Auf immer und ewig von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Zeldas Verrat ------------------------ Der Wind rauschte leise und sanft durch die Blätter der Bäume. Salia fand,es hörte sich an,als würden die Bäume und der Wind ein wehklagendes Duett singen und ihre Trauer über den möglicherweise baldigen Verlust eines Freundes ausdrücken. Der Himmel war wolkenlos und sie konnte alle Sterne deutlich sehen,doch auch dieser seltene und schöne Anblick konnte sie noch trösten. Hin und wieder konnte sie das leise Seufzen des Windes vernehmen,wenn er über das Wasser streifte oder durch dünne Ritzen in Brettern heulte. Es schien als würde der ganze Wald trauern und gleichzeitig bangen. "Er wird es schaffen..da bin ich mir ganz sicher.." flüsterte Mido leise und beobachtete Salia aus den Augenwinkeln heraus. Sie kauerten beide auf der kalten Erde vor Links Baumhaus und einige Male hörten sie sein leises Gemurmel,wenn er im Traum sprach. Salia presste ihre Stirn gegen ihre angezogenen Knie und erinnerte sich traurig an früher. Sie durchstreifte damals,vor etwa sieben Jahren, beinahe täglich die Verlorenen Wälder gemeinsam mit Link. Er ist noch immer mein bester Freund..dachte sie niedergeschlagen. Und ich kann nichts für ihn tun. Ich sitze hier nur unnütz herum und schwelge in längst vergangenen Erinnerungen. Plötzlich hörte sie laute Hufschläge, die sehr schnell näher kamen. Erschrocken fuhr sie hoch und sah beunruhigt in die Richtung,aus der das Geräusch kam. War das etwa Ganondorf? Die Kreatur,die Link das angetan hatte? Das weiße Pferd und sein Reiter kamen mit solch einer schnellen Geschwindigkeit herangeprescht,dass der Reiter nur noch knapp vor Salia und Mido halt machen konnte und sein Pferd sich wiehernd aufbäumte. Erschrocken wichen Salia und Mido einige Schritte zurück. "Wer bist du? Was willst du von uns?!" rief Mido wütend,doch Salia hörte sofort den etwas ängstlichen Unterton in seiner Stimme. Der Reiter sprang von seinem Pferd und blieb ruhig stehen. Salia konnte dessen Gesicht nicht erkennen,denn diese Gestalt war mit einem weißen Mantel umschlungen,dessen Kaputze ihr tief ins Gesicht hing. "Bitte..lasst mich zu ihm.."flüsterte sie traurig. Als Mido die Trauer,für ihn ein Zeichen von Schwäche, in dieser fremden Stimme hörte, gewann er wohl wieder an Mut denn er trat der Gestalt mutig entgegen. "Glaubst du,wir würden dich so einfach zu Link lassen,Fremder? Willst du das zu Ende bringen,was du begonnen hast?" fragte er schneidend. Salia beobachtete das Geschehen mit wachsendem Unbehagen. Was war hier los? Wer war diese Gestalt? "Ich kann ihm helfen..bitte..."sagte die Gestalt flehend. Plötzlich sah Salia die blauen Augen,die unter der Kapuze hindurchschauten. "Verschwi.."begann Mido,doch Salia unterbrach ihn. "Gut. Tu,was du kannst. Hilf ihm,..denn wir können nichts mehr für ihn tun." sagte Salia leise. Die Gestalt nickte ihr dankbar zu und kletterte mit raschen Schritten das Baumhaus hinauf. Mido starrte Salia ungläubig an und wollte der Gestalt hinterherrennen,aber Salia hielt in zurück. "Salia! Was soll das? Bist du verrückt geworden? Wieso...?" stammelte er aufgebracht. Sie schüttelte nur den Kopf. "Ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Aber diese blauen Augen,die Links so ähnlich sind, verheißen Hoffnung. Glaub mir sie will ihm nichts böses. Ich glaube zu wissen wer sie ist." damit schaute sie noch ein letztes Mal nach oben und setzte sich wieder hin. Nach einigen