Schatten von Mestala von Silmarille (Die Geschichte Draconias geht weiter) ================================================================================ Kapitel 5: Abschied - Reise ins ungewisse ----------------------------------------- Die Nacht kam für Sturms Befinden erheblich zu schnell. Nudur war in den Armen seines Vaters eingeschlafen. Nun stand Sturm mit seinem Sohn vor der Tür. Fremder wartete fertig gesattelt hinter ihm. „Bitte lass mich nicht schon wieder allein, Sturm.“ flehte Juscha mit Tränen in den Augen. „Glaub mir, mein Herz, ich würde auch lieber bei dir und Nudur bleiben, aber was bringen einige Tage mit euch, wenn danach die Welt untergeht?“ erwiderte Sturm und gab ihr den Jungen. Danach küsste er sie auf die Stirn. „Pass auf dich auf, Juscha.“ Er stieg auf den Rücken seines Rappen und trieb den Hengst in Galopp. Fast augenblicklich verschmolzen das schwarze Fell des Pferdes und die dunkle Rüstung Sturms mit der Dunkelheit der Nacht. Der matte schein des seltsamerweise roten Mondes spiegelte sich nur noch matt auf den goldenen Beschlägen der Rüstung und der Panzerung des Pferdes. Juscha stand da und starrte ihm nach. Tränen liefen über ihre Wangen. Der blutrote Schein des normalerweise silbernen Mondes leuchtete Sturm den Weg. Seine einzigen Begleiter auf dieser Reise waren sein Atem, der seines Pferdes, das klopfen seines Herzens und die Geräusche der Nacht. Er blickte zurück in die undurchdringliche Dunkelheit. Ich wünschte, es ginge anders. dachte er. Warum ausgerechnet ich? Fremders Zügel lagen locker in seiner Hand. Der Rappe schien seinen Weg von selber zu finden. Sturm hingegen war tief in Gedanken versunken. Die Nacht ging vorüber. Sturm ritt weiter. Er war müde und niedergeschlagen, ratlos und verwirrt. Er ließ sich von einem inneren Gefühl leiten. Tagelang ritt er in seine Melancholie versunken weiter. Bis er schließlich nach fünf Tagen bei Vollmond die Küste erreichte. Hier stieg er das erste Mal seit er Fewall verlassen hatte ab und gönnte sich und seinem Rappen eine Pause. Seine Hand schloss sich um das Amulett. Hol mir die Piraten her. befahl er dem Drachen. Kurz verdunkelte ein Schatten den roten Mond und einige Teile des Sternenhimmels. Ich tue wie mir aufgetragen. bestätigte Palant. Sturm setzte sich auf den Boden. Langsam fielen ihm die Augen zu. Dann schlief er zum ersten Mal seit Tagen ein. Ein harter Tritt gegen den Brustpanzer und eine drängende, raue Stimme rissen Sturm aus seinem traumlosen Schlaf. Er schlug die Augen auf und sah einen schwarzhaarigen Seemann mit einem Auge, der auf ihn herabstarrte. „Na, Alter, doch noch aufgewacht?“ fragte der Fremde mit einem kecken Grinsen. „Ich gehe doch wohl recht in der Annahme, dass du Sturm Schattenklinge bist, oder?“ Sturm stand auf und klopfte sich den Staub von der Rüstung. Als er damit fertig war, begutachtete er den Fremden. „Ja ich bin General Schattenklinge.“ sagte er beiläufig. „Und wer bist du, Pirat?“ Der Seemann verzog das Gesicht. „Freibeuter, nicht Pirat.“ berichtigte er. „Turamarth Ohtacaro, Kapitän der Schattengleiter Kommandant des schwarzen Raben.“ Na toll und ausgerechnet auf so jemanden bin ich angewiesen. dachte Sturm. Vater, warum tust du mir so was an? „Wollen wir hier weiter Maulaffenfeil halten?“ fragte Sturm ungehalten und pfiff nach seinem Rappen. „Ich stehe unter Zeitdruck.“ „Ja schon klar, du Türschelle.“ knurrte der Freibeuter. „Komm mit, mein Schiff ist gleich da hinten.