Liebe, Leid und Leben von theDraco (Mamorus Jugend) ================================================================================ Kapitel 45: ------------ Rick war für Mamoru wirklich eine große Hilfe. Gemeinsam brauchten die beiden nicht lange, bis sämtliche Kartons in Mamorus neuem Zuhause untergebracht und die wichtigsten Gegenstände an Ort und Stelle verstaut waren. "Wat'n'dat?", fragte Rick und zog den Stoffwolf aus einer der Kisten. Der Herr der Erde packte das Spielzeug, setzte es auf dem Bett ab, verschränkte dann die Arme vor der Brust und warf Rick einen warnenden Blick zu. "Wenn Du es wagen solltest, meine Ôkami-haha noch ein Mal anzurühren..." "Schon verstanden", antwortete Rick. Er grinste breit. Dann piekste er den Stoffwolf demonstrativ in die Seite, drehte sich rum und ging zur Tür raus. "Kommste?" "Bodenlose Frechheit", schimpfte Mamoru auf Japanisch vor sich hin. Und dann rief er auf Englisch: "Wohin denn?" "You'll see." Die Sporen an seinen Stiefeln klirrten deutlich hörbar in langsamem Takt, als er durch den kurzen Flur schritt. "Warte, ich komme!", brüllte Mamoru. Er versteckte Ôkami-haha vorsichtshalber unter seiner Bettdecke - man weiß ja nie, was noch kommen mag - und sauste hinter seinem etwas seltsam geratenen Nachbarn hinterher. Er kam kaum einen Schritt zur Tür raus und knallte schon mit ihm zusammen. "Hey, hey", machte Rick. "Beruhig Dich ma'. Ihr verdammten Großstädter seid doch alle gleich. Hektik und Panik, wat Andres kennt ihr doch nich. Weißte, hier bei uns kann man die Sachen auch cool angehen. Bleib einfach locker, der Rest kommt von ganz allein, verstehste?" Er wartete erst gar keine Antwort ab. Er steckte die Daumen beider Hände oben in den Gürtel und lief - auch weiterhin unüberhörbar laut - Kaugummi kauend die Treppe hinunter und durch den Staub des großen Vorhofes. "Wohin gehst Du denn jetzt?", beharrte Mamoru und dackelte ihm nach. Rick lachte. "Hast nich zugehört, wa? Null Panik, das hier wird keine Entführung. Bleib cool und lass Dich einfach überraschen. Let's go." Einige Schritt später bemerkte Mamoru, dass ein Pferd an einem Metallknauf am Stall festgebunden war. Höchstwahrscheinlich Ricks Pferd; diese Ranch hier besaß ja keine eigenen Tiere. "Siehste den?", fragte Rick und wies mit ausgestrecktem Arm auf das fuchsfarbene Pferd, während er breitbeinig darauf zulief. "Det is ein Prachtkerl, wa? Sein Name is Elvis." Verdutzt blieb Mamoru stehen und starrte Rick offenen Mundes an. "Elvis?", brachte er hervor. "Wie kann man ein Pferd nur Elvis nennen?" Rick lachte wieder auf. Er blieb nun endlich stehen und wandte sich Mamoru zu. Das Grinsen in seinem Gesicht schien so selbstverständlich zu sein wie die Kleider auf seinem Leib. "Ach, weißte", antwortete er in amüsiertem Ton, "jeden Morgen, wenn ich zu'm innen Stall geh, dann wiehert er mir entgegen, und ich schwöre, det klingt wie . Musste gehört ham! Det is der Hammer, sach ich Dir." Elvis - das Pferd, nicht der Sänger - war ziemlich stattlich. Das Fell war dunkel, ebenso wie die Mähne und der Schweif. Der Rücken des Tieres war sogar etwas höher gelegen als Mamorus Augen. Der Sattel ließ es noch mal etwas größer wirken. "Das ist ein Quarter Horse", erklärte Rick und lehnte den Ellenbogen auf den Sattel. Immerhin war der junge Mann noch groß genug, ebendiesen Sattel locker zu erreichen. Mamoru hätte dabei schon eine ziemlich peinliche Figur abgegeben, wie er sich vorstellte. "Von der Sorte wirste noch öfter hier welche sehen", erläuterte Rick weiter. "Die Tiere eignen sich fast für alles. Mit denen kannste jeden Scheiß machen, Du verstehst. Hopp, steig auf." Klein-Mamoru stand nun also neben diesem Fleischkoloss von einem Gaul, starrte abwechselnd das Tier neben sich und den jungen Mann vor sich an, machte dabei ein Gesicht, als zweifle er gewaltig an Ricks Verstand (was der Realität ziemlich nahe kam) und brachte es dann irgendwann fertig, den Kopf zu