Das Leben liebt die Unsterblichkeit von abgemeldet (~'*Legolas & Aragorn*'~) ================================================================================ Kapitel 12: *~niphred~* ----------------------- Bemerkung einer der Autorinnen: Soooo~ diesmal ein etwas längeres Kappi. ^_~ Ihr holt gefährlich auf; langsam fühlen wir uns bedrängt... obwohl... nein. ^^ Wir haben noch über Einhundert Seiten zwischen uns. Viel Spaß und Danke für eure Geduld. ^^ Mono Legolas: Quälend zerfraß mich die marternde Schwäche, ließ mich in meiner Hilflosigkeit verzweifeln und drückte mich nicht weniger hinab, als die Hände, die noch länger auf meinen Schultern gebettet lagen. Mit strenger Vorsichtig hielt man mich unten, löste sich nur zögerlich von mir und trat zurück, ohne sich zu weit zu entfernen. Ohne, dass sie auch nur für den geringsten Augenblick in andere Richtungen flohen, waren die Augen der Männer auf mich gerichtet und als auch Brégo allmählich zur Ruhe kam und jene nächtliche Stille zurückkehrte, wurde die Gewissheit umso deutlicher... Ich... hatte versagt. Fehler hatte ich begangen, mich in Widersprüchen verfangen, mich selbst nicht verstanden und andere noch weniger. Wie könnte es sonst sein? Ich blinzelte benommen, meine Miene schmerzte unter den Ausdrücken, die sie doch so selten befielen. Wie könnte es unter anderen Umständen dazu kommen, dass erst Frodo und Sam in die Wildnis zogen und sich der Einsamkeit hingaben? Stockend ließ ich den Kopf sinken, matt senkten sich meine Lider, während meine Lippen stumme Verzweiflung aussprachen und sich aufeinanderpressten. Wie könnte es sonst geschehen, dass wir bald auch Merry und Pippin beinahe verloren geglaubt hätten? Zitternd strömte mein Atem hinaus in die kühle Nachtluft, mein gesamter Leib bebte und meine Hände waren nicht ruhiger, als sie sich mit schwindender Kraft in den Stoff meiner Hose klammerten. Wie könnte es dazu kommen, dass sich Gandalf und Pippin von uns trennten?! Wenn wir dem Schicksal ein solches Vertrauen schenkten... wieso lenkte es uns in jene verlorene Richtung, in der der Weg nur nach wenigen Schritten endete? Besaß diese Welt keine Gutmütigkeit mehr?? Ich sank ich mich zusammen... Welcher Sünde hatten wir uns beladen, wenn dies das Schicksal sein sollte, welches uns zustand?? Welche Frevel hatte ich begangen, um mit den Letzten der Gefährten zurückzubleiben?! An welchem Unrecht hatte ich mich bedient... dass nun auch Aragorn ging?! Er, der in sich den Anführer sah... der es war! Weshalb...? Als schotte mich eine düstre Kammer von der Realität ab, vernahm ich leises Murmeln, welches sich gespenstisch erhob. Überall um mich herum... Das leise Knacken des Gesteins unter unruhigen Füßen, das leise Kratzen der Rüstungen, als sie sich aneinander drängten. Ein Windhauch streifte mein Gesicht, doch spürte ich seine Kälte nicht... ließ ihn unbeachtet vorbeiziehen, blieb kauern. "Was geschieht denn?", vernahm ich die Stimme eines Mannes, leises Raunen folgte. "Wo ritt er hin? Heerführer Aragorn! Warum geht er am Vorabend der Schlacht?" Ja... warum ging er... Ein gepeinigtes Grinsen zuckte an meinem Mundwinkel, trieb einen Schmerz durch mich, den nur mein Herz wahrnehmen konnte. "Er geht, weil es keine Hoffnung mehr gibt", murmelte ein Krieger mit verbissener Stimme und ich hob die Lider. Nur langsam öffnete ich die Augen, starrte auf das finstre Gestein zu meinen Knien und spürte das leichte Kitzeln einiger Haarsträhnen, die der Wind in mein Gesicht streifte. "Er geht, weil er gehen muss", erhoben sich Worte in der Menge, die einen jeden zum Schweigen brachten. Nur die Laute einiger Bewegungen blieben zurück und mein zitternder Atem, als ich stockend zur Seite blickte. Nichts schien seine erhobene Haltung erschüttern zu können... ebenso wenig seine Miene, die selbst in den Zeiten, denen es marternd an Hoffnung mangelte, eine gewisse Entschlossenheit preisgab... Nur kurz sah ich ihn an, ließ meinen Blick weiterdriften, hoffte, er würde in eine Welt eintauchen, in der keine Angst Existenz verdiente. Doch sah ich nur bleiche Gesichter, unentschlossene Mimiken, glanzlose, gar trübe Augen... "Zu wenige sind gekommen." Ein Mann löste sich unentschlossen aus der Menge, hob die Hände und suchte nach Hoffnung, die hier niemand besaß. "Wir können die Streitkräfte Mordors nicht besiegen." "Nein, das können wir nicht", antwortete Theoden daraufhin und... ... ja, die Wahrheit schmerzte. "Doch nichtsdestotrotz werden wir ihnen in der Schlacht entgegentreten." ... gewiss... der Tropfen auf dem heißen Stein. Ich schüttelte langsam den Kopf, doch ging diese Gestik unter in dem Meer der Bewegungen, als sich die Männer zu regen begannen, mir den Rücken kehrten... Als einige von ihnen fortgingen und andere dennoch zurückblieben. Flüsternde Stimmen erfüllte die Luft, Raunen, Worte, die so zahlreich in die verschiedensten Richtungen drifteten... Und Schritte, die sie mir näherten. Noch immer stand Eomér vor mir, hatte der Diskussion schweigend beigewohnt und verblieb auch jetzt noch stumm. Er folgte dem Mann, dessen Weg stets der Richtige zu sein schien... Er folgte dem Mann, dem sein Vertrauen gehörte... Und ich... ich sehnte doch mich nur nach demselben... Leise traten sie zurück und ein Fuß setzte sich vor mich. Ich schaute nicht auf, wollte nicht die Miene sehen, wollte nicht die Unsicherheit erkennen, die sich vor meinen Augen nicht zu verbergen wusste. Meine eigene Unsicherheit genügte mir... unter einer noch größeren Last würde ich zerbrechen... und so nahm ich sie nicht auf mich, bannte den Blick trübe auf den Boden und vernahm alsbald seine Stimme. Sie erhob sich erst nach einem langen Zögern. Kurz hatte er sich auch zum Pfad umgedreht... ich wusste es. "Er wird seine Gründe besitzen", murmelte er, mit sich selbst im Unreinen und mir allein mit seiner Stimme das Gefühl näherbringend, vor dem ich zu flüchten versuchte. Ich schluckte. "Er ist kein Mann, der flieht, der sich vor einem Kampf scheut... sich von der Angst so immens erfassen lässt, dass er sich dazu gedrängt fühlt. Ihr kennt ihn. Ihr kennt ihn weitaus länger, als ich... beantwortet Euch diese Frage selbst." Kannte ich ihn...? Kannte ich Aragorn? Wusste ich denn, was in ihm vorging? Mit Verbissenheit unterdrückte ich jenes ironische und verleugnende Lächeln. War ich mir seiner Gefühle bewusst gewesen? Eine Hand legte sich kurz auf meine Schulter, bevor die Schritte an mir vorbeiführten, sich von mir entfernten. Nein... kraftlos richtete ich mich aus der zusammengesunkenen Haltung auf, blickte hinüber zum Ort, der uns entzwei gerissen hatte. Ich kannte ihn nicht. "Potzblitz!!" Donnernd erhob sich die mächtige Stimme in der Stille und mich durchfuhr ein erschrockenes Zucken. Meine Sinne waren erlahmt, hatten ihn nicht wahrgenommen... und schien er lange genug hier gestanden zu haben. Zögernd blickte ich auf, wandte mich jedoch nicht um... schaute nicht zurück, dorthin, wo er sich befand. Seine Wut richtete sich dieses einzige Mal auf einen anderen... Ich vermochte sie nicht abzufangen, nicht zu teilen. Eomér jedoch, ließ die Arme sinken, die er soeben noch vor dem Bauch verschränkt gehalten hatte. Schweigend sah er an mir vorbei. "Legolas, was tut der Tölpel nun schon wieder?! Hast du ihn gesehen, diesen abgestumpften Narren?! Ist er denn von all seinen königlichen Geistern verlassen oder waren sie ihm noch nie hold??" Die pure Wut schien den Zwerg zu beherrschen. Nicht so wie sonst, wenn er mit leichter Boshaftigkeit stichelte. Schwere Schritte kamen näher und ich wünschte sie hinfort. Fort, wie den Rest der Anwesenden... "Oft schon leistete er sich Fehltritte, doch wird dieser vermutlich sein Letzter sein!" Neben mir kam er zum Stehen und ich wendete das Gesicht ab, entfloh seinem Blick. "Ist es zu seinem Besten oder zu unserem! Schwere Entscheidung, schwere Entscheidung... Legolas!" Ich schloss die Augen, mein Lippen verblieben reglos und stumm. "Ich hörte andere Menschen über diesen Pfad sprechen! Hätte er die Warnungen doch auch gehört! Aber hätte ihn dies gestoppt?! Was geht in seinem Schädel vor sich?!" Er rang heftig nach Luft, wollte seinem Zorn auch weiterhin freien Lauf lassen. Doch er verfiel dem Zögern, gestikulierte lange und unentschlossen mit den Händen, schlug sie über dem Kopf zusammen und drehte sich um sich selbst. Ein leises Räuspern drang aus Eomérs Richtung. "Ihr schenktet ihm Vertrauen und dies ganz sicher nicht grundlos." Seine Worte waren es, die bedeutsam zu mir drangen, mich um ein Stück aufwachen ließen. "Vertrauen ist teuer und selten in solchen Zeiten. Hegt Erinnerungen an die Gründe." Unter einem erschöpften Atemzug ging er in die Knie, hockte sich vor mich. "Vertrauen!" Gimli stemmte die Hände in die Hüften. Ratlos stand auch er neben uns und fand nur schwerlich die Worte. "Wie teuer kann ihm unser Vertrauen sein, wenn er es zurücklässt, genau so, wie er uns verließ?" Eomér faltete die Hände zwischen den Knien. Seine Mimik verriet seine Auseinandersetzung mit den Geschehnissen und ebenso in Grübeleien vertieft, begann auch der andere Mann zu schlendern. Wenige Schritte vor, wenige zurück, immer wieder inne haltend und sinnierend. "Legolas!" Die Nerven des Zwerges waren am schwinden, als er sich ruppig zu mir wandte, die Hände hob, sie mir entgegenstreckte. "Du kauerst dort, als hättest du nichts zu sagen?! Als wärst du ein Unbeteiligter!" Ja... und ich wünschte, dem wäre so! "Drei von acht sind übrig! Drei von einst acht Gefährten?! Und du schweigst?! Nein, wirst auch du vielleicht bald gehen?! Oder Merry oder gar ich?! Wer wird zurückbleiben von der Gruppe, die das Schicksal Mittelerdes trug?!" Eomér senkte den Kopf, er biss sich auf die Unterlippe, seine Hände klammerten sich fester ineinander und der andere Mann blieb stehen. "Was soll der Hobbit dazu sagen?! Was soll Merry denken! Erst verlor er Pippin, seinen treusten Kameraden, nun verliert er Aragorn... seinen Anführer?!" Und ich... hatte ihn wohl nicht verloren?! "Die Hoffnungslosigkeit wäre mir nun das Liebste!" Vergrämt fuhr sich Gimli über den Bart und kehrte mir ruppig den Rücken zu. "Aufzugeben, wozu er uns drängt! Scheinbar gedankenlos! Wo ist sein Verständnis? Wo ist sein Einfühlungsvermögen?!" Er streckte die Arme gen Himmel, als