Demon look and Angel Heart von Tallianea ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Kapitel 9 "Sie weiß es wirklich nicht!" fuhr eine kalte, schneidende Stimme durch die Gasse. Sie schien gleichzeitig von überall her zu kommen und doch nirgends zu entstehen. "Los! Zeig dich du Feigling!" forderte der Meister. Aber der Besitzer der Stimme schien darauf keine besondere Lust zu haben. "Wieso sollte ich?" "Weil die Kleine hier sonst nichts mehr zu lachen hat!" drohte der Meister und trat einen Schritt näher an Aya heran. Umso näher er ihr kam, desto unbehaglicher fühlte Aya sich. "Ach macht doch. Was will ich mit ihr?" fragte die Stimme gelangweilt. Aber das konnte derjenige doch nicht wirklich so meinen!? Sie hatte doch gar nichts mit der ganzen Sache zu tun! In Aya war schon langsam wieder die Hoffnung aufgestiegen, aber diese zerbrach jetzt mit einem Schlag. Wer auch immer dort war, würde sie anscheinend wirklich einfach ihrem Schicksal überlassen. Wieso sollte er ihr auch helfen? Aya musste sich wohl oder übel damit abfinden. "Wie du willst. Dann verabschiede dich mal von ihr." grinsend trat der Meister vor sie. Er war kaum einen halben Meter von ihr entfernt. "Verabschiede dich von dieser Welt!" flüsterte er und hob die Hand. Er würde sie wirklich töten! Wo war sie da nur wieder rein geraten? Seit sie hier her gezogen waren, hier in diese Stadt, geriet sie dauernd in Schwierigkeiten. In Erwartung dessen, was jetzt unweigerlich folgen würde, schloss Aya die Augen. Sie wollte es nicht sehen. Sie konnte es nicht sehen, aber irgendwie spürte sie, als ihr Gegenüber anfing den Schlag auszuführen. Sie spürte wie sich seine Faust ihr immer weiter näherte. Und dann hörte sie den Aufprall. Sie hörte wie die Faust ein Ziel fand. Aber es war nicht sie! Schnell öffnete sie die Augen wieder. Vor ihr stand ein Mann und hatte den Schlag abgefangen. Aber wer war er? Fast im selben Augenblick wirbelte ihr Beschützer zu ihr herum, verpasste dem Mann hinter ihr einen weiteren Schlag ins Gesicht, ergriff Aya am Arm und ehe sie wirklich wahrnahm was geschehen war stand sie mit ihm ein paar Schritte von den drei Männern entfernt. "Du konntest es also doch nicht lassen. Du musstest schon immer den Helden spielen!" spottete der Meister und ignorierte seinen Gehilfen, der sich jetzt vor Schmerzen am Boden krümmte. Der Schlag hatte sehr gut gesessen. "Verschwinde hier und nimm deine Leute mit! Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass du hier nie wieder aufkreuzen sollst!" forderte der Fremde. Seine Stimme hatte wieder diesen eiskalten, schneidenden Ton angenommen. Trotzdem fühlte Aya sich bei ihm irgendwie sicher. Er hatte sich etwas vor sie gestellt um sie zu schützen. Aber sie hatte solche Angst, dass sie, ohne zu überlegen, nach seinem Arm griff und sich daran festklammerte. Im Nachhinein hätte sie nicht sagen können, wieso sie das getan hatte, aber in diesem Moment war ihr Denken von Angst beherrscht und sie sehnte sich nach Sicherheit. "Was denn, was denn? Wieso so unfreundlich? Wir wollen doch nur mit dir reden!" "Ihr kennt meine Antwort! Also verschwindet!" "Ach komm schon. Wieso stellst du dich nach so langer Zeit immer noch quer?" "Weil sich meine Ansicht nicht geändert hat! Ich werde da nicht mitmachen!" "Das ist schade. Wir hatten gehofft dich endlich bei uns begrüßen zu dürfen. Es würde dir sicher gefallen!" "Das glaub ich kaum." "Na wenn du partout nicht willst..." "Nein will ich nicht. Und lasst die Kleine da raus! Sie weiß nichts von alle dem hier. Sie gehört nicht dazu!" "Dafür scheint sie aber ganz schön an dir zu hängen!" "Ich sagte sie hat nichts damit zu tun! Also lass sie in Ruhe!" "Na da spielt sich einer ja ganz schön als Beschützer auf! Aber na schön. Ich habe heute auch noch andere Dinge zu erledigen, als einem kleinen Abtrünnigen hinterher zu laufen. Aber freu dich nicht zu früh! Wir sehen uns wieder, Dyest!" Seufzend drehte sich der Meister um. Anscheinend würde er es jetzt doch aufgeben. Aya hatte sich die ganze Zeit über an ihren Retter geklammert und zitterte noch immer am ganzen Körper. Aber