Drei Freunde auf dem Bauernhof des Grauens von Artemensia ================================================================================ Kapitel 1: Wer ist Steve? ------------------------- Wer ist Steve? Steve Hamtoo war ein Waisenjunge aus der Stadt Ivon, er lebte mit anderen Waisenkindern in dem heruntergekommenen Waisenhaus am Rande der Stadt. Er war ein - ca. 1,90m - großer, schlanker, gut gebauter junger Makovo, mit fast schwarzen Haaren die er locker nach hinten kämmte und seegrüne Augen. Er hatte spitzzulaufende lange Ohren wie es für einen Makovo üblich ist. Er ging auf eine ganz reguläre Schule, er war dort sehr beliebt, vor allem unter den Mädchen entstand großer Neid um ihn, die Jungs schätzen ihn, weil er ihnen Tipps und Tricks verriet wie sie die Mädchen herum bekamen, natürlich ohne jemanden zu verletzten. Die Lehrer setzten große Hoffnungen in ihn, dass er den diesjährigen Schwimmwettkampf der Schulen vom Stadtteil gewinnen würde. Der Preis des dies Jährigen Wettbewerbes wäre ein 3 Wöchiger Aufenthalt auf dem Bauernhof Scarydoo. Klar das wollte sich Steve nicht entgehen lassen und trainierte fleißig für den Wettkampf, er war der beste seiner Klasse, Stufe und nun sogar der ganzen Schule! Er durfte sie nicht enttäuschen, deshalb trainierte er jeden Tag mehrere Stunden um den Anforderungen des Wettkampfes zu entsprechen, was er eigentlich schon tat; aber er redete sich ein, dass er es nicht tat. An einem Mittwoch, wie jeder Mittwoch auch, nach dem Training im Schulbecken für die Schwimmer, kam sein Trainer, Mr. Lantoon, ebenfalls ein Makovo, auf ihn zu und sagte: "Hey Steve!" "Hallo Mr. Lantoon!" Mr. Lantoon wurde nachdenklich und sagte dann nach einer Weile, etwas unsicher: "Steve ... es geht um deinen ... naja wie soll ich sagen? ... Schwimmstiel!" Steve war ganz verwundert: "Warum, stimmt denn etwas nicht?" Mr. Lantoon winkte diese Möglichkeit sofort ab und meinte: "Nein, nein! Alles wunderbar nur ... ähm ... wie soll ich sagen? ... Du bist zu schnell! Das ist gut, aber du schwimmst wie ein Besessener!" Irgendwie dachte Mr. Lantoon wohl er hätte ihn damit verletzt oder sonnst irgendetwas ausgelöst was er nicht wollte. Aber Steve wusste, wie jeder andere Schwimmer auch, dass sich Mr. Lantoon nicht besonders gut ausdrücken konnte. Steve wusste aber was gemeint war, auch wenn er erst überlegen musste und sagte dann ziemlich froh: "Mr. Lantoon, ich weiß was sie meinen, aber sie haben ja recht! Ich bin ja auch besessen, besessen davon zu gewinnen! Ich liebe das Schwimmen, schwimmen ist mein Leben!" Als er vom Schwimmen schwärmte drehte er sich und umarmte sich, um zu zeigen wie sehr er das Schwimmen liebte, dabei rutschte er aber aus und fiel mit einem Riesenplatscher ins Wasser. Mr. Lantoon machte sich große Sorgen und bekam einen Schreck doch Steve, ohne große Mühe, tauchte auf und schwamm seelenruhig auf dem Rücken weiter und sagte dabei ziemlich ernst: " Wissen Sie Mr. Lantoon als meine Eltern noch lebten haben wir uns immer Kavonen von ihnen angeschaut wo sie Olgympia geschwommen oder Triatholon gelaufen sind und andere große Wettkämpfe! Meine Mutter hat sogar 5-mal Gulud und 8-mal Silaber gewonnen, wie viel Bronkeke weiß ich aber leider nicht! Meinen Vater haben alle bewundert, weil er so gut Triatholon gelaufen ist 50 m Schnelllauf, Schießen und 100 m Langstrecken Brustschwimmen. Meine Mutter konnte alles was nur im entferntesten mit Schwimmen zu tun hatte: Schwimmlehrerin, Brustschwimmen, Rückenschwimmen, Synchronschwimmen, Bananendampfer - damit hat sie mich immer zum lachen gebracht - Langstreckenschwimmen, Kurzstreckenschwimmen und was weiß ich noch alles!" Mr. Lantoon war beeindruckt, wusste aber auch dass Steve seine Eltern sehr vermisste und fühlte mit. Steve war an der anderen Seite des Beckens angekommen und legte sein pitschnasses Handtuch, aus weicher Kavadonenseide, was er sich um den Hals gelegt hatte, an den Rand. Kavadonenseide ist so zart wie Seide, so weich wie Kaschmir und so robust wie kein anderer Stoff. Er stieß sich ab und schwamm wie ein Irrer hin und her, 50 mal, hin und her dass schaffte er in der Zeit 7:56, 97, also fast 8 Minuten. Er war gut, eben der beste der Schule und Mr. Lantoon war der festen Überzeugung er war der beste des ganzen Stadtteils. Also würde er den Wettkampf gewinnen und meinte zu Steve: " Steve, ist gut für heute! Du hast Bestzeit! Rekord Junge! Komm aus dem Wasser und wärm dich!" "Ja Mr. Lantoon!" Steve ging in die Umkleide, duschte und zog sich an. In wenigen Monaten sollte der Wettkampf stattfinden. Noch war es Januar und im Juli sollte der Wettkampf sein! Noch etwas über ein halbes Jahr, aber er wollte siegen, also musste er trainieren! Er ging heim und aß Gemüsesuppe mit seinen Freunden die schon so was wie seine Familie geworden waren. Alle, bis auf einen, freuten sich auf Steves Geburtstag. Wer sich nicht