“ Er drehte sich um und stapfte voran. Nach wenigen Schritten drehte er sich noch einmal um. „Wie sieht’s eigentlich mit deinem Kram aus? Haste irgendwelches Gepäck bei dir?“ „Nur das, was ich am Körper Trage und das, was in den Satteltaschen meines Rosses verstaut ist.“ Sturm deutete auf den mächtigen Rappen. „Gut, dann bring das Kram auf die Schattengleiter mit.“ Sturm pfiff zwischen den Zähnen hindurch und der Rappe setzte sich in Bewegung. Beide folgten dem Freibeuter zu einem schwarz gestrichenen Zweimaster an dessen Bug mit weißer Farbe der Name >Schattengleiter< gemalt worden war. „Hübsche Nussschale.“ griente Sturm. „Pass bloß auf, was du sagst, Schattenklinge.“ knurrte Turamarth. „Die Schattengleiter ist eines der besten Schiffe nördlich von Heigan.“ Er wandte seinen Blick zur Reling hinauf. „Luke auf!“ Ein vermummtes Gesicht erschien über der Reling, um sofort darauf wieder zu verschwinden. Aus dem Bauch des Schiffes ertönte ein dumpfes Poltern, dann leises Quietschen und schließlich öffnete sich eine fast unsichtbare Tür in der Bordwand und irgendjemand schob eine Art Steg hinaus. „So.“ sagte Turamarth und trat auf den Steg. „Und nun folg mir.“ Mit diesen Worten verschwand der Freibeuter im Bauch des Schiffes. Zögernd ging Sturm hinterher. Fremder folgte, als sei es das Normalste der Welt, auf einem Piratenschiff zu Gast zu sein. Von Innen schien die Schattengleiter nochmals um einige Meter gewachsen zu sein. Der Laderaum war gut und gerne so groß, dass mit Leichtigkeit drei ausgewachsene Drachen darin hätten untergebracht werden können. Doch durch die überall gestapelten Kisten, Fässer und Säcke, war kaum genug Platz, um hindurch zugehen. Am anderen Ende war eine kaum erkennbare Tür in das Holz gesägt worden. Sie hing schief in den Angeln und war durch ein schweres Stahlschloss gesichert. Aus irgendeinem Grund wandte sich Sturm schaudernd von der Tür ab. „So, Alter.“ griente der Pirat. „Überlass dein Pferd ruhig meinen Männern. Nimm die Satteltaschen mit und dann komm. Ich zeig’ dir wo du dich hinhauen kannst.“ Sturm nickte. Widerwillig folgte er dem Piraten über die feuchten, knarrenden Planken des Laderaums. Nach einiger Zeit erreichten sie eine etwas schiefhängende Tür. Turamarth stieß sie auf. Der Raum, der sich dahinter befand, war entgegen Sturms Erwartungen gut ausgestattet. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch, ein Fenster, Einen weiteren, größeren Tisch, mehrere Stühle und auch einen kleinen Schrank. „Glaub bloß nicht, dass jeder, der sich hier auf meinem Kahn einnistet, so eine Kajüte kriegt, Alter.“ knurrte der Kapitän. „Die Kriegst du nur, weil mir ein Besatzungsmitglied abhanden gekommen ist.“ „Ja, hab verstanden.“ erwiderte Sturm. Zielsicher trottete er zum Bett, legte seine Rüstung ab und legte sich hin. „Bevor du hier einpennst, welchen Kurs soll ich einschlagen?“ „Osten.“ Sturm gähnte. „Soweit nach Osten wie irgend möglich.“ „Du willst also nach Mestala… Gut… Dann müssten wir einen Zwischenstopp in White Castle einlegen. Wir brauchen nämlich noch Proviant.“ Die letzten Worte vernahm Sturm nicht mehr. Übermüdet, wie er war, hatte ihn bereits der Schlaf übermannt. Noch immer stand der rote Mond hoch am Himmel. Flammen loderten an seinen Rändern und in der Mitte hob sich eine fledermausartige Gestalt empor. Die gelbglühenden Augen des Wesens richteten sich direkt auf Sturm. Ein diabolisches Grinsen zeigte sich auf seinem pechschwarzen Gesicht und gab den Blick auf ein Raubtiergebiss frei. „Du bist also jener Auserwählte, der uns besiegen soll?