Am Set der Horror-Thrillers von abgemeldet (Kyokos Traumurlaub?!) ================================================================================ Fesselndes Spiel (1) -------------------- So! Jetzt gehts also endlich los mit dem Film, ich hoffe er gefällt euch! Ich liebe Ren als Geisterjäger... von daher... *abschweif* Jedenfalls ist das erst Teil 1 des fesselnden Schauspiels, Teil 2 kommt in Kap 8, und da hat auch Kyoko ein Wörtchen mitzureden, das ist bis jetzt mein Lieblingskap *spannung weck*... Ich hoffe, ich kann auch weiterhin täglich updaten (ich schreibe mehr als ich hochlade - *hehe*) Dieses Kap ist etwas langweilig, finde ich, deshalb kommt das nächste auch gleich dazu... Vielen Dank für eure Kommis, ich freue mich über jeden einzelnen! *smile* Viel Spass, eure Kyo_Soma ------------------------------------------------------------------------------- "Ich habe sie hergerufen, damit sie uns helfen, das bedeutet nicht, dass sie diese Aktion leiten. Das Kommando habe immer noch ich, nur damit das klar ist!" Energisch warf die junge Frau ihre langen, blonden Haare in den Nacken. Sie tätschelte die Waffe, die seitlich an ihrem Gürtel hing und schoss dem Geisterjäger wieder einen bösen Blick zu. Er war ihr unheimlich gewesen, vom ersten Augenblick an. Allein schon dieser lange schwarze Mantel, den er trotz der Sommerhitze fest um seinen Körper geschlungen hatte. Aber das faszinierendste und zugleich beängstigendste an ihm waren eindeutig seine Augen: Dunkle, gefährliche, schmale Augen, die schwarz von Schatten umgeben waren und teilweise von den wirren, strähnigen schwarzen Haaren, die ihm ins Gesicht fielen, verdeckt wurden. Dennoch spürte sie seinen kalten Blick fast körperlich. "Dann werden sie wohl auf meine Hilfe verzichten müssen." Mehr sagte er nicht. Doch der schneidende Tonfall, so unterkühlt wie ein Schneesturm, hallte in der vollkommenen Stille wieder und strich den Zuschauern der Szene über die Herzen. Sie erschauerten. Auch Kyoko konnte sich dieser Wirkung nicht erwehren. Der Geisterjäger fuhr auf dem Absatz herum und ging davon, wobei sein langer Mantel ihm um die Füße wirbelte und Staub aufwehte, dann plötzlich traf sein kalter Blick Kyoko wie ein Pfeil, sie schreckte zurück. In Rens Augen stand ein verschmitztes Lächeln, doch nur sie konnte es sehen. Er hatte sie reingelegt. schon wieder! Eine gefährliche dunkle Ausstrahlung vermischte sich mit der des Geisterjägers, schien sie zu ersticken. Es wurde kalt. Kälter. "Schnitt!", brüllte der Regisseur und plötzlich war der Ton wieder da, Stimmen, Summen der Kameras und neue Anweisungen. "Das war perfekt! Wir können gleich weitermachen, gut gemacht", rief er begeistert. Kyoko war immer noch in eine dunkle Aura getaucht als Rens Schatten über ihr Gesicht fiel. "Soll ich deine Geister austreiben?", im ersten Moment fühlte sich Kyoko in die Filmszene hineinversetzt, doch dann grinste er. Echt. "Dir hätte meine Rolle auch gestanden." Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. "Warum?" "Deine düsteren Gedanken spürt man noch auf zwanzig Meter Entfernung... ich habe mich geradezu verfolgt gefühlt... Nun ja, bis später." Mit diesen Worten wirbelte er, ganz in seiner Rolle, davon in Richtung Maske. Kyoko las derweil den nächsten Abschnitt des Drehbuchs, die Szenen waren so greifbar, dass sie sie vor ihrem inneren Auge verfolgen konnte. Ein Blick in eine farblose, graue Vergangenheit. Die Klippen , nur ein kleines Stück vom Dorf entfernt, ragten in den schwarzen Nachthimmel, Wolken zogen vor den Mond und ein eisiger Wind umspielte die einzelne Tanne dort oben auf dem dunklen Fels, sie schien sich gegen den Wind zu lehnen, sich an den Felsen zu schmiegen, der so rauh und kahl aufragte. Wenn man aus dem kleinen, verwilderten Waldstück in die felsige Küstenlandschaft trat, war es als würde eine Welt sich öffnen. Der Atem war plötzlich frei. Die junge Polizistin (sie hatte noch nicht diesen harten Ausdruck auf dem Gesicht, den sie jetzt trug) trat aus dem Schatten und kauerte sich hinter eine Anhöhe. Sie beobachtete schweigend das Geschehen auf der Klippe. Zwei Gestalten standen dort oben, hoben sich kaum von der umgebenden Dunkelheit ab. Dann erhellte sich plötzlich das Szenario und der Mond stand frei am Himmel. Die junge Frau konnte die Stimmen der beiden nicht verstehen, sie wurden vom Wind davongetragen und verloren sich über dem Meer. Und plötzlich ging alles viel zu schnell: Ein Blitz durchzuckte die Nacht, es begann wie verrückt zu regnen, die dicken Tropfen peitschten über den Fels. Das Haar wurde der Frau auf der Klippe aus dem Gesicht geweht und ihre blassen, reinen und unnatürlich klaren Züge kamen zum Vorschein. Sie schrie etwas, der Mann, dessen schwarzes Haar ihm in die Stirn fiel, erwiderte gelassen. Dann packte er sie am Handgelenk und versuchte