Im Reich der Verdammten von Daedun (alte Freunde neue Feinde) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück in Hogwarts ----------------------------- "Du musst den Zauberstab höher halten Parvati, sonst verfehlst du den Kopf der Sirene!" ermahnte Cecil und hob dessen Arm ein wenig an. "Wenn dein Verstummungsfluch zu spät kommt und sie den Mund aufkriegt laufen wir alle gleich schreiend davon." Die umherstehenden Schüler lachten. Parvati nickte hastig, dann starrte sie konzentriert auf den braunen Koffer, den ihre Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste auf dem Rasen des Innenhofs abgestellt hatte. Cecil schritt nun auf diesen zu und legte eine Hand auf den Deckel. "Fertig?" fragte sie und wieder nickte Parvati. "O.k. bei drei lasse ich sie raus. Eins, zwei, drei!" Der Koffer flog auf und heraus kam ein flügelschlagender Adler, auf dessen Hals der Kopf einer Frau saß. Von den Schülern des männlichen Geschlechts kam ein anerkennendes Pfeifen. Doch Cecil hob warnend die Hand. "Jetzt" sagte sie ruhig und die Schülerin der Gryffindors schrie "Cilencio!" Auf dem Gesicht der Sirene machte sich Entsetzten breit. Sie hatte schon zu ihrem schaurigen Lied angesetzt als der Fluch einschlug und augenblicklich ihren Mund verschwinden lies. Wild hüpfend flatterte sie über den Rasen und drehte sich dabei im Kreis. "Gut gemacht", lobte Cecil und packte die Sirene an den Füssen. Wie ein Hühnchen, hing diese kopfüber neben ihr und rührte sich nicht mehr. "Für heute soll es das gewesen sein. Bis zum nächsten Mal möchte ich von euch einen Aufsatz über Gorgonen haben und wie man ihren tödlichen Blicken entkommen kann," schloss sie die Stunde und packte die Geißel der Seefahrer zurück in den Koffer. Die Schüler machten sich laut murmelnd auf den Weg zum Mittagessen. "Das war mal wieder echt klasse!" sagte Ron bestimmt und Harry nickte. Seit Cecil den Unterricht für Verteidigung gegen die dunklen Künste übernommen hatte, gehörte dieses Fach eindeutig zu seinen Favoriten. Sie führte sie umsichtig, aber immer praktisch an die dunklen Wesen der Magierwelt heran und Langeweile kam nie auf. "Hoffentlich gibt uns Snape heute mal nicht so viele Hausaufgaben auf wie sonst. Ich muss noch den Geschichtsaufsatz von letzter Woche fertig kriegen." seufzte Ron und setzte sich zusammen mit Harry und Hermine an den Gryffindortisch. Die beiden sahen ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Das diese Hoffnung wahr wird, wage ich zu bezweifeln," erwiderte Hermine und packte sich eine Kartoffel auf den Teller. "Bevor der uns was Gutes tut, muss ihm vorher etwas verdammt schweres auf den Kopf fallen," entschied auch Harry und Ron musste sich mit dem Gedanken abfinden, heute Abend etwas länger im Gemeinschaftsraum zu sitzen. Cecil hatte sich dazu entschlossen, ihr Mittagessen im Innenhof einzunehmen. Beans tollte dabei mit seinem Lieblingsspielzeug über den Rasen und lies ein vereinzeltes Quietschen vernehmen. Die warme Septembersonne schien ihr ins Gesicht, während sie genießerisch die Beine ausstreckte. Sie steckte sich eine süße Erdbeere in den Mund und schloss die Augen. Die Arbeit mit den Kindern machte ihr richtigen Spaß und sie vermisste keine Sekunde ihrer Arbeit im Ministerium. Keine nächtlichen Streifzüge durch die Strassen von London, um eventuelle Dämonen oder schwarze Magier zu bekämpfen. Keine stundenlangen Selbstverarztungen in ihrem Badezimmer, wenn es mal einem gelungen war sie zu erwischen. Man konnte sich glatt daran gewöhnen. Auf einmal