That's what She said! von Friends ================================================================================ Kapitel 1: Das Treffen ---------------------- Titel: That’s what she said! Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock ~Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene mit dem Schreiben dieser FF auch kein Geld.~ „… Yeah… You can call me… You can call me what you want!” Ich sah auf die Bühne und schluckte etwas. Das Lied hatte sich im Internet auf einem Fanvideo schon toll angehört, aber… live. Shit, dieser Typ war wirklich heiß. Unsicher sah ich zu Jasper, der neben mir an der Bar saß. Wir hatten uns gleich zu anfangs einen guten Platz gesucht. Von diesem Standpunkt konnte man super zur Bühne sehen und war auch nicht weit davon entfernt. Es war immer noch unbegreiflich wie ähnlich Jasper und dieser Jackson einander waren. Zumindest vom Äußerlichen. Die Jungs machten eine kurze Pause und ich drehte mich etwas auf dem Barhocker zum Tresen und zu Jasper. „Und hab ich zu viel versprochen?“ Fragte er mich und lächelte dabei sanft. Etwas schüttelte ich den Kopf und nippte an meinem Cocktail. Die Musik war – wie er es gesagt hatte – wirklich gut und genau mein Geschmack. Es tat gut einfach mal was zu unternehmen. Es war zwar nicht so, als wenn ich Daheim eingesperrt währe oder so. Aber seit dem Ende von Edwards und meiner Beziehung, hatte sich schon sehr vieles geändert. Unter Anderem, dass Rose, Jasper und ich wahnsinnig viel zusammen machten. Die Beiden waren es ja auch, die Edward aus dem Haus schmeißen ließen, als er nicht begreifen wollte, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte. Alice war diesem natürlich gleich nachgerannt, nachdem sie ihren Standpunkt klar gemacht hatte, dass ihr die enge Freundschaft mit Edward mehr am Herzen lag, wie Jaspers und mein Befinden. Nun saß ich aber hier, in einer fremden Bar, mit Jasper und konnte einfach nur genießen. Es war so ein völlig anderes Gefühl plötzlich als Frau gesehen zu werden und nicht wie irgendein Kind, so wie mich Edward immer behandelt hatte. „Ja, die Musik ist echt toll. So was hätten wir schon viel früher machen sollen.“ Sagte ich lächelnd und sah für einen Moment tief in seine honigbraunen Augen. Seit ca. einem Jahr war Jaspers Kontrolle um einiges besser geworden. Das erlaubte ihm nun auch viel mehr unter Menschen zu unternehmen und ich freute mich sehr für ihn. „Hab ich dir heute eigentlich schon gesagt, dass du wirklich schön aussiehst?“ Perplex hob ich meinen Kopf, als ich die Frage aus Jaspers Mund kommen hörte und schluckte etwas. Ich fuhr mir durch den seitlichen Pony und schüttelte dann etwas meinen Kopf. Daraufhin lächelte er mich charmant an und neigte etwas seinen Kopf, so dass seine blonden Locken in seine Stirn fielen. „Du siehst heute sehr schön aus, Bella!“ Ich spürte die Wärme in mein Gesicht rauschen und erwiderte seinen Blick schüchtern. Eigentlich hatte ich das Kompliment nicht verdient, wenn Rose nicht gewesen währe. Es war ihre Idee gewesen mich herzurichten. Eigentlich wollte ich ja nur mit Jeans und T-Shirt hier rein. Rose jedoch hatte darauf bestanden, dass ich wenigstens einen Rock tragen könnte. Nun saß ich hier in einem schwarzen Faltenrock, der ca. ab der Mitte meiner Oberschenkel aufhörte und einem Schokoladenbraunem Top, dass mit einem Seidenband im Nacken befestigt war. Vorne relativ mittig stand ‚I love …Go figure it out!’. Zu dem Outfit trug ich schwarze Highheels, die meine Beine noch länger machten, als ich sie je in Erinnerung hätte. Auch wenn die Schuhe mich auf kurz oder lang an Jasper banden, so hatte es ein Gutes, ihm endlich mal richtig in die Augen sehen zu können. Manchmal fragte ich mich wie Alice und er ihren Größenunterschied wettgemacht hatten. Denn es lagen mindestens knappe 30 cm zwischen den Beiden. Ich nahm einen Schluck von meinem Cocktail und hörte dann eine zwar fremde, aber dafür auch bekannte Stimme neben mir. Dabei hörte ich Jasper neben mir leise schmunzeln. Er musste meine Überraschung, die Nervosität und auch Wärme gespürt haben, die im Moment durch meinen Körper zog. Langsam sah ich zu meiner Linken und schluckte etwas. Mein Herz schlug aufgeregt und ich fragte mich wieso. Okay… dieser Jackson Rathbone war scharf… und bei Gott seine Stimme schaffte es mein Innerstes in Sekunden zu erhitzen. Er schien meinen Blick auf sich zu spüren und schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln. „Hi.“ Hauchte er charmant und ich spürte pure Lust durch meinen Körper strömen. Im ersten Moment dachte ich wirklich es sei meine, doch mir wurde klar, dass es sich um Jaspers Gabe handelte. Dieser hinterlistige Empath, dachte ich. Dennoch entspannte ich mich relativ schnell wieder und lächelte sanft zurück. „Hi.“ Sein Lächeln wurde breiter und zärtlicher, als er bemerkte, dass ich mich entspannte und er drehte seinen Körper ganz zu mir um. Er trug wie auch eben auf der Bühne schon, einen schwarzen Hut, der leicht zur linken Seite neigte. Da kamen alte Fantasien hervor, von denen ich bisher immer gedacht hatte, ich hätte sie überwunden. Aber im Moment erinnerte er mich stark an einen Cowboy, den ich nur zu gerne … Ich biss mir etwas auf die Unterlippe und ließ meinen Blick etwas über ihn gleiten. Seitlich waren seine Haare auf einen knappen cm gekürzt, während die oberen ihre Länge beibehalten hatten und er musste sie vor der Show schon zusammengebunden haben. Auf seinem Halsansatz war ein ganz feiner Schweißfilm zu erkennen, der von seiner Show auf der Bühne kam. Die ersten Knöpfe an seinem dunkelgrauen Hemd hatte er geöffnet und was er zeigte ließ mir einen heißen Schauer über den Rücken jagen. Plötzlich legte sich eine kühle Hand auf meine Schulter und Jasper lehnte sich über meine Schulter, so dass seine blonden Haare meine Wange leicht streiften. „Hallo.“ Grüßte er höflich und dann begannen die Beiden auch schon über den witzigen Zufall zu sprechen, dass sie sich so ähnlich sahen. Ich nutzte die Gelegenheit um meinen Blick zu Ende schweifen zu lassen. Seine schwarze Jeans saß zwar locker auf seinen Hüften, ließ aber an einer gewissen Stelle kaum Platz für Fantasie und ich sah etwas ruckartig auf meinen Cocktail und spürte die Hitze diesmal präsenter in meinem Körper. Diesmal von mir selbst verursacht. „Nein…“ Lachte Jasper leise und ich spürte den Blick der Beiden auf mir. Fragend blickte ich von einem zum Anderen und blieb bei Jaspers Blick wieder hängen, als er mich so wissend angrinste. Der heckte doch schon wieder irgendwas aus… Dachte ich nachdenklich und neigte dann aber fragend den Kopf. „… Wir sind nicht zusammen.“ Beendete er wohl sein Statement und sah wieder zu Jackson. Dieser lächelte etwas mehr und sah mich amüsiert an. Während er sprach, bemerkte ich erneut diesen leicht texanischen Akzent und schmolz vor mich hin. Gab es etwas an diesem Mann, das mich nicht in den Wahnsinn trieb?! Ich wusste von Jasper, dass er selbst aus Texas kam. Aber leider hörte man das kaum heraus. Jedoch wettete ich innerlich schon, wenn er es raus hören ließ, dass er mich genauso schnell haben könnte, wie der Mann vor uns. „So… tut mir leid, aber die Show muss ja auch weiter gehen.“ Er sah einen Moment nachdenklich zu mir und lächelte dann wieder. Dann wandte er sich zum Barkeeper und fragte ihn etwas leise. Der gab ihn kurz drauf einen Stift und einen kleinen Zettel aus seinem Bestellblock. Ich sah etwas skeptisch zu, was Jackson schrieb und bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, wandte er sich mir wieder zu und hielt mir den Zettel hin. „Falls wir uns nach der Show nicht mehr sehen.“ Sagte er leise und zwinkerte mir zu. Dann drehte er sich um und ging zurück zur Bühne. Auf den Weg dorthin wechselte er immer mal wieder kleine Worte mit seinen Fans. Dabei konnte ich mir einen Blick auf seinen Hintern nicht verkneifen und nahm einen ordentlichen Schluck von meinem Cocktail. Erst dann blickte ich auf den Zettel in meiner Hand und öffnete ungläubig den Mund. „Tja Bella… du hast ihn ganz schön heiß gemacht mit deinen offensichtlichen Blicken.“ Sagte Jasper nahe an meinem Ohr. Durch seinen kühlen Atem auf meiner Haut, drehte ich den Kopf zu ihm und erwiderte seinen Blick verlegen. Allerdings verspürte ich auch ein Gefühl das irgendwie auf Stolz hinwies. Sollte die Handynummer in meiner Hand kein Fake sein, so war es die erste Nummer, die ich von einem Mann hatte. Und … die sicher letzte Nummer eines so heißen Musikers. „Komm runter Bella. Zeig mir bitte eine Frau in dieser Bar die dich eben nicht am liebsten umgebracht hätte, nur weil er so offensichtlich versucht hat mit dir zu flirten. Und glaub mir… ich muss wissen wie sie sich alle fühlen. Frustriert, ungläubig und total eifersüchtig. Rose wird stolz auf dich sein!“ Jasper grinste mich an und ich neigte etwas den Kopf. Wenn er so weiter machte, würde ich glauben, er würde sich bei mir einschmeicheln. Allerdings glaubte ich nicht, dass Jasper je mehr von mir wollen würde als Freundschaft. Und wenn doch… dann konnte er es gut verstecken. Er lächelte leicht aufgrund meiner Gefühle und hob eine Hand an meine Wange. „Na komm… hör deiner neuen Eroberung zu.“ Damit löste er sich wieder von mir und ich vermisste unerwartet das Gefühl seiner kühlen Finger auf meiner Schulter. Einen Moment sah ich ihn an und drehte mich dann auf dem Barhocker der Bühne ganz zu. Ich meinte zu sehen, wie sich Jacksons Grinsen etwas vergrößerte, aber es könnte auch eine Einbildung gewesen sein. Für einen Moment ignorierte ich meine eigene Unsicherheit und lächelte ihn einfach an. Nebenher schob ich den Zettel in meine Handtasche und fühlte mich einfach nur noch gut. Der Abend verlief ohne weitere Vorfälle und leider trafen Jackson und ich nicht mehr aufeinander. Nach der Show wurde er so heftig von den weiblichen Fans umgarnt, dass er keine andere Möglichkeit hatte, als sich den Weg durch Autogrammen, Umarmungen und Fotos frei zubahnen. Jasper und ich fuhren also nachhause. Zwar hatte Jasper angeboten mit mir zu warten, aber wenn ich eines von Rose gelernt hatte, dann dass man einem Mann nicht zeigen sollte, wie nötig man es hatte. Gott… wenn er wüsste wie nötig ich es hatte. Dank meinem übervorsichtigen Exfreund hatte ich ja nie die Möglichkeit auf Sex gehabt. Und es währe wirklich eine nette Abwechslung mit angehenden 20 Jahren die Jungfräulichkeit zu verlieren. Als wir wieder daheim waren, kam mir Rose schon entgegen. Die anderen waren über das Wochenende jagen und ich war froh darum, da ich auf Emmetts dumme Sprüche echt verzichten konnte. „Und? Jasper hat mir ne SMS geschrieben, dass du Neuigkeiten hättest. Also welche? Hast du jemanden kennen gelernt? Irgendwas Hübsches zum vernaschen?“ Ich errötete aufgrund ihrer Anspielungen und schlug ihr sanft mit einem Kissen gegen ihr Gesicht, was sie jedoch rechtzeitig mit ihrem Unterarm abfing. Rose und ich ließen uns aufs Sofa sinken, während sich Jasper schräg vor uns auf die Sofalehne setzte. Lässig lehnte er sich etwas nach hinten, ohne die Balance zu verlieren und sah unverschämt gut aus. Wie er wohl damals aussah, wenn er geritten ist? Rose lenkte mich aber Gott sei dank von weiteren peinlichen Fantasien ab. Jedoch konnte ich noch Jaspers Lippen sehen, wie sie sich in ein schelmisches Grinsen verwandelten. „Also … der Liedsänger, er hat mir diese Nummer hier aufgeschrieben.“ „Der… du meinst diesen heißen Texaner? Welche Nummer?“ Ich holte den kleinen Zettel, der ordentlich gefaltet war, aus meiner Tasche raus und gab ihn Rose. Sofort sprang sie auf und sah mich an, als sei ich verrückt und hatte in der nächsten Sekunde mein Handy in der Hand. Dabei hielt sie mir Beides entgegen. „Sag mal spinnst du Bella? Der heiße Typ gibt dir seine Nummer und du sitzt hier total entspannt, als handelte sich um deine Telefonrechnung?! Du manipulierst sie nicht grad, oder?“ Verwirrt sah sie Jasper an, der aber den Kopf schüttelte und eine Hand hob. Dabei sah er von Rose zu mir und hatte erneut diesen Blick drauf, den er schon zuvor in der Bar hatte. „So ist sie die ganze Zeit schon. Gruselig oder?“ Ich schnaufte leise und atmete tief durch, als würde ich mit zwei Kindern sprechen müssen. Dabei lehnte ich mich etwas zurück und zog ein Bein aufs Sofa. Natürlich barfuß. Esme würde selbst mich – ihren menschlichen Liebling – umbringen, wüsste sie ich würde mit Schuhen auf eine ihrer Möbel gehen. „Leute. Mal ganz ehrlich. Woher will er denn wissen, dass ich nicht vielleicht eine Verrückte bin? Denkt ihr denn wirklich, dass er~ Jackson Rathbone, Liedsänger einer berühmten Band, einer Fremden einfach so seine Nummer geben würde?“ Ich hob meine Augenbrauen und sah Jasper und Rose abwechselnd an. Jasper war der Erste der reagierte und zuckte mit der Schulter. Dann blickte ich zu Rose, die mich immer noch versteinert anblickte. Jedoch lehnte sie sich dann in ihrer vorgebeugten Haltung zurück und begann auf meinem Handy rumzudrücken. Keine Sekunde später drückte sie mir mein Handy gegen das Ohr. Perplex hielt ich das Gerät fest, bevor es runterfallen konnte und sah Rose nun entgeistert an. „Sag mal spinnst du?! Du kannst do… Hallo?!“ Mitten in meiner Schimpftirade wurde auf der anderen Seite abgehoben und Jacksons Stimme war zu hören. Ich meinte, wie meine Innereien begannen etwas zittern. Doch kurz darauf wurde das mit einer sanften Ruhe ausgetauscht, die ich Jasper zu verdanken hatte. Da ich jedoch so nicht ruhig sitzen konnte, stand ich auf und fuhr mir durch die Haare. „Ähm. Hi, ich bin’s, Bella. Die aus der Bar.“ Sagte ich und mir fiel dabei ein, dass ich ihm meinen Namen gar nicht genannt hatte. Stattdessen hatte ich ihn lüstern gemustert. Gott… ich schämte mich so sehr. Und erneut bekam ich eine heftige Ladung an Ruhe entgegen gedrängt. Rose kicherte hingegen leise mit Jasper und ich schüttelte etwas den Kopf. Ging dann in die Küche, um wenigstens in Ruhe telefonieren zu können. Dabei setzte ich mich auf den Küchentresen und strich mir nervös den Rock glatt. „Hey darlin’. Ich hatte nicht so früh schon mit einem Anruf gerechnet, ihr ward aber leider auch ziemlich schnell weg nach unserem Auftritt.“ Seine Stimme war trotz des Telefonierens angenehm schön und dieses eine Wort ‚Darlin’… Mir wurde ganz heiß alleine von dem Wort. Und ich konnte mir, obwohl ich ihn nicht kannte, das sexy Grinsen vorstellen, als er das sagte. „Um ehrlich zu sein… hatte ich auch nicht gedacht, dass die Nummer wirklich deine ist.“ „Ach nein? Dann sag mir doch, wie ich dich je hätte wieder sehen sollen?“ Erneut schaffte er es mich verlegen zu machen und ich biss mir etwas auf die Unterlippe. Am liebsten würde ich wieder so locker sein, wie eben in der Bar. Aber ich schätzte, dass der alkoholische Cocktail seine Finger darin hatte und zudem auch die lockere Atmosphäre die in dem Club geherrscht hatte. „Vielleicht indem ich einfach zu eurem nächsten Auftritt gefahren währe?“ Fragte ich etwas unsicher und hörte für einen kurzen Augenblick nur das stetige Ausatmen auf der anderen Seite des Handys. Ich wünschte mir erneut, ihn wenigstens dabei sehen zu können. Telefonieren war noch nie etwas gewesen, das ich wirklich gerne tat. Dabei konnte man die Reaktionen nicht sehen, die manche Wörter einfach mit sich brachten. Und das Lügen fiel manchen übers telefonieren leichter. Erneut ein Grund es nicht zu mögen. Endlich ergriff er das Wort und was er sagte… ließ ein merkwürdiges Kribbeln in mir aufleben. „Hm. Vielleicht will ich dich aber nicht zwischen all den Groupies wieder sehen, sondern wo man etwas zweisamer ist.“ Nun war es an mir ruhig zu sein und währe Jasper nicht gewesen, währe ich wohl vor Aufregung umgekippt. Doch erneut schaffte er es mich zu beruhigen und kam sogar deswegen extra an meine Seite. Sanft strich er mir über den Rücken. Dabei erschauderte ich etwas, weil mein ganzer Körper sich inzwischen ziemlich heiß anfühlte. Tief atmete ich durch und leckte mir nervös über die Lippen. „Und wie… wie definierst du ‚zweisamer’?“ „Na ja, du und ich bei einem gemütlichen Essen zu zweit. Danach vielleicht einen netten Spaziergang. Und der Rest… denke ich wird sich ergeben.“ Die letzten Worte schafften es mir eine Vorstellung zu bieten, die mich verlegen räuspern ließ und ich senkte kurz den Blick, als hätte man mich bei etwas erwischt. Allerdings hörte ich ein Glucksen von Jasper und stieß ihn – ohne mir dabei selbst wehzutun – in die Seite. Als ich mich wieder gefangen hatte, traute ich mich an eine Antwort. „Das hört sich gut an. Wann hättest du denn … Zeit?“ Ich verkniff mir das zweideutige Wort ‚Lust’ und wartete einfach auf eine erneute Antwort seinerseits. Allerdings musste ich diesmal nicht so lange darauf warten, wie bei meiner vorherigen Frage. „Wie währe es denn mit Heute Abend? Wenn du mir deine Adresse gibst, kann ich dich um acht abholen.“ Heute Abend schon?! Dachte ich aufgeregt und biss mir auf die Unterlippe. Okay… tief durchatmen. Sagte ich mir in Gedanken und lächelte etwas. „Ja… das hört sich gut an. Hast du einen Stift und Zettel parat?“ Fragte ich ihn dann höflich und gab ihm die Adresse vom Cullenhaus. Charlie würde es sicher nicht gutheißen, wenn ich mit einem 25 jährigen Musiker weggehen würde. Und ich wollte ihn auch nicht beunruhigen. „Okay. Dann sehn wir uns um acht, darlin’. Ich freu mich schon.“ „Ich mich auch…“ Hauchte ich etwas schüchtern und legte dann kurz darauf auf. Dann brach Rose in lautes Lachen aus und hüpfte aufgeregt vor mir auf und ab. Dabei sah sie mich aufgeregt an, als währe sie es, die auf ein Date ginge und nicht ich. Ich fand das sehr süß. Und Jasper… Jasper sah aus, als würde er sich zwar freuen, aber dennoch hatte er einen nachdenklichen Gesichtsausdruck, der mir etwas Sorgen bereitete. Doch sobald er meine Gefühle wahrnahm, grinste er mich leicht an und strich mir eine lose Strähne aus der Stirn. „Das ist doch der Wahnsinn. Unsere schüchterne Bella geht mit einem Musiker aus. Gott… ich hab so viel mit dir vor. Aber zuerst gehst du ins Bett und schläfst dich ordentlich aus.“ Rose hob mich von dem Küchentresen und umarmte mich zärtlich. Jasper strich mir ein letztes Mal über den Rücken, bevor ich dann hoch in mein eigenes Zimmer ging und in meinen Pyjama wechselte. Rasch putzte ich mir noch die Zähne, bevor ich dann ins Bett fiel. Und es dauerte nicht lange, da spürte ich den ganzen Tag in mich einbrechen und schlief mit einem aufgeregten Bauchkribbeln übermüdet ein. Was ich nicht wusste, war dass ich mit einem friedlichen Lächeln einschlief, dass ich schon sehr~ lange nicht mehr auf den Lippen hatte. Als ich am Morgen wach wurde, fühlte ich so ein merkwürdiges Gefühl von Nervosität und wusste in den ersten Sekunden nicht wieso. Doch als ich dann an die letzten Stunden dachte wurde es mir wieder bewusst. Ich hatte heute ein Date! Mit Jackson fucking Rathbone. Das würde so toll werden. Hoffte ich zumindest. Und es währe mein erstes echtes Date. Ich begann leise zu kichern und streckte mich ausgiebig, bevor ich dann aufstand und ins Badezimmer tapste. Erschrak dabei heftig, als ich Jasper nackt unter der Dusche sah. So schnell wie ich es als Mensch nur konnte, verließ ich das Bad wieder und hob mir eine Hand an die Stirn und kniff die Augen verlegen zusammen. Mein Gesicht brannte. „Scheiße! Verflucht Jasper. Was machst du in meinem Badezimmer?“ Hinter mir ging die Türe wieder auf, die ich in der Hast zugeschmissen hatte. Ich sah hinter mich, jedoch sofort wieder weg, als er nur in einem Handtuch dastand. Sein restlicher Körper war ganz nass vom Duschen. Mir wurde heiß bei dem was ich sah und meine Wangen wurden nur noch brennender. „Entschuldige Bella. Ich dachte du würdest noch schlafen und hättest nichts dagegen. Ich hab in meiner Dusche aus Versehen den Duschkopf kaputt gemacht.“ Erneut warf ich einen Blick auf ihn, diesmal bedacht, ihm nur ins Gesicht zu sehen. Wie sonst auch, wenn Jasper verlegen war, fuhr er sich durch die Haare und ich konnte nicht anders als einem verirrten Wassertropfen nachzusehen, der seinen Nacken hinabperlte. Weiter runter zwischen seiner Brust hinab glitt und in dem weichen Stoff des Handtuchs verschwand. Es war, als sei ich hypnotisiert und bekam deswegen nur neben her mit, wie er einen Schritt auf mich zu machte. Und noch einen. Erneut einen und dann stand er so nahe bei mir, dass ich sein Duschgel roch. Langsam hob er eine Hand, beinahe als habe er Angst, wenn er sie zu schnell hob würde ich zurück schrecken. Zärtlich legte er sie auf meinen Hals. Sein Daumen strich mir über das Kinn und er hob meinen Kopf sanft an. Ich blickte Jasper wie gebannt in die honigbraunen Augen und leckte mir über meine Lippen. Jasper erwiderte den Blick und beugte sich in Zeitlupengeschwindigkeit zu mir hinab. Dabei öffnete ich ein wenig einladend meine Lippen und spürte wie sich unser Atem miteinander vermischte. Ich konnte ihn schon beinahe auf meiner Zunge spüren, als hinter uns die Türe aufgerissen wurde und Rose eintrat. Sofort fuhren wir auseinander und ich fuhr mir atemlos durch die Haare. „Oh… Entschuldigt, ich… ähm … komm später wieder.“ Wie sie gekommen war, so schnell war die Türe wieder zu und Rose verschwunden. Meine Wangen brannten erneut, diesmal von aufkommender Scham. Hatten wir uns gerade beinahe geküsst? Ich drehte meinen Kopf zu Jasper, der sich anscheinend in Rekordzeit umgezogen hatte und lächelte mich schüchtern an. „Ich mach dir Frühstück, bis gleich.“ Dabei ging er an mir vorbei und verließ das Zimmer wieder. Verwirrt blickte ich ihm hinterher und hob eine Hand an meinem Bauch. Wenn ich jetzt an heute Abend dachte, war da nicht mehr diese Aufregung sondern eher ein Gefühl wie… Reue. Aber das war wirklich verrückt. Ich hatte endlich mal ein Date und das würde ich mir nicht kaputt machen, von irgendwelchen irrsinnigen Gefühlen. Also betrat ich das Badezimmer, zog mir mein T-Shirt über den Kopf und schob die Shorts von meinen Hüften. Im Badezimmer war Jaspers Geruch präsenter als alles andere und ich lehnte meinen Körper in der Duschkabine, gegen die Fliesen. Ich brauchte einen Moment um klar zu werden und begann mich dann zu duschen. Wusch mir sogar zweimal meine Haare und gab ihnen noch eine Spezial Kur. Als ich mit dem Groben fertig war, stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in ein Handtuch, das gerade mal meinen Hintern verdeckte und begann meine Beine ordentlich zu rasieren. Trug danach meine Lieblingsbodylotion auf und putzte mir die Zähne, während meine wöchentliche Gesichtsmaske einzog. Auf einer Seite fragte ich mich ernsthaft, wieso ich eigentlich so einen Hehl um das Ganze machte. Aber wenn ich daran dachte, dass das von vielen Dates nur mein Erstes war. Ich konnte Edward nicht zu jemand zählen, der mich je ausgeführt hatte. Aber erneut wollte ich dieses Thema nicht aufrollen. Zumindest nicht heute. Ich wusch mir die Maske vom Gesicht ab und cremte mich danach wieder ein. Nur in dem Handtuch tapste ich ins Schlafzimmer zurück und zog mir Unterwäsche an. Darüber eine Jogginghose und ein T-Shirt. Danach ging ich runter in die Küche und fand Rose und Jasper am Küchentresen. Sie murmelten etwas, das ich nicht verstand, weil sie zu schnell sprachen. „Morgen.“ Sagte ich und lächelte Beide an. Rose lächelte mich breit an, während Jasper ziemlich schüchtern und zurückhaltend wirkte. Wer konnte es ihm verübeln. Immerhin hatten wir beide und eben fast geküsst. Das hätte vielleicht unsere ganze Freundschaft ruiniert. „Hm, Bella du riechst verflucht gut. Und diesmal meine ich nicht dein Blut.“ Rose grinste mich leicht an und schob mich zum Küchentisch, wo bereits mein Frühstück stand. Vier Waffeln, Sahne und aufgeschnittene Erdbeeren. Dazu ein Glas Orangensaft und neben dem Teller lag eine Gerbera die Esme so heilig in ihrem Garten züchtete. Ich hob den Blick fragend und sah zu Jasper. Er lächelte mich unsicher an. Gott war er süß! Jasper wusste doch, dass das mein Lieblingsfrühstück war und eine Blume. Ich würde ihn gerne kü… sag mal… Ich wurde etwas rot und begann dann zögernd zu essen. Genießend stöhnte ich auf und sah wieder zu Jasper, der auf den Boden blickte. „Gott… Jasper das ist so lecker. Das sind die besten Waffeln die ich je gegessen habe.“ „Schön dass es dir schmeckt, Bella.“ Kurz hob er seinen Blick und lächelte mich an, dann stand er auf und ging ins Wohnzimmer. Verwirrt sah ich ihm nach und sah zu Rose, die ihm nachblickte. Jedoch schien sie nicht überrascht sondern etwas genervt. „Was hat er?“ „Keine Ahnung… vielleicht seine Tage.