schütteln. "Nie und nimmer." "Wat, nie und nimmer?", grölte Rick. "Hier gibt's kein nie und nimmer nich! Hoch mit Dir!" "Auf keinen Fall!", wehrte Mamoru verzweifelt ab. "Ich kann doch gar nicht reiten!" Rick lachte amüsiert. "Dann musste's lernen. Jeder hier kann reiten. Scheiße, Mann, hier gibt es weit mehr Leute, die reiten können, als solche, die's Lesen und Schreiben beherrschen! Wennde nich auf'm Gaul hockst, dann lachen Dich schon bald die ganzen kleinen Gören aus. Ich hör den Hohn jetz schon bis hier!" "A-aber ... aber ... aber..." "Hier gibt's kein aber nich", wehrte Rick ab. "Steig auf, oder Du bereust's. Früher oder später." "Da komm ich doch gar nicht hoch", jammerte Mamoru kleinlaut. "Ach, red kein Käse!", meinte der Cowboy, nicht ohne Spott in der Stimme. "Schon ma' auf nem Irish Draught gesessen? Mann, die Viecher ham nen Stockmaß von nicht ganz zwei Yards! ... Wart ma' ... bei euch wird in Metern gemessen, wa? Öhm ... etwa ein Meter, dreiundsiebzig Zentimeter, wenn ich's richtig rechne. Stockmaß! Also nur bis zum Widerrist gemessen. Ohne den Kopf. Oder haste schon von der Rasse gehört, Stockmaß bis ein Meter dreiundachtzig! Und auf die hohen Rösser kommen die passenden Reiter ja auch hoch. Dagegen is mein kleiner Pseudo-Superstar hier 'n echter Winzling. Elvis hat nen Stockmaß von umgerechnet ... eins fünfundfünfzig." "Das kannst Du so schnell umrechnen?" Rick grinste wieder so breit. "Ich bin nich so dämlich, wie ich vielleicht ausseh. Also, wat is nu?" "Ohne Leiter?", gab Mamoru zu bedenken. "Stell Dich nich so an! Ich helf Dir ja rauf", bot Rick an. "Na, ich weiß nicht", meinte der Herr der Erde. Er trat etwas zurück und machte einige Schritte um Elvis herum, bis er recht unsanft an der Schulter gepackt und zurückgerissen wurde. "Erstens", so erklärte Rick, "hält man sich nicht so dicht am hinteren Teil von nem Gaul auf. Okay, Elvis is 'n ganz Lieber. Mich hat er noch kein einziges Mal erwischt. Aber das könnt auch dran liegen, dass ich ihm dazu einfach keine Gelegenheit geb. Also geh in Zukunft weit außen rum, wenn Du schon hinter nem Pferd vorbei musst. Und zweitens steigt man sowieso immer von links in den Sattel. Also vom Tier aus gesehen links." Damit verflocht er seine Finger ineinander, ging ein wenig in die Knie und bot Mamoru damit eine Räuberleiter an. "Ach, na schön", seufzte Mamoru. Er stellte seinen linken Fuß in die provisorische Leiter, hielt sich mit einer Hand an Ricks Schulter, mit der anderen am Sattelhorn fest und sprang mit dem andren Fuß vom Boden ab. Während Rick ihn hoch wuchtete, schwang Mamoru das rechte Bein über den Sattel und währe beinahe auf der anderen Seite wieder runter gefallen, hätte er sich nicht mit aller Kraft am Sattelhorn festgeklammert. "Die hier brauchste nich", erklärte Rick, packte sich kurzerhand den Steigbügel und legte ihn vor dem Sattel über den Hals des Pferdes. Er trat auf die andere Seite und tat das Selbe mit dem anderen. Dann löste er den Knoten, mit dem Elvis an dem Metallpfeiler festgemacht war und führte das Pferd. "Und Du willst die ganze Zeit laufen?", erkundigte sich Mamoru. Rick lachte auf. "Es is nich weit." "Dann hätte ich ja auch gerade laufen können. Wie komme ich hier überhaupt hinterher runter? Ich werd bestimmt auf der Fresse landen...", beschwerte sich Mamoru. "Kleener", meinte Rick und sah den Herrn der Erde mit einem breiten Grinsen an, "Du klingst wie 'n Weibstück." Dann war für lange Zeit Ruhe. Rick führte Elvis durch eine Menge Staub. Nur einzelne, recht trockene Grasbüschel standen hier und da in der Gegend herum. Von der SilverStar-Ranch aus waren es nur ein paar Meter bis zu einem hölzernen Zaun im Westen, wo Rick einige der lockeren Holzplanken so weit in ihrem Gestell zur Seite schob, damit Elvis mit seinem Reiter gut durchpasste, dann legte der Cowboy die hölzernen Stangen wieder richtig in ihre Verankerungen und schloss so den Zaun wieder. Den Spuren nach