erhoffe er sich von ihm guten Rat. Eomér sah mich an. "Meint er, sein Verschwinden würde nichts am Zusammenhalt der Gefährten ändern?! Ob nun zu viert oder zu dritt... was macht das schon?!" Er stieß einen wuterfüllten Schrei aus, schlug sich gegen den Helm und wandte sich ab. Scheinbar ziellos und nicht offen für Worte, stampfte er davon und lange hörte ich sein zorniges Fluchen, bevor die nächtliche Stille es verschluckte. Und seine Worte führte ich mir nicht zu Gemüt. Zu qualvoll entsprachen sie der Realität, drückten das aus, wozu ich nicht imstande war... zu dem ich nicht imstande sein wollte. Zurückgezogen wollte ich sein... zurückgezogen und mir selbst überlassen... so wie er es scheinbar beabsichtigt hatte. Nur das wollte ich. "Ist er Euch so wichtig?", erhob sich die ruhige Stimme Eomér´s vor mir, langsam trat der andere Mann näher. "Seid Ihr so an ihn gebunden, dass Ihr nicht einmal mehr aufstehen könnt, ohne ihn?" Zitternd atmete ich ein, senkte den Kopf so weit, bis mein Kinn die Brust berührte, die noch immer nur von dem dünnen Hemd bedeckt war. An ihn gebunden...? Gewiss war ich das... ich war einer der Gefährten. Gebunden waren wir alle aneinander. Doch... weshalb konnte ich nicht dieselbe berechtigte Wut verspüren, wie der Zwerg...? Weshalb fühlte ich mich so matt, so entkräftet? "Ich bitte Euch, findet zur Ruhe. Was auch immer Ihr am morgigen Tag zu tun gedenkt, für alles benötigt Ihr Kräfte. Und Eurem Anschein nach, zweifle ich daran, dass Ihr sie besitzt." Die Nacht wurde älter. Hatte ich in ihrer lieblichen Stille gehofft, sie würde lange andauern, sehnte ich mich nun danach, sie bereits hinter mir zu sehen, das Licht des Tages zu erblicken, auf dass meine Gedanken nicht von jeder äußeren Finsternis überkommen wurden... noch düsterer wurden, als sie ohnehin schon waren. Lange blieb Eomér bei mir. Verstrickt in knappe Blicke zum Pfad und ebenso in den Kampf, sich davor zu hüten, leistete er mir Gesellschaft und auch einer der Männer war geblieben... ebenso redegewandt, wie er und ich es waren. Ich wusste nicht, weshalb sie ausharrten. Womöglich, um mich hier zu wissen, nicht in der Dunkelheit des Gebirges, der sich Aragorn ausgeliefert hatte. Vermutlich war es ihnen ein Leichteres, mich auf diese Art und Weise zu überwachen, mich vor Dummheiten zu verschonen, derer ich mir wohl zu spät bewusst geworden wäre. Ich jedenfalls bewegte mich nicht, blieb kauern und sah lange Zeit die tiefe Nacht, wie sie sich nicht veränderte. Ich wusste nicht, was ich in jenen Augenblicken spürte... Meine Gedanken jedenfalls, waren erlahmt und fanden nicht die Kraft, erneut zum Leben zu erwachen. Aus Zögern... gar aus Furcht? Nur eines Gefühls war ich mir bewusst. Trauer... die mich zerfraß, die mich hier auf dem kalten Boden hielt, mich an jeglichen Bewegungen hinderte. Beinahe entging meinen trüben Augen der Sonnenaufgang, annähernd entging ihnen das Licht, welches er mit sich brachte. Als hätte sich nichts geändert... Ich war schweigsam, in mich gekehrt, zu sehr damit beschäftigt, der Realität zu entsagen, als dass ich mich auf mich selbst hätte konzentrieren können. Verstrickt in einen Kampf, das Grausame zu verdrängen und mir den Verstand mit gnadenlosen Selbstbelügungen zu vernebeln, drang nichts zu mir. Nur ich selbst vermochte es, mich von der betäubenden Absenz loszulösen. Und ich fühlte mich wahrlich betäubt, als ich jenes Drängen um mich sah, das Meer der Vorbereitungen, in dem ich einfach unterging. Flüchtige Blicke streiften mich, fanden jedoch keine Antwort. Und Eomér war gegangen... Trotz seiner freundlichen Bemühungen fehlte ihm die Fähigkeit, mir seine schwindende Zeit zu opfern. Mir - dem Narren, der sich selbst nicht zu helfen wusste. Ich weinte ihm nicht nach, brachten mir seine Worte doch auch keine Linderung der Ängste. Ich wusste nicht, was ich zu tun gedachte. Des Krieges war ich mir bewusst, nicht weniger seines Vorrückens. Doch... meiner Teilnahme an ihm...? Es würde kein Krieg sein, von dem ich sagen könnte, er wäre nur einer unter vielen... nein, dieser Kampf war anders. Weshalb nur war ich mir dessen so sicher? War ich, wie Eomér es angemerkt hatte, an ihn gebunden, war ich abhängig von ihm? War ich ohne ihn unfähig? Was erklärte mein Zögern? Hatte ich Aragorn nicht selbst gescholten, seine Zweifel an mir verachtet und mich als unerschütterlicher Krieger dargestellt, der auf niemanden angewiesen war? Besaß ich also das Recht, meine eigenen Worte durch meine Taten zu widerrufen? Wäre es nicht schwächlich? War ich wirklich ungebunden? Nein... Meine verworrenen Gedanken begann aufzuklaren, bis ich deutlich diese Antwort vor mir sah. Schmerzhaft war es, solche Beweise zu erbringen, doch sah ich es als meine Pflicht an. Aragorn selbst setzte sich jener Gefahr aus. Und auch wenn er sich Grübeleien hingegeben, bevor er die Entscheidung getroffen hatte, sein Leben aufs Spiel zu setzen... ich hatte es nicht minder getan. Wie gesagt. Es war mein Leben. Träge begann ich mich zu regen, erhob mich auf die Knie und fand eine große Schwierigkeit darin, auf die Beine zu kommen. Meine Glieder waren schwer und sicher keiner großen Belastung mehr auszusetzen. Ich war müde, annähernd kraftlos. Und dennoch würde ich in den Krieg ziehen... Meine Knie schmerzten, als ich endlich aufrecht stand, kurz meinen Bauch abtastete und mich langsam abwandte. Schnell würden wir aufbrechen. Mir blieb keine Zeit, mich um mich selbst zu sorgen. In unsicheren Schritten und durchaus etwas schleppend, zog ich so durch das Lager und nach einem kurzen Marsch, begegnete ich ihr. Sie, zu der ich gegangen wäre, wäre sie mir nicht entgegen gekommen. Ihre Miene war blass, ihre Augen befallen von großer Bekümmerung und sie schien ebenso von der Eile gepackt zu sein, obgleich sie nicht in den Krieg ziehen würde. So glaubte ich zumindest und mir fehlte die Muse, mich damit auseinanderzusetzen, als ich meine Weste, ebenso meine Waffen in ihren Händen erblickte und sie mir diese schweigend reichte. Ebenso still nahm ich sie an, dankte ihr mit keinem Nicken, blickte nur in ihre Augen und ein kurzes trauriges Lächeln streifte ihre Lippen, bevor sie sich umdrehte und in den raschen Schritten davonging. Ohne ihr nachzuschauen setzte auch ich meinen Weg fort. Der Tumult weckte nichts als mein Desinteresse. Ich war zu sehr in meinen eigenen Kampf verstrickt, als dass ich diesen aufgeben könnte, bevor mir ein Weiterer bevorstand. Ein Reeller. Nun auch zügig, erreichte ich die große Gruppe von Pferden, manche noch angeleint, auf ihre Reiter wartend, andere wurden bereits fortgeführt und bestiegen. Sie alle waren gepanzert, gut ausgerüstet, nicht weniger geschützt als die Krieger durch ihre Rüstungen. Auch mein Hengst wartete dort auf mich und ich blinzelte müde, suchte an seinem Leib Halt und lehnte mich mit der Schulter gegen seinen Rumpf, während ich schleppend die Weste über meinen Kopf streifte, die Riemen straffte, mich festigte und mir letztendlich auch die Waffen umlegte. Sicher zog ich die Gurte enger, spürte den Köcher auf meinem Rücken, ebenso die Scheiden der Säbel. Ich selbst fühlte mich wie eine leblose Hülle, die dennoch, durch einen Zauber getrieben, durch das Leben wandelte und keine Gedanken inne hatte. Ich wollte nicht denken, nicht zweifeln, nicht beten und nicht hoffen. Ich ritt in den Kampf und das höchste Ziel war es, diesen zu überleben. Wie hätte ich mich nur selbst mit Skepsis betrachtet, hätte ich mich nicht davor geschützt. Erschöpft und ermattet, zermartert und leidend wie ich war, stellte ich ein leichtes Ziel dar. "Löscht die Feuer!", ertönte in nicht all zu weiter Entfernung die Stimme eines Soldaten. Schwerter klirrten, Pferde schnaubten, große Bewegung herrschte und bald würde das Lager verlassen und menschenleer dort liegen. "Wir reiten mit wenig Last und schnell." Nur flüchtig vernahm ich die Stimme des Königs, der auf einem Streithengst an mir vorbeitrabte. Ich hielt den Kopf gesenkt, rieb meine Augen und zwang meinen Körper mit kontrollierten Bewegungen zu Taten. "Es ist ein weiter Weg. Mann und Tier müssen noch kämpfen können, wenn sie ihn zurückgelegt haben!" Ich holte tief Atem, versuchte meinem Körper so neue Kraft zu schenken und tastete nach dem Sattel. Schnaufend drehte der Hengst den Kopf zu mir, musterte mich aus den Augenwinkeln und schüttelte die Mähne, als ich träge den Fuß in den Steigbügel setzte, zufasste und mich mit mangelnder Leichtigkeit in den Sattel zog. Und gerade hatte ich dort festen Halt gefunden und die Zügel ergriffen, da setzten sich die sämtliche Reiter bereits in Bewegung, drängten in dieselbe Richtung. "Formiert euch, rückt aus!", erschallte eine Stimme in der Schar. "Formiert euch, rückt aus!" Rasch kamen die Krieger dem Befehl nach, rückten näher aneinander, trieben die Pferde in dieselbe Richtung und spornten sie schnell zum Galopp an. Ich ließ meinen Hengst der Schar folgten, zwinkerte trübe und passte mich geschwind der Schnelligkeit an. Das tobende Donnern von tausenden Hufen erschütterte den Boden, erfüllte mächtig die Luft und Staub verbot mir für einen kurzen Augenblick die Sicht, bevor wir aus dem Wald ritten, hinaus auf die weite Steppe, hinaus aus dem Dunharg und auf nach Gondor. Aragorn: Ich ging weiter, versuchte unerschrocken zu bleiben, doch spürte deutlich, wie sich kalte Luftzüge unter meine Rüstung schlichen und mir eine unangenehme Gänsehaut auf den Körper hetzten. Der Nebel wurde dichter und der Gang schmaler. Mein Zeitgefühl hatte gänzlich nachgelassen, konnten nur meine marternden Glieder und meine müden Augen mir Gewissheit über die Stunden geben, die ich bereits hier in der Dunkelheit verbrachte. Und wie irreleitend war das Ende wohl, wenn ich es beschritt und sich das Risiko des Versagens umso schmerzvoller in mein Bewusstsein fraß? Was würde passieren, wenn ich jene nicht fand und allein hier gefangen sein würde, wenn ich meine Orientierung verlor und weder vor noch zurück wusste? Was würde geschehen, wenn sich die Schlacht um die Weiße Stadt zum Schlechten wendete und ich nicht mit ihr untergehen würde? Was geschah, wenn sich alles zum Guten wendete? Nun... ich wollte es wissen, wollte einem jeden Ende beiwohnen, ganz gleich, ob es ein Danach geben würde. Ich wollte