Minuten nahm Mido still und nachdenklich neben ihr Platz. Sie wusste,er wollte unbedingt wissen wer sie war,doch er sagte kein Wort. Unruhig und in tiefe Albträume versunken wälzte sich Link ruhelos in dem kleinen Holzbett. Er lief wieder durch das kalte,dunkle Kerkergewölbe. Jeder seiner Schritte hallte laut durch die Dunkelheit,doch sie waren nicht der einzigste Geräuschpegel hier drinnen,denn Link hörte noch ein leises blutrünstiges Röcheln. Nein,noch etwas war hier und wartete, ein namenloses Grauen...der modrige Geruch der Fäulnis und des Schimmels stiegen ihm entgegen und er verzog angespannt das Gesicht. Einige Schritte vor ihm lag Shiek reglos auf dem Boden, woraufhin Link seine Schritte sofort beschleunigte. Shiek lebte noch,was er durch das gleichmäßige heben seines Brustkorbes sah, doch diese Kreatur hier unten würde sie nicht so leicht entkommen lassen. Der schwache Schein der Fackel,die an der Wand befestigt war, beleuchtete einen kleinen Teil des riesigen Gewölbes und Shieks blasse leblose Gestalt. Fast hatte Link ihn erreicht als er plötzlich abrupt stehenblieb. Drei Schritte hinter Shieks Körper regte sich etwas im Dunkeln und begann aufeinmal immer schneller auf Shiek zuzukriechen. Unüberlegt rannte Link die letzten Meter auf Shiek- und damit genau auf die Kreatur, die gerade aus dem Schatten huschte, zu . Es öffnete sein riesiges Maul,bereit seine langen rasiermesserscharfen Zähne in das Fleisch von Shiek zu schlagen,doch Link sprang in letzter Sekunde dazwischen und schubste Shiek mit der Wucht seines Aufpralls aus der gefährlichen Situation. Im Schein der Fackel konnte er die Höllenkreatur Ganondorfs für den Bruchteil einer Sekunde mit Entsetzten erkennen. Eine riesige schwarze Schlange, die von feinen roten Äderchen durchzogen war starrte ihn eine Sekunde zornig aus ihren gelben Augen heraus an. Doch bevor Link dem Biss, der eigentlich Shiek gegolten hatte, ausweichen konnte schlug sie blitzschnell ihre Zähne in Links Bein, das genau dort lag wo bis vor wenigen Sekunden noch Shieks Kopf war. Der plötzliche Schmerz,der Link durchfuhr ließ ihn so laut aufschreien,dass Shiek wieder zu Bewusstsein kam und hochschreckte. Doch der Schmerz wurde immer unerträglicher,denn aus den Zähnen der Kreatur floß eine widerwärtige Flüssigkeit,direkt in die kleinen beiden Löcher,die die Schlange in sein Bein gebohrt hatte. Keuchend biss er die Zähne zusammen und tastete mit zusammengekniffenen Augen nach seinem Schwert. Die Schlange zog ihre Zähne wieder brutal aus der Wunde,bereit von neuem zuzuschlagen. Link blickte kurz geradeaus und erkannte Shiek,der mit weit aufgerissenen Augen auf Link zukroch. Er hörte wieder das Zischen dieser skrupelosen Bestie und sah wie sie ihren häßlichen dreieckigen Kopf zurücklehnte, bereit Schwung für den tödlichen Biss zu holen. Endlich spürte Link die glatte und kalte Klinge seines Schwertes und packte es erschöpft. Er sah die Zähne der Schlange rasend schnell auf ihn heranpreschen. Mit letzter Kraft trieb er sein Schwert entschlossen in die Schlange und spürte den glatten aber dennoch schwachen Widerstand der Schuppen. Mit einem lauten Kreischen brach sie blutend zusammen. "Link..Link...!"rief Shiek,wie aus weiter Ferne doch dieser konnte ihn kaum noch verstehen. Erschrocken fuhr Link aus seinen fiebrigen Albträumen hoch und keuchte erschrocken auf. Zitternd krallte er seine Finger in das wärmende Leinentuch,welches ihm als Decke diente. Das war mehr als nur