Do you know... von mathilda (Yukixkyo) ================================================================================ Kapitel 8: I wanted to be respected, but all what I got was hate ---------------------------------------------------------------- "Kyo!!" Na toll. Da dachte ich, ich könnte endlich schlafen und dann wird schon wieder nach mir verlangt! Auch wenn das hier ohnehin keinen interessiert, ich habe morgen SCHULE!! "Kyo, verdammte sch***! STEH AUF!!" in einer Mischung aus Entsetzen, Angst und Hilflosigkeit starrt mich Haru an. "W...was machst du denn hier?!" irritiert starre ich Mister Kuh an. Was hat der Typ hier zu suchen?! Sag jetzt nicht, dass Akito beschlossen hat, dass ich wieder zurück muss! Das kann er sich abschminken, ich geh nicht mehr zurück! "Kyo!! Du musst mitkommen!! Yuki dreht durch!" einen abschätzenden Blick auf mich später fügt er hinzu, ich solle mir zuvor noch etwas anziehen. "Yuki!!" Einstimmig rufen ich und Hatsuharu nach unserem Cousin. Dieser bremst nicht, nein, er beschleunigt sogar etwas und rennt unaufhaltsam auf den Krater zu, wo, bis zu dem Bombenanschlag letzte Woche, die katholische Schwesternschaft untergebracht war, die sich um die viele verwahrlosten Kinder in der Gegend bemüht hatte. Und dann sprang er. Einfach so. Hatte ich geglaubt nichts mehr vom Leben zu erwarten? Wie falsch ich lag merkte ich erst, als ich auf Yukis bewegungslosen Körper zurannte, stolperte, und schließlich neben ihm auf dem Boden aufkam. "SCH***E!! Mach die Augen auf, Alter!! Lass den Mist!!" Yuki reagierte nicht. Ich erkannte an einem Knirschen hinter mir, dass Haru dort haltgemacht hatte. "Ist er tot?" ängstlich starrt er auf das aschfahle Gesicht unseres Vetters, was im bleichen Mondschein gespenstisch schimmert. Selbst im Dunkeln sehe ich, die tiefen Ränder unter seinen Augen. Noch während ich überlege, was es sein konnte, das Yuki so dermaßen fertig gemacht hat, schimpfe ich mich innerlich dafür aus, DASS ich mir diese Frage überhaupt stelle. Ohne Haru weiter zu beachten, neige ich mein Ohr zu seinem Mund. Als ich den leichten Hauch an meinem Ohrläppchen spüre, schleicht sich ein erleichtertes Lächeln über mein Gesicht. "Nein. Er lebt." Sage ich, ohne mich zu Haru um zu drehen, dann füge ich mehr zu mir selbst hinzu "Er ist auch nicht der Typ, der so einfach stirbt." Ich taste behutsam nach eventuellen Knochenbrüchen, kann aber nichts feststellen. Offensichtlich würde mein ehemaliger Rivale mit einigen Hämatomen und einer Gehirnerschütterung davon kommen. Nachdem ich zu diesem Ergebnis gekommen war, bedeutete ich dem ungewöhnlich stummen Haru, dass er mir helfen sollte ihn zu mir nach Hause zutragen. Irgendwelche Notrufmaßnahmen würden um diese Uhrzeit und in diesem Stadtteil erfolglos sein. Als ich und Hatsuharu den Bewusstlosen schon ein ganzes Stück die Straße hinaufgeschleppt haben bricht Haru endlich das Schweigen. "Sag, Kyo...warum bist du eigentlich gegangen? Du kannst dein jetziges Leben hier nicht gerade als besonders komfortabel bezeichnet! Du hattest es zu Hause bei Shigure, doch viel besser!" Ich habe ihn noch nie unsicher gesehen. Er war eigentlich immer gelassen und hat selbst als Black-Haru immer eher andere in den Wahnsinn getrieben, als sein Selbstbewusstsein zu verlieren. "Ich habe bemerkt, dass ich dass, was ich mir wünschte nie bekommen werde." Ich blicke Haru nicht an, er soll nicht die Desillusionierung in meinen Augen sehen. SO nah ist er mir nun auch wieder nicht. "Ich wollte Anerkennung. So angenommen werden, wie ich bin. Als Kyo Soma, der zufällig nun mal mit einem ziemlich derben Erbfehler belastet ist. Aber DAS hätte ich nie erreicht. Selbst wenn ich `die Ratte' besiegte hätte, wäre ich immer noch die ungewollte Katze. Als ich das begriffen habe, sah ich keinen Sinn mehr darin, weiter gegen Yuki zu kämpfen." Wenig später erreichen wir erschöpft mein momentanes Wohnhaus. Nach einen Moment Überlegen entschließe ich mich, Yuki ohne Haru die Treppen hinauf in mein Zimmer zu verfrachten. Auch in diesem Haus gibt es so etwas wie Nachtruhe und auch wenn diese später losgeht und endet, als in anderen Häusern, gab es einen nicht zu unterschätzenden Krach, wenn man sich nicht an die Regeln hielt. Auf Samtpfoten musste man gehen können um die hellhörige Treppe hinauf zu kommen, ohne dabei ein Percussion-Gig zu veranstalten. Und mit eleganten Katzenpfötchen konnte unser kleines Rindvieh nun mal nicht dienen. Ich schickte den Kuhfluchträger also nach Hause und hievte einen gewissen Cousin in mein Zimmer. Dort muss ich Yuki erst mal auf dem Teppich zwischenlagern, da mein neues Bett - Mit Gestell und um einiges breiter, als die alte Matratze- noch von den Spuren meines letzten Kunden verziert wird. Es