As Cold As Ice von abgemeldet (Narcissa X Lucius - Kapitel 10 ist da!) ================================================================================ Kapitel 4: Indignity -------------------- Endlich geschafft! ^_____^ Ich bin ewig an diesem Kapitel festgehangen, bis mir eine brauchbare Idee gekommen ist. Dafür bin ich aber recht zufrieden. Warum dieses Kapitel "Indignity", also "Demütigung" heisst, erfahrt ihr am Ende des Kapitels. As Cold As Ice Kapitel 4: Indignity Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich an: "Also, was tust du hier?" "Spazieren gehen?", fragte ich mit einem überheblichen Tonfall. Malfoy sah mich verächtlich an: "Ja, natürlich, und wie der Zufall es will, bleibst du genau in dem Moment vor Dumbledores Büro stehen, in dem ich herauskomme." "Du hast es erfasst!", erwiderte ich. Er sah mich spöttisch an: "Natürlich. Du hast dir einfach Sorgen um mich gemacht, so sieht's aus!" Ich rümpfte die Nase: "Sonst hast du noch alle Tassen im Schrank? In deinen Träumen vielleicht!" "Da träume ich sowieso immer von dir!", kam es leichthin von ihm. Ich verengte die Augen etwas und sah ihn schief an: "Natürlich. Immer dann, wenn du nicht gerade mit einer Hufflepuff mit Körbchengröße C im Bett bist!" Er zog eine Augenbraue hoch: "Du bist ja bestens über meine nächtlichen Besuche informiert. Also doch eifersüchtig?" "Eher würde ich Snape küssen!" Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging in Richtung Slytherin-Gemeinschaftsraum davon. In der ersten Stunde hatten wir Verwandlung, zusammen mit den Gryffindors. Ich saß in der vorletzten Reihe neben Rudolphus - und direkt hinter Potty-Baby und Evans. Mal ganz ernsthaft, beinahe hätte ich mich übergeben - mitten auf die Schulbank. Potty-Baby und Evans zu beobachten war nicht so ein angenehmer Zeitvertreib, wie manche vielleicht denken. Gut, eigentlich denkt das keiner. Entweder sind es Slytherins, die beide nicht leiden könne, oder irgendwelche Mädchen, die eifersüchtig auf Evans sind und sie am liebsten hinterrücks im Schlaf erstechen würden - ich würde mich übrigens gerne dazu bereit erklären, das Messer zu besorgen, wenn auch aus anderen Gründen - oder Kerle, die auf Potty-Baby eifersüchtig waren. Potty-Baby und Evans, das Traumpaar der Schule. Widerlich. Gerade fuhr Potty-Baby mit seiner Hand auf Evans' Oberschenkel entlang. Sie kicherte und schob ihm einen kleinen Zettel zu. Daraufhin errötete Potter und grinste. Moment. Potter wird ROT? Den Zettel musste ich unbedingt haben! Was mochte wohl auf einem Zettel stehen, der POTTER zum Erröten bringt? In diesem Moment schallte Professor McGonagalls Stimme durch den Raum: "Mr. Potter, Miss Evans, würde sie bitte ihre Turteleien auf später verschieben?" "Ja, Professor McGonagall!", antwortete Evans brav. Ganz die musterhafte Schulsprecherin, sie war wirklich eine gute Schauspielerin. Genau in diesem Moment fuhr Potter mit einer Hand unter ihr weißes Männerhemd - wem das wohl gehörte? Wirklich sehr schwer zu erraten - und Evans fing laut an zu kichern. Professor McGonagall fauchte: "Potter! Evans! Sie kommen beide nach der Stunde zu mir!" Ja, ich mochte diese Frau doch schon immer! Nach der Stunde strömten die Schüler aus dem Raum und gingen zu "Geschichte der Zauberei". Ich duckte mich hinter meine Bank, als Potty-Baby und Evans beide ihre Schultaschen auf ihren Plätzen stehen ließen und vor zu McGonagall gingen, die sofort anfing, ihnen eine Predigt über das Verhalten im Unterricht zu halten. Langsam und geduckt schlich ich mich eine Reihe weiter vor und nahm