[24/7] Zwischen den Zeilen von halfJack ================================================================================ Kapitel 26: Überfluss --------------------- Überfluss   „Denkst du wirklich, es scheitert an dem Blick in die Zukunft?“ L schaute verwundert zu seinem jungen Partner auf, der sich vor einem der Computermonitore sitzend herumgedreht und die Arme ineinander verschränkt hatte. Der Meisterdetektiv wusste, was mit dessen Frage gemeint war, doch einen Moment lang amüsierte es ihn, dass Light tatsächlich gewartet hatte, bis sein Vater gegangen war. Herr Yagami hatte den Raum erst vor einer Minute verlassen, um seine Frau und seine Tochter zu besuchen. Vielleicht befürchtete der zweifache Familienvater nun, da die Untersuchungen in eine kritische Phase gelangt waren, dass ihm etwas zustoßen könnte. Es war vielleicht die letzte Gelegenheit, um alles zu sagen, was es noch zu sagen gab. „Darüber haben wir schon einmal gesprochen“, fuhr Light erklärend fort. „Erinnerst du dich? Es erscheint manchmal so, als gäbe es nur zwei Arten von Staatstheorien. Bei der einen handelt es sich eigenartigerweise bloß um eine Krisenintervention, um die ganze Schlechtigkeit des Menschen in Schach zu halten, und bei der anderen ist man scheinbar mit einer kopflosen Utopie konfrontiert, die niemals verwirklicht werden kann. Du hast gesagt, Kiras Welt wäre zu melioristisch, um Bestand zu haben. Das mag in extremer Auslegung der Fall sein. Ich stimme dir zu, dass es einen starken charismatischen Führer braucht, um die Idee fortzusetzen, aber... ist nicht jeder Staat auf Verbesserung ausgerichtet? Alle Ideale, die als Orientierung dienen, heißen ja gerade so, weil sie nicht verwirklicht, sondern angestrebt werden sollen. Dass man sie nicht erreichen kann, ist kein Argument für ihre Widerlegung, sondern gerade ein Zeichen dessen, was sie sind.“ Ein Lächeln umspielte die blassen Lippen des Detektivs, als dieser sich erhob. „Idealbilder sind die Voraussetzung für jedes System“, lenkte L ein, während er die linke Hand in seine Hosentasche schob und mit der rechten lässig ein imaginäres Tablett zu halten schien, auf welchem er Lights Argumente in der Luft balancierte. „So sollte es sein, sagt das jeweilige System, auch wenn es gar nicht so sein kann. Jeder weiß, dass es die perfekte Welt nicht gibt. Darum stellt das System eine ideale Theorie in den Raum und legt fest, dass es so und nicht anders funktioniert, und wenn es damit fertig ist, schickt es Suchtrupps los, um die Fehler zu finden, die einen Weg entdeckt haben, wie es doch anders geht.“ Mit einem Schmunzeln löste Light seine ineinander verschränkten Arme. L seinerseits schloss die geöffnete Handfläche wieder und zeigte mit dem Daumen hinter sich, wobei sein Kopf kurz in die gleiche Richtung ruckte. Light verstand und erhob sich ebenfalls, um seinem Partner zu folgen. „In der Tat war dein Vater ein wenig ungehalten“, fuhr L fort. „Das Thema gefällt ihm nicht. Allerdings glaube ich nicht, dass es um die Sache mit dem angestrebten Ideal ging, sondern eher um das Gegenteil.“ „Du hast gemerkt, dass ich gewartet habe?“, fragte Light. „Ja, ich wollte nicht unnötig Konflikte zwischen euch provozieren“, erklärte L und trottete einen schmucklosen Gang entlang, ohne sich zu dem Anderen umzudrehen. „Oft seid ihr einer Meinung, was eure moralische Einstellung anbelangt. Oft, aber eben nicht immer.“ „Was meinem Vater nicht gefiel“, griff Light den Faden wieder auf, „waren die Vermutungen über die menschliche Entwicklung. Er will nun mal glauben, dass wir voranschreiten, weil wir nach dem Besseren streben. Er will nicht hören, dass wir vielleicht nur vor dem Schlimmsten davonlaufen.