freute? - Steve! Unglaublich aber war! Morgen sollte er 19 Jahre alt werden und er freute sich nicht mal! Steve hatte an seinem 5 Geburtstag - ein regnerischer Tag war es damals - seine Eltern verloren, als sie mit ihm zum Bauernhof Scarydoo fahren wollten. Schon damals wollte er immer dorthin, denn es war ein sehr schöner Bauernhof, auch wenn der Name nicht danach klang. Jetzt endlich hatte er die Gelegenheit seinen Traum und Geburtstagsgeschenk zum 5. Geburtstag zu verwirklichen, denn es bedeutete ihm viel, dass er dort hinfuhr wo seine Eltern ihn eigentlich hinfahren wollten! Vor fast genau 14 Jahren waren seinen Eltern verstorben. Der Tag vor seinem Geburtstag und der Tag danach war er immer ziemlich ruhig und nachdenklich wenn er redete dann nur das notwendigste oder über seinen Eltern. An seinem Geburtstag jedoch ist es immer das gleiche, er sitzt nur stumm auf seinem Bett und hält das Foto der drei - sich seiner Mutter, seines Vaters und sich mit 4 Jahren - in der Hand! Er ist immer sehr traurig und man könnte denken er wäre in Trance, wenn man nicht wüsste was mit ihm los sei. Er geht auch nicht zur Schule oder zum Training, isst auch nichts, er sitzt einfach nur da. Über all diese Dinge, was er wann tat und wieso, dachte Steve beim essen nach. Er war traurig das seinen Eltern gestorben waren, doch das war vor fast genau 14 Jahren! Wenn er den Wettbewerb im Juli gewinnen wollte um auf den Bauernhof zu fahren musste er auch morgen trainieren! Das nahm er sich fest vor. Als er diesen Beschluss gefasst hatte, hatte er fast aufgegessen. Er stand entschlossen auf und sagte, obwohl niemand mit ihm sprach, mit fester Stimme: "Ja!" Er nahm seinen Teller und aß ihn auf den Weg zum Sauberkovo auf, legte ihn in den Sauberkovo und ging. Alle hatten ihn beobachtet und waren immer noch verwundert. Als alle zu Bett gegangen waren, spät am Abend, hatte Steve noch sein kleines Licht an. Er vermisste seine Eltern sehr und hielt das schon leicht vergilbte Bild seiner Eltern und ihm, mit 4 Jahren, und dem goldenen Rahmen der auch schon etwas abgeschabt war in den Händen. Er betrachtete das Bild genauer und dachte bei sich: "Mir ist noch nie aufgefallen wie hübsch meine Mutter doch war, was für ein bewundernswerter Mann mein Vater und was für ein süßer Wonneproppen ich damals doch war!" Seine Mutter hielt ihn, auf dem Bild, mit beiden Armen fest auf ihrer Hüfte. Sie war schlank und hatte ein weißes Sommerkleid an mit Knöpfen bis unten hin und kleinen rosa Blümchen. Ihre hell braunen Schulterlangen Haare die ganz glatt gekämmt waren und in der Sonne glänzten, fielen ihr sanft über ihre Schultern und umspielten mit einer leichtigkeit ihre spitzen, wohlgeformten Ohren und ihr schlankes Gesicht. Dabei hielt Steve eine Strähne seiner Mutter hoch. Sie hatte einen Strohhut, aber diesen hatte Steve ihr geklaut und aufgesetzt. Er spielte, ganz ins Spiel vertieft, mit der Strähne seiner Mutter und achtete nicht auf den Fotoapparat. Seine Mutter lachte nur dabei und Sein Vater, der den rechten Arm um sie geschlungen hatte lächelte froh und schaute die beiden an. Die andere Hand verschwand locker in der Tasche seiner weißen Leinenhose. In die er sein hellgraues Hemd gesteckt hatte, den hellbeigen Pulli hatte er sich mit den Ärmeln über die Schultern gebunden. Seine Braunen fast schwarzen Haare waren ziemlich locker nach hinten gekämmt, genauso wie Steve sie jetzt trug. Steve hatte die Augen seiner Mutter geerbt so tief wie der tiefste Ocean und so klar wie die Sonne, so weit wie der Himmel ... aber die Augenfarbe hatte er von seinem Vater nicht feielchenblau, wie von seiner Mutter, sondern grün fast seegrün und wunderschön. Steve hatte auf dem Foto ein rot weiß gestreiftes Shirt an und darüber eine Blaue Latzhose, die mit einer Ente auf dem rechten Knie verziert war um ein Loch zu verstecken. Sie waren in ihr "Kischblütenbaumparadies" gefahren und alles blühte in den verschiedensten rosa und rot Tönen, einige sogar fast weiß. Er träumte noch immer davon doch er war nicht mehr der kleine pausbäckige Knirps von damals, er war fast 19 Jahre alt, das war so lange her! Er durfte sie nicht enttäuschen er musste diesen Wettkampf gewinnen! Mit diesem Gedanken schlief er ein. Als er nächsten Morgen, vor allen andern, aufwachte, lag das Bild noch in seinem Bett. Er stellte es wieder auf den kleinen Tisch am Rand seines Bettes und zog sich an. Allerdings leise, denn er wollte die andern nicht wecken, er machte auch kein Licht. Doch als er nachsehen wollte wie viel Geld er noch hatte musste er wohl oder übel ein kleines Licht anmachen. Er kitzelte kurz ein Chovo damit er ein kleines Licht hatte, sah in seinem Geldbeutel nach und streichelte den Chovo sofort wieder um das Licht zu löschen. Er hoffte dass niemand aufwachen würde. Steve schlich aus dem Zimmer, draußen, nachdem er die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, atmete