mag sich seltsam anhören, aber ich habe einen Deal mit Koami, dass ich nach jedem Kunden die Wäsche wechseln darf. Es ist einfach hygienischer so. Apropos hygienisch! Ich stehe gerade vor den ernst zu nehmenden Problem, dass ich Yuki AUSZIEHEN muss. Seine Kleider sehen gelinde gesagt aus, als hätte er gerade eine Reise zu den schönsten Kanalisationen der Welt hinter sich. Es ist ein Wunder, dass sie noch nicht steif sind wie ein Brett. Es ist aber etwas anderes, ob man einem wildfremden Menschen mal eben entkleidet und ihm den allerwertesten hinhält, oder ob man die Person entblättern soll, die man liebt. Um mich seelisch darauf vorzubereiten, fange ich an die Laken zu erneuen. Diese sonst eher ungern verrichtete Pflicht, geht auf einmal viel zu schnell vonstatten. Mit gerötetem Gesicht, etwas mir seit Ewigkeiten nicht mehr passiert ist, öffne ich die dunkelblaue Übergangsjacke, welche der Bewusstlose trägt und lasse sie über die schlanken Schultern gleiten. Alsdann wandern meine zitternden Hände zu dem chinesisch geschnitten Stehkragen des Hemdes. Immer wieder muss ich mich zur Ordnung rufen. Muss die aufkommenden Emotionen einzudämmen, die mich zu überfluten drohen. Muss mir auf die Zunge beißen um nicht anzufangen zu heulen, wie ein Mädchen. Muss meine Hände bewachen, damit sie nicht anfangen an Ort zu wandern, die untersagt sind. KYO! Verdammt reiß' dich zusammen!! Du hast Yuki oft genug unbekleidet gesehen! Du wirst auch ein weiteres Mal überleben! schließlich, nach schier endlosen Höllenqualen, liegt mein Cousin nur mit seiner Boxershorts bekleidet auf meinem Bett. Unschlüssig bleibe ich davor stehen und betrachte den entspannten Körper vor mir. Wenn er wach wäre, wäre er ganz sich nicht entspannt. Ich überlege einen Moment, dann beginne ich in dem Chaos auf dem Tisch nach der Packung Kopfschmerztabletten zu fahnden. Wenn Yuki aufwacht, hat er bestimmt wahnsinnige Kopfschmerzen. "Kyo?" Leise und ungläubig klingt deine Stimme und doch zerschneidet sie die Stille im Innern des Raumes schärfer als jedes Schwert. Ich fahre zusammen und wende mich dir zu. Du sitzt auf recht da und bombardierst mich mit fragenden Blicken. Ich greife nach einer Wasserflasche neben dem Tisch und komme die Tabletten in der anderen Hand auf dich zu. Du fixierst mich wie hypnotisiert. "Hier. Du solltest was davon einnehmen, damit die Kopfschmerzen nachlassen." Murmel ich und komme mir, wie so oft, unter deinen Blicken schrecklich verabscheuungswürdig vor. Du jedoch wischst mir die Plastikflasche aus der Hand, sodass sie mit einem leisen Klappern auf den Boden aufkommt. Und drückst mich selber in die Kissen. Völlig unvorbereitet, kann ich deiner Handlung nichts entgegensetzen und finde mich einige Sekundenbruchteile später auf den Rücken, die Hände durch dich rechts und links neben meinem Kopf gehalten, wieder. "Kyo... hasst du mich denn wirklich sosehr, dass deine Zukunft und deinen Körper verkaufst, um nicht in meiner Nähe sein zu müssen?!" Meine Lippen bewegen sich stumm, doch kein Ton entweicht ihnen. Ich höre Sorge aus deinem Worten heraus. Sorge und die altbekannte Wut. Ich schließe die Augen und mache mich auf die ersten Schläge gefasst. Aber sie kommen nicht. Stattdessen spüre ich wie sich dein warmer Körper gegen meinen schmiegt. "Bin ich dir denn nicht mal eine Antwort wert?" Öh...HÄ? Hallo? Ich nix verstehe...? irritiert öffne ich die Augen wieder und schiele vorsichtig mein Kinn abwärts, vergeblich versuche ich dir ins Gesicht zu gehen. Nur dein silbriger Haarschopf lässt sich aus meinen Blickwinkel erkennen. "Yuki, ist bei der deiner `In-den-tod-stürz-aktion' zufällig die eine oder andere Hirnzelle zu Schaden gekommen?" gebe ich bemüht ruhig zum besten. Ich muss mich arg zusammenreißen, den Spieß nicht umzudrehen! Unter dir zu liegen, hat für mich von jeher einen negativen Beigeschmack. "Geh von mir runter! Ich kämpfe nicht mit Verletzten." sage ich, Sachlichkeit bestrebend. Ich lüge, er weiß es. Ich spüre, wie er sich noch etwas näher an mich drängt. Es gibt andere Gründe, warum ich mich nicht mehr mit ihm schlagen möchte. Und einer davon macht sich gerade extrem unpassend etwas weiter im Süden bemerkt. "Nein." Dein Atemhauch prickelt auf der Haut in meiner Halsbeuge. Ehe ich weiter darüber nachgedacht habe, habe ich mich aufgebäumt und dich nach unten manövriert. Oh mann, manchmal bin ich echt sowas von blöd. Da sitze ich am Schreibtisch und will eigentlich Englisch für die Klausur morgen lernen und was kommt raus? DAS! Toll, hab ich ja klasse gemacht! Und wie soll ich jetzt bitte die morgige Arbeit lebend überstehen?! Wie dem auch sei, ich freu mich immer über reviews. Gute Nacht Thildchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)