Interitus von Daedun (Schatten der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 32: Guilty ------------------ Integra ahnte das dieses Dinner es in sich haben würde, als sie dem Grafen durch einen schmalen Flur folgten, der das prachtvolle Haus ein mal ganz zu durch schneiden schien. An den dunklen Wänden hingen dicht an dicht unzählige Gemälde, dessen Portrais sie abschätzend an zu starren schienen. Als wüssten sie das wir nicht das sind, was wir zu sein scheinen dachte sie und warf Migel neben sich eine raschen Blick zu. Nicht zum ersten mal fragte sie sich wie lange schon Migel und Alucard sich kannte und wie es überhaupt zu dieser Freundschaft gekommen war aber irgendwie spürte sie das dieser Ausflug heute Nacht sie der Antwort auf diese Frage ein Stückchen näher brachte. Der breitschultrige Graf war mit beiden gut vertraut und wenn ihr Verstand nicht täuschte mussten sie sich im Paris des frühen 16 Jahrhundert befinden. Der Flur öffnete sich jetzt vor ihnen zu einem kreisrunden Saal, dessen gewaltige Kuppel sich über ihren Köpfen ausbreitete. Seras blieb vor staunen der Mund offen stehen als ihre Augen über die kunstvollen Fresken wanderten die die gesamten Wände schmückten. Es waren ohne Zweifel religiöse Abbilder ähnlich denen die sie mit ihrem Meister in den Gewölben von Venedig gesehen hatte, doch solche Darstellungen hatte sie noch nie gesehen. Da waren Szenen, in denen Engel von wilden Menschen zerrissen wurden. Die Federn ihrer Flügel wirbelten durch die Luft und ihre entsetzen Gesichter waren vor Angst und Schmerz verschwommen und grell, während die tollen Kreaturen ihnen die Leiber mit ihren Händen aufbrachen und das helle Blut wie Fontänen emporschoss. In den nächsten Reihen zeigte sich eine gekrümmte Gestalt die ihre schwarzen Arme zum Schutz vor der grellen Sonne vor sich hielt, während sie im Schatten eins großen Steines kauerte. Dann im nächsten war es in der gleichen Szene Nacht und die Gestalt nun aufrecht und mit kreidebleicher Haut streckte mit trotziger Mine eine Faust zum Himmel, während sie mit der anderen einem wild zuckenden Widder den Kopf abriss. „Kain trotzt der Strafe des Herrn und beginnt sich seiner Gabe bewusst zu werden.“ Ertönte plötzlich Pest dunkle Stimme und Seras und Integra starrten ihn an. Der Graf lief nun an den Mauern entlang und deutete abwechseln zu den Fresken die er ihnen beschrieb. „ Einst glaubte unser Ahn der Allmächtige habe ihn auf ewig für seine Greultat gegen seinen Bruder verdammt, doch schon bald wich der Verzweiflung die Erkenntnis und dann eines Nachts wurde ihm klar, das er in der Ewigkeit kein Eremit zu sein braucht.“ Seine ausgestreckte Hand deutet auf eine fast dreimeterhohe Szene, die Integra und Seras den Atem nahm. Ein Mann anscheinend Kain saß in einem kunstvollen Gewand gehüllt auf einer Art Thron und zu seinen Füssen saßen drei bildschöne junge Frauen. Eine mit roten, eine mit blonden und eine mit schwarzem Haar. Pest lächelte nun breit. „Die Wiege unserer Brut war aufgestellt und schon bald war die trostlose, fruchtlose Nacht unserer Paradies geworden.“ Seine smaraktgrünen Augen begannen zu leuchten, als er sich zu ihnen umwandte. „ Ohne es zu wollen hat der Unfehlbare Herrscher ein zweites Volk geschaffen, das seinen Kindern des Lichts weit überlegen ist.“ Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht,“ und sein rechter Arm zeigt noch einmal zu den getöteten Engeln.“ Wir kommen ihnen doch viel näher als irgend eine reine Seele. Unsere Körper sind unsterblich, wir kennen weder der Tod noch Krankheit, weder Schmerz noch Leid. All das haben wir mit der Aufgabe unserer Menschlichkeit zurückgelassen und anstatt Schwäche erhielten wir nur Stärke.“ Integra durchfuhr ein leichter Schauer und sie sah sich wieder in ihrem alten Büro auf dem Boden sitzen und diesen Schmerz in der Schulter spüren. „ Schluss mit der Schwäche entgültig!“ Pests Stimme holte sie aus ihren Gedanken. „Der einzige Preis dafür war das Licht seiner Sonne, aber nun gut.