Sie fühlte sich wohl von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 4: ----------- 11. "Geht es Herr Sander etwas besser?" Emily stand vor der Schlafzimmertür, als Viola heraus kam. "Ja, dem Sturkopf geht es allmählich besser." Antwortete ihr Viola. "Ich bin froh, dass du wieder hier bist Viola. Endlich kehrt der normale Alltag in dieses Haus wieder ein." "Wenn du meinst, denn ich bin nicht dieser Meinung. Nachdem es Michael wieder besser geht, werde ich ihn verlassen. Ich habe einen sehr guten Job in der Schweiz gekriegt." "Das darfst du aber nicht tun. Du liebst ihn doch, warum willst du ihn dann verlassen?" Emily schaute Viola ängstlich an. "Es geht nicht anders und er hat es auch nicht anders gewollt. Ich kann nicht mit jemanden zusammen sein, der kein bisschen für mich empfindet. Den Rest meines Lebens will ich auf keinen Fall neben einen Eisblock verbringen. Auch ich habe meinen Stolz." Viola nahm das von Emily gebrachte Wasser und begab sich wieder ins Schlafzimmer zu Michael. Diese Entscheidung hatte sie schon längst getroffen, aber sie noch niemanden erzählt. Auch Michael wollte sie nichts erzählen, nicht solange die Scheidungsunterlagen noch nicht da waren. Erst dann würde sie ein für alle Mal ihr Leben wieder in Ordnung bringen können. "Viola?" Bei diesen Worten löste sich Viola von der Tür und schritt zum Bett. Michaels Fieber war seit zwei Tagen extrem hoch und es wollte einfach nicht fallen. Der Arzt hatte Viola aufgetragen neben ihm zu wachen und ihm die kalten Umschläge, wenn es nötig war zu wechseln. "Ja ich bin es." Sagte sie und nahm ihm das schon warm gewordene Tuch von der Stirn um es ins kalte Wasser zu tauchen. "Ich dachte du wärst weggegangen. Du darfst mich nicht verlassen. Ich brauche dich." Brachte er schwer hervor. "Ich werde hier bleiben, keine Sorge im Moment bleibe ich hier." Erwiderte sie und setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl. Die Nacht über wälzte sich Michael unruhig hin und her. Sein Fieber wollte einfach nicht sinken und Viola machte sich zunehmend immer mehr Sorgen. Irgendwann konnte sie nicht mehr wach bleiben und schlief neben ihm ein. Wunderschön, war das erste was Michael an diesem morgen feststellte, als er seine Frau neben sich sah. Sie schlief tief und fest in dem kleinen Sessel und irgendjemand hatte eine Decke um sie gelegt. Ihre elfenartigen Haare fielen ihr die Schultern entlang und ergossen sich an diesem Morgen in dem schönsten Glanz. Wie konnte ein Geschöpf nur so schön sein, dachte sich Michael. Als er sich erheben wollte, merkte er ein leichtes Schwindelgefühl. Der schon trockene Waschlappen fiel von seiner Stirn in seinen Schoss. Etwas wackelig erhob er sich aus dem Bett und schritt in Richtung Bad. Als er wieder zurückkam, schlief sie immer noch. Ganz langsam und vorsichtig hob er sie aus dem Stuhl und legte sie aufs Bett. Doch bevor er das Zimmer verließ, beugte er sich noch mal zu Viola herunter und küsste sie sanft auf die Stirn. "Ich weiß jetzt, was das für ein Gefühl ist, dass du immer in mir auslöst, wenn ich dich sehe meine kleine Elfe. Ich liebe dich." Flüsterte er ihr zu und ging hinaus. "Find ich toll, dass es dir wieder besser geht Kumpel." Niclas saß mit Michael in seinem Arbeitszimmer. Er hatte nur vorbeisehen wollen, wie es ihm geht, und war dann sehr überrascht, als ihm Michael die Tür aufmachte. "Sag mal Niclas, könntest du mir einen großen Gefallen tun?" Fragte ihn nun Michael. "Na ja, wen es mir möglich ist." "Ich möchte mir zwei Wochen frei nehmen, und in diesem Fall müsstest du einfach mal die Führung im Institut übernehmen." "Ja klar, kein Problem, mache ich doch gerne." Niclas war perplex. Seit wann nahm sich sein bester Freund mal kürzer Hand so frei. "Schaue mich nicht so an, ich möchte einfach mal mit Viola eine kleine Reise unternehmen. Das ist alles." "Hmmm." Niclas betrachtet immer noch seinen Freund. "Was ist, warum schaust du immer noch so? Habe ich vielleicht irgendetwas auf der Nase?" "Also, habe ich mich nicht geirrt." Niclas ging ein Licht auf. "Du liebst sie?" "Wen?" "Na wen den wohl, deine Frau natürlich." "Das möchtest du wohl gerne wissen." Begann Michael. "Es ist mir erst während der letzten zwei Tage richtig bewusst geworden. Aber es stimmt, ich liebe sie. Du hattest von Anfang an recht. Und ich