ein Traum gewesen,dachte er verwirrt. Das alles war genauso geschehen. Wo bin ich? Was ist denn nur passiert? fragte er sich völlig durcheinander und merkte plötzlich das er nicht allein war. Eine vermummte Gestalt saß vor ihm auf dem Holzboden und starrte ihn stumm an. "Wer bist du..was willst du von mir?!" keuchte er wütend und tastete im Dunkeln nach seinem Schwert. Hatten Ganondorfs Diener ihn etwa bis hierher verfolgt?! "Link...warte ich .." versuchte die Gestalt eilig zu erklären,doch Link packte bereits verwirrt sein Schwert,ließ es allerdings auch gleich wieder fallen,denn er hatte keine Kraft,es hochzuheben. Die Übelkeit und der Schwindel nahmen immer mehr zu und er sah den ganzen Raum nur noch verschwommen und in die breite verzogen. Erschöpft kippte er nach vorne,genau auf die mysteriöse Gestalt zu,die ihn mit ausgebreiteten Armen auffing. Müde und durcheinander lag er in den warmen Armen der Gestalt und schaute langsam nach oben.Die Kaputze war ihr zurück in den Nacken gerutscht und Link erkannte nun endlich in wessen Armen er lag. "..Prinzessin?! Was machst du hier?"stammelte er nervös. "Link!..es tut mir so leid....ich wollte nicht,dass dir so etwas schreckliches widerfährt.."schluchzte sie traurig. Durch die offene Tür bließ die kühle Nachtluft sanft herein und ließ einige Haare der Prinzessin durch die Luft fliegen. Durch das silberne Licht des Vollmondes glänzten ihre Haare wie feine Goldfäden und auf ihren Wangen glitzerte eine kleine Träne,die sie noch schöner aussehen ließ. Ihre letzte Begegnung war sieben Jahre her,doch er hatte sie trotzdem sofort erkannt. Er bezweifelte das es jemand geben könnte,der genauso schöne Augen wie sie haben könnte. Langsam wurde sein Kopf etwas klarer und die Erinnerungen an den beschwerlichen Ritt kehrten zurück. Durch den Schein des Mondlichtes erkannte er auch genügend Umrisse um zu wissen,dass er in seinem alten Baumhaus lag. Doch all diese Gedanken und seine Schmerzen waren jetzt nebensächlich. Endlich..endlich war Zelda zurückgekehrt. So lange hatte er nach ihr gesucht und nun war sie da. Bei ihm. Ein müdes Lächeln huschte über sein Gesicht während er in ihren Armen lag. "Wo warst du nur die ganze Zeit?"fragte er mit heiterer aber schwacher Stimme. Er schloss für einen Moment die Augen und lauschte dem schnellen Schlagen ihres Herzens, wobei er an sein eigenes dachte. Als Link sie wieder öffnete hielt Zelda ein schön geschliffenes Kristallfläschchen in ihrer rechten Hand und das Licht des Mondes,das sich darauf brach, schimmerte in vielen schönen Farben durch den Raum. "..trink das,Link. Es wird dir all deine Schmerzen nehmen..." flüsterte sie traurig, ohne auf seine Frage zu antworten. Verwirrt öffnete er den Mund. Irgendetwas stimmte hier nicht. Das konnte er deutlich fühlen. Noch nie hatte er sie so traurig gesehen und er wusste, dass seine Verletzung nicht der einzigste Grund war. Ach mach dich doch nicht verrückt! Verdammt das hier ist schließlich Zelda! Misstraust du jetzt etwa auch schon ihr? Fragte er sich wütend über sich selbst. "Stimmt was nicht?", fragte sie angespannt und sah ihn nervös an. "Mir gings noch nie besser ", flüsterte er heiter und sah wie ein amüsiertes Lächeln über Zeldas Gesicht huschte. Ich werde nur langsam paranoid fügte er in Gedanken hinzu. Als sie ihm sanft das Kristallfläschchen mit der roten Flüssigkeit an den Mund führte trank er es restlos aus. Eine eisige Kälte breitete sich aufeinmal in seinem Körper aus