Nimm mich mit, mein geliebter Engel... von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 2: ----------- 4. Es dauerte eine Weile bis Amy, nachdem sie ihre Augen aufgemacht hatte, überhaupt realisierte, wo sie sich befand. Sie war in ihrem Zimmer und in ihrem Bett. Doch sie war nicht alleine. Neben ihr saß Erik. Er war in dem großen Sessel eingeschlafen. Sie wusste nicht, wie sie nach Hause gekommen war, konnte es sich aber gut denken. Es gab nur eine Möglichkeit, und die war das er sie getragen hatte. Amy hatte keine Schmerzen mehr, sie waren Aufeinmahl nicht mehr da. Nach einem raschen Blick zu dem schlafenden Jungen, stieg sie aus dem Bett und ging hinüber zu ihrem Schrank. Dort nahm sie eine Decke heraus und legte sie über Erik, bevor sie hinaus ging. Es war schon sechs Uhr nachmittags, und Amy verspürte wie sich ihr Magen meldete. Sie hatte gewaltigen Hunger. Erik hatte ziemlich unsanft geschlafen, und als er aufwachte verspürte er wie sein Nacken weh tat. Irgendjemand hatte ihn zugedeckt. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, sah er dass es schon halb acht war. Die Sonne war schon längst untergegangen. Plötzlich wurde die Tür geöffnet, und Amy kam herein. Sie trug einen hellroten Pyjama, und um ihren Kopf hatte sie ein Handtuch gewickelt. "Hallo." Bei Eriks Worten hatte sich Amy sehr erschreckt. Sie hatte nicht erwartet, dass er wach war. "Du bist schon wach?" Fragte sie. "Ja." "Ich habe gedacht du schläfst noch, deswegen bin ich auf die Schnelle duschen gegangen. Entschuldige bitte meine Aufmachung." "Ich werde jetzt gehen." Als er an ihr vorbeigehen wollte, sagte sie: "Danke für deine Hilfe heute." "Keine Ursache." Und schon war er draußen. In dieser Nacht schlief Amy sehr unruhig. Ihre Gedanken weilten bei einer bestimmten Person. Sie fragte sich, warum er nur so unnahbar tat. Er war ganz offensichtlich sehr nett. Sie merkte es nicht mal, aber allmählich begann sie ihn sehr gern zu haben, oder hatte sie ihn schon immer gern gehabt. Obwohl ihre Großeltern darauf bestanden haben, dass Amy auch am nächsten Tag im Bett bleibt, hatte sich diese strikt dagegen gewehrt. Sie wollte unbedingt an dem heutigen Tag zur Schule. Und damit sie doch nicht ganz alleine die weite Strecke bewältigen musste, hatte ihr Großvater sie an diesem Tag mit dem Auto gebracht, so das sie die Neuigkeiten erst ziemlich spät erfuhr. "Amy da bist du endlich. Ist es wahr, gehst du mit Erik?" Rief ihr Viktoria schon von Weitem entgegen. "Ich verstehe nicht, wie meinst du das?" Amy schaute ihre beste Freundin ziemlich verdutzt an. "Nach Glorias Artikel zu urteilen, hättest du dich ihm förmlich vor die Füße geworfen. Na ja, das Foto spricht auch ziemlich für sich." "Das ist aber nicht wahr. Erik und ich sind nur gute Freunde. Und was für ein Foto?" Viktoria schaute sie aber so an, als ob sie ihr nicht glaubte. Amy hatte dieses bemerkt. "Du kannst mir glauben oder nicht." Sie wollte an Viktoria vorbei gehen. "Und du solltest wissen, dass Erik wegen dir von der Schule suspendiert wurde. Du solltest wenigstens jetzt zu ihm stehen." Amy drehte sich schnell um und umfing den Arm von Viktoria. "Wie soll ich das verstehen?" "Na ja wegen gestern, als du früher nach Hause gegangen bist. Und jetzt wissen wir auch warum." Amy schaute Viktoria traurig an. Ihre Freundin glaubte ihr also nicht. "Da hat er wegen dir die Schule geschwänzt. Das war sozusagen der Tropfen auf dem heißen Stein. Die Direktorin hat ihn vorerst nur suspendiert, aber wenn er nur noch einmal etwas Falsches tut, wird er ganz der Schule verwiesen." "Das wird er nicht." Amy begab sich nun zum Zimmer der Direktorin. Es war ihr im Moment völlig egal, dass der Unterricht in wenigen Minuten anfangen sollte. Was