Sie fühlte sich wohl von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- SIE FÜHLTE SICH WOHL Warnung: Also, wer "Sarah" mochte, dem müsste diese Geschichte auch gefallen. Es ist mal wieder etwas romantisches. Wer aber Liebesgeschichten und Happy Ends nicht mag, so solle er selber entscheiden ob er weiterlesen wollte. Ich habe ja alle gewarnt. Nun aber möchte ich noch einiges klar stellen: Warum die männliche Person so arrogant ist: Ich habe zu viele Bulma und Vegeta Stories gelesen. Und ich fand sie einfach richtig toll. Warum das Haus in Berlin, Steglitz steht: Weil ich genau so eins dort gesehen habe. Warum sie Biochemie studiert: Weil ich es auch tun will und mich in dieser Branche gut auskenne. So das war alles und nun viel Spaß mit dem ersten Kapitel. 1. Sie fühlte sich wohl. Viola Meschke kuschelte sich noch mehr in die seidige Decke, die ihren schlanken Körper so einschmeichelnd bedeckte. Ihr langes und üppiges Haar ergoss sich um ihr schönes Gesicht und verlieh ihr dieses elfenhafte Aussehen. Denn man hatte das Gefühl, als ob ein Kind der jungen Frau alle erdenklichen Farben gemischt und auf den Kopf gesetzt hätte. Da waren Strähnen in Kupfergold, hellem Flachs, Kastanienrot, und sogar in leuchtendem Gold und Silber. Von irgendwo her drang der zarte Laut einer Lerche an ihr Ohr. Aber der Vogel, der da draußen so schön sang, musste nicht einmal eine Lerche sein. Die Vorstellung reichte schon, dass sich Viola geborgen fühlte. Und die starke Hand, die fest und besitzergreifend an ihrer schmalen Taille ruhte... Wie von einem Blitz getroffen, erhob sich Viola ruckartig. Ganz langsam und vorsichtig schaute sie zur Seite und bemerkte, dass neben ihr jemand lag. Sie registrierte eindeutig, dass es ein Mann war. Wer diese Person war, konnte sie nicht beantworten. Sie wusste es deswegen nicht, da er sein Gesicht der anderen Seite des Bettes zugewandt hatte. Kurz davor, als Viola ansetzen wollte um zu schreien, verstummte sie wieder. Das Bett in dem sie lag und das gesamte Zimmer gehörten ihr nicht. "Was ist denn hier los, was machen sie denn noch in meinem Bett?" Der Mann neben ihr war nun wach. Viola hatte sich sehr erschreckt, als sie diese Stimme gehört hatte, denn sie kannte sie ganz genau. Ihr Blick wanderte vorsichtig zu dem Mann. Er saß aufrecht im Bett und betrachtete sie wütend. Seine dunkeln Haare waren ganz durcheinander und aus seinen grünen Augen sprühten ihr Blitze der Feindseligkeit entgegen. Ja, sie wusste ganz genau, wer dieses arrogante und selbstverliebte Arschloch war. Er war Michael Sander, der Besitzer und Leiter des Gen-Forschungszentrums, in dem sie ihr Praktikum machte. "Oh mein Gott!" Viola zog die Decke noch näher zu sich, um ihren nackten Körper größtmöglich bedecken zu können. Er aber betrachtete sie immer noch feindselig. "Sie haben mir noch nicht geantwortet." Sagte er, während er sich mit einer Hand seine Schläfen massierte. Er hatte offensichtlich Kopfschmerzen. "Wir waren auf dieser Party, und wir haben eine heftige Diskussion geführt, wegen der Theorie von Professor..." "...Landau, ja und dann haben wir etwas getrunken..." fuhr Michael, die von ihr begonnene Erinnerung aufzufrischen. "...und sind zusammen irgendwie im Bett gelandet." Viola starrte ihn immer noch starr vor Schreck an. "Aber an das kann ich mich nicht erinnern?" Sie blickte ihn nun fragend an. "Sie meinen das mit dem Bett." Sie nickte nur. "Sehen sie mich nicht so an, ich kann mich auch nicht an die weiteren Einzelheiten erinnern. Es ist wohl am besten wir vergessen die ganze Sache. Zum Glück hat es keinen Schaden gegeben." Wut. Das war das erste Gefühl, dass sie spürte, nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hatte und ihm nun zuhörte. Michael aber erhob sich und zog seine Pyjamahose an. "Bitte ziehen sie sich an und verlassen sie mein Haus. Ich bin gleich wieder da und werde sie hinaus begleiten." Sagte er, bevor er seinen Weg in Richtung Toilette fortsetzte. Zwei Minuten später war sie fertig angezogen und verließ das Haus so schnell wie möglich unter den wachsamen Blicken der Haushälterin. Ihr einziger Gedanke war nur die Flucht gewesen. In ihren Augen schimmerten die Tränen, während sie den Weg nach Hause zu finden versuchte. Drei Monate später: Sehr lange war es nun her, seit dem sie zum letzten Mal vor diesem Haus gestanden hatte. Viola Meschke betrachtete sorgenvoll die Villa von Michael Sander. Sie lag in mitten des Nobelbezirkes von Steglitz, in Berlin. Ein zweistöckiges Haus, dass sehr alt war und wahrscheinlich im neunzehnten Jahrhundert gebaut wurde. Irgendwie gefiel es ihr sogar sehr gut. Vor allem den Garten hatte sie von Anfang an in ihr Herz geschlossen. Viola war nun fünfundzwanzig Jahre alt und eine angehende Biochemikerin. Sie hatte nur noch ihre Doktorarbeit zu schreiben, eine Arbeit die ihr im Moment sehr große Freude bereitete. Sie machte sie an dem Sanderinstitut, aber das störte sie wenig. Lange war es her seit dieser verhängnisvollen Nacht. Und sie hatte es sich strikt verboten darüber überhaupt noch nachzudenken. Aber nun musste sie der Wahrheit ins Auge sehen. Die große braune Tür wurde aufgemacht, und eine ältere Dame schaute sie freundlich an. "Was kann ich für sie tun Fräulein?" Fragte sie. "Ich würde gerne mit Herr Sander sprechen." "Haben sie ein Termin." "Nein, leider nicht, aber es ist sehr wichtig." Viola schaute die ältere Dame flehend an. "Na schön, komm herein Kind. Ich werde sehen, was ich tun kann. Viel versprechen kann ich dir aber nicht. Er kann nämlich ziemlich ungemütlich werden, wenn man ihn in seiner Freizeit stört. Wen soll ich ihm denn melden?" "Viola, Viola Meschke." Die alte Dame nickte ihr freundlich zu und bat sie in der Vorhalle zu warten. Das Innere des Hauses war sehr schön eingerichtet. Es hatte nichts von diesem alten Flair verloren. Alte, italienische Fliesen zierten den Fußboden, an allen Ecken standen Vasen voll von Blumen und ein großer Kronleuchter ergoss sich förmlich von der Decke. Eine geschwungene Treppe führte in die obere Etage und links und rechts von der Vorhalle befanden sich zwei große Holztüren. Die eine führte in das Esszimmer, denn sie war offen und die andere. Ja in der war die Haushälterin verschwunden. Viola sammelte noch mal all ihren Mut. Sie hatte es sich vorgenommen stark zu bleiben. Ihre Mutter war ja gegen ihre Entscheidung, aber Viola hatte sich nun mal entschieden. Während sie so in Gedanken versunken ein Bild mit einem Engel betrachtete, war Michael Sander hinter sie getreten. "Sie wollten mich sprechen?" Seine Stimme klang beherrscht und selbstsicher. Viola drehte sich langsam zu ihm um. Er war groß, jedenfalls viel größer als sie. Und seine Erscheinung war auch nicht ohne. Er trug einen dunkelblauen hochmodischen Anzug, sein schwarzes Haar stand ihm ausgesprochen gut und seine Augen waren wie immer wie der Gebirgsbach so undurchdringlich blaugrün. "Ja." Ihre Stimme hatte keineswegs so überzeugt geklungen, wie sie das gedacht hatte. Da er aber keine weiteren Anstalten machte ihr einen Sitzplatz anzubieten, versuchte sie es ihm klar zu machen. "Es wäre besser, wenn sie sich dabei hinsetzen würden Herr Sander." "Wird es lange dauern?" "Ja." "Folgen sie mir." Seine Arroganz war ihr unbeschreiblich und so kehrte auch allmählich ihre Selbstsicherheit zurück. Nun wusste sie ganz genau wie sie seine schöne Fassade am besten zum Einsturz bringen konnte. Er führte sie in sein Arbeitszimmer, wo er sich in seinen Stuhl sinken ließ ohne ihr auch nur den Platz anzubieten. "Na schön, ich sitze nun. Was wollen sie von mir?" "Ich bin schwanger." Sie hatte es satt nun mehr um den heißen Brei herum zu reden. "Ja, und?" Michael bestach ein arger Verdacht, was sie ihm jetzt sagen wollte, aber er wollte es einfach nicht wahrhaben. Da saß doch tatsächlich ein junges Mädchen vor ihm, schaute ihn unschuldig aus ihren himmelblauen Augen an und eröffnete ihm so etwas. "Sie sind der Vater." Viola hatte sein kurzes Zusammenzucken bemerkt. Hätte sie ihn nicht mir Argesaugen beobachtete, wäre ihr das nicht aufgefallen. Nun machte sich Schadenfreude in ihrem Herzen breit. "Der Beweis?" Nun war er am Zuge. "Der Beweis liegt darin, dass ich im dritten Monat schwanger bin, sie aber der einzige Mann sind mit dem ich geschlafen habe." "Und weiter, was wollen sie nun von mir?" Michael hatte keinen Grund ihr nicht zu glauben. Er hatte ja selber nach dem verheerenden Morgen, als sie verschwunden war, den Blutfleck auf dem Lacken entdeckt. Der Beweis war da, dass er der erste Mann in ihrem Leben war. Und das beide nicht verhütet haben, ist ihm auch erst dann aufgefallen. Aber erpressen lassen, wollte er sich deswegen keineswegs. "Ich will gar nichts von ihnen. Ich wollte ihnen nur sagen, dass sie Vater werden, denn ich werde das Kind behalten." Viola war wütend. Fast hätte sie ihre Stimme viel zu hoch erhoben, aber sie hatte sich Nocheinmahl bremsen können. Dieses wollte sie sich für das Finale ersparen. "Es gibt auch andere Mittel und Wege." Und genau auf dieses Stichwort hatte sie gewartet. Nun konnte sie endlich das sagen, über was sie Tage und Nächte nachgedacht hatte. "Jetzt hören sie mir mal genau zu, sie verdammtes Arschloch. Ich habe keine Lust, dass sie mich hier wie eine dumme Gans aussehen lassen. Ich bin hierher gekommen um ihnen zu sagen, dass sie Vater werden, aber mehr auch nicht. Ich werde mich jetzt mit den freundlichsten Grüßen, obwohl sie das nicht verdienen, von ihnen verabschieden. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag." Sie hatte sich erhoben und ging auf die Tür zu. "Warten sie!" "Was wollen sie noch, denn überzeugen werden sie mich nicht können, das Kind abzutreiben. Und keine Sorge, ihren fabelhaften Ruf werde ich ihnen auch nicht zerstören. Ich werde den Namen des Vaters nicht angeben, wenn es soweit ist. Und Unterhalt müssen sie auch nicht zahlen, ich werde schon genug verdienen." "Ist es wirklich von mir." Michael musste ganz sicher sein, bevor er den nächsten Schritt tat. "Ja, es ist von ihnen. Sie waren der einzige Mann in meinem Leben." Oh Gott müsste sich das jetzt kitschig anhören, dachte sich Viola. "Gut, dann bleibt nur noch eines zu tun." Viola schaute ihn erwartungsvoll an. Irgendwie hatte sie Angst gekriegt. Sie hoffte, er wolle keine Gewalt anwenden, denn fähig dazu war er. Macht genug hatte er. "Sie werden mich heiraten. Ihnen bleibt nichts anderes übrig." Jetzt war sie baff. So etwas hatte sie nicht von ihm erwartet. Michael Sander, der reiche und erfolgreiche Mann, wollte sie heiraten. "Warum?" War das Einzige, was sie dann hervorbringen konnte. "Wenn es mein Kind ist, dann werde ich es nicht zulassen, dass es ohne Vater aufwächst. Natürlich werden wir uns für die Presse eine geeignete Geschichte ausdenken, damit es keinen Klatsch gibt, aber ich denke das ist das kleinste Problem." Viola drehte sich ruckartig herum und verließ schnellen Schrittes das Zimmer. Als sie draußen war, wurde ihr bewusst, dass sie schon zum zweiten Mal weinend aus diesem Haus abgehauen war. Kapitel 2: ----------- So, hier kommt der nächste Teil der Geschichte und dieser hier ist viel länger, sind ja immerhin fünf Kapitel. Ich labere einfach nicht mehr, sondern wünsche euch viel Spaß beim lesen 2. Die große Wohnung der Familie Meschke war erfüllt von Kinderlachen. Viola aber saß bedrückt in ihrem Zimmer vor dem Computer. Sie hatte keine große Gelegenheit gehabt sich mit ihrer Mutter in aller Ruhe zu unterhalten, da Besuch gekommen war. Aber das, was sie ihr gesagt hatte, gab ihr im Moment ziemlich zu denken. Irgendwie konnte sie heute nicht mehr an ihrer Doktorarbeit weiterschreiben. Viola wohnte immer noch bei ihren Eltern. Eine eigene Wohnung hatte sie sich bis vor kurzem nicht leisten können. Aber in zwei Wochen wollte sie endlich ausziehen. Sie hatte eine kleine gemütliche Wohnung in einem sehr schönen Bezirk gefunden und freute sich schon riesig auf ihren Umzug. Mach dich nicht unglücklicher, als du es schon bist, hatte ihr ihre Mutter gesagt, als sie Viola von dem spontanen Heiratsantrag erzählt hat. Sie wusste nicht genau was das zu bedeuten hatte, aber irgendwie breitete sich ein ungutes Gefühl in ihrem Bauch und das war keineswegs das Baby. Zwei Tage später, genauer gesagt am Montag, machte sich Viola wie immer früh auf dem Weg ins Institut um