Anata wa kirei desu! von Kirico ================================================================================ Kapitel 14: Break Me -------------------- So, hier ist auch endlich Kapitel 14! Diesmal mit weniger Kampf und mehr Gefühl! =^_^= Have fun! ^_~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich beruhigte mich wieder. Mit der Tötung meines Gegners war mein Hass und meine unbändige Wut verflogen, und ein tiefes Gefühl der Genugtuung erfüllte mich. Ich war wieder vom absoluten Psycho zu einem eigentlich friedliebenden Menschen geworden. Ich sah wie Zoro auf mich zukam nachdem er sein Schwert aus seinem Mund genommen hatte. "Misshandlung?!" fragte er mich und lächelte. "Ein Kreuz und eine Hungerkur!" antwortete ich ihm und lächelte zurück. "Aha....!", meinte Zoro daraufhin nur und hob auf einmal seine Hand um mir in einer fast schon vertraut wirkenden Geste durch meine Haare zu wuscheln als ob ich ein kleiner Junge wäre. "Danke...!" Dann drehte er sich auch schon wieder von mir weg, jedoch nicht ohne mir vorher noch ein kleines Lächeln zu schenken, und steckte auch seine Schwerter wieder in ihre dafür vorgesehen Scheiden zurück. Schnurstracks ging er auf den noch immer benommen daliegenden Helmeppo zu und packte diesen unsanft am Kragen. "Du nimmst dein Dreckspack und verschwindest! Ich will dich nie wieder sehen, oder du kannst gleich wie dein Vater über den Jordan gehen!" fauchte Zoro das zitternde Etwas von einem völlig fertigen menschlichen Wesen an. Kaum dass er dies von sich gegeben hatte ließ er Helmeppo auch schon los und trat ihm so heftig in seinen knochigen Hintern, dass dieser ein paar Meter weiter mit dem Gesicht im Sand landete und davon auch sicherlich eine ganze Menge erst einmal schluckte bevor er sich wieder in eine halbwegs stehende Position aufrappeln konnte. "Na mach schon.....!" betonte Zoro noch einmal seine Drohung, und wie es nicht anders zu erwarten war gehorchte dass nun elternlose Marinesöhnchen auch. Zitternd vor Angst befahl er den noch lebenden Soldaten die Leichen zum Schiff zu tragen und dann auch wieder schnell abzulegen. Ich schmunzelte über Zoro's Aktion und sah dann Helmeppo und den restlichen Überlebenden zu wie sie den Strand von all dem Unrat wieder befreiten und sich mit ihren Schiffen wieder von dannen machten. Dass er niemals wieder wagen würde zurückzukommen war mir vollkommen klar, dazu hatte er nun viel zu viel Angst vor uns. Vielleicht würde er ja sogar nun das Kopfgeld aufheben?! Wer weiß? Auf jeden fall aber rechnete ich erst einmal damit, dass er sich nicht mehr so schnell würde bei uns blicken lassen. Sein Vater war bis jetzt immer derjenige gewesen, der all seine Taten in gewisser Weise legitimiert und vielleicht sogar auch noch ein wenig unterstützt hatte. Da dieser nun aber nicht mehr unter den Lebenden weilte war ich mir ziemlich sicher, dass Helmeppo es sich jetzt lieber zwei Mal überlegen würde wie seine nächsten Schritte aussehen würden. Außerdem würden ihm seine Soldaten unter Garantie auch nicht mehr auf das Wort gehorchen. Ohne eine dementsprechende Strafe bei Befehlsverweigerung seitens von Kapitän Morgan erwarten zu müssen hatten sie dazu schließlich keinen wirklichen Grund mehr. Helmeppo war nun einmal ein Nichts ohne seinen Vater. Früher oder später musste es ja einfach so kommen. Ich hatte diesen Prozess bloß ein wenig beschleunigt. Das nächste was ich außer über diese Dinge nachzudenken tat war, mir eine neue Kippe anzustecken und den blauen Dunst erst mal mit Genuss in meine Lungen zu ziehen. Dann sah ich zu Zoro hinüber, der den davoneilenden Schiffen mit einem gehässigen Grinsen nachsah. Er war mindestens genauso in Blut getränkt wie ich selbst, vielleicht sogar noch mehr, denn seine Schwerter hatten in seinen Opfern größer blutende