“ Murmelte sie und setzte sich dann zu mir. Ab da an besprachen wir, wie sie mich auf den Abend vorbereiten würde, insbesondere hatte sie auch schon heute Nacht das perfekte Outfit für mich hergerichtet. Ich war ihr ja so dankbar. Wie immer, wenn Rose nur das Beste für mich wollte betonte sie, sollte mir etwas nicht gefallen so sollte ich etwas anderes anziehen. Aber sie war sich sicher, dass es mir gefallen würde. Also gingen wir nachdem ich gefrühstückt hatte, nach oben in ihr Zimmer. Dort setzten wir uns auf ihr großes Bett und begannen über alles Mögliche zu reden. Unter anderem, was ich mir denn vorstellen würde, was heute passieren konnte. Während dessen manikürte sie mir meine Nägel mit etwas Klarlack und Nagelverstärker. „Na komm schon, du musst doch irgendwelche Ziele haben. Ein Kuss? Vielleicht mehr… komm schon Bella. Gib es mir, ich will’s wissen!“ „Gott Rose. Entspann dich oder willst du selbst auf dieses Date gehen?“ Sie murrte leise und neigte ihren hübschen Kopf zur Seite, während sie weiter meine Nägel machte. Einen Moment schien sie ernsthaft über meine Frage nachzudenken, dann grinste sie und schüttelte den Kopf. „Nein. Emmett würde erstens vor Eifersucht rasend werden… und außerdem denke ich, bist du es doch, die auf Cowboys steht.“ Ruckartig hob ich den Kopf und sah sie sprachlos an. Meine Wangen wurden purpurrot und ich wusste wirklich nicht, was ich daraufhin erwidern sollte. Rose ließ von meiner Hand ab und legte mir die ihre aufs Knie. „Du redest zu viel im Schlaf.“ Mein Blick wurde fragend und senkte sich auf ihre Bettdecke ab. Was hatte ich denn geträumt? Und bevor ich es verhindern konnte strömten Bilder vor mein inneres Auge und ließ mich erneut erröten und gleichzeitig eine merkwürdige Hitze in mir spüren. Jaspers Stimme erfüllte meinen Kopf und seine Hände wanderten über meinen Körper. Allerdings waren seine Hände ganz warm und an mehr konnte ich mich nicht erinnern, was vielleicht auch ganz gut war. „Oh… Gott. Ist das peinlich!“ „Nein. Schäm dich doch nicht für deine Träume. Da kannst du doch nichts für. Immerhin hast du einen sehr heißen Tag hinter dir gehabt. Und da kommen nun mal unterdrückte Gefühle in deinem Traum raus. Na komm… denk nicht mehr dran, ich mach dir die Haare. Deine Nägel sind fertig.“ Sagte sie lächelnd und stand auf. Sanft zog sie mich auf die Beine und ich seufzte leise. Das war wirklich verrückt. Diese Träume, heute morgen der Beinah-Kuss und heute Abend das Date mit Jackson. Allerdings versuchte ich diese drei Dinge jetzt einfach aus meinen Kopf zu verbannen. Zusammen verbrachten wir eine halbe Stunde im Badezimmer, bis meine langen Haare dezent, aber in einem sehr graziösen Weg gelockt waren. Die vordersten, kürzeren Strähnen ließ sie seitlich mein Gesicht hinab fallen, während der obere Rest etwas nach hinten gesteckt worden war, so dass meine Haare hinten noch voller aussahen und meinen Rücken hinabfallen konnten. „Du bist so hübsch, Bella. Also wenn er dir nicht mindestens einen Kuss gibt, dann muss er eindeutig homosexuell sein.“ Dabei grinste sie etwas und trug mir etwas Wimperntusche auf und ein wenig Eyeliner. Mehr an Schminke brauchte ich nicht, weil ich – wie Rose es sagte – eine wunderschöne, makellose Haut hatte. Make-up würde das ganze nur unecht wirken lassen. Nachdem meine Haare und die Schminke fertig waren, zog sie mich auf die Beine und ließ mich einen Moment warten. Als sie zurückkam, hatte sie drei Schachteln in der Hand und einen großen Kleidersack. Die Kartons stellte sie auf den Hocker wo ich zuvor noch gesessen hatte und öffnete den Kleidersack. Der Beige Überzug glitt zu Boden und hervor kam ein wundervolles, schwarzes Kleid. Mir stockte der Atem bei dem Gedanken, dass ich das heute Abend tragen sollte. Es war etwa Knielang und aus schwarzem Chiffon. Es musste ziemlich eng sitzen, denn es gab keine Träger, die das Kleid an mir halten würden. Ab knapper Hüfthöhe begannen sich feine, weiße Blüten über das Oberteil des Kleides auszubreiten und es sah einfach nur schön aus. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich in dieses Kleid passen würde. Es war zu schön für mich… Rose hing das Kleid an die Türe und öffnete eine der Schachteln. „Zieh dich aus und diese Unterwäsche an.“ Sagte sie und ich tat, wie sie es sagte. Rose hatte mich schon mal nackt gesehen und irgendwie ist es nicht so schlimm wie es damals bei Alice war. Während Rose einfach dezent war und auf meine Privatsphäre achtete, so musste Alice immer Kommentare abgeben. Oh wie süß, dass du dich auch zwischen den Beinen rasierst. Sehr witzig, ja. Nachdem ich ausgezogen war, gab mir Rose einen BH, ebenfalls ohne Träger und beinahe durchsichtig. Auch in schwarz und weißen Blüten darauf. Ich schloss ihn mir am Rücken und zog ihn zurecht. Danach zog ich mir den passenden Tanga an. „Wie kommt es, dass die Unterwäsche so perfekt zu dem Kleid passt?“ Fragte ich neugierig und sah Rose an. Diese lächelte etwas stolz und nahm das Kleid vorsichtig vom Kleiderbügel. „Na ja, Bevor Alice und Jasper zu uns kamen, wohnten wir fast zehn Jahre lang in Paris und Esme und ich wollten einander kennen lernen. Dabei bemerkten wir, dass wir beide eine Leidenschaft für das Designern haben. Das Kleid habe ich damals entworfen mit der Unterwäsche. Ich wollte es für etwas Besonderes, aber bisher noch nie angehabt. Und ich will, dass du es jetzt bekommst. Ich schenk es dir Bella.“ Ich sah sie gerührt an und wir umarmten uns einen Moment. Bevor wir uns wieder lösten und sie mir das Kleid anzog. Es saß wirklich sehr eng und die ersten Sekunden hatte ich Mühe Luft zu bekommen, aber dann ging es und ich gewöhnte mich auch daran. Langsam drehte ich mich zum Spiegel und fühlte mich das erste Mal in meinem Leben einfach nur… perfekt. Das schwarze Kleid machte sehr schlank, während die weißen Verzierungen darauf, die sich nur über die Linke Seite, auf die Rechte hinaus ausbreiteten, meine Taille und Oberweite betonte. Ich sah wirklich aus wie eine Frau. Nicht, wie eine angehende 20 jährige, die noch nie Sex hatte. Rose öffnete die letzte Schachtel und holte Highheels heraus. Ich hielt mich am Waschbecken fest, während sie mir die Schuhe anzog und ich lächelte sie an. Die Schuhe waren knappe zehn cm hoch und die Innensohle war weich und es fühlte sich nicht so schlimm an, in ihnen zu stehen wie in den Schuhen von gestern. „Danke Rose… das ist so viel, ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll.“ „Versprich mir nur zwei Sachen. Bitte mach das Kleid nicht dreckig und… hab heute einfach viel Spaß. Denk nicht an Morgen, sei spontan Bella und genieße den heutigen Abend!“ Erneut nickte ich zu ihren Worten und wir umarmten uns wieder. Das war so lieb von ihr. Inzwischen war sie wirklich wie eine Schwester für mich. Und mich machte das glücklich. Sie löste sich sanft aus der Umarmung und gab mir noch eine schicke, schwarze, schmale Handtasche. Als ich rein sah bemerkte ich, dass sie bereits auch schon all meine wichtigen Sachen rein getan hatte. Zusammen verließen wir ihr Zimmer und gingen die Treppen runter ins Wohnzimmer. Jasper saß auf dem Sofa und sah sich eine Geschichtsdokumentation an. Er drehte langsam den Kopf zu uns und als er mich dann ansah, spürte ich meine Wangen leicht röten. „Wahnsinn…“ Wisperte er und setzte sich sofort aufrechter hin. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht wusste wo er hinblicken sollte. Unsicher stellte ich mich neben das Sofa und sah ihn leicht lächelnd an. Er ließ seinen Blick über mich gleiten und ich hatte das Gefühl, dass er eine Sekunde zu lange auf meine Oberweite starrte und kurz darauf auf meine Beine, die ab Mitte der Oberschenkel besser durch den Stoff zu sehen waren. Und obwohl er als Vampir keinen Grund dafür hatte, räusperte er sich und fuhr sich gleich mehrfach durch die Haare. „Wahnsinn… Bella du siehst… unglaublich aus.“ Ich errötete erneut ein wenig und lächelte mehr. „Danke, Jasper.“ Eigentlich wollte ich mehr sagen, erstrecht, als sich unsere Blicke erneut trafen. Für einen Moment bereute ich es wirklich, für einen Fremden so auszusehen und nicht für Jasper. Ich hatte ihn sehr gern. Aber konnte ich nicht wie bei Edward auf gewisse Dinge warten. Mein Leben musste vorwärts gehen und somit würde ich keine Chance vertun, zumindest nicht so eine. Langsam stand er auf und ging auf mich zu. In dem Moment klingelte es an der Türe und Rose rief, dass sie aufmachen würde. Sanft legte er mir eine Hand auf die Wange und lächelte mich zärtlich an. „Bella ich… ich wünsch dir viel Spaß.“ Dann drehte er sich um und verschwand die Treppen nach oben. Ich sah ihm etwas enttäuscht hinterher und hatte wirklich das Gefühl, dass er etwas anderes sagen wollte. Tief atmete ich durch und drehte mich um, um zur Haustüre zu gehen. Rose stand da und redete mit Jackson. Er sah verflucht gut aus. Er hatte sich die Haare wie am Vorabend zurück gebunden und lächelte mich freundlich und ein wenig schüchtern an. Ganz anders wie am gestrigen Abend. Jackson trug eine dunkelgraue Jeans und darunter dunkelbraune Cowboystiefel. Dazu ein passendes, dunkelgraues Hemd und das passende Sakko dazu. Die weiße Krawatte die er dazu trug, hatte er nur locker zugebunden und zu guter Letzt sah ich den farblich zu seinen Schuhen, passenden Ledergürtel. Rose trat zur Seite und lächelte mich sanft an. „Viel Spaß, Bella.“ Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange und ging dann ebenfalls, damit wir alleine waren. Eine Sekunde blickte Jackson zur Seite und lächelte mich dann wieder an. Er schien wahnsinnig schüchtern, als würde er so was nicht oft tun. Dann aber zog er seinen rechten Arm hinter seinem Rücken hervor und ich biss mir etwas auf die Unterlippe. „Hallo Bella. Ich … hoffe du magst weiße Lilien.“ Ich wusste im ersten Moment nicht, was ich sagen sollte. Das war so… romantisch und lieb und … einfach perfekt. Er hatte eine rote Rose in der Mitte dreier weißer Lilien in der Hand. Vorsichtig nahm ich ihm den Strauß Blumen aus der Hand und lächelte ihn liebevoll, auch etwas schüchtern an. Dann beugte ich mich zu ihm hoch und hauchte einen sanften Kuss auf seine Wange. Er roch wahnsinnig gut und seine Haut war angenehm weich. Vorsichtig lehnte ich mich wieder zurück und senkte kurz etwas unentschlossen meinen Blick, bevor ich ihn dann wieder anblickte. „Dankeschön, sie sind wirklich zauberhaft. Komm doch rein, dann kann ich sie noch schnell in die Vase stellen.“ Sagte ich und ging etwas zur Seite, damit er eintreten konnte. Das tat er dann auch und schloss die Türe hinter sich. Zusammen gingen wir dann durchs Wohnzimmer, in die große Küche und ich wunderte mich nicht, bereits eine schöne Vase auf der Spüle stehen zu sehen. Ich füllte Wasser in das Gefäß und tat die Blumen dann vorsichtig darein und stellte sie auf den Küchentresen. Dabei bemerkte ich, dass er nun näher bei mir stand und wurde ein wenig rot auf meinen Wangen. „Ich hoffe doch, sie bekommen später noch einen passenden Platz.“ „Natürlich… direkt neben mein Bett.“ Hauchte ich leise und biss mir etwas auf die Unterlippe. Er beugte sich zu mir und strich zärtlich über meine Wange. Dabei sah er mir tief in die Augen und ich spürte wie eine angenehme Wärme meinen Körper erfüllte. „Du bist wunderschön.“ Wisperte er leise und ich spürte meine Wangen durch seine Worte erröten. In dem Moment vergas ich einfach alles. Dass wir in einem Haus mit zwei Vampiren waren, die alles hören konnten. Einer davon konnte unsere Gefühle spüren und sich denken, was in uns vorging. Und ich vergas, dass ich verrückt nach Jasper war. Dann lächelte er wieder und nahm mit der gleichen Hand die meine. „Na komm. Ich hab noch viel mit dir vor.“ Ich schmunzelte etwas und zusammen verließen wir dann das Haus. Wir gingen über den Kiesweg zur Einfahrt, wo sein Auto stand und er hielt mir die Beifahrertüre auf. Sogleich stieg ich ein und passte dabei auf mein Kleid auf. Immerhin hatte ich es Rose versprochen und da es nun meines war, wollte ich noch viel mehr, dass es heil blieb. Es dauerte nicht lange, da stieg er auf der Fahrerseite ein und ich schnallte mich an. Legte kurz danach die Handtasche auf meinen Schoß. „Hier wohnst du also, hm? Rosalie sieht dir gar nicht ähnlich…“ „Das hier ist so was wie mein Zweitheim. Eigentlich wohne ich bei meinem Vater, aber Rose hat es für nötig gehalten mich übers Wochenende hier zu behalten. Und nein, sie ist nicht meine Schwester, zumindest nicht biologisch.“ „Es ist schön zu sehen, dass man in manchen Menschen eine zweite Familie wieder finden kann.“ So begann unser erstes richtiges Gespräch und während er vorsichtig fuhr, lernten wir uns einfach kennen. So erfuhr ich, dass er Farbenblind war und in seinen Bandkollegen seine Zweitfamilie gefunden hatte. Er erfuhr von mir, dass ich in drei Monaten Psychologie studieren wollte, ebenso wie Jasper. Im Gegenzug erzählte er mir von seinem Hund Gus und Bens Katze Dean, die die Band während ihrer Tour begleiteten. Und das fand ich einfach wahnsinnig süß. Ich gestand ihm daraufhin, dass ich eine wahnsinnige Schwäche für Hundeliebhaber hatte. Darüber lächelte er wieder und warf mir einen liebevollen Blick zu. Nach einer halben Stunde waren wir angekommen. In Sekiu, wenn ich das Ortsschild richtig gelesen hatte. Bisher war ich noch nie hier gewesen, aber ich wusste von Jake, dass der Strand wundervoll war. Jackson fuhr auf einen kleinen Parkplatz, der neben einem schicken Restaurant angelegt war und schaltete den Motor ab. Dann löste er seinen Sicherheitsgurt und ich den meinen. Aber bevor ich ihn ganz löste, legte er eine Hand auf meine und jagte mir so ein wohliges Kribbeln durch den Körper. „Sag mir bitte zuvor, ob du Italienisch magst. Denn wenn nicht, muss ich mir auf die Schnelle was anderes einfallen lassen.“ „Nein… gar nicht, ich liebe italienisches Essen.“ Ich lächelte ihn an und strich mir eine Locke aus der Stirn und sah ihm tief in die grünen Augen. Das schien ihn zu erleichtern und dann stieg er aus. Also löste ich nun meinen Sicherheitsgurt. Jackson öffnete meine Beifahrertüre und hielt mir fürs Aussteigen eine Hand hin. Dankend legte ich meine vertrauensvoll in seine und ließ mich sanft von ihm aus dem Auto ziehen. Hielt dabei mit meiner anderen Hand meine Tasche fest und hakte mich dann bei ihm unter. Erst jetzt fiel mir auf, wie wunderschön es hier war. Das Restaurant lag genau an der Küste und das Rauschen des Wassers und der angenehme salzige, frische Geruch in der Luft erinnerte mich an Daheim. Zwar war es nicht so warm wie in Arizona, aber warm genug, um keine Jacke zu brauchen. Zusammen gingen wir ins Restaurant, wo Jackson freundlich begrüßt wurde. „Guten Abend Mr. Rathbone. Ich bin Jason und für heute Abend bin ich ihr Kellner. Wir haben Ihnen das zweite Stockwerk reserviert, wie Sie es wollten und dort wartet auch schon ein Aparativ für Sie.“ „Dankeschön Jason.“ Wir wurden von dem netten Kellner hoch geführt und ich war etwas neugierig darüber, was der Mann damit meinte, dass das zweite Stockwerk für uns reserviert war. Aber dann waren wir auch schon angekommen. Wir standen vor einem kleinen Korridor, dessen linke Seite von einer milchigen Schiebetür verdeckt lag. Die rechte Seite wurde vom Geländer verziert und hinten am Korridor lagen die Toiletten. Der Kellner führte uns zu der linken Seite und schob die Schiebetüre zur Seite, um uns Einlass zu gewähren. Wie eben auch schon, gab mir Jackson den Vortritt und für einen kurzen Moment verschlug es mir wirklich den Atem. In dem großen Raum standen in den Ecken viele verschieden große, weiße Kerzen, die das Zimmer in einem sehr warmen Licht erscheinen ließen. Leise Musik wurde im Hintergrund gespielt. Nahe dem großen Balkon stand ein etwas höherer, schmaler Tisch, auf dem zwei Gläser standen und eine Flasche Champagner im Eiskübel. Auf dem Balkon selbst stand ein kleiner, runder Esstisch. In der Mitte eine einzelne Rose in einer kleinen, schmalen Vase. Man hatte einen fantastischen Blick auf das Meer und der Himmel war aufgrund des eben vergangenen Sonnenunterganges noch etwas rötlich getränkt. Einfach nur schön. „Bella? Alles okay?“ Ich hob meinen Kopf und sah Jackson etwas verwirrt an. Erst jetzt sah ich, dass der Kellner sich daran machte den Champagner zu öffnen und in unsere Gläser zu füllen. Jackson stand vor mir und sah mich besorgt an. Etwas entschuldigend erwiderte ich seinen Blick und lächelte etwas. „Alles bestens. Ich… bin nur … überrascht. Ich meine… wieso, du kennst mich doch gar nicht.“ Jackson hob eine Augenbraue und sah einen Moment zur Seite. Beinahe, als wunderte er sich, warum ich darüber so überrascht war. Und ob er vielleicht doch zu viel getan hatte. Aber bevor ich noch etwas sagen konnte, begann er auch schon zu sprechen. „Jede Frau verdient so viel Mühe, um sie Glücklich zu machen, egal wie gut man sie kennt oder nicht. Und sei es auch nur für einen Abend.“ Sagte er sanft und sah mir dabei tief in die Augen. Dabei lächelte er mich mit diesem verführerischen Lächeln an, was mir regelrecht den Atem verschlug. Der Kellner kam mit den zwei gefüllten Sektgläsern zu uns. „Sagen sie bescheid, wenn wir ihre Bestellung aufnehmen sollen.“ Jackson nickte nur etwas und der Kellner ließ uns dann alleine. Nachdem die Türen geschlossen waren, hob er sein Glas und neigte etwas seinen Kopf. „Auf einen gelungenen Abend.“ Hauchte er leise und ich schluckte etwas. Stieß dann mit ihm an und sah ihm dabei in die grünen Augen. Er hatte eine wahnsinnige Wirkung auf mich. Er hatte eine wundervolle Art an sich. So charmant und freundlich. Ich nahm einen Schluck und strich mir nebenher eine Strähne aus der Stirn. Was mich jedoch etwas beirrte war, die Ähnlichkeit die er mit Jasper hatte. Ich hatte Angst, dass ich ihm vielleicht nur eine Chance geben würde, aufgrund dieser Ähnlichkeit. Und das währe nicht fair. „Du bist sehr nachdenklich, hm?“ Fragte er zärtlich und trat dabei ein wenig näher zu mir. Ich hob meinen Blick und schluckte etwas. Er machte den Anschein, als wollte er etwas sagen oder tun, aber dann schien er sich anders zu überlegen und legte seine Hand zärtlich auf meinen Rücken. „Na komm, wir schauen uns noch den vergehenden Sonnenuntergang an.“ Sagte er schief grinsend und zusammen gingen wir dann auf den großen Balkon. Es war zauberhaft. Die Röte schwand langsam einem dunklen Lila und ich war froh, dass heute einer der seltenen Tage war, an denen in Forks mal die Sonne geschienen hat. Ich hatte inzwischen mein Glas ausgetrunken und stellte es seitlich von mir auf das breite, steinerne Geländer. Dann ließ ich meinen Blick über die Brandung schweifen, immer mehr zu meiner Rechten, bis ich zu Jackson sah und bemerkte, wie er mich beobachtete. Dabei errötete ich etwas und senkte verlegen meinen Blick. Er drehte sich nun vollständig zu mir und lehnte sich lässig gegen das Geländer. „Du bist anders, wie die anderen Frauen, die ich täglich so sehe.“ Stellte er fest und sah mich dabei weiterhin an. Ich wusste nun nicht, ob das was Gutes oder Schlechtes sein sollte. Wobei mir Jasper auch schon oft gesagt hatte, dass ich ‚anders’ war. Allerdings klang es bei ihm immer ziemlich… amüsiert. Unsicher hob ich meinen Blick und sah ihm in die grünen Augen. Er lehnte sich etwas zu mir und legte dabei seine rechte Hand auf meinen Arm. „Und in diesem Fall bin ich sehr froh, um diese Verschiedenheit.“ Ich lächelte leicht, aufgrund dieser Worte und fühlte ein merkwürdiges Gefühl in mir. Konnte es aber nicht wirklich beschreiben. Einen kurzen Augenblick sahen wir uns noch in die Augen, bevor er seinen Blick zum Tisch absenken ließ. „Also… wollen wir etwas essen, du musst doch am verhungern sein.“ Sagte er amüsiert und ich nickte etwas lächelnd. Das Essen verlief wahnsinnig angenehm. Nicht wie bei meinen Vampiren, die mir beim Essen zusahen, aß er natürlich auch und wir sprachen während dessen über dieses und jenes. Es war wirklich angenehm. Zwar war ich bisher nie so das Mädchen gewesen, das viel sprach, aber mit ihm… Ich fühlte mich irgendwie anders, verhielt mich anders. Und dann fiel es mir auf – ungefair beim dritten Glas Weißwein. Und nein ich war nicht betrunken. Dank Emmett konnte ich inzwischen mehr Alkohol vertragen, als Charlie es gut heißen würde. Ich war einmal ich! Da waren keine Gedanken in meinem Kopf, was ich machen sollte. Was ich sagen sollte, um ihn nicht zu enttäuschen. Ich dachte nicht an irgendwelche Konsequenzen. Sondern einfach nur an… den Moment. Und das es verflucht schön war. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und überschlug meine Beine, während ich ihn amüsiert musterte. Wir hatten inzwischen alle unsere Gänge hinter uns und ich fühlte mich wohlig gesättigt. Dank ihm wusste ich jetzt, dass ich Tiramisu doch mochte. Und dieses war wahrlich lecker gewesen. Wir hatten gerade darüber gesprochen, was manche seiner Fans bisher bereit waren zu tun, um einzig alleine eine Umarmung zu bekommen. Er grinste mich an und ich schüttelte immer noch lächelnd den Kopf. „Das Beste allerdings war, als dann Jerad noch hinzukam war das Chaos perfekt.“ „Das arme Mädchen… es wird sich nie mehr an einen Jungen herantrauen. Ihr habt sie für den Rest ihres Lebens gezeichnet.“ Sagte ich grinsend und er zuckte etwas mit der Schulter, bevor er sich wieder etwas vor beugte, über den Tisch und mir einen Blick schenkte, bei dem mir ganz heiß wurde. Das konnte er wahnsinnig gut… „Na dann… Isabella. Denkst du, du wirst dich nach dem heutigen Abend auch noch an ‚Jungs’ herantrauen?“ Die Art wie er meinen vollen Namen aussprach, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Allerdings bemerkte ich natürlich auch die Aussage hinter seinen Worten. Es war nicht das erste Mal heute Abend, dass wir flirteten. Es war immer ein stetiges hin und her. Wir mochten es beide mit dem Feuer zu spielen und dachten keinen Moment daran, uns dabei die Finger zu verbrennen. Ich lächelte etwas mehr und sah tief in seine grünen Augen und legte eine Hand auf den Tisch und lehnte mich ebenfalls ein wenig vor. „Mit ‚Jungs’ hatte ich bisher nie Probleme. Die Frage sollte eher lauten, ob ich mich hiernach noch an einen anderen Mann herantrauen möchte.“ Wisperte ich und hob herausfordernd eine Augenbraue. Er grinste etwas mehr und ließ die Aussage in der Luft hängen. Ohne den Blick abzuwenden, hob er eine Hand zu einen der Kellner, der im Innensaal stand und sagte, er wolle die Rechnung. Es dauerte auch nicht lange, da bekam er diese und bezahlte zusätzlich ordentlich Trinkgeld. Wobei ich darauf weniger achtete, als einfach nur auf ihn. Zusammen verließen wir das Restaurant. Ich hatte mich bei ihm untergehakt und wunderte mich etwas, als wir in die entgegen gesetzte Richtung gingen, wo sein Wagen auf dem Parkplatz stand. „Ich dachte du hättest vielleicht nichts gegen einen Spaziergang am Strand?“ Hauchte er leise und lehnte seinen Kopf dabei nahe an meinen, so dass ich seine warmen, weichen Lippen auf meiner Ohrmuschel spürte und schluckte etwas. Langsam drehte ich den Kopf und sah in seine Augen. Lächelte etwas und schüttelte den Kopf, blieb aber stehen. „Das ist eine sehr schöne Idee, du hast aber nichts dagegen, wenn ich mir dann die Schuhe ausziehe.“ „Schon okay.