Am Set der Horror-Thrillers von abgemeldet (Kyokos Traumurlaub?!) ================================================================================ Ein glückliches Lachen... ------------------------- Hallo! Von jetzt an schreibe ich nur noch vor den Kaps, damit man nicht immer dieses "Erwachen" am Ende eines Kaps hat... Nun ja, das verstehe wer will... Jedenfalls sind die Gedanken in solchen ("-") Strichen verpackt, weil ich sonst alles extra mit diesen Code-Dingern versehen muss, damit sie (wie eigentlich geplant) kursiv sind... *heul* Viel Spass mit Kap 4 - Kyo_Soma ------------------------------------------------------------------------------- Der Regisseur und Teile der Crew standen auf einem kleinen runden Platz zwischen einigen hübschen, weiß getünchten Häusern, die sich offensichtlich an eine nicht asphaltierte Straße drängten, soweit man es beurteilen konnte, die einzige in dem Ort. Die Häuser waren fast alle Ferienwohnungen, die man für die Zeit des Drehs nicht vermietet hatte, sodass sie dem Team zur freien Verfügung standen. Das "Hotel" war ebenfalls eine Ansammlung solcher Ferienwohnungen, allerdings am anderen Ende des runden Platzes, wo bereits die ersten Techniker mit dem Aufbau beschäftigt waren und einige Kameraleute ihre Einstellungen kalibrierten. Der Regisseur wies das Aufbau-Team gerade an, einen Pavillon für die Zuschauer und die Computer zu errichten, als Ren und Yashiro zwischen den Häusern hervor und auf den Platz traten. Der Regisseur, Koenji Sato sah auf und wollte gerade zu einer herzlichen Begrüßung ausholen, als er die ohnmächtige Kyoko in Rens Armen erblickte. Fragend hob er die Augenbrauen. Schon wurden gemurmelte Kommentare auf dem Platz laut, und besonders die weiblichen Mitglieder des Teams ließen ihre Arbeit liegen, um der Sache auf den Grund zu gehen. "Was soll das?" "Wieso trägt Tsuruga-san ein Mädchen mit sich herum?" Ren beachtete die neugierigen Blicke nicht, sondern trat forsch auf den Regisseur zu. "Können sie mir sagen, wo es Wasser und ein Bett gibt?" Der Regisseur sah ihn zweifelnd an, schien einen Moment zu erwägen, ob Ren nicht mehr ganz gesund war, deutet jedoch dann auf die gemietete Ferienwohnung, die für Ren, Yashiro und deren Begleiter reserviert war, was somit auch Kyoko einschloss. -Das würde ihr sicher nicht gefallen-, dachte Ren. Im kühlen, wohnlich eingerichteten Innern des Hauses angekommen, legte Ren das Mädchen zuerst einmal vorsichtig auf dem Sofa ab, das gleich im ersten Zimmer, einem geräumigen Wohnzimmer, an der Wand stand. Sie seufzte kurz, wachte aber nicht auf. Wenigstens hatte sich ihr Gesicht etwas entspannt und sie hatte aufgehört zu zittern. Yashiro stieg schweigend die Stufen zum ersten Stock hinauf und stellte Kyokos Tasche in das Schlafzimmer. Interessiert inspizierte er auch die anderen Räume, die denen im Erdgeschoss identisch waren. Ein Badezimmer mit Whirlpool (oho, das war vielleicht doch etwas luxuriöser, als es von außen wirkte), ein Wohnzimmer, mit Fernseher und Stereo-Anlage und eine kleine Küche mit Mini-Bar und ein paar Wandschränken. Das letzte Zimmer war eine Art Arbeitszimmer, ein Schreibtisch aus Buchenholz stand direkt im Blickfeld des Betrachters, der das Zimmer betrat, direkt vor der gläsernen Doppeltür, die auf einen ganz im ländlichen Stil des Dorfes gehaltenen Balkon hinausführte. Soweit er