Wunden hinterlassen als meine Tritte und ihn folglich um einiges mehr von dem umher spritzenden Lebenssaft abbekommen lassen als mich. "Ich weiß ja nicht wie es Dir geht!" sagte ich dann wieder völlig relaxt als sei nie etwas geschehen. "Aber ich könnte doch jetzt glatt wieder ein Bad gebrauchen! Und danach erst mal ein ordentliches Mittagessen!" "Also....da sage ich nicht nein...!" grinste er mich an und zog sich nun auch endlich sein Bandana vom Kopf. Für ihn war dies wohl ein Zeichen, dass der Kampf nun endgültig vorbei war. Ich schmunzelte ihn an, nahm einen weiteren Zug und klemmte mir das Nikotinstängelchen dann einfach wieder zwischen meine Lippen. "Dann lass' uns gehen!" Mit diesen Worten setzte ich mich dann auch schon in Bewegung, wirkte sogar irgendwie fröhlich. Es war als wäre mir eine tonnenschwere Last von den Schultern genommen worden, und zwar genau in dem Moment in dem ich Zoro's und damit auch meine Widersacher zur Strecke gebracht habe. Allen voran natürlich Kapitän Morgan! Helmeppo zählte dabei noch nicht einmal wirklich! Obendrein hatten wir damit sogar noch erreicht dass wir wohl hoffentlich erst mal unsere Ruhe haben sollten. Also drehte ich mich in Richtung Höhle und heiße Quellen und ging los. (....) Als wir dann an den Quellen wieder ankamen und ich mich herumdrehte merkte ich, dass Zoro sein Shirt bereits ausgezogen hatte. Er musste dies wohl auf dem Weg hier hin getan haben ohne dass ich davon wirklich etwas mitbekommen habe. Nun konnte ich sehen dass auch er einige kleinere Schrammen abbekommen hatte, jedoch nicht viele und auch keinen tiefen Schnitte. Nach ein paar Tagen würde man davon sicher schon gar nichts mehr sehen. Ich glaube dass ich für geschlagene zehn Sekunden einfach nur seinen Oberkörper angesehen habe bevor mir überhaupt bewusst wurde dass ich es wirklich tat. Schnell drehte ich meinen Kopf dann zur Seite und lockerte erst mal meine Krawatte um sie mir auszuziehen. Verdammt noch mal! Was war denn nun wieder mit mir los? Mein Jackett musste als Nächstes daran glauben. Es war voller Blut, und so warf ich es erst einmal angewidert auf den Boden. Das musste gewaschen werden, und zwar gründlich. Denn wenn es irgendetwas gab was ich nun wirklich nicht ausstehen konnte, dann war es Schmutz auf meiner sonst perfekt sitzenden und gebügelten Kleidung. Und Blut war sogar noch eine Spur unangenehmer als normaler Dreck, vor allem wenn es nicht mein eigenes war. Einfach widerlich! Als ich dann mein Hemd aufknöpfen wollte beschlich mich ein seltsames Gefühl. Irgendwie war es mir auf einmal peinlich und auch bis zu einem gewissen Punkt unangenehm mich vor Zoro auszuziehen. Gut, ich hatte das gestern auch getan, doch hatte ich da nicht mit dem gerechnet was dann danach passiert ist. Mit einem Schlag waren die Erinnerungen des gestrigen Abends wieder da und verursachten ein ziemlich unangenehmes Ziehen in meiner Magengegend. Der Gedanke ihm jetzt wieder nackt gegenüber zu stehen bedeutete für mich nun auch wieder verletzlich und angreifbar zu sein, zudem ich nicht im Geringsten wusste woran ich an diesem Mann war. Zuerst hatte er mich von sich gestoßen, dann hatte er vor mir geweint, und vor dem Kampf hatte er mich sogar ganz und völlig unerwartet wieder geküsst. Ich verstand die Welt einfach nicht mehr! Der Gedanke wurde seltsam und so hielt ich nach zwei Knöpfen bereits inne. Plötzlich stand dann Zoro neben mir, tätschelte meinen Kopf und sagte: "Hab dich nicht so..ich guck dir nichts weg!" Dann ging er einfach weiter an mir vorbei in die Höhle. Ich glaube dass mein Blick nicht verblüffter hätte sein können. Standen mir meine Gedanken denn so verdammt groß in neonrosa - rosa? - Leuchtbuchstaben in meinem Gesicht geschrieben, oder was war hier los? Ich fluchte innerlich über mich