Chaos in my heart, Confusion in my mind von Saedy (Yami x Seto (Jonouchi x Yugi?)) ================================================================================ Kapitel 2: Advances ------------------- Vielen Dank noch mal für die lieben Kommentare. Da freu ich mich immer. Selbst wenn ihr mal was Negatives anzumerken habt, ist mir das lieber, als überhaupt keine Reaktion^^. Ach ja, wer nicht weiß, was der Kapitel-Titel bedeutet...der darf jetzt im Wörterbuch nachschauen *das auch gemacht hab* Yami pfiff fröhlich vor sich hin, als er auf dem Nachhauseweg war, während er seine Schultasche über die Schulter geworfen hatte. Seinem kleinen Bruder hörte er nur mit halbem Ohr zu, obwohl dieser schon die ganze Zeit auf ihn einredete. “Yami, hörst du mir überhaupt zu?”, stellte dieser plötzlich treffend fest. “Hm? Tut mir leid Yugi. Was hast du gesagt?” “Ach, nicht weiter wichtig. Aber was ist mit dir? Bist du etwa schon wieder verliebt?” “Was heißt hier, schon wieder?”, empörte sich Yami. “Weil du dich mindestens einmal im Monat neu verliebst”, seufzte Yugi genervt. “Das stimmt überhaupt nicht!”, protestierte sein um ein paar Minuten älterer Bruder. “Du übertreibst maßlos!” “Tu ich nicht. Weißt du noch, letzten Monat in den Sommerferien? Da war doch dieser Makoto…” “Ach, der?”, Atemu machte eine wegwerfende Geste. “Das war doch nur ein Urlaubsflirt und außerdem ein Reinfall.” “Und was ist mit Hikari aus unserer alten Schule? Mit dem hast du erst vorletzten Monat Schluss gemacht.” “Ach, Yugi”, ein leicht genervtes Seufzen entkam dem Jungen. “Langsam glaube ich, du kennst dich in meinem Liebesleben besser aus als ich. Aber Hikari war schon nett, doch es ging eben nicht”, weiter wollte er auf das Thema nicht eingehen. “So, und in wen hast du dich diesmal wieder verguckt? Etwa in diesen blauäugigen Eisblock?” “Ach, bin ich so leicht zu durchschauen?”, bekam Yugi ein Schmunzeln geschenkt. “War ja nicht schwer, wo du die ganze erste Pause mit ihm verbracht hast und ihn nach Möglichkeit angestarrt hast. Hast du mal wieder deine ‘ich habe kein Pausenbrot dabei und bin ja so am Verhungern!’ - Masche abgezogen?” Yami guckte seinen Bruder verblüfft an. “Woher weißt du das?” Yugi antwortete nicht darauf, sondern meinte nur: “Sei bloß froh, dass wir die Schule gewechselt haben, sonst müsstest du dir was Neues ausdenken.” “Oh”, machte Yami und war plötzlich sprachlos. Sein kleiner Bruder hatte wohl doch mehr drauf, als er gedacht hatte. “Aber er ist so süß”, lenkte er nun wieder um. “Diese blauen Augen und dieses Feuer darin, wenn er sich ärgert. Und seine leckere Figur und wie er…” “Oh, Himmel, jetzt fang nicht damit an!”, fuhr Yugi dazwischen. “Das ist ja nicht zum Aushalten!” “Du warst eben noch nie verliebt. Und ich glaube, diesmal hat es mich richtig erwischt.” Yugi schnaubte abfällig. “Ja, klar! Und das hast du nach der kurzen Zeit festgestellt!” “Stimmt. Und was ist mit Jonouchi?”, ließ sich Yami nicht irritieren. “W-was? Was soll mit ihm sein?”, Yugi wurde rot und wich seinem Blick aus. “Ha, ich wusste es doch! Du stehst genauso auf Männer wie ich.” “Tu ich gar nicht! Ich find Anzu süß, wenn du es genau wissen willst.” “Ja, tu ich auch.” “Häh?” “Aber deswegen bin ich noch lange nicht hetero oder auch nur bi”, erklärte Yami. “Was willst du mir damit sagen?” “Ach, Yugi, du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Ich will damit sagen, dass ich zum Beispiel einen Hasen auch süß finde, trotzdem will ich nicht mit