das beurteilen konnte, musste man von dort aus einen großartigen Blick über den breiten Sandstrand und die mächtigen Klippen haben, die direkt hinter einem kleinen Waldstück am Rande des Dorfs lagen. Yashiro konnte es gar nicht erwarten, die frische Meeresbrise zu schnuppern, er hatte das Meer schon immer geliebt, so ruhig und kühl und besonnen, ein gleichmäßiges Rauschen, das ihn in den Schlaf wiegte... Er hob den Kopf und ging mit einem spöttischen Lächeln zurück nach unten, er sollte seine Gedanken nicht so sehr abschweifen lassen und sich lieber auf die Arbeit konzentrieren. Zuerst einmal galt es, den Zeitplan kennenzulernen, Ren hatte seinen Text sowieso schon während der Fahrt gelernt und würde, genauso wie immer, nicht das geringste Problem damit haben. Yashiro fand es ein bisschen Schade, dass er Kyoko-chan während der Dreharbeiten nicht in Aktion erleben würde... Dabei fände sich sicher eine Rolle für sie... Zum Beispiel die des Rachegeistes der Ermordeten. Aber er schwieg und ging ins Wohnzimmer, wo Ren gerade dabei war Kyokos Stirn mit einem Eisbeutel zu kühlen. Es hatte einen leicht verklärten Ausdruck in den Augen und Yashiro blieb unwillkürlich hinter der Ecke stehen, von wo aus er ungesehen den Raum überblicken konnte. Irgendwie hatte er die Eingebung, dass Ren sich ertappt fühlen würde, wenn er jetzt reinplatzte. "Wach auf, wir sind da..." Rens Stimme klang sanft, wie wenn er ein Kind aus dem tiefsten Schlummer zurück in die Realität entführen wollte. Kyokos Augenlider flatterten, sie blinzelte, ihr Blick klärte sich und sie starrte erstaunt in sein Gesicht. Wie kam sie hierher, ja, wo war sie überhaupt und was hatte Ren damit zu tun? Fragen über Fragen... "W-wo bin ich?", fragte sie mit rauher Stimme, woraufhin Ren erfreut aufstand. "Wir sind in unserer Wohnung." "Oh...", war alles, was ihr einfiel. Aber... irgend etwas störte sie an dem Satz -"Wir sind in unserer Wohnung". Unsere Wohnung. Unsere.- Plötzlich war sie hellwach und saß aufrecht auf dem Sofa. "Was heißt den unsere Wohnung?! Soll das heißen, wir wohnen hier zusammen???" Ren grinste. Also doch. Wieso hatte sie sich nur jemals darauf eingelassen? Was konnte da alles passieren! Ren bemerkte, dass sie leicht rot wurde und sein Grinsen verbreiterte sich. "Keine Sorge, du hast das obere Stockwerk ganz für dich allein." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in Richtung Küche davon, wobei er fast mit Yashiro zusammenstieß, der schnell um die Ecke lief, als er bemerkte, dass seine heimliche Beobachtung auffliegen würde. Kyoko sah Ren nach, als er sein Gepäck schließlich ins Schlafzimmer brachte und blickte dann zu Yashiro auf, den sie gleich mit Fragen löcherte. "Nein, nein, nichts Schlimmes, du hast wohl nur einen kleinen Sonnenstich und solltest dich eine Weile ausruhen. Du bist plötzlich zusammengebrochen und Ren hat dich deshalb hergetragen." Bei diesen Worten zuckte Kyoko unmerklich zusammen. Er hatte es schon wieder getan... und diesmal vor Zeugen! "Der Regisseur war ziemlich perplex als er euch sah... ich frage mich -..." "Ähm.. entschuldigen sie, aber der Eisbeutel, haben sie mir den auf die Stirn gelegt?", unterbrach ihn Kyoko. "Oh, nein, das war Ren, er hat sich um dich gekümmert." -Ich frage mich immer noch, was Kyoko so angestellt hat, während ich krank war... Rens seltsames Verhalten muss etwas damit zu tun haben.