Nimm mich mit, mein geliebter Engel... von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 5: ----------- 3. "Nein, Amy ist nicht hier, und wenn sie es wäre, würden wir es dir bestimmt nicht sagen!" Sagte Jakob wütend und legte den Hörer auf. Maria betrachtete besorgt ihren Mann, viel hatte sie von dem Gespräch nicht verstanden, aber es ging eindeutig um Amy. "Was ist den los?" "Sie ist ihnen entwischt. Er will sie zurückhaben und er hat geglaubt sie wäre hier bei uns." "Aber das dürfen wir nicht zulassen. Niemals, Amy ist unsere Enkelin." Sprach Maria besorgt und legte einen Arm um ihren Mann. "Hier ist es wunderschön. Ich liebe das Meer." Amy schaute traurig auf das Meer hinaus. Erik stand hinter ihr und blickte in die selbe Richtung wie sie. "Warum bist du hier?" "Sie ist hier, weil sie die Wahrheit nicht ertragen konnte." Erik drehte sich rasch um, diese Worte kamen von seinem Bruder. "Sie ist hier, weil sie sich durch deine Hilfe die Erlösung erhofft." "Und hast du sie gefunden?" Fragte Amy Jack, immer noch auf das Meer hinaus blickend. "Ich weiß nicht, schon möglich. Aber ich habe immer noch meine Fähigkeiten beibehalten." "Und deine Flügel?" "Nein, die habe ich nicht mehr." Erik betrachtete das einseitige Gespräch zwischen seinem Bruder und Amy. Irgendwie verstand er nicht ganz um was es da ging. "Wirst du ihm alles erzählen?" Jacks Frage bewirkte Amy sich umzudrehen. "Ja." Mit einem strahlenden Lächeln bestätigte sie ihr Vorhaben. Jack war seit einer halben Stunde weg und Amy und Erik standen immer noch nebeneinander. Doch plötzlich und wie aus dem Nichts breitete Amy ihre Flügel aus. Diesmal waren sie weiß und rein. "Was ist los? Wo willst du hin?" Erik hatte sich erschrocken. "Ich werde dich morgen abholen, dann werde ich dir alles erzählen." "Aber wo willst du den hin?" Amy hatte sich schon in die Luft erhoben. "Zu meiner Familie." "Warte du kannst dich doch auch bei mir verstecken!" Amy lies sich noch einmal zu Boden und umarmte Erik herzlich. "Was meinst du denn, wo sie zuerst nachschauen werden?" Sagte sie. In dem Augenblick als sie sich wieder in die Luft erheben wollte, hörten beide ein lautes Motorengeräusch. Die Luft schien förmlich zu vibrieren, so laut war es. "Aber auch bei deinen Großeltern werden sie vorbeischauen. Und es wird nicht mehr lange dauern." Erik drehte nun ihr Gesicht zu sich und küsste sie zart auf die Lippen. Und auch wenn die Flügel schon längst verschwunden waren, hörte er nicht auf. Er spürte deutlich wie stark die Schmerzen sein müssten, die sie in dem Augenblick empfand. Und als ob er auf das gewartet hätte, sank Amy erschöpft in seine Arme. Er hob sie auf und machte sich den Strand entlang auf dem Weg zu seinem eigenen Haus. "Hast du sie gefunden?" "Nein, aber die Stadt wimmelt von Polizisten." Jakob stieg gerade aus seinem Auto, Maria wartete daneben auf ihn. Gleich nach dem Anruf hatte sich dieser auf dem Weg gemacht um seine Enkelin zu suchen. Seit dem waren zwei Stunden vergangen. "Wie ich sehe, hattest du auch keinen Erfolg!" Marias Aufgabe war es Tortoi zu durchkämmen und Jakob war bis nach Granja gefahren. "Nein, aber vor einer halben Stunde hat ein Hubschrauber die Gegend überflogen." "Mark war sehr schnell. Aber wir dürfen es nicht zulassen, das er uns auch noch Amy wegnimmt." "Dessen bin ich mir im klaren, aber wie willst du sie den beschützen, wenn du nicht mal weißt wo sie ist?" Maria war den Tränen nahe. "Mark wird in einer Stunde hier antreffen, bis dahin haben wir genug Zeit um uns etwas auszudenken." "Leider war ich aber diesmal schneller. Wenn es um das kostbarste Geschöpf geht, dass ich habe, dann scheue ich weder Kosten noch Mühen." Jakob und Maria wirbelten schnell herum, sie wussten auch ohne hinzusehen, wer vor ihnen stand. Wie immer elegant gekleidet und mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen. Mark Agram hatte wirklich keine Mühen gescheut um seine entlaufene Tochter zu finden, wo sie doch die Person ist die über die Zukunft des Projekts entscheidet. Und fast hatte er geglaubt, es würde ziemlich schwierig werden aus Jakob und Maria etwas heraus zu bekommen, aber nach dem Gespräch das er belauscht hatte, fühlte er sich auf einmal besser. "Also, nach eurer eigenen Aussage ist sie nicht hier. Und ich bin sehr froh, dass ihr mir so zuvorkommend geholfen habt. Aber trotzdem sollte ich vielleicht hinzufügen, dass ich euer Haus Tag und Nacht überwachen lassen werde." Maria hatte hoffnungslos angefangen zu weinen, und auf dem Gesicht von Jakob zeichnete sich pure Wut aus. "Sollte ihr auch nur ein Haar gekrümmt werde, dann