zu urteilen, die sich inzwischen im Boden festgetreten hatten, wurden die Pferde gewöhnlich dazu angetrieben, über diese Stelle einfach hinweg zu springen. Doch das schien Rick seinem neuen Freund nicht zuzutrauen - zum Glück. Von der anderen Seite des Zaunes aus allerdings war es mehr als ein halber Kilometer bis zu den Gebäuden der Mustang-Ranch. Wenige Minuten vor dem Ziel fing Mamoru dann doch wieder an zu mosern: "Wie konntest Du mich nur dazu bringen, mich auf dieses riesige Monster zu setzen? Von hier oben sieht es ja noch viel größer aus!" "Du kannst Dich anstellen!", stellte Rick fest. "Det da is doch nur ein leichtes Pferd, und kein schwerer Kaltblüter! Tu nich so, als würd'st auf nem Haflinger hocken! Wer ham vor allem leichte Pferde, und noch ne handvoll Ponys. Aber auf denen wirste mich nich antreffen. Ich brauch nen richtigen Gaul unterm Arsch. Apropos Gaul unterm Arsch: Du machst Dich ganz gut ... dafür, dass Du noch nie im Sattel gesessen bist. Machst die Bewegungen gut mit. Weißte wat? Du kommst nu einfach jeden Tach, und ich bring Dir's Reiten bei." Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort. Genau genommen war das auch gar keine Frage, sondern mehr eine von vornherein beschlossene Sache. Mamoru sparte sich auch jeglichen Kommentar. Im Moment war er nicht in der Lage, Forderungen zu stellen. Damit würde er erst wieder beginnen, sobald er festen Boden unter sich hatte... Die Mustang-Ranch sah im Großen und Ganzen nicht viel anders aus als die SilverStar-Ranch. Die Gebäude waren auch hier mit Holzfassaden versehen, wenn sie auch etwas ... wirkten. Diesem Grundstück merkte man sein Alter an. Hier und da war der eine oder andere Holzscheit gesplittert oder wies ein paar Löcher auf. Doch insgesamt umhüllte eine angenehme Atmosphäre diese Ranch. Es wirkte auf den ersten Blick gemütlich und ruhig; fast schon ein Stück zu einsam und zurückgezogen, dachte dieser - wie Rick es ausgedrückt hätte - in Mamoru. Doch einen wirklich auffälligen Unterschied zu seinem neuen Zuhause gab es doch: Die Größe des Grundstücks. Wo man von jedem Punkt der SilverStar-Ranch die hölzerne Umzäunung sehen konnte, da musste man hier schon ein gutes Stück des Weges gehen, um an die nächste Begrenzung zu kommen. "Auf geht's, Du Held", sagte Rick, als er das Pferd zum Stehen gebracht hatte. "Runter kommt man immer. Also hopp." Mamoru blieb sitzen. Weil er zu perplex war, um zu reagieren. "Bitte?", entrüstete er sich irgendwann. "Ich breche mir ja alle Knochen!" Rick drehte ihm demonstrativ den Rücken zu, und murmelte so laut, dass Mamoru es auf jeden Fall noch hören konnte: "Weichei! Weichei! Weichei!..." Mamoru knurrte vor sich hin. Und gerade, als er seinen Oberkörper etwas weiter nach vorne lehnte, um sich mit Schwung aus dem Sattel zu katapultieren, da hielt er noch mal inne, als Rick - noch immer mit dem Rücken zu ihm gewandt - sagte: "Abgestiegen wird auf der selben Seite wie aufgestiegen - links!" Das Knurren wiederholte sich. Dann stützte sich Mamoru vorne am Sattel ab, holte abermals Schwung, hob das Bein gekonnt über die Kruppe des Tieres hinweg und landete - sein Gewicht mit den Knien abfedernd - im Staub. "Bravo", lobte Rick, der Mamoru schlussendlich doch noch zugesehen hatte und ihm nun anerkennend zunickte. "Wart kurz hier, Kleener, ich bring Elvis grad innen Stall. Der Gute hat Feierabend für heut." Gesagt, getan. Während Rick sein Pferd in den Stall brachte und es umsorgte, sah sich Mamoru etwas auf dem Gelände um. Und just in diesem Moment gab es so Einiges zu sehen. Zunächst spürte Mamoru ein leichtes Vibrieren im Boden und hörte ein dumpfes, monotones, langsam anschwellendes Geräusch. Und als er hinter dem Stall hervortrat, sah er auch, was dieses Geräusch verursachte. Etwa ein Dutzend Cowboys ritten pfeifend und schnalzend neben einer Herde von Rindern her. Mamorus ungeübte Augen vermochten beim besten Willen nicht zu schätzen, wie viele Tiere es sein konnten. Für ihn waren es einfach nur wahnsinnig viele. Sie wirbelten eine mächtige, dunkle Staubwolke auf, die sich langsam mit dem immer rötlicher werdenden Himmel vermischte. Das Tor zu einem weiten Gatter wurde geöffnet und die Herde stürmte regelrecht auf den riesigen, eingezäunten Platz ein. Und als endlich auch das letzte Tier sicher drinnen war, wurde das Tor wieder verschlossen. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sich der Staub vollends legen würde. "Na, Kleener, wat sagste?", so ertönte Ricks Stimme hinter Mamoru. "Ein wahrlich atemberaubendes Schauspiel", antwortete dieser begeistert. "Ach, die Jugend von heute, verdammt", fluchte Rick. "Als ich noch in Deinem Alter war, hab ich schlicht und ergreifend gesagt. Aber det scheint ja jetz nimmer in zu sein, wa? Scheiß drauf. Es is echt passend, dass die Jungs grad jetz heimkommen. Ich stell Dir ma' direkt Tony vor. Hopp." Rick ging breitbeinig voran. "Hey, Rick", rief Mamoru, "ich bin kein Pferd. Brauchst nicht andauernd zu mir zu sagen!" Doch das hörte der Cowboy gar nicht. Er ignorierte Mamorus Worte geflissentlich. Stattdessen winkte er jemandem zu und brüllte ein lautes "Howdy!", während er weiter auf diesen Jemand zuging. Endlich folgte Mamoru ihm. Auf die Beiden kam ein Typ auf einem großen Palomino zugeritten. Die sonst so goldene Fellfarbe war an manchen Stellen mit dickem, dunkelbraunem Matsch versehen und eine unansehnliche Staubschicht hatte sich in der Mähne verfangen. Dennoch schnaubte das Pferd fröhlich vor sich hin und schüttelte den Kopf etwas hin und her. Sein Reiter war ebenso verschmutzt. Das rotkarierte Hemd starrte schier vor Dreck und roch selbst aus der Entfernung recht penetrant nach Tier und Schweiß. Aus dem Cowboyhut, der tief im Gesicht saß, ragten lange Haare, die eine ähnliche dunkelbraune Farbe hatten wie die von Rick, wenn auch bei diesem Reiter anscheinend ein leichter Rotstich in der untergehenden Sonne glänzte. Die Haare waren nicht ganz so lang wie bei Rick, sie gingen nur bis knapp an die unterste Rippe, aber auch sie waren hinten zusammengebunden. Der Typ brachte sein großes Pferd genau vor den beiden Kerlen zum stehen. "Hi, Tony!", grüßte Rick nochmals und klopfte den kräftigen Hals des Tieres, während er zum Reiter hochblickte. "Tony, schau ma', wen ich hier hab! Den Kleenen hab ich vorhin aufgegabelt. Det is der ... der ... uhm ... det is ... is ... äh ... det is unser neuer Nachbar, isser det." Er erntete einen leichten Ellenbogenstoß von Mamoru. Dieser trat nun vor, dachte sogar dieses Mal sofort daran, seine Hand hoch zu reichen und meinte lachend: "Hallo, Tony. Freut mich, Dich kennen zu lernen. Dein neuer Nachbar hat sogar einen Namen. Ich heiße Mamoru." Mit der einen Hand ergriff Tony Mamorus Hand, mit der anderen wurde in der selben Bewegung der Hut nach oben geschoben - und zum Vorschein kam ein lachendes, staubiges ... Mädchengesicht. "Freut mich ebenso", sagte sie, "ich bin Antonia Taylor. Nenn mich Tony, das tut jeder hier." Damit ließ sie seine Hand wieder los. "Öhm ... okay", machte Mamoru, der etwas verblüfft in das ungewohnt weibliche Gesicht seines Gegenübers starrte. Zwei kurze, braun-rote Haarsträhnen hingen ihr in den Augen, doch daran schien sie sich nicht zu stören. In gewisser Weise weckte das an ihr einen wachen, frechen Eindruck, der sie irgendwie interessant machte. Sie konnte gut und gern in Mamorus Alter sein. "Yo, Ricky", so wandte sie sich dem Cowboy zu, "wie lange kennt ihr zwei beiden Hübschen euch schon?" Rick zuckte lässig mit den Schultern und kaute erst einige Male auf seinem Kaugummi herum, ehe er antwortete: "Seit grad eben. Hab festgestellt, das Greenhorn kann nicht mal reiten. Aber daran will ich schnell wat ändern. Übrigens ... könntest Du'n nachher Heim bringen? Elvis is für heut fix und alle." "Kein Problem", nickte Tony. "Aber ich werd Diablo trotzdem erst im Stall