Interitus von Daedun (Schatten der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 41: The monster is loose -------------------------------- I'm not afraid to show you who I am and I'm not ashamed of my life. Though I've walked alone down this cold and soulless road. I've always felt you deep in my bones with every step I rise and fall with everything to gain I end up loosing it all when the darkness gets in I scream and your light sets me free.... Alucard sah sie mit ernster Mine an. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem milden Lächeln. Seras wusste nicht, was als nächstes passieren würde, ob er sie auslachen oder vielleicht wütend werden würde über ihre Dreistigkeit, doch er tat nichts von alle dem, sondern kam auf sie zu. „Knie dich hin!“ befahl er und sie gehorchte. Mit fragendem Blick sah sie zu ihm auf. In seinen Augen spiegelte sich ihr Gesicht, sonst nichts, als er anfing zu sprechen. „Vor mehr als 50 Jahren habe ich dich vor die Wahl gestellt. Zu sterben oder mir in die Dunkelheit zu folgen. Du hast dich für die Dunkelheit entschieden.“ Sie nickte zögernd als er kurz verstummte „Du hast mein Angebot einst abgelehnt dich gehen zu lassen. Mit der Begründung du seiest noch nicht bereit für dieses Dasein und in all den Jahren an meiner Seite haben die Schatten der Unsterblichkeit dich oft an deiner Entscheidung zweifeln lassen nicht war?“. Wieder nickte sie „Doch nun erbittest du von mir die Freiheit.“ Sie spürte wie ein Schauer sie über kam. Sie wusste plötzlich selbst nicht, warum sie ihn danach gefragt hatte. Es war vielleicht doch nur ein vorschneller Entschluss gewesen. Er las ihre Gedanken, denn er antwortete „ Es war eine kluge Entscheidung, die mir zeigt, dass du endlich weißt wohin du gehörst. In welche Welt.“ Er kniete sich nun ebenfalls hin und in seinem Gesicht war immer noch das milde Lächeln, als er den immer noch blutenden Arm vor ihr Gesicht hob. „ Ab heute wirst du frei sein Seras Viktoria, du wirst nicht länger an mich gebunden sein, nicht mehr meinen Befehlen gehorchen müssen und jeden deiner Schritte selbst bestimmen können.“ Ihre Augen fixierten das schimmernde Blut vor sich, als sie langsam den Mund öffnete und ihre Zunge vorstreckte. Plötzlich wusste sie das es richtig war und als sie den Geschmack seines Körpers aufnahm hörte sie ihn leise in an ihrem Ohr „Ich werde dich vermissen mein Kind“ Integra stolperte durch den Flur und stürzte in das erste Zimmer, das sie finden konnte. Dort öffnete sie so schnell sie konnte ein Fenster und schwang sich in die Nacht hinaus. Migel versuchte gerade einem Hekaten zu helfen sich gegen drei Kuttenträgern zu wehren, als ein feuerroter Blitz durch die unsichtbare Linie krachte und dabei gleich zwei Iscariotkämpfer in der Mitte zerteilte. Dem blonden Vampir klappte der Mund auf, bei dem Anblick des Drachenkopfes, der sich aus dem Blitz formierte und dabei eine feuerzüngelnde Fontäne in die Angreifer spie. „Wie zum Teufel hat er das geschafft!“ keuchte der Soldat neben ihm. Alucard verwandelte sich jetzt zurück und die übrigen Männer konzentrierten sich nun ganz allein auf ihn. Doch all ihre Bemühungen ihn gemeinsam mit ihren Silberschwertern zu schaden schienen vergebens. Er nahm es mit ihnen allen auf, zerbrach ihre Klingen um sie in der Luft zu zerreißen und das bellende Kampfgeschrei mischte sich mit dem Wehklagen der Sterbenden und dem gellenden Lachen des burgundischen Fürsten, der sich an seinen Opfern regelrecht zu berauschen schien. Er saugte das ausströmende Blut wie ein Magnet in sich auf und mit jedem Tropfen, der sich mit ihm verband wurde er stärker. Es dauerte nicht lange und die vier übrig gebliebenen Vampire standen zwischen den Resten der katholischen Garde, von denen nichts als Lumpen und zerbrochene Schwerter übrig waren. Die Bannblätter wehten wie nutzloses Laub um ihre Füße. Migel griff sich ein Zettel und hielt ihn seinem Freund entgegen, der mit zufriedenem Grinsen zu ihnen herüber kam. „Wie hast du das gemacht!