selber und meine Unfähigkeit ein Pokerface aufzusetzen, zog mich dann doch ganz aus und ging einfach ins Wasser bevor das Ganze noch Überhand über mich nehmen würde. Erst einmal drin schloss ich dann meine Augen. Die Wärme tat so verdammt gut, und außerdem wusch mich das klare Wasser nun auch wieder sauber von den Spuren des gerade stattgefundenen Tötungsmassakers. Ich bemerkte Zoro erst als er bereits auch im Wasser war und vor sich hin fluchte, weil dieses in seinen Wunden brannte wie pures Feuer. "Wai..scheiße....brennt das..!" Natürlich tat es weh, mir ja auch, aber darüber beklagte ich mich nicht. Ich ließ meine Augen einfach geschlossen und genoss die Hitze und die wieder eingekehrte Ruhe als er dann nichts mehr von sich gab. Ansehen wollte ich ihn jetzt eh nicht unbedingt, es würde bloß wieder groteske Gedanken in mir hervorrufen. Aber ganz bleiben lassen konnte ich es dann leider auch nicht....! "Hast Du schlimme Wunden?" fragte ich ihn schließlich nach einer kleinen Weile des Schweigens und öffnete nun doch die Augen um auf ihn zu blicken. Die Verletzungen an seinem Oberkörper hatte ich gesehen, aber vielleicht hatte er ja noch mehr von denen ich nichts wusste. Und das Letzte was ich wollte war, dass er am Ende noch kränker wurde weil sich etwa eine der Schrammen entzündete. Ich und meine scheiß Sorge um andere! Ich konnte es einfach nicht sein lassen! "Hm...weiß nicht....es brennt über all...!", sagte er und fuhr sich mit der nassen Hand über das Gesicht. "Magst du mal nachsehen...?!" Bitte? Nachsehen? Was sollte der Scheiß denn nun bitte? Entweder wollte er mich gründlich verarschen.... oder ich wusste auch nicht weiter! Ich seufzte auf! Lang und tief! "Meinetwegen!" sagte ich doch glatt und hätte mir dafür selber eine Ohrfeige geben können. Innerlich tat ich das sogar. Dann rutschte ich doch tatsächlich zu ihm herüber. "Wo tut es weh?" fragte ich und musterte ihn kurz. Nachdem er mich erst mal einfach nur ausdruckslos angesehen hatte meinte er dann: "Am Rücken...!" "Dann lass' mal sehen!" sagte ich, fasste ihn an den Schultern und dreht ihn einfach herum ohne großartig darüber nachzudenken. Und tatsächlich: Er hatte ein paar etwas tiefere Kratzer abbekommen. Kein Wunder dass es Weh tat. Schlimm waren sie jedoch nicht, aber schmerzen tut so was trotzdem, auch wenn es eben nicht schlimm sind. Aber wenigstens war es nichts was sich hätte entzünden können. "Sind ein paar Schwerthiebe, denke ich mal! Einer der Spacken muss wohl doch mal Zielwasser getrunken haben! Wenn es nachher noch weh tut kann ich es ja verbinden!" meinte ich so ausdruckslos wie es mir möglich war und zwang mich fast schon mit Gewalt dazu ihn nicht weiter betrachten zu müssen. "Hm.....danke...!!" sagte er dann als er sich wieder zu mir herumdrehte. "Kein Thema!" meinte ich daraufhin bloß und blickte ihn an. Er sah zurück, und augenblicklich veränderte sich etwas in seinen Augen und seiner Mimik. Was war denn nun wieder los? Warum sah er mich so seltsam an? "Noch irgend etwas was weh tut?" fragte ich um irgendwie wenigstens zu versuchen diesen Blick von ihm durchbrechen zu können. "Nein....! Und ....dir...?!" fragte er jedoch zurück ohne seinen Gesichtsausdruck in etwas für mich Erträglicheres zu ändern. >Ja, da wäre was! Und das tut sogar ziemlich weh!