unterbringen. Yo, Mamoru! Lust, mitzukommen? Du könntest mir etwas helfen, wenn Du magst." Noch ehe der Herr der Erde wirklich antworten konnte, fiel Rick grinsend ein: "Pack den doch nich so mit Samthandschuhen an. Der muss noch früh genug lernen, dasses Leben hier draußen hart und ungemütlich is, wa? Det macht dem nix aus, wenner ma' bisschen mit anpacken muss, wa? Hört ma', ihr Zwei, ich muss grad noch mal rein gehen. Ich brauch aber nich lang. Hab nur schnell wat zu tun. Amüsiert euch, ich komm gleich wieder." Damit drehte er sich um und verschwand. Breitbeinig und mit klirrenden Sporen lief er auf das große Gebäude inmitten des riesigen Grundstücks zu, während um ihn herum noch einige Männer arbeiteten. "Gehören die ganzen Leute hier zur Ranch?", fragte Mamoru staunend. "Klar doch", antwortete Tony. Sie war inzwischen abgestiegen und führte ihren Palomino-Hengst Diablo zum Stall rüber. "Aber nur die wenigsten von ihnen wohnen richtig hier. In ein paar Stunden werden sich die Meisten auf den Weg zu ihren Familien nach Orendaham machen. Der Rest bezieht dieses kleinere Gebäude dort im Südwesten." Sie wies mit ausgestrecktem Arm auf ein Haus, das vielleicht nur doppelt so groß war, wie Mamorus kleines Häuschen. Mamoru stapfte Tony hinterher in den Stall, wo es angenehm kühl war. Er betrachtete staunend die ganzen Boxen mit den Pferden, während er Tony weiterhin zuhörte. "Alleine könnten wir uns nie um all die Tiere hier kümmern. Neben den Rindern und Pferden gibt es hier auch noch ein paar ... kleinere ... ähm ... Mitbewohner..." Und einer dieser zischte gerade mit einem ohrenbetäubenden Krächzen nahe an Mamorus Gesicht vorbei, drehte eine kleine Runde im Stall und hockte sich dann auf das offene Tor einer Box. Es handelte sich um eine große Krähe, die Mamoru aus kleinen, intelligenten, nachtschwarzen Augen heraus taxierte. Sie öffnete den Schnabel, ließ erneut ein Krächzen ertönen und legte den Kopf schief. "Hast Du mich erschreckt", stöhnte Mamoru und presste rein reflexartig die rechte Hand gegen sein Herz. "Das tut mir Leid!", ertönte eine Mädchenstimme aus dem hinteren Teil des Stalles. Eine junge Indianerin kam angerannt. Das lange, pechschwarze Haar flatterte im Fahrtwind hinter ihr. So ziemlich das Erste, was Mamoru an ihr auffiel, waren die schwarzen Augen. Sie waren so extrem dunkel, dass Mamoru die Pupillen nicht erkennen konnte. Diese Augen besaßen eine Tiefe, als könne man darin versinken. Und sie erweckten irgend etwas tief im Inneren des Herrn der Erde ... so was wie ... Erkennen ... als habe er diese unendliche Schwärze schon einmal gesehen... Das Mädchen mochte etwa genauso alt sein wie er und Tony. Ihre Brust hob und senkte sich im schnellen Takt ihrer Atemzüge, als sie neben der Krähe stehen blieb. "Bleib ganz ruhig, Apollo", redete sie auf das Tier ein. "Kein Grund, sich aufzuregen..." Die Krähe krächzte wieder, breitete die weiten Flügel aus, erhob sich in die Luft und landete schließlich auf der Schulter der jungen Indianerin, deren Jacke offensichtlich mit dickem Leder ausgestattet war, das vor den scharfen Krallen des Vogels schützte. Kratzspuren auf der Jacke bewiesen, dass es wohl völlig normal war, dass die Krähe Apollo dort saß. Nun wandte sich das Mädchen Mamoru zu und kam ihm etwas näher. "Ist Dir etwas passiert?", fragte sie besorgt nach. Diese Augen... Verdammt, Mamoru kannte diese Augen. Aber woher? Woher bloß? Das Gesicht der jungen Indianerin wirkte zart und irgendwie klein, ganz abgesehen von diesen riesigen, nachtschwarzen Augen, die noch dunkler zu sein schienen als die Federn des Vogels auf ihrer Schulter. Die so schon sehr dünnen Lippen waren zu einem blutleeren Strich zusammengepresst. Eine steile Falte hatte sich zwischen den schwarzen Augenbrauen gebildet. Das kleine Stupsnäschen in ihrem Gesicht ließ sie etwas jünger erscheinen, als sie eigentlich war. Überhaupt war sie eine zierliche Person, und alles an ihr hatte