“ wiederholte er die Frage des Hekaten. Seine Mine und die der übrigen Vampire drückten eine Mischung aus Verwirrung und Erfurcht aus. Alucard sagte erst nichts, dann griff er nach dem Blatt, das Migel ihm immer noch entgegen hielt. Es zerfiel in seinen Händen augenblicklich zu Staub. Die Vampire wichen mit ungläubigen Augen zurück. Alucard lachte dunkel „ Man muss sich nicht nur in seinen Gegner hineindenken und herausfinden welche Taktik er plant, sondern auch für jede erdenkliche Situation eine passende Antwort parat haben.“ Migel war noch immer sprachlos. Dann riss er die Hände in die Luft. „ Sag mir sofort wie du das zustande gebracht hast. Woher hast du diese Macht?“ „Von mir!“ Migel drehte sich um und sah Seras, auftauchen die jemanden mit sich führte. Anderson! Migel kniff die Augen zusammen als sie näher kamen. Dann konnte er es fühlen. Er sah Alucard an „Du hast ihn?“ „Noch nicht ganz.“ Verbesserte ihn der schwarzhaarige Vampir augenzwinkernd. „Doch was unseren Einfluss auf ihn angeht,“ er zog spielerisch die Augenbraunen hoch „ bin ich schon sehr weit in ihn vorgedrungen wie du selbst sehen konntest.“ Seras und Anderson waren nun bei ihnen angekommen und Migel konnte mit eigenen Augen sehen wie weit Alucard den Geist und vor allem den Körper des Priesters beherrschte. Andersons Augen lagen tief in den Höhlen, als er sie aus stecknadelgroßen Pupillen ansah. „Auf die Knie“ zischte Alucard und Anderson knickte augenblicklich vor ihnen ein. Dabei knirschte er so laut mit den Zähnen, dass es sich anhörte, als wenn er Steine zerkauen würde. „Erinnert mich irgendwie an alte Zeiten, dich nicht auch?“ fragte der blonde Vampir und musterte den willenlosen Mann vor sich mit einem mitleidigen Blick. In Alucards Augen trat ein heller Glanz. „Oh ja, aber das ist erst der Anfang. Anscheinend hat unser kleiner Mönch noch rasch Hilfe geholt, bevor er sich nach Charteres begeben hat.“ Seras und Migel sahen ihn erstaunt an „ Ihr meint der Anführer der Rose hat die Iscariot hier her gerufen?“ schalte sich jetzt Seras ein. Alucard nickte. „Wer sonst, wenn nicht unser Freund hier, aber wenigsten kann er uns jetzt dabei helfen sie uns vom Leib zu halten.“ Er packte Anderson am Kinn und schüttelte ihn leicht. „ Wer hätte je gedacht, dass der Schoßhund des Vatikans einmal so nützlich sein würde.“ Die Augen des Priesters waren rotunterlaufen, doch der Hass der aus ihnen sprach war deutlich. „Ich werde dich vernichten Höllenfürst, dich und all die anderen.“ Alucard legte mit einem spöttischen Lächeln im Gesicht den Kopf schief. „ Aber natürlich wirst du das Engelskrieger, nur nicht mehr in diesem Leben.“ Dann versetzte er ihm einen Schlag ins Gesicht, dass Seras und Migel zusammen zuckten. Selbst die Soldaten, die immer noch stumm um sie herum standen wirkten schockiert, doch Alucard schien das alles nicht sonderlich zu interessieren. Er drehte sich zu ihnen um und baute sich vor ihnen auf. „ Es treiben sich noch genug Feinde in der Stadt herum, als das ihr hier seelenruhig herum stehen könntet. Ihr werdet euch jetzt auf die restlichen Truppen verteilen und euer unreines Leben dafür einsetzten, dass der Abschaum der christlichen Kirche die Kinder der Nacht in dieser Stadt nicht vernichtet. Das ist eure Aufgabe, eure verdammte Pflicht“ Seine Worte schienen die Männer zu elektrisieren, denn sie strafften ihre Schultern und ihr Blick wurde fest. Seras konnte regelrecht spüren, wie er ihre Ehre und vor allem ihren Hass schürte. „Wie macht er das?“ flüsterte sie leise und Migel flüsterte zurück „Er war einmal der gefürchteteste Feldherr des Ostens, vor dem das gesamte Osmanische Reich gezittert hat. Er hat es fertig gebracht eine handvoll Soldaten zu mobilisieren um sie und sich selbst in einen aussichtslosen Krieg zu führen.“ Die Soldaten salutierten und traten dann ab. Doch Seras warf Migel einen beunruhigten Blick zu „ Aber wie konnte er das tun, wenn er wusste das er verlieren würde? Ist das nicht sinnlos?“ Migel lächelte sie an „Nicht, wenn dein Glaube so stark ist, dass er dich über jeden Zweifel hinweg hebt, wenn er dich so stark macht das du jede Angst und jeden Schmerz erträgst, dann macht er dich unbesiegbar und letzten Endes sogar unsterblich“ Alucard kam zu ihnen zurück. Seine Augen, sein ganzer Körper schien jetzt regelrecht zu glühen und er griff nach dem Schwert an seiner Seite. „Es wird Zeit aufzubrechen und es endlich zu beenden!“ „Da wäre ich gerne mit dabei, wenn du nichts dagegen hast!