Embrace me, demon von NamiHeartphilia (How can you keep me in chains?) ================================================================================ Kapitel 10: _I do not exist without you_ ---------------------------------------- Absolut leicht wie eine Feder frei von allen Sorgen und Zweifeln ... das war das, was ich empfand, als ich in Adrians Nähe. Nähe. Das wollte er doch. Natürlich konnte ich es nicht leugnen, dass es mir genauso erging. Es war wie eine eigene Zone innerhalb der Zeit. Abgegrenzt von allen anderen, von allem anderen. Nur er war da. Alles was ich wollte. Wie wunderschön war es bei ihm zu sein. Schon allein seine Umarmung war unbezahlbar ... Jedes Mal, wenn er seine Hände an meiner Haut hinuntergleiten ließ, fühlte ich dieselbigen leicht zittern. Wieso konnte er es nicht glauben? Immerhin wollte er, dass ich ihm und an ihn glaube ... Auf der Suche nach meinen Lippen wanderte seine Zunge über meinen Hals, der ihn so sehr reizte, doch er wagte es nicht mir weh zu tun. Er umspielte mit seinen Fingern mein Haar und streichelte über meine Wange. Auf einmal hatte ich den Eindruck, seine Augen würden in der Dunkelheit wieder leuchten. Er, dieses "Monster" ... Wie lächerlich ... Menschen sind zu dumm, um die kranke Schönheit, die Ästethik, den unendlichen Wert einer solchen Seele wahr zu nehmen und stempeln sie als "Monster" ab. Wie idiotisch. Menschen hatten schon immer Angst vor dem Unerklärlichen. Diese ... sturen Ignoranten ... Menschen können nur sich selbst lieben ... und wenn sie jemanden lieben, so ist es nicht auszuschließen, dass diese Liebe irgendwann erlischt ... Einfach so ... So ist der Mensch konstruiert. Er ist sterblich ... Vampire sind Kinder der Ewigkeit und ... wenn sie einst ihre zweite Hälfte finden, dann bleiben sie auf ewig mit ihr verbunden ... wie eine ganze Einheit. Dies ist die wunderschöne Seite eines "Monsters" ... Zu dumm, dass Menschen nie einsehen werden, dass sie allein die wahren Monster sind ... und alles Übel der Welt erst dann ausgelöscht ist, wenn das Herz eines jeden von ihnen nicht mehr schlägt ... Solange aber sie leben, wird es Vampire geben ... und solange es Vampire gibt, wird es ihn geben ... und so lange es ihn gibt, wird meine Verbindung, meine Zuneigung, meine Liebe für ihn bestehen ... Adrian nahm meine Hände fest in die Seinen und küsste mich mit inniger Leidenschaft. Dann fragte er etwas unsicher: "Würdest du in meinem Bett schlafen? ... Ich fürchte, ich vermisse dich sonst zu sehr ..." Müde lächelte ich und nickte. Sanft legte er seine Arme um mich un bedeckte meinen Körper mit der schwarzen Satindecke. Überraschend schnell schlief ich ein, weil ich wusste, dass er da war ... und mich nicht fallen lassen würde ... . . . //.:hörst du nicht? ich rufe flehend dich!:.\\ Von der Sonne geblendet musste ich blinzeln und hielt meine Hand davor. War es so schnell morgen geworden? ... Irritiert sah ich mich um und stellte fest, dass ich mich in meinem Bett befand. ... "Seltsam ... So wie ich Adrian kenne, wird er mich doch nicht in mein Bett getragen haben." Schnell zog ich die Bettdecke weg und wollte in sein Zimmer laufen. Plötzlich blieb ich stehen, denn ... der blanke Horror ergriff mich ... Wortlos starrte ich die Stelle an der Wand an, die Adrians Zimmertür gewesen war ... Dort befand sich nämlich keine Tür mehr ... Nichts ... Nicht mal Anzeichen davon, dass die Stelle zugemauert wurde ... "Adrian?! ..." Krampfhaft versuchte ich mir einzureden, dass er mich aufziehen wollte, ... dann dass es nur ein Traum sei ... Wie eine Wahnsinnige lief ich in dem Appartement herum und suchte nach Lebenszeichen ... Vergeblich ... Kein einziger Gegenstand, der ihm gehörte ... Nicht mal sein Lieblingsdrink in der Bar ... Nicht mal sein Mantel ... NICHTS ... Verzweifelt sank ich zu Boden und biss mir auf die Unterlippe. Was zur Hölle sollte das?! ... Wieso dieser Alptraum?! ... Nein ... Ich fühlte mich, als hätte man mich in ein Vakuum eingeschlossen ... Tränen kullerten bereits meine Wangen hinunter und meine Fingernägel gruben sich in das Fleisch meiner Hände. Das Klingeln an der Tür nahm ich zunächst nicht war, als es dann aber nicht aufhörte, rappelte ich mich auf, in Hoffnung, es sei der Vampir. "S-sara? ... ... ... D-du bist w-wieder g-gesund?", stotterte ich, als ich meine Freundin an der Tür sah. Obwohl sie zuerst gestrahlt hatte, verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck sofort, als sie meinen Zustand registrierte. "Oh Gott, was ist hier los, Victoria?! Gehts dir nicht gut?", stieß sie besorgt hervor. Völlig leer und entgeistert torkelte ich zur Couch und ließ mich auf ihr nieder. "Nein, ... mir gehts nicht gut ... Sara? ..." "Ja?" "... Sag mir, ... wo ist Adrian? ... Sag mir bitte, dass er nur kurz raus ist ... dass er gleich wieder da ist ... Bitte ..." Das Mädchen versuchte mich anzulächeln, legte einen