er auf - Er hatte genug Geld um Brötchen für alle zu holen. Er holte sie und da waren eigentlich schon alle wach als er wiederkam. Sie aßen und er ging - zum ersten Mal in seinem Leben - an seinem Geburtstag in die Schule! Alle wunderten sich dass er heute in die Schule kam. Er lernte - wenn auch nicht gut - und freute sich schon aufs Training. Er kam ein bisschen bedrückt in die Halle und rief: "Morgen Coach!" Mr. Lantoon rief nur: "Morgen Steve! Freut mich dass du heut da bist!" Und ging weiter seine Liste durch als er fertig war rief er: " Na dann los Junge! Du willst den Wettkampf doch gewinnen oder?" " Ja, Mr. Lantoon!" Erwiderte Steve und schwamm sich die Seele aus dem Leib. Nach einer halben Stunde hatte er den Rekord von gestern schon gebrochen. "Sehr gut, Steve!" rief Mr. Lantoon, Steve erwiderte als er aus dem Becken kam, sich sein Handtuch um den Hals legte und was trinken wollte: "Danke Mr. Lantoon!" Dabei strahlte er und trank. Als er fertig war sprang er wieder übermütig ins Wasser doch als er auftauchte war sein Gesicht Schmerz verzehrt. "Was hast du?" rief Mr. Lantoon aufgeregt. Steve presste seine Worte nur vor Schmerz hervor: "Weiß nicht, meine Schulter!" Mr. Lantoon rief gleich die Sanitäter und half Steve aus dem Wasser. "Danke Mr. Lan ..." Er konnte nicht zu Ende sprechen denn der Schmerz in der Schulter war zu groß, er wurde Ohnmächtig. Die Sanitäter brachten ihn auf die Schulkrankenstation, röntgen ihn - es war Gott sei dank nichts gebrochen - und legten ihn einen Verband um. Als er wieder aufwachte war der Schmerz nicht mal mehr halb so groß. Der Sanitäter sagte zu Steve: " Eigentlich hast du dir nichts getan morgen oder übermorgen darfst du wieder Sport machen auch Leistungsport! Dein Gelenk war nur ausgekugelt, wir haben es wieder eingerenkt und bandagiert! Ich hoffe du kommst gut nach Hause." Dabei lächelte er und ging. "Danke, Mr. ..." Er fand es nicht für nötig weiterzusprechen denn der Mann war schon verschwunden. Mr. Lantoon brachte ihn mit seinem Wakavotshi ins Heim, übergab ihn dort der Aufseherin, eine Valionerin, die für Steve schon so was wie eine Mutter geworden war, und ging. Steve, obwohl er 19 Jahre alt war, fiel ihr in die Arme und weinte und sagte: "Wär mir jetzt was Schlimmeres passiert dann wär ich am selben Tag gestorben wie meine Eltern. Das war alles meine Schuld hätte ich doch bloß nicht so gezappelt und geschrieen!" Die Aufseherin Ms. Pipei - Lora Pipei - nahm ihn in den Arm, tröstete ihn und brachte ihn rein. "Ist schon gut mein Junge, ich bin ja da!" Sie brachte ihn auf sein Zimmer und legte ihn in sein Bett, wenn gleich es auch noch nicht Schlafenszeit war und sagte: "Leg dich hin Steve! Beruhige dich, ruhe dich ein wenig aus. Ich schau nachher noch mal rein." Sie gab ihn einen Kuss auf die Stirn und ging. Als sie gegangen war und er sich gefangen hatte richtete er sich auf und ging ans Fenster. Er vermisste seine Eltern sehr und sie sollten Stolz auf ihn sein deshalb sagte er laut zu sich: "Ja! Ich werde diesen Wettkampf gewinnen!" Er war dabei ganz grade geworden und er stützte sich auch nicht mehr mit beiden Händen aufs Fensterbrett sondern hielt sich mit der rechten Hand den Pulli vor seinem Herzen fest die andere Hand berührte nur noch mit drei Fingerspitzen das Brett. Jeden Tag trainierte er noch härter als vorher und nun war er ja auch besessen, besessen von dem Gedanken den Titel des besten Schwimmers des Stadtteils zu bekommen. Als es nun Juli war - der 20. Juli, also genau ein halbes Jahr nach seinem Geburtstag - meinte Mr. Lantoon: "Steve, heute ist dein großer Tag. Enttäusch mich nicht Junge!" Dabei wuschelte er ihm die Haare durch, Steve ging demonstrativ, wegen dem Haare wuscheln, in die Knie und sagte: "Mach' ich schon nicht Mr. Lantoon!" Als er aufhörte sagte er: "Kannst du auch gar nicht Junge! Du bist schon mein Sieger!" Steve sagte während er sich umzog: "Danke Mr. Lantoon!" Steve legte sich wie immer sein Lieblingshandtuch um den Hals - das Handtuch was seine Mutter zu ihrem ersten Wettkampf von ihren Eltern geschenkt bekam, und worin sie ihn bei seiner Geburt eingewickelt hatte - das war sozusagen sein Glücksbringer. Er setzte die Badekappe auf und gleich danach die Taucherbrille. Sie mussten draußen schwimmen, im Freibecken und der Sommer dieses Jahr war nicht besonders warm. "Brr ... ich hoffe es geht schnell los und die labern nicht wieder so viel!" sagte Steve als er die Tür aufmachen wollte aber gleich danach wieder schloss. "Nein Steve!" sagte Mr. Lantoon lachend: " Die werden wie jedes Mal jeden ansagen, Reden halten, die Regeln erklären und den Teilnehmern viel Glück wünschen, dann reden sie noch ein bisschen und dann sagen sie: "Auf ihre Plätze bitte!" und dann noch ca. 2 Minuten und dann der Startschuss und du musst dabei sein!" "Oh Mann! Da erfrier ich ja!" sagte Steve