“ Sagte er und hielt mich sanft fest, während ich mir die Highheels auszog. Ich nahm sie an den Riemchen und zusammen gingen wir dann den Strand entlang. Der Sand war eiskalt unter meinen Füßen, aber es fühlte sich trotzdem so wahnsinnig gut an. Die Wellen waren inzwischen etwas ruhiger, als vor einigen Stunden noch und es war auch nicht mehr so laut. An meiner freien Hand spürte ich plötzlich etwas und spürte, wie er seine warmen Finger zwischen meine schob. Ich lächelte etwas und bemerkte eine leichte Wärme in meinen Wangen aufsteigen. Wir waren ganz ruhig, während wir so gingen. Aber es war eine sehr angenehme Ruhe. So verging eine kurze Zeit, bis mir kälter wurde und ich unweigerlich eine starke Gänsehaut über meine Arme kommen spürte. Jackson schien das mitzubekommen und blieb stehen. Er ließ meine Hand los und zog sich das dunkelgraue Sakko aus und legte es sachte um meine Schultern und blickte dabei auf mich hinab. Wegen den nun fehlenden Schuhen trennten uns gute elf Zentimeter. Ich spürte wie seine rechte Hand über meinen nun bedeckten linken Oberarm rieb, während die linke das Sakko vorne etwas zuhielt. Dadurch wurde mir etwas wärmer und ich lächelte leicht. „Danke…“ Hauchte ich leise und er nickte etwas. Allerdings hörte er nicht auf über meinen Arm zu reiben und das fand ich auch nicht nötig, denn je mehr er über meinen Arm rieb, desto wärmer wurde mir. Zusätzlich bemerkte ich, dass er noch etwas näher zu mir trat. Er löste seine Hand von dem Stoff, den er zusammen hielt und legte sie mir sanft auf die Wange. Sein Daumen strich zärtlich über meinen Wangenknochen, bevor er seine Finger nach hinten in meinen Nacken schob. Mein Bauch begann heftig zu kribbeln und mich durchging eine wahnsinnige Wärme. Unser Atem vermischte sich und ich bemerkte erneut, wie wahnsinnig sinnlich er eigentlich roch. Es schien für diesen Moment, dass sie Zeit still stand und es gab um uns herum nichts mehr. Ich hörte die Wellen nicht mehr rauschen. Den Wind um uns herum spürte ich nicht mehr. Die Kälte nahm ich nicht mehr war. Es zählte einzig alleine er und ich… Ich öffnete meine Lippen ein wenig, als ich spürte wie seine Lippen meine etwas streiften und konnte mich nicht mehr halten. Automatisch ließ ich meine Schuhe und die Handtasche fallen und legte die zweite Hand auf seinen Hals und erwiderte den Kuss so zärtlich, wie er ihn begann. Seine Hand hatte inzwischen aufgehört über meinen Arm zu reiben und lag nun auf meinem Rücken. Damit drückte er mich enger an sich heran, als der Kuss zwar an Zärtlichkeit behielt, aber sehr viel leidenschaftlicher wurde. Meine Fingernägel fuhren sachte über seine weiche Haut im Nacken und ich spürte kurz darauf, dass sich in seinem Nacken eine Gänsehaut bildete. Leicht lächelte ich daraufhin in den Kuss und spürte seine Zungenspitze meine streifen. So hatte ich bisher noch nicht geküsst, aber es fühlte sich wahnsinnig an. Er schmeckte einzigartig, genauso wie seine Lippen. Der Kuss wurde immer inniger, so dass ich nicht mit bekam, dass ich plötzlich im Sand lag. Seine Hand die bisher noch auf meinem Rücken gelegen hatte, strich über meine Seite – immer tiefer. Dann spürte ich seine Fingerspitzen auf meinem nackten Oberschenkel und keuchte in den Kuss. Atemlos lösten wir den Kuss nun zum ersten Mal und ich schnappte nach Luft. Jackson lehnte seine Stirn gegen meine und ich öffnete die Augen, um in seine zu blicken. Es war dunkel, da der Strand nicht beleuchtet war, allerdings reichte das Licht des Halbmondes und der Sterne um ausreichend zu sehen. Seine Augen schienen dunkler zu sein und er hatte eine zarte Röte auf seinen Wangen. „Entschuldige…“ Hauchte er atemlos, behielt seine Hand aber weiterhin auf meinem Oberschenkel. „Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen.“ Wisperte er weiter und ich schüttelte etwas den Kopf – lächelte dabei. Er brauchte sich nicht für etwas zu entschuldigen, wonach ich mich schon die letzten drei Jahre meines Lebens sehnte. Zwar sehnte ich mich in den ersten Jahren nur nach Edward, das letzte nach Jasper und nun… nun wollte ich einfach nur diesen Mann. „Und wenn ich sage, dass ich es will…?“ „Dann bin ich der glücklichste Mann der Welt…“ Erwiderte er und küsste mich erneut zärtlich auf die Lippen. Dabei glitt seine Hand meinen Oberschenkel höher, unter den Stoff des Kleides und begann mich dort zärtlich zu streicheln. Ich genoss es und streichelte ich weiter über seine Haut in seinem Nacken. Jackson löste den Kuss langsam und glitt mit seinen Lippen meinen Kiefer hinab, zu seinem Hals, wo er mich zärtlich verwöhnte. Genießend neigte ich den Kopf zur Seite, um ihn mehr platz zu geben und spürte dabei seine Fingerspitzen meinen Schenkel höher fahren, als ich meinte jemand zu sehen. Jemand verflucht bekanntes. „Jasper…“ „Was!?“ Jackson sah mich verwirrt an und sah mir in die Augen. Seine Hand zog er etwas zurück und er neigte den Kopf. Ich wurde rot und schüttelte leicht den Kopf. Allerdings… war es nicht unmöglich, dass er hier war. Er könnte uns gefolgt sein. Doch weshalb? Ich schüttelte den Gedanken ab und sah zu Jackson, der immer noch gebannt in mein Gesicht sah. „Entschuldige, Jackson… ich dachte ich hätte jemanden gesehen. Vielleicht sollten wir doch…?“ „Ja. Schon okay, Bella. Das ging wirklich etwas schnell.“ Er lächelte mich sanft an und strich mir eine Strähne aus der Stirn und hauchte einen zärtlichen Kuss auf meine Lippen. Dann stand er auf und half mir auf die Füße. Danach hob er meine Schuhe auf, sowie die Tasche und half mir den Sand größten teils von meinem Rücken zu streichen. Zusammen gingen wir dann zurück zum Auto und ich musste dennoch weiterhin an Jasper denken. Als wir an seinem Wagen waren, stieg ich ein und er schloss hinter mir die Türe – stieg an seiner Seite an und schnallte sich an. Ich tat es ihm nach und sah zu ihm, als er den Motor nicht startete. „Bella, dieser Jasper. Das ist doch dein Freund, mit dem du gestern Abend bei meinem Konzert warst, oder?“ Ich nickte etwas und biss mir auf die Unterlippe. Wieso sprach er das denn jetzt an? Hatte er ihn vielleicht auch gesehen? Dann hob er seinen Blick und sah mich direkt an. Nein, er hatte ihn nicht gesehen, aber etwas anderes … „Ich denke du solltest mit ihm sprechen, denn so sehr wie ich den Abend genossen habe mit dir, bin ich immer noch ein Gentleman. Und der verbietet es mir die Dinge mit dir zu tun, die ich gerne mit dir machen würde.“ „Ähm … ich versteh nicht ganz?“ Wovon zum Teufel sprach er? Er hatte den Abend genossen, ich auch. Und verflucht ich wollte, dass er die Dinge mit mir tat, die er auch gerne mit mir machen wollte… also was hinderte ihn? Und weshalb sollte ich mit Jasper sprechen? Kannte er ihn doch länger? Er legte mir eine Hand auf die Wange und lächelte zärtlich. „Dieser Jasper hat dich sehr gern. Du magst es nicht bemerkt haben, aber ich schon. Du hast nicht gesehen, wie er dich den ganzen Abend angesehen hat, Bella. Und irgendwie hab ich grade das Gefühl, dass du ihn auch sehr gern hast.“ Seine Stimme wurde zum Schluss etwas leiser und ich bekam ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. Ich senkte meinen Blick etwas beschämt und sah auf meine Hände. Und so sehr mich das gerade enttäuschte, weil das Date bisher wahnsinnig war. So hatte ich dieses merkwürdige Gefühl von Freude in mir, weil er meinte, Jasper hatte mich gerne… Seine Finger strichen mir weiter über die Wange und er schob sie unter mein Kinn, um meinen Kopf wieder sanft anzuheben. „Hey… Jetzt schau nicht so, Bella. Glaub mir, im Moment würde ich nichts lieber tun, als dich zu küssen und da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben. Aber… das währe für keinen fair. Nicht für Jasper, nicht mir gegenüber und dir erstrecht nicht. Und ich bereue es nicht, gar nichts. Das war der bisher angenehmste Abend, den ich bisher mit einer Frau verbracht habe. Ich wünschte nur, die Dinge währen anders.“ „Wünschte ich auch…“ Hauchte ich leise und schluckte die Enttäuschung hinab. Er nickte etwas und lächelte mich zärtlich an. Etwas beugte er sich zu mir und hauchte einen zärtlichen Kuss auf meine Stirn. „Sollte ich mich allerdings geirrt haben…“ „… ruf ich dich sofort an und wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben.“ Beendete ich seinen Satz und lächelte ihn dankbar an. Er war wirklich jemand sehr besonderes. Denn ich konnte mir keinen Mann vorstellen, der das eigene Glück und Vergnügen hinter das einer anderen Person stellte. Jackson hatte eine wahnsinnig gute Erziehung erhalten und er sollte sehr stolz darauf sein. Einen Moment lächelten wir einander nur an, bevor er sich dann von mir löste und los fuhr. Die Fahrt zurück zum Cullenhaus, dauerte wesentlich kürzer, wie ich es in Erinnerung hatte und seufzte leise, als wir auch schon davor parkten. Wie zuvor auch schon, stieg er aus und öffnete meine Türe. Half mir auszusteigen und wir gingen dann zur Haustüre. In einer Hand hatte ich immer noch meine Schuhe und die Handtasche, so dass ich sie einfach an meiner Seite runterhängen ließ. „Das war ein wirklich schöner Abend.“ Hauchte ich zärtlich und lächelte ihn sanft an. Jackson nickte zustimmend und strich mir eine Strähne aus der Stirn und ließ seine Fingerspitzen meinen Hals hinabwandern. Ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt eine Ahnung davon hatte, was für eine Wirkung er auf mich hatte. Aber er hatte Recht. Es war für niemanden fair. Er beugte sich zu mir hinab und hauchte einen letzten, zärtlichen Kuss auf meine Lippen, den ich sanft erwiderte und schob eine Hand in seinen Nacken. Genießend schloss ich die Augen und leckte mir über die Lippen, als er den Kuss wieder löste. „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder. Und vergiss nicht… was wir abgemacht haben.“ Wisperte er in mein Ohr und ich lächelte etwas. Nickte ein wenig und schmiegte mich zärtlich an seine Handfläche, die immer noch auf meiner Wange lag. Einen letzten Kuss hauchte er auf meine Stirn, bevor er sich endgültig löste und dann zurück zu seinem Wagen ging. Ich hob die Hand, um ihn kurz zu winken, als er wegfuhr und lächelte leicht. Hinter mir öffnete sich plötzlich die Türe und jemand zog mich ins Haus. Es war eindeutig Rose, nur sie beherrschte diesen schwesterlichen Griff um meine Taille, der fest, aber dennoch sanft um mich lag und kicherte dann auf. „Na, wie war’s, wie war’s? Ihr habt euch geküsst, ja? Und außerdem hast du Sand in den Haaren und ein wenig auf dem Kleid. Uhhh~ was habt ihr getan? Wo habt ihr’s getan?“ Ich löste meine Haarklammern und ließ mich erstmal auf das Sofa sinken. Etwas entnervt strich ich mir mit den Handflächen über das Gesicht und sah Rose an, die mich abwartend anblickte. „Rose… ja, wir haben uns geküsst und es beinahe am Strand getrieben. Zufrieden? Das Date war der Wahnsinn… So wo ist Jasper?“ „Wow… das muss wirklich toll gewesen sein, wenn du es so aufzählst. Jasper? Jasper ist nicht da, er ist kurz nach dir gegangen. Ich glaube er ist jagen.“ Wie ich es mir gedacht hatte. Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Dann stand ich auf und ging die Treppen hoch. „Wenn er wieder da ist, sag ihm ich muss mit ihm sprechen!“ „Okay. Aber jetzt sag trotzdem, wie war’s, wie küsst er?“ Ich schmunzelte etwas und schüttelte den Kopf. Rose war wirklich… Etwas genervt seufzte ich, lächelte dennoch und zusammen gingen wir zu mir ins Zimmer. Während sie mir aus dem Kleid half, erzählte ich ihr Punkt für Punkt, was alles vorgefallen war, wie gut er küsste. Wie angenehm er duftete und wie weich seine Lippen waren. Dass er wahnsinnig zärtlich war und sich für seine forsche Art entschuldigt hatte. Allerdings verheimlichte ich ihr jede Einzelheit, die mit Jasper zu tun hatte. Danach war sie zufrieden und ließ mich ein wenig ausspannen. Was hieß, dass ich unter die Dusche stieg und dabei an das dachte, was Jackson gesagt hatte. Dass Jasper mich gern hatte… Dabei musste ich unweigerlich an den Moment denken, als Edward das Haus verließ und Alice ihm nachging. „Ich brauche ihn, er ist es, der mich immer so akzeptiert hat wie ich bin.“ Hatte sie wortwörtlich gesagt, bevor sie zu Jasper gesehen und gesagt hatte. „Es tut mir leid, Jazzy. Du wirst es überwinden.“ Wir hatten alle nur dastehen können und mit ansehen müssen, wie Jasper auf die Knie fiel und ihm regelrecht das Herz brach. Ich war sofort bei ihm gewesen. Zwar wollten im ersten Moment Carlisle und Esme dazwischen gehen. Doch als ich ihnen versicherte, dass Jaspers jetzige Blutlust das Letzte war, was er im Kopf hatte, ließen sie es zu. Das war der Moment gewesen, an dem Alles begonnen hatte. Wir verbrachten jeden Tag miteinander. Und immer wenn es ihm schlecht ging, war ich für ihn da, sowie er für mich. Er half mir die erste Zeit zu schlafen, ohne dass mich Albträume wachrüttelten und ich ihm mit seiner Kontrolle. Ich hatte Carlisle den Vorschlag gemacht, mit Jasper es einfach zu trainieren. Und je mehr wir miteinander gemacht hatten, desto besser wurde dann auch mein Verhältnis mit Rose. Die Beiden waren sich geschwisterlich sehr nahe. Es war immer schön gewesen mit Jasper etwas zu machen. Allerdings wurde mich nach einiger Zeit bewusst, dass ich begann gewisse Gefühle für ihn zu hegen. Durch den Drang, dass er meine Gefühle nicht mitbekommen sollte, schaffte ich es sie ihm sogar ab und an zu verschließen. Carlisle nahm an, dass ich vielleicht eine sehr praktische Gabe hatte. Ein Schild oder ähnliches, hatte er vermutet. Ich stieg aus der Dusche aus und trocknete mich ab. Schlüpfte in meine Pyjamashorts und zog mein passendes T-Shirt darüber an. Die Haare föhnte ich mir ein wenig durch, damit sie nicht zu nass waren, wenn ich ins Bett ging und band sie mir in einen lockeren Dutt, aus dem ein paar Strähnen raus hingen. Aber das ging fürs Bett. Als ich das Bad verließ, löschte ich dort das Licht und war froh, dass Rose das Licht der Lampe neben meinem Bett angelassen hatte. Ich setzte mich auf mein Bett und nahm mein Buch vom Nachttisch. Dazu meine schwarze, eckige Lesebrille. Am Tag brauchte ich sie nicht, aber sobald es etwas dunkler war, bemerkte ich eine Veränderung meiner Augen. Carlisle hatte mir gesagt, ich solle sie lieber beim Lesen tragen, bevor meine Augen sich verschlechtern würden. Und so schlecht sah das nicht aus. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn ich spürte, wie ich wach wurde. Allerdings dabei auch, dass mir jemand vorsichtig die Brille auszog und mir das Buch aus den Händen nahm. Etwas blinzelte ich und hörte drauf hin schon Jaspers weiche Stimme. „Schlaf weiter, Bella.“ „Jasper...“ Ich setzte mich vorsichtig etwas auf und sah ihn an. Er legte das Buch mit meiner Brille zurück aufs Nachtkästchen. Jasper sah irgendwie anders aus. Seine Haltung war steif und er schien… abwesend. Langsam drehte er den Kopf zu mir und sah mich an. Allerdings kannte ich den Ausdruck. Es war der Selbe, wie den er hatte kurz nachdem Alice ihn verlassen hatte. Eigentlich wollte ich ihn noch vor kurzer Zeit fragen was ihm einfiele mich bei meinem Date zu bespitzeln. Doch wenn ich an Jacksons Worte dachte und seinen jetzigen Ausdruck sah, ging es nicht mehr. „Bleibst du noch hier?“ Fragte ich leise und sah ihm tief in die Augen. Er schien mit sich zu ringen und nickte schließlich etwas. Auf Abstand bedacht, den er seit Monaten nicht mehr gehalten hatte, legte er sich neben mir aufs Bett und starrte an die Decke. „Wie war dein Abend?“ Seine Stimme schien ziemlich kühl, trotz der Frage und ich war mir sicher, dass er es selbst hören konnte. Ich sank gegen das Kopfende des Bettes zurück, in meine Kissen. Drehte den Kopf jedoch zu ihm. „Müsstest du das nicht am Besten wissen, Jasper?“ „Bitte?!“ „Ich hab dich gesehen, Jasper.“ Er sah mich durch dringlich an und ich meinte einen Augenblick Schmerz in seinen Augen zu sehen, bevor er dann aufstand und zur Türe ging. „Gute Nacht, Isabella!“ „Oh nein~. Du wirst jetzt nicht gehen. Ich hab dich gesehen und ich will wissen, wieso du mir gefolgt bist?“ Ich war aus dem Bett gestiegen und währe beinahe mit dem Fuß in der Bettdecke gestolpert, ehe ich mich noch fangen konnte und warf mich gegen die Türe, bevor er sie öffnen konnte. Er konnte so sauer sein wie er wollte, aber er würde mir niemals wehtun! „Geh von der Tür weg, Isabella!“ „Nein. Und hör auf, mich so zu nennen. Du weißt, dass das bei mir nicht zieht. Also, wieso bist du mir nachgegangen?“ „Das geht dich nichts an.“ Sagte er eiskalt und knurrte leise, als ich da blieb wo ich war. Seine Augen waren dunkel vor Zorn und ich wusste, dass er darüber nachdachte, wie er mich am Besten von der Türe wegbrachte – ohne mir weh zu tun. Allerdings schien er auch noch Etwas auf der Zunge zu haben, das er gern loswerden würde. Und bevor ich mich versah, hatte er eine Hand neben meinem Kopf an die Türe geschlagen und die andere auf meine Hüfte gelegt, um mich an die Türe zu pressen. Etwas geschockt sah ich ihm in die Augen und wich mit dem Kopf zurück, als er sich zu mir hinab beugte. „Ich wollte nur sehen ob es dir gut geht. Aber nicht, wie du es mit dem erst Besten der mir ähnlich sieht im Sand treibst.“ Knurrte er leise und dann schob er mich dann grob von der Türe weg. Ich stolperte aufgrund der rüden Art und fiel auf meinen Hintern. Unterdrückt schluchzte ich auf, als die Türe hinter ihm zufiel und vergrub das Gesicht in meinen Handflächen. „Da war nichts…“ Hauchte ich tonlos und blieb die Nacht über weinend auf dem Boden liegen, bis mich Rose fand und sofort ins Bett brachte. Sie hielt mich die ganze Nacht, auch während ich schlief. Er musste sofort gegangen sein, als er gesehen hatte, wie wir im Sand waren. Ich musste auch zugeben, es sah verflucht danach aus, als würden wir gleich… Seine Hand unter meinem Kleid, zwischen meinen Beinen. Hinzu kam, dass er meinen Hals verwöhnte und unsere leisen Geräusche. Die Lust… Es tat mir so wahnsinnig leid, wenn ich daran dachte. Aber gleichzeitig wollte ich es nicht bereuen, weil es so schön war und nun… Nun … brach mir das Herz weil ich sah, wie sehr es Jasper verletzt haben musste. Was sollte ich nur tun? Fortsetzung folgt … Kapitel 2: Gewinnen oder aufgeben --------------------------------- Titel: That’s what she said! Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock Kalte Hände fuhren über meine Schenkel. Weiche Lippen glitten über meinen Hals. Verführerische Worte wurden in mein Ohr geflüstert. „Oh… Jasper!“ Automatisch saß ich aufrecht im Bett. Wieso träumte ich das jede Nacht. Jetzt, wo ich von einem Mann – Jackson – so berührt worden was, war es für mein Gehirn einfach meine Träume lebhafter werden zu lassen. Gerade jetzt, wo mein Herz gebrochen war. Zittrig atmete ich durch, wobei ich mich zurück ins Kissen sinken ließ. Müde schloss ich meine Augen und rollte mich dann wieder auf die Seite zurück. Mir war so heiß, von meinem Traum, aber ich war gleichzeitig so müde, dass ich nichts dagegen tun wollte. Das Date mit Jackson lag nun eine Woche her. Jasper war an dem Abend noch verschwunden. Wohin, wusste niemand. Ich war mir dennoch sicher, dass Carlisle eine Ahnung hatte wo sich Jasper befand. Meine größte Angst lag ja darin, dass er wieder in Texas war. Doch ich kannte ihn gleichzeitig so gut, dass ich diesen Ort zu hundert Prozent ausschließen konnte. „Carlisle, ich könnte hin fahren – ihn zurück hohlen. Er ist doch mein Bruder.“ „Nein Rose. Jasper wollte weg. Wenn er zurückkommen will, wird er es tun, aber ich werde das nicht aufs Spiel setzen, indem wir ihn drängen.“ „Kate sagt, er lässt niemanden zu sich. Vielleicht…“ „Rose nein! Jetzt komm Esme und Emmett warten auf dich. Ich bin morgen Abend wieder daheim.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Langsam setzte ich mich wieder auf und lauschte. Kurz darauf hörte ich Carlisles Mercedes aus der Einfahrt rauschen. Jasper war in Alaska? Zumindest… wusste ich sonst keinen Ort, wo sich die Denali-Schwestern aufhalten könnten. Minuten des Nachdenkens, als ich mir ganz sicher war, dass wirklich niemand mehr im Haus war, stand ich vom Bett auf. Ich hatte schwarze Shorts, sowie ein dunkelrotes T-Shirt an. Rasch schlüpfte ich noch in irgendwelche Turnschuhe und rannte dann nach unten in die Garage. Dort nahm ich Rosalies Autoschlüssel vom Haken. Ohne nachzudenken, stieg ich ein, ließ das Garagentor hochfahren. Tief atmete ich durch, bevor ich dann Hals über Kopf ebenfalls aus der Einfahrt fuhr. Es regnete wie verrückt. Somit flogen die Scheibenwischer nur so über die Windschutzscheibe. An manchen Stellen des Highways hatte ich Mühe auf meiner Spur zu bleiben, so nass und rutschig war es. Normalerweise fuhr ich ja auch nicht schneller wie erlaubt. Doch im Moment war mir alles egal. Ich musste ihn zurück hohlen. Ich brauchte ihn so sehr. Aber noch wichtiger war … die Familie vermisste Jasper. Es war meine Schuld, dass er gegangen war. Somit sollte ich es sein die alles klarstellte. Ich fuhr schon seit zwei Stunden. Das Wetter hatte von Regen auf Schnee umgestellt. Im Auto wurde es auch immer kälter, doch richtig registrieren tat ich es nicht. Fühlte sich Jasper auch so… so taub? Für einen Moment sah ich wieder sein Gesicht vor mir. Dieser verletzte Ausdruck in seinen Augen. Dieser Terror in seinem Gesicht, als er uns im Sand liegen sah. Hart biss ich mir auf die Lippen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Konzentrier dich! Sagte ich mir, während ich weiter fuhr, dabei aber die Geschwindigkeit verringerte. Zudem fiel mir auf, dass ich vergessen hatte mich anzuschnallen. Rasch legte ich mir den Gurt an, bevor irgendwas passieren konnte. Mitten in der Nacht, war ich endlich dort angekommen, wo ich hin wollte. Ich hatte eine kurze Pause während der Fahrt eingelegt, um in Rosalies Navigationssystem des Wagens nach Einträgen zu suchen. Dort fand ich dann auch die Adresse der Schwestern. Ließ mich durch die monotone Stimme des Geräts dorthin leiten. Nun parkte ich den Wagen vor dem Haus, in dem sie wohnen sollten. Allerdings brannten keine Lichter darin. Waren sie vielleicht jagen? Aber selbst wenn sie da waren… Ich traute mich nicht hinein zu gehen. Es war, als ob mich etwas hier festhielt. Ich wusste nicht, wie lange ich im Wagen saß und einfach nur das Haus beobachtete. Im Wagen wurde es immer kälter, dennoch bemerkte ich es immer noch nicht. Ich fühlte mich wie unter Beruhigungsmitteln – so betäubt. Und das obwohl ich nur ein T-Shirt und Shorts anhatte. Jetzt wo ich hier war, rasten tausende Zweifel durch meinen Kopf. Was, wenn er mich nicht sehen wollte? Was, wenn er mich gar nicht liebte? Wenn ich alles falsch interpretiert hatte. Und er einfach nur seine Ruhe vor mir haben wollte? Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken. Heiße Tränen bildeten sich in meinen Augen, die von meinem Leid zeugten. Vielleicht… sollte ich auch einfach wieder fahren. Ging es mir durch den Kopf. Aber ich konnte nicht mehr zurück. Der Sprit würde vielleicht noch ein paar Kilometer reichen. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich die Bewegung neben dem Auto nicht registrierte. Erst, als Jemand gegen die Scheibe klopfte, fuhr ich heftig zusammen und entließ einen erschrockenen Schrei. Geschockt von dem plötzlichen Wechsel der Situation sah ich aus dem Fenster und sah eine brünette Schönheit. Sie sah mich besorgt an, lächelte aber höflich. Als ich an ihr vorbei sah, erblickte ich Jasper und eine Rothaare. Beide schienen sich zu unterhalten, wobei sie ihm etwas sagte, worüber er sich nicht freute und in den anliegenden Wald rannte. So schnell es ging stieg ich aus, fiel aber über meine Füße und landete im eiskalten Schnee. „Jasper…“ Der Klang, wie ich seinen Namen rief, war beinahe schon verzweifelt. Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen. Diesmal jedoch ließ ich sie einfach laufen. Die Brünette half mir auf die Beine, bevor ich mir noch den Tod holte. „Na komm Bella. Wir bringen dich rein, da wärmst du dich erstmal auf. Ich bin übrigens Kate. Das ist Tanya.“ Ich nickte nur steif, doch zuhören tat ich nicht wirklich. Bevor wir im Haus verschwanden, drehte ich den Kopf zurück zum Wald. Dort meinte ich ihn sehen zu können. Doch bevor ich mir sicher war … war er weg. Es tat so schrecklich weh, dass er wirklich glaubte ich hätte mit Jackson geschlafen. Einfach so… ohne ihn zu kennen. Nach allem, was wir Beide zusammen schon erlebt hatten. Sanft wurde ich auf einen Sessel gedrückt, wobei mir auch sofort Jemand eine Decke um den Körper legte. Erst da bemerkte ich, wie wahnsinnig kalt mir überhaupt war und wie heftig ich zitterte. „Ja sie ist hier. … Keine Ahnung aber ich glaube sie ist wegen Jasper hier, wie du es vermutet hast. … Sicher! … Natürlich Carlisle. Sie ist hier in besten Händen. … Ich werd’s versuchen. Aber zuerst heizen wir sie wieder auf. … Ja, sie ist wahnsinnig kalt. Ich weiß nicht, wie lange sie da draußen im Auto saß. Okay. … Ja, bis morgen.“ Als sie fertig mit telefonieren war, wandte sie sich zu mir und hob meinen bebenden Körper hoch. „Du bekommst jetzt ein heißes Bad. Anweißung vom Doc. Danach sprechen wir. Es wird alles wieder werden, Bella.“ Kate lächelte mich sanft an, während sie mich hoch trug. Vorsichtig wurde ich auf einem Toilettendeckel abgesetzt, bevor sie sich von mir abwandte und sich um das Bad kümmerte. „Ich kann das auch selbst machen … ich wollte niemanden belästigen.“ Hauchte ich leise und versuchte dabei das Klappern meiner Zähne zu unterdrücken. Feste presste ich meine bläulichen Lippen aufeinander, wie ich sie im Spiegel sah. Meine Haare zerzaust. Die Augen rot. Und die Haut ganz blass. Wie könnte man mich lieben? Jemand wie Jasper… niemals! „Erstens, mach ich das gerne. Keine Sorge. Zweitens, würden Carlisle und Jasper uns umbringen, wenn wir uns nicht um dich kümmern würden.“ „Jasper?“ Fragend sah ich sie an und biss mir leicht auf die Unterlippe. „Zuerst wärmen wir dich auf, geben dir Nahrung und dann sprechen wir über diese Sache. Und… wage es dich nicht, mir zu widersprechen. Ich glaube nicht, dass dein Blut schon immer so anämisch gerochen hat.“ Leicht schüttelte ich meinen Kopf. Nein, Anämie hatte ich das Letzte Mal als mich Edward nach meinem Geburtstag verlassen hatte. Ich erlitt einen Zusammenbruch, wodurch ich ins Krankenhaus eingewiesen worden war. Charlie war so am Boden zerstört gewesen, ebenso wie Jake. Aber konnte ich es ihnen verübeln? Sie wollten doch nur mein Bestes. „Kannst du dich ausziehen, Bella. Oder soll ich dir helfen?“ „Nein schon okay… Ich komm runter, wenn ich fertig bin.