Blut und Mondlicht von abgemeldet (vampire and werewolf story) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnungen ---------------------- Kapitel 1: Der Regen ergoss sich auf die Straße und wusch die zwei oder drei Tropfen Blut fort, die vergossen worden waren. Die leblose Gestalt zu ihren Füßen starrte blass herauf, aus Augen, die nichts mehr sahen. Die junge Frau drehte sich um und ging ruhig davon. Ihr Opfer ließ sie zurück, auf dass es jemand fand; obwohl es eigentlich egal war. Isha hatte sich auch an diese Seite gewöhnt und ihr Gewissen meldete sich nicht einmal mehr. Was nutzt ein Gewissen wenn man tot war? Isha wirkte jung, höchsten 19 oder 20 Jahre alt. Nur an ihren Augen konnte man ihr wahres Alter erahnen; ein Hach der Ewigkeit war in ihnen zu sehen. Und so war es auch, ihre dunkelblauen Augen hatten mehr gesehen, als die jedes Menschen in den gut drei Jahrhunderten, die sie schon auf Erden wandelte. Isha strich sich eine rote, lockige - jetzt zudem noch feuchte - Strähne aus dem Gesicht und zog ihren Mantel enger um sich. Sie schaute die Straße auf und ab bevor sie sie überquerte und in einer dunklen Gasse verschwand. Die Dunkelheit hieß sie willkommen, als sie durch die verwundenen Wege lief. Der Regen ließ die Stadt einsamer erscheinen; einsam und düster. Das Theater kam in sicht, ihr Ziel. Es war vor einiger zeit geschlossen worden und schon etwas heruntergekommen. Aber es war warm und trocken und, wenn man wusste wie man hineinkam, der perfekte Unterschlupf. Isha beschleunigte ihre Schritte; bald schon würde die Sonne aufgehen und dabei wollte sie nicht im Weg sein. Innen schälte sie sich aus ihrem Mantel und schüttelte die Regentropfen herunter, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Etwas stimmte nicht. Es war nicht so wie es sein sollte. Jemand war hier; jemand Fremdes. Sie ließ den Mantel zu Boden fallen und machte sich auf die Suche. Kein Licht brannte; es herrschte völlige Finsternis. Doch Isha brauchte kein Licht. Sie war ein Wesen der Finsternis, ihre Augen besser als die einer Katze. Ihre Bewegungen waren schnell und geschmeidig; die Bewegungen eines erfahrenen Jägers. Und im Moment war sie auf der Jagd. Irgendjemand war da. Jemand, der nicht hier sein sollte. Vielleicht war es ein Mensch. Eine dieser kleinen, schwachen Kreaturen. Es konnte aber genauso gut eine streunende Katze sein. Egal wer oder was es war, es war in ihr Zuhause - ihr Heiligtum - eingedrungen und sie würde es von dort entfernen. Augenblicklich! Als sie die Doppeltür öffnete, die in den Saal führten, drang ein schauriges Klavierstück an ihre Ohren. Das war keine Katze! Wer immer es auch war, er wollte, dass Isha auf ihn aufmerksam wurde. Das schloss die Menschen aus. Wenn Menschen sich verstecken wollten würden sie kein Klavier spielen. Die junge Frau blickte zur Seite. Zu ihrer Linken führte eine Treppe zu einem Balkon und sie beschloss sich von dort oben ein Bild über die Lage zu verschaffen. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, die Sache war ihr unheimlich und jagte ihr nervöse Schauer über den Rücken. Auf dem Balkon angekommen stieg Isha ein widerlicher Geruch in die Nase. Ein tiefes Knurren drang aus ihrer Kehle, als sie den Fremden erblickte; ein Werwolf. Wie konnte sich diese dreckige Kreatur erdreisten in ihr Zuhause einzudringen. Und er wusste, dass sie da war. Er hatte nicht einmal aufgeschaut, als ihr das Knurren entwischt war. Er war zu weit weg, um Einzelheiten zu erkennen, zudem fiel ihm sein schulterlanges schwarzes Haar vor das Gesicht. Seine Finger flogen geschickt über die Tasten, während die Vampirfrau ihn näher betrachtete. Sein Kleidung ließ darauf schließen, dass er kein Klanführer war, eher ein Wächter, vielleicht auch ein Jäger. "Warum kommst du nicht zu mir herunter, Vampir?" Isha beschloss ihn nicht auf die Folter zu spannen, zumal sie ihn schnellst möglich hier raus haben wollte, und schwang sich über das Geländer. Sie landete leichtfüßig, in gehockter Stellung mehrere Meter von dem Eindringling entfernt im Schatten. Als sie sich aufrichtete und aus dem Schatten trat, sah sie ihn zum ersten Mal deutlich. Sein Augen waren dunkel und vereinzelt fielen ihm Strähnen seines schwarzen Haares ins Gesicht. Sein Gesicht schien offen, das einer vertrauenswürdigen Person. Auch sonst sah er nicht schlecht aus: hohe Wangenknochen, schön geformte Augen, klar geschwungene Lippen; ein anziehendes Gesicht. Es war auch nicht das Aussehen, das Isha störte; es war das was er war. Die ganze Zeit über hatte er sie nicht angeschaut. Nun, als seine Augen langsam an Isha hochwanderten, stocken seine Hände kurz und er spielte einige falsche Noten. "Du bist eine Frau", seine Stimme war leise, dann erholte er sich und spielte weiter. "Interessant", sagte er, dabei schaute er sie nicht mehr an. "Warum sollte das interessant sein?", Ishas Stimme war kühl und verbarg den Ärger und die Abscheu, die sie empfand. "Ich war der Meinung in dieser Gegend gäbe es keine weiblichen Vampire; zu schmutzig", nach einer kurzen Pause fügte er nachdenklich hinzu," außerdem habe ich noch nie eine Vampirfrau gesehen." Isha zitterte inzwischen fast vor Wut. Was fiel diesem elenden Bastard eigentlich ein? Erst drang er in ihr Zuhause ein und dann sprach er über fällig irrelevante Sachen. Was wollte er hier? Als sie den Mund öffnete, um ihn fortzuschicken unterbrach er sie und sprach wie zu sich selbst: " Da du eine Frau bist, nehme ich an du bist schwächer als ein Mann." Was sollte das? Er nickte. Was..? Er nickte jemandem zu! "Deshalb werden wir sanfter sein." Isha wirbelte herum. Der Raum füllte sich mit Werwölfen, manche in Wolfsgestalt andere in menschlicher Form. Aber es war egal, alle stanken nach Wolf. "Ein ganzes Rudel um einen kleine Vampir zu fangen? Habt ihr nichts besseres zu tun? Zum Beispiel eurem eigenen Schwanz hinterher jagen?" Jeder von Ishas Sätzen troff geradezu vor Sarkasmus und Verachtung. Die Wölfe brachen in schallendes Gelächter aus. Einer von ihnen, wahrscheinlich der Anführer, sprach: "Das ganze Rudel? Das ist nicht einmal ein Drittel. Wir kommen aus einer Stadt der Werwölfe." Noch nie hatte Isha von etwas derartigem gehört und sie verspürte auch nicht die geringste Lust so etwas zu sehen. Mit einem Satz war sie zurück auf dem Balkon und rannte so schnell es ging auf die Treppe zu. Von dort kam ihr schon einer der Wölfe entgegen, ein weiterer war hinter ihr. Mit einem Sprung zur Seite verließ Isha den Balkon wieder. Sie konnte nicht weit fliegen, aber immerhin durch die Luft gleiten. Unglücklicherweise glitt sie genau in die Arme eines der Ungeheuer. Sie zischte und trat um sich, sie versuchte zu beißen und zu kratzen, doch nichts half; der Werwolf lockerte seinen Griff nicht und die anderen fesselten ihre Hände und Füße. Der Anführer; der, der vorhin zu ihr gesprochen hatte, kam herüber und nahm ihr Gesicht in die Hand, so dass sie ihn anschauen musste; er lächelte. Isha zischte und entblößte ihre Fangzähne. "Es ist besser du ruhst dich etwas aus, bevor wir an unserem Ziel angekommen sind." Nach diesen Worten spürte Isha einen Schlag im Nacken und danach gar nichts mehr. Sie bekam nicht mit, wie der Werwolf vom Klavier sie über seine Schulter warf, auch nicht, dass der Anführer zwei Steine aus der Tasche zog und Worte aus der alten Sprache der Wölfe murmelte, bis sich ein Portal öffnete, durch das die Wölfe verschwanden und Isha mit ihnen. Kapitel 2: Der Feind -------------------- Kapitel 2: Das Gefühl des kalten, harten Steins unter ihr drängte Isha langsam aus der Bewusstlosigkeit. Etwas Schweres lag um ihren Hals und ihre Handgelenke. Als sie sich langsam aufsetzte, um ihren Kopf nicht noch mehr zum schmerzen zu bringen, fand sie sich in einem völlig dunklen Raum wieder. Das klirrende Geräusch eiserner Ketten begleitete sie, als sie sich vollends erhob und über ihren Hals strich. Das eiserne Halsband war fast 3 cm dick; unmöglich es aufzubrechen. Isha besah sich die Ketten und zog daran, um die Fassung im Mauerwerk zu prüfen; fachmännische Arbeit... aber das half ihr nicht gerade. Ohne Schlüssel war ihren Ketten nicht beizukommen. Sie stieß ein resigniertes Knurren aus, das von den Wänden wiederhallte und auf ihr Ohr traf zusammen mit einem weiteren Geräusch; Schritte. Die Tür öffnete sich gerade weit genug um jemanden hereinzulassen. Reflexartig sprang Isha die Gestalt an, nur um von den Ketten gestoppt zu werden und schmerzhaft auf dem Boden zu landen. Sie hustete (das Halsband hatte ihr die Luft abgeschnürt) und rieb sich den Hals. Frustriert blickte sie nach oben. Da stand der Wolf, der in ihrem Theater Klavier gespielt hatte, der sie in die Falle gelockt hatte. Isha fauchte ihn an wie eine wütende Katze. "Na, na... ganz ruhig." Er setzte sich auf den Boden knapp außerhalb ihrer Reichweite. "Mein Name ist Shadan", erklärte er. Isha erwiderte nichts, sie starrte ihn nur böse an. Sie war wütend, dass man sie angekettet hatte wie einen räudigen Köter. "Eigentlich wäre das der Augenblick gewesen, in dem du mir deinen Namen sagst." Schweigen. Shadan seufzte und zog einen kleinen Schlüssel aus der Tasche. "Streck deine Hände aus", befahl er. Widerwillig überließ Isha ihm ihre Hände. Der junge Werwolf öffnete die Fesseln und ließ zu, dass Isha ihm den Schlüssel entriss. Die Vampirfrau öffnete das Halsband und ein bösartiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Dummer Wolf!", zischte sie, " mich freizulassen war keine gute Idee." Shadan zuckte nur mit den Schultern: "Wo willst du hingehen? Die Tür ist verschlossen. Du kommst hier nicht raus." Er lächelte Isha an und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Instinktiv sprang sie den Wolf an und nagelte ihn am Boden fest. "Lass mich raus!" Shadan lächelte nur. "Nein." Zornig fuhr Isha mit ihren langen Fingernägeln über die