The dream of Sandera von Tallianea ================================================================================ Kapitel 15: ------------ 15.Kapitel: Sie erreichten die Hütte noch bevor die Sonne unterging. Und da stellte sich ihnen schon ein neues Problem. In der Hütte gab es nur ein etwas Größeres und drei normale Betten. „Ich würde sagen, ihr drei nehmt das Große zusammen. Ihr passt da schon rein.“ war für Furin die Aufteilung gleich klar. Aber Kit warf ihre Sachen auf eines der normalen Betten. „Das würde wohl schief gehen. Ich brauch nämlich sehr viel Platz.“ verkündete sie. „Und Mira. Du hast doch mal gesagt, dass du immer so schlecht schläfst, wenn jemand direkt neben dir liegt.“ erinnerte sich Kit auch noch und schob Mira mit einem Augenzwinkern zum nächsten normalen Bett. „Na ganz toll. Auch das noch. Das soll dann wohl heißen, dass wir das Große zusammen nehmen sollen?“ hakte Furin nach. „Also für mich ist das nichts.“ äußerte Achero, warf seine Sachen in eine Ecke und packte seine Decken aus. „Da mach ich’s mir lieber hier gemütlich.“ „Na dann geht es ja.“ seufzte Furin und wollte schon zum großen Bett gehen, wo Caleb schon seine Sachen verstaute. „Hei! Ich hab da ne prima Idee!“ brach Kit auf einmal hervor und zog Furin wieder zurück. Dafür schnappte sie sich Katsu und schob sie zu Caleb. Dabei stolperte diese und wäre wohl hingefallen, hätte er sie nicht aufgefangen. „Durch die Reise haben die beiden so wenig Zeit füreinander. Das ist doch eine gute Gelegenheit damit sie sich endlich etwas näher kommen können!“ verkündete Kit stolz auf ihre Idee. Katsu und Caleb wurden beide ziemlich rot, Mira musste sich das Lachen verkneifen und auch Achero musste lächeln. Furin lächelte zwar auch unwillkürlich, seufzte dann allerdings und wand sich dem letzten freien Bett zu. Doch was war das? Auf dem Bett lag Shadow! Der Wolf war auf das Bett gesprungen und sah Furin jetzt mit einem Blick an, der unmissverständlich klarmachte, dass er nicht so schnell wieder verschwinden würde. „Na ganz toll. Kneift mich mal einer? Ich glaub ich träume!“ murmelte er resigniert. Kit ergriff die Gelegenheit natürlich sofort und zwickte Furin mit aller Kraft in den Arm. Dieser zog ihn allerdings ziemlich schnell wieder weg. „Musst du alles Wörtlich nehmen?“ fuhr er Kit an und rieb sich den Arm, denn sie hatte ganze Arbeit geleistet. Sie richteten ihre Betten, machten das Abendessen und saßen dann noch etwas zusammen und redeten. Da Shadow anscheinend genau wusste, wenn jemand dem Falken etwas tun wollte, beschützte er diesen immer im richtigen Moment, so dass sie es aufgaben und den Falken in die Gruppe aufnahmen. Dann wurde es Zeit schlafen zu gehen. Die Mädchen schickten die anderen Drei raus als sie sich umzogen und diese gehorchten vorsichtshalber sofort. Kurze Zeit später durften sie auch schon wieder in die Hütte kommen und sich auch umziehen. Als sie dann alle fertig waren bemerkte Kit einen ziemlich roten Flecken an Furins Arm, welcher ohne Oberteil dasaß. „War ich das etwa?“ wollte sie sicherheitshalber wissen. „Wer denn sonst.“ blaffte Furin sie daraufhin an. „Tut mir leid. Tut es noch sehr weh?“ hakte sie mit entschuldigendem Blick nach. „Geht schon.“ antwortete Furin nur, aber Kit hatte schon einen Lappen in kaltem Wasser nass gemacht und legte ihn Furin vorsichtig auf die gerötete Stelle. „Du kannst ja anscheinend doch ganz nett sein, wenn du willst.