Nach der Schlacht ist vor der Schlacht von Yuufa (Eine Wichtelgeschichte für Plueschninja) ================================================================================ Kapitel 2: Wankelmütiges Schlachtenglück ---------------------------------------- „Tharja und Noire? Was im Namen der Götter treibt ihr den hier?“ Der erneute falsche Alarm ließ alle aufseufzen und die Waffen einstecken, wobei es immernoch ungewöhnlich war, die beiden Frauen hier anzutreffen. Robin war sich sicher, dass die Beiden der Haupttruppe eingeteilt waren, also warum waren sie hier? Auf eine Antwort musste der Taktiker nicht lange warten, da Tharja es sich definitiv nicht nehmen lassen würde, ihm zu antworten, während Noire auf Henry zuging und ihn einfach nur umarmte: „Wir wurden vom Rest abgeschnitten, als Noire wieder einen ihrer Anfälle hatte und sich allein gegen ein paar Soldaten behaupten wollte.“ „T-Tut mir leid! I-Ich wollte das nicht! Es tut mir so leid!“, entschuldigte sich Noire und schniefte, eindeutig schuldbewusst über das Ganze. Henry tätschelte ihr den Kopf und versuchte sie zu beruhigen: „Na, na, meine Kleine! Ist schon alles okay, Daddy ist jetzt hier!“ Das entlockte der Weißhaarigen ein Lächeln und sie nickte ein paar Mal, sich nun die Tränen aus den Augen wischend. Trotzdem entschuldigte sie sich noch einem und umklammerte ihren Bogen – etwas, dass sie oft tat. „Ich bin nur froh, dass es euch beiden gut geht...“, meinte Lissa zu der ganzen Situation und sah sich um. Robin teilte dieses Gefühl, aber er musste etwas von den beiden Frauen wissen: „Wurdet ihr verfolgt?“ „Zunächst ja, aber ich glaube, wir haben sie verloren. Ich würde trotzdem vorsichtig sein“, entgegnete Tharja und blickte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Nachdenklich nickte der Stratege und nach einer kurzen Denkpause erhob er das Wort: „Da wir nicht sicher sein können, ob die Verfolger die Verfolgung aufgegeben haben, müssen wir auch hinten jemanden haben, der gute Augen hat. Noire, du wirst gemeinsam mit Yarne das Schlusslicht bilden. Der Rest bleibt wie er war, aber haltet ebenfalls eure Augen und Ohren offen!“ Noire wirkte zwar nervös, nickte aber und da der Rest der Truppe keinerlei Einwände hatte, setzte sich die Truppe erneut in Bewegung. Glücklicherweise verlief der Rest des Marsches ohne unvorhergesehenen Feindkontakt, sodass sie im Schutz des Waldes die gegnerischen Soldaten bald erspähen konnten. Sie waren bereits in Bewegung und es stand außer Frage, dass sie der Haupttruppe zur Hilfe eilen wollten. Zwar schienen sie Vorsicht walten zu lassen, aber nicht genug, um sie zu entdecken. Kurz huschten Robin's wachsame Augen zu den Anderen; Lon'zu, Gaius, Severa, Yarne und Gregor hatten sich weiter vorne positioniert, hielten sich aber hinter Gebüschen und Bäumen versteckt, ihre Waffen bereits gezückt. Gaius hatte sogar eine Hand voll Wurfmesser, die er im richtigen Moment auf den nächstbesten Feind werfen würde. Virion hatte es sich auf einem dicken Ast bequem gemacht und bereits schon einen Pfeil angelegt, darauf wartend, dass Robin den Befehl zum Angriff gab. Noire zog es dagegen vor, auf dem Boden zu bleiben, aber das hieß nicht, dass sie weniger gefährlich war. Es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe sie... ungestümer werden würde. Spätestens dann, wenn die Feinde sie