Seite seines Gesichts und brachte ihn damit zum Knurren. Er schob sie von sich und packte sie am Nacken. "Das war keine gute Idee", seine Stimme war ein heiseres Flüstern, " ich finde wehrhafte Frauen sehr anziehend." Mit diesen Worten zog er Isha in einen aggressiven Kuss. Sie wehrte sich, doch alle ihre Bemühungen waren umsonst und Isha fühlte ihre Gegenwehr langsam schwinden. Ihre Lippen schienen füreinander bestimmt; sein Kuss war aggressiv aber ebenso betörend. Schließlich ließ er zu, dass sie sich von ihm löste. Die junge Frau zog sich in eine Ecke zurück und funkelte ihn finster an. Sie bekam seinen Geschmack und Geruch nicht aus Mund und Nase. Shadan roch nach Mond, nach Nacht, nach frischer Luft, Feldern und Tau. Er schmeckte wild, ungezähmt. Lebendig. Shadan schaute sie an. Isha wusste, ihr Geschmack ihr Geruch waren völlig anders; dunkel und kalt. So anders als er. Seinen Augen schienen sie für einen Moment zu durchleuchten. "Du bist ein wahrhaft dunkles Wesen", schloss er seine Gedanken laut. Der junge Mann stand auf und verließ den Raum. Kapitel 3: Anfang ----------------- Kapitel 3: Isha saß nun schon einen Tag allein in der Dunkelheit. Die einzigen Dinge, die ihr im Kopf herumschwirrten war ihr Verlangen nach Blut und Shadan. Sie hasste ihn und gleichzeitig verlangte es sie nach seiner Gegenwart. Ishas Sehnsucht nach ihm trieb sie fast in den Wahnsinn. Immer noch konnte sie seinen Kuss auf ihren Lippen spüren und sein Geruch hing immer noch in der Luft. Wie sehr sie sich doch wünschte er würde wieder kommen. Die Tür öffnete sich und Shadan trat herein. Er trug etwas unter dem Arm. Ein unförmiges Gebilde, das Isha im Zwielicht nicht zu identifizieren vermochte. "Ich hab dir was mitgebracht Vampir." Vampir; so nannte er sie in Ermangelung eines bessern Namens. Er warf das Ding auf den Boden und es stellte sich als Sack heraus, gefüllt mit einer Flüssigkeit; Blut. Während er sich setzte sah er zu, wie Isha den Sack aufnahm und begierig ihre Zähne darin versenkte. Sogleich ließ sie wieder davon ab und spuckte zu Boden. "Igitt! Was für Blut soll das den sein?" Sie funkelte ihn zornig an. Shadan zuckte nur die Achseln: "Höchstwahrscheinlich Rattenblut oder etwas ähnliches." In Ishas Augen blitzte es. Wie erniedrigend auch nur etwas davon jetzt in ihrem Körper zu haben. "Widerlich", zischte sie und beäugte den jungen Mann vor ihr nachdenklich. Shadans Mund schmeckte gut... sein Blut musste köstlich sein. Er bewegte sich nicht als Isha auf ihn zukam und es sich in seinem Schoß bequem machte. Sie nahm seinen Kopf in beide Hände und drückte ihre Lippen zärtlich auf seine. Als er begann ihren Kuss zu erwidern, wurde er rauer, leidenschaftlicher. Beinahe hatte die junge Frau vergessen, was sie eigentlich vorgehabt hatte, bis zufällig einer ihrer Reißzähne Shadans Unterlippe aufschnitt. Ihre Vermutung war richtig gewesen. Er schmeckte wundervoll. Nie zuvor hatte sie vergleichbares geschmeckt. Das Verlangen von ihm zu trinken wurde jeden Moment größer und Isha löste sich aus dem Kuss. Sie blickte Shadan in die Augen und, als könne der Wolf ihre Gedanken lesen, neigte er den Kopf zur Seite, sodass sie seine Vene ohne Probleme erreichen konnte. Ohne auch nur über den Grund für sein Handeln nachzudenken versenkte sie die Zähne in seinen Hals. Das Blut floss in ihren Mund, ihre Kehle hinunter und in ihren Körper. In ihrem Kopf machte es sich als rauschähnlicher Wirbel bemerkbar. Während sie mit der einem Hand seinen Nacken stützte fuhr sie ihm mit der anderen durch die Haare. Dann drückte er sie von sich: "Es ist genug." Mit diesen Worten begann er sie von sich zu schieben. "Nein, ist es nicht!", protestierte sie und versuchte erneut an seinen Hals zu gelangen. Shadan stoppte sie mit einem Kuss. Seine Hände fuhren über ihren Rücken. Er hob sie von sich herunter und legte sie auf den Rücken. Sie zog ihn zu sich hinunter und küsste ihn, wobei ihre Fangzähne seine Lippen streiften und sie ein paar weitere Tropfen seines Blutes zu schmecken bekam. Sein Geschmack und sein Geruch trieben Isha schier in den Wahnsinn; ebenso wie der Gedanke, dass sie ihn immer noch nicht getötet hatte; noch nicht töten hatte können. "Wie lautet dein Name?" Sein Stimme war heiser. "Isha", flüsterte sie ohne Nachzudenken zurück. Plötzlich stoppte Shadan und stand auf. Das war nicht das, was sie erwartet hatte oder gewollt hatte. Doch gleichzeitig wünschte sie sich er wäre nie hier gewesen; hätte sie nie berührt. Dieser Zwiespalt schien die Vampirfrau innerlich zu zerreißen. "Morgen bin ich zurück", damit verließ Shadan den Raum und ließ Isha allein in der Dunkelheit zurück. Dort lag sie und versuchte Herrin über ihre Gefühle zu werden. Das Bedürfnis ihn zu töten war übermächtig, doch gleichzeitig wuchs der Wunsch und das Verlangen danach ihn zu berühren. Es war so anders, als mit Vampiren. Vampire bedeuteten keinen Essen; es war klar, was man mit ihnen machte. Bei Shadan dagegen war es ein Tauziehen. Einerseits konnte sie von ihm trinken - ihn töten - andererseits konnte sie auch die andere Seite wählen, die, die aus Küssen und mehr bestand. Welches Gefühl war stärker? Der Wille ihn zu Töten! Oder das Verlangen ihn zu berühren... Kapitel 4: Erinnerung --------------------- Kapitel 4: Seit 2 Tagen saß sie jetzt bereits alleine im Dunkeln. Shadan war nicht zurückgekehrt und das Verlangen nach Blut trieb sie langsam aber sicher in den Wahnsinn. Isha hatte gegen die Wände geschlagen bis der Stein anfing zu splittern und ihre Knöchel rot waren vom Blut. Sie hatte geschrieen bis ihre Kehle heiser und trocken wurde, bis sie jegliche Kraft verließ. Wie die Flamme einer Kerze war ihre Wut und Raserei verloschen; verschwunden genau wie ihre Kraft. Das einzige was sie jetzt noch tun konnte war auf dem kalten, rauen Boden zu liegen und zu warten. Gedankenverloren berührte sie ihre Wangen. Sie waren eingesunken und Isha konnte sich ausmalen welch erbärmlichen Eindruck sie bieten musste. Das Problem war nicht ihr Verlangen nach Blut, das kühlte sich nach einiger Zeit wieder ab, das Problem war, dass sie jetzt Blut brauchte. Sie setzte sich auf, langsam und bedächtig, um ihrer Schwäche keine erneute Chance zu geben ihren Körper gefangen zu nehmen. Selbst das Rattenblut, das Shadan ihr vor 2 Tagen gebracht hatte, war bis auf dem letzten Tropfen ausgetrunken. Der bloße Gedanke an Shadan und sein gebrochenes Versprechen erfüllte sie erneut mit Wut. Wut, die wie eine Stichflamme aufloderte und ihr zumindest einen kleinen Teil ihrer Kraft zurückgab. Doch genau wie die Wut sie mit Kraft durchflutete, wusch sie auch jegliche Vernunft oder Zurückhaltung fort. Ohne weiter nachzudenken fing sie an auf den Boden einzutrommeln. Der Schmerz, der sich daraufhin bildete gab ihr immerhin ein schwaches Gefühl von Realität zurück. Dieser Schmerz war das einzige woran sie sich in diesem elenden Kellerloch klammern konnte, das sie noch hier hielt. Nichts war so wirklich wie dieser Schmerz; Schmerzen kannte sie noch aus ihrer Zeit, als sie ein Mensch gewesen war. Auch damals hatte sie der Schmerz gerettet; sie in der Realität gehalten und sie somit gerettet. Ohne ihn wäre sie lange bevor sie zu einem ,Wesen der Nacht' geworden war gestorben. Durch eine Welt, die sie in den Wahnsinn treiben wollte, sie unermüdlich an den Abgrund hetzte, wo der Sprung zur Pflicht geworden war. Ihre Welt, in der sie Traum und Wirklichkeit vermischten; sich nicht mehr unterschieden und zu einer einzigen, grotesken Welt verschmolzen. Dieser sich ständig windenden, wirbelnden Welt war sie schutzlos ausgesetzt gewesen, bis sie das Mittel fand sich erkennen und wirklich zu werden; mithilfe von Schmerz. Schmerz blieb immer gleich - ob nun in der Realität oder im Traum - er war immer da. Isha war ruhig geworden. Sie kniete leicht zusammengesunken auf dem Boden und betrachtete die Innenseite ihrer Arme, die fast weiß aus den hochgerollten Ärmeln ihres Oberteils hervorschauten. Über die gesamte Lände des Unterarms zogen sich dünne silbrige Linien; Narben. Isha lächelte wehmütig ob der Gedanken über ihre Vergangenheit. Sie wusste, das sich die gleichen Narben auch an ihren Oberarmen nahe der Schulter befanden, sowie an ihren Oberschenkeln. Diese Narben waren Erinnerungen, doch nicht etwa an ihre Albträume, an ihre Sicht der Welt damals, sondern daran, dass es immer etwas gab das wirklich blieb; dass es immer einen Weg nach draußen gab - und sollte dieser Weg der Tod sein. Plötzlich fing Isha an zu kichern. Wie geschwächt musste sie doch sein, wenn sie sich schon so sehr in die Vergangenheit zurückzog? Sie hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr über ihr Mensch-Sein nachgedacht. Dazu brauchte es Leid, Qualen und viel Zeit... Ihr Kichern ging über in einen ausgewachsenen Lachanfall, geboren aus purer Verzweiflung und der Erkenntnis ihrer Lage. Der Anfall endete abrupt, als ein Geräusch im Flur die Aufmerksamkeit des Vampir auf sich zog; Schritt. Isha wendete sich immer noch kniend der Tür zu und wartete. Die Tür öffnete und gab den Blick auf den Gang frei, ebenso auf die Person, die darin stand... Kapitel 5: Aufkeimende Hoffnung ------------------------------- Kapitel 5: In der Tür standen drei Gestalten, doch keine davon war Shadan auch nur ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass sie ebenfalls Werwölfe waren; große, unfreundlich aussehende Werwölfe. Der größte unter ihnen, ein Schwarzer mit Armen dick wie junge Baumstämme schien für sich allein schon den kompletten Türrahmen auszufüllen. Er allein wäre wohl schon zuviel für Isha gewesen, die sich kaum auf den Beinen halten konnte, aber gleich drei; keine Chance. Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen die Drei mit gebleckten Zähnen anzuzischen. Der Hüne, wenig beeindruckt von ihrer Drohgebärde, trat nun vollends durch die Tür, gefolgt von den beiden anderen, kaum weniger beeindruckenden Wölfen. Isha richtete sich auf. Dabei ließ sie die Neuankömmlinge keine Sekunde aus den Augen. Sie mochte keine Chance haben, aber ihr Stolz ließ nicht zu, sich einfach so abführen zu lassen. Isha versuchte um die drei Männer herumzukommen in der irrationalen Hoffnung doch einen Ausweg zu finden. Kaum hatte sie einen Schritt getan schoss eine riesige Hand heran und packte sie an der Kehle. Isha fing an um sich zu treten und zu kratzen, als ihr der Druck an ihrer Kehle jegliche Luft abschnürte und sie der Bewusstlosigkeit übergab. Der Schwarze ließ sie los und Ishas schlaffer Körper landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem steinernen Boden. Die beiden anderen Werwölfe machten sich daran Isha zu fesseln und als diese kurz darauf erwachte fand sie sich in Ketten gelegt. Sowohl von den Handschellen, wie von dem eisernen Halsband führten schwere Ketten in die Hände des Riesen. Mit einem Ruck befahl er ihr aufzustehen. Nur widerwillig folgte Isha dem schwarzen Hünen - seine Kameraden als Nachhut - durch die dunklen Gänge. Nicht lange und sie erreichten eine große dunkle Halle. Isha wurde unsanft in die Mitte, in einen kleinen Kreis am Boden, gestoßen und ihre drei Begleiter zogen sich zurück. Augenblicklich wurde die ganze Halle von Sonnelicht durchflutet bis auf den kleinen Kreis, in dem sich ein jetzt sehr nervöser Vampir befand. Isha kniff die Augen zusammen, geblendet von der ungewohnten Helligkeit, die sie Jahrhunderte nicht aus solcher Nähe zu Gesicht bekommen hatte. Um sich herum konnte Isha die Anwesenheit der Wölfe wahrnehmen. Obwohl sie sich fast völlig lautlos bewegten. Als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse in der Halle zu gewöhnen begannen, konnte sie ihre Feinde ausmachen und sie zog scharf den Atem ein; es mussten dutzende sein! Werwölfe aller Altersklassen versammelten sich um ihren Kreis aus schützenden Schatten herum und betrachteten sie neugierig. Und vor ihr auf einer Art Thron mit Fellen überzogen und leicht erhöht aufgestellt, saß ein kräftiger Werwolf mittleren Alters und blickte auf sie herab. An der linken Seite des Throns lehnte ein Speer; lang und kräftig, das Ende scharf zugespitzt. Isha konnte nicht umhin sich zu fragen, wie viele Vampire er damit schon gepfählt hatte und sie schauderte. "Oh, mein Gott", seine Stimme war tief, "Was habt ihr mit ihr gemacht?" Automatisch begann Isha ihre Kleidung zurecht zu zupfen sogut es eben ging. Keine Frau hörte gern, egal von wem - selbst wenn es der Feind war, das sie schrecklich aussähe. "Sie ist recht hübsch, wenn sie sauber ist", tönte eine Stimme aus der Menge. Die einzige Stimme, die ihr zumindest etwas vertraut war. Shadan trat vor den Alpha. "Was weißt du davon?", fragte der Führer der Wölfe. "Ich war derjenige, der sie gefangen hat. Sie war ein Fehler.!, Shadan zuckte die Achseln. Isha dagegen runzelte die Stirn. Was hatte er vor? Was bezweckte er mit seinen Worten? Der Alpha musterte den jungen Gefährten: "Wir können sie schlecht zurückbringen..." "Warum lassen wir sie nicht einfach frei? ", schlug Shadan vor. "Shadan!", der Alpha war entsetzt. "Es gibt hier keine Menschen, denen sie etwas antun könnte", fuhr Shadan fort, "Wir könnten sie zu ihrem eigenen Rudel lassen..." Isha runzelte die Stirn: "Rudel? Meinte er damit andere Vampire?" "Und nebenbei", redete der junge Werwolf weiter, "Sie ist eine Frau welchen Schaden könnte sie schon anrichten?" Bei diesen Worten horchte Isha auf. Sie sah wie der Alpha Shadans Argumente und die Möglichkeit sie wirklich freizulassen abwägte. Innerlich musste sie lachen und es fiel ihr schwer das nach außen hin nicht zu zeigen. Sie hatten ja keine Ahnung! Welchen Schaden konnte eine Frau anrichten? Weiblich Vampire waren gefährlicher als ihre männlichen Kollegen. Bewandert in den Künsten der Täuschung und Verführung. So gut wie kein Mann konnte ihnen widerstehen, hatten sie es mal auf sein Blut abgesehen. Isha bildete da keine Ausnahme. Wie sonst hätte sie die Jahrhunderte hindurch überleben sollen. Sie lebte nun schon so lang und nie... nie hatte sie sich über mangelnden Zulauf beklagen müssen. Für Isha waren Männer leichte Opfer, die sie gnadenlos tötete. Ein weiterer Charakterzug weiblicher Vampire; sie töteten ihre Opfer immer - ließen sie nie entkommen. Und sie brauchten mehr Blut... Mehr Blut? Deswegen hatte man ihr nichts mehr gegeben. Sie hatten keine Ahnung davon! Bei dem Gedanken an Blut spürte sie wieder das unangenehme Ziehen im ganzen Körper, das ihr mitteilte, wie dringend sie trinken musste. In diesem Moment vernahm sie die Worte des Alphas: "Ich werde darüber nachdenken. Bring sie solange zurück, Shadan." Mit einer Handbewegung verscheuchte er das Sonnenlicht und Shadan führte eine hoffnungsvolle Isha weg. Womöglich war die Unwissenheit der Wölfe ihr größter Trumpf. Ein Trumpf, der ihre Freiheit bedeutete und bei dem sie nur warten musste bis er sich selbst ausspielte. Kapitel 6: ----------- HURRA! Geschaft! Danke liebe Muse! Danke Samsas Traum und BlutEngel! Danke an alle die mir Kommis geschrieben haben (weiterso X3)! Ohne euch hätt ich das nicht geschaft. Das 6. Kapitel von BuM! Geht heut auch gleich los: ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 6: Der Lichtkreis verschwand und binnen Sekunden hatte Shadan Ishas Handgelenk gepackt und zog sie fort... fort von der Halle und den neugierigen Blicken der Wölfe... fort von jeglichen lauernden Zweifeln - hin zur wartenden Freiheit. Mühsam schleppte sie sich hinter ihm her, als ihre Beine unter der Belastung einzuknicken drohten. Doch der junge Mann vor ihr achtete nicht darauf. Er war nur auf eines aus: Isha so weit weg wie nur irgendmöglich von dem Todesurteil wegzubringen, das immer noch düster in der Versammlungshalle schwebte. Wieder stolperte die Vampir-Dame und hätte Shadans Hand sie nicht beständig weitergezogen wäre sie wohl gefallen und liegen geblieben. Isha mochte ein mächtiges Wesen der Nacht sein, allerdings nur, wenn sie ihren beständigen Hunger nach frischem Blut stillen konnte. In dem Zustand, in dem sie sich jetzt befand konnte sie nicht einmal mehr einer Maus gefährlich werden. Ihr Blick wanderte nach vom Boden nach vorne; zu der Hand, die sie aufrecht hielt. Die blauen Augen wanderten seinen kräftigen, gebräunten Arm entlang hoch zu seiner Schulter und blieben schließlich an seinem Hals hängen der zwischen seinen rabenschwarzen Haaren zu sehen war. Den Blick fest auf dem Puls gerichtet, den sie unter der Haut schlagen sah; dazu der beständige, ruhige Herzschlag, sein Geruch nach tiefen Wäldern und Mondlicht und die wohlige Wärme seiner Hand ließ ihre Schwäche schwinden, als alle Sinne auf ihr Ziel ausgerichtet waren; der würzige Geschmack seines Blutes. Ganz im Rausch ihrer Sinne gefangen bemerkte Isha nicht, wie Shadan sie immer tiefer durch die dunklen Gänge führte bis sie ein Zimmer betraten und er ihre Hand losließ um die Tür hinter ihnen zu schließen. Das Verschwinden der Wärme um ihr Handgelenk verwirrte die Vampiress kurz bis sich ihr Blick wieder auf Shadan richtete, der sich gemächlich streckte. " Du kannst hierbleiben, bis sie entschieden haben, wann du gehen kannst. Ich denke hier ist es besser als in dieser feuchten Zelle, oder nicht?" Als er keine Antwort erhielt drehte er sich um und begegnete den hungrigen blauen Augen Ishas. Sie hatte sich nicht vom Fleck gerührt und fixierte ihn wie eine Katze eine Maus. "du hast Hunger, hmm?", mit diesen Worten nahm er sie wieder bei der Hand und zog sie langsam mit sich bis er auf dem Bett saß mit Isha auf seinem Schoß. Die schien wie in Trance zu sein als sie ihm die Haare vom Hals strich und ihre schlanken, kalten Finger über den kräftigen Puls am Hals des Werwolfs. Shadan fröstelte unter der eiskalten Berührung. Er hielt den Atem an als sie den Mund an die Stelle zwischen seiner Schulter und seinem Hals legte und noch kurz nach der richtigen Stelle suchte. Der Biss war schnell, ging tief, war aber kaum schmerzhaft , trotzdem sog Shadan hörbar die Luft ein als er spürte wie sie langsam begann zu trinken. Isha spürte wie die Kraft des Blutes auf sie überging als es begann durch ihre Adern zu fließen. Ihre eingesunkenen Wangen füllten sich und ihre stumpfe, blasse Haut erhielt ihren Glanz zurück; sie wurde wieder zu dem schönen, tödlichen Wesen, das tausenden Menschen das Leben genommen hatte. Das Blut des Werwolfs war beeindruckend. Es war von einer Kraft erfüllt, die sie bisher nirgendwo gefunden hatte; Mondlicht, Wind und Wälder vermischten sich zu reinem Leben. Sie spürte wie Shadan sie sanft wegdrückte und sie wehrte sich nicht gegen seine Hände; sie hatte genug - fürs erste. Aber warum tat er das? Warum opferte er ihr sein Blut? Wo war der Sinn? "Genug?", tönte seine dunkle Stimme in ihrem Gedanken. Sie blickte auf und starrte in seine Augen; sie waren gelb, wie ihr zum ersten Mal auffiel. Sein Stimme war rau als er sie neckte: "Sprachlos?" Das holte sie aus ihren Gedanken und ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem verschlagenem Grinsen. "Ich sprachlos? Du wirst mehr als nur ein bisschen Blut brauchen um mich sprachlos zu machen." Isha ließ ihre Hände über die breite Brust des Werwolfs gleiten und fing geschickt an sein Hemd aufzuknöpfen. Shadan knurrte amüsiert und zog sie weiter aufs Bett, während sie das Hemd vollends aus dem Weg räumte. Ishas Hände kreisten strichen mit fließenden Bewegungen über seinen Bauch; sie waren warm von seinem kräftigen Blut, das in ihr zirkulierte und sie in einen Rausch versezte. Ihr gefiel der Anblick ihrer blassen Haut, die sich deutlich von seinem sonnengebräunten Körper abhob. Als ihre Hände wieder nach oben wanderten und an seinem Hals entlangglitten fiel ihr auf das etwas fehlte; die Narben des ersten Bisses waren völlig verschwunden- sie konnten doch unmöglich so schnell verheilt sein! Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Wunden, die ihre Fangzähne kurz zuvor gerissen hatten, wobei ihre Hände keinen Augenblick innehielten. Sie waren noch da. Doch deutlich kleiner und Die Vampiress konnt fast zusehen wie sie verheilten.Das erklärte einiges. Der Werwolf brauchte sich kaum Sorgen um die Bisse zu machen - wenn sie ihn nicht gerade leer trank. Sie richtete ihren Blick wieder auf Shadans Gesicht; ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern doch er verstand jedes Wort: "Selbstheilungskräfte, hmm?... Interessant." Seine Antwort erstickte sie mit einem besitzergreifenden Kuss. Sie wollte sein Blut; er den süßen Schmerz des Bisses. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Puh, das war's. Die Einzelheiten die jetzt folgen dürft ihr euch selbst vorstellen //DAS SCHREIB ICH NICHT! *rot werd*// In sowas bin ich nicht gut. Ich entschuldige mich für alle rechtschreibfehler hab noch kein kontroll-programm auf dem compi(korigierte version folgt noch). jetzt brauch ich erst mal ne pause. Ich will den ersten Teil von Blue Spirit fertigkriegen (bitte auch lesen! XD), vorher gibts wohl kein neues BuM-Kapitel. Und wie immer sind Kommis höchst willkommen. Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Warnung gleich zu Anfang. Adult-Inhalt! Wer so was nicht lesen will, bitte überspringen. Der Inhalt ist für die Story nicht notwendig. Warnung2: das ist mein erster Adult-Inhalt, alsoo hab ich noch keine Übung in sowas. Das liegt mir nicht so. Eventuelle Kommis könnten daher doch gnädig ausfallen, oder? +Dackel-Blick+ So jetzt zu was anderem. DIESES KAPITEL IST DAS GEBURTSTAGSGESCHENK FÜR KAÉNKAZUI! AUF IHREN WUNSCH HIN HAB ICH DAS KAPITEL GESCHRIEBEN! So nun für alle meine Leser und speziell für Kaén-chan: ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel7: Isha drückte Shadan auf sein Bett zurück und ihre Lippen wanderten von den seinen über seinen Hals, wo sie kurz über seinem heftig schlagenden Puls innehielten und den köstlichen Rhythmus seines Lebens unter ihrer Zunge spürte. Sie wanderte weiter seinen Körper hinab, das Schlüsselbein entlang zur Brust, der sie besondere Aufmerksamkeit schenkte und ihn mit Küssen und sanften Bissen weiter reizte. Währendessen glitten ihre Hände über seine kräftigen Arme und bedeuteten ihm stillzuhalten. Sie wollte noch nicht, dass er die Kontrolle übernahm, dazu gefiel ihr das Spiel zu gut. Bei ihren Liebkosungen konnte sie nicht umhin seinen Körper zu bewundern; er war genau das was seine Bewegungen und sein Blut versprachen. Feste Muskeln strafften sich unter gebräunter Haut ohne ihn in irgendeiner Weise behäbig und überladen aussehen zu lassen. Der Werwolf lag still unter ihr mit halb geschlossenen Augen und zum Zerreißen gespannten Muskeln, zeigte er durch genussvolle Laute, dass ihm Ishas Spiel durchaus gefiel. Es brannte ihm unter der Haut die Vampiress zu berühren, doch ihre Hände wiesen ihn immer noch an weiter auszuharren. Bei der kleinsten Bewegung verstärkte sie den Druck auf seinen Armen, um ihn zur Geduld zu ermahnen. Ein besonders heftiger Biss in seiner Brust entlockte Shadan ein heiseres Stöhnen, seiner Partnerin ein zufriedenes Grinsen. Ihre Hände wanderten seine Arme wieder nach oben und wanderten über seine Schultern hinunter, bis Ishas lange, schlanke Finger über seinen Bauch strichen, während sie mit dem Mund immer noch seine Brust liebkoste. Ein tiefes Knurren drang aus Shadans Kehle als die Finger der Vampiress den Weg zum Rand seiner Hose gefunden hatten und dort nun quälend langsam den Knopf öffneten. Dieser Folter ausgesetzt konnte der Werwolf sich nicht mehr beherrschen; mit einer fließenden Bewegung warf er sich herum, so dass er nun über Isha schwebte und er sah ihr Lächeln, dass die Fangzähne entblößte, bevor er ihre Lippen mit den seinen gefangen nahm. Nur kurz unterbrach er seine Küsse, um sich der störenden Kleidung zu entledigen, die noch übrig geblieben waren. Herausfordern wanderten seine feuchten Lippen zu ihrer linken Brust, während er der rechten mit der Hand liebkoste und mit den Fingern die Konturen ihrer Brustwarze nachzeichnete. Ishas Hände wanderten über Shadans Rücken und spürten die kräftigen Muskeln, die sich unter der Haut bewegten. Sie keuchte erschrocken auf, als der Werwolf mit einem tiefen Grollen in der Kehle überraschend in sie eindrang und sich ihre Fingernägel tief in seinen Rücken bohrten. Isha musste zugeben er passte erstaunend gut, lange hatte sie niemanden mehr gehabt, dessen Körper so gut zu ihrem passte. Sein stetiger Rhythmus entlockte ihr ein genussvolles Stöhnen. Sie ließ ihre spitzen Fangzähne über seine Schulter streichen, so dass zwei kleine Kratzer entstanden und sein wildes Blut in ihren Mund strömen ließen. Der herbe Geschmack des Blutes vermischte sich mit der Ekstase ihrer Vereinigung. Ein letztes Mal leckte sie über die hauchdünnen Wunden, bevor diese sich zu schließen begannen und sie sich neben den, leicht außer Atem geratenen, Wolf legte. Er schlang die Arme um Ishas Taille und sein Atem wurde stetig ruhiger, während er den Geruch ihres Haares einsog, bevor er endgültig in friedlichen Schlaf versank. Isha lag noch wach, geschützt in seiner Umarmung und lauschte seinem ruhigen, stetigem Herzschlag und betrachtete das Auf und Ab seiner Brust bis auch sie langsam in einen tiefen Schlaf glitt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Gut, das wars. Bis zum nächsten Mal. ^^ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Zur Abwechslung mal wieder ein Kapitel hiervon. Die Geschichte nähert sich schon ihrem Höhepunkt. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 8: Verschlafen öffnete Isha die Augen. Sie lag immer noch eng an Shadan geschmiegt in dem abgedunkelten Raum, an dem er sie die Nacht zuvor gebracht hatte. War es die vorherige Nacht gewesen? Oder war es vielleicht mehr; vielleicht weniger? Sie war nun schon so lang in dieser dunklen Höhle, dass sie ihr Zeitgefühl verloren hatte. Normalerweise spüren Vampire, wann es an der Zeit ist aufzustehen und sich Nahrung zu suchen oder wann sie liegen bleiben müssen um sich vor der giftigen Sonne zu verbergen. Doch während ihrer Gefangenschaft hatte sie nicht die freie Wahl gehabt, wann sie aufstand oder nicht. Der anhaltende Hunger hatte sie schließlich jedes Zeitgefühl verlieren lassen. Es würde Nächte brauchen um wieder in den alten Rhythmus zu finden. Die Vampir-Dame stieß einen leisen Seufzer aus. Bald würde es soweit sein; die Werwölfe würden sie ziehen lassen. An dieser Entscheidung bestand kein Zweifel; sie hielten sie für harmlos, dass hatte Isha erkannt auch ohne in ihre Gedanken einzudringen. Sie betrachtete Shadans schlafendes, entspanntes Gesicht; versuchte sich die friedlichen Züge des Wolfes einzuprägen, der sie so warm im Arm hielt. Isha würde ihn vermissen, soviel stand schon fest. Sein ruhiger, stetiger Herzschlag lullte sie ein, wie ein Wiegenlied und sie glitt langsam wieder in den zeitverschlingenden Schlaf. Das nächste Mal erwachten beide gleichzeitig; geweckt von den Geräuschen außerhalb ihres kleinen, sicheren Raumes. Leben kam in die Wolfshöhle und das konnte eigentlich nur eines bedeuten: Es war Nacht! Shadan blinzelte sie verschlafen an, löste dann aber seine Arme um ihre Mitte und stand auf. Isha blieb noch liegen und genoss es das Muskelspiel unter der Haut des Werwolfes zu beobachten, als dieser sich anzog. Er bemerkte ihren Blick und ein kurzes Lächeln schoss über seine Lippen, das wiederkehrte als sich auch die Vampiress erhob um sich angemessene Kleidung zu suchen. Angemessene Kleidung bestand hierbei aus den Sachen, die sie schon damals bei ihrer Gefangennahme getragen hatte. Leicht angeekelt schlüpfte sie hinein; es war besser als nichts. Shadan wartete inzwischen an der Tür, um sie zurück in den Ratssaal zu führen; die hohe Halle, in der sie dem Anführer der Wölfe begegnet war. Doch diesmal wurde sie nicht in Ketten hineingeführt und kein Lichtkreis trennte sie von den Schaulustigen, deren Zahl auch deutlich geschrumpft war seit dem letzten Mal. Sie blickte sich um. Die Halle war größer als sie ursprünglich gedacht hatte, doch der Thron des Rudelführers war noch genauso wie sie ihn in Erinnerung hatte. Der Alpha hatte sie bereits erwartet und er saß genauso da wie beim vorigen Male, so als ob er sich die ganze Zeit nicht von der Stelle gerührt hätte; der Speer immer noch an seiner Seite, aber bei weitem nicht so bedrohlich wie zuvor. Isha bemühte sich eine kühle, distanzierte Miene zu wahren. Sie sollten nicht wissen, dass sie so leicht durchschaubar waren. Ihre Chancen könnten dadurch zunichte gemacht werden. "Du hast Recht, Shadan. Etwas herausgeputzt ist sie eine wahre Schönheit", klang die Stimme des Alphas an ihr Ohr. Herausgeputzt? "Oh, wenn er doch nur wüsste", lächelte sie insgeheim. "Der Rat hat beschlossen, sie ziehen zu lassen. Es war ein unglücklicher Zufall, dass sie in unsere Hände gefallen ist." Das war es! Darauf hatte sie gewartet. Dennoch blieb ihr Blick ruhig, fast schon demütig als er sie ansprach: "Hinter dem Wald befindet sich ein Haus mit anderen deinesgleichen, Du kannst zu ihnen gehen. Doch du solltest dich beeilen, sonst kommst du nicht an bevor die Sonne aufgeht." Die Vampiress wäre am liebsten sofort davon gestürmt, doch sie wartete wie das harmlose Wesen für das man sie fälschlicherweise hielt und ließ sich nach draußen führen. Die kühle Nachtluft wehte ihr erfrischend ins Gesicht, als sie nach draußen trat und der helle Silbermond hieß sie willkommen. Sie blickte sich um. In der Tat eine völlig andere Welt, als die dunklen, einengenden Straßen der Stadt, in der sie vorher gelebt hatte. Doch so schön die Landschaft auch war, sie war kein Jagdgebiet für einen Vampir .sondern für einen Werwolf. Isha erinnerte sich an die Warnung des Alphas und machte sich mit einem Mal auf in die finsteren tiefen der Nacht. Nur einmal hielt sie kurz an und blickte zurück. Am versteckten Ausgang der Höhle stand einsam eine hochgewachsene Gestalt die ihr nachblickte. Isha zögerte kurz, doch sie riss sich los aus Furcht vor der irgendwann aufgehenden Sonne und der einsame Ruf eines Wolfes folgte ihr. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und viola! Bis nächstes Mal. Kommis sind natürlich ausdrücklich erwünscht. ^^ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Ich weiß es ist kurz, aber das nächste kommt bald. Sogar mit Überraschung. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 9: Isha rannte und rannte. Der Wald um sie herum war dicht und dunkel. Doch auch mit dem spärlichen Rest Mondlicht, das durch die dicht stehenden Äste drang fand Isha ihren Weg. Das Unterholz war spärlich und so kam sie gut voran. Die dichten, gesunden Zweige bildeten ein schützendes Dach über dem Boden und der Geruch von Kiefernnadeln hing in der frischen Nachtluft. Um sie herum raschelte und huschte es als kleine Tiere in tieferes Dickicht flohen um ihr aus dem Weg zu gehen. Manchmal erhaschte sie einen flüchtigen Blick auf sie wie sie leise davonhuschten und Isha ihre Wärmespur in der Dunkelheit verlor. Bei Tag musste dies ein herrlicher Ort sein. Das Licht würde sich in gedämpften Grün auf dem Boden spiegeln während der Wald leise vor Leben raschelte und wisperte. Verbittert verbannte sie die Gedanken aus ihrem Kopf; bei Tag? Pah! Lächerlich! Sie würde ihn nie bei Tag zu Gesicht bekommen, denn selbst das gefilterten Licht der Sonne würde ihr das Fleisch von den Knochen brennen. Solche Albernheiten durfte sie nicht einmal denken und dennoch schlichen sich solche Visionen immer wieder in ihren Kopf und vergifteten ihr Gemüt. Seit Jahren sehnte sie sich danach wieder einmal die Sonne zu sehen; es war das einzige, was ihr am Vampirleben fast unerträglich war; eingesperrt zu sein, wenn draußen wärmendes Licht das Leben erblühen ließ. An so manchem Tag hatte die Vampiress ihr Dasein unter diesen Bedingungen verflucht und war rastlos durch ihre abgedunkelten Räume gestreift, wie ein Tier im Käfig. Sie schüttelte den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen wie man eine lästige Fliege verscheucht. Sie hatte keine Zeit für so etwas, denn sie konnte den nahenden Sonnenaufgang schon spüren, obwohl noch nicht einmal der kleinste Streifen violett den Horizont verfärbte. Also rannte sie weiter und noch immer war kein Zeichen irgendeiner Behausung zu sehen; sie begann zu zweifeln ob der Alpha die Wahrheit gesagt hatte, aber ihr blieb nichts anderes übrig als weiter zu rennen. Was hätte stehen bleiben für einen Sinn gehabt? Mit einem Male, als hätte man eine Linie gezogen endete der Wald und die Vampir-Dame stand vor einem Haus. Nein, kein Haus, schon eher eine Villa. Sie hatte die Größe eines kleinen Schlosses und war auch in spätmittelalterlichen Stil gebaut. Überall prangten größere und kleinere Steinfiguren an der Hauswand, deren Konturen sich im Schatten verloren und ein scharfes Relief bildeten. Während Isha das Haus bewunderte merkte sie gar nicht wie sich die Tür öffnete und eine Gestalt heraustrat. "Willkommen! Welch unerwarteter Besuch", tönte eine Männerstimme und schreckte Isha aus ihrer Betrachtung des Hauses. Sie blickte dem Unbekannten entgegen; männlich, normale Größe, langes, braunes Haar zu einem Zopf gebunden und eine gute Statur. Seine Vampir-Aura war unverkennbar und erleichtert trat Isha näher. Der Mann betrachtete sie eindringlich von oben bis unten und sie wurde sich ihrer in Mitleidenschaft gezogenen Kleidung bewusst, versuchte aber ihre Verlegenheit zu verbergen. Der fremde Vampir schien sich daran jedoch kaum zu stören und mit einem schon fast freundlichen Lächeln bat er sie herein. Zuerst zögerte sie doch dann trat sie mit selbstbewusstem Schritt und erhobenen Hauptes ein. Das schien den anderen Vampir zu beeindrucken, denn er verhielt sich respektvoll und stellte sich formvollendet als Meridion vor. Er bot Isha ein Zimmer an und ließ verlauten, dass sie sich am Abend vor dem Führer des Covens zu rechtfertigen hätte. Bis dahin aber war ihr ein geräumiges, vor der Sonne geschütztes Zimmer, sowie ein Bad und frische Kleidung sicher. Sie neigte leicht den Kopf und zeigte sich somit mit den Bedingungen einverstanden. Für ein heißes Bad hätte sie im Augenblick selbst ihre Seele dem Teufel verkauft, hätte sie das nicht vor langer Zeit schon getan. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mal sehen wie lange mexx braucht ^^ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- *Konfetti schmeiß* Eine zweistellige Zahl!!! YAY! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 10: Isha saß entspannt auf dem kleinen, komfortablen Sofa, dass ihr Zimmer schmückte. Ein wahrlich luxuriöses Zimmer. Ihr alter Schlafplatz im Theater war im Vergleich hierzu ein Rattenloch. Gut, es war nur eine Übergangslösung gewesen, bis sich die Situation um ihr Apartment herum entspannte hatte, aber selbst das hielt dem Vergleich nicht stand. Auch wenn Isha eine etwas modernere Einrichtung bevorzugte, so gefiel ihr das Zimmer dennoch mit dem an das Barock angelehnte Stil. Sie hatte gebadet, etwas geschlafen und sich umgezogen und nun wartete sie darauf, dass man sie abholte um sie zum Coven-Führer zu bringen. Das Bad war himmlisch gewesen; das Badezimmer genauso luxuriös gehalten wie der Rest ihres Zimmers. Auch das Kleid, das man ihr zur Verfügung gestellt hatte erinnerte an frühere Jahrhunderte. Eine dunkelrotes Korsett betonte ihre schlanke Taille und der schwarze Rock bauschte sich in Kaskaden schwarzen Satins und Chiffons um ihre Beine. Der lange Rock reichte fast bis zum Boden, so dass die hochhackigen, schwarzen Lederstiefel kaum zu sehen waren. Das Kleid hatte keine Ärmel, doch man hatte ihr ärmelähnliche Stulpen gegeben, die von der Mitte ihres Oberarm aus bis kurz unterhalb des Ellenbogens aus schwarzen Satin bestanden und sich eng an die Haut schmiegte, darunter weitete sich der Ärmel trompetenförmig in mehreren Lagen aus dunkelrotem Chiffon. Aus Einrichtung und Kleidung schloss sie, dass es sich um einen der mittelalterlichen bis barock angehauchten Coven handelte, der dem Wert des Mobiliars und der Kunstgegenstände nach schon sehr alt war, wahrscheinlich selbst bis ins späte Mittelalter zurück reichte. Es war lange her, dass Isha einem Coven aktiv angehört hatte. Zuletzt hatte sie für sich allein gelebt und nur noch unregelmäßigen Kontakt zu den anderen Mitgliedern gehabt. Der Oberste hatte es akzeptiert - viel mehr akzeptieren müssen - da Isha ihm im Kräfteverhältnis so wie an Einfluss schon fast überflügelte. Doch sie hatte nicht den Wunsch gehabt den Coven zu übernehmen oder einen eigenen zu gründen; sie hatte ihr unabhängiges Leben gemocht. Ihre Gedanken waren gerade dabei zu den Werwölfen und Shadan zurück zu wandern als es an der Tür klopfte, höflich aber bestimmt. Sie stand auf und bat den Boten herein; es war Meridion. Er führte sie wortlos durch die langen geschmückten Gänge der Villa, vorbei an beeindruckenden Kunstgegenständen und durch imposante, reich verzierte Türen hindurch. Eines stand fest - dieser Coven war garantiert nicht arm. Vor einer mächtigen zweiflügligen Tür stoppte er und bat sie zu warten bis man sie angekündigt hätte; damit verschwand er durch den kleinen Spalt, den er gerade geöffnet hatte. Nervös strich sie über die Falten des Rockes, doch sie beschloss sich nicht einschüchtern zu lassen und sich ihre Macht immer im Gedächtnis zu behalten. Ein Gong ertönte und die Flügel der Tür öffneten sich leise und gleichmäßig ohne dabei den geringsten Ton von sich zu geben. Isha hob den Kopf und richtete ihren Blick streng geradeaus, dann trat sie mit festem Schritt ein, so wie man es ihr einst beigebracht hatte. Das Buch fiel holpernd und mit den Seiten flatternd zu Boden. Die junge Irene Everdale stand verzweifelt daneben und blickte betreten über ihr Ungeschick zu Boden. Ihre Lehrerin und Anstandsdame Miss Garmònt bedachte sie mit einem missbilligendem Blick und ließ ein leises "Tsk, tsk, tsk" hören. "Meine Liebste", begann sie, denn so begann sie immer, wenn sie mit Irene sprach, " das Buch hat nicht auf dem Boden zu liegen, sondern auf eurem Kopf." Eigentlich hatte es im Schrank zu stehen dachte das Mädchen mir den roten Locken bitter. Dennoch sagte es nichts, jegliche Widerworte wären vergebens gewesen und unhöflich noch dazu. Also nickte sie nur ergeben und hob das gut 500 Seiten starke Buch wieder auf, sie hatte es sich gerade auf den Kopf gelegt, als die Tür aufging und Dougal unangemeldet in ihr Zimmer stürmte und den empörten Blick von Miss Garmònt ignorierend Irene bei der Hand nahm und sie nach draußen zog. Das Buck fiel vergessen und unwichtig geworden polternd zu Boden, aber es hatte seine Aufgabe nicht zum letzten Mal übernommen. Kopf gerade, Augen nach vorne gerichtet, gleichmäßiger, fester Schritt, nicht zu forsch und nicht zu klein, dabei immer ein ernstes aber nicht verbissenes Gesicht, die Hände vor dem Rock locker übereinander gelegt; die Lektionen saßen perfekt und die Vorstellung, die sie gab war es ebenso. Sie ließ keinen Zweifel an ihrer Herkunft oder ihrem Status. Sie schritt gemäß nach vorne; direkt auf den erhöht liegenden Stuhl am anderen Ende des Raumes zu. Stuhl war leicht dahin gesagt, er glich vielmehr einem Thron, jedoch bei weitem prachtvoller als der des Werwolf-Alphas. Auf diesem Thron saß ein Vampir; äußerlich etwas Ende 20/ Anfang 30, doch seine Ausstrahlung verriet, dass er weitaus älter war. Edle Züge wurden von blonden Locken umrahmt und der starke, muskulöse Körper saß entspannt auf dem Thron; der rechte Arm auf die Lehne gestützt, das Kinn in eben die rechte Hand gelegt erwartete er sie mit glühend blauen Augen und einem kalten Lächeln. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Fertig, nun die Überraschung: ... ... ... ... bzw. Frage... ... Als ich den kursiven Teil geschrieben hab ist mir die Idee gekommen, Ishas Vorgeschichte zu schreiben. Bestünde da Interesse meiner Leserschaft oder kann ichs gleich stecken? Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Da mexx wieder geht kann ich endlich das nächste Kapitel hochladen. ^^ Hoffe es gefällt euch: ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 11: Niob verfolgte die angekommene Vampiress mit eindringlichem Blick. Ihr Auftritt war die formvollendete Zurschaustellung eines perfekt einstudierten höfischen Empfangs. Ihre Haltung strahlte Würde aus und ihr Gesicht sprach von Stolz als sie vor den Coven-Führer trat. Niob musste sich eingestehen, dass er beeindruckt war. Am besten gefielen ihm ihre Augen von durchdringend blauer Farbe; doch viel dunkler als die seinen erinnerten sie an die Farbe der tiefen dunklen Ozeane und mit dem selbstbewussten Blick, der sie als Abkömmling aus gutem Hause auswies. Niobs Interesse war geweckt und das war gut so, denn wenn sich der Coven-Führer langweilte geschahen schreckliche Dinge innerhalb der Schlossmauern. Doch mit dieser beeindruckenden, schönen Frau, die daher schritt als würde ihr die Welt gehören, obwohl sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war, würde ihm garantiert nicht langweilig werden. Seine kalten, eisblauen Augen begannen vor Vorfreude zu glänzen; es würde ihm ein Vergnügen sein dieses Wesen zu beobachten und zu sehen, welche Dinge es in den Coven brachte. Er richtete sich in seinem Thron auf, um die Dame willkommen zu heißen. Kurz vor dem kleinen Thron verlangsamte Isha ihre Schritte und blieb schließlich vollends stehen; gerade als der Coven-Führer eine aufrechtere Haltung einnahm. Kurz blickte sie ihm in die Augen, dann senkte sie, wie es ihr beigebracht worden war, den Blick Richtung Boden und versank in einen tiefen Knicks, wie er noch vor ein paar Jahrzehnten üblich gewesen war. Isha gefiel nicht was sie in den Augen gesehen hatte. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt; der Vampir war alt, wahrscheinlich älter als sie und sein langes Leben fing an ihn zu langweilen, so dass er sich allen möglichen anderen Vergnügungen zuwandte. Solche Langeweile war gefährlich, denn zu schnell grenzte sie an Wahn. Ein Wahn, an dem viele Vampire zu Grunde gingen. Denn wenn sie ihre Ehre verloren, indem sie durch ungebührliches Verhalten auffielen, wurden sie von anderen Coven gerichtet und vernichtet. Isha selbst hatte mehr als einen Vampir gekannt, der zu tief gefallen war und den man daraufhin getötet hatte. Isha riss sich zusammen; er würde sie zerfleischen, wenn sie sich auch nur eine Blöße gab; soviel war ihr jetzt schon klar. Der Aufenthalt hier würde keineswegs leicht werden. Für die Augen der Vampiress unsichtbar hoben sich Niobs Mundwinkel zu einem zufriedenen, dennoch bösartigem Lächeln: "Willkommen in meinem Coven, werte Dame. Darf ich euren Namen erfahren und fragen, welch widrige Umstände euch zu mir geführt haben?" ,Floskeln, höfische Floskeln, die wahre Absichten und Gedanken verschleierten; nichts weiter! In Wirklichkeit war dieser Gespräch ein Umkreisen, ein Tanz, bei dem sich die Partner abschätzten und nur der Coven-Führer hatte einen Dolch, den er hinter dem Rücken bereit hielt, um jeden Moment zuschlagen zu können', dachte Isha bitter und ihre Anspannung wuchs. Doch trotz allem nahm Isha die Aufforderung zu diesem Tanz an, erhob sich aus dem Knicks und stellte sich nach allen Formen ihrer Kunst vor: "Zuerst lasst mich euch danken für den Schutz den ihr mir gewährt habt als ihr mich in eure Mauern eintreten ließet. Mein jetziger Name lautet Isha und es wäre mir eine Ehre, wenn ihr mich so nennen würdet, Milord." "Isha?", er rollte die Laute auf seiner Zunge herum und probierte aus, wie sie ihm am gelegensten waren, "eine interessante Wahl, irgendeine nähere Bedeutung?" Das war die Chance! Die Chance für einen weiteren strategischen Punkt in der Diskussion mit dem Coven-Führer: "Eine Ableitung des Ishvara, Milord." Niob lehnte sich zurück; damit hatte er nicht gerechnet. Es würde wahrlich interessant werden. "Mein Name lautet Niob, Milady und es wäre mir eine Freude, wenn ihr mich so nennen würdet." Isha lächelte kokett: "Wenn ihr das wünscht, Niob." "Doch nun erzählt mir, was euch herführte", es war keine Frage, sondern ein Befehl und Isha war nicht so dumm sich in Lügen zu verstricken. Also begann sie ihre Geschichte mit der Wahrheit und hielt sich so dicht wie möglich daran. Sie ließ nur wenige Details, wie die Geschichte mit Shadan aus und betonte die Torheit der Werwölfe, was Niob besonders zu amüsieren schien und ihn verträglich stimmte. Als sie fertig war, senkte sie den Blick und bedeutete dem Vampir damit über sie zu urteilen; auch wenn sie schon wusste, wie das Urteil ausfallen würde. Sie sah ihre Erwartungen bestätigt, als er ihr weiteren uneingeschränkten Aufenthalt im Coven gewährte und sie schließlich mit einer gnädigen Geste in ihre Gemächer entließ. Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Bin ma wieder da! Sorry für das lange nicht ersheinen, aber ich hab andere Seiten wo ich mehr Kommis kriege! (Wink mit dem Zaunpfahl) Bin inzwischen fertig mit schreiben, werde hier aber nur hochladen, wenn ich Kommentare kriege. Schluss! AUS! ENDE! Okay, aber jetzt gehts erst mal weiter: Kapitel 12: Sich in Qualen windende, mit Blut beschmierte Körper. Menschen, die sich mit angstverzerrten Gesichtern verzweifelt vor den grausig verunstalteten Dämonengestalten zu retten versuchen. Ungestaltene Wesen, wie sie selbst schlimmste Albträume nicht hervorbringen können und mitten unter ihnen noch um ein vieles befremdlicher und tausendfach gefährlicher dunkle Wesen in Menschengestalt; Vampire. Gelangweilt starrte Isha auf das alte Ölgemälde, das einen Großteil der Wand einnahm. Schon seit geschlagenen zwei Stunden studierte sie den alten Schinken in Öl; besah sich die einzelnen grotesken Figuren, zeichnete von Zeit zu Zeit eine der Linien nach und war zu dem Schluss gekommen, dass das Bild zwar unbezahlbar sein musste, jedoch keine ausreichende Unterhaltung für den Abend bot. Überhaupt gab es in der ganzen verdammten Villa nichts um sich einigermaßen zu amüsieren. Isha konnte nicht auf die Jagd gehen, denn im Umkreis von mehreren Nachtmärschen gab es keine menschliche Siedlung; diese gottverdammte Dimension! Das Blut wurde in regelmäßigen Abständen geliefert und in der Kühlkammer aufbewahrt. In der Villa selbst gab es auch nichts zu tun. Die einzige Beschäftigungsmöglichkeit bestand darin sich mit den - unter Niobs Fuchtel stehenden - Vampiren in irgendeiner Art zu amüsieren oder eben mit Niob selbst. Und eben dies hatte sich als äußerst anstrengend und ermüdend erwiesen. Während Isha ständig auf der Hut sein musste nichts falsches preiszugeben und auf die Etikette zu achten hatte, schien es dem Coven-Führer einen schier unendlichen Spaß zu bereiten sie in die Enge zu treiben und immer wieder an den Rand eines Fehlers zu führen. Also hatte sie behauptet ein paar der Gemälde der Villa genauer betrachten zu wollen. Dabei hatte sie ihm so viel Honig ums Maul geschmiert und so zuckersüß kokketiert, dass er eigentlich an einem Zuckerschock hätte sterben müssen. Zu ihrem Unglück war das nicht geschehen und nun konnte sie sich diese zusammen geklecksten, angestaubten ,Meisterwerke' betrachten und das mit einem Aufpasser im Nacken. Niob vertraute ihr keineswegs, so angetan er auch von ihr war, und scheute sich nicht das deutlich zu machen. Sie seufzte und erhob sich um, in scheinbarem Interesse, näher an das Bild heranzutreten. Sie stand davor und sah es doch nicht. Ihre Gedanken schweiften nach draußen, durch die dunkle Nacht im Schein des Silbermondes zurück durch die Wälder. Doch ohne ihr Ziel zu erreichen wurden sie zurück gerufen, als die Vampiress von dicken Teppichen gedämpfte Schritte hörte. Sie blickte dem Ankömmling entgegen und machte Meridions Gestalt wahr, die sich ihr respektvoll näherte. Wenigstens hatte Niobs Zöglinge einen gewissen Respekt vor ihr. Oder war es Furcht? Eigentlich egal, solange sie sie dadurch in Ruhe ließen. Er verbeugte sich vor ihr und setzte immer noch vorübergebeugt zum sprechen an: "Lady Ishvara", dieser Name! Sie wurde ihn nicht los seit Niob begonnen hatte sie so zu nennen, "Meister Niob wünscht, dass ihr ihm Gesellschaft leistet." Isha blickte kalt auf den Vampir hinab: "Ich hatte doch deutlich gemacht, dass ich heute anderen Interessen nach zu gehen gedenke." Unsicher trat der niedere Vampir zwei Schritte zurück: "Meister Niob sagte, dass er euch etwas interessantes zu zeigen hat. Mehr weiß ich leider nicht. Nur das er eure Anwesenheit ausdrücklich wünscht." Genauer gesagt war es ein Befehl an sie sofort zu erscheinen. Was er nun wieder wollte? Wortlos machte Isha sich auf den Weg in den Hauptsaal der Villa, wo - wie sie wusste - Niob seinen kranken Gedanken nachging. Meridion hastete ihr hinterher und versuchte sie möglichst würdevoll zu überholen, um ihr Erscheinen, wie es ,nötig' war, anzukündigen. Die Vampiress ließ ihm kaum Zeit ihren Namen zu nenne, als sie schon mit gleitenden Schritten vor Niob trat. Doch kaum war sie eingetreten, stockte ihr der Atem und beinahe wäre sie aus ihren Respekt heischenden Rhythmus gefallen, als sie sah, was dort vor Niobs Thron stand. Ein stabiler Eisenkäfig, mit jeweils ca. 2 Metern Seitenlänge stand da und darin saß zusammen gekauert und angespannt eine Gestalt mit schulterlangem, schwarzem Haar und durchdringendem Blick; Shadan. Würde ihr Herz noch schlagen, es wäre wohl stehen geblieben, doch so riss