“ „Okay. Entspann dich. Ähm … Carlisle hat vor ein paar Stunden bereits angerufen. Er wollte sicher sein, dass wir für deine Ankunft gewappnet sind. Du magst doch Pizza? Ich trau mich nichts anderes, als vielleicht etwas aufzuwärmen.“ „Ich … ja Pizza ist okay. Danke Kate.“ Sie nickte sanft und strich mir vorsichtig über die Wange. Dann verließ sie das Badezimmer. Eine Weile blieb ich noch sitzen, bevor ich mich langsam aufrappelte. Meine Turnschuhe stellte ich neben die Türe. Das T-Shirt und die Shorts, sowie meinen Panty legte ich zusammen, um sie so auf den Toilettensitz zu legen. Dann stieg ich vorsichtig in das angenehm heiße Wasser. Mein Körper kribbelte durch die plötzliche Hitze. Aber gleichzeitig tat es wahnsinnig gut. Plötzlich kribbelte meine Nase, bevor ich heftig niesen musste. Das war kein gutes Zeichen dachte ich frustriert. Normalerweise ging das nie so schnell, aber ich hatte aber auch knappe sieben Stunden in einem kalten Auto gesessen, in nichts außer Shirt und Shorts. Manchmal hatte ich es selbst aber auch nicht anders verdient. Dachte ich weiter. Langsam lehnte ich mich zurück und schloss meine Augen. Die Wanne war ca. zwei Drittel mit Wasser gefüllt. Der Rest war feinporiger Schaum, der nach Lavendel und Jasmin duftete. Durch die Wärme und der Stille fiel mir erst auf wie wahnsinnig müde und erschöpft ich überhaupt war. Im ersten Moment wollte ich gegen die bleierne Müdigkeit ankämpfen, aber ich versagte kläglich. Bevor ich wusste wie mir geschah, war ich auch schon eingeschlafen. Alles war kalt, weiß vom Schnee und dunkel. Einzig der Mond erhellte den glitzernden Schnee unter meinen nackten Füßen. Jemand beobachtete mich. Plötzlich stand er da, direkt vor mir. Seine Augen ganz schwarz, die Hände zu Fäusten geballt. „Jasper …“ Sein Name kam wie ein Flehen von meinen Lippen. Doch plötzlich drückte er mich gegen einen Baum, die Hand um meine Kehle geschlossen. Die Luft wurde knapp. Alles wurde schwarz. „Bella!“ Jemand packte mich an den Oberarmen und zog mich aus dem Wasser. Atemlos rang ich nach Sauerstoff. Mein Herz schlug Rekorde, während meine Finger sich zitternd in kühlen Stoff krallten. Scheiße… ich musste im Wasser untergegangen sein, als ich eingeschlafen war. Erschöpft schloss ich meine Augen, während ich versuchte meinen Atem zu regulieren. Meine Kehle brannte von dem Sauerstoffmangel in meinem Körper und dem Wasser, dass ich wohl geschluckt haben musste. „Mach so einen Scheiß nie wieder!“ Erst jetzt, Minuten nach der ‚Rettungsaktion’, konnte ich die Stimme einordnen. Mein Herz hatte gerade einen ruhigen Rhythmus angenommen, wurde jedoch wieder schneller, als ich erkannte dass Jaspers Arme um mich geschlungen waren. Meinen nackten, feuchten Körper. Er musste durch seine Gabe den heftigen Wechsel meiner Gefühle wahrgenommen haben und griff mit einer Hand nach einem Handtuch, das er mir umwickelte. Ich traute mich immer noch nicht, irgendwas zu sagen, gar mich zu bewegen. Nun fiel mir im Nachhinein noch auf, dass ich zwischen seinen Beinen, am Boden lag. Das große Handtuch wickelte er mir ganz um und hielt es leicht fest, bevor er einen Arm um meine Mitte schlang. Den anderen schob er mir unter die Kniekehlen und hob mich hoch. In der nächsten Sekunde spürte ich eine weiche Matratze unter meinem Körper. Dann lösten sich seine Arme von meinem Körper. Ruckartig jedoch, so schnell ich es konnte, hielt ich seine Hand fest. „Bitte…“ Hauchte ich atemlos und räusperte mich erstmal. Langsam hob ich meinen Kopf. Teilweiße hatte ich Angst, was ich sehen könnte. Vielleicht diesen kalten, hasserfüllten Blick aus meinem Traum? Oder pure Enttäuschung? Doch als ich ihn ansah, fand ich nur einen abgewandten Blick zum Boden und sah wie er die Hände in die Hosentaschen schob. Eine Geste, die er sonst nur tat, wenn er sich hilflos und unsicher fühlte. „Ich hab nichts mit ihm gehabt.“ Sagte ich leise. Ließ ihn meine wahren Gefühle spüren, damit er wusste, dass ich die Wahrheit sprach. Sein Körper versteifte sich dennoch ein wenig. Es war manchmal so schwer hinter seine Fassade zu blicken. Zu erahnen, was ihm gerade durch den Kopf ging noch schwerer. Traurig senkte ich den Blick. Ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht glaubte. Am schlimmsten jedoch war das Gefühl des Verlustes. Ich hatte ihn verloren. Nichts würde je so werden wie zuvor. Keine Freundschaft und erst recht keine Beziehung. Er liebte mich nicht… nicht wie ich ihn. „Du solltest dringend etwas essen und trinken, Bella.“ Damit drehte er sich um und ging zur Türe. Seine Ignoranz und Distanz traf mich direkt ins Herz. Ich zog meine Beine eng an meinen Körper und ließ den Kopf auf meine Knie sinken. Lautlos begann ich zu weinen. Weder glaubte er mir, noch schien es, als wollte er je wieder mir nahe sein. In dem Moment wünschte ich mir, ich hätte Edward einfach geheiratet. Der hätte mir wenigstens nie das Herz brechen können, da ich ihn ja nicht mehr geliebt hatte. Vielleicht währen Jasper und ich uns dann nie nah gekommen. Es währe besser für Jeden von uns gewesen. Eigentlich dachte ich, er sei schon gegangen, doch als ich ein leises Fluchen hörte, wurde mir klar dass er noch da war. Die Matratze neben mir senkte sich etwas ab, als er sich neben mich setzte. Sanft zog er mich in seine Arme. Meine Hände krallten sich erneut zitternd in den dünnen Stoff seines nassen Hemdes. „Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen. Was geschehen ist, ist geschehen. Wenn du ihn so gern hast und er dich glücklich macht – Ist das alles was zählt.“ Er klang immer noch so distanziert. Diesmal jedoch hörte ich den Schmerz in seiner Stimme. Langsam hob ich meinen Kopf und sah tief in seine Augen. „Da wird nie etwas sein, Jasper. Wirklich…“ Wir hielten den tiefen Blickkontakt. Dabei bemerkte ich, dass sich sein verspannter Ausdruck langsam von seinem Gesicht löste. Er schien mir – endlich – zu glauben. Ein wenig erleichtert lächelte ich. Leicht senkte er sein Gesicht ab und für einen Moment dachte ich wirklich er würde mich küssen. Doch legte er seine Lippen auf meine Stirn. Besser so … dachte ich etwas enttäuscht und drückte mich an ihn. Vorsichtig löste er sich wieder von mir. Dabei sah er mich mit dem schiefen Lächeln an, das ich so an ihm liebte. „Na komm… zieh dir was an. Kate meckert schon, dass ich doch vom Essen abhalte.“ „Okay. Bin gleich unten.“ Ich lächelte ihn leicht an und war froh, dass sich unser Verhältnis wieder so schnell beruhigt hatte. Aber irgendwie hatte ich dennoch das Gefühl, das da mehr zwischen uns war. Ein letztes Mal lächelte er mich an, bevor er das Zimmer verließ. Langsam stand ich auf. Es wunderte mich nicht, dass ich auf der Kommode neben der Türe Klamotten für mich fand. Es war ein gewöhnliches, rotes Shirt das zwei drittel Ärmel hatte. Sowie eine schwarze Jogginghose. Ich zog mir meinen Panty an, dann das Shirt und die Hose. Die Schuhe und Klamotten von mir ließ ich im Badezimmer. Sie waren mir eh viel zu kühl im Moment. Nachdem Ankleiden verließ ich das Zimmer. Die Treppe war aus dunklem Holz und passte wahnsinnig gut zum Parkettboden. Das Erste was ich sah, war das Wohnzimmer. Aber es war leer und ich vermutete Jasper, sowie Kate in der Küche. Wo ich langsam hinging – Sie war wundervoll. Etwas kleiner wie bei den Cullens, aber dennoch wahnsinnig schön. „Ah da ist sie ja. Der Rest der Familie ist morgen Mittag hier.“ Sagte Kate und lächelte mich an. Es war mir unangenehm, dass sie wegen mir so einen weiten Weg einschlagen mussten. Gleichzeitig jedoch … war ich auch irgendwie froh darum. Vielleicht konnte ich Rose um Entschuldigung bitten, ihren Wagen geklaut zu haben. Als könne Jasper meine Gedanken lesen, grinste er mich leicht an, während er meinen Teller mit einem großen Stück Pizza bestückte. „Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass du Rose’ Auto geklaut hast. Sie erlaubt es nicht mal Emmett damit zu fahren. Aber keine Sorge… ich beschütze dich.“ Ich hob eine Augenbraue und begann dann zu Essen. Auf der einen Seite war ich ja wahnsinnig froh darum, dass er wieder so … ‚normal’ zu mir war. Aber von einer auf die nächste Sekunde so schnell und das nur, weil er nun wusste, dass ich doch nicht mit Jackson geschlafen hatte. Ich fand das irgendwie etwas merkwürdig. Aber ich würde ihn später darauf ansprechen. Neben mir kicherte es. Tanya. Dachte ich genervt und versuchte sie zu ignorieren. „Ach… aber du musst mir wirklich mal mehr von deiner Vergangenheit erzählen. Ich hab eine Schwäche für Texaner.“ Mir blieb das Essen beinahe schon im Hals stecken, als sie das sagte. Machte sie sich da wirklich an Jasper ran? Das war doch die Selbe, die jahrelang Edward hinterher gerannt war. Als ich fertig mit essen war, begann ich mit Kate das Geschirr zu waschen. „Du brauchst mir wirklich nicht helfen, Bella.“ „Ich will aber… fertig!“ Ich sah sie durch dringlich an. Ihr Blick wanderte kurz zu Jasper und Tanya, die immer noch miteinander sprachen. Genau deswegen. Schön, dass sie es verstanden hatte. Dachte ich. Jasper löste den Blick von Tanya und sah mir direkt in die Augen. Etwas verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen. Scheiße. Er hatte bestimmt die Eifersucht in mir gespürt. Ruckartig drehte ich den Kopf weg. Dabei bewegte ich meine Hand ebenfalls zu schnell. Kate die das große Küchenmesser abtrocknete hatte meine Bewegung nicht vorausgesehen. Somit schnitt ich mich quer über das Handgelenk an dem Messer und hielt den Atem an. Wie ein Blitzlichtgewitter rasten die Ereignisse an meinem 18. Geburtstag vor meinem inneren Auge vorüber. Lautes Knurren ließ mich zusammen fahren. Das Nächste das ich spürte, war das man mich über eine Schulter warf. Keinen Augenblick später knallte eine Türe und ich wurde auf ein Bett geschmissen. Durch den Geruch meines Blutes, war mir schlecht und schwindelig. Aber das war das kleinste Problem an dieser Situation. „Gott… Bella… du musst aufhören das zu machen, wenn Vampire anwesend sind.“ Geschockt sah ich Jasper an. Ich wusste zwar, dass er mir niemals wehtun würde. Aber… das hieß nicht, dass es ihm nicht wehtun würde, wenn ich blutete. „Es tut mir leid ich hab nicht aufgepasst…“ Ich spürte Tränen in meinen Augen aufsteigen. Kurz darauf zog er mich auf seinen Schoß. Vorsichtig nahm er mein rechtes Handgelenk in die Hand, um es sich anzusehen. Verzweifelt hatte ich meine Hand darum geschlungen, damit so wenig Blut wie nur möglich daraus fließen konnte. Doch war es bei diesem Schnitt über die Pulsader so gut wie unmöglich. Als Jasper nur weiter stumm auf die Schnittwunde starrte, sah ich ihm tief in die Augen und schluckte. Langsam hob er seinen Blick, um meinen zu erwidern. Dabei hob er mein Handgelenk an seinen Mund. Für einen Moment stockte mir der Atem, gleichzeitig wusste ich nicht, ob ich Angst haben sollte oder warum mich plötzlich ein merkwürdiges Gefühl von Lust ereilte. Dann spürte ich seine Zungenspitze über meinen Unterarm gleiten, zu der Wunde und biss mir auf die Unterlippe. Mir wurde klar, dass er mit seinem Gift die Wunde schließen wollte, dennoch … wurde mich plötzlich ganz heiß. Als er die Wunde verschlossen und das restliche Blut abgeleckt hatte, zog er mich näher an sich. Kurz darauf küsste er mich innig. Etwas erschrocken davon keuchte ich auf. Er nutzte es, um mir sachte die Zunge in den Mund zu schieben. Mir wurde noch viel heißer durch diese Tat, wodurch ich den Kuss erwiderte und meine Hände tief in seinem weichen Haar vergrub. Sachte setzte ich mich auf, spreizte etwas die Beine damit diese beidseitig an seiner Hüfte lagen und schloss genießend meine Augen. Jaspers Hände legten sich an meine Hüften, womit er mich enger an sich pressen konnte. Ich konnte nicht mehr denken. Alles war aus meinem Gehirn verbannt. Die Eifersucht auf Tanya – die ich nun bestimmt nicht mehr brauchen musste. Sein merkwürdiges Verhalten mir gegenüber. Nichts mehr… da war nur noch Jasper in meinem Kopf. Ruckartig jedoch presste er mich auf meinen Rücken. Überrascht davon keuchte ich auf und schnappte nach Luft. „Ich liege nie… unten…“ Hauchte er leise und ich meinte ein leises Knurren aus seiner Brust kommen zu hören. Das Geräusch jagte mir einen Schauer über den Rücken, ließ mich gleichzeitig jedoch erregt seufzten. Seine Lippen glitten zärtlich meinen Hals entlang, bevor er mich erneut küsste. Völlig unerwartet klopfte es an der Türe. Ruckartig lösten wir uns voneinander. Atemlos fuhr ich mir durch die Haare und leckte mir über die Lippen. Wow… wenn ich immer dachte, dass Edward gut küssen konnte – Jackson noch besser – fand ich die endgültige Steigerung in Jasper. „Alles okay bei euch beiden. Es tut mir so leid Bella.“ Ich stand etwas wackelig auf den Beinen auf und ging zur Türe. Jasper saß auf dem Bett. Er fuhr sich mehrmals durch die blonden Haare. Er schien … durch den Wind. Langsam öffnete ich die Türe. Kate stand davor. Man sah ihr die Reue ins Gesicht geschrieben. „Kate wirklich – es war nicht deine Schuld. Jasper kann bestätigen, wer mit mir zusammen lebt weiß … wie schrecklich unkoordiniert ich bin. Ich müsste einfach mehr aufpassen.“ Sie seufzte leise und schüttelte den Kopf. „Dennoch Bella. Meine Sinne sind viel schärfer als deine, ich hätte vorsichtiger sein dürfen und nicht einfach das Messer so …“ Jasper unterbrach uns, indem er aufstand und zu uns ging. „Sagen wir einfach, keiner ist daran schuld. Wenn ich eines aus der Vergangenheit weiß, dann das solche Diskussionen zu nichts führen, außer … für Leid der Betroffenen.“ Er sprach eindeutig auf den Vorfall an meinem 18. an. Erleichtert sah ich ihm in die Augen. Nun war ich sicher, dass er sich seinen Ausrutscher von Damals verziehen hatte. Ich griff nach seiner Hand. Aber er fuhr sich mit ihr erneut durch die Haare. Dann ging er an uns vorbei, die Treppen runter. Verwirrt und etwas gekränkt sah ich ihm nach. Wenn der Kuss nicht gewesen währe, könnte ich über dieses Verhalten ja noch grübeln. Doch jetzt tat es einfach nur weh und ich wollte es so schnell wie möglich vergessen. „Alles okay Lass mich das mal sehen…“ Kate nahm mein Handgelenk vorsichtig in die Hand und drehte es. „Hat er… er etwa?“ Ich nickte etwas und errötete dabei etwas. Kate seufzte leise. Zusammen gingen wir dann ins Bad, wo ich mir den Arm sowie die Hand wusch. Während dessen erzählte sie mir etwas von dem Leben hier in Alaska. Dass sie immer dachte, durch den sexuellen Kontakt zu Männern habe sie den Durst zu Menschen überwunden. Eine gute Kontrolle. Doch das eben hatte sie eines Besseren belehrt. „Jasper ist wahnsinnig gewachsen, seit er mit dir befreundet ist, Bella. Wir haben immer gehört, wie schwach er durch seinen alten Lebenswandel sei. Aber ich hab noch nie gesehen … wie ein Vampir Jemanden der geblutet hat, so nah war… aber die Kontrolle nicht verloren hat. So was kannten wir eigentlich nur von Carlisle.“ „Das ist schon mal passiert. Vor ein paar Monaten hatte ich mich geschnitten. Esme war aus der Küche gegangen, während Jasper sich darum gekümmert hat. Es war das Erste mal, dass ihm wirklich klar wurde, dass er mir niemals wehtun könnte.“ Kate nickt etwas nachdenklich. „Er hat dich sehr gern. Das sieht man ihm an.“ „Hm. Wir sind sehr gut befreundet, ja.“ „Davon rede ich gar nicht, Bella. Diese Fürsorge dir gegenüber hat bei Weitem nichts mit Freundschaft zu tun. So was ist eher typisch bei …“ Die Badezimmertüre wurde plötzlich aufgerissen und Tanya erschien im Türrahmen. Hinter ihr Jasper. Er sah mich erst nicht an, dann jedoch lächelte er ein wenig. Aber erneut spürte ich eine Distanz zwischen uns. Wieso hatte er mich eigentlich geküsst, wenn er es offensichtlich plötzlich bereute. Ich wollte nicht wissen, warum sie erneut einen ruhigen Moment stören musste und trocknete meine Arme ab, bevor ich an ihnen vorbei ging. Meine Schritte trugen mich weg von den drei Vampiren, runter ins Wohnzimmer. Wie zu erwarten dauerte es nicht lange, bis sich Jemand neben mich setzte. „Das eben … es tut mir leid. Das war nicht … angemessen.“ Mein Innerstes zog sich zusammen, als ich hörte, wie sich Jasper für den wohl schönsten Moment in meinem Leben entschuldigte. Meine Kehle schnürte sich zu und alles was ich mir wünschte, war das dieses Scheiß Messer mich durchstochen hätte. Bevor er irgendwas von mir spüren konnte, verschloss ich mich ihm gänzlich und schenkte ihm das falscheste Lächeln, das ich je zeigen ließ. „Ist schon okay. Es war sowieso nur eine reine Spontantat, nichts Besonderes.“ Sagte ich, ohne den Blick von ihm abzuwenden und stand dann auf um in die Küche zu gehen. Dabei entging mir, dass ihn meine Worte wohl genauso trafen, wie mich eben die seinen. Ich hörte die Haustüre knallen, als ich es schaffte um die Küchenzeile herum zu gehen und sank auf den Boden. Stumm ließ ich meine Tränen laufen. Zog meine Beine eng an meinen Oberkörper heran. „Sh… Im Moment weiß er es einfach nicht besser.“ Kate hatte sich neben mich auf den kühlen Boden gesetzt. Ihre Arme um mich gelegt, um mich zu trösten. Was wusste er nicht besser? Mir das Herz zu brechen, indem er unseren Kuss zurück nahm. Verzweifelt schluchzte ich auf und drückte mich in ihre Arme. Ich hatte es nie bereut hier raus gefahren zu sein … jetzt schon. Jetzt wünschte ich mir, dass ich ihn niemals kennen gelernt hätte. Bisher hatte es nur Edward geschafft, mich so zu brechen. Als er damals abgehauen war mit der ganzen Familie. Und ich hatte mir geschworen, nie wieder so einem Schmerz zu erliegen. Aber gerade spürte ich es, wie man mir das Herz rausriss und zerquetschte. Ohne jede Warnung. Wieso musste Liebe wehtun? Wieso konnte sie nicht einmal … so sein, wie man es in diesen Gedichten las. Ich wusste wieso. Damit die Illusion blieb. Damit man nicht aufgab. Aber hier war ich. Und ich wollte aufgeben. Ich wollte diesen Schmerz nie mehr spüren, dennoch saß ich nun hier und weinte bis zur Erschöpfung. Eines war aber sicher … ich hatte die Liebe endgültig aufgegeben! Mitten in der Nacht wurde ich wach, von meinen menschlichen Bedürfnissen. Eine kühle Hand hielt die meine. Doch wusste ich sofort, dass es nicht Jaspers war. Verschlafen setzte ich mich auf. Mein Kopf schmerzte vom langen Weinen. „Hier nimm…“ Kate gab mir vorsichtig ein Glas und in die andere Hand eine Tablette. Dankend nahm ich Beides an mich. Die Tablette spülte ich mit dem Wasser nach, das im Glas war und gab es ihr leer zurück. „Danke, Kate.“ „Gerne.“ Vorsichtig stand ich vom Bett auf, als mir noch etwas einfiel. „Was den Vorfall mit Jasper betrifft – ich will nicht, dass der Rest der Familie was davon erfährt.“ „Versteh ich gut… ich werd es Tanya ausrichten!“ Ich nickte etwas und ging dann ins Badezimmer, um meinen Bedürfnissen nach zugehen. Danach wusch ich mein Gesicht, welches sich von den getrockneten Tränen eklig angefühlt hatte. Dann sah ich in den Spiegel und sah dieselben leeren, braunen Augen die ich schon damals im Spiegel gesehen hatte, nachdem mich Edward im Wald stehen hat lassen. Als ich das Badezimmer verließ, war das Zimmer leer. Zumindest sah ich Kate nicht mehr am Bett sitzen. Der Vollmond erhellte das Zimmer auf eine magische Weise. Langsam tapste ich zum Fenster. Leichter Frost hatte sich an den Rändern des Fensters gebildet. Als ich meine Hand auf das Glas legte, spürte ich ein merkwürdiges Gefühl in mir. Eine Art … Dejavue. Aber wovon war mir nicht klar. Ich hob den Blick an den vollen Mond. Die Sterne um ihn herum waren so hell, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Magisch. Vorsichtig setzte ich mich auf das Fensterbrett. Meine Stirn sank gegen das kalte Fenster, während ich weiter in den Himmel starrte. Ohne dass ich es merkte, verließen erneut Tränen meine Augenwinkel. Meine Finger verkrallten sich unmerklich in dem Stoff der Hose, die ich trug. Ich war so angetan von dem Mond und den Sternen, dass ich nichts mehr mitbekam. Was ich aber am aller wenigsten sah, war dass mich Jasper vom Waldrand genau beobachtete. Und das Schlimmste war … dass es ihm genauso ging wie mir. Fortsetzung Folgt … Erstmal danke – für die wundervollen, lieben Kommentare von euch allen. Es freut mich wahnsinnig, wie sehr euch meine FF gefällt. Darum tut es mir noch viel mehr leid, dass dieses Kapitel so kurz geworden ist. Und am Anfang hatte ich wirklich gewollt, die Geschichte in zwei große Kapitel zu schreiben. Aber ich bin so weit, dass ich sagen muss, nur~ zwei Kapitel ist zu wenig. Ich schulde euch eine schöne Geschichte, die ausgebaut werden sollte. Dennoch hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat. Trotz des Taschentuchalarms.  Sagt mir bitte was ihr von dem Kapitel haltet. Es würde mich freuen. Wenn unter den Lesern auch welche sind, die enttäuscht sind, dass Jasper und Bella diese wunderschöne Kusssache ruiniert haben. Will ich nur sagen. Die Beiden sind voller Selbstzweifel, Angst den besten Freund zu verlieren, den sie je hatten – dass das Ganze leider nicht so einfach ist mit einem Einzigen – Ich liebe dich. Wir werden uns definitiv wieder lesen  - Versprochen! Kapitel 3: Zwischen Freundschaft und Liebe ------------------------------------------ Titel: That’s what she said! – Kapitel 3 Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock „Hey Bella!“ Emmett schloss mich sofort in eine feste Umarmung. Meine Familie war endlich angekommen. Selbst Vampire brauchten mit dem Auto länger, wenn ein Schneesturm herrschte. Der würde uns die nächsten Tage wohl oder übel hier festhalten. Aber ich hatte nichts dagegen. Mir gefiel Alaska. Und nicht nur wegen dem Schnee, sondern wegen diesem wunderschönen Sternenhimmel, sowie der traumhaften Landschaft. Zudem war Kate hier. Ich wusste nicht was es war, aber uns verband etwas. Sie verstand mich so gut. Das Einzige was mich an das Unglück mit mir und Jasper erinnerte, war Tanya. Sie warf mir den ganzen Morgen schon so Blicke zu. Ich hasste sie wirklich! Zumal mich ihre Haare an Victoria erinnerten. Auch wenn sie nicht ganz so rot und feurig waren wie die der Nomadin. Sanft löste sich Emmett wieder von mir und stellte mich auf meine Beine zurück. Esme und Carlisle nahmen mich danach in den Arm. Wobei er mich erinnerte, dass ich doch bitte das nächste Mal wenigstens eine Nachricht hinterlassen könnte. Rose war als Nächste dran. Emmett schnitt hinter ihr eine Grimasse, als müsste er sich vor ihr fürchten. Aber entgegen Jaspers Warnung von Gestern und Emmetts besorgten Blick, nahm sie mich in den Arm. Ich wusste, dass Rose es verstehen würde. „Danke, Bella.“ Wisperte sie sanft in mein Ohr und drückte mich ein letztes Mal. Ich wusste, dass sie und Jasper eine sehr enge, geschwisterliche Bindung hatten, die ich sonst bisher nicht mal bei Edward und Alice gesehen hatte. Aber die Beiden … ich hatte so eine Ahnung, dass da mehr war, als einfache Freundschaft. Allerdings hatte ich das bisher Niemandem gesagt. Wie sollte ich so was auch ansprechen? Aber egal – das war Vergangenheit und Edward würde nie mehr in unser Leben kehren. Die kleine Hexe hoffentlich auch nicht. „Hey … alles okay?“ Ich blinzelte etwas aufgrund der Frage. Meine Gedanken brachten mich im Moment immer weit weg. „Ja sicher.“ Wir alle setzten uns ins Wohnzimmer hin. Ich saß zwischen Kate und Rose. Emmett nahm auf der Lehne neben Rose platz, wobei er ihre Hand hielt. Tanya saß bei Jasper auf einem kleineren Sofa, so dass sich ihre Schenkel berühren konnten. Ebenso wie Carlisle und Esme saßen. Wie sehr mich das ankotzte, dass dieses rothaarige Flittchen sich immer an ihn ran machte. Aber durch die letzten Monate in der Beziehung zwischen mir und Edward, war ich eine gute Schauspielerin geworden. Somit schenkte ich ihr ein eiskaltes Lächeln, immer, wenn sie mir diesen Triumphalen Blick zuwarf. Während alle miteinander plauderten, bekam ich durst. Somit ging ich in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu hohlen. „Geht’s dir gut?“ Überrascht sah ich zur Seite, wo Jasper an der Küchenzeile lehnte. Er sah mir sanft in die Augen. Automatisch musste ich wieder an den Vorfall mit dem Kuss denken. Seine kühlen Lippen auf meinen. Wie seine Zunge über meine Lippen fuhr. Sein Hände die mich auf sein Becken nieder pressten. Ich spürte die Hitze in meinen Körper aufsteigen. Ruckartig drehte ich den Kopf weg und nickte. „Bestens!“ „Und wenn ich dir nicht glaube…“ Seine Stimme war ganz nahe an meinem Ohr. Sachte streifte mich sein kühler Atem am Ohr und Hals. Ich kam nicht umhin meinen Kopf zu drehen, um ihm direkt in die dunklen Augen zu sehen. Er würde nicht – dachte ich jedoch zu spät, als er mich zärtlich küsste. Leise seufzte ich gegen seine Lippen, während meine Hände sich gegen seine Brust pressten. Aber mein Widerstand hielt nicht lange. Bestimmt griff er nach meiner Hüfte und hob mich auf die Küchenzeile hoch. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und ich verkrallte eine meiner Hände in seinem Haar. Sachte kratzten meine Fingernägel über seine Kopfhaut, während unsere Zungen sich dominant aneinander rieben. Als ich dann aber eine seiner Hände unter mein Shirt gleiten spürte, wurde ich wieder in die Realität gebracht. Grob und so gut ich es als Mensch konnte schob ich ihn von mir. „Lass den Scheiß!“ Sagte ich atemlos. Verzweifelt fuhr ich durch meine braunen Haare. Mir war ganz schwindelig von der Aktion hier. Jasper versuchte meinen Blick einzufangen, doch wich ich ihm aus, indem ich den Kopf wegdrehte. Keinen Moment später gab er auf und seufzte leise. Ebenso leise, damit uns die Anderen im Wohnzimmer nicht hörten, begann er zu sprechen. „Ich dachte … du … willst das?“ „Will was, Jasper? Ausgenutzt werden? Edward hat schon immer gedacht mit mir spielen zu können … fang du nicht auch noch damit an!“ Sagte ich kalt. Sein Verhalten tat mir weh. Gestern entschuldigte er sich noch bei mir, dass der Kuss ‚nicht angemessen’ währe. Heute entgegen tat er es schon wieder. Was zum Teufel wollte er von mir? „Nein … Bella ich will dich nicht ausnutzen. Ich hab nur gedacht was von dir … zu spüren …“ “Hey Leute. Was macht ihr hier?“ Emmett kam zu uns und musterte uns skeptisch. Verübeln konnte ich es ihn nicht. Immerhin saß ich auf der Küchenzeile, wobei Jasper zwischen meinen Beinen stand. Jasper grinste leicht frech, bevor er mit der Schulter zuckte und einen Schritt von mir wegtrat. „Ich dachte ich lasse sie mal spüren wie angenehm es ist, wenn man so groß ist.“ Das war natürlich eine Ausrede, die keiner fressen würde – außer man hieß Emmett. Zuerst blickte er Jasper ein wenig skeptisch an. Dann jedoch grinste er breit und mir schwante böses. Instinktiv schlang ich die Beine um Jaspers Hüfte. Bei ihm war ich definitiv sicher, ich meine … ich hatte ihn gesehen, als er die Wölfe gegen die Neugeborenen trainiert hatte. Das war heiß – und er war so stark. „Du willst also groß sein, ja. Na warte…“ Emmett lachte laut auf, bevor Jasper mich eng an sich drückte als er losrannte. Leise begann ich zu kichern und hielt mich an ihm fest. Der Kuss war vergessen. Es zählte einfach nur der Moment, indem ich mich wieder fühlte wie Jaspers beste Freundin. Denn als die konnte ich tun was ich wollte. Ich musste mich nicht schämen oder fragen was richtig war – was falsch. Ganz egal. Es zählte nur der Moment. „Halt dich gut fest!“ Hauchte Jasper mir ins Ohr, bevor ich auch schon eiskalte Luft um mich spürte. Mein Herz raste wie verrückt. Aber irgendwie … genoss ich es einfach. Nach einiger Zeit waren wir wohl angekommen, denn Jasper blieb stehen. Vorsichtig setzte er mich worauf ab. „Du kannst die Augen wieder aufmachen. Ich glaube wir ihn abgehängt.“ Sagte er, doch die Hände behielt er auf meinen Hüften. Als ich meine Augen öffnete, dachte ich dass ich träumte. Wir befanden uns auf einen hohen Baum, ziemlich weit oben und konnten fast halb Alaska sehen. Es war … noch viel schöner wie gestern Abend auf dem Fensterbrett. Plötzlich bemerkte ich die bittere Kälte um mich herum. Der Schneesturm musste im Moment etwas abgeflaut haben, denn nur wenige Flocken fielen auf uns herab. Und auch der Wind war nicht mehr so heftig, wie vor einigen Stunden noch. „Oh Shit… warte… hier.“ Jasper löste seine Hände kurz von meinen Hüften, als er seinen schwarzen Pullover auszog und ihn mir vorsichtig überzog. Mir war zwar immer noch kalt, aber so war es wesentlich erträglicher. Sanft legte er eine Hand auf meine Wange. „Bell es lag nicht in meiner Absicht dir weh zu tun. Es ist nur … ich hab dich so gern…“ Ich blickte tief in seine honigfarbenen Augen, als er es mir sagte. Mir wurde warm, doch gleichzeitig … er hatte mir oft gesagt, dass er mich gern hatte. So was sagte nicht viel. Zumindest nichts, was ich nicht schon längst wusste. Als er sich dann jedoch zu mir beugte, war ich mir dessen nicht mehr so sicher. Doch entgegen meiner Vermutung, küsste er mich nur auf die Stirn. Dennoch genoss ich das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut. „Ich bring dich wieder zurück ins Warme. Da … reden wir dann weiter. Die Anderen gehen eh gleich zusammen jagen.“ Bevor ich antworten konnte, spürte ich seine Arme erneut um mich, sowie den eiskalten Wind. Keine Minute später waren wir im Warmen. Sachte setzte er mich auf etwas Weichem nieder. Ich erkannte es als das Bett im Zimmer in dem ich nächtigte. „Ich lass dir jetzt ein heißes Bad ein, dann reden wir.“ Erneut war er verschwunden, woraufhin ich das Wasser im Badezimmer laufen hörte. Während er weg war, kam ich nicht umhin an seinem Pullover zu riechen. Den würde ich nie mehr hergeben. Er roch so gut nach Jasper. Erschrocken fuhr ich hoch, als die Zimmertüre aufgerissen wurde und Esme herein stürmte. „Jasper Whitlock Hale. Wie kannst du es wagen Bella in diese Kälte raus zu tragen!?“ Als ich ihre Worte hörte, wurde mir warm ums Herz. Jedoch fiel mir Charlie wieder ein. Mist … hoffentlich hatte sich Carlisle eine gute Ausrede für ihn einfallen lassen. Ansonsten steckte ich in großen Schwierigkeiten. Langsam stand ich auf, um ins Bad zu gehen. Esme bemerkte mich sofort und umarmte mich sanft. „Hey meine Kleine. Jag uns nicht mehr so eine Angst ein. Wir haben nicht gewusst wo du warst, was du vorhattest.“ „Entschuldige Esme. Ich wollte keinem Angst machen, es ist nur … Jasper ist wegen mir gegangen, da hielt ich es als meine Pflicht ihn auch zurück zu holen.“ „Ach Bella … du hast so ein reines Herz – sofort nimmst du immer an, etwas sei deine Schuld. Irgendwann wird dich diese Gutmütigkeit verletzen.“ Ihre Worte hatten einen wahren Kern, aber in diesem Fall, war es wirklich meine Schuld gewesen. Kurz warf ich Jasper einen Blick zu, der ihn stumm erwiderte, bevor er etwas Badesalz in das heiße Wasser gab. Dann fiel mir aber noch etwas ein. Fragend blickte ich Esme an. „Wieso geht ihr eigentlich schon wieder jagen? Ihr seid doch Gestern aufgebrochen, bevor ich … na ja.“ „Das liegt daran, dass Carlisle im Rückspiegel Rose’ Wagen gesehen hat. Er hat sie angerufen. Somit hat sich das auch geklärt, dass sie ihn nicht fahren konnte. Wir kamen zurück und du warst weg. Zudem ist es eine Art Tradition bei uns, am ersten Tag unserer Ankunft mit Kate und Tanya zu jagen.“ Verstehend nickte ich. Wir wussten beide, dass eine Schwester fehlte – Irina. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was genau mit ihr passiert war. Nur, dass sie aus dem Bild verschwunden war, nachdem Jake und seine Wolfsfreunde Laurent getötet hatten. Auch in dieser Geschichte war es meine Schuld, dass die Cullenfamilie für meine Fehler zahlen musste. Indem Fall mit einem Familienmitglied. Nun jedoch, wo ich an Irina dachte, verstand ich nicht wieso Kate mich dann mochte. „Okay ihr Zwei. Wir gehen dann los. Du passt mir gut auf Bella auf, dass das klar ist! Und du … machst dir einen gemütlichen Abend im Warmen!“ Esme hauchte mir und Jasper jeweils einen Kuss auf die Schläfe. Dann war sie verschwunden. Sie war wirklich eine wundervolle Mutter. Zwar mochte sie nicht meine Leibhaftige sein, jedoch fühlte es sich für jeden von uns so an, als sei sie es. Einen Moment lang blickte Jasper noch gegen die sich geschlossene Badezimmertüre, bevor er sich dann an mich wandte. „Dein Bad ist fertig. Also … ich bin dann nebenan und … na ja … schlaf nicht wieder ein.“ Er lächelte mich sanft an. Dann war auch er aus dem Zimmer verschwunden. Als die Türe ins Schloss zurückfiel, zog ich mich aus. Danach ließ ich mich ins heiße Wasser sinken und seufzte genießend auf. Das war genau das, was ich grade brauchte. Genießend schloss ich die Augen für einen Moment. Allerdings hatte ich viele Fragen in mir, die ich beantwortet haben wollte. „Jasper…“ Sagte ich daraufhin und hoffte er würde rein kommen. Die Klinke wurde runtergedrückt. Für einen Moment schien er zu zögern. Dann jedoch öffnete sich die Türe, wobei er eintrat. Sanft lächelte er mich an, doch meinte ich Verlegenheit in seinem Blick zu sehen. Er konnte spüren was in mir vorging, somit setzte er sich auf den Boden, neben der Wanne. Gott sei Dank war genügend Schaum auf dem Wasser, so dass er nichts sehen konnte. „Du hast Fragen – na dann schieß mal los.“ Wisperte er ruhig. Mir wurde immer ganz warm, wenn er in diesem Tonfall sprach. Es hatte so was Lockendes. Verführerisches. Woran dachte er denn, was ich ihn fragen würde? „Na ja … ich wundere mich eigentlich nur, was mit Irina passiert ist. Carlisle hatte nur einmal von ihr gesprochen und zwar, als es um die Denali-Schwestern ging. Na ja und … eben auch als er erwähnte, dass sie … sauer auf mich sei, wegen Laurent.“ Unsicher blickte ich hoch in seine schönen Augen, als ich ihm sagte, dass ich mich um Irina wunderte. Jedoch sah ich ihn zögern. Dieses Zögern hatte bei Jasper jedoch nie etwas Gutes zu bedeuten. Aus unerfindlichen Gründen, bekam ich eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Das bedeutete erst recht nie etwas Gutes. „Du kennst ja deinen Ex. Edward wollte nie, dass du etwas davon erfährst. Aber ich finde du hast die Wahrheit verdient. Als Irina erfuhr, dass die Wölfe – die Laurent getötet haben – deine Freunde sind, war sie außer sich. Sie sagte Carlisle, wenn unsere Familie dich erneut aufnehmen sollte, so würde sie sich für diesen Verrat rächen. Kate, die immer großes Verständnis für Carlisle und seine Ansichten hatte, war sofort auf unserer Seite, nachdem sie die ganze Geschichte über dich erfahren hatte. Tanya hielt sich wie immer Außen vor, um sich am Schluss dem ‚Gewinner’ anzuschließen.“ Jasper atmete kurz tief durch, obwohl wir Beide wussten, dass er den Atem nicht nötig hatte. Dennoch schien es ihn wieder etwas zu beruhigen. Und auch die Gefühle, die plötzlich im Raum schwirrten, waren wieder verschwunden. „Carlisle schloss es aus, dass wir dich je wieder sehen würden, besonders nachdem wir von Alice’ tragischer Vision von dir erfahren haben … Er war so erschüttert, ebenso wie Esme. Keiner von uns hätte je gedacht, dass du so was … na ja. Jedenfalls, als wir dann wieder alle in Forks waren, erfuhren wir von Kate, dass Irina einfach weggelaufen war. Monatelang hatte Niemand etwas von ihr gehört. Dann kam Victoria mit ihren Neugeborenen. Aber eine war nicht neu. Ich erkannte sie sofort.“ Er hörte auf zu reden. Sein Blick senkte sich auf seine Hände ab, die er auf dem Wannenrand verschränkt hatte. Ich konnte mir vorstellen, was er getan hatte. Doch wollte ich es nicht aussprechen. „Sie war so voller Hass gegen dich, Verständnis für Victoria. Ich hab … nicht gezögert und sie in das Feuer geschmissen. Sie lebendig verbrannt …“ Ich wusste, dass er vieles getan hatte in seinem Leben. Doch wusste ich auch, dass er diese Grenze nie überschritten hatte. Einen Vampir lebendig zu verbrennen – erzählte mir einst Carlisle – währe noch schlimmer, wie wenn es ein Mensch tat. Der menschliche Körper hatte den ‚Vorteil’, dass er automatisch in ein schmerzloses Koma fiel, wurden die äußerlichen Eindrücke – Schmerz, Schock – zuviel für den Körper. Vampire konnten das nicht. Daher rissen sie ihren Opfern wenigstens den Kopf vom Körper bevor sie die Körperteile verbrannten. Es war … ‚humaner’. Bei den Gedanken, dass er für mich so grausam getötet hatte, traten mir Tränen in die Augen. Es tat mir so leid, dass er so was für mich tun musste. Überhaupt hatten die Cullens Dinge für mich tun müssen, die ich niemals wollte. Töten, sich wegen mir in Gefahr zu begeben… Irina hatte Recht. Ich war eine Gefahr für sie alle. „Bella – Was hab ich dir damals in Phoenix gesagt?“ Ich musste nicht nachdenken. Es war unser erstes, richtiges Gespräch gewesen. Zudem die süßesten Worte, die man mir bis dahin je gesagt hatte. Nicht mal Edward hatte damals in seinem Liebestaumel je schönere Worte gesprochen. „Das ich es wert bin.“ „Genau. Das warst du damals schon. Auch kurz darauf, als wir gegen Victoria gekämpft hatten. Und du bist es jetzt und für immer. Für mich wirst du es immer wert sein. Egal was und wenn es mein eige-…“ „Das sagst du nicht, Jasper. Wegen mir wirst du nicht sterben. Also sag das nicht…“ Meine rechte Hand legte sich auf seine Wange, als wir uns tief in die Augen sahen. Ich liebte ihn so sehr. Und auch wenn seine Worte einfach wundervoll waren, so wollte ich niemals hören, dass mein Leben es wert währe, dass er starb. Das war es nicht, weil ich ihn viel zu sehr liebte, als dass ich das ertragen würde. Zärtlich strich er mir etwas durch die Haare, bis seine Hand dann in meinem Nacken lag. Dort rieb sein Daumen sanfte Kreise über meine Haut, was mich erschaudern ließ. Ich bemerkte wie seine Augen dunkler wurden. Wieso genau wusste ich nicht, aber es gab ja nicht viele Auswahlmöglichkeiten. Und wegen meinem Blut war es bestimmt nicht. Doch bevor ich ihn fragen konnte, war es verschwunden. Ebenso wie seine Hand in meinem Nacken. Unsicher sah ich ihn an, bemerkte jedoch wie er nach einem Schwamm griff. „Lehn dich etwas vor, ich wasch dir den Rücken.“ Leicht röteten sich meine Wangen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Dann rutschte ich in der Wanne etwas vor und zog die Beine an die Brust heran. Zärtlich strich er meine Haare nach vorne, damit er freien Zugang zu meinem Rücken hatte. Sanft begann er mir dann den Rücken zu waschen. Das war so eine liebevolle, intime Geste. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich sie einordnen sollte. Mir wurde jedoch klar, dass wir Beide mit den beiden Küssen eine Grenze überschritten hatten. Es würde vielleicht nie mehr ein Weg zurückgehen, zur Normalität. Aber könnten wir das Beide als Chance sehen weiter zu gehen? Oder würden wir für immer hier drinnen fest stecken? Eine plötzliche Gänsehaut holte mich aus meinen Gedanken, als ich Jaspers kühle Fingerspitzen über meine Wirbelsäule gleiten spürte. Fest presste ich meine Lippen zusammen, um nicht zu stöhnen. Zögernd blickte ich über meine Schulter zu Jasper, der seine Finger beobachtete und biss mir auf die Lippen. Da war es schon wieder. Diese ganze Lust in einem einzigen Moment der Berührung. Wie gestern. Er spürte meinen Blick und wie auf Kommando sah er mich direkt an. Bevor ich reagieren konnte, lag seine Hand auf meiner nackten Hüfte und zog mich wieder nach hinten zum Ende der Wanne. Bestimmt drückte er seine Lippen auf die meinen, während seine Finger meine Haut erkundeten. Meine Hände schossen aus dem Wasser und vergruben sich in seinem weichen Haar, das durch meine nassen Finger feucht wurde. Seine andere Hand legte sich in meinen Nacken. Ich konnte nicht glauben, dass wir das erneut taten. Das war so … ich fand keinen Ausdruck dafür, während er mich in den Wahnsinn küsste. Plötzlich waren seine Lippen von meinen verschwunden. Er glitt mit ihnen meinen Hals hinab. Dort saugte er sich ab und an fest, nur um mit der Zunge um die Stelle zu fahren. Ich spürte einen Moment seine Zähne über meine Haut kratzen und stöhnte unterdrückt auf. Was tat er mit mir? „Bella…“ Jasper hauchte meinen Namen sinnlich in mein Ohr – Ich meinte zu verglühen. Seine Lippen glitten tiefer, über mein Schlüsselbein, über welches er leckte. Erneut keuchte ich auf und legte den Kopf dabei in den Nacken. Meine Finger verkrallten sich tiefer in seinem Haar, während ich die Hitze in mir sich aufbauen spürte. Jetzt gab es kein Zurück mehr, sagte ich mir. Seine Hände, die ich bisher wegen der Tätigkeiten seines Mundes nicht wahrgenommen hatte, drängten sich nun in den Vordergrund. Die eine auf meiner Hüfte, glitt langsam nach oben. Atemlos sah ich gegen seine blonden Haare, als ich seine Fingerspitzen über meine Brust gleiten spürte. Mein ganzer Körper erzitterte heftig, da ich solche Berührungen absolut nicht gewohnt war. „Jasper!“ Ich stöhnte seinen Namen laut auf, als ich die andere Hand an meinem linken Innenschenkel spürte. Er hob seinen Kopf und blickte mir tief in die Augen. Er schien nach Ablehnung zu suchen, irgendwas. Die Zeit ließ ich ihm allerdings nicht, als ich ihn zu mir zog und leidenschaftlich küsste. Meine Fingernägel kratzten über seinen Nacken, je inniger wir uns küssten. Eine Hand löste ich aus seinem Nacken, um ihm über die Brust zu streicheln, doch plötzlich hielt er meine Hände fest und schüttelte den Kopf. „Ich … es tut mir leid … ich … das ist falsch Bella …“ Verwirrt starrte ich ihn an. Das geschah doch nicht wirklich. Dachte ich entsetzt, doch leider irrte ich mich nicht. Es geschah. Er tat es schon wieder. Es erinnerte mich an die vielen Male, in denen mich Edward immer von sich geschoben hatte. Einer der Gründe, warum ich ihn nicht mehr liebte. Tränen bildeten sich in meinen Augen, doch ließ ich sie nicht fallen. Das würde ihm so passen. Vor Wut zitternd griff ich nach einem Handtuch um es mir umzuwickeln. Dann stieg ich aus der Wanne heraus. Beinahe stolperte ich, wurde jedoch von ihm an der Hüfte festgehalten. „Bella … es tut…“ „Ja es tut dir leid! Mir auch… Wag es nicht mich noch mal anzufassen!“ Fauchte ich – schob ihn dabei von mir. Verschwand dann aus dem Badezimmer. Ging geradewegs zur Zimmertüre und öffnete sie. „Raus!“ Ich wusste nicht, wie lange ich noch hatte, bis die Tränen gewinnen würden. Aber noch wollte ich sie nicht in seiner Gegenwart fallen lassen. Er ging langsam aus dem Bad heraus. Den Kopf leicht gesenkt, die Hände in den Hosentaschen. Seine Ärmel und die Vorderseite waren feucht und zeigten von unserem Handeln. Um nicht erneut in Erinnerungen zu verfallen, sah ich weg. „Du hast was Besseres verdient.“ Sagte er leise. Dabei blieb er vor mir stehen. Entschlossen schloss ich meine Augen und schüttelte den Kopf. Ich wollte es nicht mehr hören. Wieso sagten das alle? Mussten sich immer bei mir entschuldigen. Ich war nicht so schön, wie Jackson es auf unserem Date gesagt hatte. Und wert … ja, man sah ja hierbei wie viel ich Jasper wert war. „Be…“ „Verschwinde endlich. Du kannst dir im Moment nicht vorstellen wie sehr ich es bereue dir gefolgt zu sein! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich von Jackson ficken lassen!“ Ich war so sauer und verletzt … sicher konnte er es spüren, aber er konnte nicht spüren, dass ich die Worte nicht ernst meinte. Geschockt blickte er mich an. Schmerz spiegelte sich in seinen Augen. Für einen Moment dachte ich, es würde mich erfüllen auch ihn zu verletzen. Aber das war natürlich totaler Schwachsinn. Bevor ich es zurück nehmen konnte, war er verschwunden. Hinter ihm glitt mir die Türe aus den Fingern. Bereuend senkte ich den Kopf und schüttelte den Kopf. Was taten wir eigentlich andauernd? Wir ließen uns aufeinander ein, nur um uns kurz darauf erneut wehzutun. Das war sadistisch und krank. Ein eindeutigeres Zeichen, dass das zwischen uns nie klappen würde, gab es wohl nicht. Drei Tage … Drei Tage in düsterer Stille zwischen uns. Während Rose und Kate wussten, was zwischen uns vorgefallen war, blieben die Anderen im Dunkeln. Es war besser so, als wenn Emmett Jasper die Arme ausreißen würde, weil er mich berührt hatte. Tja und Carlisle und Esme währen sicher einfach nur traurig für uns. Für mich … weil ich ihn liebte… Nein, das waren Dinge, von denen ich die Familie einfach entlasten wollte. Der Schneesturm hatte sich gestern Abend gelegt, also hatte Carlisle beschlossen, dass wir heute Morgen fahren würden. Das hatten wir auch getan. Nun saß ich mit Jasper in seinem Auto. Das kam dabei raus, wenn Carlisle und Esme meinten wir mussten miteinander endlich reden. Während die Anderen schon vorgefahren waren, musste Jasper warten, bis ich aufgestanden und gefrühstückt hatte. Erneut totenstille zwischen uns. Nach drei Stunden Autofahrt verließen wir langsam die schöne Schneelandschaft, welche sich in ein trübes, regnerisches Biotop verwandelte. Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich öffnete die Nachricht und wurde leicht rot. Gestern hatte ich Jackson eine Nachricht geschickt, dass ich ihn wieder sehen wollte. Es war einfach besser, wenn ich endlich über Jasper hinweg kommen würde. Er musste meine merkwürdigen Gefühle wahrnehmen, denn er knurrte leise. „Also stehst du noch mit ihm in Kontakt, ja?!“ „Ich sehe keinen Grund, weshalb ich es nicht sein sollte.“ „Stimmt, denn alles was du willst, ist ja – wenn ich die zitieren darf – gefickt zu werden!“ Geschockt blickte ich ihn an. Ich war so überrascht von diesen kalten Worten, die so voller Schmerz und Hass geprägt waren, dass die Tränen sich unentwegt über meine Wangen bahnten. Er sah sie und presste die Lippen zusammen. „Bella…“ „Fahr rechts ran.“ „Bella bitte.“ „Fahr rechts ran!“ Letzten Endes schrie ich beinahe. Mit quietschenden Reifen blieb er am Straßenrand stehen. Ich tastete nach dem Türgriff und stieg aus. Eiskalter Regen übergoss mich heftig, wodurch meine Klamotten in sekundenschnelle durchnässt waren. Ich knallte die Autotüre hinter mir zu, ging ein paar Schritte von dem Wagen weg. Dumpf durch den prasselnden Regen hörte ich, wie auch seine Autotüre geöffnet und wieder geschlossen wurde. Seine Schritte näherten sich mir. Er musste Sorge haben, dass ich vielleicht von einem Auto erfasst worden würde. Allerdings war die Straße leer und es war mir egal. Mir war klar, dass seine Worte meine Worte waren. Aber sie waren doch nicht ernst gemeint. „Bella bitte steig wieder ein. Du holst dir den Tod.“ „So denkst du über mich. Ist dir nie in deinen Sinn gekommen, dass da mehr ist?“ Verwirrt blickte er mich an, gleichzeitig aber auch entschuldigend. Ich war so müde von seinen Entschuldigungen. Ich konnte es nicht mehr hören. Verzweifelt bahnten sich noch mehr Tränen über mein Gesicht, die sich augenblicklich mit Regenwasser vermischten. Dabei drehte ich mich von ihm weg und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Erneut trat er zu mir. Sachte legte er eine Hand auf meine Schulter, doch schüttelte ich sie ab. „Ich hab nicht gewusst … dass du ihn so gern hast.“ Seine Stimme war so leise, dass ich sie beinahe nicht gehört hätte. Schluchzend blickte ich auf. Das war es … das dachte er? Dass ich Jackson so gerne hatte und nicht ihn. Mir wurde eiskalt. Jetzt ergab plötzlich alles einen Sinn. Seine Eifersucht. Die Küsse, die er zurückzog. ‚Es war nicht richtig’. „Jasper ich empfinde das nicht für ihn … sondern … für dich …“ Ich war ganz leise. Meine Augen brannten, weil ich nicht wusste, wie er es aufnehmen würde. Hatte ich mich erneut verkalkuliert. Dann jedoch spürte ich seine Hand auf meine Wange. Sanft hob er meinen Kopf an und blickte mir durch dringlich in die Augen. Dann ließ ich es ihm spüren. Meine ganze Liebe, die ich schon seit Monaten in mir trug. Leise wisperte er meinen Namen, aber sicher war ich nicht. Ich wollte den Kopf von ihm wegdrehen, doch ließ er es nicht zu und küsste mich dann innig. Erneut begann mein Herz zu rasen, diesmal jedoch aus ganz anderen Gründen als Verzweiflung und Wut. „Ich liebe dich.“ Sagte er leise gegen meine Lippen. Leise schluchzte ich auf. Meine Arme schlangen sich um seinen Nacken, damit ich mich an ihn pressen konnte. Er war inzwischen genauso nass wie ich, aber es war egal. Er liebte mich… Er liebte mich, so sehr wie ich ihn liebte. „Ich liebe dich auch, Jasper.“ Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete seinen Geruch tief ein. Lächelte glücklich vor mich hin. Leise hörte ich ihn meinen Namen wispern. Immer und immer wieder. Nur immer lauter. Den Regen spürte ich schon gar nicht mehr. Es wurde wärmer und … plötzlich war er verschwunden. „Bella!“ „Bella wir sind daheim.“ Etwas verwirrt blinzelte ich. Mein Nacken schmerzte unangenehm. Und dann bemerkte ich es. Ich war eingeschlafen. Es war alles nur ein Traum. Diesmal jedoch real schluchzte ich verzweifelt auf. „Nein…“ Hauchte ich leise. Mein Kopf vergrub sich in meinen Armen, die ich um meine Knie geschlungen hatte. Leise begann ich zu weinen. Wieso … wieso konnte es nicht real sein? „Bella.“ Jasper zog mich sanft zu sich auf den Schoß und drückte mich eng an sich heran. Wir saßen in seinem Wagen, vor meinem Haus. Mein Kopf vergrub sich in seiner Halsbeuge, wie ich es im Traum getan hatte und weinte nur noch heftiger. Das war nicht fair. Zitternd krallten sich meine Finger in den Stoff seines Pullovers hinein. Seine Hände lagen auf meinem Rücken, wo sie mich streichelten. „Sh … Es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Du bist doch … ich brauche dich, Bella. Du bist mir so wichtig und ich will dich nicht verlieren.“ Seine Worte waren so liebevoll und dennoch tat es noch viel mehr weh, denn das empfand er nur, weil wir befreundet waren. Nicht mehr. Irgendwie schaffte er es, dass wir beide aus dem Auto draußen waren und trug mich ins Haus rein. Charlie war anscheinend nicht da. Er setzte mich auf meinem Bett ab und kniete sich vor mich hin. „Bella es tut mir leid, das gestern.“ „Mir aber nicht.“ Hauchte ich leise. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und biss mir auf die Lippen. Er schien nicht ganz sicher, was ich meinte. Waren es die Worte, die ich zu ihm sagte? Die Aktion im Badezimmer? Verwirrt sah er mich an, gleichzeitig jedoch beschämt. Er bereute es mich berührt zu haben. Das tat noch viel mehr weh. Nein … ich konnte es ihm nicht sagen. Unmöglich. Wie er es selbst schon gesagt hatte … Er wollte mich nicht verlieren. Das würde er aber, wenn ich ihn von meinen Gefühlen erzählen würde. Dann jedoch durchschoss es mich wie einen Blitz. Der Traum … er war so emotional gewesen. Ich sprach immer in solchen Träumen. Immer. „Du weißt es…“ Sagte ich leise und starrte ihn realisierend in die Augen. Er wusste es. Die ganze Zeit über. Und dennoch … ich stand auf, damit ich ihn nicht mehr sehen musste. Aber er hielt mich fest, drückte mich zurück aufs Bett. „Bella ich bin nicht gut … für dich. Das währe nicht richtig für dich. Du verdienst Jemand besseres. Jemand der nicht das Blut von Tausenden an seinen Händen kleben hat. Irgendwann könnte ich die Kontrolle verlieren und dich umbringen.“ Ich entzog ihm mein Handgelenk um beide Hände an seine Wangen zu legen. „Wann hört ihr endlich auf mir vorzuschreiben wer richtig ist und wer nicht. Wann hast du das letzte Mal die Kontrolle bei mir verloren, Jasper? Ein Mal! Und wir Beide wissen, dass das nicht deine Schuld war. Es ist mir also egal … weil ich dich liebe…“ Tief sah ich in seine Augen. Diese Worte endlich ausgesprochen zu haben, fühlte sich wie tausende Tonnen Steine an, die man mir von den Schultern nahm. Er schien mit sich zu kämpfen. Dann schüttelte er leicht den Kopf und senkte ihn in derselben Sekunde. Meine Hände lösten sich von seinem Gesicht, um taub auf meinen Schoß zu fallen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Wieso waren die Cullen-Männer immer nur so besessen mir vorzuschreiben, was richtig und falsch für mich währe? Trotz bäumte sich in mir auf, so dass ich seinen Kopf hob und ihn einfach küsste. Leidenschaftlich und dabei alle Konsequenzen einfach ignorierend. Etwas grob löste er sich von mir. Mit zusammen gepressten Lippen starrte er auf mich hinab, bevor ich mich plötzlich auf dem Rücken wieder fand – ihn auf mir. Meine Hände hielt er in einer Hand über meinen Kopf zusammen, während die andere auf meiner Hüfte lag. „Danach gibt es kein Zurück mehr…“ Sagte er leise, als ich nickte. Mehr wollte ich ja gar nicht. Ich wollte nur ihn. Jasper leckte sich etwas über die Lippen, bevor er mich dann wieder küsste. Zärtlicher, als ich es eben bei ihm getan hatte. Genießend schloss ich meine Augen. So gerne ich ihn auch berührt hätte, so verbot es mir die Hand, die sich unerbittlich um meine Handgelenke geschlungen hatte. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und inniger. Unsere Zungen rieben sich zärtlich aneinander, umspielten sich. Eine angenehme Hitze nahm von mir Besitz, als ich seine Fingerspitzen unter mein Oberteil gleiten spürte. Er ließ sich diesmal mehr Zeit meinen Bauch zu erkunden, bis er an die Unterseite meiner linken Brust kam. Leise stöhnte ich auf, als er mit den Fingerspitzen über meine weibliche Wölbung glitt, bis hin zu meiner Brustwarze. Dann löste er sich von meinen Lippen, um mit ihnen langsam hinab zu gleiten. Er hinterließ dabei eine feuchte Spur auf meiner erhitzten Haut. „Du schmeckst so gut…“ Wisperte er gegen meine Haut. Erregt stöhnte ich auf und biss mir etwas auf die Unterlippe, um nicht zu laut zu werden. Ich spürte die Hitze so stark in meinem Körper, dass ich nicht wusste, ob ich rot war oder nicht. Jedoch war ich sicher, dass ich es war. Bevor ich wusste was geschah, hatte er mir das T-Shirt über den Kopf gezogen und musterte mich. Unsicher blickte ich weg, um die Verlegenheit und Scham zu überspielen. „Bella… sieh mich an!“ Sprach Jasper in einem bestimmenden Tonfall, jedoch immer noch sanft klingend. Leicht zögernd drehte ich dann den Kopf wieder zu ihm, blickte ihn an. Er hatte einen erregten Ausdruck in den Augen. In dem Moment fühlte ich mich irgendwie wirklich … begehrenswert. Als er das spürte, lächelte er leicht und beugte sich zu mir hinab, um mich zärtlich zu küssen. „So gefällst du mir besser.“ Hauchte er mir verführerisch ins Ohr, nachdem er den Kuss wieder gelöst hatte. Dann machte er dort weiter, wo er aufgehört hatte und küsste über mein Dekollete. Zärtlich bearbeitete er meine rechte Brust, mit dem Mund, sowie seiner Zunge, während seine Finger es auf der anderen gleich taten. Leises Keuchen und stetiges Stöhnen erfüllte den Raum. Es war so wundervoll, völlig anders, als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Ich spürte seine Finger der anderen Hand meine Wirbelsäule hinab gleiten, wodurch ich meinen Rücken tief durchdrückte. Stöhnte dabei genießend auf. „Jasper.“ Ich wisperte seinen Namen sinnlich. Bis dahin hatte ich nicht mal gewusst, solche Laute von mir zu geben, doch wurde mir klar, dass mit ihm alles gehen würde. Meine Finger vergriffen sich erneut in seinem weichen, blonden Haar, als ich seine Zunge in meinem Bauchnabel spürte. Dann kam er wieder hoch. Leidenschaftlich, aber diesmal inniger küsste er mich erneut. Meine Hände lösten sich aus seinem Haar. Ich ließ sie seinen Körper hinab wandern, um ihm das schwarze Shirt über den Kopf zu ziehen. Dabei richtete er sich leicht auf. Als ich seinen Körper sah wurde mir erneut ganz heiß und ich biss mir auf die Lippen. Er war so schön. Perfekt gebaut und einfach nur … wundervoll. Meine Fingerspitzen glitten seinen Oberkörper entlang, während ich mich nun etwas aufrichtete. Küsste ihn fest und voller Begierde. Langsam richtete ich mich etwas auf. Dabei zog ich eines meiner Beine, die zwischen seinen lag hervor, um es an seiner Hüfte anzuwinkeln. Ein wenig drückte ich ihn dabei zurück, damit er auf dem Bett saß. Dadurch konnte ich auf seinen Schoß gleiten, wo ich mich eng an ihn schmiegte, während seine Hände meinen Rücken entlang fuhren. Eine angenehme Gänsehaut machte sich auf mir bemerkbar, bevor sie auch schon wieder verschwunden war. Aus Atemnot musste ich meine Lippen von seinen lösen, glitt mit ihnen jedoch seinen Hals entlang. Gott… es war so gut, was wir hier taten. Alle möglichen Gedanken waren aus meinem Kopf verstoßen und ich hoffte, dass es ihm genauso ging. Ich wollte ihm unter die Haut gehen, genauso wie er es bei mir tat. Mit jedem einzelnen Atemzug. „Wahnsinn…“ Keuchte er hervor und es erfüllte mich mit Befriedigung ihn so was entlocken zu können. Seine Hände lagen inzwischen auf meiner Hüfte, wo er mir die Hose langsam von den Hüften schob. Ein wenig erhob ich mich von seinem Becken, damit er es einfacher hatte. Jedoch war es zu spät, als ich ein reißendes Geräusch hörte und ein atemloses ‚Sorry’. Ich hingegen konnte nur leise kichern, dabei nickte ich ein wenig, als er die Stofffetzen zur Seite schmiss und mich dann wieder nach hinten drückte. Er beugte sich über mich, so dass mich seine blonden Locken an der Stirn kitzelten. „Ich liebe dich…“ Flüsterte er voller Gefühl. Für einen Kurzen Moment sah ich ihn einfach nur an, bevor ich glücklich lächelte. Eng drückte ich mich wieder an ihn heran, als wir uns erneut küssten. Diesmal jedoch zärtlich und voller Liebe. Ich spreizte meine Beine für ihn, als ich spürte, wie er sich selbst die Hose von den Beinen streifte. Eng pressten wir uns aneinander. Jegliche Scham oder Verlegenheit hatte ich über Board geschmissen. Es nützte mir nichts, außerdem vertraute ich ihm vollkommen. Stöhnend legte ich den Kopf in den Nacken, als ich seine Fingerspitzen über meinen Slip streicheln spürte. Dabei widerstand ich den Drang mir hart auf die Lippe zu beißen, sondern ließ es einfach raus. Mein Herz pumpte mein Blut hart durch die Adern, wobei ich meinte meinen Körper pulsieren zu spüren. Jaspers Atem schlug derweil hart gegen meinen Hals, wo er mich zärtlich küsste. Sachte streifte er mir das letzte Stück Stoff von den Beinen. Dann glitt eine Hand über meinen Innenschenkel, Richtung Zentrum. Seine kühlen Finger erkundeten das mir bisher ebenso fremde Gebiet auf unglaublich prickelnde Art. Erneut entlockte er mir so Laute der Verzückung. Zärtlich drang er dann mit seinen Fingern in mich ein um mich auf ihn vorzubereiten. Meine Hände streichelten ihn derweil am Rücken. Eine Hand ließ ich jedoch langsam nach vorne wandern. Etwas zögernd berührte ich ihn an seinem Glied. Lustvoll knurrte Jasper daraufhin auf. Der Laut ließ mich erregt schaudern und gleichzeitig leise keuchen. Zärtlich begann ich ihn zu massieren, bis wir Beide wussten, dass wir einander mehr brauchten. Erneut legte ich meine Hände in seinen Nacken, als seine mich an der Hüfte nahmen. Vorsichtig schob er sich zwischen meine Beine und schob sich in mich. Tief blickte er mir dabei in die Augen. Während ich plötzlich heftigen Schmerz spürte, als er ruckartig fest in mich stieß und etwas riss, spürte ich aber auch eine heftige Dosis von Lust und Liebe. Mir wurde klar, dass er mir den Schmerz mit seiner Gabe nahm. Es dauerte nicht lange, da war er vollkommen verschwunden. Zärtlich begann er sich in mir zu bewegen. Die Hitze, die ich zuvor schon gespürt hatte, kam mit einem Mal zurück und machte mich beinahe wahnsinnig. „Bella!“ „Jasper.“ Beinahe synchron stöhnten wir den Namen des jeweils Anderen, als wir unseren Höhepunkt erreichten. Noch nie hatte ich etwas derart Vergleichbares gespürt. Meine Zehen kräuselten sich, während mein ganzer Körper kribbelte. Er fühlte sich an, als würde er jeden Moment vor Hitze vergehen und gleichzeitig löste sich etwas in meinem Unterleib auf, dass sich die ganze Zeit angespannt hatte. Einen winzigen Moment wurde mir sogar Schwindelig, bevor ich atemlos in seine Augen sah und alles vorbei war. Nur mein rasendes Herz und der unregelmäßige Atem zeugten von dem, was wir eben erlebt hatten. Es war wunderschön gewesen… Sanft zog ich Jasper an seinem Nacken zu mir hinab und küsste ihn. „Wundervoll… ich liebe dich!“ Wisperte ich atemlos gegen seine Lippen. Ich meinte sie zu einem leicht schiefen Lächeln verzogen zu spüren, aber sicher war ich nicht. Erschöpft schloss ich meine Augen, schmiegte mich dabei an ihn, als er sich neben mich legte und die Decke über uns zog. Dann schloss er mich in seine Arme. Noch nie im Leben hatte ich mich derart sicher gefühlt. Bevor ich wusste wie mir geschah, was ich eingeschlafen, am Sichersten Ort der Welt – in seinen Armen. Fortsetzung folgt … Hey :) So, nach langen Verständigungsproblemen zwischen den Beiden, ist es endlich geschehen. Aber … ich muss euch vorwarnen. Es mag euch jetzt vorkommen, als würde es im nächsten Kapitel schon zu ende sein. Aber das wird es nicht. Ich hab euch eine lange FF versprochen – ihr bekommt sie. :) Also, sagt mir bitte was ihr von diesem Kapitel haltet. Noch nie hab ich mir so den Kopf über ein Kapitel zerbrochen, wie in diesem. Denn ich wollte die Liebesszene so romantisch und gleichzeitig schön beschreiben, wie man ein erstes Mal beschreiben könnte. Hoffe ich hab euch dabei nicht enttäuscht. Übrigens hatte ich vor im nächsten Kapitel Jackson einzubringen also – sagt mir eure Meinungen darüber. Freu mich schon. :) Bis zum nächsten Mal. Kapitel 4: Wenn es anders kommt ... ----------------------------------- Titel: That’s what she said! – Kapitel 4 Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock Unser erstes Mal miteinander lag nun über eine Woche hinter uns. Aber es war dennoch eine prickelnde Zeit. Gemeinsam hatten wir beschlossen den Anderen erstmal nichts von unserer Beziehung zu sagen. Rose, sowie auch Carlisle warfen uns beide so ein merkwürdiges Grinsen zu, wann immer Jasper und ich zusammen waren. Aber irgendwie war es mir auch egal, ob sie es wussten oder nur spekulierten. Es war nur, dass wir Beide die erste Zeit einfach noch genießend wollten, ohne doofe Sprüche von Emmett. Und die würden definitiv kommen. „Woran denkst du?“ Schnurrte mir Jasper leise ins Ohr, was mich schaudern ließ. Er wusste genau, was er tun musste, damit mir ein heißer Schauer über den Rücken lief. Die anderen waren gerade bei einer von Carlisle’s Krankenhausspendepartys, während wir daheim waren. Beziehungsweise gerade vom Kino heim kamen. „Dreimal darfst du raten…“ Ich hob eine Augenbraue und lächelte verführerisch. Er grinste wissend, bevor er die Haustüre öffnete, nur um mich in der nächsten Sekunde an eine der Innenwände zu pressen. Leise vor Überraschung keuchte ich auf, drängte mich jedoch dabei an ihn heran. Jasper schob eine Hand meinen Körper hinab, wobei er mich am Oberschenkel hochzog, damit ich die Beine um seine Hüften schlang. Leidenschaftlich küsste ich ihn. Es fühlte sich so wundervoll an. Jede Sekunde die wir zusammen verbrachten war es wert. Egal ob wir uns dabei nur ansahen, küssten oder… mehr taten. Atemlos musste ich den Kuss lösen, spürte dafür seine Lippen meinen Hals hinab gleiten. Als ich mein Becken leicht gegen seines presste, knurrte er erregt auf, was mich selbst zum stöhnen brachte. Plötzlich jedoch ging das Licht an und ich schrie erschrocken auf. Jasper starrte hingegen nur wie ein Reh im Scheinwerferlicht gegen die Wand hinter mir. Er musste Carlisle gar nicht gehört haben. Das waren unsere Gefühle, die uns im Moment so blind machten. „Ähm … entschuldigt. Ich … ähm … ich hab nur was vergessen…“ Carlisle schien genauso erschrocken wie wir. Nur, dass er uns sicher gehört hatte. Er senkte leicht den Kopf, fuhr sich etwas durch die blonden Haare. Da fiel mir erst auf, wie wahnsinnig gut Carlisle aussah. In dem schwarzen Anzug, der Krawatte. Er sah zwar immer sehr schick aus, nur heute irgendwie … heiß. Jasper knurrte erneut, diesmal jedoch war es bestimmt nicht aus Lust. Zumindest nicht wegen seiner. Verlegen errötete ich. Langsam stellte er mich zurück auf meine Beine. Die Stimmung um uns herum war voll peinlicher Stille getränkt. „Seid ihr …“ „Ja.“ „Schön!“ Er lächelte uns an und ich wusste, dass er es ernst meinte. Die unangenehme Stille um uns herum löste sich auf, als er zu uns trat um uns zu umarmen. Es fühlte sich gut an. Lächelnd griff ich nach Jaspers Hand. Zwar wollte ich es nicht so … dass er es raus fand, aber vielleicht war es einfach besser, dass er es jetzt wusste. „Hm. Habt ihr nicht doch Lust mit zu kommen? Wir können zusammen fahren.“ „Ich … glaub nicht, dass ich die richtigen Klamotten dafür habe.“ „Ach was… ihr könnt euch umziehen gehen. Ich warte im Auto auf euch.“ Unsicher sah ich zu Jasper. Er blickte Carlisle einen Moment an, bevor er nickte. Er nahm mich hoch, wodurch ich im nächsten Moment in Jaspers Zimmer stand. Verwirrt sah ich mich um, dann blickte ich zu ihm. „Jasper … hier hab ich doch aber gar keine Klamotten.“ „Eigentlich schon. Ich hab darüber nachgedacht, wie wir es unserer Familie sagen. Dabei wollte ich es eigentlich bei einer kleinen Feier offiziell machen, daher hab ich was für dich gekauft … na ja … nichts Besonderes.“ Jasper sah so unsicher und schüchtern aus. Das war so süß. Kurz sah er mich noch an, bevor er zum Kleiderschrank ging, zwei Kartons raus holte. Als währen sie besonders, setzte er sie auf dem Bett ab und sah dann zu mir. Zögernd ging ich zu ihnen und hob den Deckel des größeren an. Darin war ein wunderschönes, schwarzes Kleid. Es hatte einen V-Ausschnitt der aber mit den Trägern befestigt war, die man im Nacken zuband. Der Rücken war frei. Es ging mir ungefair bis Mitte der Oberschenkel. „Oh Jasper es ist … wundervoll.“ Ich lächelte ihn glücklich an. Das war echt süß. Nur schade, dass sein Plan nicht aufging. Würden sie es eben jetzt in der Öffentlichkeit erfahren. Der nächste Karton beinhaltete passende, schwarze Highheels. Es waren fast die Selben, wie ich bei dem Konzert getragen hatte. Nur aus Wildleder. Jasper schlang einen Arm um meine Mitte, bevor er mich zärtlich im Nacken küsste. „Na komm… ziehen wir uns um, bevor er doch noch ohne uns fährt.“ Immer noch von diesen beiden Sachen überwältigt, zog ich mir den Rock und das Top aus. Schlüpfte in das Kleid, welches er mir im Nacken sanft zuband. Dann schob er mich aufs Bett, um mir die Schuhe anzuziehen. Erst da fiel mir auf, dass er bereits ein weißes Hemd trug, das ordentlich in eine schwarze Sakkohose gesteckt war. Am liebsten würde ich es ihm gleich wieder ausziehen. Dachte ich und erntete prompt ein freches Grinsen von Jasper. Als er fertig war, löste er die Haarnadeln aus meiner Hochsteckfrisur. „Perfekt. Ich könnte mir keine schönere Begleiterin wünschen…“ Wisperte er zärtlich, bevor er mich liebevoll küsste. Dann löste er sich wieder von mir. Griff nach der schwarzen Krawatte und dem passenden Sakko. Langsam stand ich auf, hakte mich bei ihm unter. Zusammen verließen wir das Haus. Es hatte sich nie schöner angefühlt. Es war vielleicht wirklich an der Zeit den Spaß hinter sich zu lassen und in eine ernsthaftere Beziehung zu schlüpfen. Carlisle lächelte begeistert, als wir Beide in seinen Mercedes hinten einstiegen. Nun erklärte es sich mir auch, wie wir seinen Wagen nicht bemerkt hatten. Er war geradezu versteckt hinter Esme’s Rosenbüschen. Ich ließ mir gefühlsmäßig nichts anmerken, warf Carlisle aber einen wissenden Blick durch den Rückspiegel zu. Wenn er könnte, würde ich schwören, er würde rot werden. Stattdessen fuhr er los. Leicht lächelte ich und lehnte mich an Jasper, der seinen Arm um meine Schultern legte. Es dauerte ein Weilchen bis wir angekommen waren. Das gab Jasper Zeit, sich die Krawatte anzulegen, sowie sein Sakko anzuziehen. Ich fuhr mir des Öfteren durch die Haare, weil ich mir nicht sicher war, ob es angemessen genug war. Make-up hatte ich fürs Kino auch nur Eyeliner, sowie Wimperntusche aufgelegt und Erdbeergloss, den Jasper so gerne auf meinen Lippen schmeckte. Plötzlich hielt er meine Hand fest. Zärtlich lächelte er. „Hör endlich auf… du siehst bezaubernd aus, also lass die Zweifel.“ Er hauchte einen Kuss auf meine Lippen. Genau in dem Moment parkte Carlisle ein. Kurz darauf stiegen die Zwei aus. Da ich direkt hinter Carlisle saß, war auch er es, der mir die Autotüre öffnete. Ich lächelte ihn an und strich über seinen Arm. „Danke.“ Sagte ich leise, bevor ich zu Jasper ging. Der dachte wahrscheinlich, dass es nur fürs Türeaufhalten war, doch Carlisle wusste, dass es etwas anderes war. Ich griff nach Jaspers Hand. Sanft schob er seine Finger zwischen meine. Zusammen betraten wir dann das große Gebäude. Ruhige Gitarrenklänge drangen durch die breiten Flügeltüren zu uns durch. Dann erklang eine Stimme, die ich wohl unter Tausenden wieder erkennen würde. Jasper und ich sahen wohl beide in dem Moment zu der kleineren improvisierten Bühne am anderen Ende des großen Saals. Hart schluckte ich, während ich spürte, dass sich Jasper neben mir verkrampfte. Wer hätte gedacht, dass ich ihn je so schnell und dann auch noch hier wieder sehen würde. Also wenn das kein eindeutiger Test für unsere frische Beziehung war, dann wusste ich es nicht. In dem Moment, wo Jacksons Blick den meinen traf – zumindest kam es mir so vor – ließ Jasper meine Hand los und schlang den Arm um meine Hüfte. Bestimmt, aber immer noch sanft drückte er mich an seine Seite. Unsicher erwiderte ich Jacksons Blick, der sich sofort wieder abwandte. Carlisle beobachtete das Geschehen skeptisch. „Der sieht dir aber wirklich sehr ähnlich.“ Sagte er perplex neben uns, bevor wir drei dann zu Esme und dem Rest der Familie gingen. Carlisle ging dabei etwas schneller, was mir die Zeit gab, Jasper in die Rippen zu stoßen. „Wieso hast du das getan?“ „Weil ich es nicht mochte, wie er dich mit seinen Blick ausgezogen hat.“ Ich schnaufte und schlug ihm auf die Hand, damit er los ließ und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste, dass ich diese Art nicht mochte. Aber vielleicht waren Vampire einfach Besitzergreifender was ihre Lebenspartner anging. „Ich hol mir jetzt was zu trinken und du bist dann lieber wieder der Jasper den ich liebe, ansonsten kannst du heute Nacht vor dem Fenster verbringen!“ Sagte ich leise, bevor ich mich umdrehte, dabei zur Bar ging. Da bestellte ich mir ein Glas Weißwein. Es war nicht so, dass ich wirklich sauer auf Jasper war. Aber… ich wollte Jackson eben nur nicht verletzen. Sanft strich mir jemand über den Rücken. Diese warmen, zärtlichen Hände… Langsam drehte ich mich um und lächelte ihn an. „Hey.“ „Hi Bella.“ Etwas drängte mich einfach dazu, ihn zu umarmen. Also tat ich es auch. Zärtlich schlang er die Arme um meine Mitte, als er mich an sich drückte. Kurz darauf lösten wir uns wieder. Er war so lieb. Dabei fiel mir auf, dass er ja gar nicht mehr auf der Bühne stand. Die Musik wurde jedoch noch gespielt. „Jerad… er ist übrigens der Mann von Dr. Stevens. Deswegen spielen wir auch hier.“ Erklärte er, was natürlich einiges klar machte. Tief blickte er mir in die Augen, dann wandte er sich an den Barmann, bestellte sich dabei einen Whiskey. Dann drehte er sich wieder zu mir, lächelte zärtlich. „Du siehst wunderschön aus.“ „Danke…“ Erneut war es still zwischen uns. Nicht unbedingt unangenehm, aber irgendwie traurig. Stumm tranken wir von unseren Gläsern, bis er seines absetzte und hinter mich deutete. Perplex blickte ich zurück, wo ich Jasper nähe der Lautsprecherboxen sah. Er starrte zu uns rüber, zwischen Eifersucht, Sorge, sogar Angst konnte ich in seinen Augen sehen. Mir war auch klar wieso. Er war zwar unsterblich, dafür konnte mit Jackson aber so vieles als Mann geben, dass nur ein Mensch konnte. Zudem er Jasper verflucht ähnlich sah. „Ihr … seid also jetzt zusammen, hm?“ „Ähm … ja.“ „Freut mich. Ich hoffe nur, er macht dich glücklich, ja?“ Wahrscheinlich sprach er dabei insgeheim den Moment unseres Auftauchens an. Wobei ich mich von Jasper entfernt hatte. Nun schämte ich mich für diesen Auftritt. Aber ich wollte wirklich nicht Jacksons Gutmütigkeit so verletzen. Immerhin war er es doch, der zurückgetreten war, damit Jasper und ich eine Chance erhielten. Ohne ihn hätte ich doch auch nie mit dem Gedanken gespielt, dass mich Jasper lieben könnte. „Sehr glücklich.“ „Gut. Na ja … ich muss wieder, aber … vielleicht solltest du es ihm verzeihen. Ich glaube nicht, dass ich bei so einer Schönheit anders reagiert hätte.“ Jackson zwinkerte mir zu, bevor er sich dann endgültig abwandte um zurück zur Bühne zu gehen. Einen Augenblick lang sah ich ihm noch nach. Dann sah ich zu der Stelle wo Jasper gestanden hatte. Aber da war er nicht mehr. Seufzend drehte ich mich um, erschrak dann aber als er vor mir stand. Schuldbewusst blickte er mich an, was mir nur noch mehr wehtat. „Entschuldigung.“ Sagten wir beinahe synchron. Leicht errötete ich dadurch und senkte den Blick kurz. Unsicher schüttelte ich den Kopf, bevor ich den Mund öffnete um was zu sagen. Doch Jasper ließ mich nicht mal anfangen zu sprechen. Zärtlich legte er mir eine Hand auf die Wange, wo er mich dort sanft streichelte. „Ich liebe dich Bella. Und ich weiß … was du für mich fühlst, weil ich es spüren kann. Aber er währe wirklich … perfekt für dich. Er ist eine bessere Version von mir, als Mensch.“ „Nein Jasper! Sag doch so was nicht. Es gibt von dir keine ‚bessere Version’, weil du schon alles bist was ich will. Mehr würde ich auch nie wollen, weil … du es einfach schon immer warst. Ich habe es einfach zuvor nicht bemerkt.“ Wir blickten uns tief in die Augen. Nach einigen Sekunden begann er dann zu lächeln. Seine Hand die zuvor auf meiner Wange gelegen hatte, lag nun auf meiner Hüfte. Von dort zog er mich sanft an sich heran. Sein Körper fühlte sich einfach richtig an mir an. Daran würde es auch nie irgendwelche Zweifel geben. Ich wusste es einfach. So sicher war ich mir damals nicht mit Edward gewesen. Aber mit Jasper war einfach alles klar. Ich griff nach meinem Weinglas, bevor wir dann gemeinsam zu unserer Familie zurückgingen. Rose und Esme grinsten uns bereits erfreut an. Carlisle lächelte einfach nur still, während Emmett zwischen uns hin und her sah. Man konnte die Räder in seinem Kopf geradezu sich drehen hören. „Ihr … seid also endlich zusammen? Hat ja lange gedauert.“ Frech grinste Emmett. Dann schlug er Jasper auf den Oberarm und umarmte mich kurz darauf zärtlich. Der Abend verging an sich ziemlich ruhig. Jackson spielte für Jasper und mich ein romantisches Lied, woraufhin wir natürlich tanzten. Ich fand die Geste wirklich süß. Carlisle hatte ein Angebot als Chefarzt erhalten. Allerdings nicht hier, sondern in einer Spezialklinik in Alaska. Was mich nicht ganz wunderte, denn bald würden sie eh umziehen müssen. Carlisle jedoch war sich noch nicht sicher. Wahrscheinlich würde die Familie darüber abstimmen, ob sie wieder nach Alaska ziehen wollten. Soweit ich wusste, war das erst 20 Jahre her, dass sie dort gelebt hatten. Das war knapp. Sicher könnte man sie immer noch erkennen. Als wir mitten in der Nacht wieder daheim ankamen, war ich hundemüde. Jasper hob mich behutsam auf seine Arme, um mich ins Haus zu tragen. Allerdings begann ab diesem Moment alles aus den Fugen zu geraten. „Was will Sie~ hier?!