etwas Feingliedriges und Zerbrechliches an sich. Nur diese Augen waren etwas Kraftvolles, voll Temperament und voll wildem Geist ... aber irgendwie erinnerten diese Augen Mamoru an tief empfundenen Schmerz und ungekannte Pein. Als würde dieses Mädchen ein düsteres Geheimnis mit sich tragen, das vielleicht das Schicksal der ganzen Welt bedeuten konnte... "Was ist mit Dir?", fragte es. "Du siehst so blass aus. Setz Dich einfach mal hin. Komm her ... ganz langsam ... langsam... Hast Dich sehr erschrocken, was? Geht's?" Sie führte ihn zu einem Strohballen, und ganz so, als habe er keinen eigenen Willen mehr, setzte er sich wortlos und konnte nur noch in diese unsagbar dunklen Augen starren, die ihn magisch anzuziehen schienen. "Ja", brachte er dann endlich hervor. "Mir geht es gut ... glaube ich. Danke. ...Danke, es geht schon." "Meine Güte, es tut mir so wahnsinnig Leid", entschuldigte sich die Indianerin. "Apollo ist sonst ein ganz Lieber, aber er ist sehr misstrauisch gegen Fremde. Er denkt immer, er muss mich vor Allem und Jedem beschützen. Hat er Dich erwischt?" Mamoru fuhr sich über die Wange und stellte fest, dass er sich wohl nichts getan hatte. Er schüttelte den Kopf. Auch Tony kam nun an. Sie hatte sich zuerst um ihren Hengst Diablo kümmern und ihn festbinden müssen. Die Aktion mit der Krähe war so schnell vonstatten gegangen, dass sie gar nicht eher reagieren konnte. "Siehst jedenfalls unverletzt aus", stellte sie fest. Dann wandte sie sich dem Indianermädchen zu. "Übrigens: Das hier ist unser neuer Nachbar." Das Mädchen versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen, wenn es auch ein wenig gequält wirkte. "Mein Name ist Fala. Fala Dreaming Tear. Und ich kann gar nicht oft genug sagen, wie Leid es mir tut..." "Schon gut, schon gut", winkte der Herr der Erde ab. "Mach Dir nichts draus, Du kannst doch nichts dafür. Und mein Name ist Mamoru. Mamoru Chiba. Ein ungewöhnliches Haustier hast Du da, Fala." Fala lächelte ihre Krähe an. "Ungewöhnlich? Findest Du? Also ... ich denke, Apollo passt ausgezeichnet zu mir. Der Name bedeutet übersetzt . Mein Schicksal ist mit diesen starken und klugen Tieren verbunden. Sie führen zur Brücke ins Jenseits und bewachen die verstorbenen Geister unserer Vorfahren." "Und sein Name lautet Apollo, weil irgend einer Deiner Vorfahren Grieche war?", scherzte Mamoru. Er hatte sich inzwischen beruhigt. Auch Fala ging es sichtlich besser. Sie lachte auf und erklärte: "Aber nein! Ich habe ihn nach dem Sonnengott benannt, weil die Sonne ein wichtiges Symbol unseres Volkes ist. Übrigens, siehst Du diesen Appaloosa dort drüben?" Sie wies mit ausgestrecktem Arm in den Stall hinein. In der Stallgasse stand schräg hinter Diablo ein kleineres Pferd, mit weißem Fell und etlichen kleinen, braunen Tupfen. Auch die Haut um das Maul war gesprenkelt. Die Ohren hatte es interessiert nach vorne gerichtet. "Das dort", so fuhr Fala fort, "ist Meine Stute Nolcha. Der Name kommt aus dem Indianischen und bedeutet . Ist sie nicht wunderhübsch?" Mamoru nickte. Er bekam langsam so eine Ahnung, dass ihm pferdetechnisch noch so Einiges bevorstand, wenn er sich weiterhin in Gesellschaft dieser Pferdenarren aufhalten sollte. Doch daran störte er sich nicht; im Gegenteil. Irgendwie fühlte er sich in dieser ungewohnten Umgebung wohl. Ja, vielleicht - so konnte er sich gut vorstellen - würde er selbst auch bald ein anderes Bild von diesen großen und schönen Tieren haben. Er fühlte sich beinahe, als sei er längst mit den Pferden vertraut. "Weißt Du was?", meinte Mamoru zu Fala und lächelte dabei. "Bei uns in Japan ist die Sonne auch etwas sehr Wichtiges. Es wird das genannt. Der rote Punkt auf unserer Fahne soll die Sonne darstellen." Fala lächelte ihn warm an. "Dann haben wir wohl schon eine Menge gemeinsam, was?" "Nee, wie süß! Da ham sich zwo gefunden, wa?", ertönte Ricks Stimme aus dem großen Stalltor. "Ricky, Du bist etwa so taktvoll