“ Es fiel Light schwer, sich negativ über denjenigen zu äußern, dem er in jeder Hinsicht Respekt hätte zollen müssen, seinem Vater und Vorbild. Fast schämte er sich dafür, dass er diesem ernsthaften Mann, dem er von Kindesbeinen an seine Liebe zur Gerechtigkeit verdankte, in der normativen Begründung dieser Ideale so wenig zutraute. Immer öfter ertappte er sich, wie er seinen Vater im Ausmaß des Erkenntnisvermögens sogar unter sich selbst stellte. Bereits als Schüler hatte er sich unwillkürlich an das Niveau seiner Altersgenossen angepasst. Wie konnte er so anmaßend und abwertend über die Menschen in seiner Umgebung denken? Hatte er es jahrelang nicht bemerkt, es ignoriert? Oder war es ihm erst durch die Zeit mit L bewusst geworden? Nachdenklich betrachtete Light den gebeugten Rücken des Mannes vor sich, der sich nicht darum scherte, was andere Leute über ihn dachten, der sie bisweilen mit seiner Ehrlichkeit und Direktheit verletzte. Die meisten hielten ihn deshalb wahrscheinlich für unfreundlich oder taktlos. Und dabei merkten sie nicht die schützende Hand, die L über die Menschen zu halten versuchte, die er erreichen konnte. „Ich mag deinen Vater“, sagte L plötzlich, nachdem eine lange Pause verstrichen war, in der die beiden Männer den Bereich in der Nähe der Konferenzräume erreicht hatten, wo sie normalerweise allein zu zweit ihr Essen zu sich nahmen. „Sicher kann ich ihm häufig nicht zustimmen, aber ich mag seine Aufopferungsbereitschaft, seine Hingabe, seinen unerschütterlichen Glauben an das Gute.“ L drehte sich zu dem Jüngeren herum und schaute ihm offen ins Gesicht. „All das, was ich auch an dir mag, Light-kun. Wie viel besser wäre die Welt, wenn es mehr solche Menschen gäbe.“ Wäre sie denn besser? Lebenswerter? Light hatte in seinem letzten Jahr an der Oberschule immer stärker erkannt, wie verdorben, selbstgerecht und niederträchtig die meisten Menschen wirklich waren. Was hatte er damals gedacht? Dass die Welt schlecht war? Dass sie hätte besser sein müssen? Oder einfach nur, dass sie langweilig war? Erst die Bekanntschaft mit L und der Fall um Kira hatten Light aus dieser Ödnis herausgeholt. Vielleicht war er nicht so gutmütig, wie L ihn einschätzte. Doch wahrscheinlich belog dieser ihn ohnehin und dachte gar nicht so von ihm. „Du glaubst mir nicht“, stellte L mit einem Blick in Lights Gesicht fest. „Das sowieso“, entgegnete jener unverblümt, „aber ich frage mich viel eher, was du damit bezweckst, mir das zu sagen.“ „Ich mag dich.“ L merkte, dass sein Freund ihn verstört ansah. „Das ist alles, was ich sagen will, Light-kun, auch wenn du das schon einmal von mir gehört hast.“ „Wozu...?“ „Möchtest du noch einen Kaffee trinken?“, unterbrach ihn der Detektiv teilnahmslos. „Ja, bitte. Wozu sagst du mir das?“ „Er meint es gut“, murmelte L, in seinen Gedanken abdriftend, vor sich hin. „Er will nur das Beste. Er will die Welt besser machen, als sie ist. Jeder Mensch ist gleich und würde die gleiche Bedeutung haben, wenn wir als unbeteiligter Gott von außen auf die Gesellschaft herabschauen könnten. Doch das ist nicht der Fall. Wir können uns aus dieser Rechnung nicht herausnehmen. Und darum hat jeder Einzelne eben doch von unserem eigenen Standpunkt aus eine unterschiedliche Wichtigkeit. Eine Rolle, die wir ihm selbst geben und die ihn für uns unentbehrlich macht. Wie könnte man auch alle Menschen gleichermaßen lieben? Wem jeder nahe steht, dem steht niemand nahe.