die neuesten Forschungsergebnisse abzuholen. Sie hatte Michael Sander seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Die Sache mit der Heirat hatte sie als ein Scherz abgetan und nicht mehr daran gedacht. Es kam für sie sowieso nicht in Frage. Das Erste, was sie erblickte, als sie aus dem Bus stieg und sich zum Institut begab, war die große Menge von Reportern vor dem Eingang. Etwas ungewöhnlich fand sie es schon, aber da sie aus Erfahrung wusste, dass sie öfters mal dort auftauchten, wenn wieder mal eine besondere Entdeckung gemacht wurde, dachte sie nicht mehr darüber nach. Sie nahm aber wie immer den Hintereingang, und konnte so ungesehen in das Innere des Gebäudes gelangen. Auf dem Weg zum Lift erblickte sie Sara Bernstein, die persönliche Sekretärin von Michael Sander. Sie war eine sehr attraktive Blondine, und ihr und ihrem Chef hafteten ziemlich viele Gerüchte nach. "Ich finde, sie haben es richtig gut geheim halten können, und alle haben gedacht sie würden Mike hassen?" Sarah war die einzige die Michael Mike nannte. Viola war aber der spöttische und fast etwas neidische Blick von Sara nicht entgangen. Obwohl sie die Frage von ihr nicht verstanden hatte, tat sie genau das gleiche wie immer. Sie ging an Sara vorbei und ließ sie kalt links liegen. Für Viola war dies die beste Waffe gegen diese Frau. Doch der etwas feindselige Blick von Sara war nicht der Einzige an diesem Morgen, der Viola begleitete. Manche Mitarbeiter, die sie früher immer schön begrüßt hatten, drehten sich einfach weg, wenn sie an ihnen vorbei kam. "Okay Anni, was ist hier los?" Fragte sie nun eine ihrer Studienkolleginnen, mit der sie vorher immer einigermaßen gut ausgekommen war. Anni blickte Viola sehr neidisch an, aber dann verwandelten sich ihre Gesichtszüge in eine kleine hämisch grinsende Grimasse. "Komm schon, tue doch nicht so scheinheilig. Ich verstehe wirklich nicht, warum du uns nicht schon vorher etwas von deiner Verlobung mit Michel Sander berichtet hast. Und das ihr vorhabt zu heiraten, war dir wohl auch nicht so wichtig gewesen. Und erst das Baby..." Viola hörte ihr nicht mehr zu. Sie war kreidebleich geworden. Schnell trennte sie sich mit einem leise gemurmelten "Entschuldigung" von Anni und begab sich in den dritten Stock. Ihr Weg führte zum Büro des Chefs. "So und das ist nun die ganze Geschichte." Beendete Michael seine Erzählung. Er befand sich in seinem Büro und vor ihm saß sein bester Freund Niclas. Niclas war so etwas, was Frauen gerne einen Playboy nannten. Er war das genau Gegenteil von Michael. Während der eine nicht so gerne mit Frauen flirtete und in irgendwelche Bars ging, tat der andere genau das. Und diese Person war Niclas, ein blonder Schönling, der mit Michael die Schule abgeschlossen hatte. Er war der stellvertretende Direktor des Gen-Forschungszentrums und wie schon gesagt Michaels bester Freund und seine rechte Hand. Als Niclas von der bevorstehenden Heirat seines Freundes erst durch die Nachrichten im Fernsehen erfahren hatte, war er sehr wütend gewesen. Aber bald war sein Zorn verraucht, denn er war kein nachtragender Mensch. Nun hatte ihm aber Michael gerade die Wahrheit über die bevorstehende Heirat berichtet. "Also, ich bin sprachlos. Woher bist du dir eigentlich so sicher, dass es dein Kind ist? Ich an deiner Stelle würde ihr trotzdem kein Wort glauben." Fragte er nun seinen Freund. Gerade wollte Michael ansetzen um zu sprechen, als man vor seiner Tür eine ziemlich aufgeregte Sara hörte, die irgendjemanden den Zutritt verwehrte. "Oh je, das Donnerwetter ist im Anmarsch." Sagte Michael, bevor in der nächsten Minute Sara Bernstein förmlich ins Zimmer flog, auf dem Boden landete und hinter ihr eine andere Frau auftauchte. Es war Viola. "Es tut mir leid Sir, aber ich konnte sie nicht aufhalten." Versuchte Sara sich zu rechtfertigen. "Ich verstehe sowieso nicht, warum sie das versucht haben." War dann die Antwort die sie von Michael bekam. Kleinlaut begab sich Sara nun nach draußen. Sie wusste ganz genau, dass es nichts schlimmeres gab, als sich den Unmut ihres Chefs zu holen. Er war sowieso die meiste Zeit wie ein Eisblock, aber wenn er schlechte Laune hatte, dann verwandelte er sich in kaltes Metall. Nachdem die Tür zu war, begann Viola zu sprechen. "Ach Liebling, bitte schicke auch Herr Greyer nach draußen, denn das was ich dir zu sagen habe, ist nur für deine lieblichen Ohren bestimmt." Sie sagte dies in einer so zuckersüßen Stimme, dass man fast glauben konnte sie wäre nicht wie Feuer und Flamme. "Du musst dich nicht verstellen Viola, ich habe ihm die gesamte Geschichte erzählt." Sagte nun Michael. "Oh, sehr schön du verdammter Arsch, Holzkopf, Idiot und alles Schlechte auf der Welt. Bitte, erzähle es jetzt ganz Deutschland." "Habe ich ja schon, aber in einer etwas entschärften Version." Viola konnte einfach nicht glauben, wie dieser Mensch so ruhig bleiben konnte. Sein Anblick widerte sie förmlich an. "Ich werde dich nicht heiraten und damit Basta. Das kannst du vergessen." "Hahahahahaha." Diese Lachen kam von Niclas. "Ihr beiden benimmt euch schon, als ob ihr seit zehn Jahren verheiratet wärt. Nicht zu fassen ihr passt richtig gut zusammen. Und jetzt verstehe ich auch warum du damals was mit ihr hattest. Sie ist zauberhaft und dazu noch streitsüchtig. Eine richtige kleine Elfe. Ich würde sie auch genau wie du auf der Stelle heiraten." Niclas betrachtete sie von oben bis unten. "Kann sein." War der einzige Kommentar, der von Michael kam. "Halo, ich bin immer noch im Zimmer. Tut nicht so als ob ich nicht hier wäre." Viola wedelte mit ihren Armen hin und her. "Tut mir leid Viola, ich hoffe, ich darf dich doch so nennen?" Niclas drehte sich zu Michael um. "Wie ich sehe, ist dieses Gespräch ziemlich vertraulich. Ich lasse euch jetzt lieber alleine." Auf das Weglaufen seines Freundes reagierte Michael mit einem abfälligen Muren. Es gefiel ihm gar nicht, dass dieser ihn hier mit Viola alleine ließ. "Setz dich!" Sagte er nun. "Sag mal, weißt du eigentlich was das Wort Bitte bedeutet, oder bisst du in der hintersten Gosse aufgewachsen. Aber nein kann gar nicht sein, sogar die reden höflicher als du." Viola war allmählich sehr wütend. Und sie fragte sich wie sie die ganze Geschichte bloß ihrem Vater verklickern sollte. Das dieser alles durchs Fernsehen erfuhr, also von der Heirat seiner Lieblingstochter, würde wohl ein ziemlicher Schock für ihn werden, wenn er es nicht schon war. "Ich habe gut über alles noch mal nachgedacht und ich finde die Heirat ist die beste Lösung." Viola wollte gerade etwas erwidern, als Michael sie schnell unterbrach. "Hör mir erst mal zu." Schon wieder fehlte das kleine Wörtchen "Bitte". Doch Michael merkte dies an Violas Gesichtsausdruck und fügte etwas mühsamer hinzu: "Bitte." 3. Nun da war sie also nun angelangt. Viola stand neben Michael Sander ihrem neuen Mann, nach einer längeren kirchlichen Zeremonie, im Standesamt und gab ihr Jawort. Er hatte es geschafft sie zu überzeugen ihn zu heiraten. Das Gespräch mit ihrem wütenden Vater war auch einigermaßen glimpflich verlaufen, so das dieser nun ein paar Reihen weiter mit Tränen in den Augen stand. So etwas hatte Viola bei ihm noch nie gesehen. Ihre Eltern waren nicht sehr glücklich, über die so schnelle Heirat ihrer Tochter, jedoch hatten sie Michael bald in ihr Herz geschlossen, ganz im Gegenteil zu Michaels Eltern. Sie mochten Viola nicht, und das zeigten sie ihr auch offen. Aber nun war es zu spät sie war nicht mehr Viola Meschke, sondern Viola Sander. Sie fand, dass sich das nun richtig dämlich anhörte. Mit Michael hatte sie einen Vertrag abgeschlossen. Drei Jahre lang müssten sie verheiratet bleiben. In dieser Zeit dürften sie sich nicht scheiden lassen. ES war Violas Idee gewesen, und Michael hatte nur ungläubig gelächelt. Aber sie wusste es besser. Man konnte nicht sagen, dass sie Michael hässlich fand, nein sie fand ihn sogar äußerst attraktiv. Aber das war ihrer Meinung nach keineswegs eine gute Voraussetzung für die Ehe. Da sie außerdem nicht als eine Schwindlerin dastehen wollte, hatte sie auch auf einen Verzichtsvertrag auf den gesamten Besitz von Michael bestanden. Aber eine Hintertür hielt sie sich noch offen. Sollte er doch darauf bestehen, dass sie vor der ablaufenden Frist der drei Jahre sich trennen, würde sie ihn so ausnehmen, dass ihm das hören und sehen vergeht. Und ganz sicher zweifelte er noch, ob das Kind von ihm war, dachte sich Viola. Michael hatte der Presse berichtet, dass er und Viola sich sehr lange kennen, und schon seit einem Monat verlobt seien. Das bevorstehende Kind hatte sie eben nur gezwungen einen vorherigen Datum für die Heirat festzulegen. Bei der Presse schlug diese Nachricht wie eine Bombe ein, und alle sprachen nur von dem Märchen des Jahrhunderts. Überall erzählte man sich nun die Geschichte von Aschenputtel und ihrem großartigen Prinzen. Doch Michael fühlte sich im Moment keineswegs großartig. Er betrachtete versteckt Viola von der Seite an. Irgendwie kribbelte es in seinem Bauch, denn sie sah an dem heutigen Tage wahrlich wunderschön aus, fand er. Immer wieder, wenn er sie sah, fragte er sich wie das die Natur mit ihrer Haarfarbe so hingekriegt hatte. Michael konnte jede Farbnuance entdecken. Sie war wie eine kleine zauberhafte Elfe, seine kleine Elfe. Der letzte Gedanke befriedigte ihn sehr, so dass er nicht mehr auf Viola achtete. Hätte er es getan hätte er gemerkt, wie blas sie geworden war als er zu dem Standesbeamten "Ja" gesagt hatte. Nun gab es vorerst keinen Weg für sie zurück. Die kleine Haushälterin Emily erwartete schon sehnsüchtig das junge Brautpaar. Es war schon kurz vor drei Uhr als Michael und Viola bei seinem Haus ankamen. Ganz stürmisch umarmte Emily Viola und gab ihr einen herzhaften Kuss auf die Wange, doch als sie das Gleiche mit Michael tun wollte, verzog sich dieser in die Bibliothek. Emily reagierte aber blitzschnell. Sie nahm Violas Hand und führte sie in die obere Etage. "So, ich werde ihnen jetzt das Schlafzimmer zeigen, die restliche Besichtigung muss bis morgen warten." Im obersten Stockwerk gab es sechs Türen. Die erste auf der rechten Seite, war die in die Emily Viola führte. Es war das Zimmer in dem Viola an dem einen Morgen, denn sie nie in ihrem Leben vergessen würde, aufgewacht war. Ein Doppelbett stand in mitten des Zimmers, mit weisen Seidenbezügen bezogen. Es gab noch ein gemütliches Sofa und einen großen Schrank. "Ich weiß das Zimmer ist sehr spärlich eingerichtet. Wie sagt man so schön: typisch Mann. Aber ich denke, sie werden es schon richtig gemütlich machen." Sagte Emily, bevor sie sich nach draußen verabschiedete. Sie wohnte nicht im Haus, aber an dem heutigen Tag war sie extra so lange da geblieben, um Viola die schönste Begrüßung zukommen zu lassen, denn sie war nicht dumm und ahnte schon, dass es bei dieser Heirat nicht mit rechten Dingen zuging. Ganz langsam und vorsichtig setzte sich Viola auf das große Bett. Eigentlich sollte sie jetzt entweder glücklich sein oder Angst haben. Doch sie fühlte keines von beiden. Glücklich war sie nicht, denn sie liebte nicht Michael. Und Angst haben, dass musste sie auch nicht haben, denn es gab noch einen dritten Vertrag zwischen dem frischangetrauten Paar. Dieser war nirgendwo schriftlich festgelegt, er war mehr oder weniger eine mündliche Abmachung. Viola schreckte aus ihren Gedanken hoch, als es an der Tür klopfte, es war Michael. "Ich weiß wir haben etwas abgemacht, aber wir werden wohl nicht darum kommen, wenigstens in dem selben Bett zu schlafen." Sagte er. "Nein, du hast recht. Komm bitte herein, es ist sowieso eigentlich dein Zimmer." Das waren eigentlich die einzigen Worte, die beide noch an diesem Abend wechselten. Kurz darauf waren sie eingeschlafen, jeder auf seiner Seite des Bettes. Viola fühlte von irgendwoher das leise prasseln des Wassers. Sie wusste nicht woher es kam, aber es wirkte sehr beruhigend auf sie. Sie schmiegte sich noch mehr in die seidige Decke und das weiche Kopfkissen. Sie wollte an diesem, so angenehmen Morgen nicht nachdenken. Aber ganz langsam und unaufhörlich drehten sich ihre Gedanken wieder um Michael, ihren Mann. Nun waren beide schon seit zwei Wochen verheiratet und es hatte sich nichts an ihrem Verhältnis zueinander geändert. Jeden Morgen verschwand er sehr früh. Doch das störte sie weniger, denn