A Story of Fake and Love von silvermoonstini (Achtung! Schwule Halbvampire *g*) ================================================================================ Kapitel 27: Twentysixth Chapter of ASoFaL ----------------------------------------- So, mal wieder was für euch zum Lesen. Viel Spaß dabei! Vielen Lieben Dank, an alle Kommischreiber, auch wenn das letzte Kapitel nur von N___ und eden-los kommentiert wurde, aber ich freue mich über jeden Kommentar, auch wenn der-/diejenige schon ein anderes Kapitel kommentiert hat! Desweiteren möchte ich lexy-puschel danken für seine Unterstützung! §§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§ Tim: „Warte mal, wo gehst du jetzt hin?“ Nils gab mir keine Antwort auf meine Frage, stattdessen kniete er sich hin um sich die Schuhe anzuziehen, anscheinend fiel es ihm schwer sich mit einem zweifach gebrochenen Arm die Schuhe anzuziehen, vor allem mit den Schnürsenkeln hatte er wie es aussah ziemlich zu kämpfen. Schließlich gab er es auf, ließ seinen verletzten Arm unbeweglich herunterhängen und stopfte sich die Schnürsenkel an den Seiten in die Schuhe. Er griff gerade nach der Jacke, als ich beschloss, ihn nicht einfach so gehen lassen zu können, er schuldete mir noch eine Antwort, ich hielt ihn also an seinem gesunden Arm zurück. „Wo willst du in deinem Zustand hin?“ „Das ist eine gute Frage“ murmelte er leise und ohne mich anzusehen. „Du musst doch irgendwas wegen deinem Arm unternehmen, das kann doch nicht so bleiben, am Ende wächst das schief zusammen oder so.“ Ich machte mir wirklich Sorgen um ihn, unabhängig davon, was zwischen uns vorgefallen war. „Überlass das mal mir. Ich mach das schon.“ Kaltschnäuzig wies er mich zurück, was in mir Unwillen erregte. Wenn er nicht wollte, würde ich ihm meine Hilfe nicht aufzwingen, ich war ja schließlich nicht sein Aufpasser! Das wäre ja noch schöner! Nils zog seine Jacke an, auch hierfür brauchte er sehr lange und es schien weh zu tun, wenn er seinen Arm auch nur bewegte. Aber jetzt gerade war mir das ziemlich schnuppe, sollte er doch machen was er wollte. Als er seinen Kampf gegen die Jacke gewonnen hatte, drehte er sich wortlos zur Tür, öffnete sie wortlos und verschwand im Dunkel des Treppenhauses. Ich hinderte ihn nicht daran zu gehen, sondern schloss die Tür hinter ihm und beschloss mir den Schaden an meiner Zimmertür näher zu besehen. Das Schloss hatte eindeutig bessere Tage gesehen, es sah aus, als könnte man es nicht wieder reparieren, wie sollte ich das nur den anderen erklären? Am besten wäre es ich kaufte ein neues Schloss und tauschte es gleich aus, den Türrahmen konnte ich mit ein bisschen Farbe vielleicht wieder so herrichten, dass es niemand bemerkte. Wie hatte er es bloß geschafft, die Tür so aufzureißen? „Ich hab dir doch gesagt ich bin ein Vampir.“ Das erklärte natürlich alles. So ein Spinner. Es gab keine Vampire. Ich hätte ihm gerne geglaubt, aber das war doch alles ...nicht möglich. Wahrscheinlich war es ihm aber auch gar nicht wichtig was ich davon hielt, er hatte seinen Spaß gehabt und mich verarscht. Er wollte ja auch schließlich meine Hilfe gar nicht, wahrscheinlich war sein Arm auch gar nicht gebrochen, so konnte er mir überzeugend etwas vorlügen, vor allem wo er so gut Schauspielern konnte, wahrscheinlich war das Knacken an seinem Arm auch nur irgendein Trick gewesen. Wieder überrollte mich die Einsamkeit von heute morgen. Mit leerem Blick starrte ich das Türschloss an, wieso sollte ich es austauschen? Wenn es die anderen nicht interessierte wie es mir ging, konnte es mir auch scheißegal sein, was mit dem Schloss war. Ob ich die Tür jetzt abschloss