und er verzog überrascht das Gesicht. "Uh...was...?"keuchte er erschrocken. Sein Herz begann plötzlich immer schneller zu schlagen und er bekam keine Luft mehr. Unbewusst krallte er seine Finger in Zeldas Mantel und merkte nicht einmal, dass einige ihrer Tränen sein Gesicht beträufelten. Er öffnete seinen Mund und japste nach Luft,wie ein Fisch an Land, doch kein bißchen Sauerstoff drang über seine Lippen in die Lunge. Es war als hätte er aufeinmal vergessen wie man atmet. Oh Gott,ich sterbe..dachte er in wilder Panik,doch sein Körper hatte sich so verkrampft,dass er sich nicht rühren konnte. Was geschah mit ihm? Würde er so einfach sterben..in ihren Armen? Was hatte sie nur getan! Warum? All diese schrecklichen Gedanke stürmten auf seinen Kopf ein und beieinträchtigten seine Wahrnehmung nur noch mehr. Nichts um ihn herum schien mehr von Bedeutung zu sein...alles verlor sich im Schatten..die Konturen der Möbel verschmolzen mit dem Schwarz der Dunkelheit.... Plötzlich begann sein rasendes Herz wieder langsam zu schlagen, von einer Sekunde auf die andere. Doch das änderte rein gar nichts an der Tatsache, dass er in wenigen Sekunden sterben würde. Dessen war er sich bewusst und die Panik stieg weiter an, während sein Herz immer langsamer wurde; viel zu langsam. Schlag weiter! Flehte Link innerlich und kleine Schweißperlen traten auf seine Stirn. Er wollte nicht sterben....nicht so. Er musste erst erfahren warum sie das getan hatte. Ausgerechnet sie .....nein, er zwang sich diesen Gedanken nicht zuende zu denken. "Zelda...warum...?"flüsterte er mit zitternder Stimme,als er nur noch einige Herzschläge vom Tod entfernt war. "Verzeih mir..ich hatte keine Wahl..."weinte sie leise. Sie blickte in seine gebrochenen blauen Augen, in denen sie die Verwirrung über ihren Verrat deutlich sah und zwang sich zu einem bitteren Lächeln: "Es ist besser so..du hättest niemals eine Chance gegen Ganondorf gehabt. Das beste ist,sich ihm anzuschließen,statt einen aussichtslosen Kampf zu kämpfen,wie du es getan hast,Link." Seine Hände hatten sich schmerzhaft in ihren Arm gekrallt,während er mit dem Tod gerungen hatte. Doch nach dieser Antwort schien er aufgeben zu haben, denn sein Griff lockerte sich ein wenig. Ja, diese Antwort und ihr Verrat waren für ihn schlimmer als der Tod, weswegen er den Tod nun dem Leben vorzog. Das sah sie in seinen Augen. Er blickte sie noch einige Sekunden lang leer an,gleichzeitig aber auch völlig verzweifelt. Diesen Blick und vorallem seine tiefe Enttäuschung würde sie nie mehr vergessen können und so wandte sie ihren Blick von ihm ab;sie konnte es nicht länger ertragen. Dann schien sich ein Schleier über seine Augen zu legen und er blickte starr nach oben. Er war tot. Und er war mit der Gewissheit gestorben,dass sie ihn verraten hatte. Sie blieb noch fast zehn Minuten bewegungslos so sitzen,mit Link in ihren Armen und streichelte sanft über seine Wangen. Dann legte sie ihn zurück in das Holzbett und küsste ihn sanft auf seine kalte Stirn. "Leb wohl...verzeih mir..."flüsterte sie traurig und verließ das Baumhaus. Okay..das wars erstmal von Kapitel zwei. Ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen, denn ich bin ziemlich unzufrieden was dieses Kapitel betrifft. Naja ich hoffe ihr verzeiht mir diese Schreibschwäche. In Kapitel drei wird es hoffentlich besser. Bitte gebt mir eure Kommis dazu ab, denn sie sind mir sehr wichtig. Vivi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)