er musste ja, wie sie wusste immer sehr früh im Büro sein. Was ihr ein Dorn im Auge war, war das etwas zu höfliche Verhältnis der beiden. Und auch das Fehlen von Intimität fehlte ihr insgeheim. Viola hörte plötzlich ein zaghaftes Klopfen an ihrer Tür. "Herein." Murmelte sie daraufhin und erhob sich langsam. "Ich wollte dich nicht stören Viola, aber du wolltest doch heute noch zum Institut?" Es war Emily. Sie und Viola waren in den zwei Wochen richtig gute Freundinnen geworden. Vor Michael benahmen sich beide in korrektem Ton zueinander, aber wenn er nicht da war, dann gingen sie meistens zum freundschaftlichen "Du" rüber. "Oh nein, dass habe ich ja vollkommen vergessen. Ich hatte ja genug Urlaub gehabt, allmählich sollte ich wieder arbeiten." Mit einem Schwung war Viola aus dem Bett und rannte ins Bad. Von drinnen rief sie noch Emily zu: "Wie spät ist es eigentlich?" "Halb neun, lass dir Zeit bis halb elf schaffst du es locker." Erwiderte Emily. Zwanzig Minuten später saß Viola schon an dem reich gedeckten Frühstückstisch und mampfte fröhlich pfeifend ihr Essen in sich hinein. "Langsamer Kindchen, du wirst dich ja noch verschlucken." Sagte Emily. "Ich esse aber für zwei und muss somit die doppelte Menge in der gleichen Zeit schaffen, wie für eine Person." "Sag mal." Emily zögerte und Viola blickte von ihrem Teller auf. "Ich verstehe einfach nicht, warum ihr keine Flitterwochen hattet?" "Oh, dass habe ich dir schon einmal erklärt." "Ja ich weiß, wegen der Arbeit, aber so etwas gehört einfach dazu. Und das Michael auch den ganzen Tag im Institut sitzt, anstelle hier bei seiner Frau zu sein, verstehe ich auch nicht." Emily beobachtete nun genau die Reaktion von Viola. Sie hatte insgeheim sehr gehofft, dass sie sich irrte, was es mit der Ehe auf sich hatte. Jedoch bekam Viola so einen traurigen Gesichtsausdruck, dass sich Emily insgeheim selber verfluchte, dass Thema angeschnitten zu haben. "Es ist ein sehr wichtiges Projekt." Viola war es sehr mulmig zu Mute. Und so gut kannte sie Emily nun auch nicht, dass sie ihr von ihren Problemen erzählen wollte. So verlief das restliche Frühstück eher im stillen Schweigen der beiden. 4. Viola hatte von Michael vor zwei Tagen einen Golf Cabriolet geschenkt gekriegt, so dass sie sich jetzt langsam durch den morgendlichen Stadtverkehr kämpfte, während sie zum Institut fuhr. Sie hätte es nicht geglaubt, aber die Worte von Emily hatten ihr schwerer zugesetzt, als sie es zugeben wollte. Wie ein braver Ehemann war Michael drei Tage nach der Hochzeit zu Hause geblieben, doch auch in dieser Zeit saß er nur in seinem Arbeitszimmer. Nach diesen drei Tagen war er am nächsten Morgen freudestrahlend wieder ins Büro zurückgekehrt. Das ihr Mann sich nichts aus ihr machte, traf sie sehr schwer. Und jedes Mal, wenn sie an ihn dachte spürte sie einen schmerzlichen Stich in ihren Herzen. Es war nicht so, dass er gemein und unnahbar war. Nein, er war freundlich und Viola hatte selbst ganz neue Seiten an ihm entdecken können. Aber genauso war er wie ein Bürokrat veranlagt, dass er sich strickt an die von ihnen festgelegte Regelung hielt. Sie führten eine offene Ehe ohne jegliche Intimität. Sie wünschte sich so sehr, dass er sie manchmal abends in die Arme nahm und sie küsste. Als sie an dem zweiten Morgen in seinen Armen aufgewacht war, war sie sehr glücklich. Jedoch war Michael fünf Minuten später aufgewacht und wie ein verschrecktes Huhn aufgesprungen. Er hatte ein paar entschuldigende Worte gemurmelt und war hinaus gegangen. Sie war eine Frau, immer wieder sagte sich Viola diese Worte. Aber es nützte nicht. Ihre Mutter hatte recht. Die Ehe würde ihr nur Unglück bringen. Diese hatte ja erst angefangen, und Viola wollte sich gar nicht ausmalen, wie es später werden würde. Nachdem Viola am Institut angekommen war, parkte sie ihr Auto auf dem Gelände und begab sich hinein. Als erstes wollte sie Michael besuchen, denn sie war ja seine Frau. Und es wäre bestimmt ziemlich komisch gewesen, hätte sie dieses nicht getan. Nun nickten ihr alle anderen Mitarbeiter freundlich zu, aber sie spürte nun wie stark sich eine andere Kluft zwischen ihnen auftat. Vor dem Büro von Michael fehlte Sara Bernstein, so dass Viola an ihrem Schreibtisch vorbeiging und an der Tür des Büros anklopfte und hereintrat. Wie sie es sich gedacht hatte, stand Sara drinnen und hielt einige Unterlagen in der Hand. "Oh Guten Morgen, ich hoffe ich störe nicht Liebling, aber ich wollte dich nur begrüßen, bevor ich an die Arbeit gehe." Sagte Viola in einem lieblichen Ton und ging an Sara vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. "Nein keineswegs, wir waren gerade fertig, sie können jetzt gehen, Frau Bernstein." Michael war genau so freundlich wie Viola. Viola ging hinüber zu ihrem Mann und gab ihm einen richtigen Kuss, während Sara langsam sich nach draußen begab. Als die Tür zu war erhob sie sich und ging hinüber zu einem Regal. Sie brauchte erst mal Zeit um sich zu beruhigen. Denn als sie seine süßen Lippen gespürt hatte, war sie förmlich am zerschmelzen gewesen, und es war ich sehr schwer gefallen sich von ihm zu lösen. Doch langsam drehte sie sich nun um. "Entschuldige, ich habe das nicht mit Absicht gemacht, aber..." "Schon gut ich versteh dich." Für einen kurzen Moment hatte Viola geglaubt, seine Stimme wäre etwas rau gewesen, aber genauso schnell verdrängte sie diesen Gedanken. "Es ist gut, dass du hier bist. Ich habe nämlich ein Konto für dich eingerichtet." Sagte Michael. "Ich brauche kein Geld von dir." Viola war wütend. "Es ist für das Kind, ich dachte mir, du könntest schon anfangen das kleine Zimmer schön einzurichten. Du bist doch sowieso schon fast fertig mit deiner Arbeit. Also,..." "Ich bin eigentlich dagegen, Geld von dir anzunehmen, und das habe ich dir schon einmal gesagt, aber ich werde es in diesem Falle annehmen. Jedoch bin ich dagegen es alleine einzurichten. Es ist dein Haus und du solltest bestimmen wie es aussehen soll." "Viola ich bitte dich. Du bist meine Frau und im Moment gehört dir alles genauso wie mir." Ja, aber ich spüre nichts davon, dass ich deine Frau bin, nicht mal die Hochzeitsnacht hatte ich, dachte sich Viola. Niemals hätte sie diese Worte öffentlich ausgesprochen. Doch beide konnten ihr Gespräch nicht fortsetzen so gern sie es auch wollten. Denn es klopfte an der Tür und Niclas trat ein. "Oh tut mir leid, aber Sara hat nichts davon gesagt, dass du Besuch hast." Diese dämliche Ziege, die ist doch nur neidisch, dachte sich Viola. "Nein du störst nicht, oder Viola?" Michael schaute seine Frau an. "Keineswegs, ich wollte sowieso gehen. Und Liebling denke bitte noch mal genau darüber nach. Also, bis dann." Mit diesen Worten und einen provisorisch Michael zugeworfenen Schmatzer ,verabschiedete sie sich und trat hinaus. "Sie ist noch schöner geworden." Sagte Niclas. Doch von Michael kam keine Reaktion, er hatte sich seinen Aufgaben zugewandt. "Hallo, hörst du mir überhaupt zu?" "Tut mir leid Niclas, ich habe einfach viel zu tun, also noch mal, was wolltest du?" Niclas schaute seinen Freund ungläubig an. Er konnte es einfach nicht glauben, was er hier sah und hörte. "Sag mal eure Ehe existiert doch sowieso nur auf einem Papier?" "Ja so könnte man es auch nennen." Michael war nun aufmerksam geworden. "Na ja, da du ja eine Geliebte hast, hast du bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich mal um Viola kümmere." Niclas setzte sein süßestes Lächeln auf. "Mach was du willst, aber erwähne deine Schwester nicht vor Viola." Und mit diesen Worten war das Thema für Michael erledigt. Niclas war aber platt, so dass er schnell das Büro von Michael verließ. Er konnte es einfach nicht glauben, dass seinem besten Freund nichts, aber wirklich gar nichts an seiner Frau lag. Er selber verfluchte sich schon insgeheim, dass er Viola nicht vor Michael gesehen hatte. Denn immer wieder sah er ihr lächelndes Gesicht mit ihren himmlischen Augen vor seinem Gesicht. Und insgeheim würde er alles geben um nur ihr wundervolles Haar einmal zu berühren. Eigentlich hatte er nie vor gehabt, etwas mit Viola anzufangen, denn sie gehörte ja Michael. Aber jetzt war er sich unsicher. Schnellen Schrittes ging er zum Bereich der Genetik. Niclas hatte sich entschlossen mit Viola wenigstens erst mal zu reden. 5. Viola saß an einem kleinen Schreibtisch und schaute auf ein Blatt Papier, dass vor ihr lag. Ihr langes Haar verdeckte ihr schönes Gesicht und fiel ihr immer wieder nach vorne, so dass sie es mit einer Hand die ganze Zeit nach hinten strich. In dem leichten Sommerkleid sah sie einfach umwerfend aus und man merkte nur ganz leicht, dass sie schwanger war. Niclas hatte noch nie ein schöneres Wesen gesehen und insgeheim war er sehr traurig, dass sie so wenig Liebe bekam. Seiner Meinung nach müsste ein Mann sie förmlich verwöhnen, und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Ganz leise trat er hinter sie und beugte sich rüber, um zu sehen, was sie da las. Es war eine Abhandlung der neuesten Ergebnisse aus England. "Oh, ich habe dich gar nicht gehört Niclas." Viola blickte auf in seine grauen Augen. "Ich wollte nur sehen, wie es dir geht?" Fragte er, wobei er ihr Gesicht nicht aus den Augen ließ. "Ganz gut." Sie blickte ihn immer noch freundlich an. "Sag mal, was hältst du davon mit mir heute abend Essen zu gehen." Niclas spürte, dass er einen Fehler gemacht hatte, denn ihre Miene verdunkelte sich zunehmend. "Bitte nicht böse werden. Ich muss einfach dringendst mit dir reden." "Tut mir leid, aber heute kann ich nicht. Ist es sehr wichtig?" "Nein eigentlich nicht, aber das Problem ist, dass ich erst mit dir über etwas anderes reden muss, bevor ich es dir sage. Aber wir können es irgendwann später machen, okay?" Er hoffte, dass er sich so aus seiner Misere rausgezogen hatte. Und wie er sah, hatte es auch geklappt. Viola lächelte ihn wieder an. "Ja, dagegen hätte ich nicht einzuwenden." Sagte sie. Vier Monate waren vergangen seit dem Michael und Viola geheiratet hatten und Viola hatte sich entschlossen, an dem sehr regnerischen Herbsttag, ihre Eltern endlich mal zu besuchen. Ihre Mutter und ihr Vater gaben ihr wieder mal wie immer, einen sehr freudigen Empfang. Viola hatte allmählich ihre Doktorarbeit beendet und arbeitete nun im Institut von Michael als feste Arbeitskraft an einem sehr wichtigen Projekt. Jedoch war sie nun seit vier Tagen auf Urlaub, denn sie war ja schwanger. Da es ihr zu Hause zu langweilig geworden war, hatte sie sich entschlossen irgendwo hinzufahren. Ihren schon runden Bauch sah man jetzt noch deutlicher. Nach dem Essen saß sie mit ihrer Mutter in der Küche und trank einen warmen Tee. "Sag mal Liebling, irgendetwas bedrückt dich doch?" Fragte ihre Mutter sie. "Ach es ist nichts besonderes." "Ich werde dich schon nicht aufessen, mir kannst du alles sagen." "Es geht um Michael. Er kommt jeden Abend sehr spät nach Hause und geht jeden Morgen sehr früh weg. Und manchmal schläft er sogar in seinem Arbeitszimmer." Antwortete Viola nun ihrer Mutter und irgendwie fühlte sie sich wohl endlich all den Kummer von sich zu lassen. "Sag mal, wie läuft den eure Beziehung im Bett?" Viola blickte zuerst ihre Mutter an und dann wendete sie ihr Gesicht schnell weg. "Gut." Sie wollte nicht die Wahrheit erzählen, dass es da überhaupt nicht lief. "Du hast dich verliebt." Irgendwie schockierte es Viola nun, dass ihre Mutter so direkt war. "Du liebst ihn und unternimmst nichts dagegen, dass er sich wie ein Schwein benimmt. Und wenn ein Mann immer spät nach Hause kommt, dann hat er sicherlich was zu verbergen. Womöglich eine Geliebte." Viola saß in dem Kinderzimmer auf dem Bett, denn sie extra hatte hierher bringen lassen, damit sie in den ersten Nächten bei dem Kleinen schlief. Sie wusste nun schon seit langem, dass es ein Junge sein wird, hatte es aber Michael noch nicht gesagt. Es war nicht so, dass sie es nicht wollte. Es war mehr so, dass er nie danach fragte. Im Moment schaute sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen auf das Kinderbettchen und freute sich schon riesig auf den kleinen Spatz. Doch plötzlich kamen ihr die Worte ihrer Mutter wieder in den Sinn: An deiner Stelle würde ich ihn davon überzeugen und ihn dazu bringen, dass er dich liebt. Gib dich nicht auf, ich weiß genau, dass du ihn liebst. Tue endlich was dagegen. Langsam