nicht hier sterben... Der Gang wurde breiter, je länger ich mich an der Wand entlang getastet hatte, umso weiter entschwand sie aus meinem Griff und ein mattes Leuchten zeigte sich weiter hinten, an dem die Gehfläche immens an Breite zunahm und der Nebel wieder zum Boden zurückfand. Ich schritt voran, schneller, angespannter und doch aufmerksam. Lichter brannten nicht, wenn niemand sie entzündete. Meine Füße verschwanden unter der Decke aus weißem Dunst, doch aus diesem hoben sich schmale Rauchfäden, die nach mir zu greifen bereit waren und sich gar zu gliedlosen Händen formten. Nur ihr kalter Hauch war zu spüren und ich hielt den Atem an und versuchte ihnen auszuweichen und drehte mich aus ihren Fängen. Dabei behielt ich meinen schnellen Schritt bei und erreichte endlich eine große Höhle, die sich durch einen riesigen Abgrund teilte. Ein weiterer Schritt folgte und ein hohles Knacken erklang unter meinen Schuhen. Etwas splitterte bei jedem weiteren Schritt und ich konnte der Ahnung nicht entgehen, die ich sogleich zu hegen begann, ohne auch nur hinabzublicken. Scheußlich, was sich hier angesammelt hatte... was hier verrottet war, zu recht und doch erhoffte ich mir immer noch Existenzen an diesem Ort, die mir auflauerten. Meine Angst musste weichen und ich holte tief Luft und festigte meine Haltung. Zerborstene Knochen durften mich nicht hindern... "Wer betritt mein Reich?" Dunkel und rau erschallte die Stimme und ich begann mich konzentriert umzuschauen und die Furcht aus meinem Herzen zu verbannen. Tod oder Sieg... "Einer, der Eure Lehenstreue fordert", erwiderte ich fest und auffordernd. Ein amüsiertes Lachen erklang und füllte den Raum, ebenso das Licht, welches den Weg vor mir stärker erleuchtete. "Die Toten dulden es nicht, dass die Lebenden hier gehen." Eine unheimliche Atmosphäre... mit vielen Dingen hatte ich mich schon messen müssen, viel hatte ich gesehen... doch mit Geistern und Untoten ... hatte ich mich niemals befasst. Doch anders konnte es wohl nicht sein, wenn ich Stimmen hörte, deren Körper ich nicht erblickte, so nah mir diese Laute auch waren und ich Krieger ersuchte, die zu Isildurs Zeiten die Flucht ergriffen hatten. Ein Fluch, welcher auf ihnen lastete... ebenso wie auf mir. "Doch werdet Ihr mich dulden!" In jenem Moment schien das Licht in einem Grünton zu erscheinen, das mir bekannt war und der Abgrund wurde durch dieses verdeckt und an den kargen Wänden erschien eine Stadt... und zahlreiche Gestalten, die so durchsichtig und doch so klar waren, kamen aus ihr hervor und umzingelten mich binnen weniger Momente. Ich wünschte meine Gefährten könnten dies sehen... nein, ich wünschte doch, sie könnten mich unterstützen. Mein Herz schlug schnell und warnend, doch es gab kein Zurück. "Der Weg ist versperrt. Er wurde angelegt von jenen, die tot sind und die Toten halten ihn." Ich drehte mich erneut und vor den Massen erhob sich eine Gestalt. Ein furchtsamer Anblick. Man sah die Knochen des Skeletts, verwesende Hautfetzen zogen sich wie dünne Laken unter den zerrissenen Kleidungsstücken entlang und eine Krone war gebettet auf dem kahlen Schädel. Augen aus kaltem Licht starrten mich an, keine Lider, keine Mimik... nur dieses Grinsen, das alte Zähne offenbarte und lippenlos an der Haut zerrte. "Der Weg ist versperrt. Nun müsst Ihr sterben." Geschwind griff ich hinter mich, zog in einer fließenden Bewegung den Bogen hervor und sogleich den Pfeil und schoss. Doch so präzise ich ihn wohl getroffen hätte, umso deutlich schnellte er einfach durch ihn hindurch. Unangreifbar... Langsam und verwundert ließ ich den Bogen sinken und steckte ihn zurück, ehe ich den Totenkönig vorerst wortlos anblickte und die Hand zum Schwert sinken ließ, um es ruhig aus der Scheide zu ziehen. Sie waren mächtig... sie konnten die Rettung sein. "Ich fordere euch auf, euren Eid zu erfüllen!" Ich legte das Schwert in beide Hände, festigte den Griff, sammelte meinen Mut. Und das Grinsen weilte weiter auf dem Gesicht des Toten. Dann tat er einen Schritt, zog sein Schwert und in derselben Bewegung noch, kam ich ihm entgegen. "Nur der König von Gondor vermag mir Befehle zu erteilen!" Bei diesem Satz holte er bereits aus und ich war mir sicher, dieser Hieb wäre tödlich, obgleich er selbst von normal Sterblichen nicht zu treffen wäre. Doch Anduril, Narsils Zukunft konnte es... denn ich parierte den Schlag, gekonnt, unnachgiebig und hielt stand. Das Grinsen verschwand aus dem fahlen Gesicht und ein annäherndes Entsetzen und Unsicherheit machte sich auf ihm breit. "Diese Klinge ward zerbrochen!" Ja... Ich entließ eine Hand von dem Schwert und packte den König, biss die Zähne aufeinander und versuchte meine Kräfte zu bündeln. "Nun wurde sie erneuert." Ich stieß die Gestalt zurück und ging zur Mitte der Umkreisung jener, dessen Macht ich für mich gewinnen musste. "Kämpft für mich und erlangt eure Ehre zurück. Was sagt ihr?" Sie verblieben stumm. Ich sah in die toten Gesichter, blickte zu den starken Waffen in ihren knochigen Fingern. "Was sagt ihr?", wiederholte ich laut und deutlich, abwartend und hoffend. Ich hoffte, ich verlor die Kraft des Waldläufers nicht aus meinen Gliedern, verlor meine Existenz als jener nicht, wenn ich akzeptierte... wer ich neben dem Kämpfer war. "Ich bin Isildurs Erbe. Kämpft für mich und ich werde euren Eid als erfüllt ansehen." Ich hob das Schwert als Symbol meines Wahrzeichens. Als Symbol der Gegenwart, die ich von nun an zu tragen bereit war. "Was sagt ihr?!" Keine Reaktion von der Menge, sie verblieben ebenso regungslos wie versteinert. Mein Blick schweifte zum Einen zurück und sein altes Grinsen war zurückgekehrt. Die Erde begann zu beben... erst nur schwach, dann mit einer unglaublich großen Kraft und perplex sah ich um mich. Das bekannte, belustigte Lachen kehrte zurück und eine starke Windböe erfasste mich, in der sich die Untoten zurückzogen. Ich trat einen großen Schritt vor und sie entfernten sich weiter! Was war das für eine Entscheidung, die sie da trafen?! Ich wollte nicht glauben, was ich sah, wollte nicht akzeptieren, was sie da taten! Sie zogen sich zurück?? "Ihr habt mein Wort! Kämpft und ich befreie euch aus diesem lebenden Tod!!" Sie verschwanden, einer nach dem Anderen, ohne auch nur auf eines meiner Worte zu hören!! "Was sagt ihr?!" Meine Stimme war nicht mehr so fest, doch verzweifelt stark und schallend... doch sie verschwanden mit einem Mal. Zitternd stieß ich den Atem aus, hielt mich durch das schwere Beben auf den Beinen und blickte mich dann rasch um. Der Nebel verschwand... Die Wände barsten! Mit geweiteten Augen ließ ich das Schwert in die Scheide zurückwandern und starrte auf das, was sich vor mir auftat. Gerade zu gesprengt wurden die Mauern um mich! Und Schädel rollten aus den weiten Rissen, wie eine Flutwelle auf mich hinab. Entsetzen packte mich nun und ich spürte die plötzliche Schwäche in meinen Beinen, als diese Flut nicht endete. Tod oder Sieg... Ich stieß einen schweren Schrei aus und ließ so meinen Körper wieder reagieren. Ich musste hier raus! Rasch rannte ich durch die Höhle, nicht zurück, sondern durch einen Gang, den ich weit vorn erblickte. Doch ich konnte nicht viele Schritte tun, so schnell hatten sich die Schädel vor mir aufgetan und mich übermannt! Sie drängten mich zum Abgrund und ich kämpfte mit aller Verzweiflung gegen sie an, versuchte meinen Weg zu bahnen und weiter zu gelangen. Der Ekel war verdrängt von der Gewissheit des Todes und ich beeilte mich, stemmte mich von den Schädeln ab und sah kein Ende kommen! Es kostete mich so unendlich viel Mühe, bis ich den Gang erreichte und mich von den Knochen losreißen konnte. Aber selbst da verblieb mir keine Zeit zum Aufatmen. Der Gang brach über mir zusammen und ich rannte so schnell ich konnte durch ihn hindurch, wich Gesteinsbrocken aus und erblickte das Licht des Tages am Ende des Weges. Rauch stieg auf, als ich es letzen Endes ins Freie schaffte und ich holte schnell und unregelmäßig Luft, hatte sie sich doch so kalt aus meinen Lungen gestohlen. Es war Tag und der Himmel trüb... Rauchschwaden hingen in der Luft und ich blickte zum Fluss hinunter... zum Anduin. Schwarze Segel erhoben sich aus dem dunklen Wasser... Korsarenschiffe, so viele an der Zahl. Voll besetzt von Menschen, die ich von meiner weiten Entfernung schon grölen und brüllen hörte... ein Flammenmeer hinterlassend, dass sich durch die Dörfer hinter ihnen fraß... und Leben auslöschte... Schwächelnd stieg ich den Abhang einige Fuß hinab, bis meine Knie einfach einknickten und ich niedersank. Meine Hoffnung hatte sich als Wagemut herausgestellt... ein Risiko, das ich umsonst eingegangen war. Ich hatte jene hintergangen und zurückgelassen, die ich brauchte und das Resultat sah so aus. Der Tod hatte über mich gesiegt und jeder Glaube an die alte Loyalität und an Anduril hatte mich nur tiefer ins Unglück gebracht. Ich hatte versagt. Erneut... erneut hatte ich eine Entscheidung getroffen, die soviel mehr Verzweiflung mit sich brachte. Brégo war fort und selbst wenn ich laufen würde, so wäre die große Schlacht längst geschlagen. Allein war ich nicht mächtig die Korsaren zu vernichten, ihnen Einhalt zu gebieten. Allein würde ich jene, die ich liebte nicht wiedersehen. Legolas... wie sehr hatte ich ihn betrogen und was stand ihm nun bevor, wenn meine erdachte Unterstützung fehlte? An welche Tollkühnheit hatte ich mich da nur geklammert? Meine Finger krallten sich in das Gras, das mich umgab und ich bemerkte, wie sich meine Sicht verschleierte. Von Tränen verschleiert, die meine Hoffnungslosigkeit preisgaben. Was stand nun bevor? Welchen Frevel hatte das Schicksal an mir begangen... an mir und ganz Mittelerde? Eine Böe erfasste mein Haar und ich blickte auf, blickte zurück. Ein Windhauch, der aus dem Gebirge hinter mir kam und meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Matt kam ich wieder auf die Füße, schwach und ungläubig und ging zu den Felsen, die sich vor mir auftaten. Es war der selbe kalte Luftzug, der jedoch nicht aus dem Ausgang kam, den ich beschritten hatte. Der entseelte Schein erleuchte die Felsen und ich trat zurück... in jenem Moment, als sich der König vor mir zeigte... "Wir kämpfen!" Legolas: Wir hielten uns nicht an die schwächende Hast, kamen