ihm schlafen. War das jetzt einleuchtend?” Yugis Gesicht glich inzwischen einer Tomate. “Pah!”, brachte er schließlich hervor. “Du willst doch nur davon ablenken, dass du dich mal wieder Hals- über Kopf in einen Jungen verknallt hast, von dem du noch nicht mal weißt, ob er überhaupt schwul ist.” “Oh, doch, da bin ich mir 100 % ig sicher. Seto steht auf mich.” “Ja, natürlich!”, betonte Yugi spöttisch. “Nein, wirklich. Du hättest sehen sollen, wie sehnsüchtig er mich angeblickt hat. Wahrscheinlich vergeht der Arme vor Einsamkeit und sehnt sich geradezu nach einem Freund.” Yugis Augen wurden auf diese Aussage hin noch größer, als sie ohnehin schon waren. “Du hast sie ja nicht mehr alle. Wie kommst du denn darauf, dass er einsam ist?” “Ganz einfach: Während des gesamten Schultages habe ich ihn nicht einmal mit irgendjemandem reden sehen. Außerdem hat er so traurige Augen. Augen, die übrigens von so einem intensiven Blau sind, dass ich darin versinken könnte”, schwärmte Yami seufzend. “Dir ist nicht mehr zu helfen!”, ging Yugi kopfschüttelnd voraus. Kaiba indessen ahnte von alle dem nichts. Stattdessen saß er zu Hause herum und langweilte sich, nachdem er mit den Hausaufgaben und dem Lernen für die Schule fertig war. Auf Lesen oder Fernsehen hatte er ausnahmsweise mal keine Lust, obwohl er sonst immer sehr gerne las. Doch irgendwie wollten sich seine Gedanken einfach nicht konzentrieren und schwirrten ziellos in seinem Kopf hin und her. Vielleicht war er einfach nur müde? Er blickte aus dem Fenster und dachte an seinen neuen Mitschüler Yami. Ob er wohl wirklich so süß war, wie er aussah und wie es den ersten Eindruck gemacht hatte? Seto hasste es, sich in Menschen zu täuschen und vermied es deswegen so weit wie möglich, überhaupt erst mit ihnen in Kontakt zu treten. Das brachte meist sowieso mehr Ärger als Vorteile. Außerdem hatten die Jungs in seiner Klasse eh nur hirnloses Zeug im Kopf. Das einzige Interesse, das er mit einigen teilte, war Duel-Monsters. Wobei die anderen das aber nur als Spaß für nebenher betrachteten, wogegen es für Seto eine richtige Leidenschaft war. Ihn konnte so leicht keiner besiegen. Ob Yami wohl mehr im Kopf hatte? Jedenfalls machte er einen zivilisierteren Eindruck. Am nächsten Morgen spazierte Kaiba wie üblich zur Schule - sein Adoptivvater hätte ihn zwar am liebsten von seinem Chauffeur hin kutschieren lassen, aber davon wollte er schon seit einigen Jahren nichts mehr wissen. Laufen war gesünder und außerdem konnte er so seine Gedanken vor dem üblichen Alltag erst mal sortieren. Weit hatte er es ja nicht, ungefähr 15 Minuten zu Fuß. Und seit er recht gut auf seine Medikamente eingestellt war und solange er nicht wieder vergaß, sie einzunehmen, überanstrengte ihn das nicht - im Gegenteil, sein Arzt meinte, dass etwas Bewegung gesund sei. Pünktlich wie immer - von einigen Ausnahmen mal abgesehen - hatte er noch genügend Zeit, gemächlich dahin zu schlendern und sich die Gegend anzusehen. Es war zwar immer derselbe Trott, jedoch war die Umgebung wegen des Frühlings und der bunten Blüten überall, sehr schön anzusehen. Besonders die rosanen Kirschblüten entfalteten ihre ganze Pracht. Kaiba seufzte. Das erinnerte ihn wieder ans Verliebt sein. Er war noch nie verliebt gewesen und hatte schon befürchtet, dass er das auch nie sein würde - immerhin hatten seine Mitschüler- und Schülerinnen schon Jahre früher mit diesem Kram, wie er es nannte, angefangen. Aber vielleicht könnte er sich in Yami