- Er musterte Kyoko. -Naja, Hauptsache es gibt keinen Streit, während wir hier sind...- Kyoko hielt den Eisbeutel in den Händen und erinnerte sich daran, dass sie dasselbe für ihn getan hatte. War das seine Art, sich zu revanchieren? Oder war er einfach nur ein netter Mensch? Nein, das konnte nicht sein... dazu kannte sie ihn zu gut. Er würde ihr nie freiwillig einen Gefallen tun. Aber andererseits... war das Gentlemen-Strahlen an diesem Tag einem weichen, nachdenklichen und irgendwie schüchternen neuen Lächeln gewichen. Das einzige, an das sie sich nach ihrem Zusammenbruch noch erinnerte. Verschwommen waren die Eindrücke. Wärme und Ruhe. Und eine Stimme, die leise ihren Namen rief. Sie schlang die Arme um ihre angezogenen Knie, der Eisbeutel landete dumpf auf dem Boden. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, den wirklichen Ren kennengelernt zu haben. Es war ein bisschen unheimlich. Aber auch aufregend. Sie fühlte, wie ihr die Wärme ins Gesicht stieg und vermied es, Yashiro anzusehen, der schließlich mit den Schultern zuckte und davoneilte, um es Ren gleichzutun und sein Gepäck auszuräumen. Kyoko hörte ihre Stimmen leise aus dem anderen Zimmer, doch es klang weit entfernt, gar nicht real. Sie sank wieder in die Kissen und schloss die Augen. Fast augenblicklich war sie eingeschlafen, tief und fest und ohne Alpträume. Später, am frühen Abend als Ren und Yashiro von der ersten Besprechung mit dem Regisseur zurückkamen und die Nachmittagssonne alles in einen goldenen Schimmer tauchte, schlief sie immer noch, den einen Arm hatte sie locker um ein Kissen geschlungen, der andere hing lose an der Seite herunter und ihre Hand ruhte wie zufällig auf dem Kühlkissen. Yashiro machte sich daran, etwas zu Essen zuzubereiten, bevor es an die erste Szene ging. Verstohlen versuchte er einen Blick auf Ren zu erhaschen, der schon wieder im Wohnzimmer war. Ren hatte seine Jacke, die wegen der Hitze sowieso eher eine Requisite war, achtlos auf einen Sessel geworfen. Er saß neben dem Sofa, den Ellbogen auf das Polster gestützt und betrachtete gedankenverloren Kyokos schlafende Züge. Alle Strenge war von ihnen gewichen und sie sah ungewohnt entspannt und fast glücklich aus, so als hätte sich der Hauch eines Lächelns in ihre Mundwinkel gestohlen. Ihr Haar lag lose um ihren Kopf herum, eine eigenwillige Strähne war ihr ins Gesicht gefallen, das von dem weichen Licht bemalt wurde. -So ungewohnt... fast schon fremdartig, dieses Gesicht, ich sehe es zum ersten Mal. Keine Entschlossenheit, kein boshaftes Funkeln... Eine völlig andere, neue Person, die dort ruht.- Im Hintergrund klapperte Yashiro leise mit dem Geschirr, aber Ren schien es nicht wahrzunehmen. Er streckte ganz langsam die Hand aus, ganz vorsichtig strich er ihr die Haarsträne aus dem Gesicht, fast so als wäre der Augenblick unendlich kostbar und doch so zerbrechlich, dass schon eine falsche Bewegung ihn zerstören konnte. Seine Gedanken waren weit entfernt. Wie oft schon hatte er ihr Lachen gesehen, wie oft hatte er sie schon an der Hand hinter sich hergezogen, damals, vor langer langer Zeit... in einer Zeit, an die er sich kaum noch erinnerte, nur ihr Gesicht war noch übrig. Und ihre Stimme. Damals waren sie Freunde gewesen. Jetzt hatte er keine Freunde. Er brauchte keine. Im Showbusiness war jeder auf sich