Gnade dir Gott Mark, ich werde dich finden." "Nicht doch, ihr ging es besser als den anderen Angels, den sie war mein Meisterstück." Erwiderte Mark. "Wenn es ihr so gut ging warum ist sie dann weggelaufen? Bestimmt nicht damit es ihr noch besser geht." "Oh, das arme Kind ist weggelaufen, weil es glaubt eine Chance zu haben nie wieder ein Angel zu sein. Aber so etwas gibt es nicht, sie wird immer die Fähigkeiten und die Gene eines Angels in sich tragen." "Ich glaube da irren sie sich Mark." Unterbrach Jakob Marks Erzählung. "Amy ist sehr clever, und sie weiß auch bestimmt das sie die Gene eines Angels niemals verlieren kann. Meiner Meinung nach verfolgt sie was ganz anderes. Und ich sehe es ihnen an, dass sie davor große Angst haben." Mark war wütend, er drehte sich um. Denn seiner Meinung nach, waren es diese Menschen nicht wert sich noch mehr mit ihnen zu beschäftigen. "Wie konnten sie ihrer Tochter nur so etwas antun?" Hörte er wie Maria diese Worte aussprach. "Sie vergessen das sie nicht meine echte Tochter ist. Amy wurde im Reagenzglas hergestellt, und ihre Tochter war nur so liebenswürdig gewesen das Kind auszutragen." "Oh, hallo Liebling, dass ist aber schön das du uns besuchst." Anna umarmte herzlich ihren ältesten Sohn. Seit dem dieser wieder zu Hause war, hatte sie sich sorgfältig um ihn gekümmert, aber nun war er vor zwei Monaten aus dem Elternhaus ausgezogen und wohnte jetzt mit seiner Verlobten in Granja. "Wäre es ein reiner Freundschaftsbesuch, wäre auch ich froh, aber es geht um mehr. Wo ist Vater?" Nun blickte auch Anna besorgt ihren Sohn an. Ihr war keineswegs seine düstere Miene entgangen als er das Haus betreten hatte. Und jetzt mischte sich unter all ihre verwirrenden Gefühle auch Angst mit ein. "Er ist im Wohnzimmer mit Lea." "Gut, könntest du Lea vielleicht ins Bett bringen, wir müssen uns dringend unterhalten." Anna nickte nur. 4. "Ein voll ausgebildeter Angel hat drei Fähigkeiten. Er muss andere Angel meilenweit spüren können. Er muss seine nahe Zukunft voraussehen und er muss, und das ist das wichtigste , fliegen können. Aber ein voll ausgebildeter Angel hat auch eine vierte Fähigkeit, die so gesehen eigentlich, überhaupt nichts mit den Fähigkeiten eines Angels zu tun hat. Meine Mutter war eine sehr liebevolle Frau, sie arbeitete zusammen mit Mark Agram in dem Angelprojekt. Es war eigentlich eine Institution zur Verbesserung der menschlichen Gene um diese resistent gegen jegliche Krankheiten zu machen, doch leider war das nur der Schein dieser Institution. Mark nämlich verfolgte eigene Ziele. Aber meine Mutter war jung und unerfahren und es dauerte auch nicht lange und sie verliebte sich in den gutaussehenden Doktor, der ihr auch noch extra schöne Augen machte. Er brauchte einfach ein Versuchskaninchen und warum sollte es nicht meine Mutter sein. In ihrer überschwänglichen Liebe zu ihm tat sie alles, was er von ihr verlangte. Und er heiratete sie um so seine Liebe ihr gegenüber zu beweisen und um sie dazu zu bewegen ein Kind auszutragen, ein Kind von ihm selbst erschaffen." Erik nahm Amy noch fester in seine Arme. Sie lag in seinem Schoß und beide waren eingewickelt in eine Decke. Er spürte ihr zittern, und das kam nicht von der kalten Nacht, es war ihre Angst. "Und dieses Kind?" Fragte er. "Ja dieses Kind war ich. Ein Wesen erschaffen um andere zu gebären." "Ich verstehe nicht?" "Merkwürdiger Weise waren die Gene meiner Mutter genau das was er brauchte um einen vollkommenen Angel zu erschaffen. Schon während ich in ihrem Mutterleib war, hatte sie es gespürt, dass ich etwas anderes sein werde. Schon bald fand sie auch heraus was es mit diesem Projekt wirklich auf sich hatte. Und wie auch all die anderen ahnungslosen Frauen, eine davon war deine Mutter, war sie ein Versuchskaninchen unter vielen. Sie wurde benutzt von dem Mann, von dem sie glaubte er würde sie lieben. Wie sie es geschafft hat, dass ich trotz allem bei meinen Großeltern aufwuchs, dass weiß ich nicht. Aber ich habe die Liebe dieser Menschen gespürt, und ich habe die Liebe meines Vaters gespürt. Ich kenne somit den Unterschied zwischen dem gebraucht werden nur zu gut. Er hat mich zu sich geholt um sein Versuchskaninchen zu sein." "Was ist mit deiner Mutter passiert?" Erik wollte nicht, dass sie aufhört zu reden. "Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. Sie war sehr zart gebaut und plötzlich gab es Komplikationen bei der Geburt. Das hat sie nicht überlebt." "Amy, was ist die vierte Fähigkeit eines Angels, welchen Zweck solltest du dienen?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)