Rufe der Vergangenheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 16: XVI Reise in's Unbekannte ------------------------------------- Die anderen waren zuerst etwas fassungslos, als Bunny ihnen unterbreitete, daß sie, trotz allem, was geschehen war, zurückkehren wollte um Serbenetes, oder Talisien zu helfen. Aber als sie begriffen, daß sie sie sowieso nicht davon abhalten würden, beschlossen sie, alle mitzukommen. Außerdem konnte es sehr gut sein, daß es schon bei dem Versuch, Talisien zu befreien, zum endgültigen Kampf gegen die Macht des Netenalp kommen würde. Allerdings, im Prinzip hatten sie immer noch keine Ahnung, wer oder was dieser Netenalp wirklich war. Aber das kümmerte Ami heute mal ausnahmsweise wenig. Sie genoß es einfach, mit Zeusyte durch Tokyo zu bummeln und an nichts anderes zu denken. Was ihr aber ziemlich schwer fiel, denn im Prinzip wurde sie schon allein durch die Anwesenheit ihres Begleiters immer wieder daran erinnert, daß sie sich eigentlich im Krieg befanden. Plötzlich blieb Zeusyte stehen. "Was hast Du?" fragte Ami. "Da vorne, dieses Mädchen!" Ami schaute immer noch verwirrt. Dann erkannte sie Naru und wußte, woran Zeusyte dachte. Sie hakte sich bei ihm ein und erklärte: "Niemand außer uns kann sich an die Ereignisse von damals erinnern!" "Bist Du sicher? Ich glaube, ich wüßte nicht, was ich ihr sagen sollte!" Plötzlich stutzte auch Ami. "Aber, mit eurem Auftauchen ergibt sich ein neues Problem! Was ist mit Neflyte?" Jetzt verstand Zeusyte nicht. "Ich meine, Naru war damals ziemlich in ihn verliebt, und wenn ich mich richtig erinnere, hat er sein Leben für sie geopfert!" Zeusyte nickte. "Stimmt, aber ich glaube kaum, daß er für dieses Mädchen das gleiche empfunden hat wie für Jupiter! Aber komm, das ist nicht das richtige Thema für einen Tag wie diesen!" Ami nickte zustimmend. -------------- Am nächsten Tag trafen sich alle am Hikawa-Tempel, um sich auf diese Reise vorzubereiten, auch wenn im Prinzip keiner eine Ahnung hatte, wohin es gehen würde. Hotaru vertraute da auf ihren neuen Kräfte, die sie schon zum richtigen Ort bringen würden. Zumindest hoffte sie das. Ansonsten hätten sie ein Problem, aber es machte keinen Sinn, sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, denn es gab einfach keine andere Möglichkeit. Also brach sie ihren Gedankengang ab. Aber, um ehrlich zu sein hatte sie sich auch nur mit dieser Frage beschäftigt, weil sie sich überflüssig vorkam. Wo man auch hinschaute, überall saß irgendein Pärchen und tauschte Zärtlichkeiten und Liebesbeteuerungen aus. Nur sie hatte keinen, und insofern auch nichts zu tun. "Na, ist dir auch so langweilig?" Setsuna stand hinter ihr und grinste. Sie seufzte. "Hätten die das nicht schon machen können, bevor sie hierher kamen? Oder haben die einfach gerne Publikum?" "Ich weiß es nicht, sollen wir mal irgendwen fragen?" Hotaru nickte begeistert, als sie das Blitzen in den Augen ihrer Freundin sah. Sie schauten sich um und entschieden sich dann für Michiru und Haruka, die beiden konnten sie noch am ehesten einschätzen, sie hatten schon mehrfach die Erfahrung gemacht, der verliebte Paare unberechenbar waren... "Sagt mal, ihr beiden, sollen wir auch noch eine Kamera holen?" Haruka blickte auf. "Gute Idee, ich wollte schon immer mal ein Foto von der gesamten Truppe haben!" Hotaru runzelte leicht die Stirn und dann begriff sie und schaute Setsuna an. "Oder