sich die Vampiress zusammen und trat näher an Niobs Thron, dabei passierte sie den Metallkäfig und es kostete alle Willenskraft Shadan keinen verräterischen Blick zu zuwerfen. Stattdessen blickte sie in Niobs kalte, blaue Augen hinter denen in endloser Leere ein gefährlich wahnsinniger Geist schwamm. "Und Mylady, was haltet ihr von meinem neusten Fang?" Wie als hätte sie das vergitterte Gefängnis erst jetzt bemerkt wandte die Vampiress sich um und machte ein paar Schritte darauf zu. Sie ging in die Hocke, wie um den Gefangenen näher zu betrachten, eigentlich aber nur um sich wieder zu sammeln. Dabei beschworen ihre Augen den Werwolf ja kein Zeichen des Widererkennens von sich zu geben und es funktionierte. Als sie sich sicher war ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu haben sprach sie immer noch von Niob abgewandt: "Ein Werwolf? Wieso das, wenn ich fragen darf MyLord." "Eine kleine Abwechslung. Ich dachte er könnte euch gefallen." Isha erhob sich und blickte den Coven-Führer mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Ich verstehe nicht ganz. Könntet ihr eure Absichten näher erläutern, MyLord?" Seine blassen Züge verzogen sich zu einem schelmischen Grinsen, als er mit betont falschem Kummer antwortete: "Ihr seid nun schon 3 Wochen unter uns und doch hat eine Vampiress von eurem Stand noch keinen Zögling. Da ihr die angebotenen Menschen als Diener abgelehnt habt, dachte ich mir etwas, sagen wir, ausgefalleneres wäre eher nach eurem Geschmack." Isha warf einen betont berechnenden Blick zu Shadan. Würde sie ablehnen ihn zu verwandeln wäre das sein Todesurteil und dennoch schmerzte sie der Gedanke dieses freie Herz in die Blutfesseln zu legen, die auch sie festhielten. Sie schloss wehmütig die Augen bei der Vorstellung ihm das anzutun, doch es gab keinen anderen Weg: "Solche Mühen hättet ihr euch nicht machen müssen, MyLord, aber ich nehme euer Geschenk dankbar an." Der Vampir schien zufrieden mit sich zu sein als er sich auf seinem Thron zurücklehnte und ihr den Schlüssel zum Käfig zuwarf. Als gleich hier und jetzt. Schweren Herzens wandte sie sich dem Werwolf in seinem Käfig zu. Wie konnte etwas, das schon so lange tot war so sehr schmerzen? Als sie die Tür aufschloss und eintrat, erhob Shadan sich, unfähig die Ausmaße der Dinge zu begreifen, die im Augenblick mit ungestümer Gewalt vorandrängten. Er wehrte sich nicht als sie seine Haare zurückstrich, auch nicht als sie mit der Zunge über seine Schlagader fuhr um die Stelle zu betäuben. Erst als sie ihre Fangzähne mit einem Ruck in seinem Hals versenkte stieß er einen erschrockenen Schmerzensschrei aus und umklammerte ihre Arme, die ihn an Ort und Stelle hielten. Es dauerte nicht lange und sein Griff lockerte sich bis seine Hände vollständig losließen und er begann zu Boden zu sinken. Isha folgte ihm und trank unablässig weiter. Der Geschmack von Mondlicht und Freiheit sickerte bitter ihren Rachen hinunter und die Euphorie, die sie die letzten Male empfunden hatte, blieb aus. Als es genug war und sein starkes Herz nichts mehr zum pumpen hatte, ließ Isha von ihm ab und fuhr mit einem langen Fingernagel über ihr rechtes Handgelenke und hinterließ ein stetiges Blutrinnsaal. Ohne Hast führte sie ihr Handgelenk zu seinem Mund und ließ ihn trinken. Ihr altes Blut vermischt mit dem seinen tropfte in seinen Mund und floss langsam seine Kehle hinab. Shadans Muskeln verkrampften sich, als das rote Lebenselexir ihn in die Unsterblichkeit rief. Isha stand auf und sah auf den Werwolf zu ihren Füßen hinunter. Nein, kein Werwolf mehr! Ein Vampir, gefangen in ewiger Nacht und verurteilt zur Ewigkeit. Niob, zufrieden mit dem dargebotenen Schauspiel, rief zwei seiner Diener, die Shadan in Ishas Zimmer tragen sollten und die Vampiress folgte ihnen, nachdem sie sich bei dem blonden Vampir mit einem höfischen Knicks verabschiedet hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ihr wisst was ihr zu tun habt, wenn ihr weiterlesen wollt. -.- Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Dachte mir ich lad mal weiter hoch ^^ Kommis wären nett. Kapitel 13: Still schweigend sah sie auf sein schlafendes Gesicht hinab. Er schien so ruhig und zufrieden. Noch war seine Welt in Ordnung, doch Ishas war es nicht. Ihre Gedanken und Gefühle waren aufgewühlt und geistesabwesend strich sie ein paar Strähnen aus Shadans Gesicht. Er würde sich verändern und der freie, unbeugsame Geist, in den sie sich verliebt hatte, würde verschwunden sein. Es musste so sein; ein Vampir war nun einmal kein Werwolf und umgekehrt. Traurig wandte sie sich ab und trat an das große Fenster, durch das durch die zurückgeschlagenen, schweren Samtvorhänge die schwarze Nacht ins Zimmer drang. Der Mond war vom Himmel verschwunden, so als wolle er in schwarze Schleier gehüllt um sein verlorenes Kind trauern. Am liebsten hätte Isha geweint, doch es würde nichts ändern. So sehr sie sich auch einredete, sie habe Shadans Leben gerettet, änderte das nichts an der Tatsache, dass sie ihn zu einem Schicksal verurteilt hatte, das weit schlimmer war als der Tod; zumindest aus Ishas Sicht. Nach nun über 200 Jahren in Dunkelheit verfluchte sie alles was damit zu tun hatte. Schon bevor sie Shadan getroffen hatte war ihr gewesen als würde etwas fehlen und das Gefühl war bei den Wölfen nur noch stärker geworden, denn nun wusste sie was es war. Freiheit; die Freiheit sich auch unter der Sonne zu bewegen, sich nicht verstecken zu müssen und auch die Freiheit auf den Tod, der ihr als Vampir verwehrt war. Freilich konnte sie sterben, wenn man ihr einen Pflock durchs Herz jagte oder sie unter der Sonne wandelte, aber der wahre Friede des Alterstodes war ihr nicht gegönnt. Hinter ihr hörte sie ein leises Stöhnen und das Rascheln der Bettdecke; Shadan war aufgewacht. Isha blieb wo sie war und drehte sich langsam zu ihm hin. Shadan setzte sich auf, die Augen vor Schmerz zusammen gekniffen und vorn übergebeugt. So saß er da und versuchte sich an die neue Dunkelheit zu gewöhnen, die ihn umfangen hielt; bis er mit seinen neuen Sinnen Isha wahrnahm. Er blickte zu der Vampiress hoch und es war schlimmer als sie es sich ausgemalt hatte. Seine einst leuchtenden Augen waren nunmehr dunkle schwarze Löcher, die jeglicher Wärme entbehrten. Die Freiheitsliebe war daraus verschwunden, stattdessen spiegelte sich dort nun Tod und Dunkelheit sowie bedingungslose Ergebenheit vor seiner Herrin - vor Isha - wieder. Es waren diese Dinge, die Isha veranlasst hatten ihr Spiegelbild zu hassen und jeder Konfrontation damit aus dem Weg zu gehen. Denn wann immer sie tief in ihre Augen blickte, sah sie die bodenlose Leere und Dunkelheit, die die Ewigkeit mit sich brachte. Shadan erhob sich unsicher und trat vor Isha. Dort ließ er sich zu Boden fallen und blieb vor ihren Füßen liegen, wartend auf irgendeinen Befehl. Das hatte sie nicht gewollt. Das war nicht Shadan, sondern irgendein Vampir, der in der Gestalt ihres Geliebten vor ihr auf den Knien herum rutschte. "Steh auf", sagte sie und ihre Stimme zitterte. Gehorsam erhob sich ihr Zögling und Isha konnte nicht länger; sie warf sich in seine Arme und brach in Tränen aus. Kein tröstendes Wort kam von dem schwarzhaarigen Mann, der sie unbeholfen wie ein Neugeborenes in den Armen hielt. Isha wanderte durch die Gänge der Villa, Shadan als ihr treuer Schatten hinter ihr her. Die Tage waren in einer sinnlosen, tristen Traurigkeit vergangen, die dem Regenwetter vor der Tür glich. Der Mond zeigte sich nicht mehr und auch das Wolfsheulen, das manchmal bis zum Haus drang hatte einen traurigen Anklang. Niob war stolz auf den neuen Zögling. Für ihn war Shadan ein seltenes Exponat in seiner Sammlung, dass er vorzeigen konnte; Isha als schönes Beiwerk daneben. Mit jedem Tag, der verging wurde die Last der Vorwürfe größer, die sich auf Ishas Schultern türmten. Oft konnte sie es nicht ertragen ihn um sich zu haben und schickte ihn nach draußen. Wenn er dann unter ihrem Fenster im Garten sah, hoffte sie immer wieder einen kleinen Funken des Werwolfes zu sehen. Doch da war nichts. Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Kapitel 14: Fast ein Monat war vergangen und Ishas Laune hatte sich nicht gebessert; im Gegenteil, sie hatte sich sogar deutlich verschlechtert. Jeder einzelne Tag unter Niobs Beobachtung griff sie an und am liebsten hätte sie ihm den Kopf abgerissen. Doch dazu fehlte es ihr an Macht. Der Coven-Führer mochte ein geisteskranker Freak sein, aber er war immer noch älter und mächtiger als sie. Ein tiefes Grollen drang aus ihrer Kehle als die Wut in ihr hoch kochte. Die Vampiress saß am Fenster und blickte in den Garten hinunter, in dem Shadan saß. Sie hatte ihn wieder nach draußen geschickt, um wenigstens ein bisschen Abstand zu erhalten. Silbrige Strahlen tauchten ihn in ein weiches Licht und Isha blickte hoch zum Himmel. Der Mond hatte sein Trauergewand abgelegt und schien nun auf sein verlorenes Kind mit rundem Gesicht herab. Es war Vollmond; zu dieser Zeit hätte Shadan nicht einfach so friedlich unten im Garten sitzen sollen. Doch der Mond interessierte ihn nur nicht mehr. Das einzige was ihm noch wichtig war, war die Anerkennung seiner Herrin und die konnte sie ihm nicht geben, denn sein starker Wille, den sie respektiert hatte war mit ihrem Biss verschwunden. Sie hatte ihm alles genommen und dafür gab es keine Entschuldigung. Sie hätte Niob sagen sollen, dass sie ihn nicht wolle, dann wäre er wenigstens tot und nicht diese wandelnde Leiche, die unter ihrem Fenster saß. Doch sie hatte sich davor gefürchtet sein Todesurteil zu sprechen und dann völlig allein zu sein. Sie hatte ihn nicht gehen lassen wollen und nun erhielt sie die Strafe dafür. Ihre Brust schmerzte, als würden heiße Schürhaken an ihrem Herzen zerren. Sie seufzte schwer. Dieses Gefühl hatte sich nun seit Tagen in ihrem Leib breit