Evans' Schultasche von dem Stuhl. Ich hatte gesehen, wie sie den Zettel darin verschwinden ließ. Langsam und vorsichtig, um ja nicht bemerkt zu werden, öffnete ich die Schnalle und fing an, den Zettel zu suchen. Federkiele, Tinte, Bücher, Pergamentrollen... Und hier ein kleiner, dicht beschriebener Zettel. Ich ließ ihn in meinem Umhang verschwinden, schloss die Schnalle wieder und begab mich dann unbemerkt aus dem Raum. Schön, schön. Wollten wir doch mal sehen, was da drauf stand. In diesem Moment hörte ich Schritte, die sich näherten. McGonagall war anscheinend mit ihrer Predigt fertig und hatte Potty und Evans entlassen. Also machte ich, dass ich davon kam. In der nächsten Stunde bei Professor Binns holte ich den Zettel aus meinem Umhang und vergewisserte mich, dass mich niemand beobachtete. Zum Glück - oder eher: Leider? - hatten wir mit den Hufflepuffs, absoluten Schnarchnasen, Unterricht. Also bestand keine Gefahr, von dem Schülersprecherpaar entdeckt zu werden. Ich faltete den Zettel auseinander und las. "He, mein süßer Hase, letzte Nacht war wirklich wunderschön." Soso, war sie das? Ich erinnere mich daran, dass du einen Schockzauber bekommen hast, Evans. "Ich hätte nie gedacht, dass du so zärtlich sein kannst." Ich nahm einfach mal an, dass es hier nicht um das Auf-die-Krankenstation-tragen ging. "Besonders gut gefallen hat mir, als du das mit deinen Zähnen gemacht hast? du weißt schon, was ich meine!" Aber ich wusste es nicht. Und ich wollte es auch gar nicht wissen! "Es war wirklich spannend, fast von Madame Pomfrey erwischt zu werden. Das sollten wir öfter probieren." Igitt! Schluss! Aus! Das war ja ekelhaft! Ich zog eine Grimasse und schauderte. Was Malfoy gesehen hatte. Er saß zwei Plätze von mir entfernt. Schon war ein Zettel auf meinem Tisch gelandet. "Was ist los, Prinzesschen? Ist dir schlecht?" Ich runzelte die Stirn. Ja, jetzt schon. "Was geht dich das an, Malfoy?" Die Antwort kam sofort. "Ich will doch bloß wissen, ob es meiner Zukünftigen gut geht!" Idiot. Du nervst. Ich knüllte den Zettel zusammen und warf ihn auf den Boden. Sofort folgte ein strafender Blick von Malfoy. "Geht man so mit den Liebesbriefen des Verlobten um?" "Dein Gekritzel kann man ja wohl kaum Liebesbrief nennen." Dieser Meinung war er anscheinend auch, denn es kam keine Antwort. Zufrieden lehnte ich mich zurück und hörte konzentriert dem Unterricht zu. Naja. Mehr oder weniger zumindest. Nach "Geschichte der Zauberei" hatten wir noch eine Stunde Kräuterkunde mit den Ravenclaws. Und dann - endlich - Mittagspause. Die Schüler strömten alle in die Große Halle. Ich verspürte keinen Appetit - eigentlich wie immer -, darum ging ich in die Bibliothek. Die Zeit konnte auch sinnvoll genutzt werden. Als ich die Bibliothek betrat und mich mit einem Buch in die hinterste Ecke, weit weg von Madame Pinces wachsamen Augen, erwartete mich eine Überraschung. Auf meinem Stammplatz saß niemand anderes als Sirius Black. Vertieft in ein Buch mit dunkelgrünem Einband. Sirius Black. Wann war der zum letzten Mal in der Bibliothek? Wusste er überhaupt, was Bücher waren? Wie auch immer. Jedenfalls saß er auf meinem Stammplatz und das würde ich mir ganz sicher nicht gefallen lassen. Ich ging zu ihm und knallte mein Buch geräuschvoll auf den Tisch. Sirius zuckte zusammen und sah auf. Als er mich entdeckte, zog er fragend eine Augenbraue hoch und meinte kühl: "Hallo, Cousinchen." "Hallo, Verräter!", zischte ich daraufhin. "Was gibt's?", fragte er und wandte den Blick ungerührt wieder auf sein Buch. "Ist dir klar, wo du gerade sitzt?", fragte