< dachte ich. Laut jedoch sagte ich: "Nein, alles so weit in Ordnung! Die paar kleinen Kratzer heilen auch so!" Eigentlich wollte ich jetzt auch wieder abrücken, aber irgendetwas hielt mich nun einfach bei ihm fest. Ich sah ihn weiterhin an, konnte meine Augen nicht von seinem Gesicht lassen. Ich war ihm so nah....! Schon wieder....! Und irgendetwas in mir schrie regelrecht danach endlich freigelassen zu werden! Nur was? "Sanji...das wegen gestern...tut mir leid....! Ich meine....ich hab dir weh getan....das tut mir leid.....es..kommt nicht mehr vor..ok?!" sagte er auf einmal wie aus heiterem Himmel, und dementsprechend fiel ich auch aus allen Wolken. Was hatte er da gerade gesagt? Es tat ihm leid? Wie durch einen Reflex hob ich die Hand zu meinem Gesicht und fasste mir leicht in die Haare, versteckte somit leicht meine Augen die ich einfach schloss. "Vergiss es, war mein Fehler!" Deshalb hatte er also so komisch geguckt. Er hatte sich bei mir entschuldigen wollen. Ich wusste dass er es ehrlich meinte, jedoch habe ich die Schuld nicht bei ihm gesucht, also musste er sich auch nicht für etwas entschuldigen wofür ich die Verantwortung trug. Ich hatte mit der ganzen Sache doch angefangen indem ich ihn geküsst hatte. Ich und niemand anderes! "Narr! Du bist nicht Schuld, Sanji....!" sagte er dann als hätte er abermals meine Gedanken gelesen und tippte gegen meine Stirn. Ich ließ die Hand daraufhin wieder sinken, blickte ihn fragend und ziemlich verblüfft an. War ich nicht? Wer denn dann wenn nicht ich? Und warum lächelte er? Es war ein sanftes Lächeln. Oder machte er sich über mich lustig? Nein, das tat er nicht. Nicht ein bisschen. Gott, wie ich doch gerade wünschte einfach irgendwo anders zu sein um mich all dem nicht stellen zu müssen. Gerade eben hatte ich noch ein paar Marinesoldaten verkloppt und einen ihrer Kapitäne auf brutalste Weise das Leben ausgehaucht, und nun saß ich hier und war klein und verletzlich wie ein Kind und wusste mir einfach nicht zu helfen. Bin ich vielleicht deswegen auch so ausgerastet als Morgan mich 'schwach' genannt hatte? Weil ich es doch eigentlich war und nur nicht sein wollte? //You almost always pick the best times, To drop the worst lines! You almost made me cry again this time!// "Ich glaub...wenn ich Dich nicht rausgefordert hätte...wäre das da drin nicht gebrochen!" sagte er recht leise und ruhig und tippte dabei auf die linke Seite meiner Brust. Dort, wo mein Herz lag. Ich war sprachlos über das was er sagte, sah ihn weiterhin an, doch er drehte seinen Kopf von mir weg. Mein Mund stand vor Überraschung einen Spalt breit offen damit ich das Atmen nicht einfach aus lauter Verwirrung vergaß. Er hatte mich dabei sogar wieder berührt, und nun fühlte sich genau diese Stelle an als würde sie brennen wie Feuer. Warum nur ging mir das alles so verdammt nahe? Warum nur konnte ich mich nicht dagegen wehren? Warum brach ich? Weil ich....! "Hey, man gewöhnt sich irgendwann dran!" meinte ich mit einem kleinen gezwungenen Lächeln. Gott, war das gelogen. Man gewöhnte sich niemals an so etwas, egal wie oft es geschah. Es wurde eher bei jedem weiterem Mal nur noch viel schlimmer als bei dem zuvor. Zu oft war mir das schon passiert. Und zu oft hatte ich diesen Schmerz schon ertragen müssen. Alles woran mich gewöhnte war, dass man nach einer Weile es irgendwie schon erwartete, dass man damit rechnete auf die eine oder auch andere Weise verletzt wurde. Dieses Tatsache minderte zwar manchmal das Leid, jedoch schaffte sie es nicht dieses gänzlich verschwinden zu lassen. Man empfand einfach immer Pein, egal was man dagegen zu tun versuchte, und egal wie sehr man darauf vorbereitet war. //I'm pulling my hair! I will let you just do this a million times! I love you even though it isn't fair!