“ stellte Furin grinsend fest. Daraufhin wurde Kit etwas rot und drehte sich schnell um. „Bilde dir ja nichts darauf ein!“ warnte sie ihn und ging in ihr Bett. Achero löschte noch das Licht und alle schliefen langsam ein. Aber der Schein täuschte. Caleb konnte einfach nicht einschlafen. Er drehte sich immer wieder von einer Seite auf die andere und weckte dabei versehentlich Katsu wieder auf. Sie drehte sich zu ihm um und stützte sich auf ihre Ellenbogen auf. Beide hatten sich ziemlich an die Bettkanten zurückgezogen um zu schlafen. Katsu tastete jetzt nach Caleb und fand seinen Arm, auf dem sie ihre Hand ruhen ließ. „Was ist denn los?“ flüsterte sie ihm zu, um die anderen nicht zu wecken. „Nichts. Schlaf ruhig weiter!“ versicherte er ihr. „Erzähl mir doch nichts. Du hast doch etwas!“ ließ Katsu allerdings nicht locker und rutschte etwas weiter auf Caleb zu, um sich mit ihm unterhalten zu können. „Mir gehen nur so viele Gedanken im Kopf rum.“ erklärte er ihr. „Was denn für Gedanken?“ wollte sie jetzt natürlich wissen. „Alles mögliche. Zum Beispiel wie ich euch sicher über die Berge bekomm.“ dabei strich er ihr zärtlich über die Wange. „Das schaffst du schon!“ versicherte Katsu ihm und genoss seine Berührung. „Na, wenn du das sagst.“ gab er lächelnd nach und zog sie zu sich. „Du solltest jetzt aber wirklich schlafen.“ meinte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du aber auch!“ entgegnete sie und kuschelte sich glücklich an ihn. Alle anfängliche Scheu war vergessen und er legte seine Arme um sie und hielt sie fest. Alle Gedanken waren wie weg geblasen und so aneinander gekuschelt schliefen die Beiden jetzt auch ziemlich schnell ein. „Schau dir die mal an!“ „Was? Wen meinst du denn?“ „Die beiden hier! Sehen die nicht süß aus?“ „Ja du hast Recht! Sie passen wirklich gut zueinander!“ „Was macht ihr zwei denn da?“ „Ach nichts! Wir schauen nur!“ „Seid leise! Ihr weckt sie noch auf!“ „Ach so schnell wachen sie schon nicht auf!“ „Was gibt es denn hier so interessantes zu sehen, dass ihr drei da herumsteht?“ „Die beiden. Das sieht einfach zu süß aus!“ „Oh man. Wie interessant!“ „Ach komm schon, jetzt sei nicht so.“ „Ich bin dann draußen.“ „Au! Was soll denn das?“ In diesem Moment hatte Kit ein Kissen genau ins Gesicht bekommen, war gestolpert und unsanft auf dem harten Boden gelandet. „Kommt davon, wenn man andere heimlich beobachtet!“ erklärte ihr Katsu. Sie war durch die Stimmen der anderen wach geworden und saß jetzt im Bett. „Na und? Was ist denn so schlimm daran? Ihr beide habt einfach so niedlich ausgesehen!“ empörte sich Kit und wurde schon vom nächsten Kissen getroffen. „Du hattest das alles schon gestern geplant, stimmts?“ äußerte Katsu ihren Verdacht. „Also, ich würde sagen das hat sie!“ war auch Furin dieser Ansicht. „Na und? Ist das so schlimm? Und wie ich gestern gesagt hab! Sie sind sich ja wirklich näher gekommen oder?“ verteidigte sich Kit. Da wurde Katsu rot. „Ja stimmt schon….Trotzdem war es mies von dir!“ „Na und?“ gab Kit nur zurück und drehte sich schmollend um. Bei diesem Anblick musste Caleb, der diesem Streit nur stumm zugesehen hatte, anfangen zu lachen. Und auch die anderen drei stimmten mit ein. Nur Kit saß immer noch schmollend da. „Ach komm schon Kit. Es war ja auch lieb von dir gemeint.