“ Reglos stand Light neben seinem Freund. Er sah ihn verwirrt an, ohne etwas zu sagen. Es kam ihm vor, als würde er L nur unbeweglich hinterherschauen, weil er ihm zwar in seinen Erklärungen folgen konnte, doch konnte er ihm nicht in dessen Abwesenheit folgen. Es schien, als befände sich L bereits in weiter Ferne, unerreichbar für eine ausgestreckte Hand. Die Metallkette war das Einzige, das ihn noch festhielt. An ebendieser Kette zog Light nun. L machte einen unbeholfenen Schritt und kehrte in die Realität zurück. Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf seinen Partner, der schon oft genug, vielleicht zu oft, seine Gedanken geteilt hatte, sobald L sich nicht mehr Einhalt gebot. Fragend schaute er in Lights angespanntes Gesicht. „Du verlangst von mir Vertrauen“, stellte L mit emotionsloser Stimme fest, „aber du selbst kannst mir dieses Vertrauen genauso wenig schenken. Permanent erwartest du, dass ich dich hinters Licht führe. Das Misstrauen ist eine der Eigenschaften, die uns miteinander verbindet, nicht wahr?“ L lächelte, als hätte er Light soeben ein Kompliment gemacht. „Was möchtest du zu Abend essen?“ „Reis. Ryuzaki, um noch einmal auf das anzusprechen, worüber wir vorhin geredet haben; ich weiß nicht, ob mein Vater seiner eigenen oder irgendeiner anderen Gesellschaft den Vorzug gibt, aber ich persönlich denke, dass es keine sogenannte beste Lösung gibt, wie ein Staat zu funktionieren hat. Es gibt nur Ideen, die besser, und welche, die schlechter funktionieren.“ „Ja, der Treffer ist bloß eine von unzähligen Alternativen, die alle sonst mehr oder weniger weite Fehlschlüsse sind. Was möchtest du zu dem Reis dazu haben? Ich bezweifle, dass dein Vater tatsächlich Überlegungen zu diesen sperrigen und unergiebigen Fragen anstellt.“ „Huhn, Gemüse und Sojasauce, mehr erst mal nicht. Ich finde das beneidenswert. Vielleicht bin ich schon mitunter offen und direkt in meiner Gerechtigkeitsvorstellung, aber trotzdem zweifle ich an dem, wofür ich eigentlich ohne Skepsis einstehen sollte. In den letzten Wochen bekamen wir immer wieder zu spüren, dass unsere Diskussionen bei anderen eher auf Unverständnis stoßen. Kann sein, dass es überheblich klingt. Kann sein, dass wir uns wirklich immer nur im Kreis drehen. Aber wir sind uns durchaus darüber im Klaren. Eine Kritik sollte sich nicht auf das richten, was wir sagen, sondern auf das, was wir trotz der vielen Gespräche nicht zu lösen imstande sind.“ Mit einem Seufzen setzte sich Light an den Tisch und blickte hinaus in die Dämmerung, während er nachdenklich die Kette um seine Hand wickelte. „Selbst hier in diesen Räumen, eingesperrt in einem Käfig aus Glas, Metall und Stein, selbst hier befinden wir uns im Zentrum eines Netzwerks, überflutet von Eindrücken und Zusammenhängen. Draußen schwimmt man mit der Flut der Menschen. Wohin man auch geht, überall ist alles und jeder ist überall. Die Läden sind voll mit Artikeln, die keiner braucht und jeder will. Der Glaube an eine gerechte Umverteilung ist ein weiteres unrealistisches Ideal, weil unser Wohlstand darauf fußt, dass andere Länder in der Welt die neue Unterschicht in unserer globalen Klassengesellschaft bilden. Es ist schön, Ideale zu haben, an Gerechtigkeit für alle zu glauben und an den Weltfrieden. Aber es ist naiv, fast schon dumm. Nichtsdestotrotz kommt die Gegenseite mit ihren Argumenten genauso wenig voran. An den Theorien des Naturalismus und Pragmatismus Kritik zu üben, kann man sich ersparen. Entweder wird der außernützliche Sinn kultureller