werde deswegen um sie kämpfen. Ich will das sie mir wieder vertraut." "Michael?" Hörten beide Männer die Stimme von Viola. Sie war offensichtlich auf der Suche nach ihm. "Ich bin im Arbeitszimmer!" Rief ihr Michael entgegen und schon bald streckte sie ihren Kopf durch die Tür. "Was fällt dir ein aufzustehen, du verdammter Sturkopf! Ich verlange, dass du dich sofort zurück in dein Bett begibst!" Rief sie ihm wütend zu. Doch er lächelte sie nur geheimnisvoll an. "Willst du nicht zuerst unseren Gast begrüßen?" Fragte er sie nun. "Hallo Niclas. Du gibst mir doch auch recht. Er muss sich schonen und nicht gleich hier rumtanzen, nur weil es ihm mal kurzerhand etwas besser geht?" "Ich bin voll deiner Meinung Viola und deswegen sage ich euch beiden jetzt Aufwidersehen. Ich verlasse euch und du bemühst dich mal deinen Mann in sein Bett zu kriegen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Niclas und ging zur Tür. Viola stand unterdessen vor Michael und schaute ihn böse an. "Schaue mich doch nicht so an, denn ich habe nichts Schlimmes getan." Sagte er mit einem Lächeln auf seinen Lippen. "Und was, wenn dein Fieber wieder zurückkehrt?" "Es wird nicht zurückkehren. Mir geht es gut." Wenn er mich weiter so anschaut, so werfe ich meinen ganzen Plan über Bord. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sich Viola nach Michael, aber auch ihren Stolz wollte sie im Moment nicht vergessen. Wie sehr hatte er sie gedemütigt, aber all das hätte sie ihm längst vergeben können, wenn er sie nur lieben würde. Doch das glaubte sie auf keinen Fall. "Keine Wiederrede, du kommst mit." Sagte sie nun wütend, und auch Michael war der Tonfall in ihrer Stimme nicht entgangen. Er fragte sich bloß, was er nun schon wieder Falsch gemacht hatte. Er hatte das komische Gefühl ihre Augen wären vor wenigen Minuten voll von Liebe gewesen, und nun schauten sie ihn traurig und verstimmt an. Viola beugte sich noch mal über Michael und schüttelte so ein wenig sein Kissen auf. Irgendwie hatte sie es dennoch geschafft ihn wieder ins Bett zu kriegen, aber nicht im wörtlichen Sinne gedacht. Obwohl sie das heiße Schauergefühl, dass sich nun ihn ihrem ganzen Körper ausbreitete, zu übersehen versuchte. Deswegen wollte sie sich so schnell wie möglich von ihm entfernen. Doch Michael wollte das sie bleibt. Er fasste Viola an der Hand und sie musste sich zu ihm drehen. "Geh nicht." Sagte er. "Ich bin doch im Haus, ich gehe nur herunter zu..." "Nein ich meine, du sollst ein wenig hier bei mir bleiben." Viola konnte seinen grünen Augen nicht wiederstehen. Sie wusste, dass eine Aussprache zwischen ihnen beiden längst fällig war, aber das sie so schnell kommen sollte, wollte sie auch nicht wahrhaben. "Na schön, wenn du es so verlangst." "Nein ich wünsche es Viola. Verdammt ich bin kein Tyrann, wofür hältst du mich?" "Ich habe nie behauptet, dass du ein Tyrann bist." "Hör auf!" Michael war wütend und nun richtete er sich im Bett auf. "Viola bitte hör mich an." Sie schaute ihn gespannt an. "Ich möchte, nein ich wünsche es mir, dass du und Erik in dieses Haus zurück kehrt. Ich möchte das ihr zu mir zurück kommt." "Es geht nicht, ich kann nicht mehr hier leben, nicht mit dir." Tränen strömten ihr zartes Gesicht entlang. Wie sie so in dem kleinen Stuhl neben dem Bett saß, wirkte sie verletzlich wie nie zuvor. Michael fluchte leise, bevor er sie in seine Arme zog. "Ich habe dir wohl ziemlich weh getan. Es tut mir leid." 12. Viola wachte spät am Nachmittag auf. Immer noch lag sie in Michaels Armen. Er hatte ihr gut zugeredet und ihr immer wieder zärtlich über den Rücken gestrichen bis sie sich beruhigt hat. So waren sie beide nebeneinander eingeschlafen. Michaels harte Züge um seinen Mund hatten einen viel weicheren Eindruck bekommen, im Schlaf, so jedenfalls empfand es Viola. Sie spürte seine warme Hand an ihrer Taille und ihr wurde sofort warm ums Herz. Wenn sie ihr Ziel verwirklichen konnte, so durfte sie sich nicht hier und jetzt verrückten Träumen hingeben. Er war ein Mann, der sich nichts aus ihr machte. Die einzige Verbindung zwischen ihnen war Erik, und mehr nicht. Und neben ihm zu Leben, zu wissen das sie ihn liebte, er aber sich immer noch so zügellos verhielt, wurde ihr eines Tages das Herz total zerbrechen. Während sie sich aus der sanften Umklammerung zu lösen