dennoch recht schnell und fortwährend voran. Das Donnern der Hufen... stets hatte es keine Belastung dargestellt. Doch tat es das jetzt und führte mir ein weiteres Mal mein Schwächeln vor Augen, welches ich von mir stoßen wollte, sobald wir uns der Rast hingeben würden. Töricht wäre es, mich in diesem Zustand dem Krieg auszuliefern, an Kämpfen teilzunehmen, die ich so nur verlieren konnte. Zu töricht... und nicht meine Art. So gezwungen und überstürzt mein Handeln auch war, einen gewissen Sinn sollte es beinhalten. Wir trieben unsere Pferde im gelassenen Galopp beinahe durch einen gesamten Tag, ritten nahe beieinander und näherten uns dem Ziel geschwind. Der Tag schien von kurzer Dauer und ich war mir undeutlich der zurückgelegten Strecke bewusst, als das Heer die Eile verlor, die Pferde schnaufend zu traben begannen und alsbald durch die Hand ihrer Reiter zum Stehen kamen. Eine Senke, die versteckt zwischen hohen Hügeln lag, diente uns, um zu Kräften zu finden, den Körper auf die Schlacht vorzubereiten, den Geist nicht minder auf den bevorstehenden Tod, vor dem uns nur ein Wunder bewahren konnte. Ich wollte keine Zeit verlieren, suchte nicht nach dem geeigneten Ort und stieg aus dem Sattel, sobald der Hengst innegehalten hatte. Der Ritt hatte mir keinerlei Kräfte zurückgebracht, noch immer spürte ich die Schwäche in meinen Knien und ich zwang sie nicht lange, mein Gewicht zu tragen und hockte mich nieder. Viele der Krieger taten es mir gleich, setzten sich in das Gras, streckten die Glieder von sich, ruhten aus und vertieften sich in gemeinsame Gespräche. Still standen auch die Pferde neben ihren Herren, gingen nur bedingt ihrer Wege und kräftigten sich am Gras. Zielstrebig bettete ich die Hände auf meinen Oberschenkeln, rückte mich in eine bequeme Haltung und saß entspannt. Nur kurz schweiften meine Augen über die weite Flur, die bedeckt war von Kriegern, von den sich tummelnden Massen. Ich musste sie mir nicht betrachten. Nur wenige Stunden würden mir bleiben und genau musste ich überdenken, wie ich sie verbrachte. So nützlich wie nur irgend möglich. Und so schloß ich die Augen, labte mich an der kühlen Luft des Landes, beruhigte meinen Leib, schottete mich ab von den Geräuschen und Einflüssen der Umgebung und ging aus besseren Gründen, als aus Trauer, in mich. Lange hatte ich mir die Kräftigung verwehrt, lange war sie mir ebenso verwehrt geblieben und überraschend schnell fand ich in die tiefe Meditation. Als hätte mein Leib nach ihr gegiert, als bestünde eine solch feste Angewiesenheit zu ihr, dass er sich ihr rasch ergab. Seit langem wurde mir ein angenehmes, gar wärmendes Gefühl zuteil, das erste mal seit langem, befreite sich auch mein Denken von den Fakten, vor denen es sich nicht immer zu schützen wusste. Und eine Stille begann um mich zu herrschen, die nicht reell war, inmitten der Krieger, die sich in solchen Zeiten nicht dem Schweigen ergeben wollten. Die leichte Feuchtigkeit des Bodens entging meinem Körper, ließ sich nicht spüren und lange verweilte ich so, sank tiefer in mein Unterbewußtsein, suchte nach Kräften, fand sie, zog sie zu mir und tat mein Bestes, um im Krieg nicht nur ein Verzweifelter, sondern auch eine Hilfe zu sein. Niemand wusste, was uns erwartete, unvorhergesehene Wendungen waren ebenso wenig vorherzusehen und vielleicht, ja, vielleicht blieb die Hoffnung nicht ungestärkt. Vielleicht fand sie Gründe für ihre Existenz und würde noch länger bestehen. Annähernd die volle Zeit der Rast nutzte ich zur Erholung, zum meditieren und erst, als sich eine Stimme erhob, näher bei mir, als es die anderen waren, beschloss ich, zur Realität zturückzukehren, die Suche nach Kräften abzuschließen. Beendet war sie beiweitem nicht, doch war selbst ihre kurze Dauer nicht ohne Folgen. Ich öffnete die Augen, erblickte im ersten Moment die tiefe Finsternis der Nacht, die mich umgab und im nächsten Eomer, der sich etwas zu mir beugte. Er hatte meinen Namen genannt, reichte mir nun eine Schüssel und ein Stück Brot und ich griff danach, dankte ihm mit einem Nicken und er ging davon, nachdem er es stumm erwidert hatte. Ja, die Nacht war bereits über uns hereingebrochen und eine lange Zeit musste vergangen sein, nachdem ich mich niedergekauert hatte. Vorerst unbeachtet blieb die Schale auf meiner Hand liegen. Ich selbst blickte mich weiterhin um, sah die Männer am Boden sitzen, erspähte auch den König in nicht allzu weiter Entfernung. In zielstrebigen Schritten zog er durch das Lager, führte sein Pferd an den Zügeln und verschwand in einer Gruppe. Hinter mir schnaubte der Hengst und als ich das Gesicht zu ihm wandte und die Kraft zu einem begrüßenden Lächeln fand, trat er näher zu mir, fand den alten Gefallen an meiner Schulter und begann sie mit dem Maul zu bearbeiten. Ich selbst blickte hinab auf die Schale und besah mir auch das Brot, sah mich dazu gezwungen, diesmal zu essen, um der Meditation eine weitere Stärkung hinzuzufügen und nicht närrisch zu sein. So ließ ich den Hengst schnuppern und stupsen, hob das Brot zum Mund und biss ab. Die Mähne des Pferdes streifte mein Gesicht und ich senkte die Lider, kaute nachdenklich und betrachtete mir das Gras, in welchem ich noch immer kauerte. Belastend stützte sich diese Frage auf mich, war von solch einer Bedeutung, dass es hoffnungslos wäre, mich vor einer Auseinandersetzung zu scheuen. Bei all dem Sinnieren, dem verzweifelten und nicht weniger hoffnungslosen Grübeln, war es doch das, was zurückgeblieben war. Nur eine einzige Frage hatte sich herauskristallisiert und in dieser ruhigen Atmosphäre gab ich mich ihr hin. Würde ich Aragorn wiedersehen? Führte ihn der Pass, welchen er beschritten hatte, wahrlich zum Ende? Wurde der Weg seinem Namen würdig? Brachte er ihm den Tod? Nun, ich war mir seiner Beweggründe annähernd bewusst. Wie könnte es anders sein. Doch überwiegte meine Sorge um die Zukunft, dass ich der Vergangenheit keine Aufmerksamkeit schenken wollte. Weshalb er gegangen war... Sich nach der nötigen Verstärkung sehnend und nur noch eine Möglichkeit zu finden, diese zu erlangen, nun, da niemand mehr eingetroffen war und sechstausend gegen eine erschütternde Übermacht stehen würden. Doch war sein Streben geprägt von Hoffnungslosigkeit und schwerer wäre es, ohne Verbündete zu bestehen, noch dazu ohne ihn. Hätten wir allein ihn bei uns, so stünde es besser. Und mich befiel die Furcht, die erstere Möglichkeit zu erfahren. Oh, ich wusste um Aragorns Stärke. Viele waren ihr unterlegen und nicht minder hatte ich sie am eigenen Leib gespürt. Und seine Entschlossenheit... Ich wusste ihm viel zuzutrauen, konnte viel erwarten und sah große Verlässlichkeit in ihm. Und dennoch war es mir annähernd ein Unmögliches, mit seinem Erfolg zu rechnen. Tat ich es ihm gleich? Zweifelte ich an ihm, wie er an mir gezweifelt hatte? Zwang mich meine übertriebene Sorge dazu? Betrachtete ich mir sein Können mit Skepsis, nur, weil die Angst um ihn oblag? Ich hielt inne in meinen Bewegungen, schluckte und zwinkerte in die nächtliche Finsternis. Nein... "Ich soll vor einem Kampf flüchten?!" Meine eigene Stimme war es, die sich wuterfüllt in meinem Kopf erhob, wiederhallte gleich eines Echos, welches nicht von mir lassen wollte. "Das... das meinst du nicht ernst... das kannst du nicht ernst meinen!!" Ich schloss die Augen, schmerzhaft überkam mich jene Einsicht und ich verharrte auch weiterhin reglos. Wie hätte er reagiert bei meinem Versuch, ihn von jenem Entschluss abzuhalten, den er als selbstverständlich ansah? Er hätte geantwortet wie ich, als er mich von jener Schlacht fernzuhalten versuchte. Aus übertriebener Fürsorge... die so rasch in anzuzweifelndes Desinteresse umschlug. "... doch selbst die schwerste Verletzung gibt dir nicht das Recht, an mir zu zweifeln, nicht an meine Stärke zu glauben und mein Können in dieser Deutlichkeit zu kritisieren!!" Wieder waren es meine Worte und sie drückten mich nieder, je deutlicher die Einsicht wurde und das Verständnis ganz unverfroren nach mir griff. Ja... er hatte das Recht nicht besessen und meinte dennoch, es zu tun. Aus übertriebener Fürsorge... die so rasch in scheinbare Zweifel umschlug. "Sei still!" Nun war es sein Schrei, der tosend in meinen Ohren dröhnte. "Ich verbiete deine Anwesenheit in dieser Schlacht!!" Aus übertriebener Fürsorge... die so rasch in unkontrollierbare Wut umschlug. Ich senkte den Kopf, fühlte mich trotz Stärkung matt und ausgelaugt. Hatte ich wirklich so lange mit den Banalitäten gekämpft, um diese Einsichten von mir fernzuhalten? Nun... nun kam es plötzlich über mich, ganz gleich der Trauer, die ich empfand, als ich auch einsah, dass ich ihm Unrecht antat. Dass nun ich es war, der falsch handelte. "Verwundet bist du auch jetzt und Kräfte vermagst du nicht mehr aufzubringen, sage ich dir!" Ich nickte stumm, ebenso schweigend bewegten sich meine Lippen, bevor ich ein mattes Lächeln auf ihnen spürte. Das hatte er gesagt. Und ich? Was hatte ich getan? Hatte ich mich seinen Worten widersetzt? Hatte ich trotzallem an jener Schlacht in der Klamm teilgenommen? Hatte ich mich gut geschlagen? Hatte ich überlebt und seine Zweifel allein mit meinen Taten nichtig gemacht? Ja... Wäre es nicht das Gerechteste, ihm denselben Segen zu schenken, an ihn zu glauben? ... darauf zu hoffen, dass er dasselbe zustande brachte? Und ich wusste es... er war stark. Ich atmete tief durch und hob das Brot zum Mund. Ich selbst meinte, mein Herz durch diese Grübeleien zu erleichtern, eine gewisse Last von ihm zu nehmen. Und ebenso von mir. Und wenn er jene Prüfung bestand... wenn er sich behauptete... so war es meine Pflicht, das gleiche in der bevorstehenden Schlacht zu zeigen. Nicht aus Gleichgültigkeit in sie zu ziehen, sondern an den Sieg zu glauben. An den Sieg und ebenso an jene Wunder... "Macht euch bereit!" Zog in diesem Moment der Ruf eines Soldaten durch das Lager und sogleich kehrte Bewegung zurück. Die Krieger erhoben sich, die Pferde wurden ungeduldig. "Bereitmachen zum Ausrücken!" Vernahm ich einen weiteren Ruf. Die Rast wurde beendet... um den letzten Weg zur Schlacht hinter sich zu bringen. Und auch ich richtete mich etwas auf, aß rasch noch einen Teil der Suppe und legte die Schale zur Seite, während ich das Brot dem Hengst