Ziele und damit das Eigengewicht der geistigen Sphäre nicht begreiflich gemacht oder man verfällt in das gegenteilige Extrem, weil das Element des Nutzens und der sachlich objektiven Bedeutung jeder kulturellen Betätigung aus den Augen verloren wird, sodass man sich in reinem Psychologismus verspinnt. Wir werden trotzdem nicht müde, darüber zu reden. Wir führen das Menschliche auf das Allzumenschliche, den Sexualtrieb oder Ernährungstrieb oder Machttrieb, zurück. Oder wir konstruieren einen Erlösungstrieb, eine Eschatologie oder irgendein ähnliches teleologisches Konzept. Dann wiederum sehen wir alles unter dem Aspekt der Intelligenz und Berechnung. So bewegen wir uns ständig in Zirkeln und kommen aus dem Empirismus biologischer oder psychologischer Symptome nicht heraus... und jetzt mache ich es schon wieder.“ Light lachte traurig. Er ließ die Kette fallen und umfasste stattdessen sacht Ls Handgelenk, ohne ihm jedoch den Blick zuzuwenden. Seine Augen starrten ziellos in den grauen Abendhimmel hinter der Glasscheibe. „Ich rede mich um Kopf und Kragen und komme doch zu keinem Ergebnis. Meinungen können leicht gefasst werden, wenn man nicht selbst denken muss, wenn einem die Öffentlichkeit das Denken abnimmt. Dann erscheinen auch die Lösungen viel einfacher. Man kann sich über die Politik im eigenen Land aufregen und salopp sagen, es wäre besser, würde man es so oder so machen. Aber man steckt nicht in den Schuhen der Inhaber von Macht und Verantwortung. Je mehr man zu wissen glaubt, desto deutlicher sieht man, was man nicht weiß, und desto schwieriger werden die Lösungsvorschläge.“ „Das Essen bitte wie immer“, sprach L in den Telefonhörer, nachdem er die Kurzwahltaste betätigt hatte. Schweigend hörte Light den nebensächlichen Anweisungen seines Kollegen zu, doch eine Sekunde später hob er überrascht den Kopf, als er spürte, dass L die Hand im Griff seines Freundes drehte und gleichfalls dessen Handgelenk umschloss, um die Geste zu erwidern. Hierbei bewahrte sich der Detektiv seine selbstverständliche Haltung, während er die Aufzählung dessen, was sie zu Abend essen wollten, zu einem Abschluss brachte und auflegte. „Wenn wir heute“, knüpfte L wieder an das Gespräch an, „vor lauter Einsicht in die ökologische, psychologische und biologische Bedingtheit kultureller Arbeit das Vertrauen zu ihr verlieren, dann ist das die Schuld unserer komplexen Aufklärung, weil uns nicht mehr die Grundlagen gelehrt werden, auf denen dieses System wechselseitiger Bedingtheit ruht. Wir wissen zu viel, um uns eine naive Gutmütigkeit zu bewahren.“ Einen Moment zögerte Light noch. Dann lehnte er sich mit der Stirn an den festgehaltenen Arm seines Freundes. „Ich möchte daran glauben. Ich möchte die gleiche Zuversicht haben wie mein Vater. Er spricht von Frieden, doch ich frage mich, was ist das eigentlich? Warum gibt es das Wort Frieden überhaupt? Weil es Krieg gibt und Unterdrückung und Tyrannei. Frieden kann nur durch die Abwesenheit von Krieg erklärt werden. Wenn sich die Menschheit nicht in einem ständigen Kampf befände, gäbe es die Vorstellung vom Frieden nicht. Dann würden wir nicht einmal das Wort benötigen. Es ist nur ein weiteres idealistisches Konstrukt. Wenn überhaupt, dann gibt es Frieden in der Realität nur als Mitte aus Angreifen und Angegriffen-Werden. Der Mensch denkt sich so etwas schließlich nicht aus, weil er an das Gute glaubt, sondern weil er das Böse kennen gelernt hat.“ „Light-kun...