ich leise und mit einem drohenden Unterton. Gut, der drohende Unterton war wahrscheinlich nicht gerade wirkungsvoll. Immerhin war er größer und stärker. Aber ich hatte Slytherin auf meiner Seite! Und er Gryffindor. So gesehen könnte man das glatt "Kampf der Giganten" nennen. Obwohl - nein, eigentlich eher nicht. Was fantasierte ich mir da für einen Schwachsinn zusammen? Sirius sah erstaunt auf: "Auf einem Stuhl in der Bibliothek?" Ich verdrehte die Augen: "Du weißt ganz genau, dass das mein Stammplatz ist, Black! Außerdem ist es ziemlich seltsam, dass du nicht beim Essen bist." "Völlig korrekt, Black!", erwiderte er ruhig, klappte sein Buch zu und stand auf. Er war fast etwas über einen halben Kopf größer als ich. "Also, was willst du?", fragte ich eisig. Natürlich erweckte ich einen gelangweilten Eindruck, aber in Wirklichkeit war ich ziemlich neugierig. Wir hatten seit einigen Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, also was wollte er auf einmal von mir? "Lass James und Lily in Ruhe!", sagte er knapp und funkelte mich aus seinen dunklen Augen wütend an. Ich zog überrascht eine Augenbraue hoch. Eigentlich hätte ich mir das doch denken können. Siri verteidigt seine kleinen Freunde Jamie und Lilymaus. Wie nett. "Hab ich ihnen etwas getan? Herrje, tut mir das Leid! Wie konnte das nur passieren? Dabei weiß doch jeder, dass ich die beiden mag. Wirklich, sie sind geradezu meine besten Freunde!" Sirius musterte mich mit einer seltsamen Mischung aus Wut und Verachtung: "Du weißt ganz genau, wovon ich rede." "Nein, nicht wirklich!", sagte ich ehrlich. "Ich habe gesehen, wie du den Brief aus Lilys Tasche genommen hast. Und ich weiß auch ganz genau, dass du sie neulich in der Bibliothek belauscht hast. Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich würde die raten, vorsichtig zu sein!", sagte er bedrohlich. "Sonst?" Halt, Moment. Das eben war nicht meine Stimme. Ich drehte mich langsam um. Natürlich stand - etwa fünf Meter entfernt - niemand anderes als Lucius Malfoy. Was war denn heute los?! Tag der Idioten? Malfoy kam näher, stellte sich neben mich und legte beschützend einen Arm um meine Hüfte. Was sollte denn das jetzt? War ich sein Eigentum?! Aber an der Stelle, an der seine Hand lag, kribbelte es leicht. Ich konnte seine Körperwärme - ja, auch ein Mensch wie Malfoy hat eine natürliche Körperwärme - durch meinen Umhang spüren. "Sonst werden einige Dinge passieren, die euch sicher nicht gefallen werden", antwortete Sirius. "Damit werden wir wohl leben müssen!", erwiderte Malfoy. Als Sirius nichts sagte, nickte er mit dem Kopf zur Tür: "Verschwinde, Black!" Sirius warf uns beiden noch einen warnenden Blick zu. Dann verschwand er allerdings ohne ein weiteres Wort. Malfoy schlang auch noch den anderen Arm um meine Hüfte, sodass er mich nun von hinten umarmte. Ansonsten ging es dem aber schon noch gut, oder?! Aber irgendwie fühlte es sich gut an. Ich gebe das wirklich nicht gern zu, aber es ist die Wahrheit. Als ich mich nicht bewegte, beugte er seinen Kopf ein wenig nach vorne und hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Es prickelte an dieser Stelle und eine Gänsehaut überlief mich. "Jetzt reicht's aber!", meinte ich grob und befreite mich aus seinen Armen. Oder besser - ich versuchte es. Ich könnte meine vergeblichen Befreiungsversuche auf seine Größe schieben oder auf die Tatsache, dass er ein Mann ist. Aber es lag zum einen nur daran, dass das Quidditch-Spielen nicht ohne Spuren an ihm vorübergegangen ist und er somit nicht gerade wenig Muskeln hatte und - ich