angriffen. Schlussendlich gab es noch Henry, Tharja und Lissa, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden. Auf Henry's Gesicht konnte man schon seine Vorfreude auf den Kampf ablesen – etwas, was Robin persönlich nicht teilen konnte. Er kämpfte nur, weil es nötig war, ansonsten würde er am liebsten Bücher lesen. Andererseits konnte er dank solcher Schlachten erst sein Potenzial als Stratege entfalten. Trotzdem war Frieden immer vorzuziehen. Robin schüttelte leicht den Kopf – warum dachte er plötzlich über so etwas nach? Der weißhaarige Taktiker konnte es sich nicht leisten, sich in irgendwelchen Gedanken zu verlieren. Das Hier und Jetzt zählte, mehr nicht. Sich wieder fokusierend, gab er den Anderen das Zeichen zum Angriff und murmelte schon seinen eigenen Windzauber. Der erste Pfeil surrte durch die Gegend und traf sein Ziel mitten in den Kopf – der arme Kerl hatte es nicht einmal kommen sehen, ehe er schon leblos zu Boden fiel. Erschrocken wandten sich die anderen Soldaten zu ihrem toten Kameraden zu, ehe sie sofort in Kampfposition gingen und eine Gegenoffensive starteten. Bevor die ersten Axtkämpfer überhaupt in den Wald eindrangen, feuerte Robin seinen Windzauber gegen sie, dabei einen am Arm treffend. Schreiend fiel der Kämpfer zu Boden, sein Axtbeil fallend und sich den Arm haltend. Lange musste er aber den Schmerz nicht ertragen, da Tharja ihn mithilfe ihrer eigenen Magie ins Jenseits beförderte. Ihre eigenen Nahkämpfer hielten sich so lange zurück, bis die ersten Feinde endlich das erste Gestrüpp hinter sich gelassen haben. Sie wussten gar nicht, was sie angegriffen hatte, als Lon'zu auch schon seine meisterliche Schwertkunst zur Schau stellte und gleich zwei Männer tötete. Gaius, der schon seine Wurfmesser geworfen hatte, schlitzte einem Gegner gerade die Kehle durch, musste sich aber sogleich unter einem Angriff hinwegducken, um nicht einen Kopf kürzer zu werden. Den weiteren Verlauf konnte Robin nicht mehr mitansehen, da er sich wieder auf einen weiteren Zauber konzentrierte und sich dazu entschloss, eine Soldatin weiter rechts auszuschalten. Er entfesselte zwar seinen Zauber, aber sie hatte sich noch rechtzeitig hinter einem Baum in Sicherheit bringen können, um dem Windschnitt zu entgehen. Sofort begann er, die Zauberformel wieder aufzusagen, dabei die Soldatin im Auge behaltend, die sich nun einen Kampf mit Severa lieferte. „Achtung!“, rief Robin der Söldnerin zu und diese sprang zurück, als Robin wiederholt seinen Zauber auf Severa's Widersacherin abfeuerte, aber nur ihr Bein streifte. Er unterdrückte einen Fluch und wollte es noch einmal versuchen, als er einen Schrei weiter vorne vernahm. Sein Kopf schnappte sofort zur Seite und er sah bereits, was passiert war – während Lon'zu versuchte, einen Axtkämpfer in Schach zu halten, hielt sich Gregor stöhnend die Seite. Alamiert dadurch rief Robin: „Lissa, wir brauchen dich!“ „Bin schon dabei!“, kam prompt die Antwort und aus den Augenwinkeln sah er noch wie ein Donnerzauber einen weiteren Soldaten zu Fall brachte, ehe die Blondine mit dem Heilstab bewaffnet zu Gregor eilte. Yarne stellte derweil sicher, dass niemand der Heilerin zu nahe kam und als es einer versuchte, bekam er einen Tritt gegen die Brust, was ihn einige Meter nach hinten schleuderte. Kurz zuckte Robin bei dem Anblick zusammen – es würde ihn nicht wundern, wenn seine Lunge jetzt zerquetscht wäre, so kräftig, wie die Tritte der Taguel waren... „Ehehehehe, soviel Blut~! Das ist echt schön!