hinaufreichte und es sich dieser schmecken ließ. Nun fiel es mir leichter in den Sattel zu kommen, gerade zu sitzen. Kräftiger umfassten meine Hände die Zügel und entschlossener führte ich den Hengst zur Seite, trieb ihn an und folgte dem Heer, welches sich rasch und ohne zu zögern in Bewegung setzte und dem König folgte. Eine weitere Rast würde uns nicht zustehen, die Zeit würde es nicht erlauben und wohl niemand von den Kriegern würde Ruhe finden. Nun hielt ich mich weiter vorn, ritt in der Nähe des Königs, sah seine Entschlossenheit und war nicht viel schwächer in der Eigenen. Wieso fiel es mir nur so schwer, zu Einsichten zu kommen, wenn er bei mir war? Weshalb ließen sich meine Gedanken leichter führen, wenn meine Augen nicht ständig auf sein Antlitz trafen? Hatte uns die Anspannung den Genuss am Beisammensein genommen? Konnten wir uns erst entfalten, wenn wir voneinander getrennt waren? Und wie würde es uns ergehen, sähen wir uns wieder? Ich war ihm eine Bitte um Verzeihung schuldig, eines Eingeständnisses meiner Torheit, die ihm auch ohne Worte nicht entgangen sein konnte... Unausweichlich und rasch näherten wir uns unserem Ziel. Einige wollten es nie erreichen und doch war das Schlachtfeld der Ort, an den wir zu gelangen versuchten. Ich sah diesem Krieg hoffnungsvoller entgegen, fand mich entspannt und sicher im Sattel, den Umständen entsprechend, bereit. Den gesamten Tag ritten wir ununterbrochen, gönnten den Pferden nur Erholung, indem wir sie in den Trab führten und sie so eine Weile trotten ließen. Nicht lange dauerte es, bis die Gegend auffällige Unterschiede aufwies, kahler und weniger bewachsen wirkte und es auch nicht war. Gestein begann uns zu umgeben, wir ritten über trockenen Staub und in der Ferne vermochte ich bereits den großen Berg zu erkennen, an dem Minas Tirith, die Stadt der Könige, erbaut war. Nur ein dunkler Fleck war er in meinen Augen und dennoch spürte ich bereits, was dort vor sich ging. Knisternde Anspannung lag in der Luft, bald darauf zog mir auch der Gestank der Bestien entgegen, die in erschreckenden Massen angriffen. Einem solchen Krieg hatte ich noch nie zuvor beigewohnt und ich zwang mich zum Mut, mich ihm allein zu stellen. Zielstrebig zurrte ich den Zügel um den Knauff des Sattels, tastete nach den ledernen Armschienen, schnürte sie fester und bewegte die Hände. Rasch strich ich mir auch das Haar zurück, drehte es zu einem schnellen Zopf und schob diesen unter die Kapuze. Nichts durfte meine Aufmerksamkeit schwächen. Schnaufend galoppierte der Hengst unter mir und nachdem ich ein letztes Mal nach meinen Waffen getastet hatte, ergriff ich die Zügel, hielt sie stramm und ließ ihn schneller laufen. Geschwind lenkte ich ihn durch die Menge, hielt mich neben ihr und kämpfte mich näher zur Spitze, an der der König ritt, mit nicht weniger starken Haltung als zuvor. Neben ihm hielt sich auch Eomer und die beiden schienen die letzte Worte vor dem Kampf zu wechseln. Ich selbst lehnte mich etwas aus dem Sattel, blickte hinab auf den Boden, der schnell unter mir vorbeizog, immer trockener und steiniger wurde, genau wie die Ebene, die sich zwischen Osgiliath und Minas Tirith erstreckte, die nun belagert wurde und unter tausenden von massigen Füßen erbebte. Stetig und unangenem begann der Gestank in meiner Nase zu stechen und nach einer weiteren Stunde im schnellen Ritt, drangen auch jene Geräusche an meine Ohren. Das dumpfe Donnern der Gesteinsbrocken, die sich die Heere entgegenschleuderten, die die weißen Mauern Minas Tirith' zerstörten und dumpf auf dem Boden aufschlugen. Das Rumpeln der vordrängenden Massen, das Scheppern der dunklen Rüstungen, ihr animalisches Gebrüll und die Schreie der Verteidiger. All diese Geräusche vermischten sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm, den die Menschen erst viel später wahrnehmen konnten. Bewusst beobachtete ich sie, sah ihre Mienen, die keine Regung zeigten, sah ihre Augen, in denen die Flamme des Mutes nicht an Kraft verlor, erblickte ihre Haltungen, die es nicht minder zeigten. Wir alle waren uns bewusst, was uns erwartete... Dicker Rauch stieg über einem Hügel auf, verfinsterte den Himmel, nicht weniger als der Staub, den die Beine der Orks aufstieben ließen. Wir hielten direkt auf jenen Hügel zu, verlangsamten die Geschwindigkeit nicht und zeigten uns in der Eile, die uns getrieben hatte. Gereiht in eine weite Angriffslinie, erschienen wir auf dem Hügel, brachten die Pferde zum Stehen und blickten herab auf die weite Flur, die vor uns lag. Ich war in der zweiten Reihe geblieben, richtete mich etwas in den Steigbügeln auf und erblickte jenes schwarze Meer aus totbringenden Monstren, die sich um die Weiße Stadt geschart hatten, sie belagerten, unablässig angriffen und in ihrer Kraft nie erschöpft zu sein schienen. Dreißigtausend...? Nur flüchtig gab ich mich dieser Schätzung hin und warf auch Blicke nach beiden Seiten. Sechstausend auf diesem Hügel, zehntausend gar in der Stadt? Ich holte tief Atem, setzte mich in den Sattel zurück und blickte erneut hinab auf den Feind. Rasch hatte dieser gemerkt, wie sich der Hügel zu seiner rechten dunkel färbte, schnell hatten sie uns erspäht und die Masse, die uns zugekehrt war, schien kurz der Verwunderung zu erliegen, bevor ein dumpfes Fauchen und Grölen durch ihre Reihen zog und sie nach von drängten, um jene Seite zu festigen. Spitze Speere, Haken und Messer neigten sich uns entgegen, boten einen Wall dar, den es nur schwerlich zu durchbrechen gelingen würde. Ich legte den Kopf zur Seite, blinzelte und wurde auf den Himmel aufmerksam. Dunkel erhob er sich hinter den Geschöpfen Mordors, doch in einem friedlichen Blau lag er noch über Minas Tirith und Menschen starben unter ihm. Neben mir rasselten Kettenhemden, Rüstungen schabten aneinander, Speere knackten in den verspannten Händen der Männer und starr waren ihre Blicke nach vorn gerichtet, während der König vor dem Heer stand, den Hengst führte und ihm die Sporen gab. Donnernd gingen dessen Hufen auf den Boden nieder, als er an der Masse vorbeiritt. "Éomer, führe deine Éored zur linken Flanke!!" Befahl er lautstark, riss das Pferd herum und kehrte zurück, während Eomer zu seiner Position fand, dem Befehl zu folgen. Rasch drehte er sich um Sattel, musterte die Menge flüchtig. "Links bereit!!" Schrie er unterdessen und des Königs Stimme erhob sich erneut. "Gamling, folge des Königs Banner in der Mitte! Grimbold, führe deine Schar nach rechts, wenn ihr an der Mauer vorbei seid!" Die Männer stoben auseinander, gehorchten zuverlässig und geordnet und schnaufend trabte der Hengst des Königs an vorderste Spitze, hielt dort kurz inne, während sich Theoden unbeeindruckt umblickte. Kurz saß er reglos in seinem Sattel, unruhig klackten die Speere der Männer aneinander, das Leder der Sättel knackte, als sie sich in ihnen regten. Ein leises Zischen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Blank streckte sich das stolze Schwert des Königs gen Himmel, wurde gehalten von sicherer Hand und mit einer Entschlossenheit, die wohl niemand auf diese Art und Weise zu zeigen vermochte, lenkte er den Hengst zu uns. "Vorwärts! Und fürchtet keine Dunkelheit!" Fest und imposant erhob sich seine Stimme, hallte weit hinweg über die Köpfe seines Heers. Erneut hob er das Schwert. "Auf! Auf, ihr Reiter Théodens! Speer wird zerschellen, Schild zersplittern! Ein Schwert-Tag! Ein Blut-Tag! Ehe die Sonne steigt!!" Ich nickte stumm, ließ den Blick schweifen, griff nach hinten und umfasste einen der Säbel. Mit sicherer Bewegung zog ich ihn hervor, atmete tief durch und schloss die Augen. Es war eine Opferung... eine Darbringung ohne Gleichheit. Und es versetzte mich in annähernd panische Unruhe, das Wissen in Betracht zu ziehen, dass hier alles sein Ende fand. Der Kampf, die Hoffnung... das Leben. Verschiedene Anblicke, der Genuss jener Gesellschaft... Wieviel wollte ich noch tun... Ein erneutes Klappern erhob sich um mich herum und als ich die Augen öffnete, sah ich den König an mir vorbeireiten. Laut stieß sein Schwert gegen die hölzernen Lanzen und Speere. "Reitet! Reitet nun!! Reitet zur Vernichtung und zum Ende der Welt!!" Hörte ich seinen Schrei, als er sich von der Menge löste, zu vorderster Position zurückkehrte, das Schwert ein letztes Mal in die Höhe hielt. "Tod!!" "Tod!!" Gleich eines markenerschütternden Getöses, erhoben sich die Stimmen der Soldaten. So laut und gellend, um jegliche Angst zu verdrängen, sich an einem Wort bedienend, neben dem es viele Erfolge gab, außer dem Sterben. Mit allen Kräften schrieen sie und ich schwieg. "Tod!!" Die Stimme des Königs übertönte sie, so stark und laut, wie man es ihm nicht zugetraut hätte. Und ohrenbetäubend antwortete die Masse. "Tod!!!" Ein leichtes Grinsen zog an meinen Lippen und ich ließ es gewähren, so falsch es an diesem Ort, in jener Situation auch zu sein schien, eine solche Gestik zu zeigen. Mein Kopf blieb leicht gesenkt, der Hengst unter mir wurde unruhig, das aufgebrachte Wiehern der anderen Pferde mischte sich unter das Geschrei und die letzten Schwerter verließen die Scheiden. "Auf, Eorlingas!!" Somit trieb der König seinen Hengst an, ließ ihn galoppieren, den Hügel hinabsprinten und sogleich setzte sich auch das Heer in Bewegung und folgte ihm dicht. Der dumpfe Ton der Hörner erschallte, übertönte das Donnern der Hufen, als die Masse den Hügel hinabpreschte, direkt hinein in die Meute, die uns mit Speeren und tödlichen Klinge erwartete. Aragorn: Ich war bereits zum Strand hinabgegangen und stand dort, gut erkennbar, weder geschützt durch den Elbenmantel, noch geduckt hinter hohen Gräsern und dichtem Geäst, welches an diesem Ort noch blühte und wuchs. Regungslos verharrte ich dort, die Arme vor der Brust verschränkt und mit einer zurückgehaltenen Wut. Die Schiffe kamen näher... ihre schwarzen Segel symbolisierten das, was sie waren. Piraten. Aus vielen Schlachten zurückgekehrt und trotz der minderen Größe ihrer Schiffe, eine unheimliche Vielzahl an Kämpfer. Wild und grölend, so gaben sie sich und so hinterließen sie einen Pfad des Leidens, der Schmerzen - des Todes. Es mussten Tausende sein! Allein sie wären schon genügend an der Zahl gewesen, um viele tapfere Krieger niederzuringen. Nein, ihre Anwesenheit, ihre