verlieben? Immerhin schwärmte er auch das erste Mal für jemanden, vielleicht könnte mehr daraus werden? Kaiba hatte die Schule schon fast erreicht und war, wie er mit einem Blick auf die Uhr feststellte, durch die ganze Nachdenkerei sehr knapp in der Zeit. In diesem Augenblick glaubte er, von einem plötzlich auftretenden Wirbelwind erfasst zu werden und zuckte zusammen, als dieser neben ihm zum Stehen kam. Er warf einen Seitenblick aus seinen blauen Augen auf das keuchende Etwas neben sich. Dieses rappelte sich auf und stützte sich wie selbstverständlich an seinem Arm ab. Kaiba zuckte zusammen und warf einen bösen Blick auf die halbe Portion neben sich. “Entschuldige”, keuchte die Portion immer noch weiter und richtete sich langsam wieder auf, indem sie Seto losließ. “Ich bin ziemlich spät dran. Hab’ s gerade noch so geschafft. Wie geht’ s? Ist ein wunderschöner Morgen heute, was?” “Yami!”, stellte Kaiba einsilbig fest und hätte sich beinahe auf die Lippe gebissen. “Morgen”, brachte er hervor und es klang wahrscheinlich so, als würde er das Wort auskotzen. Abrupt wandte er sich ab und marschierte mit langen, schnellen Schritten auf das Schulgebäude zu. Sein Gesicht brannte. Verdammt! Warum reagierte er plötzlich so empfindlich? Nur, weil er gerade daran gedacht hatte, er könnte sich in Yami verlieben? Nein, bloß nicht mehr daran denken, bevor er sich erst richtig peinlich benahm und jedes Mal rot anlief! “Hey, warte doch!”, rief Yami hinter ihm her und versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Erst, als sie das Schultor durchschritten hatten, wurde Kaiba langsamer und endlich holte auch der keuchende Yami ihn ein. “Urgh! Sport schon so früh am Morgen. Das kann ja nur Kummer und Sorgen bringen”, war sein Kommentar. “Da bist du ja endlich, ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!”, kam Yugi auf seinen Bruder zu, auf den er offensichtlich gewartet hatte. “Tja, ich habe es gerade noch so geschafft”, lachte der unbekümmert. “Du hättest also nicht vorlaufen müssen. Obwohl, bei deinen kurzen Beinen…, aua, das tut doch weh!”, protestierte Yami, als sein kleiner Bruder ihn in die Seite kniff. “Morgen, Kaiba!”, grüßte ihn nun auch Yugi und strahlte ihn an, als wäre es der wunderbarste Morgen auf der Welt. Kaiba brummte nur vor sich hin und murmelte etwas von wegen: “Der Unterricht fängt an”. Mit diesen Worten verschwand er Richtung Eingang. “Man, da hast du dir ja einen arroganten Eisklotz ausgesucht”, stellte Yugi wenig angetan von diesen Manieren fest. “Bist du dir sicher, dass du dich mit dem einlassen willst? Oder besser gefragt, ob er sich überhaupt mit dir einlässt?” “Ach, zu mir war er eben ganz nett”, meinte Yami optimistisch und blickte Kaiba verträumt hinterher. “Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen”, stellte Yugi wieder einmal fest. “Hab ich’ s noch geschafft?”, fiepte eine atemlose Stimme hinter ihnen und die beiden erblickten einen Jonouchi, welcher ein halbes Häuflein Elend bildete, da er noch stärker keuchte, als Yami eben und so aussah, als würde er gleich umkippen, wobei ihm der Schweiß in Strömen übers Gesicht lief. Gleich hintendrein kam Honda angelaufen, der aber nicht so sehr außer Atem war. “Immer das Selbe mit euch, Jungs”, stellte Anzu tadelnd fest, die überraschend hinter Yugi und seinem Bruder aufgetaucht war und die Fäuste in die Hüften gestemmt hatte. “Entschuldigt die Zwei, die werden sich nie ändern”, wandte sie sich mit einem Lächeln an die