“ Integra erschien wie aus dem Nichts. Seras machte einen überraschten Schritt zur Seite, während Alucard die Stirn runzelte. „Ich dachte wir hätten uns verstanden.“ Sie zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. „Ach ja? Glaubst du wirklich das ich seelenruhig rumsitze und auf das Ende der Welt warte?“ Migel und Seras wechselten einen raschen Blick. „Wir machen uns schon mal auf den Weg und sondieren die Lage, zusammen mit unserem Freund hier“ sagte Migel und griff nach Anderson Arm. „Nein!“ rief Alucard und Migel ließ Anderson wieder los. „ Der Judaspriester wird sich hier nützlich machen. Er ließ Anderson aufstehen und die seine silbernen Klingen zücken. „Ich befehle dir jetzt, dich in den Kampf zu stürzten und unsere Truppen mit all deinen Kräften zu unterstützen. Mal sehen, ob du genauso effektiv deine eigenen Leute zerteilen kannst, wie unsere.“ Anderson wollte etwas erwidern, doch eine Handbewegung von Alucard ließ ihn verstummen. Sein Gesicht war eine verzehrte Fratze, die aussah, als wenn sie schreien wollte, doch kein Ton kam über seine Lippen. Dann plötzlich drehte er sich um und rannte in die Nacht hinein, die ihn nach wenigen Metern verschluckte. Sie konnten nur noch seine davon eilenden Schritte hören, die immer leiser wurden. „Na gut, hoffentlich bleibt dein neues Jagdhündchen auch schön brav.“ Sagte Migel seufzend, Wir machen uns trotzdem schon mal auf den Weg.“ Und wenig später waren Integra und Alucard allein. Integra hatte immer noch die Arme vor der Brust verschränkt. Andersons merkwürdige Verwandlung interessierte sie zwar auch brennend, aber zu erst gab es etwas anderes zu klären „ Also raus mit der Sprache, warum wolltest du das ich bei Pest bleibe? Doch nicht ernsthaft, weil du glaubst das ich da sicherer bin.“ Der schwarzhaarige Vampir kam auf sie zu „ Hier draußen tobt ein Krieg, glaubst du, ich will das du da zwischen gerätst?“ Dem Glühen in seinen Augen war ein beunruhigendes Funkeln gewichen. Er hatte sie erreicht und beide standen sich gegenüber. Integra spürte wie ihre anfängliche Wut zusammen schmolz. Als sie vorhin Hals über Kopf das Haus verlassen hatte, wollte sie ihn nur noch anschreien. Doch jetzt fühlte bei seinem Anblick wieder diese Gewissheit, die sie seit ihrem ersten Tag ihrer Begegnung erfüllte, die Gewissheit das er alles was er sagte, der Wahrheit entsprach. Das er sie niemals anlügen würde. „Was ist dein Ziel?“ flüsterte sie und er griff nach ihrem Gesicht, strich mit den Fingern über ihre Wange „ Du bist mein Ziel, du allein, bist der Grund meines Handelns, meines Daseins und meines Kampfes“ Sie schloss die Augen „Was meinst du damit?“ „Einst war es mein Glauben zu Gott der mich mit Leben erfüllte, der mich Antrieb, mich Beherrschte, mich zu dem machte der ich war.Ich dachte das er mich zur Perfektion bringen würde wenn ich ihm nur dienen würde, doch das war ein Irrtum. Meine Perfektion war nur durch ein Ziel zu erreichen. Durch dich!“ Sie öffnete die Augen wieder und griff nach seiner Hand und küsste sie. Er griff nach ihrem Gesicht „ Alles was ich tat, meine Dienste ihm Namen deiner Familie, die Gefangenschaft im Kerker deines Vaters habe ich ertragen, weil ich wusste das ich dich eines Tages finden und mich mit dir vereinigen werde, weil du zu mir gehörst. Ich wünschte mir manchmal nur, dass ich dich dafür nicht hätte zerstören müssen.“ „ Überrascht sah sie ihn an „ Du hast mich nicht zerstört.“ In seinen Augen erschien für einen winzigen Moment ein Ausdruck des Bedauerns. „Ich musste uns beide dafür zerstören.“ Dann küsste er sie noch einmal. Als sie sich von einander lösten, sah Integra ihn noch einmal an „Versprich mir, egal was heute Nacht auch geschehen mag, mich nicht allein zu lassen.“ Er lächelte. „ Ich habe dir doch geschworen dich zu beschützen.“ Sie verzog die Stirn „Auch, wenn wir heute zusammen sterben müssen?“ Er wich kurz zurück „ Wie kommst du darauf, dass wir sterben müssen?“ Doch Integra konnte ihm nicht mehr antworten. Sie hörten Schreie und das Trampeln von Stiefeln. Alucard zog sie an sich. „Besser wir verschwinden jetzt!“ damit verwandelten sich ihre Körper zu Krähen, die sich lautlos in den Himmel schwangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)