Blut und Mondlicht von abgemeldet (vampire and werewolf story) ================================================================================ Kapitel 4: Erinnerung --------------------- Kapitel 4: Seit 2 Tagen saß sie jetzt bereits alleine im Dunkeln. Shadan war nicht zurückgekehrt und das Verlangen nach Blut trieb sie langsam aber sicher in den Wahnsinn. Isha hatte gegen die Wände geschlagen bis der Stein anfing zu splittern und ihre Knöchel rot waren vom Blut. Sie hatte geschrieen bis ihre Kehle heiser und trocken wurde, bis sie jegliche Kraft verließ. Wie die Flamme einer Kerze war ihre Wut und Raserei verloschen; verschwunden genau wie ihre Kraft. Das einzige was sie jetzt noch tun konnte war auf dem kalten, rauen Boden zu liegen und zu warten. Gedankenverloren berührte sie ihre Wangen. Sie waren eingesunken und Isha konnte sich ausmalen welch erbärmlichen Eindruck sie bieten musste. Das Problem war nicht ihr Verlangen nach Blut, das kühlte sich nach einiger Zeit wieder ab, das Problem war, dass sie jetzt Blut brauchte. Sie setzte sich auf, langsam und bedächtig, um ihrer Schwäche keine erneute Chance zu geben ihren Körper gefangen zu nehmen. Selbst das Rattenblut, das Shadan ihr vor 2 Tagen gebracht hatte, war bis auf dem letzten Tropfen ausgetrunken. Der bloße Gedanke an Shadan und sein gebrochenes Versprechen erfüllte sie erneut mit Wut. Wut, die wie eine Stichflamme aufloderte und ihr zumindest einen kleinen Teil ihrer Kraft zurückgab. Doch genau wie die Wut sie mit Kraft durchflutete, wusch sie auch jegliche Vernunft oder Zurückhaltung fort. Ohne weiter nachzudenken fing sie an auf den Boden einzutrommeln. Der Schmerz, der sich daraufhin bildete gab ihr immerhin ein schwaches Gefühl von Realität zurück. Dieser Schmerz war das einzige woran sie sich in diesem elenden Kellerloch klammern konnte, das sie noch hier hielt. Nichts war so wirklich wie dieser Schmerz; Schmerzen kannte sie noch aus ihrer Zeit, als sie ein Mensch gewesen war. Auch damals hatte sie der Schmerz gerettet; sie in der Realität gehalten und sie somit gerettet. Ohne ihn wäre sie lange bevor sie zu einem ,Wesen der Nacht' geworden war gestorben. Durch eine Welt, die sie in den Wahnsinn treiben wollte, sie unermüdlich an den Abgrund hetzte, wo der Sprung zur Pflicht geworden war. Ihre Welt, in der sie Traum und Wirklichkeit vermischten; sich nicht mehr unterschieden und zu einer einzigen, grotesken Welt verschmolzen. Dieser sich ständig windenden, wirbelnden Welt war sie schutzlos ausgesetzt gewesen, bis sie das Mittel fand sich erkennen und wirklich zu werden; mithilfe von Schmerz. Schmerz blieb immer gleich - ob nun in der Realität oder im Traum - er war immer da. Isha war ruhig geworden. Sie kniete leicht zusammengesunken auf dem Boden und betrachtete die Innenseite ihrer Arme, die fast weiß aus den hochgerollten Ärmeln ihres Oberteils hervorschauten. Über die gesamte Lände des Unterarms zogen sich dünne silbrige Linien; Narben. Isha lächelte wehmütig ob der Gedanken über ihre Vergangenheit. Sie wusste, das sich die gleichen Narben auch an ihren Oberarmen nahe der Schulter befanden, sowie an ihren Oberschenkeln. Diese Narben waren Erinnerungen, doch nicht etwa an ihre Albträume, an ihre Sicht der Welt damals, sondern daran, dass es immer etwas gab das wirklich blieb; dass es immer einen Weg nach draußen gab - und sollte dieser Weg der Tod sein. Plötzlich fing Isha an zu kichern. Wie geschwächt musste sie doch sein, wenn sie sich schon so sehr in die Vergangenheit zurückzog? Sie hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr über ihr Mensch-Sein nachgedacht. Dazu brauchte es Leid, Qualen und viel Zeit... Ihr Kichern ging über in einen ausgewachsenen Lachanfall, geboren aus purer Verzweiflung und der Erkenntnis ihrer Lage. Der Anfall endete abrupt, als ein Geräusch im Flur die Aufmerksamkeit des Vampir auf sich zog; Schritt. Isha wendete sich immer noch kniend der Tür zu und wartete. Die Tür öffnete und gab den Blick auf den Gang frei, ebenso auf die Person, die darin stand... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)