mit einem klein wenig traurig-ängstlich Blick nach draußen. "Nein Junge!" Mr. Lantoon hielt bei den Worten einen warmen, flauschigen Kavadonenseidenbademantel hoch. Er ging Steve fast bis zu den Knöcheln und er war dunkelblau mit Kapuze und es war sogar auf die Brust ein goldener Schwimmer zu sehen und vorne vor dem Schwimmer mit goldenen Buchstaben stand da: Steve Hamtoo, etwas versetzt waren die Namen, also untereinander stehend und es sah toll aus. "Danke Mr. Lantoon!" sagte Steve mit leuchtenden Augen und zog ihn an. "Wow! Ich bin sprachlos Coach! Danke! Danke! Danke!" Dann verszog er das Gesicht und meinte: "Kavadonenseide ist doch mega teuer! Woher haben Sie das Geld?" Mr. Lantoon lächelte verschmitzt und meinte nur: "Hälfte ich und Hälfte du!" "Hälfte ich??" fragte Steve ungläubig dabei schnürte er den Bademantel um seine Taille. Mr. Lantoon ging nicht weiter darauf ein, und es war noch nicht genug mit den Geschenken, Mr. Lantoon schenkte ihm auch noch Badelatschen und meinte mit froher Miene: "Damit du auch nicht an den Füßen frierst! Ich kann's mir doch nicht leisten das mein Siegerschwimmer krank wird!" Dann lachten beide und Steve probierte auch die Latschen an und beide gingen auf den Platz wo der Wettkampf stattfinden sollte. Für jeden der Teilnehmer waren hinter dem Startbock zwei Stühle und ein kleiner Hocker, für die Sachen wie Bademantel, Trinkflasche, Essen, etc. aufgestellt. Coaches und Schwimmer setzten sich und hörten den Worten des Vorsitzenden der Juri, Mr. Overshangrow, zu: "Guten Tag meine Damen und Herren! Willkommen bei dem diesjährigen Schwimmwettbewerbes des südlichen Stadtteils von Ivon." Ein kleines Gelächter brach in der Publikumsmenge aus und legte sich schnell wieder. Dann fuhr Mr. Overshangrow fort: "Danke meine Damen und Herren, danke! Wir freuen uns sehr Sie heute hier begrüßen zu dürfen. Damit wir mit all den Reden und Ansagen schnell vorankommen, fangen wir doch gleich mal an. Die Platzierungen: Der 1. Bock ist besetzt von Sven Scarlet, sein Coach ist Mr. Johnson. Von der High Akademie School. Der 2. Bock ist besetzt von David Major, sein Coach und Vater ist Mr. Major." Ein kleines Kichern was schnell wieder zum erliegen kam brach aus, als Mr. Overshangrow weiter sprechen konnte fuhr er fort: "Sie sind von der Ivon Town High. Der 3. Bock ist besetzt von Daniel Evergree, sein Coach ist Mr. Satjugee. Von der Universität of Ivon. Der 4. Bock ist besetzt von Robert Stahle, sein Coacht ist Mr. Language ebenfalls von der Ivon Town High" Jedes Mal nach dem er einen Namen mit Coach und Schule gesagt hatte musste er inne halten damit der Schwimmer winken konnte und das Publikum applaudieren konnte. Dass dauerte natürlich seine Zeit. "Der 5. Bock ist besetzt von Steve Hamtoo, sein Coach ist Mr. Lantoon von der St. Peters School." Steve stand auf und winkte der Menge zu, das ganze Waisenhaus war gekommen und sie schrieen und pfiffen ihm zu. Weil sie bei den anderen Teilnehmern nur geklatscht hatten, und das nicht mal mit kleiner Begeisterund, und sie so viele waren, war der Applaus bei Steve am größten. Das war ja auch kein Wunder. "So also gut fahren wir fort ... der 6. Bock wird besetzt von Michal Mavee, sein Coach und ebenfalls Vater ist Mr. Mavee von der South Ivon School. Der 7. Bock wird besetzt von Charles McCory, sein Coach ist Mr. Castan von der St. Olave's School. Der 8. Bock wird besetzt von Brian Sadly, sein Coach ist Mr. Panjor. Von der Moosburg School. Der 9. Bock wird besetzt von Aaron Oron - schwerer Name -" Ein kleines Gelächter entstand abermals und Mr. Overshangrow lächelte nur und fuhr, nachdem das Gelächter sich gelegt hatte fort: "sein Coach ist Mr. Shandgrow von der Shandburg School. Der 10. Bock wird besetzt von Sebastian Shadow, sein Coach und auch Vater ist, wie sollte es anders sein? : Mr. Shadow von der St. Martins School Der 11. Bock wird besetzt von Bastian MacShadly, sein Coach und ebenfalls sein Vater ist Mr. MacShadly von der Maisburg School. Der 12., und somit der letzte aber ganz gewiss nicht der schlechteste Bock wird besetzt von John Carfrey, sein Vater ist ebenfalls sein Coach: Mr. Carfrey von der City Ivon School. So das waren die Platzierungen, kommen wir zu den Regeln ..." "Die kennen doch alle die Regeln und wir müssen sie nicht wissen weil wir doch nur Zuschauer sind!!" rief jemand aus dem Publikum aufgebracht herein. Mr. Overshangrow wischte sich mit seinem Taschentusch die Stirn ab und sagte dann: "Nun ja das ist schon richtig, nur ich muss das machen, das sind die Vorschriften. Wenn ich das nicht täte und jemand faueln würde, könnte er sagen: "Ich wusste die Regeln nicht, Sie haben sie nicht gesagt!" Und so kann niemand diese Ausrede benutzen! Also fahren wir fort, die Regeln ... wo hab ich sie denn?" Mr. Overshangrow suchte in einer Mappe bis er sie gefunden hatte und sie freudig hochhielt: "Aha, da haben