fiel ein Schatten auf ihr Gesicht und sie runzelte irritiert die Stirn. Dann spürte sie, wie Haare kitzelnd über ihre Wange glitten und im nächsten Moment berührte etwas ihre Lippen. Das schmeckte eindeutig besser, als Erdbeeren. Cecil lächelte " Was verschafft mir die Ehre deines öffentlichen Zuneigungsbeweises?" fragte sie schelmisch und öffnete die Augen. Der Besitzer des Schattens schürzte die Lippen und zog die Augenbrauen hoch. " Ich dachte, ich tue dir mal was gutes, nach dem du stundenlang diese nervige Schar ertragen musstest," antwortete der Meister der Zaubertränke von Hogwarts und blickte sich um. "Außerdem sind alle beim Mittagessen." stellte er fest. Cecil stand auf und rief nach Beans. Der Hund schaute auf und kam dann auf die beiden zu. " Seine Erziehung hat seit letztem Jahr wirklich fortschritte gemacht." nickte Severus anerkennend. "Wir haben ja auch den ganzen Sommer über geübt," lachte Cecil und fügte dann hinzu "Wenn ich Zeit hatte." Severus sah die Frau vor sich mit weichen Zügen an. Weder er, noch sie hatten je daran gedacht, dass sie einmal so für einander empfinden würden. Als Cecil letztes Schuljahr, im Auftrag ihrer Abteilung, hier her nach Hogwarts gekommen war, glaubte er der Schulleiter wollte ihm damit eins auswischen. Sie sollten zusammen einen Gedächtnistrank herstellen und er hatte alles daran gesetzt, ihr die Zeit in seinem Kerker so unangenehm wie möglich zu machen. Doch dieses, von der Statue her eher zarte Persönchen, hatte keine boshaften Bemerkungen seinerseits auf sich sitzen lassen und ihn jedes Mal Kontra gegeben. Damals wollte er sich zu nächst nicht eingestehen, wie sehr sie ihn in seinen Grundfesten erschüttert hatte, bis sie fort ging und er glaubte sie nie wieder zu sehen. Zu dem hatte sie ihn, in Bezug ihrer wahren Identität, ganz schön an der Nase herum geführt. Sie war durch aus nicht eine rein wissenschaftliche Assistentin, sondern gehörte zu der besonderen Gruppe der "Hunter". Von der besonderen Kampfkunst dieser Jäger, die es verstanden auch ohne Zauberstab gegen dunkle Geschöpfe zu kämpfen, durfte er sich im verbotenen Wald selbst überzeugen, als sie und er gemeinsam gegen eine Horde Devilemnuse antraten. Nachdem sie am Ende des Jahres zurück nach London gerufen wurde, war im klar geworden, was sein Herz schon lange wusste. Sie war der einzigste Mensch der ihn verstand und so fühlte wie er. Am Abend des Abschlussfestes geschah dann das unerwartete. Dumbledore hatte es fertig gebracht, sie für den Posten als Lehrer zur Verteidigung gegen die dunklen Künste zu gewinnen und in den darauf folgenden Sommerferien war ihnen in vielen langen Gesprächen noch intensiver bewusst geworden, was sie verband. Nicht nur der Kampf gegen die dunklen Mächte, es war noch viel mehr. Er musste grinsen als er daran dachte, was ihm in all den Jahren entgangen war, bzw. hatte er nie daran geglaubt, jemals so etwas zu erleben. Jegliche Nähe von Menschen lehnte er grundsätzlich ab. Aber bei ihr war alles anders. Er genoss jede Sekunde mit ihr und er wusste, dass es ihr genauso erging. Doch sie waren auf der Hut. Er war besser niemand wusste von ihren Gefühlen. Zu groß war die Gefahr, dass diese einmal zum Verhängnis werden könnten. Wie aufs Stichwort ertönte Madam Hooch Stimme aus einem der Kreuzgänge. "Miss Green, Miss Green sind sie hier?" Severus drehte sich erschrocken um und auch Cecil zuckte zusammen. " Wir sehen uns heute Abend," raunte sie ihm noch zu dann huschte sie an ihm vorbei in den Gang. Der Hauslehrer der