Arm um mich und wischte meine Wangen. Dann fragte sie zögernd: " ... Victoria, ... wer ist Adrian?" Fassungslos starrte ich sie an. Mein Innerstes verkrampfte sich und ich drohte meine Stimme zu verlieren: "... Mein Partner ... wo ist er?" "Partner?" "... Der Job ... wir ... zusammen ... Juwelen ..." "Soweit ich weiß, ... arbeitet in eurem Juwelierladen kein Adrian ..." "... J-juwelier ... laden?" "Du ... arbeitest in einem Juwelierladen. Das kannst du doch nicht vergessen haben." " ... " "Victoria, komm schon, was ist los? ... Hattest du einen schlechten Traum?" Ohne eine Zuckung war mein Blick auf das Fenster gerichtet, wo er manchmal gestanden hatte und meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Traum? ... Ich hatte nur für eine Sekunde lang einen kostbaren Ring in meinen Händen gehalten, bevor er in die unendliche Tiefe des Ozeans untertauchte ... In diesem Moment fühlte ich mich, als würde alles in mir sterben. ... Willkommen Wirklichkeit ... "Er ... Vampir ...", stockte ich und spürte die heißen Tränen. "Vampire? ... Unsinn. Es gibt sie nicht, das wissen wir doch beide." ... So lange Zeit nur geträumt? ... "Victoria, mach dich fertig. Wir wollten doch heute zu deinem Vater. Er hat doch Geburtstag, weißt du noch?" "Mein ... V-VATER?!" Gehässig spuckte ich dieses Wort aus. "Ich habe weiß Gott wie lang keinen Kontakt zu meinem Vater und du weißt das!" Sara schreckte zurück, als ich wütend aufsprang. "Was ist nur in dich gefahren? Dein Vater liebt dich!" "MIR brauchst du das nicht erzählen ...", fauchte ich, doch dann hielt ich inne. Wenn ich das geträumt hatte, hatte ich womöglich auch den Streit mit meinem Vater nur geträumt ... Vielleicht stimmte das, was Sara sagte ... Aber ... ich fühlte nichts ... "Komm schon, zieh dich an, iss was und dann lass uns gehen.", sagte sie lächelnd. "Alles wird gut ..." "Nein, ... das wird es nicht ...", wisperte ich und wankte in mein Zimmer. Ich war in der Welt der Sterblichen mit ihrem primitiven Weltverständnis eingeschlossen ... Angst. Hilflosigkeit. Leere. Das, was ich mir mit so viel Leid erkämpft hatte, war ein verdammtes Hirngespinst! ... An der Grenze des Wahnsinns ließ ich den Dingen ihren Lauf, denn ändern konnte ich nichts ... Kein Gefühl, keine Erinnerung an das, was danach geschah ... Irgendwann fand ich mich bei meinem Vater wieder. Zu meiner Überraschung empfing er mich herzlich und umarmte mich warm ... Hmm ... warm ... ich bildete mir ein, es sei warm. In Wirklichkeit nahm ich überhaupt nichts an Gefühlen mehr wahr. Die Umarmung musste wohl warm gewesen sein ... Immerhin war sein Lächeln glücklich ... Es zerriss mir das Herz ihn und alle anderen zu sehen ... Glücklich ... Nur Sara glücklich zu sehen war schön ... Nur ihretwegen zwang ich mich zu einem gekünstelten Lächeln ... Still saß ich im Wohnzimmer meines Vaters und trank Tee. Selbst dieser, obwohl ich den Dampf sah, war kalt ... und schmeckte nach nichts. Alles kam mir schrecklich grau vor ... Ich vermisste das Rot ... das ersehnte leidenschaftliche Rot ... Automatisch suchte ich nach den Augen der Anderen und erst da ... da fiel mir auf, dass ... dass ihre Augen glasig waren ... Völlig tot ... Nicht real ... Hysterisch donnerte ich die Tasse auf den Boden und flüchtete zum Ausgang. Hinter mir hörte ich die Stimme meines Vaters: "Victoria! ... Victoria!!!" Alles um mich herum begann zu verschwimmen. Gesichter, die verschiedenen Töne des widerlichen Grau, alles ... Der Boden schien mich zu verschlucken ... //.:ich brauch kein Leben, ich brauch nur dich ... deinen Körper, deine Seele und dein Herz ...:.\\ "Victoria!!! ... Victoria! Wach auf!" ... Die Stimme meines Vaters veränderte sich allmählich und wurde zur Stimme von James. Langsam öffnete ich meine Augen und sah den Arzt über mir. Noch völlig benebelt schloss ich sie wieder, um sie nach einigen Sekunden abermals zu öffnen. "James ... " Mein Hals fühlte sich rau an. "Gott sei Dank, endlich bist du wach ... Du hast mehrere Stunden in einem eigenartigen Fiebertraum gelegen ... Niemand konnte dich wecken. Wie ein Koma. ... Adrian, sie ist wieder wach!", rief er und mir fuhr ein kalter Schauer den Rücken hinunter ... und ich sah ihn ... Der Vampir war aus dem Nachbarzimmer herbeigeeilt und ich sah die furchtbare Angst in seinen Augen. "... Victoria ..." Lächelnd nahm das nasse Tuch von meiner Stirn und setzte mich auf. "Ich hatte solche Angst!", stießen wir beide gleichzeitig aus. Zärtlich umarmte er mich und ich wusste zum ersten Mal sicher, was die einzig wahre Realität war. "Bitte, lass mich nicht los. ... Nie wieder, hörst du?", flehte ich ihn an. "Hey, wer hat hier wen losgelassen?", scherzte er erleichtert und küsste mich vorsichtig. "Natürlich werde ich das nicht. Ich liebe dich, hast du das vergessen?" //.:zu lieben lebe ich, nur für dich:.\\ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)