Demon look and Angel Heart von Tallianea ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sooo meine Zweite FF hier auf Mexx^^ Ich hab ne FF über Dämonen gelesen und da hats mich gepackt und ich wollt auch über Dämonen schreiben XD Naja und das hier ist dabei herausgekommen. Zumindest mal der Anfang^^ Ich wünsche viel Spaß beim Lesen Eure Ilahja PS: Ach noch ein Dankeschön an Sunnivah die Beta-gelesen hat *knuddel* Kapitel 1 "Wach auf Schatz! Wir sind da." Amaya schlug langsam die Augen auf, schloss sie jedoch augenblicklich wieder, da die aufgehende Sonne sie blendete. Es dauerte noch eine Weile bis das 17jährige Mädchen sich aufraffen konnte und aus dem Auto stieg. Ihre Eltern hatten schon damit begonnen die Kartons aus dem Auto in das neue Haus zu bringen. Aber Amaya hatte es nicht eilig. Sie betrachtete zuerst einmal ihre Umgebung. Nach einigen wenigen Schritten war sie in dem kleinen Garten, der hinter dem Haus lag und ging zum Zaun. Dort bot sich ihr ein wunderbarer Anblick. Eine Wiese führte in eine Senke hinunter in der ein See lag, welcher im Licht der aufgehenden Sonne rot zu glühen schien. Um den See erstreckte sich ein Wald der von weiteren Wiesen durchzogen wurde. Und da, ziemlich versteckt zwischen den Bäumen, konnte man ein Haus erkennen. "Was ist denn das? Wieso steht da mitten im Wald ein Haus?" fragte sich Amaya, als sie es entdeckte. "Aya! Jetzt komm endlich und hilf uns ausladen!" rief ihr Vater vom Auto her zu ihr herüber. Da riss sie sich von dem Anblick los und ging gemächlich wieder zurück. Dort schnappte sie sich einen ihrer Kartons und betrat zum ersten Mal ihr neues Zuhause. Ihre Eltern hatten sich vor ungefähr einem halben Jahr dazu entschlossen sich endlich ein eigenes Haus zu kaufen und sich nach einigem hin und her für dieses entschieden. Der Ort war nicht sehr groß, bot auf seinem Marktplatz aber alles was man zum Leben brauchte, da die nächste Großstadt ein ganzes Stück entfernt lag. Ausschlaggebend für die Entscheidung war allerdings die Tatsache gewesen, dass Mr. Taoka hier auf Anhieb eine neue Stelle bekommen hatte. "Amaya, Schatz. Wir haben uns gedacht, dass du eines der Zimmer oben bekommst. Geh doch rauf. Dort kannst du dir eines der Zimmer aussuchen." schlug ihre Mutter, die hinter ihr das Haus betreten hatte, vor. Also ging Aya nach oben, stellte ihre Kiste neben der Treppe ab und sah sich die drei Zimmer, die es hier gab, genau an. Nach kurzem überlegen entschied sie sich für das Mittlere, welches schön geräumig war und gegenüber der Tür ein großes Fenster hatte. Die Wände waren einfach weiß gestrichen und von der ebenfalls weißen Decke hing eine altertümlich anmutende Lampe. "Also die wird auf alle fälle ausgetauscht!" beschloss Amaya und holte dann noch schnell ihre Kiste ins Zimmer. Als diese in einer Ecke verstaut war ging sie zum Fenster um zu überprüfen, was man von hier aus sehen konnte. Vor dem Fenster hingen noch alte, schon leicht graue Gardinen, welche sie schnell abnahm bevor sie das Fenster öffnete. Erst jetzt fiel ihr auf, dass man auch von hier aus den See und die Wälder sehen konnte. Auch das Haus war zu sehen und jetzt erkannte Aya, dass es die Größe eines kleinen Schlosses hatte. Nun war sie richtig zufrieden mit ihrem Zimmer und verlor sich in dem schönen Ausblick. "Siehst du, ich hatte recht damit, dass sie dieses Zimmer nehmen würde." drang nach kurzer Zeit eine Stimme durch die offene Tür. Mrs. Taoka stand im Türrahmen und lächelte Amaya entgegen, als diese sich umdrehte. "Ja, ja. Du hattest recht." keuchte ihr Vater, der gerade mit einer schweren Kiste die Treppe herauf kam. Da hörte man draußen ein schweres Auto vorfahren. "Ach, das müssen die Umzugsleute sein!" meinte Mrs. Taoka und verschwand nach unten. Aya folgte ihrer Mutter und als sie unten ankam, hatten die Männer schon begonnen das erste Teil aus dem Umzugswagen zu hieven. Es war kurz nach Mittag als alle Möbel in den jeweiligen Zimmern standen. Allerdings waren nur die wirklich großen und schweren Möbelstücke schon an den Plätzen, an denen sie voraussichtlich bleiben sollten. Alles andere stand irgendwo in den Ecken oder in der Mitte der Zimmer herum. Amaya stand mitten in ihrem Zimmer und überlegte wie sie es einrichten sollte. Letztendlich kam ihr Bett rechts neben das Fenster, der Kleiderschrank gegenüber dem Fußende des Bettes an die Wand, links neben und etwas unter das Fenster der Schreibtisch und daneben an die letzte Wand ihr großes Regal. Als Aya mit den Möbeln zufrieden war, machte sie sich daran ihre Kartons auszupacken und den Inhalt zu verräumen. Sie brauchte dafür nicht lange und so war es erst etwa drei Uhr als sie fertig war. "Soll ich noch etwas helfen?" fragte Amaya ihre Mutter, als diese nach ihr sah. "Im Moment kannst du nichts machen." lehnte Mrs. Taoka ab. "Ruh dich etwas aus, oder geh und schau dir die Stadt an." schlug sie vor und das tat Amaya auch. Sie packte ihre Tasche zusammen und zog los. Es war nicht weit bis zum Marktplatz, obwohl sie an den Rand der Stadt gezogen waren. Es gab nicht viele Geschäfte hier. Aya kam an einem Bäcker, einem Metzger und einem kleinen Supermarkt vorbei. Vor einem Kleidungsgeschäft hielt sie an und sah sich das Angebot vor dem Laden an, aber es gab nichts was ihr gefiel. Außerdem war sie vor zwei Tagen in ihrer alten Heimat ein letztes Mal, mit ihren Freunden, richtig Einkaufen gewesen. Der Gedanke an ihre Freunde, die sie zurücklassen musste, gab ihrer Freude über ihr neues Zuhause einen Dämpfer. Im nächsten Laden gab es CDs und nach einiger Zeit des Suchens hatte sie auch eine gefunden, die sie interessierte und die sie prompt kaufte. Weiter gab es nichts sehenswertes, also setzte sie sich in eine Eisdiele. Es war schon ziemlich warm für die Jahreszeit und die Leute kamen in Scharen um sich ein Eis zu kaufen. Es dauerte eine Weile bis die Bedienung kam und Aya sich etwas bestellen konnte. Dann nahm sie ihren Discman raus und hörte sich ihre neue CD an. "Entschuldige." wurde Amaya nach den ersten beiden Liedern angesprochen. Sie nahm die Kopfhörer ab und drehte sich zu der Person, die sie angesprochen hatte. Es war ein Mädchen in ihrem Alter. Diese setzte sich einfach auf einen freien Stuhl und musterte Aya. "Du bist neu hier, stimmts?" brachte sie es gleich auf den Punkt. "Ja, wir sind heute erst angekommen." stimmte Aya zu. "Ich gebe dir einen Tipp. Wenn du jemanden kennen lernen willst, komm heute Abend ins ,Zeus'." schlug das Mädchen vor und deutete auf eine Art Café. Es war wohl so etwas wie der Jugendtreff der Gegend. "Also überleg es dir!" fügte das Mädchen noch hinzu, stand dann auf und ging zu ihren Freundinnen. "Dad. Darf ich heute Abend weggehen?" überrumpelte Amaya ihren Vater als sie nach Hause kam. "Wo willst du denn hin?" wollte dieser erst einmal erstaunt wissen. "Ins ,Zeus'. Von außen sieht es aus wie ein Café. Ein Mädchen hat gemeint, wenn ich jemanden kennen lernen will, sollte ich da hingehen. Da treffen sich anscheinend viele in meinem Alter." erklärte Aya kurz. "Also, ich fände es ganz gut, wenn sie gleich ein paar Freunde finden würde." half ihr Mrs. Taoka, die wie zufällig gerade ins Wohnzimmer kam. "Ich weiß nicht" überlegte Mr. Taoka noch kurz. "Na gut. Aber nicht zu lange. Wir wissen nicht was hier nachts auf den Straßen los ist und du kennst dich hier auch noch nicht so gut aus." gab er bei Ayas bittendem Blick nach. "Ja, versprochen. Ich bleib nicht so lang. Ich will mich nur mal umschauen." versprach diese und ging in ihr Zimmer. Kapitel 2: ----------- Sooo hier schon gleich das zweite Kapitel. Nyooo Da mir mal wieder langweilig is lad ichs gleich noch hoch und nicht erst irgendwann^^ Dieses mal passiert etwas mehr als im ersten Kapi, das heißt... *trommelwirbel* es wird endlich spannend(er) =^-^= Wenn mans genau nimmt gehts jetzt eigentlich erst richtig los aber da sich das hier schlecht als Anfang macht... XD Nyo. Also wünsch euch viel Saß beim lesen^^ Eure Ilahja Kapitel 2 Nach dem Abendessen machte sie sich fertig und ging freudig wieder in die Stadt. Im ,Zeus' war jetzt schon einiges los und Aya musste sich an einigen Leuten im Eingangsbereich vorbeizwängen um überhaupt hinein zu kommen. Der Raum, in den sie kam, war wirklich wie ein Café eingerichtet und wurde anscheinend auch so genutzt. Über die hälfte der Tische waren schon besetzt, aber da gab es noch eine Tür durch die Musik und die verschiedensten bunten Lichter drangen. Die Tür führte zu einem großen, fast gänzlich leeren Raum. Hier waren nur ganz vereinzelte, tanzende Leute anzutreffen, aber später würde es hier sicher auch sehr voll werden. Aya ging wieder zurück um nach einem noch freien Tisch zu suchen, was sich als schwieriger gestaltete als gedacht. Nach etwas suchen, fand sie aber schließlich doch einen und setzte sich. Sie bestellte noch etwas zu Trinken und beobachtete die Leute die hier ein und ausgingen. Aber es sah nicht so aus, als würde es hier jemanden geben der mit einer "Neuen" reden wollte. Also wartete sie, da immer mehr Menschen in die Bar drängten. Von ihrem Platz aus konnte sie durch das Fenster sehen, dass sich draußen eine ziemliche Schlange gebildet hatte. Aya hätte nie gedacht, dass es in diesem kleinen Ort so viele junge Leute gab. Sie war ganz in Gedanken versunken, bis sie merkte, dass sich einfach jemand an ihren Tisch gesetzt hatte. Irgendwie machte ihr der Anblick des jungen Mannes Angst. Er hatte schwarze Haare und war zudem ganz schwarz angezogen. Aber am meisten erschreckten sie seine Augen. Auch diese waren Schwarz und wirkten einerseits bohrend, so als könnte er einem in die Seele schauen. Andererseits wirkte er aber auch Abwesend. Es sah fast so aus als würde er zwar alles was um ihn herum geschah sehen, aber nicht realisieren. Er zeigte keine Regung, egal was er erblickte. Da kam die Kellnerin zurück und riss Aya aus ihren Gedanken, indem sie ein Glas vor sie stellte. Sie hatte die ganze Zeit auf ihr Gegenüber gestarrt ohne es selbst zu bemerken. Er hatte sie allerdings komplett ignoriert. "Äh, Hallo." wollte Aya ein Gespräch mit ihm beginnen, wurde von ihm aber weiterhin ignoriert. "Hey du!" versuchte sie es erneut, allerdings wieder ohne Erfolg. "Also wirklich. Sich einfach zu jemandem an den Tisch setzen und dann taub stellen." empörte sich Amaya. Da endlich reagierte der junge Mann und sah sie an. "Willst du, dass ich verschwinde?" fragte er und Aya lief es eiskalt den Rücken hinunter. Es lag nicht daran, dass er es sagte oder wie er es sagte, denn er klang freundlich und sogar etwas entschuldigend. Es war wieder sein Blick. Er war so durchdringend und kalt, als hätte er keine Gefühle. "N... Nein, schon gut." nuschelte Aya eingeschüchtert und wandte ihren Blick ab. Sie konnte es einfach nicht ertragen, wie er sie ansah. Dabei war keinerlei Feindseeligkeit oder ähnliches in seinem Blick, sondern nur diese Kälte, diese Leere. So saßen die beiden noch einige Zeit da, bevor der junge Mann ohne ein weiteres Wort aufstand, an die Bar ging und sich etwas zu Trinken bestellte, da die Kellnerin aufgehört hatte zu bedienen. Er kam aber nicht, wie Amaya vermutet hatte, wieder an den Tisch, sondern lehnte sich einfach an eine Wand. "Komischer Typ." dachte sie sich, und beobachtete ihn noch eine ganze Weile. Eigentlich wollte sie das gar nicht und wand sich jedes mal schnell wieder ab. Jedoch ertappte sie sich ständig dabei wieder zu ihm hinüber zu schauen. "Wen haben wir denn da?" ertönte plötzlich eine Stimme neben Aya. Als sie sich umdrehte sah sie in das Gesicht eines Mädchens, welches sich zu ihr runtergebeugt hatte. Hinter ihr stand noch eine Gruppe von etwa sechs Personen, die allesamt schon etwas älter waren und die Jungs sahen nicht sehr freundlich aus. "Da weiß wohl jemand nicht, wo er gerade sitzt." vermutete das Mädchen. Aber Aya blickte sie nur verständnislos an. "Vielleicht sollten wir es ihr erklären!" schlug eine von den anderen vor und drängte an der Ersten vorbei. "Das hier ist unser Platz!" erklärte sie und kam Aya dabei so nahe, dass diese genau hätte erkennen können, wie viel Make-up ihr Gegenüber aufgetragen hatte. "Hier sitzt keiner außer uns." Da verstand Amaya auch wieso dieser Tisch noch leer gewesen war. "Da du anscheinend wirklich nicht wusstest, was du tust, verschonen wir dich heute ausnahmsweise. Aber beim nächsten Mal bist du einen Kopf kürzer!" versprach eine von ihnen und da Aya keinen Ärger wollte stand sie auf, nahm ihr Glas, entschuldigte sich und ging weg. "Hätte der Typ mich nicht warnen können? Der hat es doch sicher gewusst!" dachte sie sich und warf dem jungen Mann, der immer noch an der Wand lehnte, einen giftigen Blick zu. Um sich nicht weiter aufzuregen trank sie schnell ihr Glas aus, stellte es auf die Theke und ging in den zweiten Raum um zu tanzen. Mittlerweilen war es auch hier schon so voll geworden, dass Aya bald wieder die Lust verlor. Es war schon fast elf Uhr, also beschloss sie nach Hause zu gehen. Sie hatte ihrem Vater ja versprochen nicht zu spät zu kommen. Gerade als sie sie das Café verlies, stellte sich jemand vor Aya. Sie wollte an der Person vorbeigehen, wurde aber am Arm festgehalten. "Du willst doch wohl nicht schon gehen?" lallte eine tiefe Stimme in ihr Ohr Der Mann, der sie festhielt, hatte anscheinend schon etwas zu viel getrunken. "Doch, ich will schon gehen!" gab Aya bissig zurück. "Was dagegen?" "Ich dachte nur wir könnten uns etwas besser kennen lernen." meinte er und verstärkte seinen Griff noch. "Lassen sie mich los!" presste Aya mit zusammengebissenen Zähnen hervor, da ihr Arm langsam ziemlich zu schmerzen begann. "Wenn ich aber nicht will?" entgegnete dieser breit grinsend. Amaya versuchte sich zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Trotzdem zerrte sie weiter und plötzlich lies der Kerl los. Überrascht stolperte sie einen Schritt rückwärts und stieß gegen jemanden. Zu ihrem Unglück jedoch war dieser ein Freund des ersten Mannes und hielt sie jetzt wiederum fest. Er schob sie vor sich her um die nächste Ecke um nicht mehr von anderen Leuten gesehen zu werden. "Und was willst du jetzt tun?" fragte der erste Kerl sie höhnisch. Aya trieb es vor Wut und Schmerzen die Tränen in die Augen, denn der, der sie festhielt, war nicht zimperlich und packte ihre Arme mit aller Gewalt. Dabei zog er sie ganz eng an sich, so dass sie spüren konnte, dass er ziemlich erregt war. Da wusste sie ganz sicher was die beiden von ihr wollten und in ihr stieg Panik auf. Der erste Mann fing an Ayas Bluse aufzuknöpfen bis sie ganz offen war. Dabei stellte er sich so ungeschickt an, dass einige Knöpfe abrissen. Dann trat er ein paar Schritte zurück und öffnete sein Hemd. Amaya versuchte wieder sich zu befreien, aber es war als wäre ihr alle Kraft entzogen worden. Sie wollte es schon aufgeben und sich mit ihrem Schicksal abfinden, als die Arme des Typen plötzlich erschlafften und sie vorwärts stolperte. Ein weiteres Paar starker Arme fing sie auf und Amaya dachte jetzt sei es aus, denn gegen drei Männer kam sie beim besten Willen nicht an. Aber es war anders. Dieses Mal wurde sie nicht zwanghaft festgehalten sondern eher gestützt. Hätte sie niemand gehalten, wäre sie wohl gestürzt, denn ihre Beine waren schwer wie Blei und wollten sie einfach nicht tragen. "Lasst sie gefälligst in Ruhe! Sie sagte doch, dass sie nichts mit euch zu tun haben will!" drang eine Stimme durch Ayas trübe Gedanken. Irgendwie kam ihr die Stimme bekannt vor. Aya war sich sicher sie schon einmal gehört zu haben. Ihr klang war kalt und hatte etwas unberechenbares, aber es schwang noch etwas mit, was sie nicht einordnen konnte. "Du hast hier gar nichts zu melden, Bürschchen." schrie der erste Mann und rannte auf sie zu. Amayas Retter wich geschickt aus und zog sie dabei mit sich zu einer Wand, damit sie sich an dieser abstützen konnte. Nachdem sie einigermaßen sicher stand, ließ er sie los und ging zu den zwei Typen zurück. "Ach, du willst wohl hier den edlen Retter spielen? Aber daraus wird nichts!" schrie einer der Männer und stürmte auf seinen Gegner zu. "Wieso nicht?" fragte dieser und blieb ungerührt stehen. Erst im letzten Moment wich er dem Schlag des Angreifers mit einer spielerischen Bewegung aus und holte seinerseits aus. Er hatte gut gezielt und traf den Mann genau in der Magengrube. Dieser brach keuchend zusammen und krümmte sich vor Schmerzen. Als der junge Mann sich dem zweiten Typen zuwandte, verlies diesen der Mut und er rannte davon. "So ein Feigling." murmelte der Helfer. "Ist mit dir alles in Ordnung?" wand er sich dann an Aya und kam auf sie zu. Und jetzt erkannte sie ihn auch. Er hatte sich im ,Zeus' zu ihr gesetzt. Da bemerkte sie auch, dass ihre Bluse noch immer offen war, wurde leicht rot und schloss schnell ihre übrig gebliebenen Knöpfe. "Ja es geht schon wieder. Danke." meinte sie und trat dann einen Schritt von der Wand weg. Aber ihre Beine wollten sie noch nicht wieder tragen und sie wäre wohl erneut gestürzt, hätte ihr Retter sie nicht wieder aufgefangen. "Na so ganz okay bist du wohl doch nicht." stellte er fest. "Soll ich dich nach Hause bringen?" bot er noch an. "Geht schon. Ist nicht nötig. Du brauchst dir meinetwegen keine Umstände machen." versicherte Aya und versuchte zu lächeln, was ihr nicht wirklich gelang. Ihr schwirrte noch immer der Kopf und sie hatte das Gefühl als stünde sie auf einem schwankenden Schiff. "Ach was. So kommst du ja wohl nicht weit." widersprach er ihr kopfschüttelnd und ging sie