Chaos in my heart, Confusion in my mind von Saedy (Yami x Seto (Jonouchi x Yugi?)) ================================================================================ Kapitel 1: This sick existence ------------------------------ Disclaimer: Yu-Gi-Oh! gehört leider nicht mir und ich verdiene auch kein Geld hiermit (Aber Kommi-Spenden sind erwünscht^^) Genre: Drama, Shounen-Ai, Alternative Universe (soll heißen, die Charaktere sind in “etwas” andere Lebensverhältnisse gesteckt worden und dadurch auch entsprechend verändert) Pairing: Yami x Seto (ob sie wollen oder nicht~.^) und Nebenpairing Jonouchi x Yugi As I walked across the golden sea Wasn’ t it a pity That I never found someone else Than me? Er zitterte und lehnte sich vorsichtig an die Wand. Bunte Schlieren tanzten vor seinen Augen und der Korridor wölbte sich. Der Boden bebte unter seinen Füßen und die Wand wich, aus ihrem festen Stand gebracht, zurück. Kälte zog sich über seinen Körper, bereitete ihm eine Gänsehaut. Stach wie Eisdornen in sein Fleisch. Er spürte, wie er in die Knie ging, seine Umgebung kaum noch wahrnehmend. Panik überfiel ihn, Schweiß brach ihm aus den Poren, trotz der Kälte, die er fühlte. Er keuchte leise, fühlte, wie die Furcht sich in sein Innerstes fraß. Er wusste nicht, warum er sich fürchtete, dennoch zog sich dieses Gefühl durch sein Gehirn wie ätzende Säure, färbte die Schlieren vor seinen Augen gelb und grün. Wenn sie nur nicht schwarz würden - wenn sie schwarz wurden, bedeutete das nie etwas Gutes. Der Boden wankte weiter, während er einfach nur dasaß und hoffte, dass es vorbeigehen würde. Kaum etwas von seiner Umgebung wahrnehmend, blickte er trüb vor sich hin, sah nur die grellen Abdrücke, oder sollte er besser sagen, Alpdrücke seines Gehirns, die mit pochendem Rhythmus, wie der Schlag seines Herzens, auf ihn zuzukommen schienen, sich wie die Angst in ihn fraßen. Seine Haut kribbelte, hinter den Augen entstand ein mächtiger Druck. Er sehnte sich nach seinem blauen Freund, der immer für ihn da gewesen war. Doch heute nicht mehr. Schon zu lange - seit er kein kleines Kind mehr war - wusste er, dass sein blauer Freund nur eine Fantasie-Gestalt war, die er sich eingebildet hatte, nur, um von dem Schmerz abgelenkt zu werden, wenigstens einen kleinen Teil Geborgenheit in dieser Welt zu fühlen. Doch nun hatte diese Gestalt keinen wirklichen Bestand mehr für ihn. Nun war sie nichts weiter als ein blasser Schemen. Zu sehr hatte er sich der Realität gestellt, hatte erkannt, dass die Gestalt ihm nichts geben konnte, nicht wirklich da war und es auch niemals sein würde, so wie er es sich als kleines Kind erhofft hatte. Ja, irgendwie hatte er sich ersehnt, dass sein blauer Freund eines Tages in Form eines wirklichen Menschen vor ihm stehen würde. Doch nun, mit dem Älterwerden, war diese Hoffnung gänzlich verschwunden. Sogar die Hoffnung darauf, dass es irgendwo auf der Welt einen Menschen geben könnte, der ihn verstünde, war verschwunden, verschwunden wie… Die Gedanken endeten. . . . . . Als er eine Hand in seinem Blickfeld auftauchen sah. Irritiert blickte er darauf und unheimlich langsam, wie es ihm schien, mit schreckgeweiteten Augen, wanderte sein Blick weiter zum Handgelenk über den schmalen und doch eindeutig einem Jungen gehörenden Arm, bis er bei einem schwarzen Gürtel zum stehen kam, welcher eine schmale Hüfte umschloss. “Brauchst du Hilfe?”, erkundigte sich eine freundliche, warme Stimme, die ihm auf Anhieb gefiel - dennoch zuckte er vor Überraschung zusammen. Selten sprach ihn jemand an, kümmerte sich