“ Er grinste breit und gewährte ihnen damit einen Blick auf seine jetzt schon hervorstehenden Eckzähne. „ Für mich eine Sache auf die ich wohl verzichten kann.“ Sie hatten jetzt die Halle fast durchschritten, als vor ihnen eine schwere Marmorplatte auftauchte, die vom Aufbau her an einen Altar erinnerte. Vier hässlichen Gargeuls, die aus dem selben Stein gehauen waren, trugen die Platte auf ihren Schultern. Die kleinen Dämonen waren so kunstvoll gemeißelt worden, dass Seras beim näher kommen für einen Moment glaubte einer von ihnen hätte sich bewegt. Sie blinzelte kurz, doch beim zweiten Blick waren die Figuren wieder starr. Remon Pest umrundete nun die Platte und baute sich hinter ihnen mit breiten Armen auf. Er erinnerte dabei an einen Priester, der seine Gemeinde den Segen erteilen wollte. „ Ich hoffe meine Diener haben für euch die richtige Auswahl getroffen.“ Damit ertönte ein leises schabendes Geräusch und aus der Mitte der Platte, deren Oberfläche mit verschiedenen Ornamenten verziert war öffnete sich eine Schalenförmige Vertiefung. Die vier Vampire beugten sich fasziniert über den Altar, dadurch konnten sie die sechs kleinen Löcher erkennen die rund um den Rand der Schale angebracht waren und aus denen nun langsam dicke, dunkle Strahlen hervorquellten. Wie kleine Schlangen glitten sie die Wand der Schale hinunter, um sich dann in der Mitte der Vertiefung zu vereinigen. Der sich daraus gebildete See schwoll rasch an und begann rot zu schimmern. Dann erschien auch schon der unverkennbare Geruch, der verführerisch in ihre Nasen kroch. Pest wartete bis die Schale halb voll war, dann holte er einen goldenen Becher hinter einem der Steinfiguren hervor und tauchte ihn in die Flüssigkeit ein. „Auf eurer wohl und mögt ihr meine Gastfreundschaft so lange ihr wollt genießen.“ Damit reichte er Alucard den Becher, den dieser mit einem ebenso breiten Lächeln an die Lippen setzte. Er leerte ihn in einem Zug und reichte ihn dann Migel, der ihn rasch wieder in die Schale tauchte. So ging es weiter und während dessen lief das Blut immer weiter durch die Öffnungen in die Schale, so das der Kelch immer und immer wieder gefüllt werden konnte, bis alle vier ihren Hunger gestillt hatten. Seras tupfte sich mit einem anerkennenden Blick auf die merkwürdige Funktion mit der Spitze ihres kleinen Fingers die Ecken ihres Mundes ab. „Das ist ja eine beeindruckende Maschinerie.“ Pest grinste breit. „ Vielen Dank, es ist meine eigene Erfindung. Ich dachte auf diese Art und Weise bekommt die Angelegenheit ein bisschen mehr Stil und außerdem verschwendet man nichts von dem wertvollen nass.“ Seras warf einen verstohlenen Blick unter den Altar. „Von wo genau kommt äh das eigentlich?“ „Der Zulaufskanal befindet sich unmittelbar unter dem Stein. Darunter wiederum, ein Stockwerk tiefer, habe ich die eigentlich Anlage bauen lassen. Im Prinzip sehr simpel, dafür hoch effizient.“ Integra wurde jetzt langsam auch neugierig. „Eine Anlage dafür? Wie sieht so etwas denn aus?“ „Wie eine eiserne Jungfrau nur mit einem gut installierten Auffangbecken.“ Erklärte Alucard trocken. Pest lachte laut auf „Wobei ich die Idee dazu von euch hatte Graf, eure Methode aus der Schlacht am Pergus diente mir als Vorlage. Ihr wisst wo von ich spreche? Ich, glaube ihr nanntet es Türkenbad.“ Integra blickte erstaunt zu Alucard hinüber, doch der verzog keine Mine. „ Damals war mir die Blutgewinnung dabei noch nicht wichtig.“ Pest kam nun wieder zu ihnen nach vorne und gemeinsam machten sie sich daran die Kapelle wieder zu verlassen. „Ich hoffe ihr werdet noch den Tag in meinen Mauern verweilen.“ Alucard streckte sich ein wenig und sah Pest mit einem ernsten Blick an. „ Nun ich denke nicht nur den einen, da wäre noch eine Angelegenheit, die wie wir finde für euch von großem Interesse sein wird.