wir sie ja!" Ein kleines Lachen ging durch die Menge als es sich wieder gelegt hatte sprach er weiter: "Die Regeln ... Ihr müsst auf eurer Bahn bleiben, ihr dürft nur Brustschwimmen oder Tauchen - was ihr unter Wasser macht ist mir egal - ruhe bitte! ... Danke! Ihr dürft die anderen Teilnehmer in keinster weise ablenken das heißt mit ihnen sprechen sie festhalten etc. Schwimmt so schnell ihr könnt und möge der Beste bzw. der Schnellste gewinnen. Viel Glück!" Nach der Rede klatschten alle und er ging einzeln zu den Teilnehmern und gab ihnen die Hand und wünschte ihnen Viel Glück. Das gleiche taten die anderen Jurimitglieder auch als sie fertig waren fragte Mr. Overshangrow: "Möchte noch einer von ihnen etwas sagen liebe Jurimitglieder?" Er wartete, aber als alle nur den Kopf schüttelten, niemand sich meldete und eine nette ältere Frau zu ihm sagte: "Nein Mr. Overshangrow, sie haben schon alles gesagt was gesagt werden musste!" ging es weiter. Er erwiderte: "Danke Lillian!" und wandte sich an die Teilnehmer: "Hat noch einer von ihnen, liebe Teilnehmer des diesjährigen Schwimmwettbewerbes, etwas zu sagen?" Alle schüttelten den Kopf, nur Steve der mal wieder nicht aufgepasst hatte, weil ihm das zu langweilig wurde fragte grade, mehr flüsternd als laut, Mr. Lantoon: "Wann geht's endlich los? Der labert und labert und hört einfach nicht auf!" Mr. Lantoon versuchte ihn zu beschwichtigen und ihn dazu zu bewegen nichts mehr zu sagen und sagte nur: "Gleich Junge, gleich!" doch da war es auch schon zu spät Mr. Overshangrow hatte sie entdeckt und sagte: "Ja Steve? Hast du uns etwas zu sagen?" Steve war ganz verwundert und schaute ein bisschen unsicher hin und her und sagte dabei auch ziemlich unsicher: "Ähm eigentlich nicht! Viel Glück und möge der Beste gewinnen!" Dann ließ er sich zurück in den Stuhl fallen und wollte vor Scham fast im Boden versinken und rutschte deswegen immer tiefer in den Stuhl hinein. Mr. Overshangrow bedankte sich bei Steve und sagte dann: "Bitte gehen sie auf ihre Plätze, liebe Schwimmer und ihnen liebes Publikum viel Spaß!" wobei er sich dann an die Zuschauer wandte. Alle Teilnehmer zogen sich ihre Bademäntel und Latschen aus setzten sich die Taucherbrille auf und einige tranken noch ein weinig und dann gingen aber alle auf ihre Böcke. Und so gut wie alle liefen auf der Stelle und machten sich warm bis auf Steve ihm war die Aktion eben so peinlich gewesen dass er da jetzt nur rumstand und rot wurde. Bis dann der Schuss kam und alle ins Wasser sprangen und wie die Blöden schwammen. Das Wasser spritzte ganz schön aber Steve war trotzdem der letzte. Dann dachte er aber an die Lehrer, an seinen Trainer und an seine Eltern und er wusste er durfte sie alle nicht enttäuschen! Er schwamm schneller und als er an der anderen Seite des Beckens sich abstoßen konnte war er 3. ... 2. ... und endlich der erste. Er hatte den Wettkampf gewonnen und er hatte niemanden enttäuscht! Er ging zurück zu seinem Trainer zog sich an, Bademantel und Latschen, setzte seine Taucherbrille auf die Badekappe und legte sein Glückshandtuch um den Hals. Alle waren zu ihren Trainern gegangen und die Väter die nicht gerade die Coachs der Jungs waren kamen und entweder lobten sie oder sie schimpften ihre Söhne richtig aus. Steve ging, ohne schlechtes Gewissen und mit Lob des Coachs und des gesamten Waisenhauses, welche sie ihm zuriefen, zum Podest. Dort standen nun alle Teilnehmer. Und über dem Podest war eine große Tafel mit grünen Leuchtchovo wo die Namen und Ränge bzw. die Plätze die sie geschwommen waren standen: Platz 1: Steve Hamtoo Bock 5 Zeit 17,93 sek Platz 2: Sven Scarlet Bock 1 Zeit 17,99 sek Platz 3: David Major Bock 2 Zeit 18,12 sek Platz 4: Bastian MacShadly Bock 11 Zeit 18,13 sek Platz 5: Charles McCory Bock 7 Zeit 18,99 sek Platz 6: John Carfrey Bock 12 Zeit 19,32 sek Platz 7: Aaron Oron Bock 9 Zeit 19, 89 sek Platz 8: Robert Stahle Bock 4 Zeit 21,02 sek Platz 9: Michael Mavee Bock 6 Zeit 21.52 sek Platz 10: Brian Sadly Bock 8 Zeit 21,77 sek Platz 11: Sebastian Shadow Bock 10 Zeit 23,24 sek Platz 12: Daniel Evergree Bock 3 Zeit 23,26 sek David Major wurde aufgerufen und musste nach vorn, auf das Podest steigen dort wurde ihm das Preisgeld für den dritten Platz: 100 Schigus, eine Bronkeketemedaille, eine Rose und einen Gutschein zum Schlemmen bei Meferten's Konditorei im Wert von 20 Schigus. Dann wurde Sven Scarlet aufgerufen er bekam einen kleinen silabernen Pokal, einen kleinen Rosenstrauß mit Grünzeug, eine Silabermedaille, 200 Schigus Preisgeld und einen Gutschein zum Schlemmen bei Meferten's Konditorei im Wert von 40 Schigus. Er war ziemlich glücklich. Dann endlich wurde Steve aufgerufen, man übergab ihm den Preis für den ersten Platz: 300 Schigus, den guludenen Pokal, eine Guludmedaille, einen großen Blumenstrauß und den Gutschein für 3 Wochen auf dem Bauernhof Scarydoo. Steve war