“, lachte Henry nicht unweit von seiner Position aus, als er den nächsten Soldaten mit seiner Dunkelmagie in den ewigen Schlaf versetzte. Diese Art der Magie war zweifelsohne mächtig, aber Robin zog schlussendlich doch die Anima-Magie vor – ihm war Dunkelmagie manchmal einfach nicht geheuer. Dank ihres Überraschungsangriffes hatte ihre eigene Truppe schnell die Oberhand in diesem Kampf. Sie mochten zwar in der Unterzahl sein, aber da sie den Wald für ihren eigenen Vorteil nutzten – ihre Augen hatten sich schließlich schon an die dunklen Lichtverhältnisse des Waldes gewöhnt – fielen ihre Gegner schon fast wie die Fliegen. Gregor war inzwischen auch schon wieder geheilt und beteiligte sich am Kampf, mit Yarne ein Team bildend. Es sah ziemlich gut für sie aus und wenn sie bald fertig sein würden, könnten sie vielleicht zu einem der anderen Teams zustoßen und ihnen aushelfen. „Robin!“, wurde der Taktiker plötzlich angesprochen und dieser blickte in die Richtung, aus der er die Stimme vernommen hatte – es war Virion, der inzwischen vom Baum runtergekommen war. „Was?“ „Hinter uns im Wald – da kommen mehr!“ „Wie bitte?!“, entfuhr es dem Weißschopf, der sofort in den Wald hineinspähte und die auf sie zukommenden Fußsoldaten sah. Waren das etwa die Verfolger, die Tharja und Noire erwähnt hatten? „Verdammt nochmal! Achtung, wir haben hinter uns ebenfalls Feinde! Severa, Gaius, kommt schnell her!“, bellte der Stratege und zog nun sein Schwert. Allgemein zog er zwar die Magie vor, da er so einen besseren Überblick über das Kampffeld haben konnte, aber bis die Zwei bei ihnen hinten ankamen, musste er solange sie in Schach halten. Unterstützt wurde er von Tharja und Virion, die sogleich die Neuankömmlinge unter Beschuss nahmen. Ein Myrmidone ging zwar dank eines Pfeiles in seiner Brust röchelnd zu Boden, aber eine Lanzenkämpferin hatte da mehr Glück. Innerlich fluchend, ging Robin in eine defensive Haltung – er musste erst einmal die Reichweite zwischen ihm und seiner Widersacherin verkürzen, ehe er zustoßen konnte. Verdammt, niemand von ihnen hatte eine Axt – Gregor konnte zwar mit einer kämpfen, aber er hatte nur sein Schwert mitgebracht, da sie nicht damit gerechnet haben, dass ein Teil der anderen Division sie attackieren würde. Wenigstens hatten sie viele Magiebenutzer und Schützen, ansonsten wäre ihre Situation weitaus schlechter. Robin wich zur Seite aus, als die Soldatin versuchte, ihn mit ihrer Lanze zu erstechen, aber sie zog die Lanze auch schnell wieder zurück und hatte einen kleinen Schild erhoben, um sich zu schützen. In diesem Bruchteil einer Sekunde wusste Robin sogleich, dass ein Angriff jetzt denkbar schlecht wäre, also ging er auf Abstand. Sein Gegenüber ließ nicht auf sich warten und setzte erneut zu einem Angriff an, diesmal auf seine Beine ziehend. Er sprang erneut zurück, sprintete aber dann sofort auf sie zu und führte einen Hieb aus. Dieser wurde aber vom Schild pariert und Robin musste gleich mit seinem eigenen Schwert die Lanze parieren, die seine Seite als Ziel hatte. Er schlug die Waffe mit all seiner Kraft von sich weg und setzte dieses Mal zu einem Stich an, als etwas unvorhergesehenes geschah – er bekam