“ versuchte Mira sie wieder aufzumuntern und setzte sich neben ihr in die Hocke. „Der Gedanke ist es doch der zählt!“ Da kam auch Shadow zu Kit und stupste sie mit seiner Schnauze an. „Siehst du. Sogar Shadow will dich aufheitern!“ interpretierte Katsu sein Verhalten. „Ist ja schon gut.“ meinte Kit darauf, grinste, schnappte sich ein Kissen und warf es zu Katsu zurück, verfehlte sie aber knapp. „Daneben!“ rief diese und warf ihrerseits auch wieder ein Kissen. Dieses Mal traf sie allerdings Mira. „Hey! Du solltest mal zielen lernen!“ schlug sie vor und warf das Kissen zurück. Sie traf Katsu zumindest am Arm. „Los auf sie!“ schrie Kit und stürzte sich zu Katsu und Caleb ins Bett. Auch Mira folgte ihr, sprang allerdings etwas zu weit, so dass sie wohl auf der anderen Seite wieder heraus gefallen wäre, hätte Caleb sie nicht gehalten. Er zog sie wieder zurück, flüchtete dann aber so schnell er konnte aus dem Bett. „Ihr seid ja gemeingefährlich!“ bemerkte er. „Och. So schlimm sind wir doch gar nicht!“ beteuerten die Drei gleichzeitig. „Lassen wir das. Wir sollten uns lieber fertig machen und weiter gehen. Wir haben noch eine ziemliche Strecke vor uns!“ warf Furin mit einem Blick aus der offenen Tür ein. Daraufhin zogen sich alle um, frühstückten und machten ihre Einhörner fertig. Wenig später waren sie dann auch schon auf dem Weg weiter Richtung Berggipfel. Gegen Mittag legten sie eine kurze Rast an einem Gebirgsbach ein. „Wie lang brauchen wir ungefähr noch bis hoch?“ wollte Kit, der es schon jetzt zu viel wurde, wissen. „Also, wenn wir so gut weiter kommen wie bisher und nichts Unvorhergesehenes passiert, könnten wir morgen irgendwann oben am Pass ankommen.“ schätzte Furin, mit einem Blick nach oben. „Was? So lange noch? Na danke.“ seufzte Kit. „Wir haben ja gesagt, es wird ziemlich anstrengend und gefährlich! Aber ihr wolltet ja nicht hören!“ erinnerte Furin die Mädchen. „Wenn es euch zu viel wird könntet ihr jetzt noch umdrehen. Bei den gegebenen Bedingungen schafft ihr es sicher nach unten bis es dunkel wird. Und morgen könntet ihr nach Areadia zurück und dort warten. Die Einhörner würden den Weg schon finden.“ schlug Caleb vor, erntete dafür aber nur verächtliche Blicke. „Du glaubst doch nicht etwa wirklich, dass wir gleich aufgeben, wenn es mal etwas schwieriger wird?“ hakte Katsu beleidigt nach. „Nein, nein! Ganz und gar nicht! Ich dachte nur…“ aber Caleb konnte den Satz nicht beenden. Katsus vorwurfsvoller Blick hatte ihn zum schweigen gebracht. Alles was er jetzt hätte sagen können wäre nur auf genau das hinausgelaufen, was man ihm vorwarf, und so zog er es vor, sich schweigend irgendeinem Riemen an seinem Sattel zuzuwenden und diesen aufs genaueste zu überprüfen, auch wenn das ziemlich sinnlos war, da sie alle Sättel in Areadia überprüft und für die Bergtour fit gemacht hatten. „Also wirklich! Gerade mal zwei Wochen sind es jetzt und ihr fangt schon an zu streiten!“ verkündete Kit jetzt wieder etwas besser gelaunt, da sie sich etwas zu essen geholt hatte und somit ihr Magen ruhe gab. „Stimmt. Aber dass der große Kommandant vor einem sechzehnjährigen Mädchen husch hätte ich auch nicht gedacht!“ fügte Mira hinzu und alle fingen an zu lachen. „Ja, ja. Aber was soll ich schon machen? Ihr drei seid einfach zu unberechenbar!