oder nicht...Nils war es nicht egal gewesen. Er hatte panische Angst gehabt, die Panik war echt gewesen, dass hatte ich ...gespürt irgendwie. Aber er musste doch zum Arzt. Er konnte so nicht durch die Gegend laufen! Bevor ich richtig darüber nachgedacht hatte, hatte ich mir schon meine Schuhe und meine Jacke angezogen und war nach draußen gestürmt. Nils war mit ziemlicher Sicherheit mit dem Bus hergekommen und würde vermutlich auch wieder mit dem Bus nach Hause fahren, auf jeden Fall war die Bushaltestelle ein guter Anhaltspunkt. Nils war vor mir losgegangen und der Bus fuhr um diese Uhrzeit nur alle zwanzig Minuten, ein Umstand über den ich mich sonst regelmäßig aufregte, der mir nun aber vielleicht zu Hilfe kam. Ich nahm die Abkürzung über den Spielplatz um schneller bei der Bushaltestelle anzukommen. Trotzdem beeilte ich mich, doch plötzlich sah ich etwas was mich innehalten ließ. Nils war nicht an der Bushaltestelle, er saß auf einer Schaukel auf dem Spielplatz etwa zwanzig Meter von mir entfernt und mit dem Rücken zu mir. Er hielt sich mit seinem gesunden Arm an der Schaukelkette fest und ließ die Füße über den Boden streifen, während er ein wenig hin und herschaukelte. Er lehnte sich gegen die Kette und ließ seinen Kopf dagegen sinken. Er machte einen gelangweilten Eindruck. Ich ging zu ihm, schließlich musste sein Arm immer noch versorgt werden. Ich hörte ihn schniefen und plötzlich sah ich, dass er zitterte. Weinte er etwa?! Schmerzte sein Arm so sehr? Nils: Ich hatte mich auf der Schaukel niedergelassen, hier war es schön leer, es war niemand in Sichtweite - wer ging schon Vormittags auf einen Spielplatz - vor allem bei den Wolken? Hier hatte ich meine Ruhe und konnte ungestört meinen Gedanken nachhängen. Wenn ich an die letzten Stunden dachte und was alles schief gegangen war...Wie sehr Tim mich jetzt hassen würde und dass ich ihn nie wieder sehen würde... Ich dachte sogar darüber nach, ob Nina und ich umziehen sollten, damit er uns nicht fand und uns vielleicht irgendwelche Wissenschaftler auf den Hals hetzen würde. Würde er das wirklich tun? Hasste er mich so sehr, dass er auch Nina ins Verderben stürzen würde? Er hasste doch nur mich oder? Nina hatte ihm doch nicht wirklich etwas getan... Er hasste mich...Ein leises Schluchzen brach sich Bahn, begleitet von immer neuen Tränen, jedes Mal wenn ich an Tim dachte, an sein Gesicht, an unseren Kuss, daran wie ich ihn vor dem Vampir beschützt hatte... Aber meistens sah ich nur seine Wut von vorhin und die Emotionslosigkeit, als er immer mehr Druck auf meinen Arm ausgeübt hatte, während ich vor Schmerz kaum noch denken konnte. Er war so kalt gewesen und er glaubte mir noch immer nicht. All der Schmerz umsonst...Aber der körperliche Schmerz verblasste wenn ich an sein emotionsloses Gesicht dachte, während er mir den Schmerz zufügte, als wäre es ihm egal gewesen. Die Vorstellung, dass ich ihm egal war, tat noch mehr weh als die, dass er mich hasste. Ich schniefte. Ach Tim...Wieder schüttelte mich ein Schluchzen. Ich ließ die Kette los und wischte mir mit dem rechten Ärmelsaum wieder mal die Tränen weg. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber das war gar nicht so einfach. Wieder stieg Tims Gesicht vor meinen Augen auf, diesmal lächelte er, doch als ich daran dachte, dass er mich nie wieder anlächeln würde, weil er mich hasste und weil ich nie ihn wiedersehen würde, stiegen wieder neue Tränen in mir hoch. Wieder schaukelte ich ein bisschen vor mich hin, das beruhigte mich komischerweise. Ich kam zu dem Schluss, dass ich lange genug geweint hatte, ich wechselte das Lied, so dass mein Mp3–Player nun etwas fröhlichere Musik von sich gab. Die Tränen wurden weniger, flossen ruhiger ohne Schluchzer. Ich schniefte, langsam wurde es mir hier zu kalt, unwillkürlich zitterte ich kurz. Plötzlich tippte mir etwas auf die Schulter, ich drehte mich um und wäre vor Schreck fast von der Schaukel gefallen, hinter mir stand Tim. Hatte er das alles hier mitbekommen? Beobachtete er mich und lachte sich ins Fäustchen? Ich wischte mir nochmals die Tränen vom Gesicht. Er hatte sie schon gesehen, aber wenn er mich schon hasste, wollte ich nicht mit verheultem Gesicht vor ihm stehen. Wenn er mich kränken oder verspotten wollte, konnte ich nichts dagegen tun, aber im Moment sah er wieder aus wie der Tim, den ich kennengelernt hatte. Freundlich vielleicht ein bisschen besorgt. Ich sog jedes Detail in mich auf. Wenn...wenn dies hier das letzte Mal sein sollte, dass ich ihn sah, hatte ich wenigstens noch eine gute Erinnerung mehr. Tim öffnete den Mund und ich wappnete mich innerlich gegen alles mögliche; Hasstiraden, Spott... „Tut dein Arm sehr weh?“ Ich fiel aus allen Wolken, was sollte das denn werden? Ich war zu baff um ihm zu antworten. Nach ein paar Sekunden hakte er nach: „Hm? Du musst ziemliche Schmerzen haben.“ Er nickte in meine Richtung, erst verstand ich nicht was er meinte, doch dann begriff ich, er dachte ich würde wegen meinem Arm weinen. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen oder sollte ich darauf eingehen? Was wäre ich für ein Waschlappen in seinen Augen wegen einem - wenn auch zweimal- gebrochenen Arm so zu weinen...Aber wäre es nicht noch schlimmer, wenn ich ihm den wahren Grund nannte? Wahrscheinlich würde ich damit seinen -gerade von Sorge verdeckten- Hass auf mich wieder anstacheln... Ich schluckte, auch wenn er jetzt freundlich war, durfte ich nicht so tun als würde er mich noch mögen, das würde mir gar nicht gut tun, wenn ich letzten Endes wieder auf die Wahrheit gestoßen wurde. Ich entschloss mich, ihm weder seine Frage richtig zu beantworten noch den wahren Grund für meine Tränen zu erklären. „Es tut schon weh...“ antwortete ich ausweichend. „Du willst wirklich nicht zu einem Arzt? Willst du deinen Arm nicht versorgen?“ „Nicht bei einem Arzt, aber versorgen werde ich ihn schon. Nina wird mir helfen, sie kennt sich gut mit Medizin aus.“ Wahrscheinlich würden wir in eine Arztpraxis einbrechen und das Röntgengerät benutzen, dann konnte Nina Maßnahmen ergreifen, sie hatte mir schon des öfteren geholfen, auch schon bei schlimmeren Geschichten. Sie würde den Arm richten und eingipsen, das konnte sie sehr gut. „Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, ich werde dich nicht anzeigen oder so.“ Wenn er deswegen Angst hatte, konnte er beruhigt sein, wenn ich das tun würde, wäre das Risiko viel zu groß, dass Nina und ich aufflogen. „Darum geht es mir doch gar nicht, es tut mir einfach Leid, ich hätte dir nicht den Arm brechen dürfen, diese ganze Idee mit deinem Arm war bescheuert.“ Wenn er mir wenigstens geglaubt hätte, hätte ich auch den doppelt gebrochenen Arm in Kauf genommen, aber so hatte er schon Recht. „Du glaubst mir nicht.“ Meine Stimmer wenig mehr als ein Hauch. Wenn er mir nicht glaubte wie alt ich war oder dass ich ein Vampir war... Aber er glaubte mir ebenso wenig, dass es mir Leid tat was ich getan hatte und dass ich ihn liebte, auch dass glaubte er mir nicht und dass war es was mich zur Verzweiflung trieb. Schon wieder stahlen sich Tränen aus meinen Augen. Ich versuchte sie loszuwerden, ich wollte nicht vor Tim weinen. Er sollte nicht erfahren, dass er der Grund für meine Tränen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)