gar um ihn und wenn, dann hänselte man ihn höchstens. So war er den Umgang und die Nähe von anderen Menschen gar nicht gewohnt. Gezwungenermaßen blickte er hinauf in das Gesicht, welches gar nicht so weit über ihm aufragte, da der Junge vor ihm nicht sonderlich groß war. Blonde, in leichten Wellen fallende Strähnen, deren Spitzen gerade so die Schultern berührten, fielen ihm seitlich über die Wangen. Dies war aber gar nicht mal das ungewöhnlichste an seiner Frisur. In aufragenden Zacken stand der Großteil seiner Haare zu Berge, tiefschwarz mit rötlich-violetten Spitzen. Seine Augen wurden größer, als er diese Aufmachung betrachtete. Eine solche Frisur war ihm noch nie untergekommen und er ertappte sich dabei, regelrecht zu starren. Bei jedem anderen hätte er diese Haarpracht einfach nur unmöglich gefunden, aber an diesem kleinen, schmalen Jungen sah sie gar nicht mal so schlecht aus. “Wie geht es dir?”, erkundigte sich dieser und hielt ihm immer noch seine Hand vor die Nase. Überrascht bemerkte er, dass sein Anfall vorüber war. Er zitterte nur noch leicht, aber die Umgebung hatte sich wieder in ihre festen Formen gefügt, die Farben waren wieder normal. Auch das Beben des Bodens hatte aufgehört. Er registrierte, dass er nassgeschwitzt war, was ihm ziemlich unangenehm war, besonders, da der Schultag erst angefangen hatte und er noch den ganzen Tag so verbringen musste. “Es geht schon”, erklärte er, etwas außer Atem. Braune Haarsträhnen klebten ihm im Gesicht und er musste wohl einen mitleiderregenden Eindruck erwecken, denn der Junge vor ihm rührte sich nicht vom Fleck. Erst jetzt registrierte er, dass er die Arme um die Beine geschlungen hatte und so zusammengekauert an der Wand hockte. Er biss sich unwillkürlich auf die Lippen und bemerkte dabei, dass er dies wohl schon vorher getan hatte, da sie sich wund anfühlten. “Na komm, ich helfe dir!”, forderte ihn der unbekannte Junge auf. Er jedoch ignorierte die Hand und stemmte sich stattdessen mit den Händen vom Boden ab, was ihm gar nicht leicht fiel, da er noch sehr erschöpft war. Aber er wollte allein aufstehen können. Etwas anderes wäre viel zu peinlich gewesen und wenigstens ein bisschen Stolz wollte er sich bewahren. Außerdem sah diese schmächtige Person vor ihm nicht gerade so aus, als könne sie ihn halten, besonders, da er doch ziemlich groß, wenn auch etwas zu dünn, war. Allerdings wusste er die Freundlichkeit des Jungen durchaus zu schätzen. “Schon gut, ich schaffe das alleine.” “Bist du dir sicher?”, wurde ihm ein besorgter Blick zuteil. “Ja, ganz sicher!”, antwortete er heftiger als beabsichtigt, was ihm sofort leid tat, da der andere ihm ja nur hatte helfen wollen. Trotzdem sagte er nichts weiter und richtete sich langsam auf. Aber der fremde Junge schien sich gar nicht an seinem Tonfall zu stören, sondern lächelte ihn freundlich, offenbar erfreut darüber, dass er alleine aufstehen konnte, an. Ihm wurde unwillkürlich ganz warm ums Herz. So freundlich hatte ihn noch nie jemand angelächelt. Nun, nein, noch nie, wäre ungerecht zu sagen, gegenüber anderen Menschen, die ihm wegen seiner Krankheit bereits geholfen hatten - auch wenn dies sehr wenige waren - aber bei diesem Jungen hier vor ihm, fühlte sich dieses Lächeln irgendwie noch viel liebevoller und wärmer an, als bei jedem anderen zuvor und diese rötlichen Augen strahlten ihn geradezu an. Ihm schoss die Röte ins Gesicht, als ihm klar wurde, warum ihm das Lächeln dieses Jungen viel besser gefiel, als das seiner Terapeuthin, die wirklich sehr um ihn bemüht war. Es lag offenbar