Oneshots von Saki-chan ================================================================================ Kapitel 1: Yukimatsuri ---------------------- Yukimatsuri Bedächtig strich sich das Mädchen die Falten ihres Kimonos glatt und prüfte erneut ihre Frisur, die in rosa Strähnen aus ihrem Dutt hingen. Dann nahm sie lächelnd ihre kleine Tasche an sich und betrat zögernd den großen Platz, an dem das Yukimatsuri, das Schneefest, stattfand. Um sie herum liefen Menschen, die meisten festlich gekleidet in einem Yukata, die das bunte Treiben auf dem Fest genossen. Das Mädchen schaute sich um und bemerkte, dass es mittlerweile ziemlich kalt geworden war. Und als sie ihren Blick gen Himmel richtete, fielen bereits die ersten Schneeflocken auf ihre Nase. 'Vielleicht hättest du dir eine Jacke mit nehmen sollen, liebe Sakura...' Sie verfluche sich in Gedanken für ihre Dummheit und ging weiter. Drei Kinder liefen lachend an ihr vorbei und sie musste schmunzeln, weil zwei dieser Knirps starke Ähnlichkeiten mit Naruto und Konohamaru aufwiesen. Sie prusteten los und erwarteten begierig, dass genug Schnee für eine Schneeballschlacht auf dem Boden liegen blieb, auf dass ganz Konoha in einer weißen Pracht gebettet sein würde. Einer der Jungen schaute auf und wandte sich direkt zu ihr. Das Mädchen schenkte ihm ein sanftes Lächeln, bevor sie sich weiter auf den Weg über das Fest machte. An einem Stand mit heißem Tee stand eine Familie, die kleine Tochter zog gerade ihre Handschuhe aus und versuchte ein paar der kristallinen Schneeflocken zu fangen, doch enttäuschender Weise schmolzen sie in ihren Händen dahin. Ihre Eltern musterten ihr Kleine erfreut und genossen die Wärme, die ihnen die heißen Tassen schenkten, die sie behutsam in ihren Händen hielten. Sakura verlies diese vertraute Familienszene und schlenderte weiter, warf der dreiköpfigen Familie aber noch einmal einen sehnsüchtigen Blick zu. Früher war sie genauso mit ihren Eltern auf einer Bank gesessen oder an einer Bude gestanden und hätte die Zuneigung ihrer Familie ausgekostet. All diese Erinnerung machten sie wieder etwas melancholisch und sie schalt sich, dass sie wenigstens den heutigen Tag geniessen und nicht mit gedrückter Stimmung in Erinnerungen schwelgen sollte. Nach einer kurzen Zeit war sie zu einer Bank gekommen, auf der ein Liebespaar saß und schüchtern Händchen hielt. Die beiden erinnerten Sakura unwillkürlich an Hinata und Naruto, die so immer zusammen durch die Stadt schlenderten. Das Mädchen setzte sich auf eine der anderen Bänke und lies ihrer Gedanken schweifen. Weg von diesem Fest. Weg von Konoha. Weg von dieser Kälte, die alles umgab //Vorsichtig kniete Sakura nieder und wischte etwas Dreck von einem grauen Grabstein, der sich nicht weiter von den anderen Grabsteinen auf diesem Friedhof unterschied. Aber für sie war er speziell, unterschied sich von allen anderen. Schließlich war es dieser Grabstein, auf dem die Namen ihrer Eltern eingraviert waren.// Sakura öffnete wieder ihre Augen. Es war gar nicht mehr so kalt, wie sie es zuvor empfunden hatte. Ihre Eltern waren jetzt schon wirklich lange tot und sie hatte jetzt wirklich überhaupt kein Bedürfnis sich mit ihrer derzeitigen Einsamkeit auseinander zu setzen. Sie stand auf und warf dem Bank-Päarchen noch einen finalen Blick zu, bevor sie ihre Beine in Bewegung versetzte und langsam diesen Ort verlies. Ihr Blick wanderte durch die Massen, die sich an ihr vorbei schoben. Hatte Sakura sich getäuscht oder waren gerade Ino, Shikamaru und Chôji an ihr vorbei gekommen? Wie auch immer! Zumindestens war sie sich