“ Verwirrt öffnete ich meine Augen. Als ich meinen Kopf etwas drehte, erkannte ich etwas Gelbliches aus den Augenwinkeln heraus. Sofort war ich hellwach. Vorsichtig ließ mich Jasper von seinen Armen herab und schob mich sanft zu Carlisle. Er knurrte leise und animalisch. Diesmal hatte es auch definitiv nichts mit sexueller Erregung zu tun. Es dauerte auch nicht lange, da wurde die Vordertüre aufgemacht und für einen Moment dachte ich wirklich, dass die Vergangenheit uns eingeholt hatte. „Ich hatte eigentlich mit einer freundlicheren Begrüßung gerechnet. Besonders, nachdem du es mit meiner besten Freundin treibst und Ex-Verlobten deines Bruders.“ „Und ich hätte angenommen, dass du etwas vorsichtiger in deinen Anschuldigungen währst, bevor du deinen Kopf verlierst! Oder hast du das nicht gesehen?“ Erschrocken blickte ich zwischen dem ehemaligen, so perfekt scheinenden Pärchen hin und her. Doch als Jasper ihr drohte, zuckte Alice etwas zurück. Verwirrt beobachtete ich sie. Irgendwas stimmte doch nicht. Carlisle, der bisher an meiner Seite gestanden hatte, ging langsam vor, so dass er in der Mitte zwischen Alice und der Familie stand. „Alice, ich möchte nicht anmaßend klingen … aber was zum Teufel lässt dich glauben, dass du hier so einfach auftauchen kannst, als währe nie etwas geschehen.“ Wir alle hatten nicht damit gerechnet, dass Carlisle plötzlich so laut werden würde. Seine Augen waren dunkler – er schien wirklich … sauer. Zumindest erschien er mir nicht glücklich darüber, dass Alice nach allem aufgetaucht war. Ich meine … Jasper war wegen ihr am Ende gewesen. Der Mann, der er vor ihrer Aktion war, der war mit einem Mal gebrochen gewesen. Und das nur wegen ihr! Ich wusste nicht was es plötzlich war, aber ich war so wütend auf sie, dass ich mich nicht beherrschen konnte. Und bevor sie Carlisle auch nur antworten konnte, ging ich ein paar Schritte auf sie zu. Jasper jedoch hielt mich am Handgelenk fest, damit ich keine Dummheiten anstellen würde. „Du kleines Miststück. Hast du eigentlich einen Moment daran gedacht, was du ihm damit antun wirst? Wenn du gehst? Hast du uns nicht immer in den Ohren gelegen, dass du alles siehst. Man sollte nicht gegen dich wetten? Wenn das alles gestimmt hat und du auch nur einen Teil, von dem gesehen hast, was du Jasper angetan hast …“ „Was beschwerst du dich so, Isabella. Du hast ihn doch. Ich frage mich nur, wer als nächstes dran ist… Carlisle… Emmett?“ „Du bist so widerlich.“ Hasserfüllt sah ich sie an. Doch sie stand nur da, als würde sie das Ganze nicht kümmern. Die Stille die herrschte, war geprägt von Wut und Verwirrung. Was wollte sie hier? Bestimmt wollte sie nicht um Verzeihung bitten, nicht wenn sie sich so verhielt. Aber auch sonst schien sie anders. Auf alles, was wir sagten, schien sie nicht gefasst zu sein, auch wenn sie nach Außen hin eine kühle, arrogante Mine aufgelegt hatte. So sah man doch die ein oder andere Bewegung ihrer Augen. Erneut dauerte es etwas, bis wieder gesprochen wurde. „Eigentlich … bin ich ja auch nur wieder gekommen, um euch einen kleinen Vorsprung zu geben, auf das was euch bevorsteht, aber jetzt … weiß ich nicht, ob ich das noch möchte.“ „Alice hör mit der kryptischen Scheiße auf und spuck aus, weswegen du uns hier nervst.“ Mit einem Mal stand Alice direkt vor Jasper, der mich immer noch sanft festhielt. Sie sah tief in seine Augen und lächelte ihn an wie früher. Ich verengte meine Augen. Was fiel diesem kleinen Miststück eigentlich ein?! Wieso tat sie das? Was hatte sie so verändert… oder war sie schon immer so gewesen? Hatte es nur nicht zeigt? Fragen über Fragen, doch im Moment, war alles egal, denn da wollte ich wirklich nur eines… Jasper passte nicht auf, daher konnte ich meine Hand aus seiner lösen und schlug Alice mit der flachen Hand ins Gesicht. Meine Hand brannte zwar, aber es war mir so verflucht egal. Jasper packte mich bestimmt um die Hüfte und zog mich von ihr weg, bevor sie auf mich losgehen konnte. Die anderen stellten sich ebenfalls sofort zwischen uns. Dann erfüllte erneut ein Geräusch die stille Nacht. „Das war dafür, dass du Jasper so wehgetan hast, du dreckiges Miststück!“ Fauchte Rose Alice an, die am Boden lag. Ich sah Rose in die Augen und war ihr nie dankbarer. Meine Ohrfeige hatte sie wahrscheinlich nicht mal gekitzelt. Carlisle griff nach meiner Hand und seufzte. „Die ist definitiv gebrochen, Bella. Das muss ich mir näher ansehen.“ „Nein … das ist… ich will erst wissen, wieso sie hier ist.“ Carlisle blickte mir einen Moment noch durch dringlich an, bevor er dann nickte. Doch behielt er meine Hand zwischen seinen, damit sie gekühlt war. Alice hatte sich inzwischen wieder aufgerafft. Ihre Augen waren schwarz vor Wut und sie hatte absolut keine Ähnlichkeit mehr mit der Alice, die ich einst so geliebt hatte. Die jeder von uns … mal lieb hatte. Das machte mich so traurig. Jasper spürte das und legte seine Arme enger um mich. Sanft hauchte er einen Kuss auf meinen Kopf. Dann blickten wir langsam wieder zu der Frau, die einst Alice gewesen war. „Ihr seid ziemlich undankbar, für das … was ich euch jetzt sagen werde.“ „Undank …“ „Die Volturi sind ziemlich angepisst, dass Bella’s Herz noch schlägt. Ich würde das an eurer Stelle sobald wie möglich ändern. Am besten sogar … noch bevor Maria hier aufkreuzt. Bella währe die Erste, die tot am Boden liegen würde. Aber da ihr mich nicht hier haben wollt, werde ich jetzt gehen.“ Sie ging fast schon gemütlich zu ihrem Porsche. Maria…? Maria … Das war das Einzige, was mir noch im Kopf schwebte. Meine Hand schmerzte nicht mehr, auch spürte ich Jaspers Arme nicht mehr um mir, sondern nur noch diesen Namen. Maria. Die Frau, die Jasper zu dem gemacht hatte, was er nun war. Die seine schlimmsten Albträume erfüllte. Die Frau, die ihn benutzt hat. „Bella…“ Verwirrt sah ich in Jaspers Augen. Er kniete vor mir, da ich wohl auf die Knie gesunken war. Perplex schob ich ihn von mir und ging zu dem Wagen, der gerade angemacht wurde. Alice wollte gerade losfahren, doch riss ich ihre Türe auf. „Wieso Alice? Warum kommst du hier her, um uns zu warnen, wenn wir dir doch eh egal sind? Weshalb kommt Maria, da stimmt doch einiges nicht. Und wo … ist Edward?“ Alice blickte mich aus ihren Augen an, die inzwischen etwas heller geworden waren. Ein wenig war ich doch erleichtert zu sehen, dass sie immer noch eine bräunliche Farbe hatten. Also war da wenigstens irgendwo noch eine Alice drinnen. „Du willst wissen wieso? Weil ich durch diese Familie das bin, was ich heute bin. Und selbst wenn ihr mich für das hasst, was ich euch allen angetan habe … durch mich seid ihr doch erst zusammen gekommen. Denkst du, es war schön für mich dauernd Visionen von euch zu haben, während ich noch mit Jasper zusammen war? Deswegen bin ich gegangen. Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Also wenn das jemand von euch egoistisch findet … gut. Aber durch mich habt ihr erst zusammen gefunden. Und was Maria angeht… sowie Edward …“ Alice machte eine Pause, die mir nicht gefiel. Jasper war wieder bei mir. Er stand ganz still neben mir und seine blonden Strähnen fielen in seine Stirn. Im Moment hatte ich keine Ahnung, wer von uns Beiden wohl das schlechtere Gewissen hatte. Ausdruckslos sah sie Jasper an, bevor ihr Blick wieder meinen fand. „Wegen ihm … wird sie kommen. Edward hat vor vier Monaten meine Gedanken gelesen über euch. Er war außer sich und wollte sofort hier her. Doch hab ich ihm versichert, dass das nie etwas ändern würde. Also sind wir rumgereist … dann war er verschwunden für drei Tage. Als ich ihn fand, waren seine Augen rot und Maria war an seiner Seite. Edward will dich wieder haben, Bella. Und Jasper weiß, weshalb Maria herkommen wird. Sie braucht ihn. Dringender als je zuvor. Allerdings ist die Vision alt. Ich sehe seit einiger Zeit nichts mehr, was euch betrifft. Es ist alles schwarz und nein~ es hat nichts mit den Wölfen zutun. Aber dennoch rate ich euch … sie einzubinden.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Jetzt tat es mir leid, dass wir so wütend auf sie waren. Denn im Grunde genommen … war sie nur verzweifelt gewesen. Aber dennoch war sie nicht mehr die Alte. Die Einsamkeit musste sie wohl geprägt haben. Auf einer Seite, würde ich ihr gerne versichern, dass alles besser gewesen währe, wenn sie nicht gegangen währe. Allerdings … währen Jasper und ich dann vielleicht nie zusammen gekommen. Und den Gedanken ertrug ich nicht. „Wie viel Zeit wird uns ungefair bleiben?“ „Ich bin mir nicht sicher… aber ich würde keinen Tag mehr mit der Verwandlung warten. Das Letzte was ihr braucht sind die Volturi. Es währen dann nämlich sie, die Bella verwandeln würden. Und glaubt mir … diese Bella würden wir nicht unsterblich wollen. Ihr müsst ihre Gabe trainieren. Sie wird sehr nützlich sein, wenn ihr alle leben wollt. Mehr kann … ich euch nicht beantworten.“ Ich senkte meinen Blick. Heute also … Hätte ich gewusst, dass heute der letzte Tag meines menschlichen Daseins währe … dann hätte ich das mehr ausgenutzt. Jasper bekam natürlich meine Gefühle mit. Sanft strich er mir über den Rücken, bevor er mich an der Hüfte an sich heranzog. „Alice… wir könnten dich brauchen.“ „Nein könnt ihr nicht. Ich sehe nichts mehr und außerdem … war es das letzte Mal, dass ihr von mir gehört habt. Ich will ein neues Leben beginnen und das rate ich euch auch. Die Vergangenheit wird Keinem mehr etwas bringen. Blickt nach vorne. Und nicht mehr zurück … versucht bitte trotzdem zu überleben.“ Sanft blickte sie in meine Augen, bevor sie an mir vorbei griff und die Autotüre wieder schloss. Sofort rauschte sie davon, als währe das alles nicht passiert. Ich wusste nicht, ob das jetzt wirklich geschehen war oder alles nur Einbildung. Wie sehr ich mir doch wünschte, es sei nur Einbildung gewesen. Gerade war doch alles so perfekt gewesen. Und mit einem Mal … war alles zerstört. „Bella wir können auch woanders hingehen, wo sie uns nicht finden.“ „Nein. Nein! Ich werde nicht … mein Leben lang flüchten und ihr auch nicht. Außerdem würden die Volturi uns überall finden. Nein … wir … werden das tun.“ Ich sah Jasper in seine Augen. Doch wusste ich, dass er meine Zweifel spüren konnte. Ebenso wie meine Angst, die Sorgen. Langsam drehte ich mich von ihm weg und ging dann ins Haus. Ich brauchte jetzt einfach einen Moment für mich alleine. Was sollte ich Charlie sagen. Charlie … er musste hier weg. Aber wie? Denn ich würde es bestimmt nicht riskieren, dass Edward ein Mittel gegen mich in der Hand hatte. Das Nächste was mir einfiel, war Jake. Jake… ich hatte mich so lange nicht mehr bei ihm gemeldet. Ob er mich überhaupt noch als Freundin sah? Zögernd wählte ich die Nummer, die ich seit zwei Jahren immer im Hinterkopf hatte. Mich jedoch nie getraut hatte anzurufen. Es dauerte eine Weile bis Jemand abnahm. „Hm ja… wer stört…“ Jakes verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung ließ vergangenes wach werden. Ich bemerkte wie jemand ins Zimmer kam und sah Carlisle. Er lächelte unsicher und deutete mir an, mich aufs Bett zu setzen. „Jake ich bin’s … Bella. Ich weiß es ist … sehr lange her, dass ich mich gemeldet habe, aber … ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe. Es ist dringend.“ „Bella? Ich … weiß nicht was ich sagen soll…“ „Denk darüber nach, wenn du zu den Cullens gehst. Bitte Jake …“ „Ich bin auf dem Weg.“ Danach war die Leitung tot. Sprachlos sank ich auf das Bett neben Carlisle. Dann begann er vorsichtig meine Hand einzubinden. Uns war es beiden klar, dass es nun wo ich heute verwandelt worden würde, eh nichts bringen würde, wenn wir die Hand röntgen würden. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst, Bella? Es könnte einen Ausweg aus dem Ganzen geben.“ „Ich bin mir sicher, Carlisle. Nicht nur weil ich Jasper unsterblich liebe. Sondern auch weil ich es nicht mehr ertrage euch meine Kämpfe austragen zu lassen. Zumal Alice Recht hat. Irgendwann werdet auch ihr mich nicht mehr beschützen können.“ Er wollte noch etwas sagen, doch Jasper kam ins Zimmer. Er sah ziemlich fertig aus und das für einen Vampir. Mein Herz wurde schwer bei diesem Anblick. Eigentlich hatten wir nach Victorias Tod wirklich alle geglaubt, sowie gehofft nie mehr kämpfen zu müssen. Nie mehr dieses schreckliche Gefühl von Angst zu spüren. Angst jeder Zeit ein geliebtes Mitglied der Familie zu verlieren. Aber nun war es schlimmer. Denn Edward tat das Schrecklichste, was er als ehemaliges Familienmitglied nur hätte tun können. Er ging zu Maria um Jasper wegzuholen, weil er anscheinend glaubte, mich so wieder zu bekommen. Das machte mich krank. „Bella … Jacob ist da.“ Leicht nickte ich und zog mir noch schnell die Highheels aus, bevor ich mit ihm barfuß runter ging. Als ich Jake sah – total unverändert sah er aus – brach es mir beinahe das Herz. Wie konnte ich mich in all der Zeit nicht bei ihm melden und dann tat ich es … da kam er sofort. Tränen schossen mir in die Augen, als ich zu ihm ging. Er kam mir entgegen. Innig umarmten wir uns, wobei er mir sanft über den Rücken streichelte. Ich war inzwischen so auf die Kälte von meiner Familie und Jasper gewöhnt, dass sich seine heiße Körpertemperatur schon fast kochend anfühlte. „Mensch hab ich dich vermisst Kleine.“ „Ich dich auch…“ Lange hielten wir uns, bis er sich dann langsam von mir löste. Sanft sah er auf mich hinab, bevor sein Blick zu dem Rest meiner Familie überging. „Ich schätze mal du brauchst meine Hilfe in Verbindung mit deiner … Familie?“ Zögernd sprach er das Wort ‚Familie’ aus. Er hatte nach dem Kampf gegen Victoria eingesehen, wie sehr ich sie liebte. Auch wenn Charlie, sowie Renee meine wahren Eltern waren, mich also kein Blut an den Cullens band, so waren sie für mich dennoch eine Familie. Jasper stellte sich neben mich und legte eine Hand um meine Hüfte. Im Gegensatz zu Edward, schien er nicht viel gegen Jake zu haben. Aber das hatte ich damals beim Training schon bemerkt. Sie waren zwar natürliche Feinde, aber dennoch schien Jasper einfach zu akzeptieren – anders wie Edward – dass Jake mein bester Freund war. Auch wenn ich mich in den letzten Monaten so scheiße verhalten hatte, dem Gestaltwandler gegenüber. „Setzen wir uns erstmal Jacob.“ Er hob überrascht seine Augenbraue, als Jasper ihn so höflich ansprach. Dann tat er aber, wie er es gebeten wurde. Zusammen setzten wir uns dann alle an den großen Küchentisch, an dem wir bisher alle wichtigen Entscheidungen treffen mussten. Ich saß Jake gegenüber, neben mir Carlisle und Jasper. Erwartungsvoll blickte mich Jake an. „Erstmal … möchte ich mich bei dir entschuldigen, mich nicht mehr gemeldet zu haben. Die Beziehung mit Edward ist immer merkwürdiger geworden und … ich weiß, das ist im Grunde genommen kein Grund, aber … jedenfalls dachte ich es währe einfach fairer für dich, wenn ich mich nicht mehr melde.“ „Okay, das erklärt, warum du dich nicht gemeldet hast, weshalb ich dir bereits verziehen hatte. Aber nicht, weshalb du dich gerade heute Nacht gemeldet hast.“ Ich senkte meinen Blick etwas, um ihn zu Jasper schweifen zu lassen. Er bemerkte sofort, dass ich mich nicht traute es zu sagen. Sanft griff er nach meiner Hand, umschloss sie, bevor er sich dann an Jake wandte. Der bemerkte sofort, dass mehr zwischen mir und Jasper war. Doch erwähnte er es noch nicht. „Du kennst doch noch Alice?“ „Ja, der kleine Giftzwerg. Wo steckt die eigentlich?“ Emmett lachte leise, wofür er einen kecken Blick von Jake erntete. Die Beiden hatten sich schon damals sehr gut verstanden. Auch wenn das Ganze nur auf Verrücktheiten und dummen Scherzen basierte. Jasper antwortete Jake diesmal. „Alice hat die Familie verlassen. Damals mit Edward, als Bella die Verlobung gelöst und die Beziehung beendet hat. Alice hatte gewisse … Visionen von mir und Bella weswegen sie dann ging. Jedenfalls haben wir heute von ihr erfahren, dass Edward vor einiger Zeit eine bestimmte Vision mitbekommen hat. Da er Bella immer noch liebt und annimmt sie zurück zu bekommen, indem er …“ Jasper blickte mich kurz an, wobei er meine Hand bestimmt drückte. „ … indem er mich aus dem Weg schafft, ist er zu meiner Erschafferin gegangen. Maria. Zudem ist er nicht mehr der Selbe. Er trinkt Menschenblut und ist gefährlich.“ Ich sah Jake besorgt an, als er begann zu zittern. Ein leises Knurren entkam ihm. Nur durch Jaspers Gabe begann er sich wieder zu beruhigen. Auch mir half die Ruhe, die mein Freund in den Raum, aber größten Teils an Jake sandte. Langsam entspannten sich seine Hände, die er in Fäuste geballt hatte und schüttelte den Kopf. „Dieser widerliche … ich wusste er würde dir erneut wehtun, Bella. Aber das lasse ich nicht zu.“ Nach einer kurzen Pause blickte er zu Jasper. „Gefährlich, hm? Er wird gewiss nicht stärker sein, als die Neugeborenen, die wir einst getötet haben. Und es wird mir ein Vergnügen sein ihn zu töten!“ Nun war ich es die erzitterte. Die Kälte in Jakes Worten war mehr, als ich selbst ertragen konnte. Einst liebte ich Edward und natürlich tat ich es nicht mehr. Aber … dennoch machte es mich traurig, dass es soweit je kommen musste~. Jasper küsste mich sanft auf die Schläfe. Wir waren gerade mal bei der Hälfte angelangt. Das schien auch Jacob zu spüren und er richtete erneut das Wort an Jasper. „Das war noch nicht alles, oder?“ Doch anstelle Jasper, antwortete ich ihm. Wobei ich hoffte, dass er es gelassener annahm, wie damals. Sanft und etwas ängstlich – aufgrund seiner Reaktion – blickte ich ihm in die Augen. „Ich … ich werde …“ „Nein!“ „Jake… bitte.“ Er war von dem Stuhl aufgesprungen und sah mich wehmütig an. Wie vor zwei Jahren bereits brach mein Herz für ihn. Ich stand ebenfalls auf und ging um den Tisch herum. Ein Teil von mir dachte schon ein warnendes ‚Bella’ zu hören. Doch diesmal war kein überbeschützender Edward da. Die anderen vertrauten auf meine eigenen Instinkte und ich wusste – wie sie auch – dass mir Jake nie etwas tun würde. „Entweder so … oder meinen Tod! Jake bitte.“ Sanft legte ich eine Hand auf seine Wange. Blickte ihm flehend in die Augen. Meine Augen waren wässrig und ich sah, dass auch er nahe den Tränen war. Er wollte mich nicht als seinen Feind sehen. Ebenso wenig wie ich ihn. „Dieses Mal ist es anders. Hierbei gibt es keine andere Wahl. Ich will und werde es nicht zulassen, dass andere für mich kämpfen. Und ich beginne gerade erst zu leben. Ich habe endlich das Gefühl alles richtig zu machen. Und auch wenn sich das alles wieder in eine andere Richtung dreht … Ich hab die Schnauze voll davon zu laufen. Also gönn mir das Jake. Mir … uns fällt das Ganze nicht so einfach wie du selbst es dir vorstellst. Wir dachten alle … ich hoffte mehr Zeit zu haben. Aber es gibt Dinge in dieser Welt … die sogar gefährlicher sind, als die Sache mit Maria. Das könnte uns allen den Tod kosten. Also bitte … bitte!“ Jake hatte seinen Kopf gesenkt und schüttelte diesen immer wieder. Seine Zähne knirschten, als er sie zusammen biss. Er sah so zwiegespalten aus. Ich hatte schon sämtliche Hoffnung aufgegeben, als er tief durch atmete – Jasper dann anblickte. „Das Ganze wird euch mehr kosten, als euch lieb ist. Scheiße … das wird mich meinen Kopf kosten. Ihr könnt das hier nicht machen. Sam würde den Vertrag außer Kraft setzen und auch dich töten.“ Einen Moment schien er nachzudenken, ehe er sich dann an Carlisle wandte. „Allerdings … könntet ihr auch einen Unfall inszenieren, währe ja nicht das erste mal, dass Bella Pech hat oder?“ Ich konnte nicht glauben, dass Jake hier gerade dabei war einen Plan zu schmieden, wie er mich am besten – ohne einen Krieg auszulösen – schützen konnte, indem er es zuließ dass ich zu seinem Feind wurde. Allerdings gab es da noch ein paar Schwierigkeiten. „Aber … das ist zu riskant, was wenn Jemand es in deinen Gedanken liest, wenn ihr verwandelt seid? Das würde dann nicht nur unseren, sondern auch deinen Tod bedeuten.“ Jasper sprach das aus, was mir gerade selbst in den Sinn gekommen war. Doch Jacob schüttelte seinen Kopf und fuhr sich durch die kurzen Haare, dann drehte er sich wieder zu mir. „Wir bekommen das hin, Bells. Ich verspreche es dir. Versprecht ihr mir nur, dass ihr gut auf sie acht gebt. Und ich werde der Zeit nach einer Lösung suchen!“ Auf einer Seite hörte es sich wie ein ‚Goodbye’ an, doch gleichzeitig … ich wollte mich nicht von meinem besten Freund verabschieden müssen. Dennoch umarmten wir uns noch mal innig, wobei ich mich auch langsam wieder an seine angenehme Wärme gewöhnte. „Ich werde dein menschliches ‚ich’ vermissen. Wir sehen uns in drei Tagen.“ Er nahm das Ganze besser auf, als ich es je gedacht hätte. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, war er verschwunden. Unsicher, was wir jetzt tun würden, wandte ich mich an meine Familie. Jasper war sofort wieder bei mir und küsste mich auf die Stirn. Nun wurde ich nervös, sogar ängstlich. „Es wird alles okay … ich liebe dich.“ Stumm konnte ich nur nicken, während ich meinte schon schreckliche Bilder vor meinem inneren Auge zu sehen. Ich als Neugeborene, wie er über meine Familie herfiel. Oder schlimmer … meinem menschlichen Dad und anderen … heftig erzitterte ich, presste die Lider zusammen, um nicht mehr davon sehen zu müssen. „Ich wünschte wir hätten mehr Zeit, Liebste.“ „Ich auch, Jasper … ich auch.“ Fortsetzung folgt … So~. Erstmal eine große Entschuldigung an meine treuen Leser. Es hat wirklich lange gedauert, bis ihr dieses Kapitel bekommen habt. Zudem hoffe ich, dass ihr überhaupt noch Interesse an der Story habt. Ich hab aufgrund einer persönlichen – großen – Veränderung so lange gebraucht. Aber nun habt ihr das neue Kapitel ja und ich kann wirklich nur hoffen, dass es euch gefällt. Wie ihr bemerkt, wird es düsterer und gefährlicher für unser Liebespärchen. Und für alle, die denken das war Jacksons letzter Auftritt … hoffe ich ihr seid froh zu hören, es ist nicht so ;) Immerhin ist es ja auch eine Geschichte über eine drei-ex-beziehung. Nun ja … hinterlasst eure Meinung, die ist mir nämlich sehr wichtig. Bis zum nächsten Kapitel. Kapitel 5: ... und alles ändert! -------------------------------- Titel: That’s what she said! – Kapitel 5 Fandom: Twilight – Bis(s) Reihe Charakter: Jackson Rathbone x Bella Swan x Jasper Whitlock Kleine Anmerkung: Das Kapitel widme ich einer lieben Freundin von mir, die vor nicht all zu langer Zeit endlich volljährig geworden ist. Alles liebe süße. Lass krachen ;) “Versprich mir, dass egal was ich tue … sei nicht zimperlich und … ich will nur niemanden wehtun, Jasper.“ „Das wirst du nicht.“ „Versprich es einfach!“ “Versprochen.“ Jaspers Worte waren so leise, dass ich sie selbst kaum hörte. Ein letztes Mal küsste er mich auf die Lippen, bevor er mit ihnen meinen Hals hinab fuhr. „Es tut mir so leid.“ Einen Moment dachte ich er würde zögern, vielleicht sogar einfach aufhören. Doch stattdessen spürte ich wie sich seine Zähne in meinen Hals gruben, die dünne Haut durchbrachen. Im ersten Moment war es einfach nur ein leichtes Ziehen. Plötzlich verwandelte es sich in ein heißes Brennen. Das wiederholte er an meinen Handgelenken, sowie den Kniekehlen. Ergeben schloss ich die Augen und versuchte mir alles Menschliche ein letztes Mal einzuprägen ehe ich zu einem Blutrünstigen Monster wurde. ~*~ Nur noch verschwommen erinnerte ich mich an meine letzten Momente als Mensch. Das lag nun drei Tage hinter mir. Das ‚Erwachen’ eine Stunde und 38 Minuten. Ich erinnerte mich daran jedoch nur zu gut. Während ich nun fähig war, jede Unebenheit auf jeder noch so kleinen Oberfläche erkennen zu können, jede Lichtbrechung, fühlte ich mich aufgeregt und nervös. Nicht zuletzt, weil ich mit Emmett und Jasper gerade jagen war. Allerdings standen wir im Moment nur mitten im Wald und diskutierten. Besser gesagt … diskutierte Emmett mit Jasper. „Wieso willst du ihr dieses widerliche Zeug antun? Bär wäre viel besser, zumal sie dann genügend Blut hätte um wenigstens bis morgen durchzuhalten. So muss sie wahrscheinlich erst mehrere Rehe abschlachten!“ Ich zuckte bei Emmetts Worten, knurrte ihn leise an. Entschuldigend wandte er sich zu mir, hob abwehrend die Hände. „Sorry Sis, aber ich bezweifle, dass du bei deiner ersten Malzeit zärtlich mit den Tieren umgehen wirst.