sollen wir gleich das ganze Kamerateam bestellen? Dann wissen wir wenigstens, daß die Aufnahmen was geworden sind!" "Stimmt, ich hab' nämlich noch nie gefilmt!" Also Haruka sie nur mit offenem Mund anstarrte blickte auch Michiru hoch. "Jetzt nehmt uns doch nicht so auf den Arm, wir hören ja schon auf!" Da begriff auch Haruka, wurde leicht rot und runzelte dann die Stirn. "Sucht euch demnächst wen anderes aus!" Hotaru und Setsuna lachten. "Dann gebt uns doch einfach keinen Anlaß, euch zu ärgern!" "Obwohl, die Idee mit dem Gruppenfoto finde ich immer noch gut...!" -------------- Sie landeten auf einer wunderschönen Wiese, wo man auch hinschaute, sah man eine ungeheure Fülle an Blumen und Gräsern. Es war unglaublich, und Sailor Moon konnte kaum glauben, daß sie hier richtig sein sollten, denn sie konnte sich nicht vorstellen, daß sich hinter solch einer Schönheit etwas derart grausames und brutales wie die Energie des Netenalp verstecken sollte. Aber als sie sich bückte, um eine tiefblaue Kornblume zu pflücken, griff sie einfach durch diese hindurch, sie konnte sie nicht greifen, so sehr sie sich auch anstrengte. Als sie dies den anderen mitteilte, schaute Mars sie böse an. "Also wirklich, ich hätte nicht gedacht, daß Du sogar zum Blumenpflücken zu doof bist!" Sie stemmte den Hände in die Hüften und schaute Mars ebenso böse an. "Dann probier es doch selber!" Doch als Mars sich bückte, gelang es ihr ebenfalls nicht, eine Blume zu fassen. Merkur setzte ihre Spezialbrille auf und tippte Daten in ihren Computer. Die anderen schauten ihr gespannt zu, oder versuchten durch ihre Sinne etwas aufzufangen, was ihnen weiter helfen würde. Schließlich seufzte Merkur. "Also, wenn ich das richtig sehe, dann ist alles, was wir hier sehen, reine Illusion!" "Illusion?" "Ja, es ist nichts real, es ist wie ein Hologramm, etwas das woanders aufgenommen wurde, wird hier projiziert, so daß wir den Eindruck haben, es sei wirklich!" "Aber warum?" fragte Venus. "Vielleicht um uns in eine Falle zu locken!" meinte Uranus. "Nein, das glaube ich eher weniger!", widersprach Neptun, "wir würden die Aura einer negativen Energie spüren, was wir hier aber nicht tun! Also kann das nicht der Grund für diese Illusion sein!" "Hat noch jemand andere Vorschläge?" fragte Endimion. Als alle anderen den Kopf schüttelten, nickte er. "Gut dann schlage ich vor, daß wir diese Frage erst einmal zurückstellen, und uns damit beschäftigen, was wir jetzt machen!" "Vielleicht sollten wir uns einfach eine Richtung aussuchen, und dann losgehen, ich glaube kaum, daß wir hier etwas finden werden, das uns helfen könnte!" schlug Jupiter vor. "Gut, dann beschäftigen sich Merkur, Mars, Neptun und Saturn mit der Frage nach dem Wohin, und wir anderen uns mit der nach dem Was!" entschied Sailor Moon. Endimion schaute sie an. Sie hatte sich verändert, sie war entschlossener, und wesentlich verantwortungsbewußter , wie es ihm schien. Er lächelte, auch wenn es gut war, daß sie erwachsener wurde, er würde das kleine, laute und fröhlich Mädchen, das sie früher gewesen war, vermissen. -------------- Sie waren eine gute Stunde gegangen, ohne das sie etwas entdeckt hatten, als Merkur sie plötzlich zum halten veranlaßte. "Dort vorne, hinter dem Hügel, liegt ein Dorf, oder eine Stadt, je nach dem, wie groß sie ist!" "Kannst Du das denn nicht genau erkennen?" fragte Uranus. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, denn ein Großteil dieses Ortes liegt unter der Oberfläche, und da werden meine Sensorien durch die Magnetschicht des Planeten abgeschirmt, so daß ich nicht feststellen kann, wieviel noch unterhalb der Erde liegt!" Neptun nickte angespannt. Je näher sie diesem Ort gekommen waren, desto stärker fühlte sie die Anwesenheit von Menschen. Oder besser: Lebewesen, sie war sich nicht sicher, ob es wirklich Menschen waren, aber dort unten, in diesem Ort, lebte etwas. Sie warf einen Blick auf Mars und Saturn und bemerkte, daß beide ebenfalls ein ähnliches Gefühl hatten. "Ich kann noch hinzufügen, daß dort hinten etwas ist, das uns Menschen nicht unähnlich ist, es könnte sogar durchaus welche sein!" sagte Saturn langsam und etwas zögerlich, als sie den Blick von Neptun aufgefangen hatte. "Vielleicht ist es eine Art Sklavenlager, oder Gefängnis!" meinte Conzyte. "Nein, dazu ist die Aura zu friedlich. Bei einem Gefängnis würde man das Leid und die Schmerzen der Lebewesen spüren, und das ist nicht der Fall!" widersprach Mars. "Es ist eigentlich eine ziemlich friedliche Aura, um es mal so zu formulieren, sie entspricht nicht genau der des Menschen und deren Vorstellungen von friedlich, aber sie ist auf keinen Fall aggressiv!" ergänzte Neptun. "Und was machen wir?" fragte Pluto. "Wir könnten uns trennen und versuchen, auf verschiedenen Wegen hinein zu kommen!" "Nein!" widersprach Sailor Moon heftig. Als die anderen sie etwas erstaunt ansahen, wurde sie leicht rot, senkte de Blick aber nicht. "Wir bleiben alle zusammen, was auch passiert! Versteht ihr, ich möchte euch nicht schon wieder verlieren, wo ich euch gerade erst wieder gefunden habe! Außerdem können wir den Netenalp nur besiegen, wenn wir alle zusammen sind!" Endimion lächelte wieder. "Ich stimme dir voll zu! Unsere einzige Möglichkeit besteht darin, gemeinsam zu kämpfen und unsere Kräfte zu vereinen!" "Das ist doch purer Egoismus von ihm!" flüsterte Jupiter Venus zu. "Glaub ich auch, aber ich verstehe ihn durchaus!" Beide mußten sich das Lachen verkneifen, wie sie sich so anschauten. "Was ist denn so lustig?" Beide schraken zusammen und schrien leise auf, als sich ihnen ein Finger in die Hüfte bohrte. Uranus warf ihnen einen wütenden Blick zu. "Wenn ihr weiter so rumkreischt, können wir die ganze Aktion sowieso vergessen!" "Laß sie doch, Uranus, die sind jung und frisch verliebt!" Neptun grinste schelmisch. "Besser, als schon so gut wie im Altenheim!" gab Jupiter trocken zurück. Der Rest der Gruppe mußte nun auch ein Grinsen hinter einem Hustenanfall oder einer Handfläche verstecken. "Hört auf, so wird das nie was!" Pluto sprach ein Machtwort. "Also, was machen wir?" "Ich würde sagen, wir gehen einfach rein und schauen uns um. Wenn wir gefangen werden, können wir das nicht ändern, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß man uns dann zum Netenalp bringt, und dann sind wir ja immerhin schon einen Schritt weiter, oder?" "Im Prinzip ist das Wahnsinn!" entgegnete Jedyte, aber dann schaute er einmal in die Runde, grinste breit, und fügte hinzu: "Aber das ist diese ganze Aktion sowieso! Ich hoffe, ihr habt alle euer Testament gemacht!" "Dein Galgenhumor ist wirklich bewundernswert!" "Also, Vorschlag angenommen?" Alle nickten, und so machten sie sich auf den Weg. -------------- Sie waren noch nicht lange gegangen, als sie zwei Mädchen bemerkte, die in einiger Entfernung