kamen Viola die Tränen. Endlich hatte sie es verstanden. Alle der Schmerz den sie verspürte in ihrem Herzen, wenn er sie mal wieder nicht beachtete, war nur deswegen da, weil sie sich verliebt hatte. Immer wenn sie nur eines seiner so seltenen Lächeln sah, so freute sie sich wie ein kleines Kind und ihre Knie schmolzen dahin. Und all diese Pflichtküsse, die sie ausführten um der Öffentlichkeit die heile Welt vorzuspielen. Für Viola waren sie so kostbar, dass sie jeden Moment nutzte, wenn jemand in der Nähe war um ihn zu küssen. In diesen Momenten verlor sie sich ganz in seinen grünen Augen, während sie zart seinen Nacken und sein schwarzes Haar streichelte. Und der stechende Schmerz den sie verspürte, wenn er um zwei Uhr nachts nach Hause kam, war die Eifersucht. Sie ahnte es schon seit langem und sie war nicht die Einzige. Emily wusste es auch, denn sie kümmerte sich um ihre Sachen. Immer wieder hatte sie versucht, Viola darauf aufmerksam zu machen, doch sie wollte es nicht wahrhaben. Sie weinte noch eine Weile vor sich hin, bevor sie so in dem Bett einschlief. Michael kam an diesem Abend für seine Verhältnisse sehr früh nach Hause. Die große Standuhr zeigte gerade zehn Uhr und vier Minuten an. Er war eigentlich nur gekommen um sich schnell umzuziehen und dann wieder weg zu gehen. Aber als er das Schlafzimmer betrat, fand er Viola nirgendwo vor. Da er vorher unten überall nachgesehen hatte, wurde er nun doch stutzig und fragte sich, wo sie nun war. Bald darauf fand er sie in dem Kinderzimmer. Sie lag auf dem Sofa. Die eine Hand hatte sie um ihren Bauch gelegt und die andere hielt ein Foto in der Hand. Er sah deutlich eine Tränenspur auf ihrem Gesicht. Langsam und leise kam er näher und deckte sie zu. Vorher aber nahm er ihr das Foto aus der Hand und schaute es sich an. Es war ein Ultraschallbild von dem Baby. Ganz unten stand, dass es sich um einen Jungen handelte. Im ersten Moment bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht, doch dann verfinsterte sich seine Miene. Er fragte sich bloß, warum sie ihm dass nicht schon vorher gesagt hatte, denn an dem Datum unter dem Foto konnte er sehen, dass es schon älter war. "In einem Augenblick bist du froh und im nächsten habe ich schon wieder irgendetwas gemacht, dass du mich nicht ausstehen kannst." Erst jetzt sah er, das Viola aufgestanden war und ihn betrachtete. "Es ist ein Junge." Sagte er. Viola erhob sich und begab sich zum Schlafzimmer. "Ja, es ist ein Junge." Sagte sie noch, und ließ ihn alleine. Sie saß gerade auf dem Bett im Schlafzimmer und zog sich ihr Nachthemd an, als er herein trat. "Aber warum hast du mir das nicht gesagt? Ich verstehe dich nicht." Seine Tonlage hatte eine gefährliche Schärfe angenommen. "Du bist Biologe, mein Gott." "Was hat das damit zu tun. Erwartest du etwa, dass ich das auf anhieb erkenne." Nun war er richtig wütend. "Nein, aber du könntest mich auch ausreden lassen." "Komm schon rede nicht um den heißen Brei herum." Er war offensichtlich auf Streit hinaus. "Du hättest ja auch mal fragen können, aber wie ich sehe interessiert dich unser Kind ja einen Dreck, also habe ich es nicht für wichtig befunden." Sie legte sich hin und drehte ihm den Rücken zu. "Also, manchmal bist du richtig kindisch." Mit diesen Worten verschwand er im Bad, doch Viola fing an zu weinen. Eine halbe Stunde später war Michael fertig angezogen und wollte gerade nach draußen gehen, als er sich noch mal umdrehte und zu Viola ging. Auf ihrem Gesicht sah er wieder eine Tränenspur. Er strich ihr sanft das Haar aus dem Gesicht und sagte: "Wir beide haben wohl durch diese Heirat einen großen Fehler gemacht." Kurz darauf war er draußen und Viola hörte, wie er in seinen Wagen stieg und davon fuhr. "Vielleicht hast du recht." Sie hatte alles mit angehört. 6. Zwei Monate später brachte Viola einen gesunden und hübschen Jungen zu Welt. Er hatte die gleichen schwarzen Haare, wie sein Vater. Von nun an schlief sie die meiste Zeit im Zimmer des kleinen Jungen, den sie beide Erik genannt hatten. Die mitternächtlichen Eskapaden ihres Mannes waren ihr nicht entgangen, aber er unternahm auch nicht um diese zu beenden. Einen Monat später langweilte sich Viola wieder schrecklich zu Hause. Ihre Eltern kamen öfters zu Besuch, aber es war nicht das Gleiche. Es fehlte ihr an Abwechslung. Nach dem mehr als dreißig Tage vergangen waren und die Zeit war, wo der Kleine nach draußen konnte, entschied sie sich wieder arbeiten zu gehen. Ihre Mutter hatte ihr angeboten so lange auf den Jungen zu achten. Michael war eigentlich dagegen, aber sie hatte ihren Willen durchgesetzt. Und nun ging sie fröhlich durch die Gänge des Instituts in Richtung von Michaels Büro. Sie fühlte sich noch etwas dick und fett, was aber kein Wunder war so früh nach der Geburt. Sara Bernstein saß wie immer hinter ihrem Schreibtisch und tippte irgendetwas in den Computer. Als sie Viola erblickte wurde sie augenblicklich rot. "Oh Frau Sander, herzlichen Glückwunsch ich habe gehört, sie haben einen gesunden Sohn zur Welt gebracht ich hoffe, sie bringen ihn mal vorbei." Sagte sie wobei es nicht einmal übertrieben klang. "Bitte sagen sie Viola zu mir, ich danke ihnen und ich werde Erik bestimmt mal mitbringen, aber sie können mich auch besuchen kommen, wenn sie Zeit haben." Sagte Viola mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. "Vielen Dank, ich nehme die Einladung gerne an. Würden sie bitte einen Moment warten, ich melde ihren Mann, dass sie da sind." "Oh, ist er nicht alleine." Fragte Viola "Nein, er hat einen sehr wichtigen Termin." Wieder wurde Sara ziemlich rot. Nach einem kurzen Telefonat von Sara, verließ wenige Minuten später eine hübsche blonde Frau das Büro von Michael. Sie trug einen extrem kurzen Mimirock und eine hübsche weiße Bluse. "Sie können jetzt rein." Holte Sara Viola wieder in die Wirklichkeit, da sie und die fremde Frau sich ziemlich lange angesehen haben. "Sagen sie, wer war diese Frau?" Fragte Viola nun Sara. "Oh, dass war Susanne Greyer, die Schwester von Niclas Greyer, eine sehr erfolgreiche Anwältin." Viola nickte nur noch freundlich Sara zu, bevor sie sich ins Büro von Michael begab. Sofort spürte sie den sehr süßlichen Duft, der in der Luft lag. Diesen Duft, denn sie so oft an der Kleidung ihres Mannes gerochen hatte, der aber einer Frau gehörte. "Was kann ich für dich tun Viola?" Fragte Michael als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte und nun vor dem Schreibtisch stand. "Ich möchte bei dem neuesten Projekt mitarbeiten." "Nein, auf keinen Fall!" "Aber Michael ich will es unbedingt. Ich weiß, dass ich am Anfang nur die halbe Arbeit werde leisten können, aber es war schon immer mein Traum in der Krebsforschung mit zuarbeiten." "Meiner Meinung nach solltest du nicht mal halbtags arbeiten, im Moment braucht dich unser Sohn dringender, als dieses Institut. Ich verdiene genug, du musst doch nicht arbeiten." Er war die ganze Zeit sehr ruhig geblieben. "Ich werde aber bestimmt nicht ewig bei dir bleiben können, dass habe ich heute über deutlich gesehen. Und irgendwann möchte ich für mich und Erik alleine aufkommen können." In Michael brodelte es förmlich. Er hatte noch nicht einmal an Scheidung bis jetzt gedacht und er wollte sich auch nicht von ihr Scheiden lassen. Dazu hatte er sich entschlossen, als Erik zur Welt kam. Seiner Meinung nach brauchte das Kind auch einen Vater. "Na schön du darfst arbeiten, aber nur am Nachmittag, von eins bis vier. Ich werde um eins zu Hause sein und auf den Kleinen aufpassen." Viola wollte zuerst erwidern und ihm erklären, dass Erik auch bei ihren Eltern bleiben konnte, aber dann entschied sie sich doch anders. Hier sah sie eine Chance, dass alle drei doch noch eine richtige Familie wurden. Nun nahm sie ihr schönstes Lächeln und ging zu ihm rüber. "Vielen Dank, Liebling." Sagte sie und küsste ihn sanft auf die Wange. Wenig später war sie draußen verschwunden. Michael schaute ihr aber nach, denn das hatte er nicht von ihr erwartet. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl in seinem Bauch verspürt als sie ihm näher gekommen war. Und das sie hübsch war, obwohl sie nur eine einfache Jeans und einen Wollpulli trug, konnte er auch nicht leugnen. Viola dagegen ging in Gedanken versunken, durch die langen Gänge des Instituts. Plötzlich erblickte sie vor sich Susanne Greyer, die aus dem Büro von Niclas herauskam. Schon wieder bemerkte Viola wie hübsch sie angezogen war. Im Vergleich zu ihr legte Viola viel mehr Wert auf bequeme Sachen. Doch als sie bemerkte wie die männlichen Mitarbeiter des Instituts Susanne sehnsüchtig nachschauten, verstand sie warum Michael sie viel attraktiver fand, als sie selbst. So ging Viola an diesem Tag nicht sofort nach Hause, sondern begab sich zur Friedrichstraße, dort wo es die exquisitesten Geschäfte gab. Irgendwie verspürte sie den Drang ihre Garderobe von Grund auf zu verändern. Emily strahlte über das gesamte Gesicht, als ob es Weinachten wäre. Sie hatte ihre Herrin nach oben geschickt, damit diese sich zurecht machen konnte während sie das Essen zubereitete. Als Viola an dem heutigen Nachmittag mit vollen Einkaufstüten gekommen war, hatte sich Emily sehr über das neue Verhalten ihrer Herrin gefreut. Denn diese hatte endlich angefangen etwas zu unternehmen um die Aufmerksamkeit ihres Mannes auf sich zu ziehen. Und bei dieser Aktion wollte Emily auf keinen Fall im Wege stehen, sondern sogar so gut wie möglich mithelfen. Deswegen hatte sie das Lieblingsessen von Michael zubereitet und den Tisch im Esszimmer festlich geschmückt. Nun war es neun Uhr abends und Viola kam langsam die Treppen herunter. Sie trug eine schlichte lange weise Hose, die sich elegant an ihre Beine schmiegte, und eine hellblaue Bluse. Ihr Haar hatte sie modisch hochgesteckt und ein Hauch von Schminke schimmerte auf ihrem Gesicht. "Ist der Kleine endlich eingeschlafen?" Fragte Emily. "Ja, endlich gibt er Ruhe, aber in vier Stunden muss ich wieder ran." Sagte Viola und besah sich die Kreation von Emily. Auf dem Tisch lag ein Tischtuch in pastellgelb und kleine künstliche Rosenstreuchen in orange und gelb zierten den Tisch zusätzlich. Es war für zwei Personen gedeckt, und Emily hatte diesmal extra das teure Geschirr geholt. "Ich werde jetzt gehen, das Essen steht im Ofen. Es ist noch warm, aber er sollte sich trotzdem beeilen." "Vielen dank Emily, du warst mir wirklich eine sehr große Hilfe. Michael wird gleich zu Hause sein, er wollte nur noch etwas aus dem Büro holen." Mit diesen Worten geleitete Viola Emily zur Tür, und wünschte ihr noch eine gute Nacht. Viola aber begab sich in das Esszimmer und setzte sich erst mal an den hübschen Tisch. Sie hatte mit Michael verabredet, dass sie beide heute gemeinsam zu Abend essen wollten, da sie sich noch über einige wichtige Dinge zu unterhalten haben. So hatte es jedenfalls Michael ausgedrückt, aber Viola war es egal. Denn nach über einem Monat würde er mal wieder pünktlich zu Hause sein, und sich nicht bei seiner Geliebten rumtreiben. Erik war zum Glück an dem heutigen Abend ziemlich früh eingeschlafen und für die nächsten vier Stunden würde er endlich mal Ruhe geben, dessen war sie sich sicher. Es war fast so gewesen, als ob das kleine Baby gespürt hätte, dass für seine Mutter der heutige Tag etwas besonderes war. Ein kurzer Blick auf die Uhr, bestätigte ihr, dass es allmählich auf halb zehn zuging. Michael war vor über einer Stunde weggefahren, und er war immer noch nicht zurück. Allmählich machte sich ein ungutes Gefühl in ihrem Inneren breit. Leise, wie eine schnurrende Katze, fuhr der gelbe Mercedes SLK vor das Haus von Michael Sander. Susanne Greyer lenkte es sicher und bewusst in eine kleine Parklücke und hielt es an. Nun wendete sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Beifahrer. "Und du willst sie wirklich mitnehmen. Ich werde mich zu Tode langweilen ohne dich Michael. Könnte ich nicht, ich meine, wäre es nicht gut wenn..." "Nein Susanne, ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich möchte nicht, dass du mir nachfährst. Eine kleine Pause von einander wird uns sehr gut tun, denn erst dann wird einem bewusst, wie gern man sich hat." Beendete Michael ihren Satz, wobei er jedes Mal etwas unsicher aus dem Fenster des kleinen Mercedes auf das Haus und dessen Eingangstür hinüber schielte. "Ja