stützend aus der Gasse. "Wo wohnst du denn?" "Da lang. Am Rand der Stadt" sagte sie und deutete in die entsprechende Richtung, da sie sich den Namen der Straße noch nicht gemerkt hatte. Ihren Widerstand hatte sie gezwungenermaßen aufgegeben und war sogar irgendwie froh sich auf den jungen Mann stützen zu können. "Wieso hilfst du mir eigentlich?" wollte Amaya wissen, als sie soweit wieder klar denken konnte. "Wieso? Braucht man dazu einen Grund?" stellte er ihr eine Gegenfrage und sah sie etwas überrascht an. "Ich meinte nur. Wir kennen uns doch gar nicht!" "Bist du etwa der Meinung man muss jemanden kennen um ihm zu helfen?" "Äh, nein, dass nicht. Ich...ich dachte nur..." "Wenn du es wissen willst. Ich kann solche Leute wie die gerade nicht ausstehen. Die brauchten endlich einmal eine Abreibung." "Ach so. Na dann. Danke." "Schon okay. Wo wohnst du denn genau?" "Da vorne in dem Haus." "Dann bist du wohl neu hier. Vor ein paar Tagen stand das Haus noch leer." "Ja, wir sind heute erst eingezogen." Da kamen sie auch schon vor dem Haus an. "Rein wirst du ja jetzt selber kommen." vermutete der junge Mann und ließ Aya los. "Vielleicht sieht man sich mal wieder." meinte er noch, klang dabei aber eher etwas lustlos, drehte sich um und ging schon los in Richtung Stadtmitte. "Ja vielleicht. Und noch mal danke für deine Hilfe!" rief Aya ihm noch hinterher. Dann ging sie ins Haus, aber nicht ohne sich noch einmal kurz umzudrehen und ihrem Retter kurz hinterher zu blicken. Kapitel 3: ----------- So da bin ich wieder^^ Diesmal is das Kaitel nicht ganz so lang, aber mir ist nichts eingefallen was ich noch dazu schreiben hätte können. Das weitere ist dann nämlich schon es nächste Kapitel. Nyo. Ich wünsch viel Spaß beim lesen^^ Kapitel 3 "Da warst du ja doch ziemlich lange unterwegs." bemerkte Herr Taoka, als Amaya an der offenen Wohnzimmertür vorbei gehen wollte. "Du bist noch wach?" stellte sie erstaunt fest und blickte auf ihre Uhr. Es war schon fast Mitternacht. Dabei war sie vor einer knappen Stunde im Café aufgebrochen. Der Zwischenfall mit diesen beiden Kerlen und der Heimweg hatten wohl doch einige Zeit beansprucht. Allerdings war es Aya gar nicht so lange vorgekommen, was vielleicht auch daran lag, dass sie eine Zeit lang kaum mitbekam, was um sie herum geschah. "Ja. Ich habe mir gedacht ich warte bis mein Töchterchen von ihrem späten Ausflug in der Fremde heimkehrt." meinte Herr Taoka und grinste sie an. "Wer war denn der junge Mann, der dich begleitet hat?" fügte er noch neugierig hinzu. Erst jetzt fiel Aya auf dass sie gar nicht nach seinem Namen gefragt hatte. "Ich weiß nicht genau. Er hat mir geholfen." Aber wieso? Sie wollte ihrem Vater nicht unbedingt von ihrem kleinen Abenteuer erzählen, sonst würde er sich nur wieder unnötig aufregen. Ihr Retter war ja noch rechtzeitig gekommen, sodass Aya mit dem Schrecken und ein paar abgerissenen Knöpfen davon gekommen war. Sie hatte ihre Bluse schon so zusammen gebunden, dass es nicht so sehr auffiel, legte ihre Hand aber trotzdem an eine Stelle, wo eigentlich ein Knopf sein sollte. "Ich hatte mich etwas verlaufen. Ich war in Gedanken und bin wo fasch Abgebogen. Und bei der Dunkelheit hab ich den Weg zurück nicht mehr gefunden." reimte sie sich schnell eine kleine, möglichst glaubwürdige, Geschichte zusammen da ihr Vater schon diesen ,bitte-etwas-genauer-Blick' aufgesetzt hatte. "Na da hattest du aber ziemliches Glück jemanden getroffen zu haben, der dir den Weg zeigt." meinte Herr Taoka und es war nicht zu überhören, dass er seiner Tochter ihre Geschichte nicht so ganz abkaufte. Aber er gab sich anscheinend damit zufrieden. "Und wie war der Rest des Abends?" wollte er noch wissen. "Ach, ganz okay. Das ,Zeus' ist wirklich toll. Vorne ist es wirklich wie ein Café und hinten hat es noch einen zusätzlichen Raum, der als Disco genutzt wird. Der ist aber nur abends offen. Leider hab ich niemanden kennen gelernt. In der Schule läuft es sicher besser" schilderte Aya knapp. "Du kannst uns ja morgen alles genau erzählen." schlug Herr Taoka vor, gähnte und stand von der Couch, auf der er bis jetzt gesessen war, auf. "Aber jetzt sollten wir schlafen gehen. Es war ein anstrengender Tag." Amaya nickte nur, ging die Treppe hinauf und in ihr neues Zimmer. Sie war sehr froh als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Sie war nicht sehr gut im Lügen und daher ziemlich verwundert, dass sich ihr Vater mit der Geschichte zufrieden gegeben hatte. Da sie nicht müde war, ging Aya zum Fenster, öffnete es und setzte sich auf die Fensterbank. Der See glitzerte im Mondlicht und auch das Haus im Wald konnte man, wenn auch nur schemenhaft, erkennen. Der See zog Ayas Blick wie magisch an und so beobachtete sie das Spiel des Wassers. Aber war da nicht etwas am Ufer? Sie versuchte es genauer zu erkennen und wirklich! Im fahlen Mondlicht lief dort jemand am See entlang. Die Gestalt blieb an einem Felsen kurz stehen. ging dann einige Schritte auf das Wasser zu und bückte sich augenscheinlich. Kurz verharrte sie so, stand dann aber wieder auf und ging weiter. Amaya folgte der Gestalt mit den Augen, aber plötzlich verschwand diese von einer Sekunde auf die andere. Aya versuchte sie wieder zu finden, aber wer auch immer dort gewesen war, blieb verschwunden. Nach ungefähr einer halben Stunde gab Aya die vergebliche Suche dann doch auf. Nach kurzem Zögern schloss sie das Fenster, zog sich um und legte sich in ihr Bett. Aber es nützte nichts. Sie lag noch lange Zeit wach und dachte über alles Mögliche nach. Am meisten beschäftigten sie aber zwei Dinge. Einmal der junge Mann, der ihr beim ,Zeus' geholfen hatte. Warum hatte er das getan? Er sagte er könne solche Typen nicht leiden, aber wer konnte das schon? Es musste einen anderen Grund geben. Nur welchen? Sie kam einfach nicht darauf. So wie er sich verabschiedet hatte, wollte er sie wohl auch nicht wieder sehen geschweige denn mit ihr Freundschaft schließen. Vielleicht war es ja ein versehen gewesen? Vielleicht wollte er nur vorbei und sie waren ihm im Weg? Aber dann hätte er sie wohl kaum noch nach Hause gebracht. Oder er hatte sie mit jemandem verwechselt dem er jederzeit geholfen hätte? Als letzte Idee kam ihr noch, dass er vielleicht selbst noch eine Rechnung mit diesen Typen offen gehabt hatte. Es ergab allerdings alles einfach keinen Sinn, sondern hörte sich nur ziemlich albern an. Also verdrängte sie diese Gedanken so gut es ging wieder. Ihr zweiter Gedanke galt der Gestalt, die sie gerade am See beobachtet hatte. Wer war um diese Zeit schon noch unterwegs? Und was hatte derjenige am See gemacht? Vielleicht gab es ja einen Zusammenhang zwischen dieser Person und dem Haus im Wald? Wobei man es wohl weniger als Haus, sondern eher als Villa bezeichnen sollte. Vielleicht lebte sogar jemand dort und wollte nur einen kleinen Spaziergang im Mondschein machen? Aber um diese Zeit? Der Mond war schon seit einigen Stunden zu sehen. Ob der Hausbesitzer, wie sie, einfach nicht schlafen konnte? Aber das klang alles ziemlich weit hergeholt. Wie sollten die Bewohner denn zu der Villa kommen? Amaya hatte keine Straße oder etwas Ähnliches zwischen den Bäumen entdecken können. Es hatte keinen Sinn weiter darüber nachzudenken, also versuchte Aya auch diese Gedanken zu verdrängen und endlich zu schlafen. Aber bevor sie einschief, beschloss sie noch, am nächsten Tag dort hinunter zu gehen und nachzusehen ob sich vielleicht irgendwelche Spuren oder ähnliches finden ließen. Kapitel 4: ----------- Sooo hier das nächste Kapitel^^ Hat ja dieses ma nicht so lange gedauert ^.^ nyo was soll ich sagen??? Oo langsam wirds interessant XD (hoff ich zumindest ^^') Da ich mal wieder keine Ahnhung hab was ich sagen soll bleibt mir wohl nichts weiter als viel Saß beim lesen zu wünschen XD Eure Ilahja PS: ein dankeschön an Sunnivah fürs Betalesen *knuddel* ------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4 Am nächsten Morgen wachte Amaya erst sehr spät auf. Sie erschrak als sie auf ihren Wecker sah und dieser schon fast zwölf Uhr zeigte. Aber es war ja auch kein Wunder, so lange wie sie noch wach gelegen hatte. Sie stieg schnell aus dem Bett und zog sich an. Dann öffnete sie erst die Jalousie vor ihrem Fenster und da ihr die Sonne, welche ihr entgegen schien, einen schönen Tag versprach, öffnete sie auch das Fenster selbst und sah hinaus. Es war wirklich ein wunderschöner Tag. Die Sonne gab sich alle Mühe und am Himmel zeigten sich nur ein paar unbedeutende Schleierwolken. Der See glitzerte ihr entgegen und auch die Villa konnte man jetzt gut erkennen. Da viel ihr auch wieder ein dass sie ja zu dem See wollte und ging hinunter in die Küche. "Guten morgen du Schlafmütze." wurde sie dort von ihrem Vater begrüßt. "Ach lass sie doch. Es war gestern ein anstrengender Tag und es gab so viel Neues. Sie konnte in ihrem neuen Zimmer sicher nicht gleich einschlafen. Nicht wahr Spatz!?" vermutete ihre Mutter. Aya nickte nur. Eigentlich hatten sie die Gedanken an die Gestalt am See und der Vorfall nach dem ,Zeus' nicht schlafen lassen und nicht der Umzug, aber das wollte sie ihren Eltern lieber nicht erzählen und dann auch noch erklären müssen. Sie machte sich etwas zum Frühstücken - allerdings war es wohl schon eher ein Mittagessen wenn man die Uhrzeit beachtete - und setzte sich an den Tisch. "Braucht ihr mich heute zum Einräumen?" fragte Aya und versuchte dabei nur am Rande interessiert zu klingen. In Wirklichkeit hoffte sie natürlich gleich losgehen zu können. Herr Taoka sah sich ziemlich skeptisch und mit eindeutigem Blick die Kartons an, die noch in einer Ecke des Raumes standen und darauf warteten ausgepackt zu werden. Seine Frau allerdings lächelte und meinte: "Nein, nein. Das schaffen wir schon. Es ist so schönes Wetter. Geh doch wieder etwas raus und sieh dich um." Genau das wollte Amaya auch. Also aß sie schnell auf, zog sich dann bequeme Schuhe an, rief ihren Eltern noch zum Abschied etwas zu und ging aus dem Haus. Es war ziemlich warm für einen Frühlingstag und so band sie sich ihre dünne Jacke, die sie sich mitgenommen hatte, um die Hüfte. Aber wo sollte sie jetzt lang gehen? Einfach über den Zaun hüpfen ging nicht, also musste sie wohl einen anderen Weg finden. Aber wo sollte sie suchen? Lieber weiter stadtauswärts oder doch eher am Stadtrand? Amaya kam zu dem Schluss, dass es wohl sicherer war am Stadtrand zu bleiben und ging los. Der Ort lag wie ausgestorben da und es dauerte eine ganze Weile bis Aya auch nur eine Menschenseele entdeckte. Nach etwa einer halben Stunde kam sie an einem wunderschön gestalteten, kleinen Vorgarten vorbei und blieb stehen um ihn zu bewundern. Sie war so fasziniert davon dass sie gar nicht merkte wie die Besitzerin, eine ältere Dame, auf sie zukam. "Na gefällt dir mein Garten?" fragte die Dame und lächelte freundlich. "Oh entschuldigen Sie. Ich hab gar nicht bemerkt, dass hier jemand ist. Und ja. Ihr Garten ist sehr schön." antwortete Aya überrascht. Dann kam ihr eine Idee. "Entschuldigen sie. Aber können sie mir vielleicht sagen wie man zu dem See kommt?" fragte sie die Frau. "Du meinst den See in der Senke?" erkundigte sich diese. Als Aya nickte überlegte sie kurz und fuhr dann fort: "Ja, das kann ich dir sagen. Du gehst einfach noch ein Stück diese Straße entlang. Nach ein paar Minuten ist dann ein Weg zwischen zwei Häusern hindurch zum Waldrand. Dort folgst du einfach dem Waldweg. Ein Stück geht er noch an den Häusern entlang, aber dann führt er in Richtung See. Aber verlauf dich nicht!" warnte sie Aya noch. "Das werd ich schon nicht. Und danke für die Erklärung!" bedankte Amaya sich noch kurz und ging dann so schnell sie konnte weiter. Und wirklich, schon nach kurzer Zeit erreichte sie den Weg und folgte ihm in den Wald. Dort war es merklich frischer als in der Stadt und Aya war froh ihre Jacke, die sie sich jetzt überzog, mitgenommen zu haben. Eine gute viertel Stunde führte der Pfad nur an den Häusern entlang, dann aber machte er einen Knick und von da an ging es leicht bergab. Amaya kam immer tiefer in den Wald und plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Irgendetwas war doch da! Sie konnte nicht sagen was es war, aber sie hatte das Gefühl, als wäre etwas in diesem Wald, das nicht hier her gehörte. Aya konnte es nicht erklären, aber sie fühlte schon immer wenn etwas nicht stimmte. Sie hatte auch meistens sofort gemerkt, wenn eine ihrer Freundinnen nicht gut drauf war, auch wenn sie sich nach außen hin genauso gaben wie sonst auch. Ja ihre Freundinnen. Sie vermisste sie schon jetzt. Der Gedanke an sie drängte alles Andere bei Seite. Aya vergaß sogar ihr ungutes Gefühl und ging weiter. Sie lief noch einige Zeit gedankenverloren durch den Wald. Erst als sie auf eine Wiese hinaus trat und die Sonne ihr grell ins Gesicht schien, merkte sie wo sie war. Sie hatte den Wald hinter sich gelassen. Aber als sie zurück sah, durchlief sie ein kalter Schauer. Der Wald hatte etwas Unfreundliches, Abweißendes an sich. Als hätte er einen eigenen Willen. Aya wendete sich schnell ab und ging weiter hinunter zum See. Dabei merkte sie wie warm es eigentlich war und zog ihre Jacke wieder aus. Es dauerte nicht mehr lange bis sie den See erreichte. Jetzt musste Amaya nur noch die Stelle finden, an der sie letzte Nacht die Gestalt beobachtet hatte. Sie musste den haben See umrunden, bevor sie den Felsen entdeckte, der ihr as Anhaltspunkt diente. Und wirklich. Als sie dort ankam konnte Aya schemenhafte Fußspuren im Kies entdecken. Es war also wirklich jemand hier gewesen. Aber was hatte derjenige hier gesucht? Aya untersuchte die nähere Umgebung, konnte aber nichts Ungewöhnliches erkennen. Da fiel ihr ein, dass die Person einen Schritt zum Wasser gegangen war und ging selbst ans Ufer. Aber auch dort wollte sich einfach nichts finden lassen. Amaya wollte die Suche schon aufgeben. Sie stand auf und wollte sich gerade umdrehen, als sie etwas im Wasser entdeckte. Aya zog ihre Schuhe aus und stieg mit einem Fuß ins Wasser, zog ihn aber ziemlich schnell wieder heraus. Die Sonne hatte noch nicht genug Kraft um das Wasser zu erwärmen und so hatte Aya das Gefühl in eine Wanne voller Eis gestiegen zu sein. Aber wenn sie den Gegenstand herausholen wollte, musste sie da wohl oder übel durch. Ihr blieb nichts anderes übrig und so biss sie die Zähne zusammen, ging die paar Schritte, holte den Gegenstand aus dem Wasser und watete so schnell sie konnte wieder zurück. "Uh, war das kalt." murmelte Amaya und verzog das Gesicht. "Hoffentlich hat es sich auch gelohnt." Sie setzte sich ins Gras, streckte ihre Füße in die wärmende Sonne und betrachtete den Gegenstand in ihrer Hand. Es war eine Kette mit einem, auf den ersten Blick, seltsam aussehenden Anhänger. Aya kramte ein Taschentuch hervor und fing an ihn vom Schmutz zu befreien. Langsam konnte man mehr erkennen. Der Anhänger bestand aus einem leuchtend blauen Edelstein, der von einem wunderschön gearbeitetem und verziertem Silberrahmen gehalten wurde. Aber das war nicht alles. Auf der Rückseite des Edelsteins war etwas eingraviert. Aber durch den Schmutz konnte Aya nicht erkennen was es war und nur mit dem Tuch brachte sie es nicht sauber. Also musste das wohl oder übel warten bis sie wieder zu Hause war. Amaya blieb noch eine Weile im Gras liegen und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen. Allerdings vergas sie darüber die Zeit und als sie auf ihre Uhr sah, erschrak sie. Es war schon ziemlich spät und sie hatte eigentlich versprochen zum Abendessen wieder zurück zu sein! Aber der Weg führte sie doch ein ganz schönes Stück durch die Stadt. Um rechtzeitig zuhause zu sein gab es also nur einen Weg. Direkt über die Wiese zum Haus und dort über den Zaun. Also zog sie sich ihre Schuhe wieder an und ging direkt in Richtung Haus. Der Weg erwies sich allerdings als schwieriger als erwartet. Ein ziemliches Stück weit ging es ziemlich steil hoch. Aya musste schon mehr Klettern als dass sie lief und jetzt wusste sie auch wieder wieso sie hier nicht hinunter gegangen war. Einmal rutschte sie aus und wäre fast den ganzen weg wieder hinunter gerutscht, hätte sie sich nicht nach vorne fallen lassen. Dann, nach einer guten halben Stunde hatte sie es doch endlich geschafft. Das schwerste Stück des Weges lag hinter ihr und der Rest würde nicht mehr als ein paar Minuten dauern. So saß sie kurze Zeit später am Esstisch und schlang das Abendessen förmlich in sich hinein. "Wieso schlingst du denn so?" wollte ihr Vater erstaunt wissen, denn Aya war eigentlich nicht so die große Esserin. "Ach nur so. Bin heute viel herumgelaufen." gab sie nur kurz als Antwort von sich. "Glaub ich dir nicht! Du rennst doch sonst auch immer wie wild durch die Gegend. Wirst du etwa krank?" hackte ihr Vater nach. "Nein, werde ich nicht." gab Aya genervt zurück und schluckte ihren letzten Bissen hinunter. "Ich steh schon mal auf okay?", fragte sie kurz ihre Mutter. Als diese nickte nahm Amaya ihren Teller und ihr Besteck und stete es noch schnell in die Spülmaschine. Dann ging Aya schnell in ihr Zimmer und holte den Anhänger, den sie gefunden hatte, aus ihrer Tasche und nahm ihn mit ins Badezimmer. Sie wollte endlich wissen was auf dem Edelstein eingraviert war. Dies war auch der Grund gewesen weshalb sie so schnell wie möglich mit dem Essen fertig werden wollte. So lies sie etwas Wasser in das Waschbecken und fing an den Anhänger darin zu waschen. Dabei war sie allerdings sehr vorsichtig, denn sie wollte ihn ja nicht beschädigen. Nach und nach ging der Schmutz immer weiter ab und dann endlich konnte Aya die Eingravierten Symbole erkennen. Kapitel 5: ----------- Sooo mal wieder ein neues Kapi^^ Ich denke es wird schon heiß ersehnt XD Aber so n bisschen Spannung muss doch sein ^.