Beiden - und schickte gleich darauf noch einen bösen Blick in Richtung der beiden Fast-Zuspätkommer. “Oh, die Schulglocke!”, stellten Jonouchi und Honda zusammenzuckend fest. “Jetzt aber dalli!” In den Schulpausen versuchte Yami erneut, Kaiba näher zu kommen, was sich aber als gar nicht so einfach heraus stellte. Entweder hingen ihm Jonouchi, Honda, Anzu und sein Bruder auf dem Pelz, oder irgendwelche Mädchen versuchten, ihn anzuschmachten. Charmant wie er war, brachte er es aber nur schwer übers Herz, sie abzuweisen. Schließlich schaffte er es in der zweiten Pause, sie mit dem Kommentar, er müsse ganz dringend etwas mit Kaiba besprechen, abzuwimmeln. Die Mädels warfen ihm daraufhin nur noch mitleidige Blicke zu und eine äußerte sogar die Hoffnung, er möge “nicht von dem Eisblock eingefroren werden”. Kaiba saß indessen ziemlich abseits des Trubels auf einer Bank und offenbar wagte es auch keiner, sich ihm zu nähern. Er war in ein Buch vertieft, so dass er innerlich zusammenzuckte, als Yami plötzlich neben ihm auftauchte. “Was liest du denn da?”, erkundigte er sich neugierig. Kaiba zeigte kommentarlos das Cover vor, wobei er keine Miene verzog. “Oh, das ist ja unser Physikbuch. Du bist also selbst in den Pausen fleißig, was?” “Es interessiert mich einfach”, vermerkte Kaiba in seinem typischen, kühlen Unterton. Wahrscheinlich stufte ihn Yami jetzt auch als blöden Streber ein, genauso wie all die anderen. Umso überraschter war er, als Yami meinte: “Das finde ich toll.” Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus, während sie auf der Bank saßen und in Gedanken hängend über den Schulhof blickten. Doch es war kein unangenehmes Schweigen, beide genossen es. Kaiba war froh, dass Yami nicht auf ihn einredete und ihm Zeit ließ, sich an ihn zu gewöhnen. Viel zu schnell ertönte schon wieder die Schulglocke und beide kehrten zum Unterricht zurück. Dabei wurden sie in der Menge voneinander getrennt und Yami traf auf Jonouchi, der ihm auf die Schulter klopfte und meinte: “Man, hast du Schwein gehabt, dass der dir nicht den Kopf abgerissen hat. Ich hab euch auf der Bank gesehen und ich dachte schon, gleich, gleich ist es soweit”, rief der blonde Hitzkopf und reckte theatralisch einen Arm in die Höhe. “Im nächsten Augenblick wird unser armer Yami vom eiskalten Drachen verschlungen! Dabei ist er doch gerade erst den zweiten Tag auf unserer Schule und erst 16 Jahre jung. Aber wie es scheint, hat sich der Ritter tapfer geschlagen.” “Was faselst du hier für einen Dünnschiss, Jonouchi?”, warf Kaiba ein, der inzwischen zu Yami aufgeschlossen hatte. Normalerweise ignorierte er Leute, die über ihn herzogen, doch dieser spezielle Fall schaffte es immer wieder, ihn zu provozieren. Und dann redete er auch noch so in Gegenwart von Yami! “Oh, ich krieg Angst”, spottete Jonouchi und versteckte sich hinter Yami. “Rette sich, wer nicht eingefroren werden will!” Verblüfft stellte er fest, dass Kaiba ihm nur ein amüsiertes Lächeln zuwarf, aber sich nicht wie sonst immer aufregte oder ihm die kalte Schulter zeigte. “Man, der hat ja heute richtig gute Laune. Was ist denn mit dem passiert?”, meinte er leicht fassungslos, als Kaiba im Schulgebäude verschwunden war. “Wie auch immer, könntest du mich dann bitte loslassen?”, meinte Yami leicht genervt, da Jonouchi ihn immer noch an den Schultern festhielt. “Oh, guter Gott, hat euch jemand vertauscht?”, witzelte Jonouchi und ließ ihn los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)