“ Pest hob fragend die Brauen, doch Alucard sagte zu nächst nichts sondern wartete bis sie wieder in dem Raum standen, in dem ihr Gastgeber sie empfangen hatte. Dort beeilte sich Pest das Gespräch wieder auf zu nehmen „ Ihr versteht es meine Neugierde zu wecken Graf, also raus mit der Sprache, um was geht es? Eine persönliche Angelegenheit?“ Alucard kräuselte die Lippen. „ Das kommt ganz darauf an wie ihr das seht. In eurem Falle sowohl als auch. Es geht um die Iskariot.“ Wieder sahen sich Integra und Seras erstaunt an. Jetzt schaltete sich Migel ein. „ Ihr seht nun warum es uns so dringend damit war, euch zu sprechen.“ In Pests Gesicht schien sich etwas zu verändern. Integra kam es so vor als wenn seine gesamten Züge sich langsam versteiften. „Die Iskariot befindet sich doch nicht etwa hier in Paris oder?“ Migel und Alucard wechselten einen vielsagenden Blick. „Nun mein Lieber, ich fürchte schon und darum halte ich es für nicht voreilig entschlossen, wenn wir bzw. du und deine Herde sich diesem Problem annehmen bevor es sich zu einem wirklichen entwickelt.“ Der grauhaarige Vampir schien kurz nachzudenken, dann zog er erneut an der Klingel um einen seiner Diener zu schicken. „ Sag Navar bescheid, er und Damas sollen unverzüglich hier erscheinen.“ Der hagere Mann eilte davon und nun begann Pest sichtbar nervös zu werden. „ Wie habt ihr davon erfahren das sie hier sind?“ „Zufall. Wir hatten eigentlich die Absicht mit dem nächsten Schiff in Richtung Norden aufzubrechen und bei den Vorbereitungen haben wir eine Flotte von Schiffen im Hafen entdeckt die unter der päpstlichen Flagge segeln. Pest zog zweifelnd einen Mundwinkel hoch. „ Das ist alles?“ Die Augen des schwarzhaarigen Vampirs blitzen „ Oh nein, an Bord des Schiffes befanden sich ca. hundert Mann die alle dieses Zeichen bei sich trugen.“ Plötzlich griff er in die Tasche seiner Kutte und beförderte eine silberne Kette ans Licht, an der ein kleines silbernes Kreuz baumelte. Integra erkannte es wieder, es war die Kette, die sie in der abgebrannten Ruine gefunden hatte. Alucard musste sie ihr irgendwann abgenommen haben. Sie runzelte die Stirn. Sie schien demnach Anderson gehören. Aber was sollte diese Spielchen? Warum versetzten sie den Grafen mit dieser Geschichte absichtlich so in Panik? Doch die beiden schienen zu wissen was sie taten und mit welchem Erfolg. Die buschigen Augenbrauen ihres Gastgebers zogen sich augenblicklich zusammen und seine Eckzähne blitzen angriffslustig hervor, wie bei einem Hund, den man böse gereizt hatte. „Was hat Rom dazu veranlasst diese Brut hierher zu schicken.“ Bellte er und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Migel zuckte mit den Achseln. „ Vielleicht haben sich einige Brüder und Schwestern nicht an die Gebote gehalten und die Regeln der Maskerade zu deutlich verletzt.“ Pest funkelte ihn wütend an. „ Nicht unter meiner Führung. So etwas dulde ich nicht. Aber Navar soll uns dazu Rede und Antwort stehen.“ Bei der Erwähnung des Namens klopfte es plötzlich an die Tür und hinter dem Diener erschienen zwei hochgewachsene Männer mit ernsten Gesichtern. Beider waren in einer prachtvolle lederne Uniform gekleidet, die ihren gesamten Körper bedeckte, einschließlich den Hals. Sie salutierten vor Pest, bevor der erste von ihnen das Wort ergriff. „ Guten Abend eure Lordschaft, ihr habt nach uns verlangt.“ Das Bild von General Ferguson schoss durch Integras Gehirn. Es war die gleiche Haltung und die gleichen Worte. Auch er war immer so vor sie getreten. Sie fragte sich ob sie auch immer so ungeheuer düster dreingeschaut hatte wie Pest, der die beiden Soldaten mit blitzenden Augen ansah. „ Kommandant ist es in den vergangenen Nächten verstärkt zu widerrechtlichen Vorkommnissen gekommen, von denen ich nicht unterrichtet wurde? Der Kommandant und seine Begleitung wechselten einen fragenden Blick, bevor er antworte „ Nein, eure Lordschaft, natürlich nicht, wie komme sie darauf?“ Pest verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „ Keine außergewöhnlichen Vergehen gehen die Maskerade insbesondere vor den Augen von Gottesmännern?