~ Jetzt wünsch ich euch aber erst mal viel Spaß beim lesen^^ Eure Ilahja PS: Mal wieder nen herzlichen dank an Sunnivah fürs betalesen und diesma will ich auch meinen Lesern danken *verbeug* Kapitel 5 Auf der unteren Hälfte des ovalen Edelsteins war das japanische Zeichen Tatsu, das den Drachen im Tierkreiszeichen symbolisiert, eingraviert worden. Auf dessen obersten Strich thronte ein einfacher, aber trotzdem kunstvoll gearbeiteter Drache. Dieser Hatte die Flügel ausgebreitet und das Maul zu einem mächtigen Schrei aufgerissen. Über dem Drachen, ganz am Rande des Edelsteins waren noch zwei Wörter eingraviert worden. Aya musste das Amulett allerdings erst noch etwas weiter abwaschen um diese erkennen zu können. Nach kurzem konnte sie dann die beiden Namen, die eingraviert worden waren lesen und schloss daraus, dass die Kette für jemanden sehr wichtig sein musste. Sicher gehörte sie einer Frau, die sie von ihrem Geliebten bekommen hatte. Oder es war für jemanden ein Erinnerungsstück. Es gab viele Möglichkeiten, aber sicher war, dass Aya die Kette zurückgeben musste und dies auch so schnell wie nur möglich tun wollte. Aber wo sollte sie hin? Ihr kam es am sinnvollsten vor gleich zu der Villa zu gehen. Aber heute war es zu spät und der kommende Tag war ein Montag, was ihren ersten Tag in der neuen Schule bedeutete. Da war die Wahrscheinlichkeit viele Arbeitsblätter zu bekommen ziemlich hoch. Sie wusste auch nicht wie weit die Klasse, in die sie kam, mit dem diesjährigen Stoff war. Es brachte alles nichts, sie musste einfach warten. Sie schlenderte in ihr Zimmer und lies sich gedankenversunken auf dem Fensterbrett nieder. Sie grübelte eine ganze Weile weiter und starrte dabei auf den See hinaus. Aber war da nicht wieder eine Bewegung? Amaya setzte sich auf und sah noch mal genauer hin. Und tatsächlich. Im dämmrigen Licht der untergehenden Sonne konnte sie dort jemanden erkennen. War es etwa die gleiche Person wie schon die Nacht zuvor? Allem Anschein nach war sie es, denn wer immer auch da unten war, suchte an der gleichen Stelle etwas, an der Aya die Kette gefunden hatte. Aber es würde nichts helfen, denn diese war hier. Hätte Amaya sie vielleicht lieber liegen lassen sollen? Sie wusste es nicht. So schaute sie weiter aus dem Fenster und beobachtete die Gestalt noch bis die Schatten der Nacht diese verschluckt hatten und ging dann ins Bett. Am nächsten Morgen wurde Amaya schon ziemlich früh, ihrer Meinung nach zu früh, von ihrer Mutter geweckt. Aber Frau Taoka lies sie einfach nicht weiter schlafen. Also stand Aya grummelnd auf, zog sich an und ging hinunter in die Küche, zum Frühstück. Nachdem sie gegessen hatten holte Aya noch schnell ihre Sachen und wurde dann von ihrem Vater zur Schule gebracht. Herr Taoka ging mit ihr auch noch zum Sekretariat, wo sie zum ersten Mal auf ihren Klassenlehrer stieß. Herr Hamada war ziemlich nett, man konnte ihm aber anmerken, dass er auch ziemlich streng sein konnte, wenn es erforderlich war. Nachdem die Formalitäten erledigt waren verabschiedete sich Amaya von ihrem Vater und folgte Herrn Hamada zum Klassenzimmer. Sie musste kurz vor der Tür warten bis dieser die Klasse beruhigt und sie angekündigt hatte. As sie eintrat ging ein leichtes Raunen durch die Schüler und sie erkannte auch das Mädchen wieder, von dem sie in der Eisdiele angesprochen wurde. Sie stellte sich kurz vor und musste sich dann in die letzte Reihe setzen, da dort der einzige noch freie Tisch stand. Aber zumindest saß Aya am Fenster, was sie über die letzte Reihe hinweg tröstete. Der Unterricht war nicht sehr aufregend und sie stellte mit Freuden fest, dass diese Klasse noch nicht ganz so weit im Stoff war wie ihre alte. Somit musste sie nichts nachlernen und hatte auch in den kommenden Wochen nicht so viel zu tun. Amaya hatte die wage Hoffnung diesen Nachmittag noch zu der Villa zu können, welche Herr Hamada allerdings zunichte machte, als er ihr den Stundenplan gab. Auf diesem stand Montagnachmittag Sport geschrieben. Aber etwas Glück hatte sie sich wohl doch verdient, denn als sie zu ihrer Sportlehrerin kam und dieser erklärte wieso sie keine Sportsachen dabei haben konnte, durfte sie die restliche Zeit in der Bücherei verbringen. Ihre Hausaufgaben hatte sie recht schnell erledigt und so ging sie die Reihen der Bücher entlang. Da fiel ihr unerwartet eines der Bücher ins Auge und sie zog es aus dem Regal. Es war die Geschichte dieses Ortes. Aya ging wieder zu ihrem Platz und blätterte in dem Buch herum. Es war eher Neugierde als wirkliches Interesse. Aber dabei stieß sie auf etwas, das sie aufmerken lies. Es gab einen Artikel der etwas mit der Villa im Wald zu tun hatte. Es ging um dessen Geschichte. Es war eine verwunschene Villa. Die letzten Hausherren waren allesamt auf seltsame weiße verstorben und das vor knapp 500 Jahren. Damals wurde ein riesiger Tumult um das Ableben der Leute gemacht. Alle sind damals gestorben. Alle, bis auf einen. Nur der Geliebte der Tochter des Hauses hatte auf unerklärliche Weiße überlebt... Es war still, fast schon zu still. Er saß wie versteinert da. Jemand hatte ihm alles genommen. Wirklich alles. In seinen Armen lag der leblose Körper seiner Geliebten. Auch sie hatte er verloren. Aber wieso? Wieso hatte man ihm ein so schweres Schicksal auferlegt? Durfte er etwa nicht auch glücklich werden? Glücklich wie alle anderen? Er wusste es nicht. Plötzlich waren Schritte zu hören. Schnelle Schritte. Aber ihm war es egal. Er saß nur weiter da, ohne sich zu rühren. Da kam jemand durch die Zimmertür und auf ihn zu. Es war ein Polizist. Dieser berührte ihn an der Schulter und sagte etwas, aber er hörte es nicht. Er wollte nichts hören, nichts sehen. Er wollte nur bei seiner Geliebten sein. Nur ihre Stimme und ihr Lachen hören. Ihr fröhliches Gesicht sehen. Ja ihr Gesicht. Er strich vorsichtig mit der Hand über ihr Gesicht. So vorsichtig als hätte er Angst ihr weh zu tun. Aber sie fing nicht wie sonst an zu lächeln. Nein, ihre Gesichtszüge blieben hart und ihre Haut war nicht warm sondern eiskalt. Und er hörte auch nicht ihr Lachen, dass er so liebte. Was er hörte waren nur noch mehr Schritte, welche in dem großen Raum widerhallten. Schritte und Stimmen. Da packten ihn zwei Polizisten an den Armen und ein weiterer versuchte ihm seine Geliebte aus eben diesen zu nehmen. Aber es blieb vorerst bei dem Versuch, denn er wehrte sich. Er hielt sie fest. So fest er konnte. Niemand würde sie ihm je wegnehmen. Niemand. Dann kamen weitere Personen herbei und zu fünft schafften sie es, trotz seiner Gegenwehr, seiner Schläge und Tritte, ihm seine Geliebte zu entreißen. Er schrie. Schrie immer wieder ihren Namen. Versuchte zu ihr zu kommen. Aber die Männer hielten ihn erbarmungslos fest. Nach einiger Zeit, vielen Stunden oder doch wenigen Minuten, kam ein Arzt und irgendwie schafften sie es, dass dieser ihm eine Spritze geben konnte. Darin war ein Schlafmittel, welches eigentlich sehr schnell wirkte. Aber dieses Mal nicht. Er wehrte sich mit eisernem Willen gegen die aufkommende Müdigkeit. Letztendlich, nach einem schier endlosen Kampf, versagtem ihm allerdings die Kräfte und er verlor das Bewusstsein. Er schlief lange und durchwanderte dunkle Träume. Als er erwachte hatte man seine Wunden, die sich an seinem ganzen Körper fanden, versorgt. Aber er war eingesperrt. Eingesperrt in eine Zelle. Seine Wächter meinten es wäre nur zu seinem eigenen Schutz und Wohlergehen, aber er wollte es nicht hören. Er wollte nur wieder zu seiner Geliebten. Aber sie ließen ihn nicht. Da rastete er aus. Er schlug mit den Fäusten gegen die Wände und schrie. Schrie immer wieder ihren Namen. Aber sie antwortete nicht. Sie konnte nicht mehr antworten, denn sie war tot. Er wütete und schrie immer weiter. Versuchte aus seinem Gefängnis zu entkommen. Dies ging drei Tage und drei Nächte lang, ohne Pause, ohne etwas zu essen, ohne zu schlafen, in der Hoffnung doch wieder zu ihr zu können. Sie wieder zu sehen, ihre liebliche Stimme zu hören. Ja, ihre Stimme. Dies war das einzige was ihn jetzt hätte beruhigen können. Aber der Gedanke an sie machte ihn nur noch rasender. Die Wachen hatten schon Sorge ob die Zelle seine ständigen Anfälle aushalten würde, aber er war viel zu aufgebracht um wirklich etwas auszurichten. Irgendwann, am ende des dritten Tages, sackte er kraftlos zusammen. Er lehnte an der Wand und weinte. Weinte die ganze Nacht um seine Geliebte. Am nächsten Morgen war Ruhe. Er hatte keine Tränen mehr, die er vergießen könnte und er hatte es endlich verstanden. Er hatte es verstanden, konnte es aber nicht akzeptieren. Aber er sagte nichts mehr, sondern saß nur ruhig da... Einige Tage später wurde er wieder raus gelassen. Es heißt er sei wieder in die Villa zurückgegangen und habe dort auf seine Geliebte gewartet, aber keiner konnte es bezeugen. Der Weg zur Villa ist schon lange verwachsen. Und des Öfteren soll eine Gestalt am See gesehen worden sein. Keiner konnte es je bezeugen aber man erzählt sich das er immer noch wartet. Wartet auf seine Geliebte Sayuri. -------------------------------------------------------------------------------- Kleines Nachwort: Wie ihr sicher festgestellt habt hab ich den Rückblick anderst geschrieben als ich es sonst mach. Damit wollte ich nur die Stimmung besser rüber bringen. Hab meinen Stil nicht geändert! Die weitere Story schreib ich wieder normal^^ Kapitel 6: ----------- Hat diesmal etwas gedauert aber hier ist das neue Kapitel^^ Diesmal passiert wieder etwas mehr^^ Aber ich will ja keinen langweilen. Also viel Spaß beim lesen. Eure Ilahja Kapitel 6 Amaya erschrak, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Als sie sich umdrehte, erkannte sie die Bibliothekarin. "Willst du etwa nicht heimgehen? Es hat schon vor fünf Minuten geläutet." meinte diese freundlich und Aya blickte auf ihre Armbanduhr. Sie hatte das klingeln gar nicht gehört, so vertieft war sie in das Buch gewesen. Sie schlug es zu und wollte es noch schnell an seinen Platz zurück bringen aber die Bibliothekarin hielt sie zurück und nahm ihr das Buch ab. "Geh du ruhig. Ich bring es ausnahmsweise für dich zurück." meinte sie lächelnd. So nahm Aya ihre Schultasche und machte sich auf den Weg nach Hause. Auf dem ganzen Weg dachte sie über diese Geschichte nach. >Des Öfteren soll eine Gestalt am See gesehen worden sein< stand dort. Hatte sie etwa diese Gestalt gesehen? Wanderte wirklich der Geist dieses Mannes am See entlang? Da fiel ihr plötzlich etwas ein und sie rannte das letzte Stück. Zuhause angekommen spurtete sie sofort in ihr Zimmer und nahm das Amulett aus einer Schatulle, auf ihrem Schreibtisch. Und wirklich. Der erste eingravierte Name lautete Sayuri. Genau so hieß auch die Geliebte des jungen Mannes aus der Geschichte. Konnte das ein Zufall sein? Oder war das Amulett wirklich schon fünfhundert Jahre alt? Es sah aber gar nicht so alt aus. Entweder hatte sein Besitzer es immer gut gepflegt oder es wurde erst später angefertigt. Aya hätte noch lange darüber nachdenken können, wäre aber wieder zu keinem Ergebnis gekommen. Also lies sie es sein und legte diese zu den anderen unbeantworteten Fragen. Zumindest wollte sie es. Allerdings ging es ihr den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. Nach dem Abendessen setzte sie sich wieder ans Fenster und sah hinaus. Aber die Person tauchte heute nicht wieder auf. Die restliche Woche zog sich ungewöhnlich lang hin, was wohl daran lag, dass Aya am Samstag endlich zu der Villa hinunter wollte. Ansonsten war es eine Woche wie die meisten anderen auch, ohne große Ereignisse. Aya lieh sich das Buch aus der Bibliothek aus und las den Abschnitt über die Villa immer und immer wieder. Sie fand auch noch ein paar weitere Zeilen darüber und brachte in Erfahrung, dass der Mann von damals Dyest hieß. Der zweite Name auf dem Amulett! Dann endlich war der Samstag gekommen. Amaya stand extra früh auf und machte sich fertig. Sie ging in die Küche und holte sich etwas zu essen. Das Lunchpaket, welches ihre Mutter bereits für sie vorbereitet hatte, packte sie noch schnell in ihren Rucksack. Ihren Eltern hatte sie am vorherigen Abend erzählt sie wolle sich die Gegend noch etwas ansehen. Als sie mit Frühstücken fertig war machte sie sich auf den Weg. Sie nahm wieder den gleichen Weg, wie schon die Woche zuvor. Dieses Mal war sie wesentlich schneller unterwegs, da sie den Weg nicht wieder erst suchen musste. Am See angekommen wandte sie sich in Richtung der Villa, von der nur das Dach zu sehen war, und lief direkt darauf zu. Nach wenigen Metern musste sie allerdings den Wald betreten und sah von da an nichts mehr, was ihr den Weg zur Villa gewiesen hätte. Also ging sie auf Gutglück einfach gerade aus, weiter durch den Wald und kam nach knapp zehn Minuten auf einen schmalen Trampelpfad. Dieser sah aus als würde er öfter benutzt werden und da die Richtung in etwa stimmte, folgte sie ihm. Nach wenigen weiteren Minuten führte der Weg sie auch tatsächlich an ihr Ziel. Aya stand vor einem sehr großen, zweiflügeligen Tor. Auf dem einen der Flügel war ein Schild angebracht worden, auf welchem groß der Standartspruch "Betreten auf eigene Gefahr" zu lesen war. Darunter hing noch ein zweites, kleineres Schild: "Seit Jahrzehnten hat es niemand mehr gewagt dieses Gebäude oder das dazugehörige Grundstück zu betreten. Die Überlieferung erzählt, dass alle die es je gewagt haben, nicht mehr lebend oder mit großem physischem und psychischem Schaden wieder heraus kamen." Aya lief es kalt den Rücken runter als sie das las und überlegte doch wieder umzudrehen. Aber ihre Neugier war größer. Also schob sie die andere Flügeltür auf, was erstaunlicherweise ziemlich einfach war. Sie betrat langsam den überwachsenen Weg und ging auf die Haupttür zu. Man konnte noch immer erkennen wo früher der Weg entlang führte, denn dieser wurde von jetzt wild wuchernden Büschen umsäumt. Früher musste hier alles sauber und ordentlich angelegt worden sein, aber jetzt zogen sich jede Menge Ranken über den Boden und alles war verwildert. Amaya kam sich irgendwie beobachtet vor. Sie hatte das Gefühl als würden die tiefen, dunklen Schatten, die durch das spärliche Licht, welches durch die Bäume des Waldes drang, entstanden, sich bewegen. Aya blieb wie angewurzelt stehen. War nicht wenige Schritte vor ihr etwas im Gebüsch? Hatte es da nicht gerade geraschelt? Sie versuchte etwas zwischen den wirren Ästen zu erkennen. Und wirklich! Dort stand jemand! Aber war es wirklich ein Mensch? Sie ging ängstlich ein paar Schritte rückwärts. "Was willst du hier?" fragte die Gestalt mit einer Stimme die Aya das Blut in den Adern gefrieren lies. Dabei kam sie langsam immer näher, blieb allerdings immer in den Schatten verborgen. Aya bekam Angst. Sie wollte schreien aber kein Ton kam ihr über die Lippen. Sie versuchte der Person zu antworten, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Panisch drehte Amaya sich um und wollte weglaufen, verhedderte sich allerdings in den Ranken auf dem Boden und stolperte. Sie versuchte noch den Sturz abzufangen, schaffte es aber nicht und fiel der Länge nach hin. Zu allem Überfluss schlug sie auch noch mit ihrem Kopf gegen etwas Hartes, was unter den Ranken verborgen war und fast augenblicklich wurde ihr schwarz vor Augen. Sie kämpfte gegen die aufkommende Ohnmacht an und hörte noch wie schnelle Schritte auf sie zukamen. Es konnte nur der Unbekannte sein, aber so einfach wollte sie sich nicht fangen lassen. Noch immer gegen die Ohnmacht ankämpfend schaffte sie es sich mit den Armen hoch zu stemmte, aber sehr viel weiter kam sie nicht. Alle Kraft wich aus ihrem Körper und so gaben auch ihre Arme nach Kurzem nach und sie schlug wieder auf dem Boden auf. Sie wurde auf den Rücken gedreht und jemand hielt sie in den Armen. Es musste der Fremde sein. Sie wollte dagegen ankämpfen, konnte sich aber nicht bewegen. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Er redete noch etwas auf sie ein, aber die Ohnmacht hatte den Kampf gewonnen und Besitz von Aya ergriffen. Als Amaya langsam aufwachte, lag sie auf einem sehr bequemen Bett, in einem dunklen Zimmer. Nur sehr wenig Licht drang durch die schweren Vorhänge vor den Fenstern. Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie sich etwas im Zimmer um. Sie lag in einem großen Himmelbett und die Einrichtung sah schon ziemlich alt, aber gut gepflegt, aus. Aya erstarrte mitten in der Bewegung. Einer der Vorhänge vor den Fenstern war nicht zur Gänze zugezogen, so dass etwas Licht hereinfiel. Und dort, im fahlen Mondlicht, stand jemand und sah zu ihr herüber. "Endlich wieder wach?" fragte die Person und kam langsam auf das Bett zu. "Ja" antwortete Aya knapp, denn mehr brachte sie einfach nicht zustande. Langsam konnte sie die Person besser erkennen, da diese ganz ans Bett getreten war. Es war ein junger Mann von cirka zwanzig Jahren. Er kam ihr irgendwie bekannt vor, aber sein Gesicht lag fast vollkommen im Schatten, so dass sie es nicht erkennen konnte. "Ruh dich noch etwas aus, wenn du dich noch zu schwach fühlst, und dann geh!" befahl er ihr. Es war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, und es schwang auch keinerlei Feindseligkeit in seiner Stimme, trotzdem fühlte Amaya sich, als hätte er sie wütend angeschrieen. Diese Gleichgültigkeit bestätigte sie in ihrem Glauben, ihm schon einmal begegnet zu sein. "Wo bin ich hier?" erkundigte sie sich um die erdrückende Stille, die entstanden war, zu durchbrechen. "Das tut nichts zur Sache!" kam nur als Antwort und da erkannte sie ihn. "Jetzt weiß ich! Du hast mir doch letzte Woche vor dem ,Zeus' geholfen!" platzte sie heraus. Aber der junge Mann blieb stumm. "Das trifft sich gut. Ich wollte mich sowieso noch mal bei dir bedanken!" "Ist schon gut." schnitt er ihr, mit leicht genervtem Unterton, das Wort ab. "Wie es aussieht geht es dir wieder gut. Also solltest du jetzt gehen. Es ist schon spät und deine Eltern werden sich sicher Sorgen machen." versuchte er sie zum gehen zu bewegen. "Da hast du wohl recht." stimmte sie ihm widerwillig zu und schwang ihre Beine aus dem Bett. Aber als sie aufstand knickte sie ein und fiel auf die Knie. Ein scharfer Schmerz zog sich durch ihren rechten Fuß. "Was ist mit dir?" wollte der junge Mann wissen und kniete sich zu ihr hinunter. "Mein Fuß. Ich kann nicht auftreten." antwortete Aya mit zusammengebissenen Zähnen. Da wurde sie auch schon hochgehoben und auf das Bett gesetzt. Dann kniete er wieder vor ihr nieder, zog ihr vorsichtig den Schuh aus und untersuchte ihren Fuß. "Sieht nicht gut aus. Gebrochen ist wohl nichts, aber du wirst kaum laufen können." stellte er seufzend fest. "Und jetzt?" erkundigte sich Aya. "Wie soll ich denn heim kommen?" Aber er zuckte nur mit den Schultern. "Du wirst wohl die Nacht über hier bleiben müssen." fügte er nach kurzem überlegen hinzu. "Und es macht dir nichts aus?" hakte Amaya vorsichtig nach, denn sie hatte wohl mitbekommen wie wenig ihm diese Möglichkeit gefiel. "Wenn du lieber deine Ruhe haben möchtest geh ich. Ich werde es schon irgendwie schaffen." bot sie tapfer lächelnd an. "Und am Schluss liegst du irgendwo, halb erfroren im Wald, denn nachts wird es, trotz der milden Temperaturen Tagsüber, immer noch ziemlich kalt. Oder es passiert dir sonst was!" hielt er kopfschüttelnd dagegen. Dann ging er zu einer Kommode, nahm etwas und hielt es Aya entgegen. Es war ein Handy. "Ruf deine Eltern an. Erzähl ihnen irgendetwas." meinte er in befehlendem Ton. Als Aya nicht sofort reagierte, warf er das Handy neben sie aufs Bett. "Wenn jemand verschwindet, suchen sie meist hier zuerst. Das nervt." fügte er noch erklärend hinzu. Da nahm sie gehorsam das Handy und wählte ihre Nummer. Sie erzählte ihrer Mutter, welche abgenommen hatte, sie hätte eine Freundin aus der Schule getroffen und wäre noch mit zu dieser zum reden gegangen. Diese hätte sie, da es schon recht spät war, eingeladen bei sich zu übernachten. Frau Taoka gab sich mit dieser Erklärung zufrieden und willigte ein. Sie wünschte ihrer Tochter noch eine gute Nacht und legte auf. Kapitel 7: ----------- Sooo und hier mal wieder ein neues Kapi. Ich hoffe es gefällt euch^^ Recht viel passiert eider nicht ^^' Aber freut euch schon mal aufs nchste, da gehts dann rund *g* Also viel spaß beim lesen!!! Eure Ilahja PS: Danke an alle die die FF lesen und an Sunnivah fürs Betan^^ Kapitel 7 Nachdem sie aufgelegt hatte, saß Aya nur stumm da. Irgendwie machte sich ein komisches Gefühl in ihr breit. War es wirklich so gut hier zu bleiben? Eigentlich nicht, aber was sollte sie schon machen? Sie hatte keine Chance mit ihrem verstauchten Knöchel alleine bis nach hause zu kommen. "Brauchst du noch etwas?" wollte der junge Mann nach einiger Zeit wissen und riss Amaya damit aus ihren Gedanken. "Nein, danke." lehnte diese ab und lächelte leicht verlegen. "Ähm..., darf ich fragen wie du heißt?" erkundigte sie sich dann vorsichtig. Er seufzte und fast augenblicklich wünschte sich Aya nie gefragt zu haben. "Ich heiße Kain." antwortete er nach kurzem und sah sie an. Es vergingen einige Augenblicke bis Aya begriff, dass Kain darauf wartete, dass sie auch ihren Namen nannte. "Und ich heiße Amaya." stellte sie sich schnell vor und wurde leicht rot. In diesem Moment war sie froh darüber, dass er kein Licht angemacht hatte und auch die Vorhänge fast gänzlich zugezogen waren. Allerdings hätte sie Kain gerne besser gesehen. Als könne er Gedanken lesen ging er zu einem der Fenster und zog den Vorhang zurück, so dass das Mondlicht hereinkommen konnte. Da fiel Aya etwas ein und sie fing an in ihrer Tasche zu kramen. Sie hatte bald gefunden wonach sie suchte und zog die Kette, die sie am See gefunden hatte, hervor. "Gehört die vielleicht dir?" fragte sie etwas unsicher und hielt Kain die Kette entgegen. Dieser kam mit schnellen Schritten auf sie zu und nahm ihr die Kette aus der Hand. Er hatte den Anfänger sofort erkannt als er im Mondlicht aufgeblitzt hatte. "Wo hast du die her?" wollte er aufgebracht wissen. "Ich hab sie gefunden." erklärte Aya kleinlaut. "Letzten Sonntag. Unten am See." Kain wurde wütend und hätte fast die Beherrschung verloren, was er allerdings so gut verbarg, dass Aya es nicht mitbekam. Er hielt seine Gefühle verhüllt und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Amaya starrte noch einige Zeit auf die Tür, bevor sie realisierte dass er wirklich gegangen war. Aber was hatte er nur? Wieso war er so aufgebracht? Wieder kamen Fragen auf, auf welche sie einfach keine Antworten fand. Sie grübelte noch eine ganze Weile über die Geschehnisse des Tages nach und legte sich dabei wieder auf das Bett. Amaya wäre jetzt doch noch gerne nach Hause gegangen, aber wie sollte sie das mit ihrem verstauchten Fuß anstellen? Es blieb ihr also nichts anderes übrig als zu bleiben wo sie war. Plötzlich traf es sie wie ein Schlag und sie setzte sich mit Schwung auf. Ihrer Vermutung nach war sie hier in der Villa und was sie von dieser gesehen hatte sah nicht sehr bewohnt aus. Das musste unweigerlich bedeuten, dass sie hier mit Kain alleine in einem ziemlich großen Haus war und das mit einem verstauchten Fuß. Aya war eigentlich nicht der Typ der sich in solchen Situationen fürchtete, denn sie konnte sich sehr wohl verteidigen, solange es nur eine Person war, aber Kain hatte es ohne große Anstrengung mit den beiden Kerlen vor dem Zeus aufgenommen. Wenn sie ihn also nicht auf Anhieb an einer für ihn ungünstigen Stelle traf, hätte sie wohl keine Chance. Andererseits war sie ja auch eine ganze Zeit bewusstlos und er hatte ihr nichts getan. Außerdem hatte er ihr schon zwei Mal geholfen. Aber es war auch sehr schwer Kain einzuschätzen. Sie kannte ihn fast gar nicht und er hatte bei beiden Begegnungen keine Gefühlsregungen gezeigt. Verwirrt legte sich Aya wieder hin. Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken. Weglaufen würde sie eh nicht können. Sie überlegte noch eine ganze Weile hin und her und kam eigentlich zu dem Entschluss in dieser Nacht nicht zu schlafen, aber die Müdigkeit übermannte sie irgendwann doch und lies sie in einen unruhigen Schlaf gleiten. Am nächsten Morgen wurde Amaya von den spärlichen Sonnenstrahlen, welche ins Zimmer fielen, geweckt. Aber etwas war anders als in der Nacht! Sie sah sich noch etwas verschlafen im Zimmer um. Ihr Blick blieb an den Fenstern hängen. Hatte Kain letzte Nacht nicht einen der Vorhänge etwas geöffnet? Jetzt waren jedenfalls alle geschlossen. Auf einmal viel ihr auch auf, dass sie zugedeckt worden war. Kain musste also noch einmal ins Zimmer gekommen sein. Sie schlug die Decke zurück und schwang ihre Beine aus dem Bett. Sie musste doch ziemlich tief geschlafen haben, denn Kain hatte ihr einen Verband um den verstauchten Knöchel angelegt. Sie stemmte sich langsam hoch, wobei sie nur das linke, gesunde Bein belastete und hielt sich zusätzlich noch am Bett fest. Als sie einigermaßen sicher stand belastete sie vorsichtig ihren verstauchten Fuß, aber der stechende Schmerz, der am Abend durch ihr Bein geschossen war wie Feuer, blieb aus. Alles was sie verspürte, war ein Ziehen, welches bis zum Knie hinauf reichte. Der Verband war wirklich gut angelegt worden. Aya setzte sich noch einmal auf das Bett um ihre Schuhe anzuziehen, gab es allerdings nach einigen Versuchen wieder auf. Sie brachte den Schuh beim besten Willen nicht über den Verband. Also stellte sie ihre Schuhe neben ihre Tasche und humpelte ohne los. Auf dem Gang vor ihrem Zimmer sah sie sich erst einmal um. Wohin sollte sie jetzt gehen? Nach kurzem Überlegen wandte sie sich nach links und lief den Gang entlang. Die Zimmertür ließ sie sicherheitshalber offen, damit sie das Zimmer auch wieder finden würde. Sie musste dem Gang eine ganze Weile folgen bis sie an dessen Ende vor einer großen, zweiflügeligen Tür ankam. Amaya sah sich unsicher um, beschloss dann aber doch es einfach zu wagen und schob eine Seite der Tür langsam auf. Aya schlüpfte durch die Tür und schloss diese sofort wieder. Erst als die Tür im Schloss eingeschnappt war, sah Amaya sich in dem großen Raum, in dem sie gelandet war, um. Der Raum war mehrere Meter hoch und die gesamten Wände waren durch riesige Regale verdeckt, welche komplett mit Büchern gefüllt waren. Nur die hier vorhandenen drei großen Fenster und die Türe waren zu sehen. Erst nachdem Aya sich erstaunt umgesehen hatte, bemerkte sie wie dunkel es auch in diesem Raum war. Anscheinend waren in der gesamten Villa die schweren, fast lichtundurchlässigen Vorhänge zugezogen worden. Sie wollte zu dem mittleren Fenster gehen um den Vorhang aufzuziehen, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung an einem der anderen Fenster wahrnahm und wie angewurzelt stehen blieb. Dann drehte sie sich langsam in die entsprechende Richtung. Sie konnte schemenhaft eine Gestallt erkennen, welche auf einem Sofa vor dem Fenster saß. Wer auch immer dort war, war anscheinend zu sehr in eines der Bücher vertieft um sie zu bemerken, also ging Aya langsam auf die Person zu. "Dir geht es anscheinend wieder besser." stellte diese auf einmal fest. Aya erkannte die Stimme sofort. Es war Kain der Gesprochen hatte. "Ja, ich spür es kaum noch." log sie, denn eigentlich spürte sie bei jedem Schritt ein ziehen im ganzen Bein. "Du solltest hier nicht einfach so herumwandern, man verläuft sich in den vielen Gängen leicht." belehrte Kain sie ohne von seinem Buch aufzublicken. "Ja, ja. Und hat man dir schon mal gesagt, dass lesen bei so wenig Licht schädlich ist?" gab Aya Konter. Da endlich blickte er auf und sah ihr direkt in die Augen. Und da war er wieder. Dieser kalte Blick, der ihr schon im ,Zeus' aufgefallen war. Er sah sie an und doch wirkte es als würde er sie nicht sehen. Das lies Aya schaudern. "Also mir hat es noch nicht geschadet und ich lese mittlerweile schon seit Jahren so." gab er gleichgültig zurück, was Aya langsam aber sicher sauer werden lies. Er wollte sie belehren blieb aber selbst ganz ruhig und gleichgültig wenn man ihm einen Rat geben wollte. Ihre Gedanken über seine Augen verflogen und sie ging weiter auf ihn zu. "Sag mal bist du ein Vampir oder so wie du ständig im Dunkeln hockst?" fragte sie ihn als sie vor ihm stand. "Seh ich vielleicht so aus?" hackte er leicht genervt nach. "Außerdem würdest du, wenn es so wäre, jetzt sicher an Blutarmut leiden." Dass er Recht hatte, machte Aya nur noch wütender. Wortlos ging sie die letzten Schritte zum Fenster und zog die Vorhänge mit einem wütenden Ruck auseinander, so dass die Sonne ungehindert herein kommen konnte. Aber sie hatte nicht mit der plötzlichen Helligkeit gerechnet, welche jetzt wie eine Welle über ihr zusammenschlug und ihre, an das Dunkel gewöhnten Augen blendete. Auch Kain verzog das Gesicht und drehte den Kopf von der Sonne weg, welche direkt durch das Fenster hereinschien. Als Aya wieder sehen konnte, trat sie erneut vor das Sofa. Zum ersten Mal sah sie Kain bei normalem, natürlichem Licht und erschrak. Wie schon die Woche zuvor war er ganz Schwarz angezogen und seine schwarzen Haare waren ganz durcheinander, was ihm allerdings sehr gut stand. Aber erst jetzt im Sonnenlicht erkannte Aya wie nah sie Kain mit der Vampirbeschreibung gekommen war. Er war sehr blass, schon fast leichenblass. Aya lief es bei seinem Anblick eiskalt den Rücken herunter. "Sag mal, wann warst du eigentlich das letzte Mal in der Sonne?" wollte Aya irgendwie geschockt wissen, aber Kain zuckte nur mit den Schultern. "Ist schon ne Zeit her." Da tat er ihr irgendwie schrecklich leid. "Aber wieso das denn? Es ist doch so schön draußen!" meinte sie und lies sich in einen Sessel sinken, welcher in der Nähe des Sofas stand. Da zuckte er nur wieder mit den Schultern. "Der Tag hat für mich einfach seinen Reiz verloren. Ich mach mir nichts mehr aus den ganzen Farben und all dem." fügte er hinzu, als er merkte, dass Aya sein Zucken nicht genügte. Dann legte er sein Buch auf die Seite und stand auf. "Du solltest jetzt besser heim gehen." meinte er und sah Aya auffordernd an. "Ähm, ja. Sollte ich wohl." stimmte sie ihm zu und stand auf. Sie dachte allerdings nicht mehr an ihre Verletzung und trat normal auf. Wie nicht anders zu erwarten fuhr ein stechender Schmerz durch ihr gesamtes Bein, welches daraufhin unter der Belastung wegknickte Kain war sofort neben ihr und hielt sie fest, damit sie nicht stürzte. "Du musst besser aufpassen!" tadelte er sie. "Schon gut. Ich weiß!" gab sie bissig zurück und befreite sich aus seinem Griff. Allerdings hatte sie dabei so viel Schwung, dass sie fast wieder hingefallen wäre, hätte Kain nicht noch einmal blitzschnell reagiert. Er seufzte und ging los, wobei er Aya einfach mit sich zog. Diese ließ es sich aber nicht gefallen, entwand sich erneut seinem Griff und humpelte an ihm vorbei. Er schüttelte nur resignierend den Kopf und ging ihr nach. Ihr Weg führte die Beiden zu Ayas Zimmer zurück und sie holte aus diesem schnell ihre zurückgelassenen Sachen. Danach brachte Kain sie zum Ausgang. Er öffnete die Tür und trat widerwillig hinaus in die Sonne. Aya ging gedankenversunken an ihm vorbei und in Richtung Tor. Erst dort merkte sie dass Kain ihr folgte. "Wieso verfolgst du mich?" wollte sie von ihm wissen. "Dich kann man doch nicht alleine lassen. Am Schluss liegst du irgendwo im Wald und kannst nicht mehr weiter. Außerdem haben sich hier schon so einige verlaufen." erklärte er. "Ich komm schon zurecht. Du brauchst nicht mitkommen, wenn du doch so ungern in die Sonne gehst." erwiderte Aya. "Ich bring dich nach Hause und damit Schluss. Das wird mich schon nicht gleich umbringen." entgegnete er, in einem Ton der signalisierte, dass das Thema für ihn somit erledigt war. Ab jetzt übernahm Kain die Führung. Sie folgten dem kleinen Weg, auf den Aya gestoßen war. Nach kurzer Zeit erkannte sie auch schon die Stelle, an der sie auf den Weg eingebogen war, aber Kain lief einfach daran vorbei. "Sag mal müssen wir nicht runter zum See?" hakte sie nach einer ganzen Weile nach, da Kain noch immer keine Anstalten machte diese Richtung einzuschlagen. "So bist du wohl gekommen. Aber das wäre nur ein Umweg. Durch den Wald kommen wir schneller zurück." versicherte er ihr. "Außer du willst den Abhang hoch klettern." "Nicht unbedingt." lehnte sie, mit dem Gedanken an das letzte Mal, ab. Die Beiden liefen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her, bis es Aya zu langweilig wurde. "Wieso lebst du eigentlich so ganz alleine in der Villa?" wollte sie von Kain wissen. "Ich habe meine Gründe." erwiderte er in einem Ton, der klar machte, dass er darüber nicht weiter reden würde. "Tut mir leid. Ich... ich wollte nur... Es kommt mir halt komisch vor." entschuldigte sich Aya. "Schon okay. Es ist nur nicht gut wenn jemand davon erfährt. Außerdem würdest du mir wohl eh nicht glauben." erklärte sich Kain daraufhin. "Jetzt machst du mich aber erst recht neugierig! Sagst du es mir nicht doch?" hakte Aya zuckersüß nach. Aber Kains Blick zeigte unmissverständlich, dass er das nicht vorhatte. "Können wir wenigstens über irgendetwas anderes reden? Ich komm mir komisch vor, wenn wir uns immer nur anschweigen." erkundigte sie sich vorsichtig. "Wenn du unbedingt willst." willigte er ein, man konnte ihm aber anmerken wie wenig Lust er auf eine Unterhaltung hatte. Sie sprachen über verschiedene Dinge, wobei Aya ihre Fragen lieber für sich behielt. Von da an verging die Zeit wie im Flug und ehe sie sich versah waren sie schon in Ayas Straße angekommen. Sie verabschiedeten sich und Kain ging wieder in Richtung der Villa davon. Aya sah ihm noch kurz hinterher und dann ging auch sie nach Hause. Kapitel 8: ----------- Sooo es ist mal wieder soweit^^ Ein neues Kapi ist da XD Und diesmal geht es rund! Es passiert endlich mal wieder was! //Ein Wunder XD// Wünsch euch viel spaß beim lesen^^ Eure Ilahja Kapitel 8 Amaya musste einige Fragen über sich ergehen lassen bis sie in ihr Zimmer kam. Sie belog ihre Eltern nicht gerne, aber dieses Mal musste es einfach sein. Alles was am vergangenen Abend angeblich passiert war, dachte sie sich erst während des Erzählens aus, was ihr ziemlich gut gelang. Ihr Vater blickte zwar skeptisch drein, als sie sich in ihr Zimmer aufmachte, sagte allerdings nichts. Aya ging gleich zum Fenster, öffnete es und sah hinunter zum See. Insgeheim hoffte sie Kain dort unten zu sehen, aber wieso sollte er jetzt dort sein? Es war helllichter Tag und keine Wolke war zu sehen. Er hatte sich sicher wieder in ein dunkles Zimmer der Villa verkrochen. Irgendwie schmerzte Aya der Gedanke, dass Kain immer nur im Dunkeln saß, und auch die Erinnerung an ihn. Wie konnte jemand nur so leben? Abgeschottet vom Rest der Welt und nur nachts unterwegs. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen wie das wäre und dass sich jemand freiwillig so zurückzog. In Kains Leben musste etwas geschehen sein, was ihn dazu trieb. Aya schwor sich herauszufinden was passiert war, egal wie sehr sie ihm damit auf die Nerven gehen würde. Er hatte ihr schon zwei Mal geholfen und jetzt war sie an der Reihe etwas für ihn zu tun. Sie setzte sich auf ihr Bett und wickelte den Verband von ihrem Fuß. Ihre Mutter hatte ihr einen frischen Verband und eine Salbe gegeben, denn der jetzige war doch ziemlich dreckig. Der Verband war von Kain sehr gut angelegt worden. Als sie unterwegs waren, hatte sie kaum etwas gemerkt, aber jetzt fing es wieder an leicht zu stechen und zu ziehen. Als Aya den Verband abgewickelt hatte, humpelte sie ins Bad. Unter dem Verband wurde eine Salbe mit einer merkwürdigen Farbe aufgetragen. Sie wusch den Rest der Salbe ab, aber die Farbe blieb an ihrem Fuß haften. Das würde wohl nicht so schnell wieder weg gehen. Also humpelte sie zurück und verband ihren Fuß neu, was ihr nicht annährend so gut gelang wie Kain. Irgendwoher musste er einiges an Übung darin haben. Um endlich von der ganzen Grübelei los zu kommen, schnappte sie sich ihre Schulbücher und fing an etwas zu lernen. Aber sie konnte schon ziemlich alles und so war sie bald wieder damit fertig. Bis zum Abend versuchte sie sich mit verschiedenen Dingen zu beschäftigen, aber sobald es dunkel war setzte sie sich wieder ans Fenster und hielt am See Ausschau, aber Kain lies sich nicht blicken. Am nächsten Tag musste sie wieder zur Schule. Ihr Vater hatte ihr eine Entschuldigung für den Sportunterricht gegeben und sie sogar zur Schule gefahren. Der Vormittag zog sich ziemlich in die Länge, aber zumindest durfte sie dieses Mal gleich heimgehen und musste nicht warten. Ihr Vater konnte sie um diese Zeit nicht abholen, also machte sie sich humpelnd auf den, glücklicherweise nicht all zu langen, Heimweg. Als sie schon fast zuhause war fiel ihr jemand ins Auge, aber sie wusste nicht wieso. Die Person war fast am anderen Ende der Straße und die Schwarzen Klamotten wirkten auch eher unauffällig... . Schwarze Klamotten? Kain! In der ganzen Gegend hatte sie außer ihm noch niemanden sonst komplett in Schwarz gesehen. Und sie war mittlerweile doch ganz schön herumgekommen. Er kam ihr auf der anderen Straßenseite entgegen. Glücklicherweise waren nur sehr wenig Autos unterwegs, so dass Aya schnell über die Straße kam. Was machte er hier? Und dann noch um diese Uhrzeit bei herrlichstem Sonnenschein? Um das herauszufinden gab es nur einen Weg. "Hallo Kain!" rief sie ihm entgegen, als er nahe genug heran war. Er sah zu ihr auf und blickte noch finsterer drein als die letzten Male. "Was hat dich denn um diese Zeit aus deinem Versteck gelockt?" fragte sie gerade heraus. "Manche Sachen lassen sich leider doch nur tagsüber erledigen." antwortete er grimmig. Man konnte ihm regelrecht ansehen wie sehr er es hasste jetzt unterwegs sein zu müssen. "Wie geht es deinem Fuß?" wechselte er das Thema und erklärte das vorherige damit für beendet. Er würde ihr nichts von seinen Aktivitäten erzählen. "Es geht so. Es ist schon etwas besser geworden, aber den Verband den du mir angelegt hast, war wirksamer." meinte sie. "Was hast du mir da eigentlich drauf geschmiert? Das färbt ganz schön ab." hakte sie nach. "Selbst gemacht. Aus Kräutern. Die findet man alle im Wald. Es wirkt besser als die, die man überall bekommt und kostet nichts." erklärte er und es schwang merklich Ungeduld in seiner Stimme mit. "Jetzt muss ich aber. Sonst komm ich zu spät." Und schon war er an Aya vorbei und lief weiter. "Vielleicht sieht man sich ja mal wieder!" rief sie ihm nach und er reagierte darauf indem er gar nicht reagierte. Eigentlich hatte sie gehofft ihn etwas aushören zu können, aber auch schon damit gerechnet, dass er sie wieder abwimmeln würde. Es nervte ihn anscheinend gezwungenermaßen mitten am Tag unterwegs zu sein. Aya lief das letzte Stück nach Hause. Dort ging sie gleich in ihr Zimmer. Ihre Hausaufgaben hatte sie schon in einer Freistunde erledigt. Da ihr nichts Besseres einfiel, nahm sie ihr neues Buch, welches ihre Mutter ihr vom Einkaufen mitgebracht hatte, und machte sich dran etwas zu lesen. Aber schon nach der ersten Seite kam ihre Mutter mit dem Telefonhörer ins Zimmer. "Ist für dich." meinte sie und hielt ihrer Tochter den Hörer entgegen. Aya nahm ihn und nickte Frau Taoka dankend zu, ehe sie sich meldete. "Hei Aya. Ein paar von uns wollen morgen Abend ins Zeus." platzte Yuka, eine ihrer Klassenkameradinnen gleich hervor. "Wir wollten fragen ob du auch Lust hast mit zu kommen." "Hei Yuka." begrüßte Aya sie erst einmal. "Ich würde schon gerne mit, aber ich weiß nicht ob mein Vater mich lässt." antwortete sie auf Yukas Frage. "Ach komm schon. Übermorgen ist schließlich ein Feiertag, also Schulfrei!" gab diese zu bedenken. "Ja, ich weiß. Ich versuche mein bestes ihn zu überreden und gebe euch dann morgen in der Schule bescheid." versicherte Aya. "Na OK. Aber vergiss es nicht!" und schon hatte Yuka aufgelegt. Aya schüttelte den Kopf und brachte den Hörer wieder zum Telefon. Am Abend kam sie noch vor dem Abendessen herunter und redete mit ihrem Vater. Zuerst stellte er sich stur und wollte sie nicht gehen lassen. >>Durch ihre Verletzung konnte ja so viel geschehen.<< war sein Hauptargument. Aber mit Hilfe ihrer Mutter gelang es Aya dann doch ihn zu überreden. Sie ging gleich in ihr Zimmer und suchte in ihrem Kleiderschrank nach etwas, was sie anziehen konnte. Am nächsten morgen in der Schule überbrachte Aya Yuka die freudige Nachricht und am Abend war es dann auch schon soweit. Ihr Vater brachte sie gegen acht Uhr auf den Marktplatz, wo sie sich mit den anderen verabredet hatte. Ein Teil der Gruppe war schon da und der Rest würde auch bald kommen. Als alle beisammen waren gingen sie ins Zeus, suchten sich einen großen Tisch, an dem alle Platz hatten, setzten sich und bestellten etwas zu trinken. Sie saßen eine ganze Weile so zusammen bis es Yuka zu langweilig wurde. Yuka war ein lebensfrohes Mädchen und immer gut drauf. Sie war meist die, die solche Treffen organisierte und die allgemeine Stimmung durch kleine Späße anhob. "Los wir gehen tanzen!" schlug sie, begeistert von ihrer eigenen Idee, vor. Die anderen wurden von ihrer Begeisterung gleich angesteckt und stimmten zu. "Ich bleib hier." meinte Aya. "Was? Wieso denn?" wollte Yuka entgeistert wissen. "Du kannst doch nicht die ganze Zeit nur hier herumsitzen!" protestierte sie. "Aber recht tanzen kann ich auch nicht. Mein Fuß tut immer noch weh wenn ich ihn zu sehr belaste und tanzen fällt wohl unter diese Kategorie." hielt Amaya dagegen. Da konnte Yuka nichts mehr dagegen sagen. "Aber wenn dir langweilig wird sag bescheid! Wir lassen dich hier nicht den ganzen Abend versauern!" Und schon war sie mit den anderen im Getümmel verschwunden. Aber Aya blieb nicht lange alleine. Schon nach wenigen Minuten kamen drei Männer auf sie zu. Zwei von ihnen schätzte Aya um die 25 Jahre, den dritten schon Anfang vierzig. Dieser schien auch so etwas wie der Anführer der Gruppe zu sein. Er ging den anderen voraus und strahlte eine gewisse Autorität aus. Und er stand jetzt genau vor Aya. "Wo ist er?" wollte er ohne umschweife von ihr wissen. "Wer?" fragte Aya zurück. "Dyest! Wo ist er?" jetzt klang es nicht mehr nur wie eine Frage, sondern eher wie ein Befehl und so war es sicher auch gemeint. "Ich kenne keinen Dyest." erwiderte Aya aufrichtig. "Red nicht so einen Unsinn! Du wurdest mit ihm gesehen!" "Ich hab trotzdem keine Ahnung von wem sie reden!" "Sag endlich wo er ist!" "Ich sagte doch schon. Ich kenne keinen Dyest!" Langsam wurde es Aya zu viel. Sie wollte dieses Gespräch nicht fortsetzen. In der Stimme des Mannes schwang mittlerweile so viel Drohung mit, dass Aya nur noch weg wollte. Sie war niemand der es so schnell mit der Angst bekam, aber jetzt hatte sie Angst. Was konnte sie gegen die drei Männer schon ausrichten, sollten sie sie nicht in Ruhe lassen? Sie könnte nichts tun. Sie überlegte fieberhaft wen die drei meinen könnten. Sie war sich sicher den Namen Dyest schon einmal irgendwo gehört zu haben, aber wo? Da fiel es ihr plötzlich wieder ein! Dyest war doch der zweite Name auf dem Amulett gewesen! Es war der Mann aus der Geschichte, die sich über die Villa erzählt wurde. Aber das ganze war 500 Jahre her! Also musste es noch jemanden mit diesem Namen geben. "Ist es dir endlich wieder eingefallen?" hakte ihr Belagerer nach einiger Zeit des Schweigens nach. "Ich sagte ihnen doch ich kenne niemanden mit diesem Namen!" entgegnete Aya erneut und stand auf. In ihrer Verzweiflung tat sie jetzt genau das, was sie nicht hätte tun sollen. Anstatt sich an jemanden zu wenden und um Hilfe zu bitten, ging sie aus dem Zeus heraus. Sie hatte gehofft, dass die Drei sie gehen lassen würden, aber sie folgten ihr. Amaya beschleunigte ihren Schritt und achtete nicht auf den Schmerz, der in ihrem Fuß zu pochen begonnen hatte. Sie lief ein Stück vom Zeus weg und in einen schmalen Weg zwischen zwei Geschäften. Hier war sie schon letztens einmal entlang gegangen und wusste, dass sich der Weg ein Stück weiter verzweigen würde. Hier unten würde sie keiner so schnell finden. Aber als sie an den Abzweigungen ankam, erwartete sie dort eine böse Überraschung. Einer der beiden jüngeren Männer war schon dort und wartete auf sie. Aber wie konnte er so schnell hier her gekommen sein? Es gab zwar einen Weg, der wieder zurück auf den Marktplatz und damit zum Zeus, führte, aber er war länger und der Mann hätte es nicht schaffen können, selbst wenn er gerannt wäre. Irgendetwas stimmte mit diesen Typen nicht. Aya kam schlitternd zum stehen drehte sich um und wollte schon zurück rennen, aber da kamen schon die anderen beiden Männer und der Ältere der beiden sah ziemlich sauer aus. "Was wollen sie von mir? Lassen sie mich in Ruhe!" rief Aya. Langsam ging ihr das alles doch zu weit und sie spürte wie Panik in ihr aufkeimte. Was würden diese Kerle mit ihr anstellen? "Sag uns endlich wo er ist und du bist uns los!" meinte der Anführer. "Aber wenn ich es doch nicht weis! Wie soll ich es euch da sagen?" warf sie ein, aber der Mann reagierte gar nicht darauf. Stattdessen wurde sie von dem Mann, dem sie den Rücken zugekehrt hatte, an den Armen gepackt. Jetzt war alles aus. Aya hatte unbeschreibliche Angst. Mittlerweile zitterte sie am gesamten Körper und ihr stiegen sogar Tränen in die Augen. Aber sie wehrte sich nicht gegen den Griff, der sie gefangen hielt. Sie wusste einfach, dass es besser war nicht dagegen anzukämpfen. Sie hätte eh keine Chance gehabt. "Meister. Ich habe das Gefühl sie weiß es wirklich nicht." meldete sich jetzt der Mann zu Wort, welcher hinter ihr stand und sie festhielt. "Nach deinem Gefühl hab ich nicht gefragt!" herrschte ihn sein Meister an. "Aber was wenn sie es nun wirklich nicht weiß?" Was jetzt geschah ging so schnell, dass Aya es fast nicht wahrgenommen hätte. Der Meister war in weniger als einer Sekunde heran und hatte den Mann mit geballter Faust mitten ins Gesicht geschlagen. Dieser zuckte zwar zusammen, wurde aber nicht umgehauen und lies Aya auch nicht los. Der Schlag musste trotzdem ziemlich hart gewesen sein, denn Aya hörte etwas krachen und der Getroffene hielt sich schnell eine Hand vor die Nase. Aber es nutzte nichts. Er blutete so stark, dass es fast augenblicklich zwischen seinen Fingern hindurchtropfte. Seine Nase war wohl gebrochen. Jetzt bekam Amaya erst recht Angst. "Ich hoffe das lehrt dich, mir nicht noch einmal zu widersprechen!" erklärte sich der Meister und Aya bemerkte ein Nicken des Angesprochenen. Er konnte wohl nicht sprechen, da er sonst Blut in den Mund bekommen hätte. "Und jetzt wieder zu dir. Wieso willst du uns denn nicht verraten wo Dyest ist?" wand der Meister sich wieder an Aya. "Weil ich es nicht weiß! Ich schwöre es!" erwiderte sie mit erstickter Stimme. Kapitel 9: ----------- Kapitel 9 "Sie weiß es wirklich nicht!" fuhr eine kalte, schneidende Stimme durch die Gasse. Sie schien gleichzeitig von überall her zu kommen und doch nirgends zu entstehen. "Los! Zeig dich du Feigling!" forderte der Meister. Aber der Besitzer der Stimme schien darauf keine besondere Lust zu haben. "Wieso sollte ich?" "Weil die Kleine hier sonst nichts mehr zu lachen hat!" drohte der Meister und trat einen Schritt näher an Aya heran. Umso näher er ihr kam, desto unbehaglicher fühlte Aya sich. "Ach macht doch. Was will ich mit ihr?" fragte die Stimme gelangweilt. Aber das konnte derjenige doch nicht wirklich so meinen!? Sie hatte doch gar nichts mit der ganzen Sache zu tun! In Aya war schon langsam wieder die Hoffnung aufgestiegen, aber diese zerbrach jetzt mit einem Schlag. Wer auch immer dort war, würde sie anscheinend wirklich einfach ihrem Schicksal überlassen. Wieso sollte er ihr auch helfen? Aya musste sich wohl oder übel damit abfinden. "Wie du willst. Dann verabschiede dich mal von ihr." grinsend trat der Meister vor sie. Er war kaum einen halben Meter von ihr entfernt. "Verabschiede dich von dieser Welt!" flüsterte er und hob die Hand. Er würde sie wirklich töten! Wo war sie da nur wieder rein geraten? Seit sie hier her gezogen waren, hier in diese Stadt, geriet sie dauernd in Schwierigkeiten. In Erwartung dessen, was jetzt unweigerlich folgen würde, schloss Aya die Augen. Sie wollte es nicht sehen. Sie konnte es nicht sehen, aber irgendwie spürte sie, als ihr Gegenüber anfing den Schlag auszuführen. Sie spürte wie sich seine Faust ihr immer weiter näherte. Und dann hörte sie den Aufprall. Sie hörte wie die Faust ein Ziel fand. Aber es war nicht sie! Schnell öffnete sie die Augen wieder. Vor ihr stand ein Mann und hatte den Schlag abgefangen. Aber wer war er? Fast im selben Augenblick wirbelte ihr Beschützer zu ihr herum, verpasste dem Mann hinter ihr einen weiteren Schlag ins Gesicht, ergriff Aya am Arm und ehe sie wirklich wahrnahm was geschehen war stand sie mit ihm ein paar Schritte von den drei Männern entfernt. "Du konntest es also doch nicht lassen. Du musstest schon immer den Helden spielen!" spottete der Meister und ignorierte seinen Gehilfen, der sich jetzt vor Schmerzen am Boden krümmte. Der Schlag hatte sehr gut gesessen. "Verschwinde hier und nimm deine Leute mit! Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass du hier nie wieder aufkreuzen sollst!" forderte der Fremde. Seine Stimme hatte wieder diesen eiskalten, schneidenden Ton angenommen. Trotzdem fühlte Aya sich bei ihm irgendwie sicher. Er hatte sich etwas vor sie gestellt um sie zu schützen. Aber sie hatte solche Angst, dass sie, ohne zu überlegen, nach seinem Arm griff und sich daran festklammerte. Im Nachhinein hätte sie nicht sagen können, wieso sie das getan hatte, aber in diesem Moment war ihr Denken von Angst beherrscht und sie sehnte sich nach Sicherheit. "Was denn, was denn? Wieso so unfreundlich? Wir wollen doch nur mit dir reden!" "Ihr kennt meine Antwort! Also verschwindet!" "Ach komm schon. Wieso stellst du dich nach so langer Zeit immer noch quer?" "Weil sich meine Ansicht nicht geändert hat! Ich werde da nicht mitmachen!" "Das ist schade. Wir hatten gehofft dich endlich bei uns begrüßen zu dürfen. Es würde dir sicher gefallen!" "Das glaub ich kaum." "Na wenn du partout nicht willst..." "Nein will ich nicht. Und lasst die Kleine da raus! Sie weiß nichts von alle dem hier. Sie gehört nicht dazu!" "Dafür scheint sie aber ganz schön an dir zu hängen!" "Ich sagte sie hat nichts damit zu tun! Also lass sie in Ruhe!" "Na da spielt sich einer ja ganz schön als Beschützer auf! Aber na schön. Ich habe heute auch noch andere Dinge zu erledigen, als einem kleinen Abtrünnigen hinterher zu laufen. Aber freu dich nicht zu früh! Wir sehen uns wieder, Dyest!" Seufzend drehte sich der Meister um. Anscheinend würde er es jetzt doch aufgeben. Aya hatte sich die ganze Zeit über an ihren Retter geklammert und zitterte noch immer am ganzen Körper. Aber zumindest wurde ihr denken langsam wieder klarer. Sie wollte schon erleichtert aufatmen, aber auf einmal wurde sie herumgewirbelt und landete an der Wand. Ohne dass sie es bemerkt hatte, war der dritte Mann, welcher sich bis jetzt immer zurück gehalten hatte, auf sie und ihren Retter zugestürmt. Sein Schlag ging allerdings ins Leere, da Dyest blitzschnell reagiert und Aya somit aus der unmittelbaren Gefahrenzone herausgebracht hatte. Sie sah erstaunt zu den beiden Männern, welche sich so schnell bewegten, dass man ihnen mit den Augen nur schwer folgen konnte. Genau so schnell wie dieser kleine Kampf angefangen hatte, war er auch schon wieder vorbei. Dyest traf seinen Gegner mitten in die Magengegend, woraufhin dieser keuchend zusammenbrach. "Mit dir alles okay?" wand er sich wieder Aya zu als wäre nichts weiter gewesen. "Ähm... ja. Danke." erwiderte sie mit zittriger Stimme. Jetzt, nachdem sich alles beruhigt hatte, wurde Aya neugierig, wem sie diese ganze Aufregung eigentlich zu verdanken hatte, und musterte Dyest. Er war ziemlich groß, dunkel gekleidet - wieso kam Aya das nur so bekannt vor - und trug einen schwarzen Mantel. Aber das Auffälligste an ihm waren seine längeren, silbrig-weißen Haare. Genaueres konnte sie bei dem spärlichen Licht der Straßenbeleuchtung nicht erkennen. "Du solltest wirklich mal besser auf dich aufpassen!" tadelte Dyest sie. Aber wieso sprach er sie so vertraut an? Er kam ihr zwar irgendwie bekannt vor, aber an die weißen Haare würde sie sich sicher erinnern. Nein! Sie hatte ihn sicher noch nie gesehen! Sie wollte ihn schon danach fragen, aber vielleicht würde sie es auch so heraus bekommen. "Ja, schon gut. Werd ich machen. Aber wo warst du eigentlich? Wieso hat das so lange gedauert?" wollte sie wissen, wobei sie versuchte, so zu klingen, als würde sie ihn wirklich kennen. Und anscheinend gelang es ihr auch. "Wieso sollte ich dir verraten wo ich war? Das ist schließlich meine Angelegenheit! Nicht deine." erwiderte er leicht unterkühlt. "Du solltest zurückgehen Deine Freunde werden schon nach dir suchen." versuchte er vom Thema abzulenken. Aber Aya war noch nicht fertig. "Die können noch etwas warten. Aber jetzt will ich erst einmal wissen, wieso diese Männer auf mich los sind! Ich hatte, verdammt noch mal, tierische Angst! Und das alles nur wegen diesem kleinen Schauspiel?" wollte sie wütend wissen. Es war Aya mittlerweile egal, wen sie anschrie. Hauptsache sie konnte sich abreagieren. Und Dyest kam ihr da genau richtig. "Hinter diesem 'Schauspiel' steckt dann doch etwas mehr. Aber erstens geht dich das eh nichts an und zweitens würdest du nur mit hinein gezogen werden." erklärte er kurz. Dagegen konnte sie wirklich nichts sagen, denn sie hatte keine Lust, den drei Männern noch einmal zu begegnen. Also grummelte sie nur etwas Unverständliches vor sich hin. Sie hatte genug von all dem und der Wunsch in ihr, nach hause, oder wenigstens zurück ins Zeus zu gehen, wurde immer stärker. "Soll ich dich zurück bringen oder findest du den Weg alleine?" unterbrach Dyest die zwischen ihnen entstandene Stille. "Kommen die auch wirklich nicht wieder und überfallen mich erneut?" stellte Aya eine Gegenfrage und sah dabei in Richtung der beiden KO gegangenen Männer. Aber schon wieder stimmte etwas nicht. Die Männer waren nicht mehr da! Aber wie konnten sie so schnell und vor allem unbemerkt verschwinden? Aya gab es auf, eine Antwort zu suchen, von Dyest würde sie sowieso keine bekommen und sie selbst konnte sich keinen Reim darauf machen. "Sie müssten dich eigentlich jetzt in Ruhe lassen, aber versprechen kann ich nichts." meinte Dyest und seufzte genervt. "Und was ist jetzt? Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit!" fügte er drängend hinzu. "Geh ruhig und lass mich alleine, wenn du was Besseres zu tun hast! Den Weg find ich schon noch!" schnauzte Aya ihn an. Daraufhin sah er sie direkt an. Erst jetzt konnte Aya sein Gesicht zum ersten Mal richtig sehen. Auf den ersten Blick sah es eigentlich ganz gewöhnlich aus, aber als sie ihm in die Augen sah lief es ihr eiskalt den Rücken runter, denn diese waren Rot! Nicht blutunterlaufen wie bei einem betrunkenen, sondern richtig rot, als wäre das seine natürliche Augenfarbe. Mit jeder Sekunde, welche Aya endlos lange vorkamen, wurde ihr kälter. Es war nicht nur diese blutrote Farbe die sie erschreckte, sondern auch das, was sie darin lesen konnte. Sie sah Trauer, Verzweiflung und vor allem Hass, unendlichen Hass. Aber sie merkte auch, dass dieser Hass sich nicht gegen sie richtete sondern sehr viel tiefer ging. Dyest drehte sich ohne ein weiteres Wort um und lief los. Aya blickte ihm kurze verwirrt hinterher, bevor sie kapierte, dass er im Begriff war genau das zu tun, was sie ihm gesagt hatte. "Ach soll er doch!" murmelte sie und ging einen der anderen Wege, welcher sie zum Marktlatz und damit zurück zum Zeus bringen sollte, entlang. Auf diesem Weg würde sie zwar länger brauchen, aber das war ihr in dem Moment egal. Allerdings war sie diesen Weg erst einmal gegangen und das bei Tageslicht. So war sie sich nach einiger Zeit gar nicht mehr sicher, in welche Straße sie jetzt einbiegen musste um zurück zu kommen. Es gab auch keine eindeutigen Zeichen, nach welchen sie gehen konnte. "Oh man ich hasse es!" fluchte sie und beschloss lieber um zu drehen und den Weg zu nehmen, aus dem auch Dyest verschwunden war. Kurz nachdem sie den richtigen Weg gefunden hatte hörte sie Stimmen vor sich aus einer Seitengasse. Ihre Neugier gewann einmal mehr die Oberhand und so schlich sie langsam an der nächsten Hauswand entlang, bis sie vorsichtig um die Ecke spähen konnte. Nur wenige Schritte den Weg entlang standen zwei Männer. Den einen der beiden hatte sie noch nie gesehen, aber den anderen erkannte sie sofort. Sie hatte Dyest wieder gefunden! Ayas Neugier wurde immer größer und sie versuchte den beiden zu zuhören. Sie verstand nicht viel, aber anscheinend erzählte Dyest dem Anderen was gerade geschehen war. Aus der Art, wie die beiden miteinander sprachen schloss Aya, dass die Beiden so etwas wie Freunde waren. "Also geht es wohl bald los." folgerte der Fremde aus den Erzählungen und Dyest stimmte ihm durch ein knappes Nicken zu. Aber was würde beginnen? Schon hatte Aya ein neues Thema, über das sie nachdenken konnte. Vielleicht würde sie es aber auch noch herausfinden, wenn sie weiter zuhören konnte. "Wir sollten es den anderen mitteilen. Vielleicht wäre eine Versammlung mal wieder angebracht!" schlug der Fremde vor, stieß damit allerdings nur auf mäßige Begeisterung. "Wird wohl das Beste sein." stimmte Dyest doch noch zu, wenn auch widerstrebend. "Aber jetzt lass uns erst mal gehen und auf den Putz hauen! Dazu hatte ich schon länger keine Gelegenheit mehr!" wechselte der Fremde das Thema. Er war augenscheinlich einer dieser immer fröhlichen Kerle, die sich auch in den unmöglichsten Situationen nur vergnügen wollen, und damit das genaue Gegenteil von Dyest. "Na wenn's denn sein muss." meinte dieser und schien sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Aya stand noch immer an der Ecke und sah den beiden gespannt zu. Aber was hatte Dyest? Sie beugte sich noch ein klein wenig weiter nach vorne, um besser sehen zu können, und hielt den Atem an. Dort in der Gasse geschah etwas, was Aya nie für möglich gehalten hätte. Die Luft um Dyest fing an zu flimmern, als entstehe große Hitze, und wurde von einem unheimlichen Leuchten erfüllt. Aya traute ihren Augen kaum. Das Leuchten war nicht hell, wie es normal gewesen wäre, sondern dunkel, schon fast schwarz. Alles geschah in Sekundenbruchteilen, aber Aya kam jede Sekunde wie eine kleine Ewigkeit vor. Sie schnappte unwillkürlich nach Luft, denn irgendetwas geschah mit Dyest. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooo das wars mit diesem Kapi XD Ja, ja ich weiß, wie kann ich nur wieder an so einer Stelle aufhören? Aber das geht gaaanz einfach XP So beibt wenigstens die Spannung erhalten XD Aber glaubt mir. Ich hab lange nachgedacht wie ich das Kapitel enden lass. Naja ich hoffe es hat euch gefallen^^ Herzlichen Dank an Kiana , die diesmal gebetat hat^^ Bis zum nächsten mal. Eure Ilahja Kapitel 10: ------------ Sooo endich mal wieder was von mir^^ Die erste hälfte davon wird wohl schon sehnlichst ersehnt XD (Ja ich weiß, ich bin gemein, wie konnte ich nur an so einer Stelle aufhören) Der zweite Teil ist eigentich nur ein Lückenfüler 0o Wolte ich anfangs nur sehr kurz schreiben aber um dem Kapi eine annehmbare länge zu geben hätte ich dann schon etwas vom nächsten schreiben müssen, was dann von der Aufteiung aber wieder nicht gepasst hätte (@_@ ui ist das verwirrend) Naja das ist das Ergebnis an zu wenig zur verfügung stehenden Stoff. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem^^ Ich verspreche das nächste Kapi wird wieder interessanter^^ Viel Spaß beim lesen. Eure Tally PS: Danke mal wieder an Kiana fürs Betan^^ Kapitel 10 „Wir haben einen Zuschauer.“ wurde Dyest von seinem Freund gewarnt. Noch bevor Aya erkennen konnte, was dort genau geschah hatte Dyest seine Konzentration durchbrochen und das Leuchten war verschwunden. Er hatte sich umgedreht und sah jetzt wütend in Ayas Richtung. Diese war so erschrocken, dass sie sich schnell umgedreht hatte und jetzt mit dem Rücken an der Wand lehnte. Ihr Herz ging rasend schnell und ihre Knie waren weich, so dass sie nicht weglaufen konnte, was sie liebend gerne getan hätte. Sie hatte Dyest zwar als jemanden kennen gelernt, der keinem etwas tat, wenn er keinen Grund dazu hatte, aber sie war sich nicht sicher ob sie ihm jetzt nicht einen Grund gegeben hatte. Es waren nur wenige Minuten vergangen, seitdem sie die beiden entdeckt hatte, aber es kam ihr wie eine kleine Ewigkeit vor. „Was willst du hier?“ fragte eine wütende Stimme genau neben ihr. Dyest war um die Ecke gekommen und sah sie jetzt ebenso wütend an, wie er seine Stimme geklungen hatte. „Ich… Ich wollte nur…“ Aber Aya brachte keinen ordentlichen Satz zustande. Sie hatte Angst davor Dyest anzusehen, weshalb sie lieber einen Flecken des Bodens betrachtete, als ob dieser besonderst interessant wäre. Sie wusste, dass sie das, was sie gerade gesehen hatte, nie hätte sehen dürfen. „Wie lange belauschst du uns schon?“ „Ich hab nur die letzten Sätze gehört. Dass ihr irgendjemandem bescheid sagen wollt. Mehr nicht! Wirklich!“ platzte es aus ihr heraus und sie sah ihm aus einem Reflex heraus doch an. Was sie in seinen Augen las gefiel ihr gar nicht. Er war furchtbar wütend. „Ist das etwa deine kleine Freundin von der du geredet hast?“ wollte der Fremde wissen und unterband damit gekonnt die aufsteigende Stille. Er war Dyest gefolgt und spähte jetzt neugierig über dessen Schulter. Aya sah ihn unsicher an, aber er lächelte nur und nickte ihr freundlich als Begrüßung zu. „Von wegen Freundin. Eher wie ein lästiges, kleines Anhängsel, dass man einfach nicht mehr los wird.“ antwortete Dyest deutlich genervt. Aber sein Freund ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Jetzt sei doch nicht so unfreundlich! Du machst ihr ja Angst!“ meinte er und drängte sich an Dyest vorbei. „Hör einfach nicht auf den. Der ist immer so unterkühlt. Aber solange man ihm keinen Grund gibt tut er niemandem etwas.“ erklärte er dann Aya. Diese musste unwillkürlich grinsen. Irgendwie konnte sie sich das gut vorstellen. „Aber jetzt bringen wir dich erst mal zurück, sonst kommst du nie mehr zurück zum Zeus.“ bestimmte der Fremde „Da wolltest du doch hin oder?“ „Ähm… ja. Ist aber schon okay! Ich komm schon alleine zurück.“ versuchte Aya abzulehnen, aber er lies sie nicht. „Wir wollten sowieso dorthin! Ich war schon lange nicht mehr hier und dementsprechend auch nicht mehr im Zeus.“ Dagegen konnte Aya nichts mehr sagen. „Ach und bevor ich es vergesse. Ich bin Rave.“ stellte er sich vor. „Ich heiße Amaya.“ Rave war ihr irgendwie sympathisch. Er hatte blonde, kurze Haare, welche er zu einer Stachelfrisur hochgestylt hatte. Wie Dyest trug er eine Schwarze Hose und Jacke, wobei sein schreiend rotes Hemd einen extremen Kontrast bildete. Das Rot biss sich irgendwie mit seiner Haarfarbe, stand ihm andererseits aber auch ziemlich gut. „Also dann lasst uns gehen!“ meinte Rave, nahm Ayas Hand und zog sie mit sich. „Hei! Ich kann alleine laufen!“ beschwerte diese sich prompt und zog ihre Hand weg. Er hatte sie nicht sehr fest gehalten, sonst hätte sie ihre Hand nicht so einfach wieder los bekommen. „Schon gut, schon gut!“ beschwichtigte Rave sie und lächelte Aya entschuldigend an. Sie nahm die Entschuldigung mit einem Lächeln ihrerseits entgegen und so gingen die drei zurück zum Marktplatz und dort Richtung Zeus. „Wo willst du denn jetzt hin?“ fragte Rave überrascht Dyest. Dieser hatte auf halbem Weg abgedreht und lief auf eine Straße zu, die stadtauswärts führte. „Ich geh heim. Du hast ja jetzt eine Begleitung.“ erwiderte er, ohne sich umzudrehen. „Du hast dich wirklich nicht geändert! Bist noch immer der gleiche Langweiler wie bei unserem letzten Treffen!“ rief Rave ihm scherzhaft hinterher. „Eigentlich will er sich so nur nicht recht in der Öffentlichkeit zeigen. Mit den Haaren würde ich mich auch lieber verstecken.“ erklärte er dann grinsend Aya, welche ihn schon fragend angesehen hatte. „Stimmt. Der würde überall herausstechen. Ist wohl nicht so toll.“ stimmte sie grinsend zu. Also gingen die beiden ohne Dyest zum Zeus. Sie waren kaum zur Tür herein als auch schon Yuka auf die Beiden zukam. „Wo warst du? Wir haben dich schon überall gesucht! Was fällt dir ein, einfach so sang und klanglos zu verschwinden?“ schrie sie Aya wütend an, aber schon im nächsten Moment fiel sie ihr erleichtert um den Hals. „Tut mir leid. Ich wollte etwas frische Luft schnappen und hab ganz die Zeit vergessen.“ entschuldigte sich Aya. Dies war die einzige Erklärung für ihr Verschwinden, die auch glaubwürdig klang. „Du bist echt eine! Du hättest uns doch wenigstens bescheid sagen können!“ tadelte Yuka sie. „Und wen schleppst du da eigentlich mit dir rum?“ wollte sie mit einem Blick auf Rave wissen. „Doch nicht etwa den Grund für dein Wegbleiben?“ „Doch, leider muss ich mich dafür schuldig bekennen. Ich heiße Rave. Wir haben uns draußen kennen gelernt und dann ganz gut unterhalten.“ erklärte dieser. „Ah, ja. Na dann kommt mal mit! Die anderen sind sicher auch erleichtert wenn sie dich sehen!“ meinte Yuka und zog die beiden mit zu ihrem Tisch. Die anderen freuten sich, dass Aya endlich wieder aufgetaucht war und nahmen Rave freundlich in ihrer Mitte auf. Der Rest des Abends verlief ziemlich lustig und glücklicherweise ohne weitere Zwischenfälle. Da der nächste Tag ein Feiertag war konnte Aya in Ruhe ausschlafen. Gegen zehn Uhr allerdings fing es an zu regnen und da die Tropfen laut gegen ihr Fenster trommelten wurde sie von diesen geweckt. Da ihr nichts Besseres einfiel zog sie sich an und ging erst einmal Frühstücken. Leider ließ der Regen nicht nach, so dass sie sich nicht wie geplant mit ihren Klassenkammeraden in der Stadt treffen konnte. Also blieb ihr nichts anderes übrig als sich zuhause eine Beschäftigung zu suchen. Auch die nächsten Tage regnete es weiter. Aber sie hatte Glück. Freitag, gegen Abend, hörte es doch endlich auf und die Wolkendecke riss auf. Seit sie hergezogen waren hatte sie sich angewöhnt sich abends vors Fenster zu setzen und entweder nach Kain Ausschau zu halten oder, wenn er mal wieder nicht auftauchte, die Spiegelungen des Mondes und der Sterne im See zu beobachten. Und so war es auch an diesem Abend. Eine ganze Weile war nichts zu sehen, aber als es schon gegen Mitternacht ging, sie hatte sich die Zeit mit lesen vertrieben, erregte doch etwas Ayas Aufmerksamkeit. Am Waldrand, in der Talsenke, tauchte auf einmal ein Licht auf und bewegte sich ziemlich schnell auf den See zu. Aya versuchte genaueres zu erkennen. Dort unten lief jemand! Aya vermutete, dass der Lichtschein von einer Taschenlampe oder ähnliches kam. Aber wer ging um diese Zeit am See spazieren? Kain war es eher nicht, da er so gut wie immer nur im Dunkeln unterwegs war. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wieso er plötzlich mit einer Taschenlampe unterwegs sein sollte. Aber sie hatte nicht die Zeit länger darüber nachzudenken, denn im Lichtkegel erschien eine weitere Person. Die mit der Lampe hielt an und auf die Entfernung schien es, als würden die beiden Personen miteinander sprechen. Aya hatte schon die Vermutung, dass einer der beiden eventuell doch Kain war und er sich mit jemandem dort unten traf, aber da erschien eine weitere Person. Und als wäre das nicht genug flammte ein kleines Stück entfernt ein weiteres Licht auf. Und da das dritte! Was ging da unten nur vor sich? Aya wäre zu gerne da runter gegangen und hätte sich das Ganze angesehen, aber das ging leider nicht. Um diese Uhrzeit würden sie ihre Eltern nie aus dem Haus lassen, wenn sie nicht genau wussten, wo sie hin will. Und wenn sie es ihnen sagen würde, würden sie sie nur für verrückt erklären und auch nicht gehen lassen. Hinaus schleichen konnte sie sich auch nicht. Wenn sie hinunter ginge, würden sie ihre Eltern gleich bemerken. Und aus dem Fenster? Sie öffnete es und sah hinunter. Nein, das ging auch nicht. Es war einfach zu hoch und es gab auch nichts an dem sie hinunter klettern könnte. Das hieß dann wohl, dass sie keine Chance hatte nachzusehen, was da unten genau vor sich ging. Seufzend setzte sie sich wieder und sah zum See. Mittlerweile waren noch zwei weitere Lichter zu der Gruppe hinzugekommen. Soweit Aya es erkennen konnte standen jetzt sechs Personen dort zusammen. Was sie wohl als nächstes machen würden? Da klopfte etwas an Ayas Tür, diese ging langsam einen Spalt auf und der Kopf ihrer Mutter erschien im Zimmer. „Amaya, du bist ja immer noch wach! Es ist schon spät. Du solltest langsam mal ins Bett.“ meinte sie. „Ach Mum. Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Morgen kann ich doch ausschlafen!“ erwiderte Aya grummelnd. Sie mochte ihre Mutter eigentlich sehr gerne, aber manchmal konnte diese auch ziemlich nerven. „Ich weiß ja. Trotzdem, geh bitte ins Bett.