von ihnen spielten. Das eine war etwas älter als der andere, so um die 10 wie Sailor Moon schätzte. Das andere mußte ihre jüngere Schwester sein, zumindest sahen sie sich ziemlich ähnlich. Plötzlich versuchte das jüngere, eine der wunderschönen Mohnblumen, die hier auf der Wiese wuchsen, zu pflücken. Als es nicht klappt, fing die Ältere an zu lachen. "Du Dummchen! Du weißt doch, das Du keine Blumen pflücken kannst!" "Aber wieso denn nicht?" "Weil sie nicht echt sind, das ist nur eine Illusion!" "Und wieso ist das nur eine Illusion?" Die Ältere seufzte. "Weil wir nicht genug Energie hätten, um all diese echten Blumen am Leben zu erhalten! Wir haben ja schon fast nicht mehr genug, um selber zu überleben!" Die Senshi schwiegen betroffen. Das war ein völlig neuer Aspektpunkt. "Merkur, stimmt das?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann nichts feststellen, ich finde die Energiereservoirs einfach nicht, sie müssen irgendwo unter der Erde liegen!" "Doch zumindest wäre das eine plausible Erklärung!" warf Venus ein. "Aber es könnte genauso gut ein Trick sein! Überlegt doch mal, warum sie keine Energie mehr haben: Weil sie sich auf den Kampf gegen uns vorbereiten!" widersprach Uranus. "Das ist beides reine Spekulation, also lassen wir das für den Moment! Wir haben wichtigeres zu tun!" unterbrach Sailor Moon und ging weiter in Richtung Dorf. Inzwischen sahen sie auch schon die ersten Häuser. Auf den ersten Blick hatten sie den Eindruck, daß sie auf ein mittelalterliches, europäisches Dort zugingen: Die Häuser wirkten klein, gedrungen, aber auch unglaublich gemütlich. Das ganze war von einer Stadtmauer umgeben, und daran erkannten sie, daß sie sich keineswegs in einer so primitiven Welt befanden, wie der erste Eindruck vermuten lies: Das Stadttor waren zwar offen, aber von Soldaten bewacht, die mit etwas moderneren Waffen als Pfeil und Bogen ausgerüstet waren. Außerdem sah das Tor so aus, als könne es von innen per Computer geschlossen werden. Ohne zu zögern ging Sailor Moon weiter auf das Tor zu, ihren Freunden blieb gar nichts andere übrig, als ihr zu folgen. Merkwürdiger Weise reagierten die Soldaten gar nicht auf ihr Kommen, aber plötzlich verschwamm die Luft vor ihnen, und Serbenetes erschien. "Willkommen! Um ehrlich zu sein, ich hätte euch schon früher erwartet!" ------------------------------------------------------------------------------------------- Fortsetzung folgt... Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit! md000882@uni-greifswald.de Anmerkung Nr. Ichweißnichtwas: Also, unter der "Befreiung" von Serbenetes/Talisien hatte ich mir die Befreiung von der Negativen Energie vorgestellt... Vielleicht sollte ich nochmal was zum Gedächniß der Prinzen des Himmels sagen: Sie haben alle noch die gesamte Erinnerung an ihre Zeit im Dienste Königin Berylls, auch wenn sie teilweise erstmal nach "oben" gekramt werden müssen... Ich habe jetzt mal einfach darauf verzichtet, den Sailor-Teletransport zu beschreiben, denn das kann man in eigentlich jeder (oder fast jeder) Fanfic auf die eine oder andere Weise nachlesen, und im Anime kommt das auch noch mehrfach vor. Des weiteren verzichte ich auf den Namen Tuxedo Mask, weil der so schwer zu schreiben ist, da vertippe ich mich jedesmal, und das ist dann immer so umständlich... Also, das wär's von mir, macht's gut, Salute, Kei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)