“ versuchte Caleb sich zu verteidigen. Die Gruppe aß noch einige Bissen und dann ging es auch schon weiter. Sie gingen die verschiedensten Wege endlang und die Umgebung um sie herum wurde immer trostloser. Es wurde immer schwieriger, umso höher sie kamen und nachmittags mussten sie dann endgültig absteigen und ihre Einhörner führen, denn die Wege wurden teilweiße ziemlich schmal, steil oder es lag zu viel Geröll auf ihnen. Aber trotz allem kamen sie gut voran und es geschah auch weiter nichts Aufregendes. Sie übernachteten auf einer kleinen, natürlichen Felsplattform die sich wohl im Laufe der Jahre durch die Witterung gebildet hatte. Allerdings hatten sie nicht sehr viel Platz und mussten näher zusammenrücken als ihnen lieb war, da sie sonst zu nahe an den Abgrund der Plattform gekommen wären. Zumindest vier von ihnen war es definitiv zu eng. Caleb und Katsu hatten ihre kleine Auseinandersetzung von Mittag schon wieder vergessen und schliefen, wie schon in der vergangenen Nacht, eng aneinander gekuschelt an der Felswand, die dem Abgrund gegenüber lag. Es war keine sehr gemütliche Nacht und so wachten alle am nächsten Morgen mit schmerzenden Gliedern auf. Aber es half alles nichts und auch Kits Jammern machte die Sache nicht besser, sie mussten weiter. Also rappelte die Gruppe sich hoch und die Sechs machten sich wieder auf den Weg. Gegen Mittag erreichten sie endlich den höchsten Punkt des Passes. „Da sind wir. Von jetzt an geht es wieder bergab.“ verkündete Furin. „Na endlich! Diese Kletterei geht mir mittlerweile ziemlich auf den Wecker!“ entgegnete Kit und ließ sich auf einem Felsen nieder. „Wir haben euch ja noch angeboten wieder umzukehren. Aber ihr wolltet ja nicht!“ fing Furin mal wieder mit seinen Sticheleien an, wurde aber nur ignoriert. „Können wir eine Pause machen?“ erkundigte sich Mira und ließ sich neben Kit auf dem Boden nieder. „Mir ist so heiß!!!“ „Das ist kein Wunder. Um diese Jahreszeit gegen Mittag auf einem Berg ist es nun mal ziemlich warm.“ erklärte Furin, was allerdings ziemlich überflüssig war. „Ich würde vorschlagen, wir gehen noch das letzte Stück über den Pass. Dann sind wir auf der Nordseite des Berges und somit auf der sonnen abgewandten Seite.“ schlug Achero vor. „Oder wollt ihr hier in der Sonne schmoren?“ natürlich wollten sie das nicht und gingen ohne Murren noch fast eine halbe Stunde bis sie einen geeigneten Platz gefunden hatten. „Ich schau mir mal etwas die Aussicht an!“ verkündete Kit, nachdem sie alle gegessen und sich ausgeruht hatten. „Ich komm auch mit!“ meinte Katsu und stand auf. „Seid aber vorsichtig! Da geht es ziemlich steil runter!“ warnte Caleb die beiden noch und ließ sie nicht aus den Augen. „Und was ist mit dir? Willst du nicht auch mal schauen?“ erkundigte sich Achero bei Mira. „Nein. Nicht unbedingt. Ist mir zu hoch!“ winkte diese ab. Da erschallte auch schon ein Schrei aus Richtung der anderen Beiden. Caleb, der sich nur kurz abgewendet hatte, sprang erschrocken auf und lief als erster zu ihnen, dicht gefolgt von Furin. Schon von weitem sahen sie das Unglück. Kit war zu nahe an den Rand gegangen und abgestürzt! Katsu hatte sich hingekniet und sah über den Rand in die Tiefe hinunter. Caleb legte sich ebenfalls auf den Bauch als er runter sah, um nicht selbst noch das Gleichgewicht zu verlieren. Kit hing nur wenige Meter unter ihm an der Felswand. Sie hatte es tatsächlich geschafft ihren Sturz selbst abzufangen. Das aber auch erst einen knappen halben Meter bevor ein Felsvorsprung diesen Job übernommen hätte. „Kit! Ist mit dir alles in Ordnung?