// Außer einem kleinen Laut gab er darauf nichts zurück. Oh, wie ich diese Situation doch hasste. Ich konnte nichts Richtiges und nichts Falsches machen. Alles was nun kommen würde wäre irgendwie falsch, würde wehtun, egal was es sein sollte. Und so begann ich mich zu fragen was ich nun bitte schön von diesen Millionen von Möglichkeiten tun sollte. Und schließlich entschied ich mich für eine davon! "You ripped my heart out of me then you put it back! I love you even though it isn't fair!" Sicher war das das ungemein Falscheste was ich tun konnte. Und immer wenn ich nicht weiter wusste, wenn ich keine anderen Worte wusste benutzte ich entweder den Text eines Liedes welches ich irgendwann einmal gehört habe, oder ich sprach auch jeden Fall nicht in meiner eigenen Sprache. Es schien dadurch leichter zu werden, auch wenn das sicherlich nur eine bloße Illusion war. Aber hey, was hatte ich denn zu verlieren? Nichts! Absolut gar nichts! "Was....hast du gesagt?!" fragte Zoro mich daraufhin, und ich glaubte in seiner Stimme doch glatt so etwas wie ein unterschwelliges Entsetzen zu hören. Natürlich konnte ich mich darin auch täuschen. Meine Wahrnehmung war sowieso gerade in einem so kleinen Rahmen an Dingen beschränkt, dass es durchaus kein Wunder gewesen wäre wenn ich seine Reaktion nun falsch interpretierte. Gott, war das denn nicht klar? Konnte er denn nicht einfach seine drei Schwerter nehmen und mir jedes davon einzeln in den Leib rammen? Das wäre sicherlich schneller und weniger schmerzhaft als diese Gefühlsduselei die gerade in mir am vorgehen war und am toben war wie ein wild gewordener Sturm, der einfach alles mit sich riss und in seinem Strudel verschlang. "I love you even though it isn't fair!" wiederholte ich leise und schloss die Augen. //Run we go around again in circles! Play this game over again!// Morgan, wenn ich Dich nicht schon längst umgebracht hätte, dann hätte ich es jetzt noch einmal getan. Du hattest Recht, Du verdammtes Dreckschwein mit Deiner Axthand. Ich BIN schwach. Jedenfalls viel zu schwach um meine Augen wieder zu öffnen und in Zoro's Gesicht sehen zu können. Konnte nicht einfach ein Gewitter samt Blitz kommen und mich erschlagen? Ich begann nämlich langsam die Stille nicht mehr zu ertragen die sich wie ein dunkler Schleier um uns gelegt hatte. Er hatte darauf nichts mehr erwidert, aber was hätte er auch sagen sollen? Ich konnte das verstehen! Scheißdreck aber auch! Wo war meine kühle und relaxte Art wenn ich sie brauchte? Wo war meine Gleichgültigkeit hin? Mein Pokerface? Verdammt! Ich hob wieder meine Hand hoch und vergrub meine Finger abermals in meinen Haaren. Was hatte ich denn erwartet? Eigentlich ja gar nichts, ich wollte es nur endlich loswerden. So wusste er wenigstens woran er an mir war und ich musste es nicht verstecken oder weiter darauf warten dass er irgendetwas von sich aus tat. Ich hatte mit meiner Aussage die Fronten geklärt, und was auch immer er jetzt tun würde, es würde der letzte Schritt sein und die weitere Richtung angeben. Egal in welche. "Tut mir leid! Ich hätte nichts sagen sollen!" flüsterte ich dann allerdings ganz entgegen meiner eigentlichen Gedanken. Was dann kam hatte ich zwar erwartet, jedoch traf es mich mit solch einer unerwarteten Wucht dass ich nicht mehr wusste wo mir überhaupt noch der Kopf stand. Zunächst schwieg er, und so saß ich einfach nur da und wartete auf das was unweigerlich kommen würde. Ich rührte mich nicht, sondern blieb regungslos sitzen. Alles was ich tat war meine Hände fester in meine Haare zu graben, so fest dass es mir schon fast wehtat. Aber dieser kleine Schmerz war nichts im Vergleich zu dem den ich innerlich mit mir selber ausfocht und der mein Herz sich qualvoll zusammenziehen ließ als er dann doch endlich anfing zu sprechen: "Sanji.....! Hör mal....ich...! Also...du sollst das nicht falsch verstehen. Dein...ehm...Geständnis..schmeichelt mir..aber..ich kann nicht sagen..das ich..das Selbe ...für dich empfinde!" Gott, nein! Ich hatte es doch gewusst, ich hatte es erwartet. Es hätte mir klar sein müssen dass es für ihn so abwegig sein musste wie nichts anderes was ihm jemals passiert ist. Der große Piratenjäger Lorenor Zoro bekam von einem kleinen Koch gesagt dass er geliebt wurde. Und obwohl ich das so ehrlich