sicher, dass da hinten eine genervte Tsunade lang lief, dicht gefolgt von einem angetrunkenen Jiraiya und einer verzweifelten Shizune. Vorsichtig setzte Sakura sich an einen, etwas abseits vom Fest stehenden Baum, sehr darauf bedacht, dass ihr Curry, dass sie sich an einem der vielen Stände gekauft hatte, nicht vom Teller fiel. "Ohayo Sakura-chan!" wurde sie von einer ihr bekannten Stimme aus ihren Gedanken gerissen. "Uhm?!" Sie drehte sich einer schwarzhaarigen Frau zu. "Mochi mochi, Anko-sama!" grinste sie fröhlich. "Uunsho!" Schwer lies sich die ehemalige Schülerin Orochimarus neben Sakura fallen. "Ein Tag auf diesem Fest ist anstrengend!!!" Sie atmete erschöpft aus. "Saa...." lachte Sakura und führte einen vollen Löffel mit Curry in ihren Mund. "Oishii!!!" rief sie fröhlich aus! "Es schmeckt wunderbar!!!" Das Mädchen bot Anko ein bisschen Curry an, doch diese lehnte dankbar ab mit der Begründung, dass sie sich schon mit Dango zugestopft hatte. "Hübsch siehst du aus!" bemerkte Anko während sie Sakuras grünen Kimono mit dem Kirschblütenmotiv bewunderte. Sakura begutachtete die ältere Frau. Natürlich trug sie ihre regulären Sachen und hatte sich in keinem Fall überhaupt ein bisschen für das Fest zurecht gemacht. "Bist du alleine hier, Sakura-chan?" fragte sie nachdenklich. "Hai!" machte Sakura und folgte Ankos Blick zum Fest. "Und was ist mit dir, Anko-sama?" Die Angesprochene errötete leicht. "Ich warte auf jemanden und hoffe, dass er bald mal erscheint!!! Ich warte schon gut eine geschlagene halbe Stunde, bis ich dich getroffen habe!" Dem Mädchen lief ein Schauer über den Rücken. 'Trifft sich Anko-sama etwa mit Kakashi-sensei?' Sie schüttelte diese Idee ab. Das wäre irgendwie.... grotesk..... Etwa zehn Minuten später bemerkte Sakura, wie jemand auf die beiden zu kam. Mit langsamen, ruhigen Schritten. Ihr Kopf ruckte hoch und sie sah, wie vor ihnen ein hochgewachsener Mann stand. "Morino Ibiki!!!!! Du bist mindestens eine Stunde zu spät!!!!!!!!!!!" fauchte Anko böse und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Sakuras Augen weiteten sich. 'Er?!' "Es tut mir Leid! Ich hab's vergessen!" entschuldigte Ibiki sich gelangweilt und wurde mit noch mehr bösen Blicken gestraft. "Du vergisst mich also...?!!!!!!" fauchte Anko weiter. Sakura verabschiedete sich von dem ungleichen Paar und sah wie die beiden weggingen, wobei Ibiki immer nur genervt mit dem Kopf nickte, während Anko sich lautstark über ihn beschwerte. Sie seufzte und setzte ihren eigenen Weg über das Fest fort. Mittlerweile war immer mehr Schnee gefallen, sodass er bereits bis zu ihren Knöcheln reichte. Fröstelnd rieb das Mädchen ihre Oberarme und suchte nach dem Stand mit dem heißen Tee, den sie vorhin noch erblickt hatte. Jetzt konnte sie ihn nicht mehr wiederfinden. Sie atmete erleichtert aus, als die den gesuchten Stand endlich wiedergefunden hatte. "Ich hätte gern eine grünen Tee!" lächelte sie der Bedienung entgegen, die nur nickte und sich daran machte einen Becher mit der heißen Flüssigkeit zu befüllen. "Bei so einem scheiß kalten Wetter geht nichts über heißen Sake!!!" lachte jemand neben Sakura und sie wandte sich um, nur damit sie Jiraiyas grinsendes Gesicht ausmachen konnte. "Du bist betrunken!" stellte das Mädchen fest. "Stimmt!!!" grölte Narutos Meister und schlug Sakura fest auf die Schulter. "Und weil ich außerdem so ein netter Kerl bin, lade ich dich zu etwas Sake ein!!!" lallte er und wäre dabei fast gestolpert. "Nein, Danke!!!" grollte Tsunades Schülerin und rieb sich ihre schmerzende Schulter. Beleidigt schob Jiraiya seine Oberlippe hervor und murmelte irgendetwas von "so süß, aber zu wählerisch". Sakura schüttelte nur den Kopf. 