du hast wahrscheinlich recht. Aber du weist wie sehr ich dich liebe. Und nur eine Minute ohne dich ist wie eine Qual für mich." Sie nahm seine Hand vorsichtig und zwang ihn so, dass er ihr nun seine gesamte Aufmerksamkeit schenkte. "Ich liebe dich auch, meine Sonne." Ein langer und inniger Kuss unterbrach vorerst seine Worte. "Aber nun muss ich los, es ist schon halb zwölf und ich hatte heute noch etwas anderes wichtiges vor, was ich aber wegen dieses dummen Autos nicht mehr tun konnte." "Aber ich war doch zur Stelle..." versuchte Susanne ihn aufzuheitern. "Ja du warst zur Stelle, und hast mich ziemlich viel Zeit so gekostet." Nachdem er ihr noch einen kurzen Abschiedschmatzer auf die Wange gab, stieg er aus dem Wagen. Susanne aber blieb noch die ganze Zeit, bis er im Haus verschwand, draußen im Auto sitzen. Erst dann fuhr sie in einem sehr rasanten Tempo davon. Kapitel 7 ist etwas heftiger, also etwas angehaucht mit Lemon, und ich bin mir noch nicht sicher, wie ich es hoch laden werde. Aber verändern möchte ich es auch nicht, da es einfach für die Geschichte wichtig ist. Es ist eben ein Wendepunkt, und ich möchte das alle die Möglichkeit haben es zu lesen. Ich werde einfach weiterschreiben, mal sehen.......... Kapitel 3: ----------- 7. Im Haus war es dunkel, nur im Esszimmer brannte noch eine einzige Kerze. Und auch diese war kurz vor dem erlöschen. Als Michael hereinkam, hörte er das laute Schreien von Erik, das nur wenige Minuten später verstummte. Nun konnte er sich nicht mehr herauswinden. Er hatte das schön eingerichtete Esszimmer gesehen und verfluchte sich schon innerlich, dass er der Einladung Susannes gefolgt war. Viola war wach, und sie hatte vermutlich auch schon gesehen, wer ihn nach Hause gebracht hatte. Nachdem er einen letzten großen Atemzug zu sich nahm, ging er nach oben. Als erstes steuerte er das Kinderzimmer an. Und tatsächlich saß Viola dort neben dem Kinderbettchen und massierte vorsichtig den Rücken des kleinen Babys. "Hallo." Sagte Michael. Sie drehte sich um, und er konnte sofort erkennen, dass sie geweint hatte. Aber ihre Miene war nicht traurig, sondern eher froh, froh darüber ihn zu sehen. Ganz schnell stand sie auf und rannte ihm direkt in seine Arme. "Oh Michael, ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht. Wo warst du bloß?" Brachte sie unter heftigen Schluchzern hervor. Er schloss seine Arme um sie. "Ach du Dummerchen, du hättest dir doch keine Sorgen machen brauchen. Ich hatte nur eine Panne mit dem Wagen. Und dann habe ich jemanden bekannten getroffen, der mich prompt darauf zu sich auf einen Drink eingeladen hatte." Er lächelte ihr besänftigend zu. Ihre ganze Mascara war verlaufen, aber es störte sie wenig. Michael war wieder da und das war das was für sie zählte. "Du hättest doch wenigstens anrufen können. Ich hätte fast vorhin die Polizei gerufen. Der Hörer lag schon in meiner Hand, als ich Erik weinen hörte. Er hat weißt du schreckliche Bauchschmerzen, deswegen kann er nicht schlafen." "Es tut mir wirklich leid, ich bin einfach verantwortungslos." Michael hatte seine Stimme gesenkt, er ließ sie los und ging ins Schlafzimmer. Viola unterdessen kümmerte sich noch ein wenig um das Baby, bevor sie ihm folgte. Der kleine Junge war endlich wieder eingeschlafen. Im inneren brodelte es bei Viola. Sie hatte ganz genau gesehen, wer dieser Bekannte gewesen war, der Michael nach Hause gebracht hatte. Irgendwie hatte er ihr aber doch die Wahrheit gesagt, versuchte sie sich auf dem Weg ins Schlafzimmer zu sagen. Aber irgendwie half es auch nicht viel, die Eifersucht war leider ein viel stärkeres Gefühl, welches sich so leicht nicht unterdrücken ließ. Während der ganzen Zeit hatte Michael geduscht und trat genau in dem selben Moment wie Viola ins Schlafzimmer. In seinem schwarzen Haar glitzerten kleine Wassertropfen, wie auch an seinem Oberkörper. Um die Hüften trug er nur ein Handtuch. Wie eine kleine Elfe, trat sie auf leisen Sohlen ins Schlafzimmer. Ihre schön zurecht gemachte Frisur hatte sich schon längst aus ihrer Verankerung gelöst, und Falten zierten ihre vorher frisch gebügelte Kleidung. Obwohl sie es sich fest vorgenommen hatte, konnte sie nicht anders. Schon wieder traten ihr Tränen in die Augen, als sie ihn sah. Ihre Liebe für ihn wuchs von Tag zu Tag immer mehr. Und ihn mit einer anderen Frau zu teilen, zerbrach ihr förmlich das Herz. Das Wissen, dass sie ihn liebte, lag wie ein schwerer Felsbrocken auf ihren Schultern, und mit jedem Schritt wurde sie sich dessen bewusst, dass sie dringendst etwas unternehmen musste. Ansonsten musste sie in kurzer Zeit damit rechnen von diesem erdrückt zu werden. "Bitte weine doch nicht. Es tut mir wirklich leid." Sagte er. Während sie mit einer Hand versuchte ihre Tränen zu trocknen, ging sie um das Bett und setzte sich auf ihre Seite. Aber irgendwie wollten ihre Tränen nicht versiegen. "Ich... es geht... nicht." Brachte sie unter Schluchzern hervor. Michael wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte immer geglaubt, dass sie eine sehr starke Frau sei und das sie nichts unterkriegen konnte. Könnte es sein, dass sie mich doch ein wenig gern hat, fragte er sich. Er wollte einfach nicht, dass sie an Scheidung denkt. Instinktiv setzte er sich neben sie. Als sie spürte wie sich Michael neben sie setzte, blickte sie ihm erst ungläubig in die Augen. In ihrem Inneren hatte sie sich das gewünscht, aber erwartet hatte sie es keinesfalls. Doch seine freundlich blickenden Augen befähigten sie dazu ihm diesmal zu vertrauen. Sie lehnte sich an ihn. Er nahm sie sachte in seine Arme und strich ihr sanft über den Rücken. Dabei fasste er zum erstenmal richtig in ihre Haare. Sie fühlten sich weich, und jede dieser Berührungen ließen seine Fingerspitzen kribbeln. Aber nicht nur dass kribbelte. Von Sekunde zu Sekunde spürte er wie sein Herz anfing schneller zu schlagen und wie es in seiner Lendengegend anfing heißer zu werden. Viola fühlte sich wohl. Zum ersten Mal seit langen fühlte sie sich sicher und geborgen. In seinem starken Armen zu liegen, davon hatte sie schon seit langem geträumt. Zart strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine muskulöse Brust. Das sie nicht mehr weinte, hatte noch keiner der Beiden bemerkt. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Sie hob ganz leicht ihren Blick und sah seine weichen Lippen, und wünschte sich nichts mehr als ihn zu küssen. Als sie in seine Augen sah, erblickte sie ein Feuer, das ihr Herz um noch ein paar Takte schneller schlagen ließ. Und sie hatte geglaubt, sie hätte keine Wirkung auf ihn. Was er in ihn ihren Augen sah, ließ ihn erschaudern. Sie fühlte das Selbe wie er. Fast hätte er die Kontrolle über sich verloren, doch im letzten Augenblick entschied er ihr noch eine Chance zu geben. "Ich denke, wir sollten aufhören, bevor wir zu weit gehen." Sagte er, aber seine Stimme klang heißer und überhaupt nicht überzeugend. "Ich fühle mich so sehr wohl." Erwiderte sie ebenso etwas außer Atem. Noch einen Moment blickte er ihr in die Augen, bevor er dann sein Gesicht dem ihren näherte. Wie oft hatte er diese Lippen begehrt, die immer so ein süßes Kribbeln hinterließen. Und auch dieses Mal hatten sie eine unglaubliche Wirkung auf ihn. Er spürte wie sich seine Männlichkeit regte. Mit einem leichten Druck öffnete er ihre Lippen und drang nun mit seiner Zunge in ihren süßen Mund. Jetzt wurde ihm nur zu über deutlich wie unerfahren sie noch war. Ein leises Stöhnen ihrerseits zeigte ihm, dass er auf dem Richtigen weg war ihr zu zeigen, wie man richtig küsst. Und es dauerte auch nicht lange, und sie erforschte ebenfalls mit ihrer Zunge seinen Mund. Michael ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und zog sie mit sich. Nun lag sie auf ihm. Beide lösten sich aus ihrer Umarmung und Viola sah ihm in die Augen. Dann begann sie ihre Bluse aufzuknöpfen. Er betrachtete gierig ihre schön geformten Brüste die in einem BH aus weiser Spitze lagen. Und als sie dieses Hindernis auch noch beiseite legte, war er mehr als erregt. Nun drehte er sie so, dass er über ihr lag. "Du bist wunderschön." Sagte er ihr und senkte seine Lippen langsam zu den rosigen Spitzen ihrer Brüste. Ein leises Lachen erklang aus ihrer Kehle bei seinen Worten. Jedoch als seine Lippen ihrer glühende Haut berührten, fühlte sie einen Schauer von den Zehen bis zu jeder Spitze ihres langen Haares. Während er mit der einen Hand eine ihrer Brüste sanft massierte, glitt die andere sanft ihre Taille hinab. Doch gerade in dem Moment als er seinen Mund wieder zu ihrem Gesicht hob und sie küssen wollte, unterbrach sie das laute Weinen von Erik. Über das Babyphon hörten sie ihn laut schreien. "Nein, nicht jetzt." Michaels Stimme hatte wütend geklungen, und er versuchte sie wieder zu küssen. Viola hielt ihn aber in seiner Bewegung an und lächelte ihm zu. "Er wird nicht aufhören, bevor ich ihm nicht etwas zu Essen gebe. Außerdem hat er Bauchschmerzen." Sie hob ihren Kopf etwas an und berührte mit ihren Lippen seinen Mund. Dann schob sie ihn von sich und nahm ihre am Boden liegende Bluse. "Beil dich!" Murrte er ihr entgegen, als sie gerade im Begriff war, das Zimmer zu verlassen. Wieder warf sie ihm ein süßes Lächeln entgegen und beschleunigte ihre Schritte. Als Viola eine halbe Stunde später ins Zimmer zurück kam, schlief Michel schon tief und fest. Nachdem sie sich ihr Nachthemd rübergestreift hatte, legte sie sich neben ihm. Sie gab ihn einen sanften Kuss auf die Nase. Automatisch umschloss Michael sie dann mit seinen starken Armen. Viola indessen kuschelte sich an ihn und schlief so ein. 8. "Ich finde es schön, dass du gekommen bist." Sagte Niclas, als er Viola zu seinem Tisch in dem kleinen Cafe herannahen sah. "Ich habe es dir doch damals versprochen." Erwiderte sie. " Außerdem, jetzt wo Michael in Paris ist, habe ich viel mehr freie Zeit." Eine Zeitlang schwiegen beide, bis zu dem Zeitpunkt, als der Kellner mit den bestellten Capuccinos zurück kam. "Sag mal Viola, ich kann doch sagen, dass wir allmählich gute Freunde geworden sind, oder?" Fragte Niclas zaghaft. "Ja, das sind wir." In den zwei Wochen seitdem Michael weg war, hatte sie sich sehr gut mit Niclas angefreundet. Schon mehrmals hatte sie seiner Einladung widersprochen, da aber Michael in drei Tagen zurück kommen wollte, willigte sie letztendlich ein. Ein Zwischenfall mit der Presse, obwohl es keiner war, würde jetzt niemanden nützen. "Liebst du ihn?" "Wen?" Viola blickte nun Niclas direkt in die Augen. "Michael!" "Wie kommst du eigentlich gerade jetzt darauf?" Niclas schob nun seinen Stuhl näher an den Tisch, dabei ließ er Violas Augen nicht außer acht. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass es etwas wichtiges gibt, worüber ich mit dir reden wollte. Weißt du Viola, ich mag dich sehr." "Bitte nicht Niclas!" Unterbrach Viola ihn, irgendwie fühlte sie sich sehr unwohl bei dieser Unterhaltung. "Bitte, las mich ausreden. Viola ich mag dich sehr, und ich kann nicht mehr ansehen wie Michael dich mit Füßen tritt und nur an sein eigenes Wohl denkt, deswegen möchte ich das du mir mit deinen eigenen Worten, dass bestätigst, was für alle ersichtlich ist. Liebst du ihn?" "Ist das so ersichtlich?" "Dann nehme ich an, dass deine Antwort Ja ist?" "Ja!" Ihre Stimme klang fest, aber ihre Augen füllten sich mit winzigen Tränen. "Dann ist es gut, jetzt darfst du nicht aufgeben, sondern musst kämpfen. Denn das was ich dir sage, wird nicht leicht für dich werden." Jetzt fingen bei Viola schon die Tränen zu fließen. "Hab doch keine Angst Viola, aber ich muss es dir sagen. Ich mag dich einfach zu gerne um das noch länger mit anzusehen." Viola nickte zaghaft und nahm sich nun etwas zusammen. "Ich habe eine Schwester, aber die wirst du nicht kennen." "Oh, ich kenne sie. Ich meine ich habe sie schon einmal im Institut gesehen. Schon wieder unterbrach Viola Niclas' Ausführungen. "Dann ist es etwas leichter, so weißt du wenigstens wie Susanne aussieht. Also, meine Schwester..." man sah Niclas deutlich an, dass er nach Worten suchte. "Sie ist nach Paris geflogen." "Oh!" Entfuhr es Viola. "Ja, und sie ist genauer gesagt vor zwei Wochen weggeflogen, und sie ist immer noch nicht zurück." "Und?" Obwohl Viola ganz genau wusste, was sie jetzt erwartete, schnürte sich ihr Hals zu und sie spürte wie ihr Herz anfing schneller zu schlagen. "Es fällt mir sehr schwer dir das zu erklären, vor allem da Michael auch mein Freund ist, und da er vollstes Vertrauen zu mir hat. Ich kann dir nur soviel sagen. Susanne wohnt in dem gleichen Hotel wie Michael und die beiden kennen sich schon sehr lange." "Du musst nicht weiter reden, ich glaube ich verstehe, was du mir sagen willst. Aber ich danke dir trotzdem. Und ich werde dich nicht verraten." Sagte Viola mit einer Stimme, aus der tiefe Traurigkeit zu sprechen schien. Schon seit zwei Tagen saß Viola im Wohnzimmer und blickte durch eines der Fenster hindurch, und schon seit zwei Tagen beobachtete Emily das Ganze. Sie merkte wie sich die junge und fröhliche Frau immer mehr in sich zurückzog. Wie ein Roboter kümmerte sich um ihren Sohn und tat nichts anderes. Das Essen blieb meistens ungerührt, bei der Arbeit hatte sie sich krank melden lassen und mit Emily wollte sie darüber nicht sprechen. Emily aber hatte schon alles unternommen um Viola aus dieser Starre zu lösen. Sie befürchtete schon, dieser wäre was Schlimmes passiert. Wie hatte sich Emily an dem Tag vor zwei Wochen für ihre junge Freundin gefreut. Obwohl diese Michael nicht nach Paris begleiten konnte, war Viola nicht traurig. An dem Morgen hatten beide wie zwei frisch verliebte Turteltäubchen miteinander geschmust und sich immer wieder geküsst. Überall tauschten sie Zärtlichkeiten. Für diese zwei Stunden war Viola glücklich, und Emily war sich dessen vollkommen sicher. Auch die folgenden Wochen ohne Michael vergingen sehr schön, denn beide telefonierten öfters, und nach jedem dieser Gespräche kam Viola mit einer sanften Röte zu Emily ins Zimmer zurück. Aber jetzt war nichts mehr von dieser jungen und fröhlichen Frau zu sehen. Denn seit zwei Tagen reagierte sie auf niemanden, nicht mal auf ihre Mutter. Plötzlich hörte Emily ein ungeduldiges Klingen an der Haustür. Viola blickte sie an und Emily warf ihr ebenso einen ahnungslosen Blick zurück, denn auch sie wusste nicht, wer da gerade klingelte. Schon wieder hörten die beiden Frauen den dumpfen Klingelton. Emily begab sich nun zur Tür um nachzusehen, wer da so störrisch und ohne Geduld klingelte. Eine große und elegante Blondine in einem hellblauen Anzug blickte sie böse an. "Was kann ich für sie tun?" Es kostete Emily große Geduld zu dieser Frau höflich zu sein. Denn gleich als sie sie erblickt hatte, konnte sie diese und ihr gehobenes Gehabe nicht leiden. "Ist Michael da?" Fragte die Blondine nun unverblümt. "Herr Sander ist verreist und wird vor morgen nicht wieder da sein." Emily wollte schon die Tür zumachen, als die andere Frau sie stoppte. "Das ist gut, denn ich wollte sowieso mit Viola sprechen, so heißt doch die Frau von Michael?" "Frau Sander ist zu Hause, aber mir wurde nicht gemeldet, dass sie Besuch empfangen will. Also, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag..." "Wie bitte, was fällt ihnen ein." "Emily, bitte geleite unseren Gast ins Wohnzimmer, ich werde in wenigen Minuten da sein. Bitte sei doch so lieb und bitte ihr auch schon etwas zu trinken an." Hörte Emily nun Viola das sagen. Mürrisch fügte sich Emily der Bitte von Viola und geleitet die fremde Frau ins Wohnzimmer. Fünf Minuten später kam Viola auch dazu, und Emily verließ erst jetzt das Zimmer. "Was verschafft mir die Ehre ihres Besuches Frau Greyer?" Viola kannte Susanne nur flüchtig, aber sie wollte dieser Frau jetzt die Stirn bieten und sich nicht von ihr unterkriegen lassen. Und der entgeisterte Blick von Susanne bestätigte Viola das, was sie erreichen wollte. Sie hatte sie überrumpelt. "Sie kennen mich also. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Also hat ihnen Michael alles erzählt?" "Ich weiß nicht was sie meinen?" "Ich glaube, sie wissen ganz genau, dass Michael und ich ein Liebespaar sind und das wir heiraten wollten. Und das es nur ihre Schuld und ihr taktisches Geschick waren, die das verhindert haben. Ihm solch einen Bastard unterzujubeln. Gratulation, dass haben sie bis jetzt gut gemacht." Susanne beobachtete zufrieden das Mienenspiel von Viola, welches wutverzerrt war. "Bitte fahren sie doch mit ihren Erzählungen fort, es ist für mich alles sehr neu, und ich freue mich schon jetzt noch mehr von diesen Lügen zu hören." Viola versuchte soviel wie möglich ihre Stimme kalt klingen zu lassen, was ihr auch merkwürdiger Weise ziemlich gut gelang. "Wie schon gesagt, bis jetzt hatten sie noch Glück. Aber ich habe mir fest vorgenommen ihre Fassade zum Einsturz zu bringen. Ich liebe Michael viel zu sehr um ihn solch einer Hexe wie ihnen zu überlassen, so wird ein Vaterschaftstest unerlässlich sein. Und dann wird sich auch feststellen, welches Kind wirklich seins ist." "Wie bitte!" "Ja, sie haben richtig gehört, ich bin schwanger und das Kind ist von Michael." "Ich würde sie bitten, mein Haus sofort und ohne Wiederreden zu verlassen, denn noch mehr von ihren Lügen kann ich heute nicht ertragen." Sagte Viola und begab sich zur Tür, in der Hoffnung Susanne besitze soviel Würde, dass sie ihr folgen würde. "Glauben sie was sie wollen. Ich habe gerade zwei wunderschöne Wochen mit Michael in Paris verbracht. Und jede Nacht bis jetzt, in der Michael nicht nach Hause zu ihnen kam, da lag er zufrieden in meinen Armen. Das können sie ihn sogar fragen." Mit einem lauten Knall machte Viola die Tür hinter Susanne zu. Sie wollte und konnte ihr nicht mehr zuhören. Verzweifelt fiel sie hin und begann zu weinen. "Kindchen, oh Gott ist alles mit ihnen okay. Soll ich vielleicht den Doktor holen? Was hat ihnen diese Person bloß angetan?" Emily war sofort in den Flur getreten, als sie den lauten Knall der Tür gehört hatte. "Es ist alles in Ordnung Emily." Viola schaffte es mit Mühen sich aufzurichten. "Könnten sie sich heute um Erik kümmern, mir geht es nicht gut. Ich würde mich gerne hinlegen." "Ja natürlich, aber..." weiter kam Emily nicht. Viola hatte sich schon von ihr gelöst und ging nach oben. 9. "Wie bitte, du bist schwanger. Darf man auch fragen, wer der Vater ist?" Niclas war förmlich von seinem Stuhl gekippt, als er diese frohe Nachricht hörte. "Natürlich darfst du es Brüderchen, es ist niemand anderes, als Michael." Susanne saß gegenüber von Niclas. Sie war extra in sein Büro gekommen um ihm diese Überraschung zu verkünden, ein kurzes Telefonat war ihr da etwas ungelegen gekommen. Vor allem deswegen, da sie sich die Unterstützung, bei dem nächsten Schritt von diesem erhoffte. "Bist du dir da auch ganz genau sicher?" Fragte Niclas nun Susanne, wobei er sich deutlich beruhigt hat, nach seinem heftigen Sturz. "Aber was willst du mir da unterstellen?" "Was ich dir unterstellen will," unterbrach er sie. "Das weißt du am besten meine Liebe. Deine Untreue ist mir sehr wohl bekannt. Es ist ein Wunder, dass Michael das nie gesehen hat, aber Liebe macht offensichtlich blind." "Ich bin mir ganz sicher, obwohl ich erst im zweiten Monat schwanger bin, ist Michael der Vater." Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, strich Susanne nun sanft über ihren flachen Bauch. "Na schön, wenn du meinst, obwohl ich mir da nicht so sicher bin." Erwiderte nun Niclas. "Was willst du nun von mir?" "Das ist die Seite die ich so sehr an dir liebe Brüderchen, du redest nicht um den heißen Brei herum, sondern kommst sofort darauf an, auf was es ankommt." Susanne rückte nun ihren Stuhl etwas näher zum Schreibtisch und somit auch zu Niclas. "Es ist ganz einfach, ich möchte, dass du mit Michael darüber redest und mir so hilfst meine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen." "Das klingt aber fast so, als ob du dir nicht sicher bist Schwesterchen?" "Ich bin mir sicher. Michael Sander ist der Vater meines ungeborenen Kindes." "Wo sind sie?" Fragte Michael. "Sie sind oben Herr Sander, aber ich würde..." weiter kam Emily nicht mehr, den Michael war plötzlich an der Tür gewesen und stürmte nun hoch, ohne ihr auch nur die Gelegenheit zu geben ihm einiges zu sagen. Sie konnte nur schauen wie er seine Tasche neben der offenen Tür abstellte und wie ein kleiner Junge die Treppen zum Obergeschoss erstürmte. Michael war sehr glücklich wieder zu Hause zu sein. Erst in den zwei Wochen Abwesenheit, hatte er gemerkt wie ihm Viola und Erik ans Herz gewachsen waren. Er hatte beide so sehr vermisst. Den ganzen Tag in Paris hatte er sich vor allem immer auf den Abend gefreut. Denn erst da, wenn er in seinem Hotelzimmer saß, in der einen Hand den Telefonhörer hielt und auf der anderen Seite Violas süße Stimme hörte, fühlte er sich sehr glücklich. Und nun war er wieder bei ihr und freute sich schon auf die Nacht, auf die Nacht in der er sie endlich richtig besitzen würde. Das letzte Mal hatte er sich verflucht, dass er eingeschlafen war. "Viola bist du da?" Sagte er, während er die Tür zum Schlafzimmer öffnete. Doch das Zimmer war leer, also begab er sich zum Kinderzimmer. Viola hatte den gestrigen Tag über nur geweint. Wenn das stimmte was Susanne ihr gesagt hat, dann hatte sie nichts mehr in diesem Haus zu suchen. Sie wusste ganz genau, dass sie Michael verlassen musste. Denn obwohl sie ihn liebte, wollte sie ihm nicht im Weg stehen. Wenn er und Susanne schon vorgehabt hatten zu heiraten, dann war sie nur ein Störenfried, der ihm sein Leben versaut hat. Nie hätte sie auf diese Heirat zustimmen dürfen, ihre Mutter hatte damals vollkommen recht gehabt. Im Moment saß sie vor dem Schränkchen von Erik und packte seine Sachen in einen kleinen Koffer. Ihre Habseligkeiten hatte sie schon verstaut, jetzt hieße es nur noch Erik zu verpacken und den nächsten Schritt zu tun. Und dieser war es, den Mann anzulügen, denn sie aus vollem Herzen liebte. "Viola bist du da?" Hörte sie die Stimme von Michael und sog erst mal scharf die Luft an. Bald darauf spürte sie auch das er hinter ihr stand. Ganz langsam erhob sie und drehte sich um. "Hallo Michael." Als er ihr verweintes Gesicht sah, und diese ausdruckslose Stimme hörte, erstarb Michaels Lächeln auf halbem Wege. Fast hätte er sie heftig an sich gezogen und sie wild geküsst, als er die gepackten Koffer neben ihr sah. "Was hat das zu bedeuten Viola?" Fragte er nun deutlich kühl, denn seine Leidenschaft war mit einem Mal erloschen. Schon wieder begann sie zu weinen, obwohl sie es sich so fest vorgenommen hatte, dies nicht zu tun. Aber sein böser Blick brachte auf einmal alle diese Vorsätze zum wanken. Sie fragte sich, wie er sie so etwas fragen konnte, wo er ganz genau wusste warum sie es tat. "Ich werde eine Weile zu meiner Mutter gehen. Die Erklärung liegt auf dem Tisch in deinem Arbeitszimmer." Brachte sie mühsam hervor. Nun drehte sie sich wieder herum und fing an von neuem die Sachen zu packen. Was zum Geier war den schon wieder mit ihr los, fragte sich Michael, während er die Treppen herunter stieg und zu seinem Arbeitszimmer stürmte, ohne auf die Haushälterin zu achten, die mit Niclas am Ende der Treppe stand. Niclas und Emily starten Michael nun hinterher, wie er in seinem Arbeitszimmer verschwand, während er die Tür laut hinter sich schloss. "Was ist den mit dem los?" Fragte Niclas Emily. "Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich liegt es an Frau Sander. Seit dem diese Frau gestern hier war, hat sie sich noch mehr zurückgezogen. Und ich bin mir ganz sicher, dass sie gestern den ganzen Abend geweint hat." Beantwortete Emily die Frage, ohne darauf zu achten, ob es überhaupt richtig war, solche Geheimnisse preiszugeben. Als Niclas etwas erwidern wollte, kam gerade Viola die Treppen herunter. In einer Hand hielt sie zwei Koffer und in der anderen das Baby. "Vielen Dank für alles Emily," sprach sie, während sie einen Stummen Gruß an Niclas sandte. "Sollte Michael nach mir fragen, so sagen sie ihm doch bitte, dass ich schon weg bin." Und so ging sie zu der noch offenen Tür und trat hinaus. "Sagen sie mal Emily, diese Frau die gestern hier war. Könnte es sein, dass sie sehr groß war und das sie blonde Haare hatte?" Fragte nun Niclas Emily, während beide beobachteten wie Viola in ihr Auto stieg und davon fuhr. "Ja, aber woher wissen sie das, Herr Greyer?" Emily wandte endlich ihren Blick von der Straße und sah Niclas an. "Darf ich rein kommen?" Niclas war ins Arbeitszimmer getreten und sah nun Michael an. "Ja." War die kurze Antwort, die dieser nun von sich gab. "Ist alles okay Kumpel?" Irgendwie erschien ihm