“ höhnte das Wesen mit krächzender Stimme. Eine lange, gespaltene Zunge schnellte aus seinem Mund und fuhr seine Oberlippe entlang. „Niedlich, dass sich die Lichtwesen auf einen wie dich verlassen.“ „Und was soll mir deine Einstellung sagen?“ rief Sturm. „Ich bin nicht so naive, dass ich auf deine Psychospielchen reinfalle!“ Der Leibwächter bleckte die Zähne und fixierte seinen Gegner mit zusammengekniffenen Augen. Seine Finger begannen zu Kribbeln und zuckten zur Schwertscheide von Jero. „Spielchen?“ Wieder verzerrte ein teuflisches Grinsen die Züge der Bestie. „Ich habe es nicht nötig Spielchen zu spielen, Mensch! Du hingegen solltest lieber aufpassen, wie du mit mir redest. Es sei denn du bangst nicht um deine Familie.“ „Lass meine Familie aus dem Spiel, Dämon!“ knurrte Sturm und griff nach seinem Schwert. Doch als er das Heft erfasst und die Waffe gezogen hatte, sah er wie sich der Stahl verformte, einen Kopf und Schuppenhaut ausbildete und sich in seiner Hand wand. „Willst du mich etwa mit einer Viper angreifen, Schattenklinge?“ Der Dämon lachte auf. „Das solltest du dir vielleicht noch mal überlegen. Dies könnte leicht ins Auge gehen.“ Der General ließ das Schwert fallen. „Unterlasse diese Tricks!“ fauchte er. Sein Schwert konnte er also gegen diese Bestie getrost vergessen, aber was sollte er dann tun? Ohne Waffe war er sicherlich verloren. Sein Verstand arbeitete Fieberhaft, suchte nach einem Ausweg. Es gab keinen. Er konnte dieses Wesen nicht schlagen, nicht ohne Waffe. „Oh aber ich trickse doch so gerne.“ griente die Bestie ohne weiter auf Sturms Gesichtsausdruck einzugehen. Plötzlich begann die Szenerie zu verblassen. Sturm stand allein in erstickendem, grauem Nebel. Er rang nach Luft und ging in die Knie. Ein dumpfer Druck stieß von innen gegen seine Stirn. Er würgte, hustete, starb… „Hey, Alter, aufstehen!“ weckte eine ihm Wage vertraute Stimme den Leibwächter aus seinem Traum. Sturm rollte sich auf die andere Seite und murrte irgendwas vor sich hin. Normalerweise wäre er sofort hellwach gewesen, doch an diesem Tag war er noch zu schlaftrunken. Hatte er doch seit Tagen keinen Schlaf mehr gefunden. „Bei allen Tigerhaien!" erklang die Stimme wieder, dieses Mal zorniger. „Entweder du stehst auf, Alter, oder ich häng dich an die Rah!" Er Schlag drang durch den Rücken des Generals. Danach folgte ein Geräusch, das stark an brechendes Glas erinnerte. Sturm gähnte und setzte sich mühevoll auf. „Bin ja schon wach." drang es wenig begeistert von ihm. Er rieb sich kurz mit Daumen und Zeigefinger die Augen und blickte dann zu dem Mann, der ihn geweckt hatte. Es war Turamarth. „Was willst du?" „Zwischenstopp.“ erklärte der Freibeuter tonlos. „Brauchen neuen Proviant.“ Tura ging zur Tür. „Und was hab ich damit zu tun?“ Sturm stand auf und zog sich an. „Du holst uns das Kram.“ Tura war in der Tür stehen geblieben und hatte sich halb zu dem General umgedreht. „Wir sind hier in Iceworld, Land der Schneewandler. Können wir nicht einfach Überfallen.“ „Aha und ich soll nun also mit ihnen reden, verstehe ich das richtig?“ Sturm legte sich seine Rüstung an, schnallte den Waffengurt um und hängte sich schließlich den Drachenstein um den Hals. „Klar.“ Tura zuckte mit den Schultern. Es war ihm offensichtlich egal was mit dem General passieren könnte. „Soviel ich weiß, ist dein Onkel dieser erfolglose Drachentöter doch da. Kannst sicher mit ihm reden und uns unser Kram besorgen. Wenn du ohne Futter zurückkommst, schicke ich dich über die Planken.