Slytherins guckte ihr verstohlen nach. Dann raffte er die Schulter und seine Mine nahm den gewohnten Ausdruck an. Er musste in den Unterrichtsraum zu den Viertklässlern und das hieß er musste zu Harry Potter und Neville Longbottom. Zwei Namen ein Gedanke. Frust!! Der eine nervte ihn durch seine blanke Anwesenheit, der andere durch mangelndes Wissen und Geschick was das anrühren von Tränken anging. Er konnte bis heute nicht begreifen, wie es Longbottom bei den letzten Abschlussarbeiten zu Stande gebracht hatte, für seine Verhältnisse so gut abzuschneiden. Da war doch Zauberei im Spiel gewesen, anders konnte man sich das Ergebnis nicht erklären. Aber er würde ihm auch noch auf die Schliche kommen. Severus ging die dunklen, ausgetretenen Stufen hinunter und vernahm schon von weitem das dumpfe Gemurmel der Schüler. Madam Hooch erkannte, wer auf sie zu kam und lächelte Cecil schon freudig entgegen. " Ah hier stecken sie also!" rief sie und ihre kleinen gelben Augen funkelten vergnügt. "Was kann ich für sie tun Halma?" fragte Cecil ebenfalls strahlend. Die Fluglehrerin war immer gut gelaunt und ihre Art von Humor brachte Cecil immer zum Lachen. " Haben sie heute schon den Tagespropheten gelesen? Den Artikel über die geplante Drachenausstellung in Glasgow?" fragte sie eifrig, doch Cecil musste verneinen. Sie kam meist erst nach dem Abendessen dazu die Zeitung zu lesen, wenn sie mit dem Hund zum letzten Mal raus gegangen war und alles für den morgigen Tag erledigt hatte. "Ich habe gedacht," redete die Fluglehrerin weiter, "das wir unserem Waldhüter vielleicht dafür Karten schenken könnten. Er hat doch nächste Woche Geburtstag und wir wissen doch alle, wie versessen er auf diese Riesenechsen ist." Beide Frauen lachten. Hagrids Liebe zu grauenvollen Monstern war hin länglich bekannt. " Eine gute Idee," nickte Cecil nachdenklich. "Sie beteiligen sich? Gut dann werde ich schnell noch zu Madam Pomfrey gehen und sie ebenfalls fragen. Wir sehen uns dann später," flötete sie und verschwand in Richtung Krankenflügel. Cecil schritt mit zusammen gezogener Stirn den Flur entlang. Dann schnippte sie plötzlich mit den Fingern und lief mit eiligen Schritten in Richtung ihrer Unterrichtsräume. Nachdem fest stand, dass sie als Lehrerin in Hogwarts bleiben würde, hatte ihr Professor Dumbledore angeboten, ihr Zimmer im Gryffindorturm gegen die Spitze einer der zahlreichen Türme einzutauschen. Cecil war sofort in die drei kleinen, möblierten Räume verliebt gewesen, die sich darin verbargen und wie drei Rollen über einander lagen. Auf der ersten Etage lag ihr Wohnzimmer, an dem auch noch eine Aussichtsplattform angebracht war, die man hervorragend als Terrasse benutzen konnte. Im zweiten Stock lag das Schlafzimmer und im dritten das Bad. Cecil hatte die Spitze des Turms gegen eine Glaskuppel getauscht, so dass sie beim Baden, wenn sie wollte, entweder in den Nachthimmel oder die Sonne schauen konnte. Das Büro der Lehrkraft in Verteidigung gegen die dunklen Künste, hatte sie allerdings an Ort und Stelle gelassen. Sie setzte sich jetzt an ihren Schreibtisch und begann einen Brief zu schreiben. Es dauerte nur wenige Minuten bis sie fertig war, sich ihre verfassten Zeilen noch einmal durch las und das Pergament dann zufrieden in einen Umschlag steckte. Nach den letzten Unterrichtsstunden würde sie den Brief zur Eulerei bringen. Mit einem leichten schmunzeln ging sie hinüber in den Klassenraum. Der Tag neigte sich dem Ende zu und Harry, Ron und Hermine schlurften müde zum Essen. Wie