versuchte, war Michael aufgewacht und hielt sie nun nur noch stärker fest. "Nein." "Nein?" Fragte ihn Viola. "Ja, nein." Ein Lächeln umspielte seinen Mund, aber seine Augen blieben immer noch geschlossen. "Küss mich." "Nein Michael, das ist eine ganz dumme Idee." Schon wieder versuchte sich Viola von ihm zu lösen, leider war er stärker und hielt sie ohne Probleme in der Umarmung fest. "Nein." Sagte er. Viola schaute ihn erstaunt an, und erst jetzt machte er seine Augen auf. Das was sie sah, überraschte sie sehr. Seine grünen Augen sprühten nur so vor Leidenschaft. Und unwillkürlich spürte sie ein ganz seltsames Kribbeln in ihrer Magengegend, während ihr heiß wurde. Michael führte nun langsam seine Hände von ihrer Taille aufwärts, wo er dann sanft ihren Nacken anfasste und dann ihren Kopf zu sich zog. Sie währte sich nicht. Ihre Lippen schmeckten süß, süß wie Schokolade. Sie ergab sich ihm völlig ihn, und er wusste, dass sie ihn begehrte. "Nein, bitte Michael." Viola löste sich nun von ihm und stand auf. Wütend schlug er auf die Decke ein und schaute sie an. Sie hatte ihm den Rücken zugedreht. "Ich werde mich nie von dir scheiden lassen." "Aber das musst, denn ich wollte doch in die S..." fasst hätte sie sich versprochen. "Du wolltest mich wahrscheinlich verlassen und weggehen ohne das ich dich je wieder sehe. Aber das lasse ich nicht zu. Du bist meine Frau Viola." Michael war sehr wütend. Viola sah nun zu ihm rüber und merkte, dass er sich nur mit Mühe im Bett aufrichtete. Also hatte er die Krankheit doch nicht ganz besiegt. Fast, aber nur fast, wäre sie der Versuchung erlegen zu ihm zu rennen und ihn in sein Bett zu schieben. Nein ermahnte sie sich und drehte sich wieder Richtung Fenster um. "Ich kann keine Ehe führen, wo keine Liebe herrscht. Nein, ich möchte nicht das Erik in einer solchen Umgebung aufwächst." "Und ohne Vater einen Jungen aufwachsen zu lassen, findest du wohl in Ordnung." Es herrschte Stille im Zimmer. "Ich weiß, dass Liebe etwas sehr wichtiges ist." Er musste es ihr jetzt sagen. "Aber, irgendwann wirst du mich vielleicht auch lieben können." "Nein" "Oh Gott Viola hasst du mich denn so sehr." Michael war der Verzweiflung nahe. "Ich hasse dich nicht." Sagte sie ruhig. "Was denn dann?" "Bitte." "Viola, sag es endlich!" "Du verdammter Idiot! Ich kann dich doch nicht irgendwann oder vielleicht lieben, da ich dich schon liebe!" Viola hatte die Worte förmlich herausgeschriene, und als sie sich dessen bewusst wurde, wollte sie wegrennen. "Viola!" Michael versuchte hinter ihr her zu laufen, als er merkte wie ihm schwindelig würde und er zurück taumelte. Viola war mit zwei schnellen Schritten bei ihm, all das was sie gesagt hatte, interessierte sie nun nicht mehr. Es ging ihm nicht gut, und wenn er so wollte, dann hatte sie sich eben verraten und lag somit in seiner Hand. "Alles Okay?" Fragte sie ihn. "Ja." Setz dich bitte neben mich." Viola hatte Michael geholfen sich wieder hinzulegen. "Sag es noch mal." Bat er sie. "Was?" Viola wusste ganz genau was er von ihr wollte. "Bitte, sag es noch mal. Beweise mir, dass ich mich nicht verhört habe." "Na schön." Sie seufzte, nun hatte sie keine Wahl mehr. Irgendwie fühlte sie sich auch besser, nachdem sie ihm endlich ihr Herz ausgeschüttelt hatte. "Ich liebe dich. Ich weiß es bedeutet dir nicht viel, aber..." weiter kam sie nicht. Michael hatte ihren Kopf zu sich gezogen und sie heftig auf den Mund geküsst. Erst jetzt spürte sie seine ganze Leidenschaft. "Ich habe es nicht geglaubt, als Niclas es mir sagte." Auch Viola glaubte nicht, was sie jetzt in seinen Augen sah. Das könnte doch unmöglich Liebe sein. "Ich liebe dich auch meine kleine Elfe." Plötzlich standen Viola Tränen in den Augen. "Sie warf sich ihm nun um den Hals und vergaß für kurze Zeit, dass er noch krank war. "Oh endschuldige, aber ich bin so glücklich." Sie wollte sich erheben um es ihm leichter zu machen, aber Michael ließ sie nicht los. "Es macht nichts." Sie schauten sich tief in die Augen." Schon wieder senkten sich ihre beiden Lippen aufeinander und Michael murmelte nur noch: "So schwach bin ich nun auch nicht. Und ich glaube ich habe lange genug gewartet um dich endlich zu meiner Frau zu machen, viel zu lange." So zog er sie ganz zu sich aufs Bett. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)