zumindest wurde ihr denken langsam wieder klarer. Sie wollte schon erleichtert aufatmen, aber auf einmal wurde sie herumgewirbelt und landete an der Wand. Ohne dass sie es bemerkt hatte, war der dritte Mann, welcher sich bis jetzt immer zurück gehalten hatte, auf sie und ihren Retter zugestürmt. Sein Schlag ging allerdings ins Leere, da Dyest blitzschnell reagiert und Aya somit aus der unmittelbaren Gefahrenzone herausgebracht hatte. Sie sah erstaunt zu den beiden Männern, welche sich so schnell bewegten, dass man ihnen mit den Augen nur schwer folgen konnte. Genau so schnell wie dieser kleine Kampf angefangen hatte, war er auch schon wieder vorbei. Dyest traf seinen Gegner mitten in die Magengegend, woraufhin dieser keuchend zusammenbrach. "Mit dir alles okay?" wand er sich wieder Aya zu als wäre nichts weiter gewesen. "Ähm... ja. Danke." erwiderte sie mit zittriger Stimme. Jetzt, nachdem sich alles beruhigt hatte, wurde Aya neugierig, wem sie diese ganze Aufregung eigentlich zu verdanken hatte, und musterte Dyest. Er war ziemlich groß, dunkel gekleidet - wieso kam Aya das nur so bekannt vor - und trug einen schwarzen Mantel. Aber das Auffälligste an ihm waren seine längeren, silbrig-weißen Haare. Genaueres konnte sie bei dem spärlichen Licht der Straßenbeleuchtung nicht erkennen. "Du solltest wirklich mal besser auf dich aufpassen!" tadelte Dyest sie. Aber wieso sprach er sie so vertraut an? Er kam ihr zwar irgendwie bekannt vor, aber an die weißen Haare würde sie sich sicher erinnern. Nein! Sie hatte ihn sicher noch nie gesehen! Sie wollte ihn schon danach fragen, aber vielleicht würde sie es auch so heraus bekommen. "Ja, schon gut. Werd ich machen. Aber wo warst du eigentlich? Wieso hat das so lange gedauert?" wollte sie wissen, wobei sie versuchte, so zu klingen, als würde sie ihn wirklich kennen. Und anscheinend gelang es ihr auch. "Wieso sollte ich dir verraten wo ich war? Das ist schließlich meine Angelegenheit! Nicht deine." erwiderte er leicht unterkühlt. "Du solltest zurückgehen Deine Freunde werden schon nach dir suchen." versuchte er vom Thema abzulenken. Aber Aya war noch nicht fertig. "Die können noch etwas warten. Aber jetzt will ich erst einmal wissen, wieso diese Männer auf mich los sind! Ich hatte, verdammt noch mal, tierische Angst! Und das alles nur wegen diesem kleinen Schauspiel?" wollte sie wütend wissen. Es war Aya mittlerweile egal, wen sie anschrie. Hauptsache sie konnte sich abreagieren. Und Dyest kam ihr da genau richtig. "Hinter diesem 'Schauspiel' steckt dann doch etwas mehr. Aber erstens geht dich das eh nichts an und zweitens würdest du nur mit hinein gezogen werden." erklärte er kurz. Dagegen konnte sie wirklich nichts sagen, denn sie hatte keine Lust, den drei Männern noch einmal zu begegnen. Also grummelte sie nur etwas Unverständliches vor sich hin. Sie hatte genug von all dem und der Wunsch in ihr, nach hause, oder wenigstens zurück ins Zeus zu gehen, wurde immer stärker. "Soll ich dich zurück bringen oder findest du den Weg alleine?" unterbrach Dyest die zwischen ihnen entstandene Stille. "Kommen die auch wirklich nicht wieder und überfallen mich erneut?" stellte Aya eine Gegenfrage und sah dabei in Richtung der beiden KO gegangenen Männer. Aber schon wieder stimmte etwas nicht. Die Männer waren nicht mehr da! Aber wie konnten sie so schnell und vor allem unbemerkt verschwinden? Aya gab es auf, eine Antwort zu suchen, von Dyest würde sie sowieso keine bekommen und sie selbst konnte sich keinen Reim darauf machen. "Sie müssten dich eigentlich jetzt in Ruhe lassen, aber versprechen kann ich nichts." meinte Dyest und seufzte genervt. "Und was ist jetzt? Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!" fügte er drängend hinzu. "Geh ruhig und lass mich alleine, wenn du was Besseres zu tun hast! Den Weg find ich schon noch!" schnauzte Aya ihn an. Daraufhin sah er sie direkt an. Erst jetzt konnte Aya sein Gesicht zum ersten Mal richtig sehen. Auf den ersten Blick sah es eigentlich ganz gewöhnlich aus, aber als sie ihm in die Augen sah lief es ihr eiskalt den Rücken runter, denn diese waren Rot! Nicht blutunterlaufen wie bei einem betrunkenen, sondern richtig rot, als wäre das seine natürliche Augenfarbe. Mit jeder Sekunde, welche Aya endlos lange vorkamen, wurde ihr kälter. Es war nicht nur diese blutrote Farbe die sie erschreckte, sondern auch das, was sie darin lesen konnte. Sie sah Trauer, Verzweiflung und vor allem Hass, unendlichen Hass. Aber sie merkte auch, dass dieser Hass sich nicht gegen sie richtete sondern sehr viel tiefer ging. Dyest drehte sich ohne ein weiteres Wort um und lief los. Aya blickte ihm kurze verwirrt hinterher, bevor sie kapierte, dass er im Begriff war genau das zu tun, was sie ihm gesagt hatte. "Ach soll er doch!" murmelte sie und ging einen der anderen Wege, welcher sie zum Marktlatz und damit zurück zum Zeus bringen sollte, entlang. Auf diesem Weg würde sie zwar länger brauchen, aber das war ihr in dem Moment egal. Allerdings war sie diesen Weg erst einmal gegangen und das bei Tageslicht. So war sie sich nach einiger Zeit gar nicht mehr sicher, in welche Straße sie jetzt einbiegen musste um zurück zu kommen. Es gab auch keine eindeutigen Zeichen, nach welchen sie gehen konnte. "Oh man ich hasse es!" fluchte sie und beschloss lieber um zu drehen und den Weg zu nehmen, aus dem auch Dyest verschwunden war. Kurz nachdem sie den richtigen Weg gefunden hatte hörte sie Stimmen vor sich aus einer Seitengasse. Ihre Neugier gewann einmal mehr die Oberhand und so schlich sie langsam an der nächsten Hauswand entlang, bis sie vorsichtig um die Ecke spähen konnte. Nur wenige Schritte den Weg entlang standen zwei Männer. Den einen der beiden hatte sie noch nie gesehen, aber den anderen erkannte sie sofort. Sie hatte Dyest wieder gefunden! Ayas Neugier wurde immer größer und sie versuchte den beiden zu zuhören. Sie verstand nicht viel, aber anscheinend erzählte Dyest dem Anderen was gerade geschehen war. Aus der Art, wie die beiden miteinander sprachen schloss Aya, dass die Beiden so etwas wie Freunde waren. "Also geht es wohl bald los." folgerte der Fremde aus den Erzählungen und Dyest stimmte ihm durch ein knappes Nicken zu. Aber was würde beginnen? Schon hatte Aya ein neues Thema, über das sie nachdenken konnte. Vielleicht würde sie es aber auch noch herausfinden, wenn sie weiter zuhören konnte. "Wir sollten es den anderen mitteilen. Vielleicht wäre eine Versammlung mal wieder angebracht!" schlug der Fremde vor, stieß damit allerdings nur auf mäßige Begeisterung. "Wird wohl das Beste sein." stimmte Dyest doch noch zu, wenn auch widerstrebend. "Aber jetzt lass uns erst mal gehen und auf den Putz hauen! Dazu hatte ich schon länger keine Gelegenheit mehr!" wechselte der Fremde das Thema. Er war augenscheinlich einer dieser immer fröhlichen Kerle, die sich auch in den unmöglichsten Situationen nur vergnügen wollen, und damit das genaue Gegenteil von Dyest. "Na wenn's denn sein muss." meinte dieser und schien sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Aya stand noch immer an der Ecke und sah den beiden gespannt zu. Aber was hatte Dyest? Sie beugte sich noch ein klein wenig weiter nach vorne, um besser sehen zu können, und hielt den Atem an. Dort in der Gasse geschah etwas, was Aya nie für möglich gehalten hätte. Die Luft um Dyest fing an zu flimmern, als entstehe große Hitze, und wurde von einem unheimlichen Leuchten erfüllt. Aya traute ihren Augen kaum. Das Leuchten war nicht hell, wie es normal gewesen wäre, sondern dunkel, schon fast schwarz. Alles geschah in Sekundenbruchteilen, aber Aya kam jede Sekunde wie eine kleine Ewigkeit vor. Sie schnappte unwillkürlich nach Luft, denn irgendetwas geschah mit Dyest. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooo das wars mit diesem Kapi XD Ja, ja ich weiß, wie kann ich nur wieder an so einer Stelle aufhören? Aber das geht gaaanz einfach XP So beibt wenigstens die Spannung erhalten XD Aber glaubt mir. Ich hab lange nachgedacht wie ich das Kapitel enden lass. Naja ich hoffe es hat euch gefallen^^ Herzlichen Dank an Kiana , die diesmal gebetat hat^^ Bis zum nächsten mal. Eure Ilahja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)