erwartet war Professor Snape nichts Schweres auf den Kopf gefallen und er hatte mit der gleichen, für ihn typischen liebenswürdigen Art den Unterricht gestaltet. Das bedeutete giftige Bemerkungen, unfairer Punktabzug und mieses Bevorzugen der Slytherinschüler. Zur Krönung des Ganzen gab es noch saftige Hausaufgaben und blöde Sprüche von Draco Malfoy. " Na Potter," hatte dieser hämisch gegrinst, "wenn Neville so weiter macht, hat er am Ende des Schuljahres noch eine bessere Note in Zaubertränke als du." Harry versuchte ihn zu ignorieren, wo bei er ihm lieber den Inhalt seines Kessels über den Schädel gegossen hätte. Aber er wusste, dass ihr Punktekonto, nach dieser Aktion, mehr als überzogen gewesen wäre. Er warf Drago des halb nur einen bösen Blick zu und packte seine Unterlagen so rasch er konnte zusammen. Nachdem sie sich hingesetzt hatten, steckte sich Harry lustlos einen Löffel Suppe in den Mund und biss in ein Brötchen. Plötzlich stupste ihn eine kalte Nase unter dem Tisch an und er fuhr erschrocken zurück. Als er den Übeltäter erkannt hatte, grinste er. "Hey Beans alter Rumtreiber bist du wieder abgehauen?" "Nein," hörte er darauf die Stimme von Cecil, "dieses Mal ist er ganz legal unterwegs." Sie schwang sich neben ihm auf die Bank und lies dabei mit einer gekonnten Bewegung ein paar Leckereien für Beans unter den Tisch verschwinden. Genüsslich begann dieser sich den Bauch voll zu schlagen. "Und wie war euer Tag sonst so?" fragte sie in die Runde und Ron stöhnte. "Professor Snape hat uns mal wieder gezeigt wo der Hammer hängt und zwar eindeutig im Haus der Schlangenköpfe" maulte er und machte dabei ein Gesicht, als ob die Suppe versalzen währe. Cecil grinste still vor sich hin. Sie konnte den dreien schlecht erzählen, dass der bei fast allen verhasste Tränkelehrer auch ganz andere Seiten aufzuweisen hatte. Sie räusperte sich stattdessen und blickte sich vorsichtig um. "Habt ihr eigentlich schon eine Idee, was ihr Hagrid zum Geburtstag schenken wollt?" Harry und Hermine sahen sich zerknirscht an. "Nicht so richtig" gaben sie zu " Wir dachten dir würde was einfallen." Alle drei hatten den Waldhüter wirklich gerne, aber was schenkte man einem über zwei Meter großen Menschen, der in einer Holzhütte wohnte und schon alles besaß, was er brauchte? " Nun," sprach Cecil weiter " mir ist da wirklich was eingefallen, aber ich weiß noch nicht genau, ob es auch klappt. Darum verrate ich besser noch nichts. Trotzdem könntet ihr mir einen Gefallen tun und versuchen bis nächste Woche Hühnerbeine zu besorgen." Ron und Harry guckten sich verdutzt an. "Hühnerbeine?" fragte Ron ungläubig "Was willst du denn damit?" "Das werdet ihr dann schon sehen." zwinkerte Cecil geheimnisvoll und stand auf. "Wir sehen uns dann Morgen beim Frühstück" rief sie, dann war sie verschwunden. "Hühnerbeine" wiederholte Ron noch einmal, "kapiert ihr das?" Aber Harry und Hermine konnten nur mit dem Kopf schütteln. Argus Filtch, der Hausmeister von Hogwarts, schlurfte müde durch die dunklen Gänge. Wie jede Nacht, war er auf seinem Rundgang durch die Flure der Schule, um nach dem Rechten zu sehen. Nicht das er schon genug mit den am Tage anfallenden Arbeiten zu tun hatte, nein er und seine Katze Misses Noris, mussten auch noch durch die Dunkelheit schleichen, um eventuelle Störenfriede aufzuspüren, die es wagten gegen die Hausordnung zu verstoßen. Mürrisch verzog Filtch das Gesicht. Diese elenden Kinder, mit ihren dreckigen Füssen und diesen lauten, quietschenden Stimmen. Sie waren ihm