“ rief Caleb nach unten. „Ja, es geht schon.“ rief Kit undeutlich zurück. „Keine Sorge, wir holen dich da wieder hoch!“ versprach Furin, der sich, ziemlich wagemutig, im Stehen vornüber gebeugt hatte, um etwas zu sehen. „Pass aber auf, dass wir dich nicht auch noch hoch holen müssen, so wie du da stehst.“ meinte Achero, der erst noch ein Seil geholt hatte, bevor er auch zum Abhang gekommen war. „Ja, ja. Lass du mal deine Späße!“ entgegnete Furin und nahm Achero so schwungvoll das Seil aus der Hand, dass er wirklich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. „Wieso Spaß? Das war ernst gemeint.“ Caleb stand mit einem Seufzen auf. „Einer muss runter und sie holen. Alleine kommt sie da wohl nicht hoch.“ unterbrach er das Gespräch. „War ja irgendwie klar. Ich geh schon.“ meinte Furin und fing an, sich das Seil umzubinden. Als er damit fertig war nahm Caleb das andere Ende, legte es sich um die Hüfte, damit er es besser halten konnte und stellte sich mit den Füßen gegen einen Felsen. Achero nahm den Rest des Seils und suchte sich auch einen sicheren Stand, um Caleb zu unterstützen und als Sicherheit, falls dessen Kräfte versagten. Als alle fertig waren schwang Furin sich über den Rand und begann zu Kit, die mittlerweile auf den Vorsprung unter sich geklettert war, abzusteigen. Es dauerte nicht lange bis er bei ihr war und sich auch auf den Vorsprung stellte. Er knotete das Seil wieder auf und band es Kit um. Vorher hatte er in das Seil noch eine Schlaufe geknotet an der er sich festhielt. Furin gab Katsu ein Zeichen und diese gab es an die anderen beiden Jungs weiter. Furin suchte sich als erstes einen Halt und verließ den Felssims. Er machte eine auffordernde Geste und Kit folgte ihm zögerlich. So kletterten sie nebeneinander wieder nach oben, wobei Furin Kit immer wieder half einen Halt zu finden. Trotzdem wäre diese fast ein zweites mal gestürzt. Es dauerte eine ganze Weile bis sie oben ankamen und sich mit Hilfe der anderen über den Rand zogen. Kit blieb erst einmal erschöpft liegen. Ihr saß der Schrecken noch ganz schön in den Gliedern. Auch die anderen mussten erst einmal tief durchatmen. Nach einigen Augenblicken, die allen wie eine keine Ewigkeit vorkamen, fing Furin an Kit anzubrüllen. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Wir haben euch noch gesagt ihr müsst vorsichtig sein! Aber nein! Du musst dich ja mal wieder in Gefahr bringen. Was wäre, wenn du dich ernsthaft verletzt hättest? Oder wenn du abgestürzt wärst?“ „Es … es tut mir leid. Wirklich! Ich … Ich wollte doch nur …“ aber weiter kam Kit nicht. Irgendetwas schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte nicht weiterreden. „Es tut dir leid? Na toll. Jetzt sagst du es tut dir leid und das nächste Mal hängst du wieder an einer Klippe! Aber da kannst du dann meinetwegen hängen bleiben!“ fing Furin wieder an zu schreien. „Jetzt reicht es aber!“ ging Katsu dazwischen. Sie nahm Kit, die sich aufgesetzt hatte und der jetzt die Tränen über die Wangen liefen, in den Arm und funkelte Furin böse an. „Lass sie sich doch erst mal von diesem Schock erholen! Und anschreien brauchst du sie auch nicht gleich! So etwas kann man auch ruhig sagen!