“ Sturm knurrte irgendwas Unverständliches vor sich hin. Er überprüfte noch einmal den Sitz seiner Schulterplatten und Beinschienen dann blickte er dem Kapitän direkt in die Augen. „Ich kann es versuchen, aber versprechen tue ich nichts und bevor du mich mitsamt meinem Pferd versenkst, tue ich lieber was du willst.“ Tura nickte. „Die Luke ist offen.“ sagte der Freibeuter knapp. Dann ging er hinaus und ließ Sturm allein. Kalter Wind jagte den Schnee vor sich her und verwischte die Spuren der Tiere noch während sie entstanden. Sturm konnte kaum den Nacken seines Rappen erkennen und doch spürte er, dass er in die richtige Richtung ritt. Der General fror erbärmlich und allmählich fragte er sich ernsthaft, warum er seinen Mantel zurückgelassen hatte. Der Schnee legte sich auf seinen Kopf und seine Schultern. Wie in dieser Welt überhaupt jemand leben konnte war ihm mehr als nur schleierhaft. Als er schließlich die weißen Tore der Burg sah, war er schon fast blaugefroren. Zitternd packte der General die vereiste Kordel neben dem Tor und zog daran. Von innen waren erst ein Knarren und kurz darauf das laute Läuten einer großen Glocke zu hören. Dann öffnete sich das Tor geräuschvoll einen Spalt, der gerade groß genug war, dass ein Pferd mit Reiter hindurchpasste. Sturm trieb den Rappen an und ritt hinein. Er wusste, dass sich mindestens vier Augenpaare auf ihn gerichtet hatten und ihn genau beobachteten. Steif stieg er im Hof ab und rieb sich noch immer zitternd über die Arme. Ein älterer Mann kam auf ihn zu. Er war etwas kleiner als Sturm, hatte blaue, wache Augen und braune, mit grauen Strähnen durchzogene Haare. Der Mann trug ausnahmslos graue Kleidung nur die Stiefel waren schwarz mit weißem Wolfsfellbesatz. Außerdem fehlte ihm der linke Arm. „Wer seid Ihr? Und was wollt Ihr hier, Fremder?“ fragte der Fremde. „S-Sturm Sch-Schattenklinge i-ist m-mein N-Name.“ stotterte der General. „B-bin h-hier um P-Proviant z-zu b-besorgen. U-und w-wer s-seid I-Ihr?“ „Sturm Schattenklinge, sagtet Ihr?“ fragte der Fremde ungläubig. Er musterte den General genau. „Nun, mich nennt man Drachentod. Dravo Drachentod. Und jetzt, Junge, solltet ihr Euch erst einmal aufwärmen. Ihr zittert schlimmer als alles, was ich je gesehen habe.“ „D-Drachentod?“ Sturm sah den Anderen erstaunt an. Seine Zähne schlugen lautstark aufeinander. „S-sagtet I-Ihr D-Dravo D-Drachentod? D-dann s-seid I-Ihr d-der B-Bruder v-von K-König K-Kai?“ „Ja, der bin ich.“ Dravo rollte mit den Augen und nahm den Arm des Generals. „Und Ihr seid fast schon blaugefroren. Jetzt kommt mit hinein, bevor Ihr noch zum Eiszapfen erstarrt.“ Er wartete nicht auf Sturms Zustimmung oder Ablehnung und zog den jungen Mann einfach mit sich in die Burg. Dort führte er den bibbernden Draconiar durch die Flure zu einer schäbigen Tür. Er schob sie auf, zerrte Sturm hinein und bugsierte ihn nahe einem Kamin auf einen Stuhl. Danach legte Dravo seinem Neffen eine Felldecke um die Schultern und setzte sich mit überschlagenen Beinen auf die Erde. Erwartungsvoll blickte der Drachentöter zu dem General. „Ihr seid also Sturm Schattenklinge, unehelicher Sohn meines Bruders und der Drachenfürstin Kaine Severanz.“ stellte er fest. Sturm bekam langsam wieder Farbe im Gesicht auch zitterte er nicht mehr so stark und seine Zähne schlugen auch kaum noch aufeinander. „Danke.“ sagte er als erstes. Er streckte die Hände zum Feuer und bekam langsam wieder Gefühl in den steifen Fingern. Schließlich nickte er. „Ja, ich bin der Sohn des toten Königs.