sie offensichtlich, vom Abgrund wegzuziehen, denn der rote Sandstein fiel metertief ab, bis er in die dunklen Wogen des Meeres eintauchte. Die Frau krallte ihre langen, roten Fingernägel in seine Haare, mit der anderen Hand hinterließ sie drei blutige Kratzer auf seiner Wange. Er rührte sich nicht, doch sein Griff war gesprengt und dann... schien die Zeit stillzustehen. Wie in Zeitlupe wirbelte die Frau herum, an dem dünnen, weißen Kleid zerrte der Wind und das schwarze Haar wehte im krassen Kontrast zu ihrer Blässe um ihren Kopf. Die Polizistin begriff einen Moment zu spät und sprang auf, wie eine Blinde stürmte sie los, stolperte über Äste und lose Steinbrocken. Sie keuchte und rannte weiter, aber sie kam zu spät. Die Stimmen wurden lauter, der schwarzhaarige, hoch aufgerichtete Mann hatte sie entdeckt, er schien nicht zu wissen, auf was er sich konzentrieren konnte, doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen als die Polizistin stürzte. "Nein...", keuchte sie. Die nackten Füsse der geisterhaft schönen Frau hinterließen keine Spuren im feinen Staub, sie schien zu tanzen, ihren eigenen Reigen, als sie sich dem Abgrund näherte. Sie ließ sich rückwärts fallen, sie wirkte so elegant dabei, als würde sie schweben und ihr Lächeln schien wie das einer Schlafenden, die einen wunderschönen Traum träumte. Der Mann fuhr herum und starrte ihr fassungslos nach, während sich hinter ihm die Polizistin wieder aufrappelte und nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war. Beide erstarrten zu Eis als ein markerschütternder Schrei aus der tiefe zu ihnen nach oben stieg, die Stimme war so unmenschlich kalt, dass selbst die Bäume verstummten und die Schatten für einen Moment verweilten bevor wieder die Hast begann. "Mein Fluch wird euch für immer verfolgen! Euch und alle in dieser erbärmlichen Stadt!" Die Polizistin streckte die Hand nach dem Mann aus, er bemerkte sie, trat einen Schritt zurück und noch einen bis hinter ihm nur noch Leere war. "Stop... halt... springen sie nicht...", keuchte sie. Er starrte sie mit weiten, leeren Augen an, dann riss der Wind ihn davon in den Abgrund. Keuchend brach die Frau zusammen und zitterte, die Hände versuchten vergeblich, sich in den Staub zu krallen, aber sie kratzten nur über kalten, nassen Stein. Kyoko hatte unwillkürlich den Atem angehalten, sie konnte förmlich den Schock und die Verzweiflung der Zurückgelassenen spüren. Sie steckte das Drehbuch gedankenverloren in ihre kleine, schwarze, aber was am wichtigsten war, unauffällige Tasche. Es würde eine wunderbare Abendlektüre werden. Für diesen Tag waren die Dreharbeiten beendet, da man am nächsten Tag die Szene auf der Klippe in Angriff nehmen würde, die erst noch komplett vorbereitet werden musste. Kyoko hatte immer noch das Bild Rens vor Augen, wie er oben auf der Klippe stand, das Haar nass und strähnig und die Kleider am Körper klebend. Eine hübsche Vorstellung. Schade, dass sie am nächsten Tag keine Fotos machen konnte (und durfte). Dabei würde sie schon gerne ein paar Bilder mit nach Hause nehmen. Aber der Regisseur hat es verboten... Sie seufzte und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung, um einen kleinen Mitternachtssnack vorzubereiten, denn inzwichen hatte sich die Dunkelheit über die Stadt gesenkt und sie fühlte sich trotz allem etwas unsicher auf dem kurzen, unbeleuchteten Weg zu dem Häuschen. Plötzlich trat eine Gestalt aus der Lücke zwischen zwei fremden Häusern und sie erstarrte. "Wer... wer ist da?" Wenn etwas passiert, schlag ich zu! "Seit wann so furchtsam?" Kyoko ballte die Hände zu Fäusten. Natürlich. Wer sonst sollte ihr nachts auflauern? "Wenn ihnen nichts besseres einfällt, als mich lächerlich zu machen, können sie ja auch alleine nach hause gehen und müssen mir nicht so hinterhältig auflauern!", schnaubte sie und stolzierte davon. "Ähm...", sie hörte seine Schritte direkt hinter sich. "Ich will dich ja ungern stören, aber du läufst in die falsche Richtung." Seine Stimme klang beherrscht. Kyoko wurde sofort knallrot. Verdammt! So eine verdammte Blamage! Ahhrgh! Ich bring ihn um, eines Tages bring ich ihn um, ich schwörs! Sie wirbelte herum und starrte ihn wütend an. "Vielen Dank, dass sie sich so aufopfernd um mich sorgen, aber ich...", sie brach ab. Ren lachte nicht, er tat so, als wäre gar nichts dabei gewesen, dass sie sich gerade bis auf die Knochen blamiert hatte. Im Gegenteil, er blickte sie ernst an, schnappte sich dann ihr Handgelenk und sorgte unweigerlich dafür, dass sie fünf Minuten später vor dem richtigen Haus stand. "Man sollte immer vorsichtig sein, wenn man nachts allein herumstromert.", wies er sie zurecht. "Und keine Widerrede." Aber Kyoko hatte gar nicht mehr vor, Widerspruch zu leisten. Sie sah ihn nur fassungslos an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)