gemeint hatte wie niemals etwas anderes zuvor, so musste es für ihn trotz allem nichts bedeuten. Ich war ein Mann, verdammt noch mal, und ich glaubte kaum dass es das war was er von jemandem wie mir hören wollte. Und trotzdem tat es weh! So wie jedes einzelne Mal davor auch! So wie es das immer und immer wieder tun würde! Ich blieb weiter regungslos so sitzen, stand Qualen aus die ich wohl erst mal nicht tilgen konnte. Trauen meine Hand sinken zu lassen tat ich mich nicht, dazu kam ich mir viel zu erbärmlich vor durch die Tränen die sich in meinen Augen zu sammeln begannen. Ich konnte spüren wie sie sich gegen meine Lider pressten und darauf warteten frei gelassen zu werden, doch diesen Gefallen wollte ich ihnen nicht tun. Nicht schon wieder wollte ich weinen, das wäre viel zu viel Schwäche gewesen - und diese hatte ich bereits zur Genüge gezeigt. Ich nahm mir vor noch bis Morgen zu warten und dann zu gehen. Nun, da die Marine nicht mehr hinter uns her war, gab es keinen Grund mehr zusammen hier auf der Insel oder irgendwo sonst zu bleiben. Es gab nun nichts mehr was uns verband. Ich würde meinen Weg gehen, und er seinen fortsetzen. Was genau ich machen würde und wo genau ich hingehen würde, das sollte sich dann wohl noch erst herausstellen. Eine genaue Vorstellung oder gar einen Plan hatte ich nicht, ich würde die Dinge einfach mal auf mich zukommen lassen und dann dementsprechend darauf reagieren. Doch dann, nach einer weiteren schier endlos erscheinenden Pause in der ich all diese Dinge dachte und die Stille über uns beiden bereits Einzug erhalten hatte, da tat er das wohl Unerwartetste was er überhaupt jemals hätte tun können. Mit einem Mal packte er mich und zog mich zu sich heran. Vor lauter Überraschung ließ ich sogar meine Hand sinken und sah ihn für den Bruchteil eines Herzschlages lang an bevor er mir ein "Weißt du was....vergiss was ich gesagt habe..es war Schwachsinn!" zuflüsterte und mir dann seine Lippen aufdrückte. Was war das jetzt? Zoro? Bitte nicht! Es tut so verdammt weh! Meine Augen waren für einen Moment noch weit aufgerissen und konnten somit die Flut an warmen Tränen nun nicht mehr aufhalten, doch dann schloss ich diese einfach und begann mit schmerzhaft klopfendem Herzen einfach zu erwidern. Gott Zoro, wenn Du wüsstest was Du mir antust! Er löste den Kuss dann auch wieder, jedoch hob er seine Hand und legte sie an meine Wange, wollte mir damit wohl meine Tränen wegstreichen. "Sanji....?!" Ich rang mit mir selbst, dann sah ich ihn jedoch wieder an. Gott, wie erbärmlich musste ich aussehen? Was musste er von mir denken? Er musste doch glauben den größten Schwächling und Dummkopf aller Zeiten vor sich zu haben! Ein kleiner schwuler Koch eben, der gerade erst selber gemerkt hatte dass er gar nicht hetero war wie er immer geglaubt hatte. "Ja....?" antwortete ich dann ganz automatisch mit einer Stimme, die als solche schon gar nicht mehr zu bezeichnen war. "Ich...liebe dich..!" "Was?" keuchte ich, denn ich konnte nicht fassen was ich da gerade vernommen habe. Meine überdrehten und völlig überforderten Sinne mussten mir einen so verdammt üblen Streich spielen, dass es einfach nicht mehr schön war. Ich sah ihn an, meine Augen wanderten unstetig über sein Gesicht, versuchten den Spott und die Lüge in den seinen zu finden die sie darin vermuteten. Doch sie fanden nichts. Alles was ich fand war....Ehrlichkeit. Gott, Zoro! Und ein neuer Schwall ungeliebter Tränen brach hoch und bahnte sich seinen Weg über meine Wange. Warum konnte ich nicht aufhören zu weinen wie ein kleines Kind? Ich kam mir dumm und lächerlich vor, jedoch war das Gefühl in mir viel zu stark um auch nur die geringste Kleinigkeit daran verhindern zu können. "Zoro!" flüsterte ich erstickt, unfähig irgendetwas anderes zu sagen. "Was...?!" fragte er mich als ob die Nennung seines Namens einer Frage von meiner Seite gleichkam. Anstatt irgendetwas darauf zu erwidern senkte ich bloß meinen Kopf und lehnte ihn ohne weiter darüber nachzudenken gegen seine Schulter. Ich brauchte das nun, und außerdem wollte ich nicht dass er mich so verdammt mitleidig ansah wenn ich so erbärmlich am weinen war. //Run we go around again in circles! Play this game over again! In circles over and over again!