ein Gräuel und wenn er einen von ihnen bei etwas erwischte, was gegen die Schulordnung verstieß, war das für ihn eine Genugtuung. Er grinste hämisch bei dem Gedanken, wie er sie vor dem Mann zehrte, der diese kleinen Taugenichtse genauso verabscheute wie er. Professor Snape konnte sehr erfinderisch sein, was das Ausdenken von Strafen anging. Der letzte arme Teufel, den Filtch dabei ertappte, wie er eine magische Wasserbombe auf dem Flur gezündet hatte, ließ der Lehrer für Zaubertränke stundenlang den Fußboden wischen, mit seiner Zahnbürste! Argus kicherte bei der Erinnerung immer noch still vor sich hin, als der Schwanz seiner Katze auf einmal kerzengerade in der Luft stand und buschig wurde, wie eine Flaschenbürste. Filch hielt inne. " Was hast du das aufgespürt mein Schätzchen?" flüsterte er leise. " Schleicht da etwa jemand unbefugterweise durchs Schloss?" Er hob seine Laterne höher vors Gesicht und leuchtete Misses Noris hinterher, die dabei war, hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. "Warte auf mich mein Schätzchen!" keuchte Filch heißer und folgte ihr mit schnellen Schritten. Seine Katze tapste eilig durch die Dunkelheit, einer unsichtbaren Spur folgend, die sie minutenlang durch die Flure führte. Der Hausmeister, der das schnelle Gehen nicht gewohnt war, prustete schon nach der vierten Treppe und musste kurz anhalten, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Er hatte das Gefühl in diesem Teil des Schlosses, in dem er sich jetzt befand, noch nie gewesen zu sein. Vielleicht lag es aber auch nur an der Finsternis, dass ihm alles so fremd vorkam dachte er bei sich. Plötzlich hörte er das leise Maunzen von Miss Norris und er beeilte sich zu ihr zu kommen. Die struppige, graue Katze saß vor einer alten Holztür und starrte ihm mit rot leuchtenden Augen entgegen. Was war das für ein Raum? überlegte Filch und griff nach der Klinke. Doch er merkte schnell, dass sie verschlossen war. "Das haben wir gleich," knurrte er und griff unter seinen Mantel. Zum Glück hatte ihn der Schulleiter mit einem Schlüssel ausgestattet, der es ihm erlaubte, in alle Räume der Schule zu gelangen. Gleich würde er ihn die entsetzten Gesichter von Schülern blicken, die es gewagt hatten, ihren Schlafsaal verbotenerweise zu verlassen. Leise drehte er den Schlüssel im Schloss, um den Überraschungsmoment nicht zu zerstören. Mit einem kräftigen Ruck riss er die Tür auf und stellte erstaunt fest, dass sich dahinter keine Schüller, sondern eine Treppe verbarg, die weiter nach oben führte. Mit der Laterne in der Hand stieg er die Stufen hinauf. Wo führte diese Treppe hin? War das hier ein geheimer Treffpunkt? Auf einmal endeten die Stufen und er sah über sich eine Falltür. Dann ertönte ein leises Poltern. Filch hielt den Atem an. Das waren eindeutig Schritte. Jetzt konnten sie ihm nicht mehr entkommen. Er holte Schwung und stieß die Falltür auf. " Hab ich euch!" schrie er. Aber anstatt entsetztes Aufheulen zu hören, kam ihm die Holzklappe mit genauso viel Schwung wieder entgegen geflogen. Es knallte und Filch hatte das Gefühl die Welt würde sich um ihn drehen. Durch die Wucht mit der die Falltür Bekanntschaft mit seinem Kopf gemacht hatte, war er nach hinten getaumelt und um ein Haar die Treppe hinunter gestürzt, wenn er nicht vorher auf seinem Hosenboden gelandet währe. Dadurch konnte er jetzt, mit rasenden Kopfschmerzen, in das Licht gucken, was durch die Falltür zu ihm hinunter schien. Ein Schatten beugte sich durch das Loch. "Himmel meine Güte, sie sind