“ erklärte er. „Somit seid Ihr wohl mein Onkel. Der von dem ich schon viel hörte. Den ich auch sah, als ich das Grab meines Vaters aufsuchte.“ „Um es zu schänden und dem Leichnam meines Bruders das Amulett, das du da trägst, sowie sein Schwert zu stehlen.“ Die dunklen Augen des alten Mannes hatten plötzlich jegliches Gefühl verloren. Sie waren kalt und abweisend. Beinahe kam Sturm der Schneesturm, der draußen wütete wärmer vor als der Blick seines Onkels. Der General schüttelte betrübt den Kopf. „Ich höre diese Vorwürfe nicht zum ersten Male, Onkel.“ Sagte Sturm lakonisch. „Aber das nun schon meine Verwandten mir dies Unterstellen, verletzt mich zutiefst. Ich habe das Grab meines Vaters nicht geschändet. Er hat mir den Drachenstein und Jero selber gegeben. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ „Und ich bin der König Mestalas.“ knurrte Dravo böse. „Sakasmus war nie deine Stärke, mein Bruder.“ drang eine hohle Stimme von der Tür her. Als Sturm den Blick in die Richtung wandte, sah er eine durchscheinende Gestalt in schwarzer Rüstung. Der hünenhafte Geist trat auf die beiden Lebenden zu. und blickte sie ungerührt an. Dann zeigte sich ein warmes Lächeln auf dem toten Gesicht. „Schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal hier war und damals hat mein Herz noch geschlagen und“ – er fasste ins Feuer und hielt seine Hand in den leckenden Flammen – „ich habe noch etwas gespürt. Feuer war damals noch heiß und Schnee noch kalt.“ Dravo sah seinen toten Bruder seltsam abwertend an. „Was machst du hier, Kai? Du gehörst nicht mehr in diese Welt und das weißt du ganz genau.“ Kai seufzte. „Dravo, ich bin hier, weil ich noch eine Aufgabe zu erfüllen habe.“ Er blickte zu Sturm und nickte dann sah er wieder zu seinem älteren Bruder. „Sturm spricht die Wahrheit, was den Drachenstein und mein Schwert angeht. Ich habe ihm beides übergeben, weil er etwas von seinem Vater haben sollte. Ich habe im Leben versäumt für ihn da zu sein und im Tode kann ich es nicht mehr nachholen, aber ich kann ihm wenigstens etwas von mir hinterlassen, damit er wirklich weiß wer er ist.“ „Und wer bitte bin ich?“ fragte Sturm plötzlich leicht gereizt. „Sag es mir, Vater. Wer bin ich? Ein Bastard. Ein Mann gezeugt in Schande und in Schande werde ich sterben. Mit dem Wissen, dass ich nicht mehr als ein Bastard bin.“ „Das stimmt nicht, Junge.“ Kai wandte sich nicht zu ihm um sondern ging durch den Raum ohne Tischen oder anderen Hindernissen auszuweichen. „Du bist ein excellenter Stratege und General. Was du bei der fewallischen Küste erreicht hast, hätte ich nie geschafft. Ich hätte wahrscheinlich Palants Zerstörungswut freien Lauf gelassen und damit einen wohlmöglich tödlichen Fehler begangen.“ Sturm schüttelte den Kopf. „Du übertreibst maßlos, Vater. Ich habe nur getan, was ich als meine Pflicht sah. Und ohne Acsa und Mandos wäre mir das nie gelungen.“ „Ich weiß zwar nicht worüber ihr beide redet, aber eigentlich ist der Herr Schattenklinge doch aus anderen Motiven hier, als mir einen familiären Besuch abzustatten.“ Dravo blickte vor sich auf den Boden. Seine Hände langen mit den Handflächen nach oben auf seinen Knien. „Warum also, Neffe bist du genau hier? Und ich will keine Ausflüchte hören. Erzähle mir nur die Ganze Wahrheit, sonst nichts. Hast du verstanden, junger Mann?“ Sturm seufzte. „Ich habe verstanden, Onkel.“ Er holte kurz Luft und begann dann die gesamte Geschichte zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)