“ forderte sie bestimmt. Aya wusste, dass sie lieber nichts mehr erwidern sollte. Ihre Mutter konnte auch ziemlich streng werden und wenn sie Pech hatte, würde sie sich entweder eine Moralpredigt, oder noch schlimmer eine Strafe wie Ausgehverbot einhandeln. Und das wollte sie dann doch nicht provozieren. Also zog sie sich um, zog die Vorhänge zu, löschte das Licht und legte sich ins Bett. An schlafen war allerdings nicht zu denken. Sie blieb nur so lange liegen, bis sie hörte wie ihre Eltern ins Bett gingen. Kaum hatten diese ihre Tür zugemacht sprang Aya auch schon aus dem Bett, hatte die Vorhänge wieder ein Stück aufgezogen und sah zum See hinunter. Sie konnte gerade noch erkennen wie die Gruppe im Wald verschwand. In der Dunkelheit konnte Aya nicht viel von der Umgebung erkennen, aber es sah so aus as würde die Gruppe in Richtung der Villa gehen! War der eine vorhin nicht auch aus dieser Richtung gekommen? Aber was wollten sie dort? Wollten sie etwa zu Kain? So eine Art Versammlung? Aya konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Kain war nicht der Typ dafür. So wie sie ihn kennen gelernt hatte war er am liebsten immer alleine. Dazu brauchte man kein Experte zu sein. Er redete nur wenn es sein musste und auch sonst. Seine ganze Art war abweisend. Wieso sollte er sich also diese Leute ins Haus holen? Da kam Aya eine andere Idee. In der kurzen Zeit, in der sie nun hier war, hatte sie so einige verrückte Leute kennen gelernt. Unter diesen war auch eine Gruppe Jungs aus der Parallelklasse. Die Villa hatte den Ruf ein Spuckhaus zu sein. Vielleicht veranstalteten die Jungs ja eine Mutprobe!? Das war es! Aya traute es ihnen wirklich zu. Die würden einen schönen Schrecken bekommen. Besonders, wenn Kain in der Villa herumgeisterte, was sie feste annahm. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass er, wenn es ging, nur nachts unterwegs war. Für Aya war die Sache damit geklärt, aber aus Neugierde beschloss sie, ihn am nächsten Tag einfach mal zu besuchen. Jetzt, da sie für sich eine Erklärung gefunden hatte merkte sie erst wie müde sie eigentlich war. Also drehte sie sich um und schlief fast augenblicklich ein. Kapitel 11: ------------ Ja ich bin auch noch da und nach langem warten gibt es auch wieder ein neues Kapitel von mir. ^^' Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich hatte ein paar kleine, persönliche Probleme und daher auch keinen elan an meinen Geschichten weiter zu schreiben. Wäre warscheinlich sowieso nur Schrott zustande gekommen. -.-' Also endschuldigt bitte die lange Wartezeit. Wird sich ab jetzt sicher wieder bessern ^^ Als kleine Entschädigung ist das Kapitel diesmal etwas länger als die letzten und im nächsten, an dem ich auch schon am schreiben bin, werden wohl endlich einige Fragen beantwortet werden, die sich bis jetzt angesammelt haben. (mehr wird allerdings noch nicht verraten! XP) Bitte überseht diesesmal die Fehler im Text, da ich ihn jetzt einfach ohne dass er gebetat wurde hochlad, damit ihr nicht noch länger warten müsst. Werde ihn bei Gelegenheit nochmals gebetat hochaden. *pfeif* Bevor ich euch hier noch länger zuquassel wünsch ich euch einfach mal viel Spaß beim lesen. Eure Tallina ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kapitel 11 Am nächsten morgen wurde Aya von der Sonne geweckt. Sie hatte vergessen die Vorhänge wieder ganz zu zu ziehen, so dass die Sonne jetzt hindurch schien und genau auf ihr Gesicht viel. Als sie auf die Uhr sah stellte sie fest, dass es schon fast neun Uhr war. Eigentlich wäre sie noch gerne etwas im Bett liegen geblieben, aber obwohl sie noch etwas müde war, stand sie auf, zog die Vorhänge zur Gänze auseinander und öffnete das Fenster. Momentan schien zwar die Sonne, doch die nächsten, dunklen Wolken waren schon zu sehen. Es würde im laufe des Tages wohl wieder anfangen zu regen. Aya zog sich schnell etwas wenigstens einigermaßen Wetterfestes an und ging hinunter in die Küche. „Guten Morgen. Ich hätte nicht gedacht dass du so früh schon auf den Beinen bist.“, wurde sie dort von ihrer Mutter begrüßt. „Ja, ja. Ich hab dir gestern Abend doch gesagt, dass ich kein kleines Kind mehr bin! Ich weiß schon wie viel Schlaf ich brauch.“, erwiderte Aya und fing an sich etwas zum Frühstücken zuzubereiten „Kann es sein dass du irgendwo hin willst?“, wollte Frau Taoka, mit einem kritischen Blick auf ihre Kleidung, wissen. „Ja will ich. Im Moment ist es so schön draußen, das wollte ich ausnützen, bevor es wieder zu regnen anfängt.“, antwortete Aya. „Aber bleib lieber nicht zu lange weg. Es soll Nachmittag schon wieder anfangen.“, meinte Frau Taoka. „Ach Mum. Weiß ich doch schon längst!“, erwiderte Aya leicht genervt, nahm sich ihr Toast und ging aus der Küche um weiteren Belehrungen oder Fragen zu entgehen. Sie machte sich fertig, schnappte sich noch ihre dünne Regenjacke und ging hinaus. Ihr Ziel war, wie sollte es anders sein, die Villa. Sie wollte unbedingt wissen, was in der Nacht dort los war. Auf der Straße blieb sie erst einmal stehen und sah sich unschlüssig um. Der Weg, welchen Kain ihr das letzte Mal gezeigt hatte, war wesentlich kürzer als der andere, aber ob sie ihn überhaupt wieder finden würde? Sie beschloss es einfach einmal zu versuchen. und ging los. Sie hatte Glück und schon nach wenigen Minuten fand sie den Weg. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass es auch der Richtige war und sie sich nicht verlaufen würde. Sie folgte dem Weg mittlerweile seit einer geschlagenen viertel Stunde, was allerdings daran lag, dass sie um einiges langsamer vorwärts kam als die Woche zuvor. Der viele Regen der letzten Tage hatte den Weg in eine regelrechte Hindernisstrecke aus Schlammpfützen, abgebrochenen Ästen und rutschigen Abhängen verwandelt. Die Tatsache, dass der Weg sowieso nicht oft betreten wurde, tat ein Übriges. Irgendjemand meinte es heute nicht gut mit ihr, denn die Sonne hatte sich ziemlich zügig wieder hinter den Wolken verborgen und der für Nachmittag angekündigte Regen setzte schon jetzt ein. Aya versuchte sich zu beeilen, was auf diesem Weg aber kaum möglich war. Aus dem anfänglichen Nieselregen wurde immer schneller ein richtiger Wolkenbruch und Aya war schon nach kurzer Zeit, trotz der doch etwas schützenden Regenjacke, bis auf die Haut durchnässt. Sie beschleunigte immer weiter ihren Schritt, bis sie schließlich, nach weiteren knapp zehn Minuten, schon fast rennend an ihrem Ziel, dem Schmiedeeisernen Tor der Villa, ankam. Sie drückte einen der Torflügel auf, was dieses mal gar nicht so war, da sie immer wieder rutschte, quetschte sich durch den Spalt und rannte weiter in Richtung der Eingangstür. Was der rutschige Waldboden nicht geschafft hatte, gelang nun den Ranken, welche den Weg bedeckten. Aya verhedderte sich, wie schon das letzte mal, in einer von ihnen und stürzte. Sie schaffte es sich auf Händen und Knien abzufangen, schlug sich dabei allerdings eins der Knie auf. Im ersten Moment merkte sie es gar nicht, stand wieder auf und rannte das letzte Stück zur Tür. Sie nutzte ihren Schwung und stieß, noch halb im lauf, die Tür nach innen auf. Innen angekommen stoppte sie, schlug die Tür wieder zu und lies sich daneben an der Wand erschöpft zu Boden sinken. Ihr war schwindelig und das verletzte Knie fing an, wie verrückt zu pochen. „Ja wen haben wir denn da?“, ertönte auf einmal eine Aya unbekannte Stimme. Sie sah sich nach dem Ursprung der Stimme um und fand sie in einem, dem aussehen nach vielleicht 14, höchstens 15 jährigen Jungen, der sie frech angrinste. „Wer hätte gedacht, dass uns unser Abendessen freiwillig besuchen kommt.“, äußerte er. Aber was meinte er mit Abendessen? Sie hatte doch gar nichts dabei! Außerdem war es erst Vormittag. Aya stemmte sich von der Wand ab und richtete sich wieder auf. Das Pochen in ihrem Knie wurde noch heftiger, hielt sich allerdings so weit in Grenzen, dass sie problemlos stehen konnte. „Bist wohl schüchtern!?“, deutete der Junge Ayas schweigen. „Eigentlich nicht. Ich frag mich nur, was ein Knirps wie du hier zu suchen hat!“, konterte Aya, da sie keine Lust hatte sich hier veralbern zu lassen. „Wen nennst du hier Knirps?“, herrschte sie der kleine an. „Ich bin ja wohl wesentlich älter als du!“, Aya sah ihn nur skeptisch an. Er wollte älter sein als sie? In was für einer Traumwelt lebte er denn? „Schau nicht so!“, schrie er in befehlendem Ton. „Ich bin älter! Soll ich es dir beweisen?“ „Was ist denn das hier für ein Geschrei?“, mischte sich eine weitere, verschlafen klingende Stimme ein. Aber diesmal meine Aya die Stimme zu kennen. Sie drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und erblickte einen, gerade aus einem der hier vorhandenen Zimmer kommenden Rave. Sein Aussehen wirkte genauso verschlafen wie seine Stimme geklungen hatte „Was schreist du denn wieder so rum? Es gibt hier auch welche die schlafen wollen!“, wand er sich an den Jungen, wobei er Aya gar nicht bemerkte. “Weil die da mich aufregt!“, antwortete der angesprochene und deutete auf Aya. Rave drehte sich zu ihr um und sah sie erst einmal leicht verwirrt an. Erst nach und nach schien er zu realisieren, dass sie dort stand und nach fast einer Minute, in der er Aya nur angestarrt hatte, glomm in seinen Augen der Funke des Erkennens auf und er kam freudig auf sie zu. „Aya! Was machst du denn hier?“, wollte er wissen und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Aber du bist ja ganz nass! Komm, das müssen wir schnellstens ändern! So holst du dir noch den Tod!“, redete er weiter, ohne das Aya antworten konnte. Rave bugsierte sie, noch immer an den Schultern, in einen weiteren Raum, welcher sich as Küche herausstellte. Er ließ sie auf einem der Holzstühle, welche um den altertümlich wirkenden Tisch standen, setzen und holte ein paar Handtücher aus einem der Schränke. Eines gab er ihr in die Hand, ein zweites hängte er ihr um die Schultern und mit dem dritten begann er, ihr die Haare trocken zu rubbeln. „Hei! Lass das!“, versuchte Aya ihn abzuwehren, was allerdings nicht gelang. Rave rubbelte unbeeindruckt weiter. „Hab dich nicht so. Du bist ganz durchnässt. Wieso rennst du bei dem Wetter eigentlich hier draußen rum?“ „Ich..., also…“, druckste sie etwas rum. Rave gab es nun doch auf an ihr herum zu rubbeln, warf das nasse Handtuch in eine Ecke und setzte sich ihr gegenüber verkehrt herum auf einen Stuhl. „Na los, sag schon! Ich beiß schon nicht!“, ermunterte er Aya und grinste sie freundlich an. „Na ja, von meinem Fenster aus kann ich den See sehen und da hab ich gestern lauter Leute beobachtet, die von der Richtung her, hier her gelaufen sind. Ich wollte wissen was da los war…“, Gab sie etwas kleinlaut zu. Rave fing an zu lachen. „Das gestern waren nur wir.“, erklärte er ohne wirklich aufzuhören. „Ihr scheint euch ja blendend zu verstehen!“, mischte sich der Junge beleidigt in die Unterhaltung ein. Er war mit ihnen in die Küche gekommen, hatte sich schweigend, so weit wie möglich von Aya entfernt auch an den Tisch gesetzt und die Beiden die ganze Zeit nur angestarrt. „Ja! Wieso auch nicht? Wir haben uns letzte Woche kennen gelernt.“, erzählte Rave ihm und wand sich dann an Aya. „Das hier ist Zeyen. Wunder dich nicht über sein Verhalten Er ist ziemlich einfach auf die Palme zu bringen“, Von Zeyen kam nur ein wütendes schnauben als Antwort. „Was war es eigentlich diesmal?“, wollte Rave wissen. „Die hat mich Knirps genannt.“, grummelte Zeyen und Rave brach in schalendes Gelächter aus. „Das ist nicht komisch!“, fing Zeyen wieder an zu schreien. „Schon gut, schon gut. Aber recht groß warst du ja wirklich noch nie.“, bemerkte Rave noch immer grinsend und auch Aya fing jetzt an zu lachen. „Du bist gemein Rave!“, schrie er ihn wütend an. „Und du brauchst gar nicht so zu lachen!“, fuhr er Aya an, stand auf und sah so aus als würde er sie gleich anfallen. Wahrscheinlich hätte er es sogar getan. „Du lässt sie in ruhe!“, schnitt allerdings genau in diesem Moment eine weitere, eiskalte Stimme durch den Raum und Zeyen erstarrte. Aya drehte sich um und sah Kain in der Tür stehen. Er blickte nicht sehr freundlich drein, eher ziemlich wütend. „Na auch schon wach?“, begrüßte Rave ihn, erntete allerdings nur ein unwilliges grummeln. Kain wurde anscheinend auch durch die Schreie geweckt. „Die beiden ärgern mich die ganze Zeit!“, beschwerte Zeyen sich und stellte sich vor Kain. „Und wieso sollte mich das interessieren?“, wollte dieser wissen. „Aber D…“, setzte Zeyen an, verstummte bei Kains finsterem Blick aber sofort wieder. „Und was willst du schon wieder hier?“, wand sich Kain nun, noch immer wütend, an Aya. „Sein hat uns gestern unten am See ertappt und wollte nachsehen was wir getrieben haben.“, antwortete Rave für sie und erntete einen weiteren wütenden Blick von Kain. „Dann kann sie ja jetzt wieder gehen.“, meinte er und sah sie auffordernd an. „Nein kann sie nicht!“, mischte sich Rave erneut ein. „Sie ist sowieso total durchnässt und draußen schüttet es wie verrückt. Außerdem ist sie verletzt. Du wirst sie so ja wohl nicht vor die Tür setzen?“, Während er gesprochen hatte, war Rave aufgestanden und hatte sich vor Kain aufgebaut, was allerdings nicht die gewünschte Wirkung hatte, da die beiden nahezu gleich groß waren. Dementsprechend blickte Kain auch drein. Sein Blick fragte buchstäblich was Rave eigentlich von ihm wollte. Schließlich hatte er hier das sagen. Die beiden standen sich so eine geschlagene Minute gegenüber, bis Rave sich letztendlich doch geschlagen gab und sich wieder auf seinen Stuhl setzte. Kains Gleichgültigkeit war einfach zu viel für ihn. Dafür wurde es Aya langsam aber sicher zu bunt. Die beiden ignorierten sie komplett und Zeyen freute sich tierisch darüber. „Jetzt reicht es aber!“, erhob sie ihre Stimme. „Ihr redet hier über mich als wäre ich irgendein Gegenstand den man irgendwo hinstellt oder auch nicht!“, beschwerte sie sich. Kain sah sie nur leicht verwundert an, aber Rave stand wieder auf ging vor ihr in die Hocke. „Es tut mir ja sooo leid. Wie konnten wir nur? Das hätten wir nicht tun dürfen!“, soufflierte er, nicht ohne ein breites grinsen aufzusetzen. Aya verpasste ihm für diese Albernheit eine Kopfnuss, was ihrer Hand allerdings mehr schadete als Raves Kopf, was leicht zu erkennen war da dieser keine Miene verzog. „Das hättest du dir sparen können. Der hat einen Betonschädel.“, kommentierte Zeyen die Szene und Aya sah ihn wütend an. „Also bleibt sie erst mal hier!“, bestimmte Rave und Kain verdrehte nur resignierend die Augen. Er hatte anscheinend keine Lust diese Diskussion noch weiter zu führen. „Aber mit reden bekommen wir dich nicht trocken.“, meinte Rave mit einem kritischen Blick auf Ayas nasse Kleidung. „Hast du nicht etwas was sie anziehen könnte?“, wand er sich dann an Kain. „Ich hab nichts dabei was ich ihr geben könnte.“, begründete er seine Frage. „Weil sie da ja auch reinpasst.“, murrte Kain, ging aber trotzdem aus dem Zimmer. Auch Zeyen schloss sich ihm an, da es wohl nichts spannendes mehr geben würde. „Mach dir nichts aus Kains verhalten. Der ist immer so knurrig. Aber im Grunde ist er gar nicht so schlimm!“, erklärte Rave Aya als sie alleine waren. „Ja merkt man. Auch letztes Mal schon war er trotz seiner abweisenden Art ganz nett.“, stimmte Aya ihm zu. „Das letzte mal?“, hakte Rave nach. „Ach so, ja. Du warst ja schon mal hier, nicht war? Kain hat mir davon erzählt.“, erinnerte er sich, noch bevor Aya antworten konnte. „Aber jetzt kümmern wir uns erst mal um dein Knie!“, meinte er und holte einen Verbandskasten aus einem der hier vorhandenen Schränke. „Ist nicht so schlimm.“, erwiderte Aya, was Rave allerdings nicht gelten ließ Er kniete sich wieder vor sie hin und schob ihr Hosenbein, welches glücklicherweise weit genug war, vorsichtig über ihr Knie, bis die Wunde frei lag. Dann holte er noch ein sauberes Tuch, befeuchtete es etwas und fing an die Wunde vorsichtig zu reinigen. „Und du sagst die Wunde ist nicht schlimm. Musst wohl auf einem Stein gelandet sein.“, meinte er als er sie endlich sauber hatte. „Am besten tun wir noch etwas drauf, damit die Wunde sich nicht entzündet!“, schlug er vor und fing an in einem kleinen Kasten zu kramen. „Das kannst du dir sparen. Da ist nix passendes drin.“, ertönte Kains Stimme hinter Aya, welche erschrocken herum fuhr. Er warf ein Hemd und etwas, was nach einer Trainingshose aussah, auf den Tisch, ging zu einem weiteren kleinen Schrank und holte eine kleine Dose heraus. „Das wird brennen, aber was anderes hab ich nicht.“, meinte er und warf Rave die Dose zu bevor er, ohne ein weiteres Wort, wieder aus der Küche verschwand. „Du hast ihn gehört. Soll ich’s trotzdem drauf?“, wand Rave sich an Aya. „Ach, so schlimm wird’s schon nicht sein!“, antwortete diese, worauf Rave die Dose öffnete und die darin enthaltene, seltsam aussehende Creme vorsichtig auf Ayas Wunde auftrug. Im ersten Moment spürte Aya nichts außer dass die Salbe ziemlich kühl war, aber schon im nächsten Moment verzog sie Schmerzverzerrt das Gesicht. Es war doch schlimmer als sie es sch vorgestellt hatte. Rave beachtete es gar nicht und fing an einen Verband um ihr Knie zu wickeln. Als er damit fertig war, ebbte auch der Schmerz langsam wieder ab. „Jetzt solltest du dich aber langsam umziehen!“, meinte Rave und ging zur Tür. „Sag bescheid wenn du fertig bist.“, forderte er, ging aus der Küche und schloss die Tür. Aya zögerte noch kurz, fing dann aber doch an sich auszuziehen, da ihr langsam aber sicher kalt wurde. Glücklicherweise war Kain so vorausschauend gewesen und hatte eine Hose mit einer Schnur im Bund rausgesucht, so dass sie diese eng genug stellen konnte, um sie nicht zu verlieren. Sie war schließlich um einiges schmaler als Kain. Die Hosenbeine musste sie umschlagen um nicht ständig drauf zu treten. Das Hemd ging ihr allerdings fast bis zu den Knien und auch die Ärmel waren viel zu lang, was ihr in dem Moment allerdings ziemlich egal war. Ihre nassen Sachen hängte sie über eine Stuhllehne und ging aus der Küche. „Sieht ja heiß aus!“, kommentierte Rave, der vor der Tür gewartet hatte, ihr neues Outfit. „Aber Kain sollte sich wirklich mal neue Sachen zulegen. In seinem Schrank gibt es wahrscheinlich nur schwarze Klamotten.“, spekulierte er. „So wie der immer rum läuft könnte das sogar stimmen.