Existenz... durfte nicht weiter bestehen, sollten sie nicht aufgeben... Sie segelten an mir vorüber, ohne mich überhaupt ernsthaft zu registrieren... Nun, wer glaubte schon, dass ein Einzelner eine Flotte von Korsaren zu Fall brachte? "Ihr dürft nicht weiter!" Rief ich ihnen zu und einige reckten die Hälse in leiser Verwunderung, jedoch viel mehr noch durch verspielte Gehässigkeit. "Ihr werdet Gondor nicht betreten!" Fuhrt ich fort und anstatt zu brüllen, wurde gelacht. Ihre Schadenfreude hatte keine Grenzen und für wahr... vielleicht war es wahrhaftig amüsant... "Wer seid Ihr, dass Ihr uns den Zugang verwehren könnt?" In aller Ruhe griff ich nach meinem Bogen, zog einen Pfeil aus dem Köcher und spannte ihn. Zischend schnellte er von der Sehne und bohrte sich dicht neben dem Bootsmann in den Hauptmast. Die Verwunderung befiel ihre Gesichter... zu ihren Ungunsten blieb sie nicht lang und ihre Mundwinkel, tief verborgen unter schmutzigen Bärten zogen sich erneut zu Grinsen. In einer gleichgültigen Bewegung hob der Korsar die Hand und schlug den Pfeil mit der Faust entzwei. Von Aufgabe keine Spur. "Bereitmachen zum Entern." Ich steckte den Bogen zurück in die Halterung und trat gemächlich zur Seite. Wieder schallte hämisches Gelächter zu mir herab und doch ging ich weiter, geradewegs auf einen Aufstieg des Gebirges zu. "Ha, wir sollen geentert werden? Von wem und welcher Streitmacht?!" Laut erklang diese Frage und ich blieb stehen, legte die Hand an die Felsen, blickte in aller Ruhe dem Korsaren ins Gesicht und hob abschätzend die Brauen. "Dieser Streitmacht." Sogleich in jenem Moment, in dem ich dies aussprach, spürte ich die Kälte der Untoten um mich herum und sie erschienen aus dem Gestein mit erhobenen Waffen und verzerrten Mienen. Schreie tobten und die Piraten wichen zurück, entsetzt und geschockt. Wie eine Schar leuchtender Ameisen fielen die Toten über die wilden Menschen her und ich setzte einen Fuß nach dem Anderen an den Aufstieg, kletterte diesen flink hinauf und fand eine Ebene, die sich wenige Fuß über dem Fluss erstreckte. Noch ehe die letzten Männer über die Reling gingen, erreichte der Bug dieses Plateau und ich sprang hinab, um geradlinig auf dem Deck zu landen. Ich hielt mich nicht mit Siegesfreude auf und rannte zum Heck, beobachtete, wie auch auf den anderen Schiffe jene Streitmacht das Ruder übernahm. "Direkter Kurs nach Osgiliath!" Sie setzten sich in Bewegung und ohne dass ich auch nur weitere Befehle gab, wussten sie genauestens, was zu tun und wie es zu handeln galt. Das Ruder bewegte sich, als sei es vom Winde selbst gesteuert und eben dieser führte uns mit seiner Laune geradewegs zu der Bucht von Belfalas. Der Kurs stand fest und meine Erwartungen waren gestärkt. Schnellen Schrittes lief ich über das Deck und sah die Untoten hantieren, als wäre dies eine Geschichte voller Geister und ich mittendrin. Doch zu meinem Überfluss existierte nur noch eine Aufgabe für mich, da Untote wohl nie der Erschöpfung nachgeben müssten: Der Schlaf. Zuvor jedoch, sah ich mich um, überblickte den Mast, an dessen Rahen die Segel befestigt waren, Takelage, die in ihrer Dicke einiges an Stürmen aushielt. Es mussten erfahrene Meuterer gewesen sein und doch entdeckte ich an mir einen leisen Spott vor ihrer äußerlichen Waghalsigkeit und ihrer inneren Angst... Ich schüttelte langsam den Kopf und bückte mich hinab zu einer von Holzbalken vergitterten Luke. Ruhig öffnete ich sie und stieg hinab. Ein endloses Durcheinander herrschte in dem Unterdeck, Karten lagen zerstreut auf den Boden, Kisten, gestapelt und mit festen Tauen befestigt, lehnten an den Wänden und Flaggen mit dem Zeichen Saurons zierten die hinterste Ecke. Ich wandte mich zu den Kisten, zog den Dolch aus den Stiefel und löste ein Tau, um eine hinunterzuheben. Es kostete mich nicht viel Mühe, sie zu öffnen, das frische Obst willkommen zu heißen, war doch Nachlässigkeit wohl eines der Merkmale jener Korsaren. Ich spürte den Hunger, fühlte längst schon diese Schwäche und da keinerlei Pflichten... außer endlose Geduld für mich galten, ergab ich mich dieser Magenfüllung. Nach einer kurzen Suche entdeckte ich einen Laib Brot und kehrte damit zum Deck zurück. Der Wind behielt die Richtung bei. Wir segelten gen Südwest und würden durch den Tolfalas beidrehen und gen Norden segeln. Stunden würden noch vergehen, ehe wir das ersehnte Ziel erreichten. Gedankenverloren ließ ich mich am Hauptmast nieder, streckte die müden Beine aus und versuchte mir Ruhe durch den frischen Wind zurückzuholen. Ich sah den Laib Brot an und ehe ich ein Stück abriss, spürte ich dieses mahnende, schlechte Gewissen. Alle jene, die ich zurückgelassen hatte, kämpften wohl, während ich in völliger Untätigkeit ruhte und aß. Viele würden fallen, in jenem Moment, in dem ich den Laib zum Mund führte. Der König und sein erster Mann... Gimli und vielleicht sogar Merry... Frodo und Sam, die ihren Weg beschritten... mit all unserem Glauben, den wir noch besaßen. Legolas... Wenn ich die zukünftige Krone für sein Überleben eintauschen könnte... keine Sekunde würde ich Zögern, um diesen Pakt einzugehen. Matt strich ich eine Strähne aus meinem Gesicht und begann zu essen, würde es kein Wohlgefallen für meine Kraft und für den Körper sein, wenn ich mir die Nahrung verwehrte. Hmm... ich wollte bei dem Elben sein. Viel lieber an seiner Seite kämpfen und sterben, als das Ende dieser Schlacht zu sehen... mit der Erkenntnis, zu spät zu sein. Und was war mir schon ein Sieg wert, wenn ich ihn damit nicht retten konnte? Einerseits war ich froh gewesen, dass mir die Möglichkeit, eine Distanz zu erschaffen, gegeben war... doch andererseits drängte mich diese Abgeschiedenheit nur mehr dazu, mich nach ihm zu sehnen. Seinen Duft zu riechen, egal, wie qualvoll es sein würde... seine Haut nur flüchtig zu berühren, ganz gleich mit welchem Feuer es meinen Körper versenkte. So vieles wollte ich noch. Selbst wenn er meine Gefühle nicht verstand und sie nie verstehen würde, war mir doch seine schützende Hand, eine Vorstellung wärmender Umarmung Glück genug. Kein Unwetter konnte ein Lächeln drüben, wenn ich wüsste, dass er mir noch sein Vertrauen schenkte. Seufzend schloss ich die Augen und lauschte dem Rauschen des Wassers und dem melodischem Pfeifen des Windes. "Í-gwaew... înitha anangorn... Legolas..." Legolas: Was hatte mich an ihn gebunden? Die Gedanken, die ihre Existenz allein durch ihn fanden? Die sich um nichts anderes mehr drehten, als um diesen Punkt? ... ihn endlos umkreisend und doch nicht die Distanz verringernd? Nein... Gedanken vermochten nur schwerlich den Grund darzustellen... sie waren nichts weiter als Zwecke und irritierende Verhaltensweisen, nicht etwa der Kern. Übertrieben erschienen mir die Sorgen um ihn, nicht weniger überzogen auch meine Reaktion, als er sich davonstahl, als hätte er Rechte, in deren Besitz ich nie gelangen würde. Gerne hätte ich es mit simpler Wut abgetan, doch schien dies nicht das Ziel darzustellen. ... Das Ziel? Was war das Ziel? Ich kannte keine Antworten, keine Erklärungen, vermochte es nicht, zu untermauern, zu begründen... nur ein einziges Wissen lag in meinem Bewußtsein. Fest verankert, so stark, als besäße es die Fähigkeit, es mit dem allmächtigen Schicksal aufnehmen zu können. Nur ein Wissen... ... nur ein festes Ziel. Nicht das relevante... doch wichtig genug. Ich wollte ihn wiedersehen. Dumpf schlugen die Leiber der Pferde gegen die Mauer des Feindes. Gleich einer Pfeilspitze rammten wir uns in das Heer, ließen die Mauer zwar nicht brechen, überfluteten sie jedoch... überannten sie. Mit einem weiten Satz übersprang der Hengst die Köpfe einiger Orks, die sich sogleich zischend und fauchend zu Boden warfen. Im ersten Moment ertappt von dem Unerwarteten und der Perplexität ausgefliefert. Und im zweiten Moment...? Es gab keinen. Weit lehnte ich mich aus dem Sattel, holte aus und erschlug eine Bestie, die gellend schreiend damit beschäftigt gewesen war, die Verteidigung aufrecht zu erhalten. Schnaubend preschten die Pferde an mir vorbei und die Hufen des Hengstes rammten sich hinab auf einen Körper, setzten auf ihm auf, zertrümmerten seine Knochen und mit einem weiteren Sprung setzte er über ihn hinweg, spürte meine Fersen, die ihm, diesmal mit fehlender Sänfte, die Sporen gaben. Lautes Scheppern erhob sich um uns, als die Leiber der Orks gegen die Rümpfe der Pferde schlugen, nicht die Kraft besaßen, gegen sie anzukämpfen. Und der Reihe nach gingen sie zu Boden, wurden übertrampelt und bildeten eine deutliche Spur, die wir zurückließen. Die Gefahr war unsere Gewissheit, als wir weiterhin in das Heer hineingaloppierten, nach jedem schlugen, der nahe genug stand, die Pferde antrieben, sie blindlinks sprinten ließen, ohne ihnen einen Weg vorzuschreiben. Ruhen konnten die Kräfte auf diese Art und Weise. Etwas länger, bis uns die Macht des Angriffes einen geringen Vorteil geschafft hatte. Immer dichter drängten sich die Kreaturen um uns, liefen uns unwissend entgegen. Auf einen Zweikampf aus, war das einzige, was sie erfuhren, tödliche Schläge und die Stärke der Pferde, gegen die sie in gewissen Momenten nichts auszurichten vermochten. Ich hielt die Zügel sicher, holte aus, zerschmetterte die Brustpanzerung einer Bestie, traf den Kopf einer anderen mit dem Fuß und trieb den Hengst gnadenlos zum Spurt an, als dessen Läufe schwerfälliger wurden. Prasselnd gingen sie nieder... einer nach dem anderen und viel hatten wir bereits ausgerichtet, als wir vollständig in die Masse eintauchten, die Mitte des Schlachtfeldes erreichten und uns in gefährlicher Bedrängung wiederfanden. Von hinten und vorne rückten sie näher, schlossen sich in einem Kreis um uns und fanden dennoch niemanden vor, dessen Hoffnung versiegte. Bereit waren wir noch immer, längst nicht am Ende unserer Kräfte und stark in unserem Glauben... der in diesem Fall nur geringe Ziele besaß. Ich hörte das Horn Edoras'... nicht weit von mir erhob sich der dumpfe Ton und trotz der riskanten Lage, folgten die Reiter Rohans dem Signal, flüchteten sich weiterhin in die Mitte, zogen sich zusammen... um einen gemeinsamen Ausbruch zu wagen. Ich selbst hielt meinen Hengst davon ab, sich der allgemeinen und hastigen Bewegung anzuschließen, folgte mit