wie ein Maulesel im Maisfeld", seufzte Tony kopfschüttelnd. "Nix gegen Maulesel!", lachte Rick. "Wo is eigentlich Elly? Ich hab se schon lang nimmer gesehen. Die wird sich doch nich verlaufen ham, wa?" "Mach Dir da mal keinen Kopf", antwortete Tony. "Ich glaub, sie hat irgendwas gesagt, sie müsse noch schnell nach Orendaham. Frag mich nicht, wieso." Rick kaute auf seinem Kaugummi herum und schob sich den Cowboyhut etwas weiter in den Nacken. "Jetz noch? Is doch schon zu spät! Bald isses dunkel, die Sonne steht schon scheiß tief." Darauf zuckte Tony nur mit den Schultern. "Wer ist Elly?", fragte Mamoru, doch das schien Rick überhört zu haben. "Mann, Mann, Mann", fluchte der Cowboy vor sich hin. "Weiber, Weiber. Wenn ihr Gabriel nachher inner Dunkelheit über'n Scheißdreck stolpert und sich die Haxen bricht, is det nich mein Bier, wa? Ich geh se nich suchen, dass det ma' klar is." "Elly kann auf sich aufpassen", meinte Tony dazu nur. "Wer is Elly?", versuchte Mamoru es noch einmal. "Wirst sie noch früh genug kennen lernen", antwortete Fala mit verbissenem Gesichtsausdruck. Ihre Miene verfinsterte sich zusehends. Es war nicht zu übersehen, dass sie von Elly - wer das auch immer sein mochte - nicht allzu viel hielt. "Machst Du Dir denn keine Sorgen?", fragte sie Tony. "Ich hab Besseres zu tun. Guten Tag!", verabschiedete sich Fala und stapfte davon. "Hey!", rief ihr Rick hinterher. "Um Deinen Gaul werd ich mich aber nich kümmern! Das tust Du nachher gefälligst selber!" "Elly und Fala haben keinen guten Start gehabt", erklärte Tony nun endlich Mamoru. "Elly arbeitet nämlich auch hier, weißt Du? Aber irgendwie ... ich weiß auch nicht. Die Chemie stimmt einfach nicht." "Vergiss es", gab auch Rick seinen Senf dazu. "Kannst se auch später noch treffen, da kommste gar nich dran vorbei, wa? Hopp, Kleener. Wir geh'n noch ne Runde rein und genehmigen uns 'n Bierchen." "Ähm", machte Mamoru, "lieber nicht. Ich trinke nicht. Und außerdem muss ich auch wieder nach Hause. Die Anderen machen sich vielleicht schon Gedanken, wo ich stecke. Aber Danke für das Angebot." "Was soll det heißen, Du trinkst nich? Oh, Junge. Du musst noch verdammt viel lernen. Hier kann es scheiß heiß werden. Nix löscht 'n Durst besser als 'n kühles, frisches Bier! Aber Du musst's ja wissen, wa? Tony? Bringste det Greenhorn in seine Heia?" Mamoru knurrte wieder beleidigt und Tony kicherte amüsiert. "Na, klar doch!" "Gut! Bis denne, Kleener. See ya later." Damit verschwand auch Rick. Tony wandte sich um, griff sich ein Tuch, fuhr damit grob über den Sattel, um ihn vom gröbsten Schmutz zu befreien, löste dann den Knoten aus den Zügeln, wo sie Diablo festgebunden hatte, und führte ihn zum Stall raus. "Kommst Du?" Mamoru folgte ihr, trat aus dem Gebäude - und dann fiel ihm etwas auf. "Moment mal ... Diablo ist ja noch größer als Elvis!!!" "Du hast es erfasst", antwortete Tony. "Also, kommst Du endlich?" Mit diesen Worten setzte sie ihren linken Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel hoch. Mamoru setzte sich endlich in Bewegung. "Na denn, auf geht's." "Nee, nee, so nicht", sagte Tony schmunzelnd. "Du wirst hier nicht zu Fuß nebenher laufen. Komm hoch! Du sitzt hinten." Sie holte den Fuß wieder aus dem Steigbügel, rutschte so weit es ging auf dem Sattel nach vorne und machte ihm so viel Platz wie es nur möglich war. "Ich ... halte das ... für keine ... gute Idee", stotterte Mamoru und hob abwehrend die Hände in die Luft. Das Lächeln auf Tonys Lippen blieb, wenn es auch merklich erkaltete. Und als sie ihm dann ein scharfes "Sofort!" zuzischte, beeilte sich der Herr der Erde, der Aufforderung nachzukommen. Tony machte ihm vorne am Sattel genug Platz, damit er sich festhalten konnte. Dann setzte er den Fuß in den Steigbügel, nahm Schwung, zog sich nach oben und ließ sich schlussendlich im Sattel nieder. Er überließ Tony die Steigbügel, legte seine Arme vorsichtig um ihre Hüften und dann konnte