“, stimmte Aya, jetzt auch grinsend, zu. „Hier. Damit du keine kalten Füße bekommst. Warn die kleinsten die ich gefunden hab.“, meinte Rave und hielt Aya ein paar seltsam anmutende Hausschuhe hin. Da sie noch immer in ihren nassen Turnschuhen herumlief und ihr Outfit sowieso schon ziemlich seltsam aussah, nahm sie ihm die Schuhe ab und zog sie an. Auch die Schuhe waren, wie alles andere zu groß, allerdings klein genug, dass sie sie beim laufen wohl nicht gleich verlieren würde. „Na dann schauen wir mal dass deine Sachen wieder trocken werden.“, schlug Rave vor. Er hatte ihre Sachen schon aus der Küche geholt, während Aya sich die Schuhe angezogen hatte. „Ist schon OK. Wenn du mir sagst wo ich sie trocknen kann, mach ich’s schon.“, widersprach sie und wollte ihm ihre Sachen abnehmen. „Ach was, das mach ich schon. Wärm du dich lieber auf.“, schlug er ihr vor und war schon durch eine weitere Tür verschwunden. Aya sah ihm fragend nach und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Sie hatte keine Lust sich wieder in die Küche zu setzen, also beschloss sie, sich noch etwas in der Villa umzusehen. Das letzte Mal hatte sie ja leider nicht sehr viel gesehen. Sie ging die Treppe zum ersten Stock hinauf, bog dort nach links ab und folgte dem Gang. Irgendwie kam ihr der Weg bekannt vor. Als sie das Ende des Ganges erreichte, wusste sie auch wieso. Sie stand vor der großen Flügeltür, hinter welcher die Bibliothek zu finden war. Sie öffnete die Tür und trat ein. Die Vorhänge waren wie immer zugezogen und ihre Augen brauchten etwas Zeit, sich an das kaum vorhandene Licht zu gewöhnen. Danach sah sie sich interessiert in dem großen Raum um und war nicht wirklich überrascht auf einem, der hier vorhandenen Sofas, die Silhouette einer Person zu erkennen. Es war das gleiche Sofa auf dem Kain schon das letzte Mal gesessen hatte und Aya kam die Frage in den Sinn, ob er vielleicht immer dort saß, wenn er nichts zu tun hatte. „Ist wohl dein Lieblingsplatz hier.“, stellte Aya fest. „Und dich wird man wohl gar nicht mehr los.“, konterte Kain gelangweilt und sah von seinem Buch auf. „Na ja ich… Mir war einfach langweilig.“, gab sie zu und setzte sich in einen der Sessel. „Aha“, gab Kain nur gelangweilt zurück und wand sich wieder seinem Buch zu. Es war offensichtlich, dass er lieber alleine gewesen wäre, aber Aya ignorierte es. „Wie lange lebst du eigentlich schon hier?“, löcherte sie ihn unbeeindruckt. „Lange.“, antwortete er genauso einsilbig, wie fast immer, ohne von seinem Buch aufzuschauen. Allerdings merkte er ziemlich schnell, dass sich Aya mit einer solchen Antwort nicht zufrieden geben würde, was nun allerdings er einfach ignorierte. „Und wieso lebst du hier? So ganz abgeschieden?“, wagte sie es erneut, in der Hoffnung doch noch mehr aus ihm heraus zu bekommen. „Ich hab schon meine Gründe und die Gehen dich NICHTS an!“, fuhr er Aya wütend an. „Also hör endlich auf mit diesem Verhör!“, Diesmal war es überdeutlich und Aya sagte lieber nichts mehr. Nach kurzem las Kain weiter in seinem Buch und Aya wurde es bad zu langweilig, also stand sie auf und begann sich die Bücher in den Regalen anzusehen. Kapitel 12: ------------ Nach langem warten, geht es hier auch endlich weiter. Tut mir leid, dass es jetzt immer so lange dauert, aber es hat seine Gründe. Ich hoffe ihr seit mir nicht böse deswegen. Mehr gelaber von mir am Ende^^ Hoffe das neue Kapitel gefällt euch. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kapitel 12 Nach kurzer Zeit, wurde de Tür schwungvoll geöffnet und Rave kam, mit schnellen Schritten, in die Bibliothek gestürmt. Er sah leicht abgehetzt aus und ging, ohne sich umzusehen, auf Kain zu. „Dyest! Ich kann Aya nirgends finden. Sie irrt hier sicher irgendwo durch die Gänge. Hilfst du mir suchen?“, wollte er direkt wissen. Da räusperte sich Aya, um Rave auf sich aufmerksam zu machen. Dieser reagierte sofort und drehte sich zu ihr um. „Ach hier steckst du! Dann ist ja alles in Ordnung.“, meinte er sichtlich erleichtert. „Aber du solltest hier nicht ganz alleine durch die Gänge streifen. Wenn man sich nicht auskennt, verläuft man sich nur all zu leicht!“, versuchte er sie zu tadeln. „Ich weiß, war auch nur Zufall, dass ich hier gelandet bin. Aber mir war langweilig.“, antwortete Aya, wie nebenbei. Aber in ihrem Kopf ging etwas anderes vor sich. Rave hatte Kain doch gerade Dyest genannt! Aber wieso hatte er das getan? Oder hatte sie sich nur verhört? Nein. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie sich nicht verhört hatte. Aber konnte es ein Versehen gewesen sein? Rave kannte ja beide. Aber er hatte es so sicher gesagt, als würde er Kain immer so nennen. Also konnte Aya nicht glauben, dass es ein versehen gewesen sein sollte. Sie beschloss es einfach mal heraus zu finden. „Sag mal, wie geht es eigentlich Dyest?“, fragte sie als wäre es ihr gerade eingefallen. Rave sah sie erst einmal fragend an. Er brauchte erst einmal ein paar Augenblicke, bis er sich gesammelt hatte und antworteten konnte. „Ach dem geht es nicht schlecht. Lebt so vor sich hin.“ Dabei lächelte er etwas schief. „Na dann…“, meinte Aya nur. Eine längere Pause folgte, in der Rave augenscheinlich erst wirklich bewusst wurde, dass Aya mehr mitbekommen hatte, als sie sollte. Er lächelte weiter, wobei man immer genauer sehen konnte, dass dies ein krampfhafter Effekt war. Es wurde ihm immer mehr bewusst, aber er wollte es nicht wahr haben. „Jetzt quäl dich nicht so und sag es mir lieber gleich. Wieso hast du Kain gerade Dyest genannt?“, brachte Aya es einfach auf den Punkt um diese lächerliche Szene zu beenden. „Ich… er…“, stotterte Rave leicht verzweifelt herum. Aber gerade, als er am Aufgeben war, kam ihm ein Gedanke. „Na ja, die beiden sind Brüder und Dyest ist ihr Nachname!“ sprudelte es auf ihm heraus. Und wieder folgte ein längeres schweigen. Es war einfach zu offensichtlich gewesen, dass er sich das gerade erst ausgedacht hatte und Rave war sich dessen auch mehr als bewusst. „Ok, ok. War ein dummer Versuch.“, gab er seufzend zu. „Du hast uns überführt.“ meinte er, und setzte sich in einen der Sessel. Er wartete, bis auch Aya sich gesetzt hatte und blickte Hilfe suchend zu Kain. Diesen interessierte es allerdings ziemlich wenig, was er zeigte, indem er einfach in seinem Buch weiter las. Rave seufzte und wand sich dann an Aya. „Sag mal, glaubst du an übernatürliches?“, wollte Rave wissen „Kommt darauf an, was du damit meinst.“, antwortete Aya. „Allgemein. Magie, Vampire, Werwölfe…“ „Eigentlich weniger. Aber seitdem wir umgezogen sind, hab ich so viel Unnatürliches gesehen, dass es mich nicht wundern würde, wenn es so etwas gibt. Und was hat das jetzt mit meiner Frage zu tun?“ „Ganz einfach: Wir sind Dämonen!“ „Ah, ja…“ Aya sah ihn noch immer zweifelnd an. Aber er hatte es ganz sachlich und ernst gesagt. Konnte es sein, dass es stimmte? Aya war sich nicht sicher. Es klang irgendwie zu unglaublich. „Kannst mir ruhig glauben. Es stimmt.“ beteuerte Rave. „Wie auch immer. Was hat das bitte damit zu tun, dass du Kain gerade Dyest genannt hast?“, hakte Aya mit fragendem Blick nach. „Eine ganze Menge. Die meisten unter uns Dämonen ziehen alle paar Jahre um, um nicht als Dämonen erkannt zu werden. Du musst Wissen, wir altern um vieles langsamer als Menschen. Allerdings ist das manchen Dämonen zu umständlich oder sie hängen zu sehr an einem Ort. Dann müssen sie, um unerkannt zu bleiben, immer wieder die Gestalt und den Namen wechseln. Und genau das ist bei ihm der Fall.“, erklärte Rave und deutete mit dem Kopf in Kains Richtung. „Sein Richtiger Name ist Dyest. Kain hat er sich irgendwann in den letzten Jahren erst zugelegt. Ich kenn ihn schon eine ganze Weile länger und bin es einfach gewohnt ihn Dyest zu nennen.“ Während Rave erzählte sah Aya immer wieder zwischen Kain und ihm hin und her. Es wunderte sie, dass Kain in der ganzen Zeit, in der Rave erzählte, kein einziges Mal von seinem Buch aufgesehen oder sich irgendwie anders gerührt hatte. Dabei ging es doch um ihn! Aber es schien ihn nicht wirklich zu interessieren. „Und du kannst mir doch sicher auch beweisen, dass ihr Dämonen seid, oder?“ forderte Aya Rave auf, als dieser geendet hatte. „Ähm… Ja, klar.“, erwiderte er und überlegte kurz, wie er es ihr am einfachsten beweisen könnte. Da ihm nichts Besseres einfiel, lies er kurzerhand eine kleine Flamme in seiner Hand erscheinen. „Reicht dir das als Beweiß?“, wollte er mit einem grinsen wissen. Aya stand auf, ging zu ihm hinüber und kniete sich vor ihn hin um die Flamme besser sehen zu können. „Toll!“, war das einzige, was sie darauf erwiderte „Das ist nur eine kleine Spielerei.“, meinte Rave auf Ayas erstauntes Gesicht hin. “Was könnt ihr denn noch so alles?“, wollte Aya prompt wissen, lies den Blick allerdings nicht von der kleinen Flamme abschweifen. „Alles mögliche. Es ist auch nicht jeder Dämon gleich. Ich kann beispielsweise gut mit Feuer umgehen. Dyest dagegen kann reine Energie erzeugen. So hat jeder seine Stärken und Schwächen. Und umso höher ein Dämon steht, desto größer sind normalerweise seine Kräfte.“, erklärte Rave und lies die Flamme wieder verschwinden. „Also hat jeder Dämon eine ganz spezielle Kraft?“, hakte Aya nach und setzte sich wieder in den Sessel zurück. „Nicht ganz. Man kann normalerweise mit mehreren Kräften umgehen. Aber spätestens nach den ersten hundert Jahren spezialisiert man sich auf ein, zwei Hauptkräfte. Es sind meistens die mit denen man am besten zurechtkommt, oder die, die einem am besten gefallen. Mit diesen Kräften hat man dann, nach einiger Zeit, am meisten Erfahrung und sie sind am stärksten ausgeprägt. Trotzdem kann man noch immer weitere Kräfte erlernen und trainieren.“ „Ah ja…“, unterbrach Aya ihn. Bis jetzt konnte sie Raves Erklärungen gut folgen, aber langsam fing es an doch etwas kompliziert zu werden. „Hast du dazu denn gar nichts zu sagen?“, wand sie sich jetzt direkt an Kain. Dieser saß noch immer ganz desinteressiert auf seinem Sofa, hatte aber immerhin aufgehört zu lesen und das Buch zur Seite gelegt. „Was sollte ich dazu sagen? Du hast doch jemanden der dir alles erklärt.“, blockte er ab. „Aber immerhin bist du der Auslöser dafür, dass ich es erfahren habe! Wenn auch indirekt.“, konterte Aya und sah ihn erwartungsvoll an. „Vergiss es Aya. Aus dem wirst du nichts rausbekommen.“, ging Rave dazwischen. „Ich kenne ihn mittlerweile gut so hundertfünfzig bis zweihundert Jahre und hab immer noch nicht sehr viel aus ihm herausbekommen. Ich weiß nicht mal wieso er so an diesem Ort hier hängt. Irgendwann hab ich aufgegeben irgendetwas von ihm erfahren zu wollen.“ „Sieht wirklich nach einem hoffnungslosen Fall aus.“, gab Aya seufzend zu. Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen in der Bibliothek, wobei Aya Rave über sein Leben als Dämon ausquetschte und Kain einfach nur gelangweilt herumsaß. Aya hatte schon die Vermutung geäußert, dass er ihrer Meinung nach mit offenen Augen schlaffe, und darauf einen genervten Blick von Kain und ein zustimmendes Lachen von Rave geerntet. „Es wird langsam spät. Wenn du vorhast heute noch nach Hause zu gehen, solltest du das bald tun.“, bemerkte Kain nach einiger Zeit. Aya und Rave hatten sich so gut unterhalten, dass sie gar nicht bemerkt hatten, wie spät es schon geworden war. Als Aya daraufhin auf ihre Armbanduhr blickte, erschrak sie. „Verdammt! Meine Mutter wird ausflippen, wenn ich schon wieder so spät nach hause komm!“, prophezeite sie und schwang sich aus dem Sessel. Na dann komm. Ich zeig dir wo ich deine Sachen hingebracht hab. Die müssten in der Zwischenzeit auch wieder getrocknet sein.“, äußerte Rave und stand auch auf. Da Kain keine Anstalten machte es ihnen gleich zu tun verabschiedete sich Aya kurz von ihm und folge dann Rave in die Eingangshalle. „Geh am besten wieder in die Küche. Ich hohl deine Sachen.“, meinte dieser und verschwand in einem der Gänge, die vom Eingangsbereich abzweigten. Aya ging in der Zwischenzeit wieder in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle. Sie musste nicht lange warten bis Rave mit ihren Kleidern auf dem Arm zu Tür herein kam. Er legte die Sachen auf einen weiteren Stuhl, meinte er warte wieder vor der Tür auf sie und verschwand. Aya fing an sich umzuziehen, wobei sie erfreut feststellte, dass alles wieder trocken war. Als sie fertig war, legte sie noch schnell Kains Sachen, die er ich geliehen hatte, zusammen und trat dann aus der Küche heraus. Sie fand Rave auf der Treppe in die oberen Stockwerke sitzend vor und ging zu ihm. „Also die Sachen passen dir dann wohl doch besser.“, bemerkte dieser grinsend. „Ja. Ich fühl mich darin auch wohler.“, gab Aya zu. „Dann mach ich mich mal auf den Weg. Bis nach Hause ist es ja doch ein Stück.“ „Wenn du willst begleite ich dich.“, bot Rave an und stand auf. „Ist nicht nötig. Ich kenn den Weg mittlerweile. Du brauchst nicht mit mir durch den Regen stapfen.“, lehnte Aya ab. Rave dagegen schüttelte nur den Kopf. „So ein bisschen Regen macht mir nichts aus. Also los, bevor es ganz dunkel wird.“ Er schnappte sich noch schnell eine Jacke, die etwas einsam neben der Tür hing, und ging mit Aya nach draußen. Der Regen hatte glücklicherweise nachgelassen und war nur mehr in ein stetiges nieseln übergegangen. Sie fingen wieder an sich zu unterhalten, wobei Aya etwas einfiel. „Sag mal Rave, ist der kleine, also Zeyen, ist er auch ein Dämon?“ „Nein, ist er nicht. Es gibt noch mehr dunkle Geschöpfe musst du wissen. Die Gerüchte über Werwölfe und Vampire sind nicht ganz falsch. Die Filme sind zwar maßlos überzogen, aber etwas Wahres ist doch dran. Zeyen ist ein Vampir.“ erklärte Rave ihr. „Ach deswegen hat er mich als Abendessen bezeichnet.“, meinte sie, sich an ihre erste Begegnung erinnernd. „Er hat dich als Abendessen gesehen? Ist ja mal wieder typisch.“, entgegnete Rave lachend. „Darauf darfst du einfach nichts geben. Er redet immer so daher. Sein Pech ist es nur, dass er schon als Kind gebissen wurde und daher kaum von jemandem ernst genommen wird.“ „Da hast du Recht. Ich hab ihn auch nicht wirklich ernst genommen.“, gab Aya zu. „Wie alt ist er denn wirklich?“ „Er ist für einen Vampir noch recht jung. Gebissen wurde er vor 73 Jahren. das war genau an seinem fünfzehnten Geburtstag. Das heißt, er ist jetzt 88 Jahre.“, erläuterte Rave ihr, nach kurzem überlegen. „Wow. Er ist sogar älter als meine Oma!“, staunte Aya. „Aber woher weißt du das denn so genau?“ „Ich hab ihn damals gefunden. Es war hier in der Stadt. Ich weiß nicht wieso, aber der Vampir, der ihn gebissen hat, hat ihn nicht ganz ausgesaugt, und dann einfach liegen lassen. Ich hab ihn dann zu Kain gebracht, bis er wieder bei Kräften war und dann zu einem Vampir gegeben, der hat ihm dann alles beigebracht.“, erzählte er. „Aber ich dachte immer, man muss das Blut eines Vampirs trinken, nachdem man ausgesaugt wurde!“, warf Aya fragend ein. „Das ist eines der Dinge, die nicht stimmen.“, meinte Rave kopfschüttelnd. „Es reicht von einem gebissen zu werden. Aber frag mich nicht, wie das genau geht. Ich hab keine Ahnung.“ Aya nickte nur und starrte vor sich hin. Irgendwie tat ihr Zeyen plötzlich unheimlich Leid. Die Beiden gingen den Rest des Weges schweigend weiter, bis sie am Waldrand ankamen. „Also ab hier komm ich nun wirklich alleine nach Hause. Ist nur ein Stück die Straße entlang.“, meinte Aya zu Rave, als sie auf den Asphalt trat. „Du willst mich wohl unbedingt loswerden, was?“, vermutete Rave und sah sie fragend an. „Ach was. Ich…“, setzte Aya an, doch Rave unterbrach sie. „Ist schon okay. Ich weiß schon wie es gemeint ist.“, meinte er grinsend. „Und komm uns ruhig mal wieder besuchen.“ Schon hatte er sich umgedreht und ging den Weg zurück. „Ist gut. Wird ich machen.“, rief Aya ihm hinterher. Sie sah noch kurz, wie er seine Hand zu einem Abschiedsgruß hob, und schon war Rave zwischen den Bäumen verschwunden. Auch Aya drehte sich um und ging nach Hause. Sie sah es schon kommen, dass sie mal wieder kein Auge zu bekommen würde, da sie über ziemlich alles, was sie heute gehört hatte, nachdenken würde. Aber es störte sie nicht und sie beschloss, so bald wie möglich weder zur Villa zu gehen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, diesesmal ist das Ende leider etwas unspektakulär geworden. Aber ich finde es trotzdem als Abschnittsende ganz ok. Vor allem weil es eher oder später nicht gepasst hätte 0o Naja ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und es sind euch ein paar Dinge klarer geworden^^ Was es mit der Vergangenheit auf sich hat, muss allerdings noch warten XP Aber ich denke mit ein bisschen Fantasy, kann man sich das jetzt auch schon zum Teil zusammenreimen. Also, dann immer her mit euren Theorien XD (Für Rechtschreibfehler ist die Tastatur verantwortlich XD) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kleine Plauderecke: @ Lani: Ja, du hattest von Anfang an Recht, was Kain und Dyest betrifft. Und jetzt hast du es schriftlich, auch wenn ich immer versucht hab Gegenargumente zu finden. XD @ josie: Na, so ganz daneben war das mit den Vampiren ja nicht^^ Zeyen ist immerhin einer, nur die anderen beiden sind nun einmal Dämonen. Aber es geht ja in die gleiche Richtung ^.~ @ all: Natürlich hoffe ich auf ein paar Kommentare und ich werde sie ab jetzt auch hier immer beantworten/gegenkommentieren^^ Also, wenn ihr euch hier finden wollt, schreibt Kommis XD Eure Tallina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)