daran, dass er mehr auf Männer stand, als auf Frauen, wie ihm schon seit ungefähr drei Jahren klar war. Hoffentlich bemerkte der Junge vor ihm nicht, dass die Röte seiner Wangen nicht an seiner Erschöpfung lag. Auf jeden Fall ließ dieser sich nichts anmerken und erklärte: “Hallo, übrigens. Ich bin Atemu Mûto, aber du kannst mich Yami nennen, das tun alle meine Freunde. Ich bin neu hier, wie man unschwer erkennen kann, und zwar zusammen mit meinem kleinen Bruder, obwohl er eigentlich nur ein paar Minuten jünger ist als ich. Ich vermute mal, wir gehen ab sofort in die gleiche Klasse, jedenfalls, wenn du ebenfalls dort hinein willst”, zeigte er mit dem Daumen auf die Tür hinter sich. “Wir sind reichlich zu spät dran, was?”, lächelte er etwas verschmitzt und fuhr sich kurz durch die Haare. “Ja, dann gehen wir wohl in die gleiche Klasse”, erwiderte er wortkarg und zwang sich dazu, den Blick von Atemu abzuwenden und auf die Klassenraumtür zu richten. Er war wirklich viel zu spät dran - erst nicht aus dem Bett gekommen, weil nicht einschlafen gekonnt und dann dieser blöde Anfall - wieder einmal. “Und, wie heißt du, wenn man fragen darf?”, zog Atemu kritisch eine Augenbraue in die Höhe und schien sich gar nicht daran zu stören, dass sie noch später kommen würden, wenn sie hier so gelassen herumstanden. Aber zumindest vorstellen, konnte sich der junge Herr doch! Dieser wurde sich gerade bewusst, dass er wieder mal einen Fauxpas begangen hatte und verfluchte sich innerlich selbst dafür, dass er so schlecht mit anderen Menschen umgehen konnte. Er war so in Gedanken gewesen, dass er sich nicht mal vorgestellt hatte, nachdem der andere das so freundlich getan hatte. Trotzdem war ihm die Sache furchtbar peinlich und so meinte er knapp, scheinbar unterkühlt: “Du kannst mich Kaiba nennen!”, wandte er sich ab und der Klassentür zu, nur um sich im nächsten Augenblick selbst zu schelten, weil er diesem hübschen, netten Jungen nicht seinen Vornamen angeboten hatte, was dieser immerhin ebenfalls getan hatte. Aber nun stand er schon vor der Tür und war im Begriff sie zu öffnen, besaß nicht mehr den Mut, sich noch einmal umzuwenden und seine schroffe Art zu korrigieren. Die Menschen um sich herum ignorierend, setzte sich Kaiba an seinen Tisch neben der Fensterreihe, ungefähr im zweiten Drittel des Raumes, während er sich knapp murmelnd für sein Zuspätkommen entschuldigte, was ihm doch ziemlich unangenehm war, da er es nicht mochte, sich bei jemandem zu entschuldigen, insbesondere auch noch vor so vielen anderen Leuten. Trotzdem, dass er schon seit einigen Jahren auf diese Schule ging, kannte er kaum jemanden, da er alle Menschen um sich herum zwar gut beobachtete, allerdings nie jemanden an sich heranließ. Es war zwar nicht so, dass er unfreundlich gewesen wäre, allerdings reichte schon die Abwesenheit von Freundlichkeit und seine Weigerung zu reden, um ihn als Außenseiter zu isolieren. Er fühlte sich einfach sehr unwohl unter anderen Menschen und außerdem hasste er es, Fragen zu beantworten, insbesondere, wenn es sich um Fragen bezüglich seiner speziellen Krankheit handelte. Zudem hatte er verlernt, anderen Menschen zu vertrauen oder mit ihnen umzugehen. Aber dies störte ihn nicht mehr so sehr wie früher - so allein kam man doch auch ganz gut zurecht, dann brauchte man niemandem Rechenschaft für sein Handeln ablegen und konnte tun, was man wollte, war unabhängig und frei. Na ja, mal abgesehen von seinem Adoptivvater Gozaburo, der leider auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte und dies Seto