisch, mein Herz schlägt auf einmal schneller! Mist! Aber dieses Lächeln....Wahnsinn....<< >>Wheeler lächelt auch....ich weiß gar nicht, warum mir jetzt gerade danach war....Ich bin durcheinander. Er scheint mich gut zu kennen, besser als ich erwartet hätte, auch wenn er das wahrscheinlich Mokuba verdankt....dennoch. Ich könnte mir vorstellen, ihm zu vertrauen.... Betrug, Unehrlichkeit und Täuschung liegen nicht in seinem Wesen....Schon häufig hat er bewiesen, dass er stark ist und immer hinter seinen Freunden steht, egal was geschieht....immer wieder habe ich versucht, die Leidenschaft in diesen seinen Augen zu tilgen und ihn in seine Schranken zu verweisen. Aber es sieht so aus, als hätte der Drache zum ersten Mal keine Chance gegen seinen Gegner....<< "Kaiba?" "Ja?" "Es steht dir - und zwar hervorragend! Mach es ruhig öfter, dann werden sich Freundschaften ganz von selbst ergeben! Du kannst nun mal nicht dein ganzes Leben mit einer Miene wie ein Sauertopf herumlaufen!" "Ist das auch ein Ratschlag von Dr. Wheeler?" meinte der Brünette mit einem Anflug von Amüsement, als Joey sich wichtigtuerisch und mit erhobenem Zeigefinger in Positur warf. "Nein. Das ist der Rat eines Freundes. Übrigens...." "Was noch?" Der Jungmillionär war bereits fast zur Tür hinaus, als er sich noch einmal umwandte. "Nenn mich ,Joey'." Einen Moment lang wusste Kaiba nicht, wie er darauf reagieren sollte. Sein Blick blieb eine Weile auf den aufrichtigen, wunderschönen Augen haften und er konnte keinerlei Berechnung oder Falschheit dahinter spüren, wie es bei vielen Leuten schon der Fall gewesen war. "In Ordnung. Dann sag ,Seto' zu mir." "Okay. Also bis morgen....Seto." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)