Abstand, ohne der schützenden Nähe des Heeres zu entsagen. Geschwind ließ ich den Hengst galoppieren, gab ihm lediglich die Richtung vor und ebenso rasch entließen meine Hände die Zügel, auf dass sie hinabsanken und dem Pferd seine Freiheit ließen. Ich selbst wendete den Säbel in die Rückhand, hielt mich sicher im Sattel und zog den Bogen ins Freie. Ebenso eilig folgte der erste Pfeil und erneut lehnte ich mich zur Seite, hielt das Gleichgewicht, als der Hengst die Richtung änderte und drehte mich leicht zurück, bis ein weiterer Pfeil von der Sehne schnellte. Einjeder von ihnen nahm ein Leben. Und viele tötete ich, bevor meine Hand ins Leere griff und ich den Bogen zurücksteckte, die Zügel ergriff und den Hengst herumriss. Er stieß ein lautes Wiehern aus, tänzelte kurz auf den Hinterläufen, schüttelte die Mähne und sprang mit einem Satz in die andere Richtung. Näher wagte ich mich an die Reihen der Orks heran, behielt das Heer Theoden´s jedoch stets im Blick. Aufmerksam und doch nicht abgelenkt, suchten meine Augen flüchtig nach dem stolzen Banner, bevor ich den Hengst zu einem gehetzten Sprinten antrieb, an der Masse vorbeijagte, so manchen Klingen mit Schnelligkeit entging und selbst oft genug zum Streich ausholte. Als hätte man ihnen nie die Gabe der Furcht geschenkt, rannten vereinzelte Bestien auf mich zu, entgegen des Hengtes, dessen schwere Hufen donnernd auf den Boden niedergingen und er mit seinem kräftigen Leib einjeden mit sich riss. Nicht lange tummelten wir uns dort in den Reihen des Feindes, stoben aus, vergaßen die Formation für wenige Augenblicke, taten unser Bestes und kämpften, so sehr es die Umstände erlaubten, auch um das eigene Leben. Nicht lange drängten sich die Orks gegen uns, nicht lange benötigten sie, um ihre jetzige, in Nachteil gedrängte Situation, zu verstehen und es war, als würde ein Zauber sie alle zu denselben Gedanken zwingen, wechselten sie plötzlich die Richtung. Sie drehten sich auf den Ballen um, schenkten uns keine Beachtung, wandten sich ab und flohen. Sie rannten fort und während ich den aufgebrachten Hengst an kurzen Zügeln hielt, den Säbel fest umklammernd und irritiert um mich blickend, setzten viele Männer Theodens zur Verfolgung an. Mitgerissen von dem unerwarteten Triumph und der scheinbaren Flucht des Feindes, neigten sie durchraus zu Übermut. Keuchend und schnell fiel mein Atem, als ich weit blickte, einjeden Ork fliehen sah. Nun, sicher waren wir ihnen auf den Pferden überlegen, doch... Ein röhrender Hornton ließ mich erschrocken herumfahren. Laut und schallend erhob er sich über dem Schlachtfeld und ich riss den Hengst herum, drehte mich eiliger und meine Augen weiteten sich, als sich hohe finstere Schatten in den dichten Staubwolken erhoben, als der Boden unter mir erbebte und der Ton langanhaltend war. Wie Ameisen flüchteten sich die Orks zu ihnen, stahlen sich an ihnen vorbei, um hinter ihnen Schutz zu finden. Schutz hinter den Kreaturen, die diesen Krieg ungerechter machten... so manchem Herz einen schmerzhaften Stich versetzten. Auch mir versagte der Atem für kurze Zeit und ich schluckte, ballte die Hand um die Zügel zu einer Faust, presste die Lippen aufeinander und spornte den Hengst dennoch ohne zu zögern an. Unter den dumpfen Klang des Horns mischte sich nun ein düstrer Gesang, viele Stimmen erschufen ihn und die riesigen Schatten zerissen die Staubwolken. Die monströsen Köpfe schüttelnd, schallende Rufe ausstoßend und hart auf den Boden aufstampfend, zogen uns nicht weniger als zehn Olifanten entgegen. Riesenhafte Geschöpfe... eine zu gefährliche Waffe! Plattformen aus leichtem Holz waren auf ihren Rücken angebracht, Leben regte sich auf ihnen. Dunkel gekleidete Männer mit festen Bögen... die Haradrim! Geschwind ließen uns die Orks auf unserer Seite zurück, flohen vorerst, bis nichts mehr zwischen uns und den Ungetümen stand. Deutlich war das kurze Zögern zu spüren, welches über die Krieger Rohans hereinbrach. Unruhig saßen sie in ihren Sätteln, klammerten sich um ihre Speere und Schwerter, starrten mit geweiteten Augen auf die Kreaturen, gegen die kein Sieg zu existieren schien. Und doch... Des Königs Reaktion entsprach meinen Erwartungen. Laut meldete er sich zu Wort und die Krieger scharten sich um ihn. "Angriffslinie bilden!" Schrie er. "Angriffslinie bilden!!" So begab auch ich mich zu ihnen, schloss mich ihnen an und gliederte mich ein. Nahe beieinander standen wir in der Reihe, auf den nervösen Pferden und selbst nicht viel ruhiger. "Blast zum Angriff!" Erneut erhob sich die Klinge des stolzen Schwertes. Dunkles Blut benetzte sie und gleichsam hob einer der Männer ein Horn und stieß hinein. "Nehmt sie an der Spitze!!" War des Königs nächster Befehl. "Vorwärts!!" Sich gegen jedes weitere Zögern erwehrend, wurden die Pferde zur Bewegung gezwungen. Wiehernd und schnaubend stießen sie sich ab, folgten dem Streithengst des Königs, der von unerschütterlicher Hand gelenkt wurde. Auch ich galoppierte nahe der Spitze, sah, wie sich der Abstand gefährlich verringerte, wie sich die Olifanten uns näherten und mit jedem Meter schienen sie an zu Größe zu gewinnen, bäumten sich vor uns auf wie Berge und wirkten nicht viel verletzlicher. Wir mussten an den mit scharfen Stacheln besetzten Stoßzähnen vorbei, mussten zu ihren hinteren Flanken gelangen, wo sich Schwachstellen befanden, die niemand schützte. Unbesiegbar waren sie nicht. Und dann trafen wir aufeinander... Eine beiläufige Kopfbewegung genügte, damit die gespitzten Stoßzähne über das Feld hinwegwischten, Menschen und Pferde mit sich rissen, sie zu Tode schleuderten. Ein allgemeines Schreien und Knacken, Scheppern und qualvolles Wiehern lag in der Luft, als Pferde gegen Olifanten prallten, als sich Zacken in ihr Fleisch bohrten, sie hinfortschleuderten wie sie es zuvor mit den Orks getan hatten. Als wären sie Kieselsteine und von geringem Gewicht. Nur schnelle Reaktionen und gekonnte Zügelführung erlaubte es einem kläglichen Teil, sich zwischen ihnen, gar durch ihre Beine hindurchzuschlängeln, sich vorerst in Sicherheit zu bringen und den tödlichen Stacheln und Stoßzähnen zu entgehen. Pfeile prasselten gegen die Leiber der Olifanten, nur schwerlich fanden die scharfen Spitzen Halt in der dicken Haut und entlockten den Monstren lediglich ein wuterfülltes Brüllen, bevor sie weiterhasteten, durch die Schar aus Reitern, sie fortschleudernd, einfach durch sie hindurchrauschend. Und nicht weniger Pfeile gingen auf die Reiter Rohans hinab. Unermüdlich schoßen die Haradrim auf sie, brachten sie zu Fall, ließen sie stürzen und sterben. Es war ein Gemetzel... Mir selbst war es gelungen, den Hengst sicher durch eine Lücke zu treiben und ihn herumzureissen, in die andere Richtung sprinten zu lassen, bevor ich mich zu sehr der Orkschar näherte, die im Rücken der Olifanten lauerte, tückisch hinter ihnen herrückten und das Ihrige taten. Von allen Seiten pfiffen Pfeile auf die Menge herab, Pferde starben, Männer schrieen, die Olifanten brüllten und Knochen zerbarsten, als wären sie nicht mehr als dünne Äste. Wacker und verbissen tummelten sich die Reiter um die riesigen Kreaturen, schossen auf sie, warfen Lanzen nach ihren massigen Beinen, zerschnitten sie mit ihren Schwertern. Und nur wenigen gelang es, bevor sie selbst erfasst wurden. Dennoch ging bald einer von ihnen zu Boden, am hinteren Lauf zu schwer verletzte, kippte er zurück und unentwegt sahen die Krieger ein erreichbares Ziel in ihm, stürzen sich auf ihn, bis ihn auch die Stoßzähne nicht mehr retteten und er zur Seite fiel. Schnaufend hetzte mein Hengst durch das Gemenge, unerwartet tauchten die Olifanten vor, neben und hinter mir auf, ließen mich ausweichen, boten mir jedoch des öfteren die Möglichkeit, mich ihnen zu nähern. Mit aller Kraft schlug ich zu, fand schnellen Halt im Sattel, wurde sogleich auf die herbeistürmenden Orks aufmerksam und musste nun selbst vor ihnen flüchten. Der Überblick ging verloren, Feinde waren nur schwerlich zu finden und oft stellte es eine zu große Gefahr dar, sich den Olifanten aus bestimmter Richtung zu nähern. Aufmerksam wurde ich mir dieser Momente bewusst, lenkte den Hengst sicher und bemerkte dennoch rasch die drohende Gefahr, als die Orks der Mut packte und sie sich selbst an den Olifanten vorbeiwagten, sich erneut in den Kampf mischten und uns sicher zurückdrängten. Ich fasste die Zügel kürzer, mein Atem fiel rasend und schwer, als ich mir einen kurzen Augenblick nahm, um nach jenem verlorengegangenen Überblick zu suchen. Ächzend starrte ich um mich, drehte mich hastig im Sattel und der Hengst trat unruhig zurück. Von der Seite näherte sich mir eine Schar Orks. Niemand hielt sie auf, jeder war mit anderem beschäftigt und es war zu früh, aus Heldenmut zu handeln und sich mit dem ruhmreichen Tod abzufinden. So zog ich ein weiteres Mal die Flucht vor, gab dem Hengst die Sporen, nutzte einen engen Pass, der sich flüchtig in dem Gedränge bildete und suchte nach einer gewissen Rückendeckung, die mir mehr Taten erlaubte und diese ungefährlicher machte. Ich hetzte ihn durch die Masse, auf den Punkt fixiert, zu dem ich zu gelangen versuchte und meine Augen vermochten es nicht zu erfassen, so schnell wie sich eine kleine Gruppe von schwarzen Kreaturen aus der Menge löste und mein Pferd nach nur einem Satz erreichte. Urplötzlich erfolgte dieser Angriff und stark genug war er, meinen Hengst stolpern zu lassen, ihm das Gleichgewicht zu entreissen. Und noch immer perplex und für einen winzigen Augenblick nicht dazu imstande, zu handeln, konnte ich mich den unvorhergesehenen Bewegungen des Pferdes nicht anschließen. Die Zügel entglitten mir und als hätte ich nie fest im Sattel gesessen, stürzte ich nach vorn, stürzte von ihm und rutschte über seinen gesenkten Hals, bevor ich zu Boden ging, dort hart aufschlug und mich dennoch augenblicklich aufrappelte. Noch liegend, rammte ich den Säbel in die Höhe, ließ die Klinge sich tief in das Fleisch eines Angreifers bohren, der in mir einen Hilflosen sah. Er kippte nach vorn und ich schlug die Hand in seiner Schulter, zerrte ihn zur Seite, bevor er mich mit seinem Gewicht unten halten konnte. So sprang ich selbst wieder auf die Beine, stieß einen Angreifer von mir, zog auch den zweiten Säbel ins Freie und