nur zu oft spüren ließ. Zu dumm, dass er heute Morgen vergessen hatte, seine Tabletten zu nehmen und so einen Anfall praktisch provoziert hatte. Das konnte nur deshalb passiert sein, weil er diese Nacht so wenig geschlafen hatte und deshalb heute Morgen noch halb in Trance alles um sich herum vergessen hatte. Zum Glück hatte er aber noch einen Tablettenvorrat in seiner Schultasche, wovon er sich nebenbei schnell zwei in den Mund steckte. Er hätte sich zwar für heute krank melden können, aber einerseits hatte er schon zu oft gefehlt und wollte nicht noch mehr auffallen und andererseits wusste er, dass die Tabletten ihre Wirkung ganz gut erfüllten, so dass er den restlichen Schultag relativ gut überstehen würde, wenn auch etwas angeschlagen von dem Anfall eben. Er seufzte leise und schalt sich im nächsten Moment selbst dafür, da er um keinen Preis irgendeine Schwäche zeigen wollte und seinen Mitschülern so einen Grund geben, ihn mal wieder aufzuziehen. Diese nutzten nämlich schon die geringste Kleinigkeit, ihn zu verspotten und zu beleidigen. Deshalb wollte er so wenig wie möglich von sich preisgeben und einfach anwesend sein, wie eine Statue oder ein Roboter. Verstohlen wanderte sein Blick zu Yami hinüber, der sich erst zusammen mit seinem Bruder, der ihm zwar sehr ähnlich sah, aber doch wieder ganz anders, nämlich irgendwie viel kindlicher, der Klasse vorgestellt hatte und nun in der Mitte des Raumes an einem bisher leeren Tisch Platz genommen hatte. Er stellte fest, dass selbst Yamis Rückansicht, wenn auch leider die Stuhllehne das meiste verdeckte, entzückend aussah. Er ertappte sich dabei, wie er ihn längere Zeit anstarrte und wandte schnell den Kopf ab. Hoffentlich hatte das keiner bemerkt. Sonst fand man noch heraus, dass er homosexuell war und das wollte er doch auf jeden Fall vermeiden, da man ihn damit sehr wahrscheinlich erst recht fertig gemacht hätte. Trotzdem konnte er nicht vermeiden, zwischenzeitlich immer wieder zu Atemu hinüber zu sehen. So ging dies eine ganze Weile den Vormittag über, bis sein Objekt der Betrachtung sich überraschend umwandte und ihm zuzwinkerte. Kaiba wurde rot. Wahrscheinlich so rot wie eine Tomate. Er fluchte still vor sich hin und blickte weg, als hätte er nichts wahrgenommen. Im schlimmsten Fall hatte Atemu bemerkt, dass er ihn die ganze Zeit heimlich beobachtet hatte und nun würde er ihn in Zukunft bestimmt ständig damit aufziehen. Er konnte es sich schon gut vorstellen, dieses Gespött und die Beleidigungen seiner Mitschüler, die ihn damit aufzogen, dass er auf Männer stand und Atemu selbst, der erste Junge, der von Anfang an so freundlich zu ihm gewesen war, ihn nun auslachen würde. “Hey, Alter, wie mies sind wir denn heute mal wieder drauf?” Kaiba schreckte auf, als er laut von der Seite angesprochen wurde und registrierte mit Unbehagen und leichter Verärgerung, dass Jonouchi, der Klassenkasper, wie er ihn heimlich nannte, seine Nase mal wieder in fremde Angelegenheiten stecken wollte. Das war so typisch für ihn. Jeder andere - nun fast jeder andere - hatte kapiert, dass es besser war, ihn zu ignorieren, nur dieser blonde Hitzkopf natürlich nicht. Einen Vorteil hatte dies jedoch: Er war dadurch aus seinen Zweifeleien herausgerissen worden und bemerkte so, dass gerade die Pause begonnen und die Hälfte der Schüler den Klassenraum verlassen hatte. Er schalt sich selbst, dass er neuerdings so unaufmerksam war. Aber andererseits, wofür lohnte es sich eigentlich noch, aufmerksam zu sein? Das, was gerade im Unterricht behandelt wurde, hatte er aus