gemacht und war mit jeder Nacht stärker geworden, mit jedem Male da sie Shadan sah. Ein Geräusch, so leise wie ein Katzentritt, ließ sie nach unten blicken. Da saß Shadan noch immer, doch er war nicht mehr allein. Wie gebannt starrte er auf eine zusammen gekauerte, sich anschleichende Gestalt; halb Mensch, halb Wolf. Isha lehnte sich gegen die Glasscheibe. Wie war der Werwolf hierher gekommen? Und was hatte er vor? Die Vampiress war unfähig sich zu bewegen und konnte dem Schauspiel, das sich ihr bot, nur schweigend zusehen. Shadan bewegte sich nicht, - Warum bewegte er sich nicht? - schien wie in Trance, als die große Kreatur auf ihn zu schlich. Die Szene wurde in das unheimliche Licht des Silbermondes getaucht. Schwere Muskeln die sich unter dichtem Fell anspannten, glitzernde Augen auf das Ziel gerichtet, funkelnde, entblößte Fänge. Der Wolf sprang und Isha entfuhr ein erschrockenes Keuchen. Doch das Haarige Geschöpf sprang Shadan weder an die Kehle noch griff es überhaupt an, wie Isha vermutet hatte. Mit dem gewaltigen Satz war es lediglich auf die Brüstung gesprungen, auf der auch Shadan saß. Noch immer regte sich der junge Vampir nicht. Auch nicht als die Kreatur näher schlich. Erst als der Wolf eine seiner Tatzen auf Shadans Schulter legte, drehte dieser den Kopf zu seinem ehemaligen Gefährten und Erkennen machte sich auf seinem Gesicht breit. Bevor irgendwer eingreifen konnte, senkte der Wolf den Kopf und versenkte seine Fänge tief in Shadans Schulter. Isha saß wie gebannt an ihrem Platz; ein Zuschauer, unfähig einzugreifen. Die Fesseln schienen von der schweren Nacht zu fallen und die Atmosphäre schwang in ruhigen, zufriedenen Wellen; über allem strahlte feierlich der Vollmond und zwei Wölfe verschwanden in den Tiefen des dunklen Waldes. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sorry. dass es diesmal so kurz war. Das nächste Kapitel ist das letzte. ^^ Kapitel 15: Last One -------------------- So das ist das letzte Kapitel von Blut und Mondlicht. Gibt allerdings bereits 2 Kapitel eines Sequels. Wenn ich ein zwei Kommis kriege poste ich es vielleicht. >.< ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 15: The last one Zerbrochene Scherben; der Boden von Scherben bedeckt, der Teppich durchtränkt von Wasser. Blütenblätter, weich wie Seide, rot wie Blut, rot wie das Leben. Isha saß inmitten des Chaos. Um sie herum war die Luft schwer von Leid und Dunkelheit. Sie saß zusammengekauert in der Dunkelheit hinter zugezogenen Vorhängen. Er war fort; hatte sie verlassen. Doch wieso sollte sie es ihm übel nehmen. Er hatte die Freiheit zurück erhalten, die sie ihm genommen hatte. Und doch schmerzte sein Verlust mehr, als der Anblick seiner seelenlosen Hülle. Das Wasser aus dem Teppich tränkte nun auch ihre Röcke, als sie den Blumenstängel zwischen ihren Fingern rollte und die blutrote Blüte mit verquollenen Augen betrachtete. Nachdem Shadan im Wald verschwunden war, war sie noch minutenlang regungslos am Fenster verharrt, in der Hoffnung, alles sei nur ein Traum und er würde jeden Moment wieder auftauchen. Doch er war fort; frei zu den seinen zurückzukehren. Als nichts geschah und der Mond nur weiter den leeren Garten vor ihrem Fenster beschien hatte sie die Vorhänge zugezogen. Eine unendliche Wut baute sich in der Vampiress auf. Wie konnte er sie verlassen? Wie konnte er es wagen einfach so zu gehen? Sie alleine zu lassen? Sie war durch das Zimmer getobt. Ließ kein Stück auf dem anderen. Die Diener hatte von draußen ängstlich herein gerufen, doch keiner hatte es gewagt die Tür zu öffnen. Sicher, man hatte Niob von der wütenden Vampiress berichtet, doch es schien ihn mehr zu amüsieren als zu kümmern. Und so hatte man sie weiter wüten lassen... bis sie auch die Vase umgestoßen hatte. Die Vase mit der blutroten Rose; das Zeichen der Liebe; und Isha hatte nicht anders gekonnt als die zerbrechliche Blume aufzuheben. Doch ihr Anblick rief Gefühle wach, die ihre Wut erfolgreich verborgen hatten. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und sank einfach in sich zusammen, die Blume schützend in der Hand. Die Wut war verschwunden und machte der Verzweiflung Platz. Stundenlang hatte sie so da gesessen, die Rose betrachtet und geweint. Auf ihren Wangen klebte immer noch das getrocknete Blut der unsterblichen Tränen, doch ihre Augen blickten leer in weite Ferne und ihr Geist hatte sich tief in sie zurück gezogen; an einen dunklen Ort, den sie nicht mehr gesehen hatte, seit sie initiiert worden war. Nur einmal hatte sie ihn kurz gestreift; damals im Verlies der Werwölfe. Doch nun war sie wieder ihre eigene Gefangene und ihr Schlüssel war fortgerannt und hatte sie im Stich gelassen. Hier gab es kein Licht, keine Dunkelheit. Es war einfach ,Nichts'. Nur ewige Weite und gemeine, flüsternde Stimmen, die sie quälten und piesackten. Kleine, unsichtbare Hände, die sie stießen und zwickten; sie scheuchten und nie in Frieden ließen. Sie war in der von ihr persönlich erschaffenen Hölle. Hier existierte nichts, nur Schmerz und Leid. Wären die Vorhänge zu ihrem Zimmer nicht verschlossen gewesen, die aufgehende Sonne hätte sie verbrannt, denn an diesem Ort verging keine Zeit, er war die Ewigkeit, unberührt von äußeren Einflüssen. Die Stimmen bildeten einen Chor; einen Chor aus gemeinen, dunklen Stimmchen, die alle das Gleiche verlangten. "Stirb! Stirb, Kreatur der Hölle!", verlangten sie und die Hände zwickten gemeiner, schärfer und unterstrichen die Forderung. Immer weiter, immer länger drängten sie, bis sie sie irgendwann wieder entließen und Isha zurückfand. Sie schlug die Augen auf und fand sich immer noch auf dem Boden sitzend wieder, die Rose war ihr in den Schoß gefallen. Die Vampiress stand auf und ließ die Blume ungeachtet zu Boden fallen. Sie riss den Vorhang zur Seite und blickte hinaus in die dunkle Nacht. Nach der Fülle des Mondes zu urteilen war sie nicht lange in der Hölle gewesen, höchstens zwei Tage, auch wenn es ihr selbst wie eine Ewigkeit vorgekommen war. Sie schaute über den dichten Wald hinweg und hatte ihren Entschluss gefasst. Die Vampiress öffnete das Fenster und die kalte Nachtluft stieß ihr entgegen, zerzauste das sowieso schon unordentliche Haar. Mit einem entschlossenen Satz sprang sie auf das Fensterbrett. Sie blickte missbilligend an sich hinunter; der lange Rock störte, doch sie hatte nichts anderes. Kurzerhand riss sie den Stoff entzwei, sodass ihr ein Schlitz bis zum Oberschenkel mehr Bewegungsfreiheit ermöglichte. Mit einem weiteren großen Satz sprang sie aus dem Fenster und landete geschmeidig wie eine Katze im Garten der Villa. Entschlossen wandte sie sich dem Wald zu und rannte los. Sollten Niob und seine Zöglinge sich doch zum Teufel scheren; sie ging schon einmal vor. Dieses Mal hatte Isha keinen Blick für die Faszination des dunklen Waldes. Sie wollte nur so schnell wie möglich weit weg von den Vampiren; zumindest so weit weg, dass eine Rückkehr in der Nacht unmöglich war. Der Mond war schon im Begriff zu sinken, als Isha zu einen Steilhang kam. Der Blick war wundervoll und reichte weit über die Wälder darunter bis zu einem Gebirgen, hinter dem, noch schlafend, die Sonne ruhte. Hier war es richtig. Das würde der Startpunkt ihrer letzten Reise sein. Die Vampiress setzte sich nahe dem Rand der abfallenden Felsenwand und wartete ruhig auf den strahlenden Stern, der ihren Untergang einleiten würde. Sie zog die Knie an die Brust und ruhte ihren Kopf darauf, die Augen halb geschlossen. Sie merkte nicht, wie sich von hinten, durch den Wald, etwas näherte. Sie wartete einfach und blickte dem aufhellenden Horizont entgegen. Es würde ihr erster Sonnenaufgang seit Jahrhunderten sein und zugleich der letzte ihres Lebens. Langsam kroch das Licht über den Himmel und noch immer nicht merkte Isha wie ein Geschöpf zwischen den Bäumen hervor schoss, genau auf sie zu. Die Vampiress wurde nach vorne geworfen und von dem Gewicht der Kreatur nach unten gedrückt, als sie einen brennenden Schmerz in der Schulter spürte. Sie schrie auf und kämpfte gegen die unbekannte Kreatur an. Doch sie zog sich zurück und Isha wälzte sich herum. Über ihr lehnte schwer atmend und mit gehetzten Augen der schwarzhaarige Werwolf. "Shadan", ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als sie ungläubig die Hand hob, um ihn zu berühren und sich zu vergewissern, dass er kein Traum war. Er nahm ihre Hand in die seine und drückte sie gegen seine Wange. Tränen flossen von ihnen herab und verströmten ihren charakteristischen Salzgeruch. "Was hast du dir dabei gedacht?", seine Stimme war heiser und doch schwang ein gewisses Grollen darin. Sie wusste keine Antwort und schwieg. In seinen Augen konnte sie die aufgehende Sonne sehen, doch das erwartete brennen auf ihrer Haut blieb aus. Ungläubig wand sie sich unter ihm hervor und stand auf; Shadan mit ihr, ihre Hand immer noch fest in der eigenen. Isha drehte sich um und blinzelte der Morgensonne entgegen. Shadan nahm sie von hinten in den Arm und legte den Kopf in ihren Nacken. "Ich dachte schon ich schaff es nicht mehr", hauchte er in ihren Nacken und drückte sie fester an sich. Schmerz schoss durch Ishas Körper und sie wimmerte, als sie sich die Schulter hielt. Zwischen ihren Fingern quoll dunkelrotes Blut hervor. "Sorry! Mir blieb keine Wahl. Aber es wird bald verheilt sein", tönte die tiefe Stimme des Werwolfs und er neigte sich zu ihrer Schulte, stieß die Hand sanft zur Seite und begann die Wunde sauber zu lecken. Isha zuckte leicht zusammen ob des leichten Schmerzes, der von ihrer Schulter ausging. Sie lächelte leicht, als sie meinte: "Du hast die Vorliebe für Blut behalten, hmm?" Seine Stimme war so rau, wie sie sie in Erinnerung hatte: "Für deines immer." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, THE END for now Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)