sehr glücklich, konnte die Sachen aber kaum halten. Deshalb tat er das Preisgeld und den Gutschein in den Pokal, hängte sich die Medaille um den Hals und nahm den Blumenstrauß in die eine, den Pokal in die andere Hand. Steve grinste über beide Ohren. Die Restlichen Teilnehmer bekamen nur eine Schreibgarnitur für die Schule mit denen sie alle etwas anfangen konnten. Kapitel 2: Wer ist Joane? ------------------------- Wer ist Joane? Joane Rowly war sozusagen eine Landstreicherin, sie ist mit zehn Jahren von Zuhause ausgebüchst und schlägt sich nun alleine durch. Sie ist deshalb vor sechs Jahren abgehauen, weil ihre Eltern ihr das Segelboot fahren verboten hatten. Sie hassten den Hafen und die Schiffe, aber Joane liebte Schiffe und da sie in einem dreiviertel Stunden Fußmarsch beim Hafen war, konnte sie sich den Umgang mit Booten und Schiffen beibringen. Kleine Boote wie kleine Segelschiffe, Ruderboote, Kajaks, Tretboote etc. konnte sie perfekt alleine fahren, die großen Schiffe konnte sie nur navigieren, denn kein Wesen der Welt kann alleine ein so mächtiges und großes Schiff fahren. Aber sie konnte es steuern und könnte sie sich teilen, könnte sie auch so ein großes Schiff allein fahren, denn sie beherrschte jeden Handgriff perfekt. Deshalb konnte sie sich auch so gut durchschlagen. Sie hatte zwar kein eigenes Boot bzw. Schiff, aber da sie alles konnte und das auch noch sehr gut, nahm man sie gerne. Und wenn es mal nicht so gut lief, weil es z.B. kein Schiff gab, das jemand hätte gebrauchen können, arbeitete sie als Tagelöhner auf dem Hafen. Ihre Eltern hatten zwar damals nach ihr gesucht, aber sie hatten sie nicht gefunden, denn Joane war damals mit Leuten auf eine eineinhalb Jahre lange Seefahrt gefahren. Nach einem halben Jahr hatte die Polizei sie für Tot erklärt deshalb sagte sie immer nur wenn sie jemand fragte wie sie hieße: "Ich heiße Joane Sea!" Denn das war ihr Name unter dem sie bei den Seeleuten berühmt wurde. Nach eineinhalb Jahren hatte sie sich so verändert, dass, auch wenn sie ihren Eltern begegnen würde, sie Joane nicht mehr erkannt hätten, denn sie war härter, verwegener und ernster geworden. Sie flicht sich nicht mehr ihre Haare sondern sie hatte sich ihre Haare geschnitten und jetzt ließ sie sich ihre Haare immer soweit schneiden, dass sie sich nur einen ganz kleinen Zopf machen konnte, der nicht länger als 5 cm war. Es fielen ihr auch immer Strähnen, meist zwei eher dickere und ein paar kleine, ins Gesicht. Sie hatte in den sechs Jahren rauer Seefahrt auch schon einige Wunden erlitten und deshalb hat sie Narben, sehr viele kleine überall auf dem Körper, aber auch ein paar große, dabei sieht sie so wunderschön aus. Ihre Augen sind klar, tief und so rau wie das Meer bei einem Sturm, allerdings so hervorspringend blau wie bei jedem Abashivon und fast goldene Lippen, die auch für diese Rasse typisch sind. Sie hatte braune Haare mit hellbraunen Strähnen drin. Sie ist ca. 1,75m groß. Sie hat auf der rechten Wange eine Narbe die nicht genäht wurde, über ihrer linken Brust eine bogenförmige Narbe die genäht wurde, allerdings ist sie ziemlich dunkel und direkt unter der rechten Pobacke dort wo sich Oberschenkel und Po treffen hat sie noch eine, dann noch direkt über beide Kniekehlen hinweg eine. Sie trägt, egal ob Winter oder Sommer immer Hotpants, Stiefel bis zu den Knien, die aber auch schon ausgefranst sind, und leicht zerrissene Oberteile die aber alle eng anliegen. Sie hat eigentlich immer einen großen Sack dabei, den sie immer und überall auf ihrer Schulter mit sich rumträgt. Darin sind ein Tau, eine Hotpants, wenn die andere mal kaputt ist, ca. drei andere Oberteile, ein Ersatz BH, Unterwäsche und Flickzeug. Sie hat auch einen Glücksbringer: ein Amulett wo ein Tau drum gewickelt ist, jedenfalls sieht es so aus. Es ist aus Bronkeke und in mitten dieser Tauschlange, aus welches das Amulett besteht, ist ein Stein, ein Zauberstein genauer ein Aval, was Joane aber nicht weiß, sie denkt nur es ist ein Diamant. Den hat sie aber nie verkauft, denn es ist ihr Heiligtum. Wenn sie ihren langen, fast bis zum Knöchel gehenden dunkel braunen Mantel zumacht, sieht man es nicht. Aber im Sommer hat sie ihn immer auf und er flattert zurück, denn er ist relativ leicht, er hat auch schon viele Flicken. Bei jedem Wettbewerb an dem es Preisgeld gab und für den man nur wenig zahlen musste, machte sie mit. Das Boot fahren war ihr Lebensinhalt. Als sie wieder einmal den Hafen lang ging, da entdeckte sie ein Schild auf dem stand: Großer Segelwettbewerb Wenn Platz 1, Platz 2 oder Platz 3 kostenlos! Ansonsten 5 Schigus! Gewinne der Plätze 1-5: Platz 1: Ins Segelparadies der USL Platz 2: Ein Dreiwöchiger Aufenthalt auf dem Bauernhof Scarydoo (Liegt am Strand schön zum Segeln und Bootfahren) Platz 3: 20 Schigus Gewinn Platz 4: muss nur 1 Schigus zahlen! Platz 5: muss nur 3 Schigus zahlen! Es