allein gestellt und wer es nicht verstand, wurde bitter enttäuscht. Diese Erfahrung hatte er hinter sich... Gesichter zogen an ihm vorbei. Da war dieser komische Hahn, dem er aus unerfindlichen Gründen bedingungslos seine Probleme anvertraute, und Yashiro, der ihn unterstützte. Aber seine verborgenen Seiten... Ein offenes Lachen... Das konnte niemand aus ihm herauslocken. Niemand außer ihr. Niemand außer Kyoko. Er lächelte. Allein ihre Anwesenheit gab ihm das Gefühl, dass jeder neue Tag der beste seines Lebens werden könnte, wenn er sich nur anstrengte. Sie war eine Motivation, eine helfende Hand, wenn er Hilfe brauchte und ein Ratgeber, wenn Rat brauchte. Und sie kümmerte sich um ihn, wenn er krank war. Sie war die erste Person in seinem Leben, die das getan hatte. Egal, ob es ihr Job war. Egal, ob sie es freiwillig getan hatte oder nicht. Er würde niemals ihre Fürsorge vergessen. Und dieses warme Gefühl, das sich in ihm breitmachte, wenn er im Gegenzug etwas für sie tun konnte. Er erwartet keinen Dank, es spielte keine Rolle, welche Reaktion er erhielt, das wichtigste war, dass sie ihn bemerkte. Er hatte sie bemerkt, damals als sie ohne zu wissen, was dahinter lag, aus reiner Überzeugung eine Mauer hinaufgeklettert war, die ein gewöhnlicher Newcomer niemals hätte überwinden können und kurz darauf in sein Leben geplatzt war, die einzige Person, die ihn je beeindruckt hatte. Ihr Talent war... einzigartig. Er wollte ein Stück dieser Einzigartigkeit für sich allein. Yashiro lugte hinter der Ecke hervor und rückte seine Brille zurecht. Der Kochlöffel in seiner Hand wäre beinah heruntergefallen, als Ren aufstand und sich so weit zu dem schlafenden Mädchen hinunterbeugte, dass er ihren Atem spüren musste. Für einen Augenblick verweilte er so, dann richtete er sich energisch auf und schritt in Richtung Küche. Die widerspenstige Haarsträhne fiel wieder an ihren gewohnten Platz. Yashiro begann, hastig in einem der Töpfe zu rühren. Ren lehnte sich an den Türrahmen und fragte so beiläufig als wäre nichts geschehen: "Was gibt's denn?" Yashiro drehte sich um und hielt ihm strahlend ein Kochbuch entgegen. Die Seite "Gemüsesuppe" war aufgeschlagen. "Aha", war die Antwort, doch als Yashiro sich wieder seinen Töpfen zuwandte, stahl sich für einen Moment wieder diese Ferne in seine dunklen Augen. -Ja,- dachte Yashiro,- er ist mit seinen Gedanken weit, weit weg. Dieser Ren... Sieht fast so aus, als bröckelte seine Maske. Ich frage mich, was ihn mit diesem Mädchen verbindet...- Doch Ren ließ sich nicht mehr das geringste anmerken. Und die Suppe schmeckte auch ganz gut, besonders, weil sie zu dritt aßen und sie Stimmung angenehm locker war. Und Plötzlich freute sich Kyoko, dass sie hier war. Natürlich hatte sie sich tausendmal bei Yashiro entschuldigt, weil sie ihre neuen Pflichten vernachlässigt hatte, aber von jetzt an würde sie all ihre Energie in ihre Aufgabe investieren! Nach dem Essen gingen sie wieder nach draußen zum Drehort der ersten Szene. Ren spielte einen Geisterjäger, zusammen mit der atemberaubend schönen Komissarin (gespielt von der Star-Darstellerin Inyu Masami) die seine Hilfe angefordert hatte, würden sie Jagd auf den mysteriösen Geist des "weißen Kaps" machen. Kyoko blätterte interessiert durch das Drehbuch, während die beiden spielten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)