schäme mich - auch daran, dass ich nur halbherzig versuchte, mich zu befreien. Schande über mich. Jetzt drehte er mich zu sich herum - was war ich? Ein Kreisel? - und sah mich aus seinen blauen Augen durchdringend an. "Schluss jetzt!", fauchte ich und schlüpfte mit einer schnellen Bewegung aus seinen Armen. Er grinste mich nur lasziv an: "Wie wär's mit einem Kuss?" Ich zog eine Augenbraue hoch und meinte verächtlich: "Dann geh zu einer Ravenclaw. Die freut sich!" "Gute Idee!", meinte er nachdenklich und strich sich übers Kinn. Ich verdrehte die Augen und ging zum Ausgang der Bibliothek. Madame Pince, die gerade einige Bücher in die Regale räumte, funkelte mich wütend an und murmelte etwas von der angemessen Lautstärke in einer Bibliothek. Die Mittagspause war schon fast vorbei, darum hatte ich mich dazu entschlossen, gleich zu den "Alte Runen"-Räumen zu gehen. Zum Glück hatten weder Malfoy noch Sirius "Alte Runen", darum war ich nur mit Evans geschlagen. Wenigstens saß sie am anderen Ende des Raumes, so war sie glücklicherweise nicht in meinem Blickfeld. Nach einer darauf folgenden Doppelstunde Zaubertränke, ging ich wie alle anderen Schüler in den Gemeinschaftsraum. Die meisten Slytherins nutzten das schöne Wetter aus und gingen nach draußen, um einige Hufflepuffs zu verzaubern, draußen die Hausaufgaben zu erledigen oder einfach nur in der Sonne zu sein. Von uns Slytherins wurde wohl erwartet, dass wir den ganzen Tag nur in den Kerkern irgendwelche Mordanschläge ausbrüten würden, aber - zu allseitiger Enttäuschung - es war nie so und wird auch wohl nie so sein. Deshalb war ich auch nach kurzer Zeit die Einzige im Gemeinschaftsraum. Ich saß an einem Tisch in einem stillen Eck und dachte über einen passenden Schluss für meinen "Verteidigung gegen die dunklen Künste"-Aufsatz nach, als sich auf einmal der Eingang öffnete und Bellatrix hereinkam. Sie sah sich hektisch um, entdeckte mich und stürmte auf mich zu. "Aber, aber, Bella!", meinte ich trocken, "Hast du die gute Erziehung unserer Eltern vergessen? Eine wahre Dame rennt nicht, sie schreitet anmutig dahin! Orginalzitat von Mutter." Bellatrix wischte meine Bemerkung mit einer Handbewegung zur Seite. "Ciss, Lucius ist draußen!" Ich zuckte mit den Schultern: "Na und?" "Rate mal, wer dabei ist!" Ich legte genervt die Feder, die ich gerade noch in der Hand gehalten hatte, auf den Tisch. "Die gesamte Schülerschaft Hogwarts? wahrscheinlich. Bella, willst du mir etwas Bestimmtes sagen?" Die Schwarzhaarige trat leicht beunruhigt, wie es mir vorkam, von einem Fuß auf den Anderen und gestand schließlich: "Lucius macht draußen mit einer Ravenclaw herum!" Huh? Hatte er mich in der Bibliothek etwa tatsächlich ernst genommen? "Und weiter?", fragte ich, "Das ist doch nichts Neues." Bellatrix biss sich kurz auf die Unterlippe: "Bisher hat er es aber immer heimlich und nachts gemacht." "Aber es hat sowieso jeder mitgekriegt!" "Ciss, du verstehst mich nicht! Er knutscht mit ihr herum und fährt mit der Hand unter ihren Umhang! Und alle sehen zu, auch wenn sie so tun, als würden sie nichts sehen!" "So?" Ich stand auf. Bella wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. Ich rollte die Pergamentrolle, auf der mein Aufsatz festgehalten war, zusammen. Es war eine Sache, dass er trotz unserer - zumindest von meiner Seite aus nicht gewollten - Verlobung nachts Mädchen in ihren Betten "besuchte", aber es war eine andere, dass er mich auf diese Weise vor allen Schülern bloßstellte. Und das würde er bereuen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)