sie vor allem sehr tief verletzt hatte, war dass ihre beste Freundin ihr nicht glaubte. Aber sie nahm sich vor wenigstens Erik zu helfen. Fast glaubte sie Eifersucht aus Vickis Worten herausgehört zu haben. Amy musste fünf Minuten warten, bevor sie zur Direktorin vorgelassen wurde. Man hatte ihr geraten in der Pause wieder zu kommen, aber sie hatte sich nicht davon beirren lassen. Nun stand sie endlich der Direktorin Frau Smith gegenüber. "Viktoria was kann ich für dich tun." Sagte diese. "Es geht um Erik Langstone. Ich möchte mit ihnen über seine Suspendierung reden." "Es tut mir leid, aber du kannst nichts für deinen Freund tun. Er hat leider viel zu viel falsch gemacht. Seine zweite Chance hatte er schon längst verspielt." Frau Smith drehte sich zum Fenster um. "Es ist aber meine Schuld das er suspendiert wurde und außerdem, wir gehen nicht miteinander." "Das ist mir egal. Aber ich kann leider nichts für ihn tun." "Aber..." "Kein aber Amy!" Mit diesen Worten drehte sich Frau Smith um und schien die Sache schon als erledigt zu betrachten. "Er hat am Montag nur deswegen gefehlt, weil er mich nach Hause getragen hat." Platzte Amy heraus und die Direktorin drehte sich interessiert um. "Wie soll ich das verstehen?" "Ich bin am Montag früher nach Hause entlassen worden. Auf dem Weg bin ich dann ohnmächtig geworden und Erik hat mich dann nach Hause getragen. Er ist der Einzige, der wusste, dass es mir nicht gut ging." Obwohl Amy schon seit einer halben Stunde Unterricht hatte, verfolgte sie nicht das Geschehen mit. Sie hatte es bei der Direktorin geschafft, dass Erik wieder zur Schule zurückkommen konnte. Dieses aber nur unter einer Bedingung. Sie sollte ihm helfen, besser zu werden im Unterricht. Und im Moment wusste sie nicht wie sie ihn davon überzeugen sollte. Sie wusste ja wie dickköpfig dieser sein konnte. Aber er hatte ja auch gesagt, dass er ihr nie wieder helfen wollte. Während des ganzen Tages fühlte sie sich beobachtet. Alle starrten sie förmlich an. Trotz Eriks zweifelhaften Rufs, wusste Amy ganz genau, dass fast jedes Mädchen in Erik ihren Traummann sah. Seine arrogante Art und seine imposante Erscheinung ließen das Herz eines Mädchens sehr leicht höher schlagen. Und der Artikel von Gloria hatte dazu wie eine Bombe eingeschlagen. Aber das Foto hatte sie noch mehr geschockt. Er hatte sie tatsächlich geküsst. 5. Erik musste seiner Mutter bei der Hausarbeit helfen. Sein Vater war sehr wütend darüber gewesen, dass er von der Schule suspendiert wurde. Und nun hatte dieser keine andere Wahl, als im Haushalt zu helfen. Da seine Mutter sehr traurig darüber gewesen war, dass sie keine Hilfe hatte, dadurch das sie auch noch auf die dreijährige Lea, Eriks jüngste Schwester, aufpassen musste, hatte dieser die Aufgabe gekriegt, auf das Kind zu achten. Heute saß er im Zimmer der kleinen Lea und spielte mit ihr, als Amy plötzlich ins Zimmer hereinkam. Die kleine Lea saß gerade auf dem Rücken von Erik. "Los weiter, mehr, mehr." Rief die Kleine immer wieder. Erst als Amy zu lachen anfing, bemerkten die Beiden, dass sie im Zimmer war. "Hallo Lea, hallo Erik." Sagte sie. Die Kleine sprang vom Rücken ihres Bruders und lief zu Amy über. "Hallo." Rief sie mit ihrer fröhlichen Stimme. Amy beugte sich zu ihr herunter und sagte: "Deine Mama möchte dich sprechen. Du sollst gleich zu ihr gehen, sie hat eine Überraschung für dich." "Oh Jaaaaa!" Und gleich darauf rannte das kleine Mädchen hinaus aus dem Zimmer. "Ein sehr liebes Mädchen." "Warum bist du hier?" Er war wie immer sehr direkt. "Wegen dir." Erik stand vom Boden auf. "Komm mit." Sagte er und ging hinaus. Amy folgte ihm leise hinterher. "Ein cleveres Mädchen, diese Amy. Leider hat sie so ein schweres Schicksal zu