das. Mr. Filch! Sie haben mich zu Tode erschreckt. Was machen sie den hier?" Cecil kletterte zu ihm hinab und half ihm auf die Füße. Auf der Stirn des Hausmeisters begann eine Beule zu wachsen, die mühelos ein zweiter Kopf hätte sein können. " Kann ich ihnen helfen?" fragte Cecil besorgt. Er schien sie beim zu Bett gehen überrascht zu haben, denn sie trug einen schwarzen Bademantel, der ihr allerdings zwei Nummern zu groß schien. Argus befühlte verlegen seine Beule. "Entschuldigen sie Madam," stotterte er " ich wusste nicht dass sie jetzt hier wohnen." Cecil sah sich um " In den Ferien bin ich umgezogen." Dann viel es ihr wieder ein. " Das können sie auch gar nicht wissen, sie haben in dieser Woche ihre Mutter besucht." Filch verdattertes Gesicht sprach Bände. " Das hat mir der Schulleiter gar nicht gesagt," nuschelte er. "Tut mir Leid. Ich hoffe ich habe ihnen nicht zu doll wehgetan." Sie wollte an seine Stirn greifen, doch er wich zurück. " Ist schon gut, ich," er humpelte langsam die Treppe hinunter. " ich wollte sie wirklich nicht stören. Ich verspreche das wird in Zukunft nicht mehr vorkommen, gute Nacht" und er verschwand durch die Tür. Cecil war sich nicht sicher, ob der Schlag an den Kopf nicht doch ein wenig zu heftig gewesen war. Sie seufzte. Auf jeden Fall würde sie Morgen noch mal mit ihm sprechen. Sie dreht sich um und kletterte zurück in ihr Wohnzimmer. Nur im Bademantel , war es doch ein wenig frisch in den alten Mauern und sie ging rasch hinauf in ihr Badezimmer, nach dem sie die Gläser, für die sie eigentlich nach unten gekommen war, geholt hatte. Der Mond schien hell durch die Glaskuppel und tauchte das Zimmer sowie die dampfende Badewanne in mattes, weißes Licht. Severus blickte ihr mit hoch gezogenen Augenbrauen entgegen. " Warum hat das so lange gedauert?" fragte er neugierig. Cecil stellte die Gläser auf einen Tisch neben der Wanne, bevor sie ihm antwortete. "Ich musste erst noch unseren Hausmeister k.o. schlagen, bevor ich an sie ran kam," sagte sie trocken und ließ sich zu ihm in die Wanne gleiten. Die Falte zwischen den Augen des Hauslehrers von Slytherin wurde tiefer. Er wusste nicht worauf er sich mehr konzentrieren sollte, auf ihre merkwürdige Antwort oder auf ihren nackten Körper. Als sie bis zum Hals im Schaum steckte sah er sie mit dunkelschimmernden Pupillen an. "Du musstest was?" Cecil erzählte ihm lachend, was sie vor wenigen Minuten erlebt hatte und auch Severus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Filch muss sich zu Tode erschrocken haben." Er beugte sich ein wenig zur Seite, um an die Gläser zu kommen und ihnen Wein einzuschenken. Als er sie gefüllt hatte, reichte er Cecil ihr Glas und genoss den Anblick, der sich ihm bot. Selbst wenn sie im dicksten Winterpullover und drei Hosen vor ihm gestanden hätte, wäre seine Gefühlsregung nicht minder stark ausgefallen. Alles an ihr schien perfekt, die Haare, die Augen, die Nase, der Mund, vom Rest unterhalb ihres Halses ganz zu schweigen. Ihr Körper war durchtrainiert und biegsam wie der einer Schlange. Vorsichtig glitten seine Fingerspitzen über die Haut ihrer Beine und sie schloss genießerisch die Augen. Er schob sich langsam nach vorn und nahm ihr dabei das Glas aus der Hand. Ihre Beine schlossen sich um seine Hüften und zärtlich zog sie seinen Kopf zu sich heran. " Ich nehme an, das du heute Abend nicht mehr den Weg zu deinen Gemächern findest?" lächelte sie keck und anstatt einer Antwort küsste er sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)