Deep Feelings von Ryoko-san (~~~Eine tiefe Liebe mit hohen Hindernissen~~~) ================================================================================ Kapitel 5: Endlich (?) allein ----------------------------- 'Nii-san...', schniefte Mikuro laut in den Ramen seines Bruders. Kamaru hatte ihn mit in sein Zimmer genommen und sie saßen gegen die Wand gelehnt auf seinem Bett. Er musste seinen Miki unter allen Umständen trösten und das so gut, wie möglich. Schützend legte er einen Arm um Mikuro und strich über seine weichen Haare. 'Keine Sorge, Schatz. Sei ist nicht...' Er stockte. Natürlich war es auch zum großen Teil Mikuros Verdienst, dass ihre Mutter so unten war, aber... Konnte er ihm das wirklich verklickern, wo Kamaru ihm doch versprochen hatte, ihn zu trösten? Nein... Er wollte jetzt nicht mehr reden... Trost Teil 2 war an der Reihe... 'Mikuro, hör auf zu weinen, bitte.' Doch es half nicht sonderlich viel, denn Tränen traten immer wieder aus Mikuros zugekniffenen Augen und tropften auf seine Hand. Er konnte nicht aufhören, sich Vorwürfe zu machen... Erst, als er merkte, wie sich Kamaru irgendwie nach unten beugte, machte er einen Versuch und öffnete seine Augen, um zu sehen, als er auch schon zwei warme Lippen auf den seinen spürte und die Augen vor Überraschung wieder schloss. Sollte er den Kuss erwiedern? Nein, wenn sein Eltern reinkamen und sie erwischten... Dann wäre es endgültig aus!! Andererseits... wenn er Schritte auf dem Flur hörte, konnte er sich immer noch schnell von seinem Bruder lösen... Und es gefiel ihm auf eine merkwürdige Art und Weise, so etwas zu spüren... Er löste die Verkrampfung in seinem Gesicht und erwiderte die zärtliche Berührung leicht... Sein Bruder wusste wirklich, was er tat, denn er beließ es nicht nur bei dem einfachen Mund-auf-Mund-pressen, als er feststellte, das Mikuro es zulies, geküsst zu werden, und küsste ihn immer wieder und es war das schönste Gefühl, was Mikuro jemals gefühlt hatte. In seinem Bauch tummelten sich tausende Flatterteile (ihm fiel grad der Ausdruck für 'Schmetterling' nicht ein...) und er schnappte nun auch nach den Lippen seines Bruders. Wieso schmeckten sie so lecker nach Vanille, Erdbeer, Schokolade... Und überhaupt so süß?? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu... Sie taten hier etwas völlig unmoralisches und ihm war es sowas von egal... Ihn konnte nichts mehr schockieren... Von Leidenschaft richtig angetan, verknotete sich schließlich ihre Zungen auf halbem Wege und führten ein siegloses Duell. Kamaru presste mit einer Hand seinen Bruder an sich und streichelte mit der anderen über seine Schulter... Diese wunderbare, beruhigende Wärme, die zwischen den beiden entstanden war, wurde ruckartig auseinandergerissen, als Mikuro leise Schritte auf den Fliesen von Hausschuhen hörte und sich auf den Schreibtischstuhl warf. Er atmete stockend, war knallrot im Gesicht und versuchte natürlich, diese Anzeichen zu verbergen, als sein Vater die Tür öffnete, und sie beide ansah. Natürlich bemerkte er die kaum übersehbaren Merkmale an Mikuro. 'Ist dir nicht gut, Junge?', fragte er Mikuro, dabei auf ihn zugehend. Mikuro schluckte, und hatte -trotz aller Panik- die passende Ausrede parat. 'J-ja, mir ist irgendwie schwindelig... Ich...habe sicher...' 'Fieber, auf jeden Fall', ergänzte ihn sein Vater, der sich zu ihm runtergebeugt und ihm das Gesicht gefühlt hatte. Zum Glück hatte Mikuro heute einen schlabbrigen Pullover, der ihm über die Hüftgen ging an, sonst hätte man totsicher seine Erregung gesehen, was SEHR peinlich hätte werden können... Aber jetzt, als er ins Bett ging, und sein Vater das Licht ausschaltete, hatte er endlich einmal Gelegenheit, über alles nachzudenken. Dieser Tag war... Horror gewesen. Nein- das eben war das schönste, was er je erlebt hatte! Das zu leugnen... unmöglich! Leider beschäftigte diese Art von Gedanken ihn so sehr und viel mehr, als das er am gleichen abend, als er aufstand, da er nicht mehr nachdenken wollte, noch wusste, was seine Mutter derart in Rage und Traurigkeit gebracht hatte. Als er in die Küche trat, erschrack er fast, dass die restliche Familie gemiensam am Tisch saß, zu Abend aß und sich anschwieg. 