dieser Michael besonders fremd. Er saß hinter dem Schreibtisch, wobei er seinen Kopf mit der einen Hand abgestützt hielt und in der anderen einen Glas Whisky hatte. Er wirkte einfach gesagt verzweifelt. "Sie ist weg?" Das war mehr eine Feststellung als eine Frage von Michael. "Ja sie ist weg." Nun hatte sich Niclas in einen Stuhl gesetzt. "Und ich weiß auch warum." "Wie bitte, weiß denn jetzt die ganze Welt bescheid, dass meine Frau mich betrogen hat. Ich schwöre dir ich werde diesen Kerl umbringen und sie zurückholen, so einfach kommt sie mir nicht davon. Vertrag ist Vertrag." Michaels Stimme war immer lauter und lauter geworden. "Ruhig Kumpel, wer hat den etwas von einem anderen Mann gesagt?" Fragte nun Niclas, wobei er etwas schmunzeln musste. Endlich mal fuhr der sonst immer beherrschte Michael Sander aus der Luft. Also war ihm Viola doch nicht so gleichgültig, wie er jedem zu vermitteln versuchte. "Viola selbst, sie hat mir doch einen Brief geschrieben, in dem steht, dass sie mich verlässt, wegen eines Anderen." "Erst mal solltest du dich beruhigen und dann reden wir weiter. Es gibt keinen anderen Mann, jedenfalls weiß ich nicht von einem Anderen. Ich bin mir ganz sicher, dass es sich um was anderes handelt." "Fang jetzt du nicht auch noch an, um den heißen Brei zu reden, sag doch endlich was los ist." Unterbrach Michael Niclas brüsk. "Du wirst es früh genug erfahren, aber so lange du wartest, könntest du mir bitte sagen, was du für Viola empfindest.?" "Was soll ich denn für sie empfinden, ich mag sie..." "Oh nein Kumpel, du liebst sie. Ich habe immer geglaubt, du würdest nichts für sie empfinden, aber heute hast du mich eines Besseren belehrt." Michael wollte wieder alles revidieren, aber er wurde unterbrochen. "Oh Brüderchen du bist ja auch da, das ist schön. Hallo Michael." Sagte Susanne, während sie langsam auf die Beiden zukam. 10. "So, dass ist die ganze Geschichte, mehr gibt es nicht zu sagen." Viola saß in der Küche zusammen mit ihrer Mutter. "Ich habe dich ja schon vorgewarnt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Und außerdem kommst du jetzt reichlich spät um dich bei mir auszuheulen mein Kind. Wenn du auch so dumm bist, und ihn machen und walten lässt wie es ihm passt." Revidierte ihre Mutter und nahm nun einen Schluck Kaffee. "Ich weiß, es ist mir schon klar, dass ich die ganze Sache verpatzt habe." "Nein, du hast es nicht nur verpatzt, sondern du hast auch noch zugelassen, das die Gefühle dein Denken bestimmen." Als Viola darauf hin fast anfing zu weinen, meldete sich wieder ihre Mutter. "Komm Kind sorge dich nicht mehr darum, du wirst sehen, alles wird gut werden." Viola war zu ihren Eltern gegangen, aber nun war sie sich gar nicht mal so sicher ob das so klug war. Denn sie hatte sich ja kurzerhand zurückgezogen und nicht um das gekämpft, was ihr wichtig war. Diese Frau hatte sie an dem falschen Tag erwischt, und schon jetzt war sie sich nicht sicher ob sie ihr glauben sollte. Aber zurückkehren wollte sie nun auch nicht, irgendwie hatte sie ja noch ihren eigenen Stolz, und für eine verzweifelte Liebe wollte sie sich nicht mehr bemühen. "Und, hast du jetzt einen Rat was ich tun soll?" Sagte Michael. Er und Niclas saßen immer noch im Arbeitszimmer, Susanne war vor fünf Minuten gegangen. "Ich mag Viola sehr, sie ist eine sehr schöne und nette Frau, aber..." Niclas hielt kurz inne. "Aber?" Wiederholte Michael. "Aber ich kenne sie nicht gut genug um darüber zu urteilen wie sie charakterlich da steht. Bist du dir hundertprozentig sicher, dass Erik auch dein Sohn ist?" "Natürlich bin ich mir sicher, aber woher soll ich denn wissen, dass das Kind von Susanne auch von mir ist?" Michael war noch blasser geworden. "Das kannst du natürlich nicht, aber ich kenne meine Schwester etwas besser als Viola. Susanne wird keine halben Sachen machen, sie wird einen Vaterschaftstest beantragen. Sie steht immer zu dem, was sie sagt. Es würde natürlich ein Schock für sie werden, wenn es nicht von dir ist." "Warum ein Schock?" Fragte nun Michael. "Das ist nicht schwer zu beantworten. Susanne liebt dich abgöttisch und sie würde alles für dich tun, aber was ist mit deinen Gefühlen ihr gegenüber?" "Hmmm." "So etwas habe ich mir auch gedacht. Sie ist natürlich fest davon überzeugt, dass du sie noch immer liebst, doch du hast dein Herz an eine Andere verloren." "Bitte fange jetzt nicht wieder mit diesem Thema an. Ich bin mir im Moment nämlich überhaupt nicht sicher, was ich für Viola empfinde, ich würde sagen, dass Zorn nun meine Gedanken beherrscht." "Wenigstens lieben dich beide Frauen, also wird es..." weiter kam Niclas nicht. "Wie bitte, Viola liebt mich?" "Natürlich liebt sie dich." "Und woher willst du das nun wieder wissen?" "Na ja, sie hat es mir gesagt." Sagte Niclas. Zwei Monate waren vergangen, seitdem Viola das letzte mal Michael gesehen hatte. Das Gerede der Reporter und die ständigen Klatschgeschichten hatten aber verhindert, dass sie ihn vollkommen vergessen konnte. Es wusste schon ganz Deutschland, dass Viola nicht mehr bei Michael Sander wohnte. Sie hatte nie einen Kommentar abgegeben, obwohl sie oft genug in Versuchung geführt wurde. Aber allmählich ebbte der Andrang der Reporter vor dem Wohnhaus ihrer Eltern auch allmählich ab. Es gab wohl wichtigere Klatschgeschichten über die man nun berichten konnte, Michael Sander, seine Frau und seine Geliebte Susanne wurden sie aber nicht vergessen. Viola hatte sich hundselend gefühlt, als sie erfahren hatte, dass die Presse von Susannes Schwangerschaft wusste. Wer dieses erzählt haben konnte, wusste sie nicht. Aber etwas anderes wusste Michael nun genau. Er wusste das Erik wirklich sein Sohn war, denn Viola hatte diesen zu einer Untersuchung mitnehmen müssen um die Vaterschaft auch eindeutig festzustellen, auch dass wusste die Presse über deutlich. Irgendjemand hatte die gesamten Geheimnisse preisgegeben und schämte sich nicht mal seiner Tat. Viola fühlte sich im Moment sehr schwach und unsicher. Es gab im Moment nur eine Sache, dessen sie sich vollkommen sicher war. Sie dürfte Michael nie wiedersehen, denn sie hatte ihm schon genug Kummer bereitet. Mit Tränen überströmten Gesicht lag sie in ihrem Zimmer, während sie zärtlich über ihren Bauch strich. "Und ich war mir so sicher." Hörte man sie leise sprechen. Susanne hatte nun den endgültigen Beweis, und dieser stimmte sie nicht gerade zufrieden. Heute, an dem heutigen Tage war sie beim Arzt gewesen und das was er ihr gesagt hatte, bewirkte eine tiefe Leere in ihrem Inneren. Wie konnte sie nur so fest überzeugt gewesen sein und jetzt das Gegenteil erfahren. Ja, sie hatte sich dieser schweren Untersuchung hingegeben, ja sie hatte das Leben ihres ungeborenen Kindes dadurch in Gefahr gebracht. Aber eine Bestätigung hatte sie trotzdem nicht erfahren. Michael Sander war nicht der Vater ihres Kindes. Jetzt kam auf sie die größte Hürde ihres bisher so jungen Lebens, sie musste es ihm sagen. "Susanne geht es dir besser?" Fragte Niclas, der mit einer Tasse Tee ins Zimmer getreten war. Irgendwie hatte er das Ganze schon befürchtet. Er hatte seine Schwester zu dem Arzt begleitet und hatte mit ihr so die für sie schreckliche Nachricht erfahren. "Ich liebe ihn doch so sehr, ich möchte ihn nicht verlieren." Sie hatte versucht ihren Tränen Einhalt zu gebieten, aber irgendwie funktionierte es nicht. "Ich weiß, beruhige dich erst mal. Michael wartete unten, ich habe mir nichts anmerken lassen, aber er wartet auf eine Antwort." "Bitte, ich... weiß... was." Stotterte sie unbeholfen und bat stumm ihren Bruder um Hilfe. "Soll ich es ihm sagen." Fragte er sie. Susanne nickte nur, bevor sie sich wieder hinlegte und langsam zu weinen anfing. "Und, was ist nun? Komm schon Niclas, wo bleibt sie?" Fragte Michael als er Niclas den Gang herannahen sah. "Sie wird nicht kommen." "Warum denn nicht, stimmt etwas mit unserem Kind nicht." "Ja." Niclas schwieg für einen kurzen Moment. "Es ist nicht dein Kind." Einen Monat später hatte sich die Presse wieder beruhigt, denn auch sie fanden nichts mehr besonderes an einer Geliebten, die keine war. Susanne war für kurze Zeit in Urlaub gefahren um ihren Kopf von der Gerüchteküche frei zu bekommen. Viola hatte unterdessen ihren Dienst in dem Sander-Institut wieder aufgenommen, den sie brauchte ja Geld um ihr Kind zu ernähren. Michael sah sie während der ganzen Zeit nicht. Aber immer noch waren beide verheiratet und Viola wartete schon seid einiger Zeit auf die Scheidungsunterlagen. Eigentlich wehrte sich ihr gesamter Körper von Michael getrennt zu werden, aber ihre Vernunft war stärker. "Viola, kann ich dich kurz sprechen?" Fragte Sarah sie. "Oh, Sarah was machen du hier?" Viola drehte sich mit ihrem Stuhl um. "Ich habe im Moment eine Pause und ich musste dich dringendst sprechen." Viola und Sarah waren sehr gute Freundinnen in der letzten Zeit geworden. Immer öfter hatten sie sich verabredet und beide freuten sich sehr darüber ihre alte Feindschaft beendet zu haben. "Na dann, schieß mal los. Aber setz dich erst mal hin, ich glaube, so wird es leichter gehen." "Es geht um Mike." Violas Gesicht verfinsterte sich. Sie hatte mit Sarah abgemacht, dass sie über dieses Thema nicht mehr sprechen und trotzdem fing diese nun davon an. "Ich weiß, ich weiß, du willst nicht darüber sprechen, aber es ist sehr notwendig, dass du endlich etwas unternimmst." "Er könnte ja auch mal den ersten Schritt machen." Viola sah Sarah fragend an. "Nein. Kann er nicht. Er ist ein Mann, und dazu ein verdammt stolzer Mann. Dazu fehlt ihm einfach der Mut. Im Moment quält ihn eine ziemlich schlimme Erkältung, aber er will nicht nach Hause gehen. Jeden Tag macht er Überstunden, und auf Niclas hört er auch nicht mehr." "Niclas?" "Nicht das Thema wechseln Viola, es geht hier nicht um mich. Bitte versprich mir, dass du etwas unternehmen wirst?" Sarah sah Viola mit einem flehenden Blick an. Die Äußerungen von Sarah hatten Viola mehr zugesetzt als sie bereit gewesen war zuzugeben. Nach langem hin und her hatte sie sich dann doch entschlossen etwas zu unternehmen. Was sie tun sollte, wusste sie nicht. Aber den ersten Schritt hatte sie schon getan. Sie stand vor dem Büro von Michael. Nachdem sie Nocheinmahl tief Luft geholt hatte, öffnete sie schwungvoll die Tür. "Ich habe sie doch gebeten mich nicht zu stören Frau Benstein." Meldete sich ein ziemlich wütender, und dazu noch schwer kranker Michael. "Du siehst schrecklich aus." Antwortete ihm nun Viola ruhig und ging auf den Schreibtisch zu. Michael glaubte sich verhört zu haben, diese Stimme die kannte er doch. Und als er aufblickte, sah er sie. Sie war noch schöner geworden, seine kleine Elfe. "Komm schon, sieh es ein Michael. Du bist erkältet. Ich verstehe nicht, was du hier tust. Du gehörst in ein Bett." Sprach Viola weiter, während sie langsam neben ihn trat. "Ich gehe nicht nach Hause." Revidierte er nun. "Oh doch, ich werde dich jetzt nach Hause bringen, dich in dein warmes Bettchen stecken und dir eine warme Suppe machen." "Und bei mir bleiben und nicht mehr weggehen. Und... auch Erik zurückbringen." "Nein, das werde ich nicht." So schwach war er also doch nicht, wie Sarah Viola berichtet hatte. Verteidigen konnte er sich noch, aber Viola wollte auch nicht so schnell nachgeben. "Dann gehe auch ich nicht nach Hause." Fügte Michael hinzu "Was soll das, soll das eine Erpressung sein?" Fragte ihn Viola mit einem kleinen Lächeln um die Mundwinkel. "Hat es funktioniert?" Michael grinste sie spitzbübisch an, und um seinen Worten auch noch etwas Nachdruck zu verleihen, fing er an heftig zu husten. "Ja, aber nur solange, bis es dir wieder besser geht. Denn dann müssen wir reden, und das wird nicht so glimpflich verlaufen." Michael gab sich für den Anfang mit dieser Antwort zufrieden. Kapitel 4: ----------- 11. "Geht es Herr Sander etwas besser?" Emily stand vor der Schlafzimmertür, als Viola heraus kam. "Ja, dem Sturkopf geht es allmählich besser." Antwortete ihr Viola. "Ich bin froh, dass du wieder hier bist Viola. Endlich kehrt der normale Alltag in dieses Haus wieder ein." "Wenn du meinst, denn ich bin nicht dieser Meinung. Nachdem es Michael wieder besser geht, werde ich ihn verlassen. Ich habe einen sehr guten Job in der Schweiz gekriegt." "Das darfst du aber nicht tun. Du liebst ihn doch, warum willst du ihn dann