können Boote ausgeliehen werden! Davon war Joane sofort begeistert und lief in den Laden, der das aufgehängt hatte. Es war ein Segelbootladen. Segelboote aller Art gab es hier, die Kleinen drin und auf dem Hof. Die Großen lagen draußen oder konnten bestellt werden. Joane ging bis zum Tresen und haute auf die kleine Glocke. Ein freundlicher, schmaler älterer Herr, wahrscheinlich ein Ikove, mit abstehenden grauen Haaren einer Halbglatze und einer Brille - kaum 1,55m groß - kam vom Lagerraum an den Tresen. Man erkannte ihn daran weil er Schwimmhäute zwischen den Fingern und kleine grüne Schüppchen vom Ohr her hatte. Er fragte freundlich: "Guten Tag Joane! Was kann ich für dich tun?" "Guten Tag!" Antwortete Joane und fuhr fort: "Draußen am Fenster ... wo kann ich mich da anmelden?" Der Verkäufer antwortete: "Hier bei mir Joane!" Er gab ihr einen Zettel und einen Stift und sagte: "Fülle das aus! Dann kannst du teilnehmen!" "Danke!" sagte Joane nur, nahm den Stift und ging zum kleinen Tisch in der Ecke, setzte sich und begann den Zettel auszufüllen. Wie alt sie war, wann, wo und in welchem Jahr sie Geboren wurde, wie gut sie das Segelhandwerk beherrschte, nach eigener Einschätzung, und noch einiges mehr. Als sie fertig war gab sie es ab und fragte: "Wann soll denn das Rennen sein?" "Im Juli, genauer gesagt am 20 Juli! Tschüß Joane! ... Ach Joane, bevor ich es vergesse..." Joane wollte grade gehen, hielt aber inne und drehte sich um: "Ja?" Der Verkäufer sagte dann noch zu ihr: "Ich sehe das du hier das beste von dir hältst. Brauchst du da bis Juli nicht noch ein bisschen Training?" Joane war verwundert und meinte dennoch: "Ja. Aber war das ein Angebot?" "Natürlich mien Deern!" sagte Mr. Shuttlen und Joane, überglücklich, fiel ihn über den Tresen um den Hals und rief: "Danke, Mr. Shuttlen!" Joane trainierte jeden Tag, manchmal fuhr sie nach dem Training auch noch mit den Fischern hinaus und verdiente sich wie immer was dazu. Irgendwann fragte sie Mr. Shuttlen: "Mr. Shuttlen? Was kann man auf dem Bauernhof denn so alles machen, und wieso kann man auf einem Bauernhof segeln?" Mr. Shuttlen grinste und sagte dann aber nur: "Ich hatte erwartet dass du mich das irgendwann fragst. Der Bauernhof liegt am Meer und das auch noch unmittelbar. Dort kann man mit verschiedenen Booten fahren, selbst segeln, schwimmen, reiten, melken und natürlich viel über die Tiere dort erfahren." Als er es ihr erklärt hatte machte er sich wieder an die Arbeit. Er war ganz vertieft so dass er nicht merkte, dass Joane ging. Sie ging hinaus auf den Kai und dachte nach: <> Die Sonne ging langsam unter und sie dachte noch über viele Dinge nach, über ihre Eltern ihre "Karriere" und noch über so vieles andere. Sie kam an dem Strand an wo sie oft saß und grübelte, wo sie auch eine kleine Höhle gefunden hatte die sie mit Stroh ausgelegt hatte um darin zu schlafen. Sie hatte ja kein richtiges Heim. Sie drehte und schaukelte mit ihrem Amulett in der Sonne herum und dachte weiter über allerhand Dinge nach. Irgendwann schlief sie tief in der Nacht ein. Am nächsten Morgen wachte sie nicht in ihrer Höhle, auf dem Strand oder auf einem Boot, auf sondern fand sich in einem frischen weichen Bett wieder. Zuerst dachte sie sie träume aber dann stand sie auf und stieß sich sogleich den Fuß am Bett, und da wusste sie: Sie war wach! Sie war gewaschen und roch nach Lavendel und Rosen. Sie ging an den großen Spiegel an der Wand vor dem ein kleiner Tisch stand mit allerlei Dingen: ein Kamm, eine Bürste, Haarbänder, Spangen, Ringe, Halsbänder, Ketten, Armbänder, Parfum und noch so einiges. In den Schubladen waren, in der einen Tücher und Handschuhe und in der anderen Tischdecken. Sie war überwältigt von dieser Vielfalt an Dingen. Und faste alles einmal an, kämmte sich mit dem Kamm und der Bürste das Haar und band sich Bänder in die Haare. Sie nahm auch die Spangen in die Haare, aber nachdem sie sich angeschaut hatte und es ihr nicht gefiel nahm sie wieder alles raus und nahm sich ihres und machte sich wie immer ihren kleinen Zopf. Sie war immer noch in ihrem kleinen Nachthemd, das sie überhaupt nicht mochte, und so suchte sie ihre Kleidung. Sie fand sie allerdings nicht, sondern nur hübsche, neue, frische Sachen. Eine lange Hose und ein längeres über die hälfte der Hüfte gehendes Shirt mit langen Ärmeln und Hals. Ihr blieb kaum was anderes übrig als das anzuziehen, wenn sie durch das Haus streifen wollte. Also zog sie sich an und ging aus dem großen Zimmer in den Flur. Am Ende des Flures saß schon Mr. Shuttlen mit seiner reizenden Frau am Frühstückstisch und aßen. Mrs. Shuttlen sah Joane zuerst und stand auf um sie zu begrüßen. Sie war eine kleine ziemlich runde aber sehr freundliche Frau. Sie hatte eigentlich immer ein lila, rosa oder violettes Kleid mit Blumen drauf an. Und all ihre Kleider waren mit einem Gürtel um ihre Taille versehn. Sie