'Ah...', machte Mikuro nur und alle drei sahen ihn sofort überrascht an. 'Mikuro, es tut mir leid...', sagte seine Mutter gleich und sprang von ihrem Stuhl auf. Mikuro wich einen Schritt zurück, da er nicht genau wusste, was sie meinte, es ihm aber direkt wieder einfiel, als er in ihr besorgtes Gesicht sah. 'Verzeih mir, dass ich heute morgen so ausgerastet bin... Aber...' Sie senkte ihren Kopf und setzte sich wieder. 'Ihr habt sicher gemerkt, dass euer Vater und ich ein paar...naja, Probleme haben in letzter Zeit. Wir wollen erstmal abwarten, und haben uns entschlossen, über das Wochenende wegzufahren, um über unsere Zukunft zu reden. Ist das ok für euch, mal für ein paar Tage allein zu sein?' An dieser Stelle hätte Kamaru jetzt sicher einen Kommentar wie 'Hey, klar doch, Mamchen! Wir werden das Haus schon stehenlassen!' abgegeben und Mikuro dabei ironisch zugezwinkert, aber selbst ER war von dem Ernst der Situation sichtlich angeschlagen. Was hatten seine Eltern ihm denn schon alles erzählt und Mikuro selbst verheimlicht? Wie lang hatte er geschlafen, dass er nichts mitbekommen hatte...? Und seid wann hatten sich seine Eltern einmal nicht wie sonst verhalten? Es war ihm ein Rätsel, was schnell zu lösen war: er kam nie aus seinem Zimmer raus. Er bemerkte nichts. Das gesamte Geschehen der Familie spielte sich nämlich im Erdgeschoss ab, und sein Zimmer lag im Dachgeschoss, d.h. er hatte seine eigene Etage und bekam vo eventuellem Trouble nichts mit, solange er nicht aus seinem Loch kam. Ja, er kam sich dumm vor, nur Zuhause zu hocken, während alle anderen seiner Altersklasse in Discos, zum Karaoke und Vergnügungspark gingen, neue Leute kennenlernten und sich anderweitig 'vergnügten'... Warum gab es niemanden wie ihn? Aber das war gerade sein geringstes Problem! Seine Eltern durchliefen eine Krise, die, wenn sich nichts änderte und sich über das Wochenende, wenn sie wegwollten, alles noch verschlimmerte, nicht mehr zu stoppen wäre, was... naja, wäre es denn so schlimm? Sie hatten ihn nie sonderlich gut behandelt... Immer Kamaru vorgezogen, der aber stets auf brüderliche Gleichwertigkeit gesetzt hatte... Er hing also nur an seinem Bruder... Nach zwei Tagen waren ihre Eltern endlich weg. Mikuro hatte nochmal ein ernstes Gespräch mit seiner Mutter geführt wegen seinem vergeigten Abschluss und sie hatte ihm verziehen und ihm geraten, es nächstes Mal besser zu machen. Man hatte auch gemerkt, dass sie zurzeit keinen Nerv für großartige Diskussionen hatte, nach dem Ausbruch an dem einen Morgen. Kamaru flezte sich genießerisch auf's Sofa, schnappte sich die Fernbedienung und schmatzte lautstark seine Nudeln. Das konnte ja was werden... Mehrere Tage mit seinem Bruder alleine... Mikuro beobachtete ihn im Türrahmen vom Wohnzimmer lehnen. 'Wehe, du lässt jetzt die Sau raus, sodass wir nachher mit dem Aufräumen nicht mehr hinterher kommen. Ich hab keinen Bock, dass sich Oka-san wieder aufregt. Die Beziehung zu Dad soll nicht noch mehr anknacksen...! Klar?', fragte er lauter, da sein Bruder nicht reagierte, sondern genüsslich eine Spaghetti nach der anderen in sich sog... 'Ja,klar wie Kloßbrühe', sagte der Angesprochene nach einer Stillepause, wo nur der TV zu hören gewesen war und Mikuro längst aufgegeben hatte, das sein Bruder einmal vernünftig würde. Er schaute erleichtert auf und setzte sich schließlich neben Kamaru auf den Sessel. 'Aber willst du jetzt die ganze Zeit fernsehen?? Mir wäre, lieber wir würden die ruhige Zeit nutzen, um zusammen-' Huch, wieso war Kamaru denn plötzlich so nah bei ihm und grinste ihn so seltsam...schelmisch an? '-zu knutschen? Zu schlafen???', fragte er in einem verführerisch klingenden Ton und beugte sich -die Nudeln auf dem Tisch abgestellt- zu seinem jüngeren Bruder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)