der Ritt losgehen. Durch das dünne Hemd hindurch konnten Mamorus Finger die stark ausgeprägte Bauchmuskulatur von Tony ertasten. Sie war ein schlankes Mädchen, zierlich und dabei doch muskulös. Es war lange her, dass Mamoru das letzte Mal einem Mädchen so nahe gekommen war. Er fühlte die sanften, schwingenden Bewegungen ihres Beckens zwischen seinen Schenkeln und eine wohltuende Wärme breitete sich allmählich in seinem Körper aus. Er fühlte, wie sich ihre Schultern gegen seine Brust lehnten. Rein instinktiv zog er sie noch etwas näher an sich heran... "Häng doch nicht im Sattel wie ein Sack Kartoffeln!", mahnte ihn Tony. "Hä? Was? Wie?", schreckte er hoch. Die Schamesröte stieg ihm ins Gesicht, was Tony natürlich nicht sehen konnte, da sie ihm den Rücken zukehrte. Er fühlte sich so richtig schön ertappt. "Na, Du hängst auf mir drauf, als hättest Du keine eigene Wirbelsäule. Brust raus, Schultern zurück, halt den Rücken gerade!", erklärte Tony. "Ach so", nuschelte er. Er versuchte, ihre Worte zu befolgen, ohne wirklich zu wissen, ob das, was er da tat, so auch wirklich richtig war. Aber er würde es ja früh genug lernen. Er sollte ja - wie Rick gesagt hatte - nun Reiten lernen. Ach ja, Rick... "Tony ... nimm's nicht persönlich, aber Du hast Dir da echt einen komischen Freund angelacht. Lustiger Typ, echt. Aber manchmal... Na ja, Du verstehst." Tony lachte amüsiert. "Du meinst Ricky? Er ist nicht mein Freund." "Nicht?", fragte Mamoru interessiert nach. "Nein. Er ist mein großer Bruder. Frederick Taylor." "Frederick?" "Ja", erklärte Tony. "Alle nennen ihn Rick. Nur Mommy nicht. Sie ruft ihn meistens Freddy. Das regt ihn jedes Mal furchtbar auf. Also solltest Du das bleiben lassen." "Hmmm ... mal sehen." Was Tony jetzt natürlich nicht sehen konnte, war das überaus diabolische Grinsen, das sich auf Mamorus Lippen breitgemacht hatte. Aber obwohl sie es nicht sah, konnte sie es offensichtlich spüren. "Ich rate Dir wirklich! Lass es! Zu Deinem eigenen Wohl!" "Schon gut, schon gut." Dann lächelte er. "Weißt Du was, Tony? Ich bin froh, dass zumindest Du Dir die Mühe machst, schön langsam mit mir zu reden. Und Fala auch. Ich hatte schon Angst, jeder hier hätte so eine schnelle Zunge und einen so wahnsinnig breiten Dialekt wie Rick." Tony lachte auf. "Rick ist eben ein Unikum!" "Ja, das ist er wohl", bestätigte der Herr der Erde leise. Als sie an der SilverStar-Ranch ankamen, war es schon gut dunkel geworden. Tony ließ ihn schon einige Meter vor dem eigentlichen Hof absteigen. Sie verabschiedeten sich und Tony spornte Diablo zu einem Affenzahn an. Beide verschwanden in einer großen, dunklen Staubwolke. Als Mamoru die Veranda betrat, saß da Kioku auf einem Stuhl. Sie hatte wahrscheinlich eine ganze Weile auf ihn gewartet. "Na, Du kleiner Rumtreiber? Wo warst Du so lange? Kannst nicht mal sagen, wohin es Dich verschlägt! Die Welt da draußen ist groß und gefährlich, das weißt Du doch! Also?" "Wie war das mit eigener Wohnung, und Eigenverantwortung, und ich-bin-auf-dem-Weg-zum-Erwachsenwerden?", maulte Mamoru. "Ich hab die Nachbarn kennen gelernt. Nette Leute, ehrlich! Du hättest das sehen sollen! Die haben ganz viele Tiere!" "Ja", antwortete Kioku naserümpfend, "ist nicht zu überriechen. Ich würde vorschlagen, Du gehst gleich mal die Dusche in Deiner neuen Wohnung einweihen, Kleiner, Du stinkst nach Pferd, das ist ne wahre Pracht." , dachte Mamoru. "Was gibt's zu essen?", fragte er laut. Seine Tante grinste ihn auf die bösartigste Art und Weise an, zu der ein Mensch in der Lage war. "Also, mein großer Mister Eigenverantwortung, was es in Deinem Haushalt zu essen gibt, weiß ich nicht. Ich jedenfalls hatte ein fantastisches Abendessen. Ich hab Dir etwas Brot und Käse in Deine Küche gelegt. Was Du großartig daraus zauberst, ist Deine Angelegenheit." "Gute Nacht", brummte er und verschwand in seinem kleinen Häuschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)