“ Da mochte Emmett einmal Recht haben. Denn ich war hungrig. Sogar so sehr, dass ich eben sogar beinahe einen streunenden Kater angefallen hätte. Es war peinlich, sowie erniedrigend. Aber Jasper war rechtzeitig zur Stelle gewesen, bevor aus dem Kleinen Ragout wurde und ich mir den Appetit verdarb. Allerdings richtete sich mein Durst auch an Jasper weiter. Seine Augen waren so schwarz, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ungeduldig verschränkte ich die Arme vor der Brust und ging ein paar Schritte zu einem Busch im Wald, dessen Blätter so wunderschön türkis schimmerten. So vorsichtig, wie ich es als Neugeborene konnte, strich ich über ein Blatt und schauderte plötzlich. Jaspers Stimme verschwand im Hintergrund, während ich die Augen genießend schloss, dabei tief durchatmete. „Das wäre Unklug, Emmett. Der Bär würde ihre Rage nur noch mehr anstacheln. Das Letzte was ich will, ist sie noch aufgeregter zu haben. Falls du es nämlich eben noch nicht bemerkt hast …“ Jasper bemerkte den Geruch nun auch, der aus Westen zu uns durchdrang. Gerade wollte er mich halten, als ich schon loslief. Das war wesentlich besser als der Geruch dieses kleinen, zerzausten Katers. Vor Gier und Hunger versuchte ich schneller zu laufen. Doch plötzlich riss mich jemand um. Hart wurde ich auf den Boden geworfen, ein zweites Paar Hände versuchte meine um sich schlagenden Fäuste fassen zu bekommen. „Bella beruhige dich. Bitte. Bitte Bella, versuch dich auf mich zu konzentrieren!“ Ich knurrte die Stimme jedoch nur an. Alles was ich gerade wollte, war dieses widerliche und unsagbar schmerzhafte Kratzen aus meiner Kehle zu verbannen. Aber davon wurde ich ja grob zurück gehalten. Das Gesicht der Person, die ich so liebte, schob sich in mein Sichtfeld. Doch im Moment waren diese Gefühle vergessen und ich wollte nur eines - Blut. Wütend knurrte ich ihn somit an, schnappte mit den Zähnen nach seinen Hals. Doch bevor ich ihn beißen konnte, schlang er seine Finger um meinen Hals und drückte meinen Kopf hart auf den Waldboden. Er beugte sich zu mir, wobei er mich warnend und bedrohlich anknurrte. „Isabella … ich liebe dich mehr als alles andere und somit würde ich es nur hassen, dich in deine Schranken weisen zu müssen. Du wirst dich jetzt sofort entspannen. Ich weiß, es ist schwer, aber du musst es wenigstens versuchen.“ Die ersten Minuten wand ich mich noch unter seinem steinernen Griff, doch dann begann ich mich langsam zu entspannen. Es war, als ob mir jemand meine ganze Energie aus dem Körper entziehen würde. Es dauerte Stunden, wie ich schätzte, bis der Geruch endlich vollständig aus dem Wald verschwunden war, ebenso wie aus meiner Riechweite. Leise wimmernd schloss ich die Augen, als mir bewusst wurde, was ich beinahe getan hätte. Und war nicht nur mit diesem Menschen, sondern auch mit Jasper. Seine Finger lockerten sich langsam um meine Kehle. Ebenso wie Emmetts um meine Handgelenke. „Scheiße Alter … wie hast du das gemacht? Ich meine … Ich dachte die wären stärker als wir?“ „Es gibt nun mal Dinge, die ich mit meiner Gabe anstellen kann, von denen du nicht wünschtest ich würde sie an dir anwenden.“ Ich beobachtete wie Jasper, Emmett leicht angrinste, bevor er zu mir runter sah. Sein Grinsen verwandelte sich in einen bedauernden Ausdruck. Sanft strich er mir über den Hals und dann die Handgelenke. „Es tut mir leid, aber du hast es mich dir versprechen lassen.“ „Es tut mir leid.“ Ich wisperte leise die Entschuldigung an Jasper gerichtet, senkte dabei meinen Blick etwas. Am liebsten würde ich das alles rückgängig machen. Aber ich konnte es nicht. Es tat so weh, dass ich selbst dem Mann, den ich von allem, was ich in mir hatte liebte, wehgetan hätte. Für Blut. Mehr nicht, nur diesem … „Bella … bitte hör auf daran zu denken und lass uns jagen gehen. Und zwar nach Rehen!“ Letztes sagte er an Emmett gewandt, ehe er mich auf die zitternden Beine zog. Mein Körper war vor Hunger so angespannt, dass ich aussehen musste wie ein Tattergreis. Etwas zärtlicher wie zuvor, schlang er die Finger um meine Hand. Dann liefen wir diesmal gemeinsam los. Seite an Seite. Erneut nahm ich einen Geruch war. Er war zwar nicht so köstlich, wie der Vorherige, aber wenigstens gut. Jasper ließ meine Hand los, als ich schneller wurde. Ehe ich mich versah, stürzte ich mich regelrecht auf meine Beute. Es war mehr so, als würde ich zusehen und es nicht selbst tun. Etwas bewegte sich. Sofort knurrte ich warnend auf. „Woah … Bella. Ich bin’s Emmett. Bitte beruhige dich, okay.“ Emmett hatte seine Hände abwehrend gehoben. Er sah mich etwas verunsichert an, was mich wunderte. Als ich dann an mir hinab sah, schluckte ich und wurde verlegen. Alles war voller Blut. Meine Klamotten, sowie die toten Tiere selbst. War ich das gewesen? Scheiße … „Ist schon okay, Süße. So fangen wir alle mal an.“ Jasper kniete sich vor mich hin. Zärtlich strich er mir über den Mundwinkel und leckte sich dann über die Fingerkuppe. Ich beobachtete diese Tat, als erneut ein Knurren aus meiner Brust empor stieg. Allerdings war dieses geprägt von tiefer Lust. Gierig leckte ich mir über die Lippen. Das war echt unfair. Er war so … die pure Versuchung. Hier zwischen dem Blut und ihm … Verdammt. Erneut musste ich in Gedanken fluchen. Alles in mir versuchte sich zu beherrschen. Ich versuchte es wirklich, aber am Ende, war es so stark, dass ich der Erregung nichts entgegen setzen konnte. Jasper keuchte leise auf, aufgrund der Gefühle, die ich ausstrahlte. Emmett hingegen verzog das Gesicht leicht. „Himmel … also das~ will ich wirklich nicht miterleben.“ „Entschuldigt…“ Hauchte ich leise und senkte verlegen den Blick. Es war so ungewohnt, dass die Gefühle so schnell wechselten, die Gedanken, die einem endlos durch den Kopf strömten. Dabei waren es nicht nur ein oder zwei parallel verlaufende, nein. Es waren … dutzende. Ein Gedanke dachte an Jasper. Der andere, was wohl mit Edward und Maria geschehen würde… beziehungsweise, was ihre genauen Pläne waren. Der andere handelte alleine davon, dass ich beinahe einen Menschen getötet hatte. Na ja … so könnte ich den ganzen Tag meine Gedanken auf schildern, während einer dieser hier war. Es war frustrierend überwältigend. „Schon okay. Na komm, wir gehen heim. Dort bekommst du ein heißes Bad, indem du dich erst einmal entspannen kannst.“ Jasper nahm erneut meine Hand in seine, bevor wir dann zurück liefen. Schon einige Kilometer vor unserem Zuhause nahm ich einen abstoßenden Geruch war. Doch war er nicht nur beißend abartig, sondern zu dem stellten sich alle meine Sinne auf Angriff ein. Sofort wurde ich schneller. Jasper versuchte mich festzuhalten, doch es war bereits zu spät. Ich rannte in unglaublicher Geschwindigkeit durch den Wald. Es dauerte keine fünf Sekunden, da kam ich auf der Rückseite unseres Heims an. „Bella tu’s nicht!!“ Doch Jaspers Worte drangen nur wie durch Watte zu mir durch. Ich war so schnell da, dass er es nicht kommen sah. Allerdings ich das Nächste auch nicht. Denn ehe ich mich versah, spürte ich etwas Hartes meinen Rücken streifen und dann ein schreckliches Brennen in meinem Rücken. Ich wimmerte leise, als ich auf dem Boden aufkam. „Verdammt wer war das?“ „Leah … ich kümmere mich sofort darum.“ Ich hörte eine dunkle Stimme, neben der von Jasper. Aber ich konnte sie nicht einordnen. „Bella … Bella hey … ist gut, okay. Die Töle hat dich am Rücken verletzt, ok. Es wird aber gleich besser. Ich versprech‘s.“ Jasper nahm mich zärtlich auf seine Arme, doch alles was ich spürte, war dieses grässliche Brennen in meinem Rücken. Es fühlte sich an, als habe man mir etwas in den Rücken gerammt und dazu Säure gegeben. Carlisle kam sofort zu uns ins Schlafzimmer. Gerade dann, als mir Jasper mit die Fetzen meines ehemaligen Shirts vom Oberkörper riss. Allerdings waren meine Schmerzen zu groß, als ob ich mich groß darum kümmern könnte – im Moment. „Mist … das sieht aus, als müsstest du ihren Rücken erst mal reinigen. Ich nehme an, dass das Wolfsgift wohl nicht nur durch ihre Fangzähne austritt, sondern auch an den Krallen … Bevor es nicht aus der Wunde ist, wird sie nicht verheilen.“ „Na klasse … ich könnte dieses Miststück töten.“ Knurrte Jasper leise neben mir. Ich hörte, wie Carlisle das Zimmer wieder verließ und die anderen von den neu gesammelten Informationen unterrichtete. „Na komm Bella.“ Sanft zog er mich auf die Beine. Erneut verließ ein Wimmern meine Lippen. Das tat einfach nur schrecklich weh. Beinahe so schlimm, wie das Brennen bei meiner Verwandlung. „Das ist das Gift, Bella … ich werde … dich – uns jetzt ausziehen und dann werde ich dir unter der Dusche versuchen alles raus zu waschen.“ Ich hörte nur das reißen von Kleidung, als er seinen Worten Taten folgen ließ. Bestimmt zog er mich zu sich unter das warme Wasser. Als es meine Wunde erreichte, begann es erneut heftig zu brennen. Sofort wollte ich weg, doch Jasper hielt mich eisern fest. „Du hältst jetzt still!“ Bei diesem Ton hielt ich automatisch still, auch wenn ich durch die Schmerzen etwas zitterte. Es war derselbe Tonfall, wie eben im Wald und nun wusste ich, dass ich bei diesem Tonfall nicht widersprechen sollte. Es war nicht die Stimme meines Jaspers … es war … Major Whitlock und der … machte mir angst. „Entschuldige … Es tut … das ist alles meine Schuld.“ Er wisperte leise in mein Ohr, während er mit einem Schwamm meine immer weniger brennende Rückseite wusch. Es schien, als würde es wirklich helfen – was auch immer genau er da tat. Die Stelle war etwas taub geworden. „Was … was tut dir denn leid?“ „Na alles … dass du so schnell verwandelt werden musstest. Dann diesen Vorfall im Wald und nun … das hier.“ „Das war nicht deine, sondern meine Schuld. Ich bin ein Monster geworden…“ Ich schluchzte unterdrückt auf und schüttelte meinen Kopf. Er hatte nun wirklich keine Schuld an der ganzen Geschichte. Wenn ich mich nicht von Edward getrennt hätte, wäre erst gar nichts davon geschehen. Allerdings … wäre das wohl auch nicht sonderlich besser gewesen. Für Niemanden. Es hätte bedeutet jeden anzulügen. Und … kein eventuelles Happy End für Jasper und mich. Jasper drehte mich um und drückte mich sanft gegen die kühlen Fliesen der Dusche. „Du magst ja vieles sein. Aber verdammt nochmal kein Monster!!!“ Erneut knurrte er mich dabei leise an, was mich zum Zucken brachte. Gleichzeitig jedoch … erweckte dadurch ein Instinkt von purer Lust. Er bekam das sofort zu spüren und küsste mich leidenschaftlich. Genießend seufzte ich auf. Drängte ihn meinen Körper auf erregende Weise entgegen. Doch ein feines Rinnsal von Wasser glitt über die Wunde an meinem Rücken und ließ mich wieder wimmern. Jasper löste sich sofort wieder von mir, ehe er mich wieder drehte um sich um die Wunde zu kümmern. Allerdings schien es nicht zu funktionieren. „Bella ich … ich werde die Wunde mit meinem Gift schließen müssen.“ Er küsste meinen Nacken, bevor er mit den Lippen tiefer glitt. Mir wurde bewusst, was er tun wollte und versuchte ihn abzuhalten, doch war es zu spät. Sachte leckte er über die erste tiefe Wunde, was mich aufschreien ließ. Instinktiv schlug ich nach ihm aus, wodurch er die Duscharmatur kaputtriss und aus der Dusche stolperte. „Rose, Esme … ich brauch euch hier drinnen!“ Befahl er knurrend, bevor er mich hart im Nacken packte und zurück an die Fliesen pinnte. Die Beiden betraten sofort das Badezimmer und hielten mich an den Handgelenken und Beinen fest. Ich fühlte mich so bloß gestellt, wie noch nie. Leise wimmerte ich und schrie, während Jasper meine Wunden versorgte. Für mich fühlte es sich wie Stunden an, doch nachdem wir das Badezimmer verließen, sah ich, dass es sich ‚nur‘ ungefähr um eine ganze gehandelt hatte. Esme und Rosalie ließen uns alleine, aber nicht ohne mir noch einen letzten, mitfühlenden Blick zuzuwerfen. Vorsichtig setzte ich mich aufs Bett und presste die Lippen immer noch zusammen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich als Vampir je wieder Tränen weinen würde, doch diese Schmerzen … „Es ist meine Schuld, ich hätte …“ „Halt die Klappe und hör auf dich dauernd für Dinge zu entschuldigen, die du nicht kontrollieren kannst!“ Wütend knurrte ich Jasper an und schüttelte den Kopf. Ich hatte allmählich genug von seinen Bedauern und Entschuldigungen. Alle … Sie behandelten mich wie eine tickende Zeitbombe. Das Schlimmste an der ganzen Sache war jedoch, dass ich es auch nicht anders tun würde, wäre ich die Anderen. Trotzdem war es nervig und lästig. Doch mit dem, was nun kam, hätte ich nie gerechnet. Jasper drückte mich erbarmungslos auf die Matratze und ignorierte gekonnt, dass mein Rücken immer noch höllisch schmerzte. Eiskalt blickte er mir in die Augen. Doch was mir so Angst machte war, dass diese Seite seit meiner Verwandlung immer öfter zum Vorschein kam. „Jetzt hör zu – ganz genau zu! Nun, wo ich dich verwandelt habe, haben sich die Dinge ein wenig geändert. Ich bin dein Macher! In dir fließt mein Gift und das bedeutet, dass du mich auch als dein Macher siehst. Du bist jetzt ein Teil von mir. Trotzdem … als Vampir unterliegst du mir und deswegen lasse ich nicht so mit mir reden. Wir sind Partner Isabella. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und werde dich auch besser als dieses beschützen. Doch bedeutete das nicht, dass du mit mir reden kannst, wie du es möchtest. Und wenn ich mich entschuldige, dann tue ich es nicht, um mir ein besseres Gefühl zu vermitteln, sondern um dir zu zeigen, dass ich mich ernsthaft um die Konsequenzen meiner Fehler schäme.“ Ich hatte während seiner Worte begonnen zu zittern. Teilweise als Angst, aber auch aus aufkommender Panik. Es war, als wäre ein Schalter in mir umgeklappt worden. Denn jetzt kamen die Gedanken nicht mehr parallel sondern nacheinander. Geordnet beinahe. Und ich wollte mich auch nicht mehr gegen ihn wehren, sondern … ihn einfach gewähren. „Nun nehme ich an, dass deine instinktive Seite auch endlich begriffen hat … leider benötigt das Ganze eine immer etwas strengere Hand. Und nun steh auf!“ Ohne zu widersprechen stand ich auf, wich jedoch seinem Blick aus. Er hatte Recht. Ich hatte begriffen … mir wurde klar, dass das nicht mehr der Jasper war, in den ich mich verliebt hatte. Das war~ der Jasper, von dem er mich immer gewarnt hatte. Nur leider, schien es ihm entgangen zu sein, wie sehr er sich innerhalb weniger Stunden verändert hatte. Ein wenig sanfter als zuvor, sah er mich an, bevor er die Hand nach mir ausstreckte. Diesmal jedoch wich ich vor ihm zurück und sah wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte, in klares Entsetzen. „Oh ... verflucht ich … Gott es …“ Ich schüttelte den Kopf nur und blinzelte meine Tränen weg. Der Schmerz, der in mir aufkam, war so sehr viel schlimmer, als die Wunde von Leah auf meinem Rücken. Dann ging ich von ihm weg und verließ das Zimmer, so schnell wie ich es konnte. Auf dem Weg nach draußen hörte ich nur noch seine leisen Worte. „So wollte ich nie mehr sein …“ Mein Herz brach ein wenig mehr für ihn, aber ich musste einfach nur raus und weg von ihm. Natürlich war mir bewusst, dass man mir folgte, aber dennoch brauchte ich Abstand, der mir auch gewährt wurde. Einige Zeit später, sank ich auf die Knie und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Dass ich nur in einem Bademantel hier im Dreck mitten im Wald kniete, ging mir geradezu am Arsch vorbei. Nachdem meine Schluchzer ausgeklungen waren, spürte ich eine zärtliche Berührung auf meiner Schulter und dem Oberarm. Doch ich wollte nicht aufblicken. Ich schämte mich so sehr. Dafür, dass ich als Vampir mehr als unpassend war. Ich heulte, war wehleidig und so schwach. Dabei hatte ich wirklich gedacht, dass es dieses Leben war, wofür ich bestimmt war. „Ich weiß, was du gerade fühlst. Aber glaub mir, das geht vorbei…“ Verwirrt hob ich den Blick und sah in Esme’s warme Augen. Von allen aus der Familie, hatte ich nicht gedacht, dass sie mir folgen würde. Zärtlich strich sie mir einige nasse Strähnen aus der Stirn, bevor sie begann zu erklären. „Nachdem Carlisle mich verwandelt hat, war ich in keiner Weise anders, als du. Ich war unbeherrscht, hatte ein loses Mundwerk und habe Carlisle die eine oder andere Narbe verpasst. Carlisle war … so bemüht und geduldig, doch nachdem ich ein weiteres Mal ausgerastet war, wies er mich in meine Schranken. Das was Jasper dir sagte, ist nicht nur wahr, sondern auch eine Tatsache. Du bist sein. Aber genauso ist er auch dein. Zwischen euch ist so eine enge Verbindung … die ist sogar stärker, als die zwischen mir und Carlisle. Das sieht jeder.“ Ich atmete durch und biss mir auf die bebenden Lippen, da ich erneut davor war zu weinen. „Als dein Macher hat er aber auch eine Hand über dich. Sei es darum, dich zu beschützen oder einfach nur zu unterstützen. Was denkst du, warum Carlisle so eine Bindung zu all unseren Kindern hat. Er sagt nicht umsonst, dass wir eine Familie sind. Jasper und du, ihr mögt nicht sein Gift in euch haben, aber dennoch gehört ihr dazu. Du hingegen alleine, gehörst nun zu Jaspers Familie. Diese Verbindung, sei es durch eure Liebe oder das Gift … wahrscheinlich aber eher beides, zwingt ihn dazu dich zu beschützen. Ich will gar nicht wissen welch einen Schmerz er gespürt hat, jedes Mal, wenn er damals einen der Soldaten auslöschen sollte. Nicht nur durch seine Gabe, aber auch die Verbindung, die er mit ihnen hatte. Aber das sind Dinge, die du selbst mit ihm besprechen solltest …“ Ab der Mitte ihrer Worte, hatte ich Jaspers Nähe gespürt und wusste, dass es Zeit war seine Version des Ganzen zu hören. Esme erhob sich, doch beugte sie sich noch mal zu mir. „Du magst es abartig finden, als Vampir noch Tränen vergießen zu können … aber irgendwann wirst du das als ein Geschenk sehen.“ Stumm blickte ich ihr nach und lauschte noch eine Weile ihren verklingenden Schritten, bevor ich zu den Schuhspitzen Jaspers blickte. Vorsichtig, als habe er Angst mich zu verschrecken, kniete er sich vor mich. Zärtlich griff er nach meinen Händen und blickte mir voller Reue in die Augen. „Was eben passiert ist … ich wünschte ich könnte mich dafür entschuldigen, es rückgängig machen – irgendwas, damit ich … nie mehr vor Augen habe, wie du vor mir zurückschreckst aber… dafür fehlt mir die Macht. Es gibt keine Wörter die beschreiben können, wie sehr ich das bereue.“ Erneut rannten Tränen über meine Wangen, doch ließ ich sie diesmal still laufen. „Was ich sagte stimmt … alles. Aber ich hätte es nicht … ich wollte nie, dass du diese Seite von mir siehst. Das macht es nicht besser, ich weiß. Aber leider ist diese Persönlichkeit ein Teil von mir. Ich dachte ich hätte sie nachdem ich von ihr geflüchtet war tief genug begraben. Doch sehe ich jetzt, dass sie tiefer in mir drinnen ist, als ich je dachte.“ Ich wollte etwas sagen. Ihm sagen, dass ich ihn liebte, so wie er war. Und wir das überstehen konnten. Denn es war nun mal eine Seite an ihm, die es vielleicht immer geben würde, aber das war gelogen, weil ich Angst vor dieser Seite in ihm hatte. „Bitte sag nichts … ich kann es spüren und das reicht mir aus …“ Seine Stimme klang so traurig und leise, wie ich sie das letzte Mal hörte, als wir uns in Alaska gestritten hatten. Hart schluckte ich und schüttelte dann den Kopf und entzog ihm eine Hand, die ich auf seine Wange legte. „Nein ich sage es, weil … ich denke, dass es nur dann etwas bringen wird. Es macht mir Angst, du … hast mir Angst gemacht und das werde ich nicht so schnell vergessen. Aber Esme hat mir ein paar Dinge vor Augen geführt. Ich war in den letzten Stunden so … überlastet, mit all diesen Eindrücken und bin es immer noch. Alleine deine Nähe ist so … überwältigend …“ Leise schluchzte ich auf und senkte den Blick wieder, bevor ich mich dazu zwang, ihm in die Augen zu blicken. Mit der gleichen Intensivität, wie er mir bei seinen Worten. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Vor dir weglaufen, weil du diese Narben hast oder dich zu küssen, weil ich dich so sehr liebe. Über dich herfallen, weil du so anziehend riechst oder doch lieber zum Angriff gehen, weil alles in mir schreit, dass du eine Gefahr bist. Doch da … ist so ein Drang in mir, der all diese Gefühle überdeckt. Der dich als ein Teil von mir darstellt … und ich weiß nicht, ob es dir ähnlich oder gar nicht so geht, weil ich es auch nicht wissen möchte. Im Moment ist es alles zu viel Information.“ Er schmiegte seine Wange an meine Handfläche, weswegen ich näher zu ihm rutschte. Ich wollte seine Nähe so sehr wie er meine. Und das erste Mal in den letzten Stunden, meinte ich endlich einen Gegenfluss von ihm – über unsere Verbindung zu spüren. „Aber Esme hat Recht … ich wollte wie du werden, ich wollte in diese Welt und wenn … die Konsequenz ist, dass du die Hand über mich hast … dann nehme ich das in Kauf. Aber eines kann ich nicht und werde ich nicht versprechen … und zwar, dass ich mich nicht für dich opfern würde. Ich weiß nichts von dem Ausmaß deiner Gabe oder … dieser Macher-Geschichte … und ehrlich gesagt, ist es mir egal. Aber es ist mir nicht egal, wenn es um dich geht. Ich will dich nicht verlieren und wenn es in meiner Macht ist, dich zu schützen, egal wie … ich tue es. Egal, was es mich kostet.“ Ich mochte weinen, aber diesmal blieb mein Blick hart und erbarmungslos. Meine Finger krallten sich um seine Hand. Er sollte spüren und sehen, wie ernst es mir mit dieser Sache war. Denn zu hören, dass er sein Leben für meines aufgeben würde, war für mich eine Vorstellung, die ich mir nicht auszumalen traute. Er presste seine Lippen zusammen, bevor er leise die Worte hauchte, die ich in meiner Situation ebenfalls gewählt hätte. „Das kann ich aber nicht zulassen …“ Zärtlich unterbrach ich ihn und strich mit dem Daumen über seine warmen Lippen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir dieselbe Temperatur hatten. Leise keuchte ich auf und schlang die Arme um seinen Nacken, um mich an ihn zu pressen. Ich musste diesen Moment einfach genießen, auch wenn es vielleicht unpassend war. „Ich kann es aber ebenfalls nicht zulassen, dass du dich für mich opferst … also verspreche ich dir, dass wir das gemeinsam machen. Alles! Weil ich es mir nie verzeihen könnte auch nur eine Sekunde … ohne dich verbracht zu haben …“ Ernst blickte ich ihm in die dunklen Augen, bevor ich ihn küsste. Begierig, hart und dennoch voller Liebe. Immer noch vorsichtig, aber diesmal etwas mehr als eine richtige Berührung, strich er mir über die Arme hinauf in meine Haare. Er hielt mich an sich, als würde ich ihn über Wasser halten. Wir küssten uns, als könnte es das letzte Mal sein. Unnachgiebig drückte er mich an sich und andersherum. Und das erste Mal, seit ich das hier war – genoss ich es ein Vampir sein zu können. Nicht, weil ich endlich richtig spüren konnte, wie intensiv es war einander nahe zu sein … sondern weil er sich nicht mehr zurückhalten musste. Er konnte mich berühren, wie er es schon immer wollte, ohne zu verdeutlichen, dass er Angst hatte mir wehzutun. Nach einigen Minuten musste ich den Kuss lösen und keuchte leise auf. Obwohl ich als Vampir keinen Atem benötigte, war es als bliebe er mir dennoch weg und ich schnappte nach Luft. Sanft strich ich ihm eine Strähne aus der Stirn, wobei ich ihn einfach nur anblickte. „Lass uns nachhause gehen …“ Wisperte ich und stand dann mit ihm langsam auf. Dann jedoch fiel mir etwas ein und ich zog ihn bei seinem Schritt sanft zurück. „Danke … dass du meine Wunden versorgt hast …“ Ein wenig unsicher diesmal sah ich ihn an, weil ich mir nicht sicher war, was man zu seinem Freund sagte, wenn er einem Wunden am Rücken mit seinem Gift heilte. Er schüttelte nur leicht den Kopf und strich über meine Wange. „Ich wünschte nur, es hätte dir nicht so schreckliche Schmerzen bereitet …“ Damit wandte er sich wieder von mir ab und zusammen gingen wir – diesmal in menschlicher Geschwindigkeit – zurück zum Haus. Seine letzten Worte waren ernst gemeint, das wusste ich, doch wurde mir dadurch auch bewusst, dass er mit mir gelitten haben musste. Und das tat mir noch tausendmal mehr leid! Fortsetzung folgt … So, lange ist es her, dass ich ein Kapitel veröffentlicht habe und es tut mir leid, dass ihr so lange habt warten müssen. Leider gibt einem das Leben nicht immer Zeit für seine liebsten Hobbys, weswegen diese dann auch manchmal auf sehr langer Strecke warten müssen. Ich hoffe, dass man nicht zu arg gemerkt hat, wann ich die letzten Sätze und wann die ersten nach so langer Zeit geschrieben habe. Wie ihr aber sicher gemerkt habt, geht es nun ein wenig ‚härter‘ als in den vorherigen Kapiteln zu. Dazu will ich nur sagen, dass die FF hier erst so richtig den Anfang nimmt. Bella ist nun eine Neugeborene und ich werde es ihr nicht so schön plüschig machen wie in den Twilight-Romanen selbst. Sie ist ungezügelt und deswegen muss ihr auch Jasper zeigen, wo es lang geht. Die Beiden werden viel in ihrer Beziehung zu kämpfen haben, aber die äußerlichen Probleme werden so langsam kommen. Aber ich hab neue Ideen, von denen ich denke sie könnten euch gefallen. Doch zu aller Erst hoff ich, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Schreibt mir doch, was ihr davon gehalten habt. Liebe Grüße – bis zum nächsten Kapitel … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)