wendete ihn in die Rückhand. Und nun, da ich verschlungen wurde vom Tumult und keine Höhe erreichte, in der ich dessen Ende erblicken konnte, ging auch die letzte Orientierung verloren und ich schlug mich, kämpfte mich einfach vorwärts, streckte nieder, der mir in den Weg kam und dankte meiner Vernunft, die mich zu jener Meditation gezwungen hatte. Längst schon, wäre ich nur noch einer der Toten, die den Boden bedeckten... über die die Krieger stolperten, über die sie hinwegtraten, im Kampf um das eigene Überleben. Ich fuhr herum, zertrümmerte die Rüstung einer Kreatur, rammte die Klinge des anderen Säbels bereits in den Hals der nächsten, trat mit dem Fuß nach einer weiteren und rammte mich gegen eine Gruppe, die sich im heillosen Durcheinander gesammelt hatte. Ich parierte aus Leibeskräften, wich zurück und tauchte unter einer surrenden Klinge hinab, die eigenen in den Körper des Monstrums rammend und sogleich weiteren Angriffen entgehend. Ein leichter Schmerz durchzuckte mein Bein und dinglich lenkte ich die Aufmerksamkeit auf einen verletzen Ork, der mit seinem Säbel nach mir schlug und doch dem Meinen unterlag. Röchelnd kam nun der Atem über meine Lippen, rasend brannte er in meiner Lunge und der Gestank des Feindes stach in meiner Nase, das Dröhnen und der Krawall schallte in meinen Ohren und ich eilte weiter, auf keine Verletzungen achtend. Auch mein Gesicht hatte eine Klinge getroffen... geprägt durch einen Schnitt in meiner Wange, von der kitzelnd das Blut rann. Ich begann zu rennen, sah mehr Verbündete als Feinde um mich und suchte nach Orten, bei denen es Taten zu vollbringen galt. Doch der Boden erbebte heftiger denn je unter meinen Füßen und kreischend stoben die wenigen Orks zur Seite, verfolgt von den Kriegern Rohans, die nicht nur in der Verfolgung flohen. Gehetzt drehte ich mich um, hob das Gesicht und starrte hinauf zu dem Olifanten, der mir gefährlich nahe kam, sich mir schnell näherte und übersäht von Pfeilen, dennoch mit grausamer Stärke protzte. Ich schluckte, legte den Kopf in den Nacken und kämpfte gegen meinen fahrigen Atem, bevor ich die Säbel in den Scheiden verstaute, mich abstieß und auf ihn zu rannte. Sprintend näherte ich mich ihm, sah keinen Grund, es den Fliehenden gleichzutun und kurz stockte ich, lief langsamer, wägte ab und sah, wie der Olifant den Kopf hob, erneut nach dem Feind zu schlagen, ihn mit den Stacheln aufzuspießen. Ich duckte mich unter dem breiten Rüssel, der zuerst auf mich herabging, sprang jedoch auf und klammerte mich um den Stoßzahn, der mir in einer anderen Lage das Leben gekostet hätte. Angetrieben durch Entschlossenheit und die Wut des ungerechten Kampfes, gelang es mir, mich hinaufzuziehen, die Füße auf den Stoßzahn zu setzen, während der Olifant erneut den Kopf schwenkte, ohne mich zu beachten, auf eine Schar Krieger zustampfte. Und so gelang es mir, mich kräftig abzustoßen, zu seiner mächtigen Schulter zu springen und dort nach einem breiten Gurt zu fassen, der von der Plattform hinabhing. Fest legten sich meine Hände um das stabile Leder, geschwind erfasste mich die eigene Wucht und ich schwang am monströsen Leib des Olifanten vorbei, gelangte zu dessen Hinterlauf. Keuchend griff ich nach einem der Pfeile, die in der dicken Haut steckten. Er ließ nicht nach, gab mir Halt und kurz setzte ich die Füße auf die rauhe Oberfläche, hielt den Gurt sicher in der Hand und tastete mich höher. Ich verlor keine Zeit, handelte, ohne mir eine Pause zu gönnen, griff nach dem nächsten Pfeil, zog mich an ihm hinauf und fand auch Halt auf den Wölbungen der Muskeln, die sich ständig und heftig bewegten. Ich biss die Zähne zusammen, stieß ich ab und wandte mich allein dem Gurt zu, als ich die vorgesehene Höhe erreicht hatte. Erneut schwang ich nach vorn, wurde erfasst von Bewegung und Wind, klammerte mich jedoch an die Konzentration und streckte die Hand nach einem Riehmen aus, bevor mich der Gurt nach vorn zum Kopf des Geschöpfes trug. Mich fest an den Riehmen klammernd, verweilte ich nun an der Seite des Leibes, kämpfte kurz um Kontrolle und löste eine Hand, um meinen Säbel zu ziehen. Unsicher setzte ich Füße auf den kolossalen Rumpf, zog mich ein Stück höher und sah den breiten Gurt vor mir. Er, der die Plattform auf dem Rücken des Olifanten hielt. Und ich durchschlug ihn kraftvoll, setzte Stärke in den Hieb und bewerkstelligte es, dass sich meine Klinge leicht in den Leib des Olifanten bohrte. Doch entrann diesem nur ein dröhnender Laut und gepackt von Wut, stampfte er weiter... nun jedoch ungelenkt, denn die Plattform knackte, die Halterungen ächzten und durch die heftigen Bewegung verlor der Aufbau schnell an Halt. Ich hörte die gellenden Schreie der Haradrim, als sie samt Untergrund seitlich hinabrutschen. Ich selbst wurde auf der gegenüberliegenden Seite rasch hochgezogen, fand Halt am Rumpf des Olifanten und setzte die Füße gegen ihn. Ich wurde hinaufgezogen, stand bald aufrecht und löste die Hand vom Gurt, bevor er mich auf der anderen Seite gen Boden zerrte. Ich stolperte, fand jedoch Gleichgewicht und drehte mich zur Seite, dem letzten, der sich hatte retten können, entgegenzutreten. Sein dunkles Gewand flatterte im sandigen Wind und funkelnd waren die braunen Augen auf mich gerichtet, als er sein Schwert zog und sicher über den Rücken des Ungetüms auf mich zueilte. Meinem Atem war keine Beruhigung zugekommen. Noch immer fiel er unbeherrscht und keuchend trat ich auf ihn zu, erwartete den Angriff, wollte ihn selbst nicht beginnen und entwich der scharfen Klinge. Der Leib unter meinen Füßen schaukelte, unkontrolliert preschte der Olifant durch die Massen und ich hob einen Arm, balancierte mich aus, drehte mich um und streckte den Säbel unter einem dumpfen Ächzen von mir. Nicht lange musste ich warten, bis er sich erneut auf mich stürzte und geschwind drehte ich mich aus seinem Hieb, umklammerte seinen Arm, tauchte unter ihm hindurch und meine Klinge fraß sich tief in seinen Körper. Noch immer haltend, zog ich den Besiegten hinter mir her, zog ihn zur Seite und ließ ihn vom Leib des Olifanten, hinab auf das Schlachtfeld stürzen. Dennoch gelang es mir mit einem raschen Griff, seine Pfeile an mich zu nehmen. Geschwind zog ich sie aus dem Köcher, bevor er herabfiel und ich wandte mich um, steckte den Säbel zurück, zog den Bogen und eilte über die Wirbelsäule des Olifanten, bis hin zu seinem Nacken. Gehetzt legte ich die Pfeile auf die Sehne, spannte sie, blieb stehen und sie alle drei bohrten sich surrend in das Genick des Geschöpfes. Sogleich spürte ich, wie sich seine sonst so vorhersehbaren Bewegungen änderten, wie er strauchelte und geschwind an Schnelligkeit verlor. Und wie ihm die Eile, ging mir selbst die Balance verloren. Ich stolperte nach vorn, stolperte über seinen Schädel und spürte, wie der monströse Körper unter mir zusammenbrach. Mir vorgestreckten Kopf ging der Olifant nieder. Dumpf schlug er im Staub des Schlachtfeldes auf und mit einem weiten Sprung rettete ich mich davor, von der Wucht des Sturzes erfasst, und selbst hinabgeschleudert zu werden. Hart setzten meine Füße auf dem steinigen Boden auf und im ersten Moment verzog ich die Miene, stolperte, humpelte und drehte mich keuchend zur Seite, als sogleich eine feindliche Klinge nach mir schlug. Der Sieg über den Olifanten hatte mir viel Kraft gekostet und nun bestand größere Gefahr hier in der Masse der sich Bekriegenden. Fauchend drehte sich der Ork mit mir und fahrig tauschte ich den Bogen gegen die Säbel, konnte seinen nächsten Schlag parieren, nach unten lenken und den Leib mit einem kraftvollen Schlag vom Kopf befreien. So strauchelte ich weiter, stellte mich einjedem, rettete andere und mich selbst, biss die Zähne zusammen und klammerte mich an meine Ziele. Zeit zu schinden... nicht gewinnen. Ein Angreifer rammte sich gegen mich und rasch konnte ich ihn noch an der Schulter verletzen, bevor ich zurückwich, um Gleichgewicht kämpfte und mich nur noch vor einem weiteren Schwert retten konnte, indem ich mich zu Boden warf. Staub umwirbelte mich, als ich aufschlug, blondes Haar versperrte mir die Sicht und kurz entrann die Klinge des Säbels meiner Hand. Keuchend und ächzend schob ich mich nach vorn, griff nach ihm und rollte mich auf den Rücken, als noch ein Feind auf mich aufmerksam wurde. Mit erhobener Axt rannte er auch mich zu und ich rollte mich erneut auf die Seite, wälzte mich ihm entgegen und bevor ich durch seine Klinge sterben könnte, durchschnitt ich ihm von unten die Beine, schlug gegen sein Knie und ließ ihn fallen. Ich selbst kämpfte mich wieder nach oben und in wenigen Augenblicken, in denen mein Säbel nicht von neuem Blut getränkt wurde, erspähte ich den Zwerg, der sich nicht weit entfernt schlug. Aufmerksam musterte ich meine Umgebung, war achtsam und schaute erneut zu ihm, sah seine kraftvollen Schläge und wünschte mir in diesem Augenblick, dieselbe Stärke innezuhaben. So kämpfte ich also weiter. Quer über das Schlachtfeld, vor und zurück, nach beiden Seiten und gegen jeden Feind, der sich mir in den Weg stellte. Stunden waren es und obgleich die Zeit rasend an mir vorbeizuziehen schien, als wolle mir das Leben kein Gönner sein... die Feinde kamen von überall her. Als wären sie unzählbar, unzerstörbar, obgleich ihre Körper den Boden säumten. Man stolperte über sie, stürzte, trat über sie hinweg und auf sie. Sie alle lagen darnieder und während der Krieg herrschte und immer deutlicher sah ich die schwarzen Massen, die zu wachsen schienen, während die Krieger in glänzenden Rüstungen stets an Zahl und Stärke verloren. Schreie, surrende Klingen... Blut haftete klebend an meinen Händen, Blutspritzer auch in meinem Gesicht und Dreck von einigen Stürzen. Einjeder Atemzug brannte in meinem Hals, lebte nur mit großer Überwindung auf und war doch so rasend und schnell, als wäre mein Körper noch kraftvoll. Doch spürte ich die mangelnde Beweglichkeit meiner Gelenke, die Schwere meiner Glieder, die Anstrengungen, mit denen ich einen nach dem anderen besiegte. Lange würde dieser Kampf noch andauern und würde die Erschöpfung so gnadenlos an mir zehren, würde ich gar das Ende erleben, mich schlagen, bis man mir den Tod aufdrängte und ich ihm nicht entgehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)