tragen." Edward Langstone saß mit seiner Frau Anna im Wohnzimmer. Die kleine Lea saß unweit von den beiden und aß einen Schokopudding. "Sie ist sehr klug. Und ich hoffe sie bringt unseren Sohn wirklich zur Vernunft. Und wie du weißt gibt es eine Möglichkeit den Wachstumsprozess ihrer Flügel aufzuhalten. Wir müssen einfach nur gut auf sie aufpassen." "Denke nicht daran Anna. Sie sind leider noch zu jung. Aber das sie Erik zur Vernunft bringt ist möglich. Ich hoffe bloß, dass ihr nichts passiert. Ich werde ihrem Großvater so gut wie möglich helfen." "Wir waren damals so stolz auf David, als er seine Flügel bekam. Aber wir haben nicht gewusst was wir damit unserem Kind antaten." Bitte Anna, ich habe dir schon einmal gesagt, dass es nichts bringt darüber zu sprechen. Wir machen uns nur noch mehr verrückt." Seit einem halben Jahr sprachen sie nicht mehr über David, aber keiner von beidem hatte die Hoffnung aufgegeben den Jungen zu finden. Sie wollten auf keinen Fall, dass Amy das gleiche Schicksal geschah, deswegen musste sie vor der Regierung geschützt werden. Erik und Amy saßen an einem von Felsen umringten Strand. Er gehörte zum Besitz der Langstones und Amy war noch nie dort gewesen. "Hier ist es wunderschön. Auf unserer Seite gibt es so etwas Schönes nicht." Amy schaute zu Erik rüber und lächelte ihn an. "Warum bist du nun genau hier?" Schon wieder war er so unnahbar. "Du kannst wieder zurück in die Schule kommen. Deine Suspendierung wurde aufgehoben." Sie wollte nun auch keine Gefühle mehr preisgeben. Sie hatte ihren Versuch ihn umzustimmen schon halb verworfen. "Und der Haken?" Fragte er. "Wie bitte?" Sie glaubte, sie hätte sich verhört. "Es gibt immer einen Haken und diese Sache stinkt gewaltig." "Ich soll dir Nachhilfe geben und du sollst dich etwas netter benehmen." "Wie bitte?" Jetzt war er es, der überrascht drein schaute. "Wie schon gesagt. Du bist so nett und lässt es zu das ich dir in der Schule helfe. Plus dazu machst du keinen Unsinn mehr. Und zum Gegenteil darfst du zurückkommen." "Und was ist, wenn ich nein sage?" Auf dem Gesicht von Erik bildete sich ein kleines Lächeln. "Das wirst du nicht." Viktoria klang jetzt sehr überzeugt von der eigenen Sache. Erik schaute sie nun schon wieder überrascht an. "Es besteht die Gefahr, dass meine Flügel schon wieder anfangen zu wachsen. Ich habe so jemanden der mir helfen kann." Sie wurde dabei unbeabsichtigt rot. "Und ich werde im Gegenzug dir helfen, deinen schlechten Ruf abzubauen. Da uns jetzt sowieso alle in der ganzen Schule," sie zögerte etwas, "für ein Liebespaar halten, sollte es dich nicht stören in meiner Gesellschaft gesehen zu werden." "Unglaublich, eine sehr lange Rede. Na schön ich bin einverstanden." Amy hätte fast ihren Ohren nicht trauen können. Sie hatte fest daran geglaubt, dass er nein sagen würde. "Na gut dann ist die Sache abgemacht. Jetzt ist gerade vier Uhr. Komm einfach in zwei Stunden zu mir und wir werden mit der ersten Stunde anfangen." Erik nickte nur und so erhob sich Amy zum gehen. Doch als sie gerade aufgestanden war, sagte er noch: "Du hast gesagt man hält uns in der Schule für ein Liebespaar. Ich würde gerne den Grund dafür erfahren." Amy drehte sich um, damit er ihr rotes Gesicht nicht sehen konnte. "Gloria hat in einem sehr ausführlichen Zeitungsartikel beschrieben, wie du mich auf den Armen getragen hast. Und von dem Kuss hat sie ein Foto geschossen, als Beweis." Sie ging nun weg, besser gesagt sie lief förmlich weg. Erik schaute ihr nach. Sein Gesicht war genauso rot geworden wie ihres, wenn nicht sogar noch um einen Stich rötlicher. Leider ist der zweite Teil etwas kurz, aber der nächste wird länger, versprochen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)