den Schild der Anderen mitten ins Gesicht. Überrascht von dem plötzlichem Schmerz im Gesicht stolperte der Weißschopf zurück und hielt sich kurz desorientiert jenes. Trotz seiner temporären Konfusion wusste er, dass er schnell auf Abstand gehen musste und das tat er auch. Als er wieder die Hand vom Gesicht nahm, sah er noch wie die Lanzenkämpferin von Severa ihr Schwert in den Magen gerammt bekommen hatte, ehe sie röchelnd zu Boden ging und ihren letzten Atem aushauchte. „Also wirklich, Robin, du musst aufpassen! Ich kann dich doch nicht ständig retten!“, meckerte Severa und parierte auch schon den nächsten Schlag eines anderen Soldaten. Trotz der Situation konnte sich Robin ein Grinsen nicht verkneifen und erwiderte: „Tut mir leid, ich werde jetzt besser aufpass-“ Der Stratege wurde je unterbrochen, als er plötzlich etwas in seiner Schulter spürte. Seine Augen wanderten zu jener Stelle und er bemerkte sogleich den Pfeil, der in seiner Schulter steckte. Für einen Moment fühlte es sich taub an, ehe der Schmerz plötzlich einsetzte und er stöhnend sich die Stelle hielt. Er begann zu torkeln, ehe er über irgendetwas stolperte – ob es ein Stein oder seine eigenen Füße waren, wusste er nicht – und zu Boden fiel. Er hörte noch irgendjemanden seinen Namen schreien, aber er konnte die Stimme niemanden wirklich zuordnen. Verdammt, warum hatte er diesen vermaladeiten Schützen nicht gesehen? „Mist, das ist nicht gut...“, dachte der junge Mann, der versuchte, nicht vor Schmerzen ohnmächtig zu werden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er, seine zusammengekniffenen Augen zu öffnen, aber selbst als er dies schaffte, war seine Sicht nicht gerade die Beste. Die Kampfgeräusche und Rufe halfen ihm auch nicht viel, sondern brachten ihm eher noch Kopfschmerzen. Das sah nicht gut für ihn aus. Auf einmal spürte er aber wie jemand ihn hochhievte und wegtrug. Robin stöhnte auf und hielt sich seine Wunde nur noch fester. Er spürte wie das warme Blut aus der Wunde herausströmte, wobei es deutlich schlimmer wäre, wenn der Pfeil nicht mehr drinenn stecken würde – das hieß aber nicht, dass es unbedingt ein tolles Gefühl war, so etwas im Körper stecken zu haben... „Halt bloß durch, Schlawiner! Ich erlaube es dir nicht, jetzt abzukratzen!“, hörte er jemanden sagen und durch den Spitznamen wusste er auch, wer ihn da eigentlich wegtrug. „Ich... agh... versuch's, Gaius“, murmelte Robin und knirschte die Zähne zusammen. Mit jeder vergangenen Sekunde wurde es schwerer, sein Bewusstsein nicht zu verlieren. Gott, er hasste gegnerische Pfeile, die sein Ziel fanden – wobei er sich wohl dennoch glücklich schätzen sollte, dass es die Schulter war, anstatt sein Herz. Robin spürte wie er auf den Boden gelegt wurde und sich jemand neben ihm hinkniete. Sein Atem ging raspelnd und ihm wurde schwindelig, aber es wurde gleich noch schlimmer, als ihm irgendjemand den verdammten Pfeil aus der Schulter rausriss. Ihm entfuhr ein Schrei, aber in diesem Moment spürte er auch wie eine wohlige Wärme sich in seinem Körper ausbreitete. Schon oft genug hatte er dieses Gefühl miterlebt und wusste, dass sich Lissa nun um seine Wunde kümmerte. Das war ja alles schön und gut, aber der plötzliche Schmerz war so überwältigend, dass es Robin schlussendlich schwarz vor Augen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)