verlassen?" Emily schaute Viola ängstlich an. "Es geht nicht anders und er hat es auch nicht anders gewollt. Ich kann nicht mit jemanden zusammen sein, der kein bisschen für mich empfindet. Den Rest meines Lebens will ich auf keinen Fall neben einen Eisblock verbringen. Auch ich habe meinen Stolz." Viola nahm das von Emily gebrachte Wasser und begab sich wieder ins Schlafzimmer zu Michael. Diese Entscheidung hatte sie schon längst getroffen, aber sie noch niemanden erzählt. Auch Michael wollte sie nichts erzählen, nicht solange die Scheidungsunterlagen noch nicht da waren. Erst dann würde sie ein für alle Mal ihr Leben wieder in Ordnung bringen können. "Viola?" Bei diesen Worten löste sich Viola von der Tür und schritt zum Bett. Michaels Fieber war seit zwei Tagen extrem hoch und es wollte einfach nicht fallen. Der Arzt hatte Viola aufgetragen neben ihm zu wachen und ihm die kalten Umschläge, wenn es nötig war zu wechseln. "Ja ich bin es." Sagte sie und nahm ihm das schon warm gewordene Tuch von der Stirn um es ins kalte Wasser zu tauchen. "Ich dachte du wärst weggegangen. Du darfst mich nicht verlassen. Ich brauche dich." Brachte er schwer hervor. "Ich werde hier bleiben, keine Sorge im Moment bleibe ich hier." Erwiderte sie und setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl. Die Nacht über wälzte sich Michael unruhig hin und her. Sein Fieber wollte einfach nicht sinken und Viola machte sich zunehmend immer mehr Sorgen. Irgendwann konnte sie nicht mehr wach bleiben und schlief neben ihm ein. Wunderschön, war das erste was Michael an diesem morgen feststellte, als er seine Frau neben sich sah. Sie schlief tief und fest in dem kleinen Sessel und irgendjemand hatte eine Decke um sie gelegt. Ihre elfenartigen Haare fielen ihr die Schultern entlang und ergossen sich an diesem Morgen in dem schönsten Glanz. Wie konnte ein Geschöpf nur so schön sein, dachte sich Michael. Als er sich erheben wollte, merkte er ein leichtes Schwindelgefühl. Der schon trockene Waschlappen fiel von seiner Stirn in seinen Schoss. Etwas wackelig erhob er sich aus dem Bett und schritt in Richtung Bad. Als er wieder zurückkam, schlief sie immer noch. Ganz langsam und vorsichtig hob er sie aus dem Stuhl und legte sie aufs Bett. Doch bevor er das Zimmer verließ, beugte er sich noch mal zu Viola herunter und küsste sie sanft auf die Stirn. "Ich weiß jetzt, was das für ein Gefühl ist, dass du immer in mir auslöst, wenn ich dich sehe meine kleine Elfe. Ich liebe dich." Flüsterte er ihr zu und ging hinaus. "Find ich toll, dass es dir wieder besser geht Kumpel." Niclas saß mit Michael in seinem Arbeitszimmer. Er hatte nur vorbeisehen wollen, wie es ihm geht, und war dann sehr überrascht, als ihm Michael die Tür aufmachte. "Sag mal Niclas, könntest du mir einen großen Gefallen tun?" Fragte ihn nun Michael. "Na ja, wen es mir möglich ist." "Ich möchte mir zwei Wochen frei nehmen, und in diesem Fall müsstest du einfach mal die Führung im Institut übernehmen." "Ja klar, kein Problem, mache ich doch gerne." Niclas war perplex. Seit wann nahm sich sein bester Freund mal kürzer Hand so frei. "Schaue mich nicht so an, ich möchte einfach mal mit Viola eine kleine Reise unternehmen. Das ist alles." "Hmmm." Niclas betrachtet immer noch seinen Freund. "Was ist, warum schaust du immer noch so? Habe ich vielleicht irgendetwas auf der Nase?" "Also, habe ich mich nicht geirrt." Niclas ging ein Licht auf. "Du liebst sie?" "Wen?" "Na wen den wohl, deine Frau natürlich." "Das möchtest du wohl gerne wissen." Begann Michael. "Es ist mir erst während der letzten zwei Tage richtig bewusst geworden. Aber es stimmt, ich liebe sie. Du hattest von Anfang an recht. Und ich werde deswegen um sie kämpfen. Ich will das sie mir wieder vertraut." "Michael?" Hörten beide Männer die Stimme von Viola. Sie war offensichtlich auf der Suche nach ihm. "Ich bin im Arbeitszimmer!" Rief ihr Michael entgegen und schon bald streckte sie ihren Kopf durch die Tür. "Was fällt dir ein aufzustehen, du verdammter Sturkopf! Ich verlange, dass du dich sofort zurück in dein Bett begibst!" Rief sie ihm wütend zu. Doch er lächelte sie nur geheimnisvoll an. "Willst du nicht zuerst unseren Gast begrüßen?" Fragte er sie nun. "Hallo Niclas. Du gibst mir doch auch recht. Er muss sich schonen und nicht gleich hier rumtanzen, nur weil es ihm mal kurzerhand etwas besser geht?" "Ich bin voll deiner Meinung Viola und deswegen sage ich euch beiden jetzt Aufwidersehen. Ich verlasse euch und du bemühst dich mal deinen Mann in sein Bett zu kriegen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Niclas und ging zur Tür. Viola stand unterdessen vor Michael und schaute ihn böse an. "Schaue mich doch nicht so an, denn ich habe nichts Schlimmes getan." Sagte er mit einem Lächeln auf seinen Lippen. "Und was, wenn dein Fieber wieder zurückkehrt?" "Es wird nicht zurückkehren. Mir geht es gut." Wenn er mich weiter so anschaut, so werfe ich meinen ganzen Plan über Bord. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sich Viola nach Michael, aber auch ihren Stolz wollte sie im Moment nicht vergessen. Wie sehr hatte er sie gedemütigt, aber all das hätte sie ihm längst vergeben können, wenn er sie nur lieben würde. Doch das glaubte sie auf keinen Fall. "Keine Wiederrede, du kommst mit." Sagte sie nun wütend, und auch Michael war der Tonfall in ihrer Stimme nicht entgangen. Er fragte sich bloß, was er nun schon wieder Falsch gemacht hatte. Er hatte das komische Gefühl ihre Augen wären vor wenigen Minuten voll von Liebe gewesen, und nun schauten sie ihn traurig und verstimmt an. Viola beugte sich noch mal über Michael und schüttelte so ein wenig sein Kissen auf. Irgendwie hatte sie es dennoch geschafft ihn wieder ins Bett zu kriegen, aber nicht im wörtlichen Sinne gedacht. Obwohl sie das heiße Schauergefühl, dass sich nun ihn ihrem ganzen Körper ausbreitete, zu übersehen versuchte. Deswegen wollte sie sich so schnell wie möglich von ihm entfernen. Doch Michael wollte das sie bleibt. Er fasste Viola an der Hand und sie musste sich zu ihm drehen. "Geh nicht." Sagte er. "Ich bin doch im Haus, ich gehe nur herunter zu..." "Nein ich meine, du sollst ein wenig hier bei mir bleiben." Viola konnte seinen grünen Augen nicht wiederstehen. Sie wusste, dass eine Aussprache zwischen ihnen beiden längst fällig war, aber das sie so schnell kommen sollte, wollte sie auch nicht wahrhaben. "Na schön, wenn du es so verlangst." "Nein ich wünsche es Viola. Verdammt ich bin kein Tyrann, wofür hältst du mich?" "Ich habe nie behauptet, dass du ein Tyrann bist." "Hör auf!" Michael war wütend und nun richtete er sich im Bett auf. "Viola bitte hör mich an." Sie schaute ihn gespannt an. "Ich möchte, nein ich wünsche es mir, dass du und Erik in dieses Haus zurück kehrt. Ich möchte das ihr zu mir zurück kommt." "Es geht nicht, ich kann nicht mehr hier leben, nicht mit dir." Tränen strömten ihr zartes Gesicht entlang. Wie sie so in dem kleinen Stuhl neben dem Bett saß, wirkte sie verletzlich wie nie zuvor. Michael fluchte leise, bevor er sie in seine Arme zog. "Ich habe dir wohl ziemlich weh getan. Es tut mir leid." 12. Viola wachte spät am Nachmittag auf. Immer noch lag sie in Michaels Armen. Er hatte ihr gut zugeredet und ihr immer wieder zärtlich über den Rücken gestrichen bis sie sich beruhigt hat. So waren sie beide nebeneinander eingeschlafen. Michaels harte Züge um seinen Mund hatten einen viel weicheren Eindruck bekommen, im Schlaf, so jedenfalls empfand es Viola. Sie spürte seine warme Hand an ihrer Taille und ihr wurde sofort warm ums Herz. Wenn sie ihr Ziel verwirklichen konnte, so durfte sie sich nicht hier und jetzt verrückten Träumen hingeben. Er war ein Mann, der sich nichts aus ihr machte. Die einzige Verbindung zwischen ihnen war Erik, und mehr nicht. Und neben ihm zu Leben, zu wissen das sie ihn liebte, er aber sich immer noch so zügellos verhielt, wurde ihr eines Tages das Herz total zerbrechen. Während sie sich aus der sanften Umklammerung zu lösen versuchte, war Michael aufgewacht und hielt sie nun nur noch stärker fest. "Nein." "Nein?" Fragte ihn Viola. "Ja, nein." Ein Lächeln umspielte seinen Mund, aber seine Augen blieben immer noch geschlossen. "Küss mich." "Nein Michael, das ist eine ganz dumme Idee." Schon wieder versuchte sich Viola von ihm zu lösen, leider war er stärker und hielt sie ohne Probleme in der Umarmung fest. "Nein." Sagte er. Viola schaute ihn erstaunt an, und erst jetzt machte er seine Augen auf. Das was sie sah, überraschte sie sehr. Seine grünen Augen sprühten nur so vor Leidenschaft. Und unwillkürlich spürte sie ein ganz seltsames Kribbeln in ihrer Magengegend, während ihr heiß wurde. Michael führte nun langsam seine Hände von ihrer Taille aufwärts, wo er dann sanft ihren Nacken anfasste und dann ihren Kopf zu sich zog. Sie währte sich nicht. Ihre Lippen schmeckten süß, süß wie Schokolade. Sie ergab sich ihm völlig ihn, und er wusste, dass sie ihn begehrte. "Nein, bitte Michael." Viola löste sich nun von ihm und stand auf. Wütend schlug er auf die Decke ein und schaute sie an. Sie hatte ihm den Rücken zugedreht. "Ich werde mich nie von dir scheiden lassen." "Aber das musst, denn ich wollte doch in die S..." fasst hätte sie sich versprochen. "Du wolltest mich wahrscheinlich verlassen und weggehen ohne das ich dich je wieder sehe. Aber das lasse ich nicht zu. Du bist meine Frau Viola." Michael war sehr wütend. Viola sah nun zu ihm rüber und merkte, dass er sich nur mit Mühe im Bett aufrichtete. Also hatte er die Krankheit doch nicht ganz besiegt. Fast, aber nur fast, wäre sie der Versuchung erlegen zu ihm zu rennen und ihn in sein Bett zu schieben. Nein ermahnte sie sich und drehte sich wieder Richtung Fenster um. "Ich kann keine Ehe führen, wo keine Liebe herrscht. Nein, ich möchte nicht das Erik in einer solchen Umgebung aufwächst." "Und ohne Vater einen Jungen aufwachsen zu lassen, findest du wohl in Ordnung." Es herrschte Stille im Zimmer. "Ich weiß, dass Liebe etwas sehr wichtiges ist." Er musste es ihr jetzt sagen. "Aber, irgendwann wirst du mich vielleicht auch lieben können." "Nein" "Oh Gott Viola hasst du mich denn so sehr." Michael war der Verzweiflung nahe. "Ich hasse dich nicht." Sagte sie ruhig. "Was denn dann?" "Bitte." "Viola, sag es endlich!" "Du verdammter Idiot! Ich kann dich doch nicht irgendwann oder vielleicht lieben, da ich dich schon liebe!" Viola hatte die Worte förmlich herausgeschriene, und als sie sich dessen bewusst wurde, wollte sie wegrennen. "Viola!" Michael versuchte hinter ihr her zu laufen, als er merkte wie ihm schwindelig würde und er zurück taumelte. Viola war mit zwei schnellen Schritten bei ihm, all das was sie gesagt hatte, interessierte sie nun nicht mehr. Es ging ihm nicht gut, und wenn er so wollte, dann hatte sie sich eben verraten und lag somit in seiner Hand. "Alles Okay?" Fragte sie ihn. "Ja." Setz dich bitte neben mich." Viola hatte Michael geholfen sich wieder hinzulegen. "Sag es noch mal." Bat er sie. "Was?" Viola wusste ganz genau was er von ihr wollte. "Bitte, sag es noch mal. Beweise mir, dass ich mich nicht verhört habe." "Na schön." Sie seufzte, nun hatte sie keine Wahl mehr. Irgendwie fühlte sie sich auch besser, nachdem sie ihm endlich ihr Herz ausgeschüttelt hatte. "Ich liebe dich. Ich weiß es bedeutet dir nicht viel, aber..." weiter kam sie nicht. Michael hatte ihren Kopf zu sich gezogen und sie heftig auf den Mund geküsst. Erst jetzt spürte sie seine ganze Leidenschaft. "Ich habe es nicht geglaubt, als Niclas es mir sagte." Auch Viola glaubte nicht, was sie jetzt in seinen Augen sah. Das könnte doch unmöglich Liebe sein. "Ich liebe dich auch meine kleine Elfe." Plötzlich standen Viola Tränen in den Augen. "Sie warf sich ihm nun um den Hals und vergaß für kurze Zeit, dass er noch krank war. "Oh endschuldige, aber ich bin so glücklich." Sie wollte sich erheben um es ihm leichter zu machen, aber Michael ließ sie nicht los. "Es macht nichts." Sie schauten sich tief in die Augen." Schon wieder senkten sich ihre beiden Lippen aufeinander und Michael murmelte nur noch: "So schwach bin ich nun auch nicht. Und ich glaube ich habe lange genug gewartet um dich endlich zu meiner Frau zu machen, viel zu lange." So zog er sie ganz zu sich aufs Bett. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)