“ fuhr sie ihn an. Daraufhin stand Furin ohne ein weiteres Wort auf und ging zurück zu den Einhörnern. Er band Satan los, schwang sich in den Sattel und ritt den Weg entlang los. Die anderen vier gingen zu Mira zurück die sie schon ungeduldig erwartete und erst einmal Kit um den Hals viel. Sie war nicht wirklich schwindelfrei, weshalb sie zwar auch ein paar Schritte gelaufen, aber in einigem Abstand wieder stehen geblieben war. Sie setzten sich erst einmal wieder und Caleb versorgte Kits Schürfwunden, die sie sich zugezogen hatte. „Das dürfte bald wieder verheilt sein.“ meinte er als alle Wunden versorgt waren. „Danke“ murmelte Kit und sah in die Richtung in die Furin verschwunden war. „Ob wir mal schauen sollten, wo er ist? Irgendwie mach ich mir Sorgen um ihn.“ meinte sie. „Du machst dir um den Sorgen?“ fragte Katsu ungläubig. „Der soll doch bleiben, wo der Pfeffer wächst!“ „Keine Sorge. Der sitzt wahrscheinlich hinter ein, zwei Biegungen und wartet schon auf uns.“ versicherte Caleb den Beiden. „Und es tut ihm sicher leid dich angeschrieen zu haben. Er hat sich einfach Sorgen gemacht und das ist seine Art es zu zeigen.“ Die Fünf machten sich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg. Caleb behielt Recht, denn schon nach der nächsten Biegung sahen sie Furin auf einem großen Stein sitzen. Er starrte nur auf den Boden und rührte sich auch nicht, als die anderen sich näherten. „Na los, jetzt steig endlich auf, damit wir weiter kommen!“ forderte Caleb ihn auf, als sie bei Furin ankamen und dieser noch immer keine Anstalten machte sich zu bewegen. Da stand er auf und schwang sich ohne ein Wort in den Sattel. Der Rest des Tages verlief ereignislos. Am Abend hatten sie den größten Teil des Abstieges schon hinter sich gebracht. Das Land wurde flacher und grüner und sie fanden ziemlich rasch einen Ort zum übernachten. Die anderen hatten sich schlafen gelegt, nur Furin saß auf einem Felsen und hielt Wache. Nach einiger Zeit kam Kit von hinten auf ihn zu. Sie konnte nicht einschlafen. „Es tut mir leid.“ entschuldigte sie sich bei Furin als sie neben ihm ankam. Aber er reagierte wieder nicht, wie schon den ganzen Tag. „Verdammt, jetzt mach doch endlich mal den Mund auf! Das passt gar nicht zu dir!“ maulte sie ihn an. „Jetzt schrei nicht so. Du weckst noch die anderen auf.“ gab er seufzend zurück. „Und eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen, schließlich hab ich dich so angefahren.“ „Ist schon okay. Ich hätte ja wirklich besser aufpassen können.“ gab Kit etwas kleinlaut zu. „Stimmt allerdings.“ gab Furin wie immer zurück, allerdings mit einem anderen, nicht so spöttischem Ton als sonst. Was Kit zum grinsen brachte. „Na immerhin. Du musst allerdings noch etwas üben, bis du wieder so über mich spotten kannst wie sonst.“ zog sie ihn auf und auch er musste unwillkürlich anfangen zu grinsen. „Na geht doch!“ meinte Kit lächelnd und ließ sich neben ihm im Gras nieder. „Du solltest dich wieder hinlegen und schlafen.“ meinte Furin und sah sie an. „Ich kann nicht schlafen.“ entgegnete sie und legte sich ins Gras. Aber bald darauf schief sie doch ein. „Wenn sie will kann sie ja doch ganz süß sein.“ murmelte Furin mit einem Lächeln, holte eine Decke und breitete diese über Kit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)