Langeweile, weil er keine Freunde hatte, bereits zu Hause gelernt und der andere Teil interessierte ihn meistens einfach nicht. Er sah nicht ein, wieso er Dinge lernen sollte, die er in seinem späteren Leben ohnehin nicht brauchte und hangelte sich so durch die Fächer, die ihn nicht interessierten einfach durch, was erstaunlich gut funktionierte, dafür, dass er so wenig aufpasste. Bedächtig stand er von seinem Tisch auf und bemerkte erleichtert, dass sein Kreislauf mitspielte und ihm nur leicht schwummrig im Kopf war. Nachdenklich blickte er noch mal aus dem Fenster, welches auf den Schulhof hinaus führte. “Oh, man, was ist denn dem mal wieder über die Leber gelaufen?”, stöhnte Jonouchi und wandte sich ab, als er keine Reaktion bekam. Nun wandte sich auch Kaiba um, in Erwartung, der letzte im Klassenraum verbliebene Schüler zu sein und stutzte überrascht, als er Atemu bemerkte, der ihm mit einem Lächeln entgegenblickte. “Ich dachte, wir könnten die Pause zusammen verbringen, wenn es dir nichts ausmacht. Außer meinem Bruder kenne ich hier niemanden, also…” “Schon klar…”, meinte Kaiba und war über seinen eigenen abweisenden Tonfall überrascht, welcher so gar nicht verriet, welche Unsicherheit sich in seinem Inneren abspielte. Manchmal war er über sich selbst erstaunt, wie gut er sich verstellen konnte. Doch gerade diesmal hatte er das eigentlich nicht gewollt. Atemu gegenüber wollte er…offener sein, weil dieser so freundlich zu ihm gewesen war. Außerdem sah er verdammt gut aus, wie Seto innerlich fluchend über seine Schwäche für diesen Jungen, zugeben musste. Er räusperte sich. “Ich meine, wie du willst”, überwand er sich zu sagen. Na toll, er klang ja mal wieder sehr begeistert. Dabei freute er sich tatsächlich wie ein König, dass der andere ihm Gesellschaft leisten wollte und ihn so nett anlächelte. Warum konnte er, verdammter Trottel, der er war, das nur nicht zeigen? Es war, als hätte er verlernt, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. “Schön”, lächelte Atemu noch strahlender, ließ Setos Herz höher schlagen. “Gehen wir?”, wandte er sich um. Seto nickte mit einem feinen Lächeln, was sein neuer Klassenkamerad aber nicht mehr bemerkte, da er sich bereits umgedreht hatte. “Ein schöner Schulhof”, bemerkte Yami um sich blickend. Überall waren grüne Nischen mit Blumenbeeten oder Bäumen eingerichtet, und Bänke standen davor, so dass man sich fast vorkam, wie in einem Park. Außerdem lag die Schule, zwar nicht im Wald, aber doch neben der Stadt in einem Gebiet mit vielen Kleingärten, was eine ziemlich angenehme Atmosphäre schuf. Yami hatte dies zwar schon vorher bemerkt, allerdings nur am Rande, da er zuvor nicht allzu viel Zeit für eine ausgiebige Betrachtung gehabt hatte. Aber auch die Schulpause war ja leider viel zu kurz. “Wollen wir uns setzen?”, schlug Seto vor und deutete auf eine etwas abgelegen stehende Bank, wo sich nicht so viele Schüler aufhielten, da sie etwas weiter entfernt vom Schulgebäude lag. Hier saß er am liebsten, da er hier die meiste Ruhe genießen konnte. “Oh, scheiße!”, rief Yami plötzlich aus und blieb stocksteif stehen. Seto zuckte zusammen. Hatte er irgendwas falsch gemacht? Sich mal wieder daneben benommen, ohne es zu bemerken? Dabei hatte er doch so sehr darauf geachtet, sich möglichst “normal” zu verhalten. Aber nein, das konnte nicht sein. Er hatte Yami doch nur hier her geführt und ihm die Bank als Sitzgelegenheit vorgeschlagen! “Was ist los?”, erkundigte er sich vorsichtig. “Ach!”, stöhnte Yami. “Ich Dummkopf habe mein Pausenbrot vergessen. Und mein