“ Wieder verneinte der Kommandant ungläubig. „Solch eine Tat hätten wir unverzüglichst gemeldet und den Schuldigen selbstverständlich sofort gestellt und zu euch gebracht.“ Pest schien immer noch nicht überzeugt zu sein. „ Ich will das sie und ihre Männer noch heute Nacht die Gemeinde informieren. Alle haben sich die nächsten Monde still zu verhalten. Es herrscht Ausgangssperre, die Versorgung wird auf dem dafür üblichen Weg erfolgen und machen sie deutlich das bei einer Zuwiderhandlung gegen meinen Befehl die sofortige Illumination folgt“ Die beiden Männer nickten und verschwanden. Sie hatte die Tür kaum hinter sich geschlossen, als es auch schon wieder klopfte. Herrein kam dieses mal die junge hübsche Frau, die sie am Anfang in das Anwesen eingelassen hatte. Bei ihrem Anblick entspannte sich Pests verkniffene Mine ein wenig. „Damas, meine Liebe, es ist wichtig das du unverzüglich deine Schwestern benachrichtigst, sie sollen unverzüglich nach Hause zurück kehren und in der nächsten Nacht werde ich ihre Dienste brauchen.“ Damas nickte ergeben, sagte aber kein Wort sondern verschwand danach augenblicklich. Pest wandte sich an Alucard. „ Meine Diener wurden angewiesen euch eine Unterkunft herzurichten. Der Morgen ist nicht mehr fern und für heute Nacht haben wir unser Möglichstes getan. Ich hoffe euch schon bei der nächsten Dämmerung mit Neuigkeiten versorgen zu können.“ Damit brachte sie ein weiterer Diener des Grafen zu ihren vorbereiten Gemächern, die zu Integras Freunde mit Betten der bequemsten Art ausgestattet waren. Sie ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf die dicke Matratze nieder, die unter ihr sanft nachgab. Alucard grinste sie breit an und kam dann langsam, wie eine anschleichende Katze auf sie zu. Integra konnte das Glühen in seinen Augen sehen. Doch sie wollte erst noch ein paar Antworten auf ihre unbeantworteten Fragen haben. „ Woher kennt ihr zwei diesen Grafen?“ Alucard stockte kurz, dann kam er weiter auf sie zu geschlichen. „ Migel und ich haben ihn in dieser Zeit in Paris kennen gelernt, genauer gesagt trafen wir ihn zum aller ersten mal am Hofe von Ludwig dem 16.“ Integra riss erstaunt die Augen auf. Derweil war der Vampir bei ihr angekommen mit immer noch glühenden Augen betrachtete er ihre schwarze Kutte über der sich ihr strahlend blondes Haar ergoss, bis sein Blick auf der goldenen Kordel hängen blieb, mit der sie zugeschnürt war. Integra war jetzt erst recht neugierig geworden und schenke seinem Blick zunächst keine Beachtung. „ Was habt ihr zwei beiden denn am Hofe des Königs gemacht.“ Wider grinste der Vampir „ Uns amüsiert, was sonst. Die Aristokraten dieser Zeit lechzen nach Unterhaltung und die konnten wir ihnen geben.“ Er beugte sich nun langsam über sie und seine rechte Hand wanderte zielstrebig zu der Kordel hinauf. Doch Integra hielt blitzschnell seine Hand fest. „Sah die etwa so aus?“ fragte sie mit blitzenden Augen. „ Das Grinsen wurde breiter. „ Nicht ganz, aber wenn du meine Hand los lässt zeige ich dir eine andere Art der Unterhaltung.“ Damit ließ sie ihn los und er öffnete den Knoten des Bandes. Der wollende Stoff glitt langsam von ihr ab und er zog hörbar die Luft ein. Dieser Anblick war immer und immer wieder ein Erlebnis. Ihr nackter Körper breitete sich vor ihm aus, wie eine sich öffnende Blume, deren berauschender Duft ihn wahnsinnig machte. Gierig begann er ihre weiße Haut Stück für Stück mit den Lippen zu erforschen, während sie sich unter seinen Berührungen entspannte und gleichzeitig schaudernd zusammen zog. Perfektion schoss es ihm durch den Kopf als er in sie hineinglitt. Sie war das Sinnbild seiner Perfektion, machte ihn vollkommen, gehörte zu ihm und dennoch. Seine Zähne gruben sich in das zitternde Fleisch ihres Halses, als das Tier danach verlangte. Fühlte er manchmal so etwas wie Schuld in sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)