“ Langsam hob L den Arm, jenen, an den der Jüngere sich nicht aus Erschöpfung lehnte und den er nicht mit sanfter Bestimmtheit umklammerte. Ebenso langsam ließ L seine Hand auf den braunen Haarschopf sinken. Da er sich ansonsten nicht rührte, wirkte die Geste zuerst leblos. Dann jedoch begann er vorsichtig durch die weichen Haarspitzen zu streichen. Vergebens versuchte L sich einzureden, dass sein Handeln nicht lächerlich und überflüssig war. Light hatte Recht. Es war längst angebracht, sich zu fragen, was er mit seinem Verhalten eigentlich bezweckte. L schob diese Frage dennoch beiseite und konzentrierte sich stattdessen auf die bisherigen Aussagen. „Ich habe zwar gemeint, dass Kiras ideale Welt nicht kommen wird und nicht Bestand haben kann, aber seit seinem Auftreten steht nicht nur fest, dass sein Ideal wieder untergehen muss, sondern auch, dass es nicht mehr ausgelöscht werden kann.“ Ls Hand glitt hinab über die Wange des Anderen und wanderte tiefer, bis sie auf dessen Schulter zur Ruhe kam. Hier übte er für einen kurzen Moment mit den Fingerspitzen einen kaum merklichen Druck aus. Vielleicht war es Zuversicht, vielleicht Niedergeschlagenheit, die er Light damit vermitteln wollte. „Wenn ein Gedanke einmal gefasst und öffentlich gemacht wurde, wird er wie ein Krebs immer wieder auftauchen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Irgendwo werden Kiras Anhänger überleben, da bin ich mir sicher.“ „Später werden andere an unserer Stelle kämpfen“, erklärte Light. „Das ist dann nicht mehr unser Kampf.“ „Ja“, stimmte L monoton zu, „nicht unser Kampf.“ Light holte tief Luft und atmete anschließend geräuschvoll aus. Die einsetzende Dunkelheit hatte sich noch einmal verzogen. Unter der grauen Wolkendecke brach blassgelb die Sonne hervor und erhellte schwach die kalten Räumlichkeiten, bevor das letzte Licht des Abends erlosch. Der junge Ermittler löste sich von seinem Partner und sagte: „Nachdem ich dich kennen gelernt habe, hat es mich begeistert, dass wir uns über so vieles unterhalten konnten. Ich möchte meine ehemaligen Mitschüler und Kommilitonen nicht abwerten, denn auch mit ihnen konnte ich gute Gespräche führen. Aber mit dir war ich gleich auf einer Wellenlänge. Doch ich hätte nicht gedacht, dass ein derart interessanter Austausch meine Erkenntnis so wenig präzisiert, sondern sie eher noch weiter verwirrt. Ganz im Gegenteil, manchmal fühle ich mich, als würde mir der Schädel platzen, wenn wir vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Wir reden und reden und reden und es führt zu rein gar nichts. Die ganzen schönen Worte sind überhaupt nichts wert. Es ist absolut sinnlos. Es ist einfach überflüssig. Außerdem...“ Light wandte das Gesicht ab und ließ einige Sekunden stumm verstreichen, bevor er kühl hinzufügte: „Ich frage mich, ob ich dir durch die vielen Worte wirklich näher komme oder ob ich mich nicht eher von dir entferne.“ „Wenn nicht du, wer dann?“ „Wie bitte?“ Verwirrt hob Light den Kopf und erhaschte einen Blick auf das wissende Lächeln des Detektivs, das nur für einen kurzen Moment aufblitzte. Dann drehte L sich um, vergrub eine Hand in seiner Hosentasche, die andere in seinem schwarzen Haar und meinte: „Wer sollte mir hier näher sein? Hier sind nur wir. Abgeschottet von allen anderen. Hier sind nur wir allein.“ Nur wir allein sind hier, wiederholte Light die Worte in seinen Gedanken. Nur wir sind hier allein, wandelte sich die Aussagen in seinem Kopf zu einer Gewissheit, die seine Vernunft leicht widerlegen, aber sein Gefühl nicht anders begreifen konnte. Allein sind hier nur wir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)