'Kaum gibt es hier ein Fest, sieht er es gleich als einen Grund sich gehen zu lassen....' Vorsichtig half Sakura Jiraiya beim Gehen. Er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt um nicht um zu fallen und stützte sich so mit seinem vollen Gewicht auf Mädchen. "Haha!" lachte er. "E-ein neuer Rekord......!!! So v-viel habe isch nosch nie getrunken!!!!" 'Dafür bist du so sturzbetrunken, dass du nicht einmal mehr alleine gehen kannst!!!' kam es von einer aufgebrachten inneren Sakura. Behutsam lies sie ihn sich auf eine Bank niedersetzen und beobachtete, wie er sich angeregt mit einem Busch unterhielt. "Jiraiya!!!!!!!!!" Sakura hört wie jemand hinter ihr den Namen des Betrunkenen ausschimpfte. Und sie kannte diese Stimme, die nach übermäßigem Alkoholgenuß klang. Es war die Stimme ihrer Lehrerin und fünften Hokage dieses Dorfes, Tsunade. "Du Feigling, du hascht misch alleine gelaschen und disch weiter volllaufen laschen???" knurrte sie und torkelte auf die Bank zu. Sakura lächelte und schlich sich weg. Jetzt würde es ein Gewitter geben und sie wollte nicht eine der Leid tragenden Opfer sein, die nur zufällig in der Nähe des Unglücks standen sein. Tsunades Wutausbrüchen versuchte jeder zu entgehen. Erschöpft und frierend lies das Mädchen sich an eine Wand fallen. Etwas enttäuscht seufzte sie auf. Alle Freunde und Bekannte, die sie getroffen hatte, waren nicht alleine gewesen oder nur für eine kurze Zeit, während sie selber niemanden hatte mit dem sie dieses Fest zusammen hätte genießen können. Sie rieb sich wieder die Oberarme. Wieso hatte ihr diese extreme Kälte vorhin hoch nicht so viel ausgemacht? Wieso zerrte sie erst jetzt so an ihrer Kraft und entriss ihren Muskeln jegliche Motivation sich weiter zu bewegen? "Hey!" Sakura sah sich um. Ihre Augen weiteten sich. Sechs Schritte entfernt zu ihrer linken stand Sasuke, wie immer mit den Händen in den Hosentaschen. Er trug eine schwarze Jacke, schwarze lange Jeans und ein blaues T-Shirt. "Hast du keine Jacke mit?" kam die rhetorische Frage von ihm. Sie lächelte. "Ich habe sie vergessen und es war mir zu weit noch einmal nach Hause zu gehen." Gab sie ehrlich zurück. Schweigend zog er seine Jacke aus und warf sie Sakura zu. "Das kann ich nicht annehmen! Sonst frierst du noch und erkältest dich!" machte sie verwundert. "Nimm sie einfach!!" grummelte er genervt. Vorsichtig zog Sakura die viel zu große Jacke an und fühlte, wie ihre Arme langsam wieder auftauten. "Du solltest lieber nach Hause!" bemerkte Sasuke kühl und deutete auf ihre zitternden Finger und blauen Lippen. Als Antwort bekam er ein energisches Kopfschütteln. "Das ist mir zu weit weg! Außerdem hat meine Tante heute ihren Freund aus dem Nachbardorf zu Besuch! Ich will die beiden Turteltauben auf keine Fall stören!" brachte sie entschlossen hervor. Sasuke nickte kurz und seufzte. Sie war so stur. Er ging auf sie zu, packte sie bei der Hand und zog sie über das Fest hinter sich her. "Eh.... Sasuke-kun, was wird das?!" fragte sie verunsichert und lies sich weiter ziehen. "Wenn du nicht nach Hause kannst, kommst du halt mit zu mir!" brachte er bestimmend hervor und zog sie weiter. Sakura errötete und lächelte schüchtern. "Danke, Sasuke-kun..." "Noch was, Sakura..." Sie horchte auf. "Was denn?" Sein Gesicht war ihr abgewandt, sodass sie nur seinen Hinterkopf sah und nicht bemerkte, wie auch er errötete. "Der Kimono..... Er .... steht dir gut!" ENDE!!!! Saki-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)