Wasser auch. Geld hab ich auch keins dabei und ohne Essen sterbe ich!”, rief er kläglich aus und gab einen geradezu jämmerlichen Anblick ab, was Kaiba unwillkürlich zum Lachen brachte. “Was ist daran so komisch?”, erkundigte sich Yami leicht fauchend. “Du kommst vielleicht einen ganzen Tag ohne Essen und Trinken aus, aber ich nicht!” “Schon gut”, schmunzelte Kaiba. “Hier, nimm das”, damit zog er einen Geldschein aus seinem Portmonee, welchen er Yami in die Hand drückte. “Kauf dir einfach was.” “Aber, das…”, blickte der verwundert auf. “Schon gut, das macht mir nichts aus.” “Danke!”, strahlte Yami. “Bin gleich wieder da!”, und marschierte los, in Richtung Cafeteria - nur um Augenblicke später stocksteif stehen zu bleiben und wieder rückwärts anzumarschieren. “Was ist? Hast du keinen Hunger mehr?”, verwunderte sich Kaiba. “Erstens, ich weiß gar nicht, wo die Cafeteria ist. Und zweitens: Das Geld, das du mir gegeben hast, würde ausreichen, um einen ganzen Monat essen zu gehen! Kaiba, du kannst mir doch nicht so viel Geld geben, du kennst mich doch kaum.” “Ach, das ist mir egal. Wem ich wie viel Geld gebe, ist ja wohl meine Sache. Komm und lass mich dir lieber die Cafeteria zeigen!”, wiegelte Seto peinlich berührt ab und marschierte nun seinerseits los, hoffend, dass Yami ihm folgen würde, ohne weiter Fragen zu stellen, warum er im Besitz von soviel Geld war. Allerdings war das wohl ein sinnloses Unterfangen, da er spätestens morgen sowieso herausfinden würde, dass er der Sohn des reichen und berühmten Geschäftsmannes Gozaburo Kaiba war. Oder besser gesagt, dessen Adoptivsohn. An Geld hatte es ihm daher nie gemangelt, im Gegenteil, Gozaburo stopfte ihn nur so damit zu - und hoffte, ihm allein dadurch ein guter Vater zu sein - dass es ihm schon zu den Ohren wieder herausquoll. Er wusste wohl besser als die meisten jungen Menschen, dass Geld allein nicht glücklich macht. “Hier ist es”, deutete Kaiba unnötigerweise auf die Cafeteria, welche man aufgrund der sich darin drängelnden Menschenmassen kaum übersehen konnte. Er seufzte leise, als er bemerkte, dass Yami wohl den Rest der Pause damit verbringen würde, in der Schlange anzustehen und keine Gelegenheit mehr haben würde, sich mit ihm zu unterhalten. Aber naja, es gab immerhin noch mehr Pausen. Hoffentlich wollte Yami dann noch immer etwas von ihm wissen - und das nicht nur, wegen seines Geldes. Als hätte Seto es geahnt, musste er mit ansehen, wie Yami ihm schon in der nächsten Pause keinerlei Beachtung mehr schenkte. Stattdessen hing er bei dem Köter und seiner Clique herum und schien sich köstlich zu amüsieren, wie er eifersüchtigen Blickes feststellte. Wenn er allerdings geahnt hätte, um was es bei dem Gespräch zwischen Yami und den anderen unter anderem ging, wäre er wohl eher erfreut gewesen . . . Zur Erklärung: Da ich von Medizin nichts verstehe, habe ich mir die Krankheit von Kaiba selbst ausgedacht und mir kein wirklich existierendes Vorbild genommen. Und was die Charaktere betrifft, ich weiß, die sind verändert - ich fürchte, ich habe zu viele von diesen Azuma-Doujinshis angeguckt und mich eher daran orientiert. Übrigens ist die Geschichte noch längst nicht fertig geschrieben, aber ich wollte schon mal den Anfang posten, um zu sehen, ob sich überhaupt jemand für eine Fortsetzung interessiert, ansonsten lass ich es nämlich gleich ~.~ Na ja, ich muss sagen, nachdem einige Zeit vergangen ist, seit ich das erste Kapitel geschrieben habe, erscheint es mir jetzt doch etwas langatmig. 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