// "Bitte....halt' mich fest....bitte....!" flüsterte ich ihm leise zu, etwas leiser sogar als ich eigentlich vorgehabt hatte. Aber genauso wenig wie ich gerade meine Gefühle im Griff hatte, so konnte ich die Gewalt über meine Stimme auch nicht wieder finden. Es war ein gutes Gefühl als er das auch wirklich tat, als er seine Arme um mich legte und mich an sich drückte. Nie hatte mich jemand festgehalten, mein Leben lang war ich so scheiße allein gewesen, und es hat niemanden gegeben den das auch nur in kleinster Weise gekümmert hätte. Aber hatte mir eben gesagt dass er mich liebt! Er hatte es wirklich gesagt! Es gab wohl in diesem Moment nichts was mir mehr hätte bedeuten können! Ich wurde ruhiger, und meine Tränen versiegten auch endlich wieder, jedoch war in meinem Herzen immer noch wilde Aufruhr. "Zoro....!" begann ich leise, musste aber erst einmal schlucken bevor ich überhaupt weitersprechen konnte. Mein Mund fühlte sich trocken an, und mein Hals war am kratzen als hätte ich drei Tage keine Flüssigkeit mehr zu mir genommen. "Ich würde alles für Dich tun....!" Und es stimmte. Das würde ich. Wenn ich liebte dann mit ganzem Herzen, halbe Sachen gab es bei mir nicht. Und wenn ich liebte dann war es auch das Einzige für mich was überhaupt noch von Bedeutung war. Und ihn - ja, ihn - liebte ich mehr als jemals einen anderen Menschen zuvor. Es tat so gut, einfach nur gut so wie es war. "Nicht doch.....!" meinte er jedoch sanft darauf und begann dann über meine Haare zu streicheln. In mir breitete sich ein durch und durch wohliges Gefühl aus. Wie von allein bewegte ich meine Arme und legte sie leicht um ihn, hielt mich an ihm fest. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte würde ich glatt sagen dass ich mir vorkam wie eine Frau. Fühlte sich so ein weibliches Wesen wenn es in den starken Armen eines Mannes lag? Was wusste ich denn schon? Schließlich war ich keine Frau, wollte ums verrecken auch keine sein. Nein, nun wirklich nicht! Eine kleine Weile blieb ich noch so, dann hob ich jedoch wieder meinen Kopf und sah ihn erneut an. Er erwiderte meinen Blick einfach nur, reagierte nicht weiter. War es nun Verwirrung? Oder hatte ich wieder etwas falsch gemacht? Ich weiß nicht was mich dazu trieb, aber ich nahm meine rechte Hand von ihm weg, hob sie an und legte einen Finger auf seine Lippen. "Darf ich....?" Ich wollte nicht wieder etwas tun was ihn abermals von mir abstoßen konnte....so wie gestern....deshalb fragte ich lieber. "Jeder...Zeit...!" sagte er und lächelte. Danke....! Und so schloss ich einfach meine Augen, kam mit meinem Gesicht näher und presste meine Lippen auf die seinigen. Ich tat das so zärtlich wie ich nur konnte, und mit soviel Gefühl wie ich es nur für ihn verspürte. Es fühlte sich wunderbar an, seine Lippen waren so warm.... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und Ende an einer weiteren miesen Stelle! Sorry Leutz, aber das musste sein, denn das nächste Kapitel wird Adult und muss ja folglich vom Nicht-Adult so weit wie möglich abgetrennt werden! ^^" Vielen lieben Dank an alle die bis jetzt dabei geblieben sind! *verbeug* See ya hoffentlich im nächsten Kapitel! =^_^= P.S: Verwendete Lyrics von: The Used - Greener With The Scenery The Used - Buried Myself Alive Have fun! ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)