war einfach phantastisch! Sie kam auf Joane zu breitete die Arme aus und sagte: "Willkommen, Joane, in unserem bescheidenem Heim! Wir dachten bis zum Wettkampf am 20. Juli solltest du bei uns wohnen! Auch wenn es noch ein halbes Jahr hin ist." Dabei sprach sie mehr mit den Händen als mit ihrem Mund. Ihr Mann fügte noch hinzu: "Ja, dann brauchst du nicht mehr zu Arbeiten wenn du was zu Essen willst. Und hier hast du auch noch frische Anziehsachen! Du kannst dich hier frei bewegen, setz dich doch zu uns!" "Ja mach ich, Danke!" Joane setzte sich hin und aß mit Mr. Und Mrs. Shuttlen zu Frühstück. Sie hatte schon nach kurzer Zeit ein strahlendes Gesicht, nach dem Frühstück half sie noch schnell Mrs. Shuttlen und kam dann mit Mr. Shuttlen zum Hafen um zu trainieren. "Danke! Danke, das sie mir helfen, Mr. Shuttlen!" Als sie das sagte ging sie aufs Segelboot und checkte alles durch. Mr. Shuttlen hatte eine Liste in der Hand und sie sagte ihm immer wenn etwas gesichert oder in Ordnung war, wenn nicht machte sie es in Ordnung. Als alles durchgecheckt war kam Mr. Shuttlen auch aufs Boot und machte die Trosse ab. Joane setzte die Segel nach dem Wind und machte alles Nötige um das Boot zum fahren zu bewegen. Als sie etwas weiter auf dem Wasser waren sagte Mr. Shuttlen zu Joane: "So mein Kind! Ich dachte du wolltest trainieren!" Joane nickte und Mr. Shuttlen zog das kleine Ruderboot was er an dem Segelboot befestigt hatte näher ans Boot und stieg ein. Er machte es vom Segelboot ab, ruderte ein wenig weiter und wies Joane an loszufahren. Jeden Tag trainierten sie und jeden Tag brach sie den Rekord vom Vortag; sie war wirklich gut! Sie durfte, oder vielmehr, sie musste, sogar zur Schule gehen, was ihr nicht sonderlich gefiel. Ihre Mutter unterrichtete an der Schule auf die sie momentan ging, und dann auch noch in ihrer Klasse. Als Klassenlehrerin! Das war fast zuviel für Joane, aber ihre Mutter erkannte sie nicht. Wie hätte sie auch? Joane hatte sich in den 6 Jahren drastisch verändert. Joane war im mittleren Bereich was ihre Leistungen betraf. Da sie auch auf größeren Schiffen gearbeitet hatte, konnte sie dort manchmal in den Büchern lesen. So lernte sie wie etwas richtig geschrieben wurde, Mathematik usw. Sie arbeitete ja nicht nur immer auf einem Schiff, wenn es keine Arbeit gab so arbeitete sie überall am Hafen als Tagelöne, eben auch manchmal in den Geschäften am Hafen. Und die verkauften, oder verliehen, nicht selten Bücher. Bei Mr. und Mrs. Shuttlen gab es auch massig an Büchern so konnte sie das aufholen was sie für ihre alterstufe noch nicht wusste. Sie ging in die Schule, doch jedesmal wenn sie ihre Mutter sah traf sie ein kleiner Stich ins Herz. Erst jetzt merkte sie wie sehr sie ihre Familie geliebt hatte. Irgendwann kam die Klasse, während eines Klassengesprächs, eher zufällig, auf das Thema ob Mrs. Rowly Familie hat. Bei dieser Frage quollen die Tränen in ihren Augen hoch und sie begann ein wenig bedrückt zu erzählen: "Ich bin verheiratet und habe 3... 2 Kinder!" "Warum erst 3 und dann 2?" fragte Jack der Lärmmacher der Klasse. "Ich hatte mal eine Tochter, Joane, aber die Polizei fand sie nicht, sie wurde für tot erklärt." Die ganze Klasse war bedrückt und in Joane drangen die Tränen an die Oberfläche. Um ihre Gefühle zu überspielen stand sie ziemlich laut auf und machte eine abfällige Bemerkung: "Tz! Als wenns hier jemanden inressiert! Ihre Tochter ist tot, na und!?" Sie nahm ihre Sachen und verließ das Klassenzimmer ziemlich arrogant. Alle raunten ihr zu ob sie bescheuert sei oder ob sie kein Herz hätte. George, von dem man sonnst eigentlich so eine Bemerkung erwartet hätte, stellte sie Joane sogar in den Weg. Er sah sie zornig an, riss ihr die Schultasche von der Schulter und schleuderte sie zurück zu ihrem Platz, dabei meinte er: "Sag ma bist du voll mit Schugge? Noch nicht einmal ich bin so derbs fies!" Joane holte abermals ihre Sachen und war den Tränen nahe. Doch sie konnte nicht fliehen. Sie musste sich ihrer Mutter stellen. "Geh mir aus dem Weg, George!" befahl sie nun. Nun kamen auch noch Lisa und Jens dazu, zusammen drängten sie sie zu ihrem Platz zurück. "Dann erzähl du doch mal von deiner Familie, Joane!" bat Jens eher schnippisch. "Warum sollte ich?" Sie versank wütend und schmollend in ihrem Stuhl. "Gut." meinte Mrs. Rowly nun "Ich glaube wir sollten einen Stuhlkreis machen, wir haben ja eine Doppelstunde!" Alle befolgten ihre Anweisung nur Joane nicht, die immer noch schmollte. "Komm Joane, setz dich zu uns! Neben mir ist noch ein Platz frei!" Sie wollte nicht und wieder kamen George, Lisa und Jens und beförderten sie zu dem Platz. "Gut, ich hab das gemacht, damit wir alle von unserer Famile und unseren Gefühlen sprechen können, ich denke, dass ist im moment sehr wichtig für euch und vielleicht auch für mich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)