Wir alle sind aus Sternenstaub von Saedy (Yu-Gi-Oh! 5D's Story) ================================================================================ Kapitel 3: Wir sind ganz ------------------------ @LinUchiha und suomi_rules Vielen Dank für eure Kommentare. Schön, dass euch beiden der Anfang gefällt^^. Viel Spaß mit der Fortsetzung. “Oh, man, ich hasse das! Ich will nicht so lange im Krankenhaus liegen!”, beschwerte sich Jack, der mit verschränkten Armen im Bett lag. “Könnt ihr mir nicht einfach ein paar Krücken geben und mich damit gehen lassen?” “Aber, Atlas-sama!”, protestierte Mina, die sich die meiste Zeit um ihn kümmerte, seit er im Krankenhaus lag. “Sie haben sich beide Beine gebrochen.” “Können Sie mir auch mal was sagen, das ich nicht weiß?”, herrschte Jack die junge Frau an. Ja, er wusste ganz genau, dass es mit sage und schreibe ZWEI gebrochenen Beinen nicht so einfach möglich war, mit Krücken davonzuspazieren, doch das passte ihm ganz und gar nicht! Er wollte nicht die nächsten 6 Wochen nur im Krankenhaus verbringen und an die blöde Wand oder auf den Fernseher starren. “Ich habe Ihnen etwas zu lesen mitgebracht”, versuchte Mina den jungen Mann zu besänftigen. “Dann ist Ihnen nicht mehr so langweilig.” “Ah, ich werde mich zwei Monate nicht duellieren können und das alles nur, weil so ein Idiot einen Baumstamm mitten auf die Fahrbahn gelegt hat!”, ignorierte Jack die fürsorgliche Frau. “Der Schuldige wird sicher gefunden und bestraft werden!”, versuchte Mina ihn zu beruhigen. “Pah, das hilft meinen Beinen jetzt auch nicht mehr. Aber wenn Sie den Idioten gefunden haben und ich wieder gesund bin, dann bringen Sie ihn mal bei mir vorbei”, lächelte Jack böse. Danach herrschte erstmal Schweigen zwischen den Beiden, bis Jack schließlich eine “brillante” Idee kam: “Genau, das ist es! Wenn ich nicht zum Duell kommen kann, dann wird das Duell eben zu mir kommen! Mina, lassen Sie Yuusei hier her bringen! Und wenn er sich weigert, dann erinnern Sie ihn an seine Pflichten!”, meinte er mit einem eindringlichen Blick, der Mina schaudern ließ. “Obwohl ich nicht glaube, dass das nötig sein wird, denn Yuusei ist einfach zu nett für diese Welt”, erklärte er spöttisch. “Wie meinen Sie das, Atlas-sama?”, wunderte sich die junge Frau. Sie hatte geglaubt, Jack würde Yuusei nicht besonders mögen. “Wie werde ich das wohl meinen? Gehen Sie jetzt endlich und erledigen Sie Ihre Aufgaben!” “Ja, Atlas-sama”, erwiderte Mina, unbeeindruckt ob der unfreundlichen Art Jacks. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Wie wäre es denn, wenn du diese Karte in Kombination mit den beiden anderen einsetzt?”, schlug Yuusei vor und deutete auf die entsprechende Karte. “Oh, ja! Das ist eine super Idee!”, rief Leo begeistert. “Danke, dass du mir immer so viele Tipps gibst.” “Ah, du nervst Yuusei doch nur und er ist einfach zu nett, dir das zu sagen”, meinte seine Zwillingsschwester Luna, die gerade aus der Küche des luxuriösen Hauses kam, in dem die beiden lebten. “Ach, was, das mach ich doch gerne”, lächelte Yuusei. “Siehst du!”, wandte Leo sich an seine Schwester. “Sag nicht immer, dass ich nerve!” “Aber wenn du es doch tust”, beharrte Luna. “Pah, die einzige, die sich genervt fühlt, bist doch du”, gab ihr Bruder zurück. “Na dann, ich muss jetzt auch mal wieder gehen”, warf Yuusei ein. “Es war schön mit euch.” Mit diesen Worten nahm er seinen Rucksack und warf ihn sich über die Schulter. “Was, schooon?”, schmollte Leo. “Ja, wir sehen uns ja bald wieder”, versicherte Yuusei und winkte den beiden noch zum Abschied zu, als er auch schon zur Tür draußen war. “Ah, das ist nur deine Schuld, Luna, weil du immer so rumzicken musst, ist Yuusei jetzt früher gegangen!” “Stimmt gar nicht! Er wollte sowieso gehen, weil du ihm die ganze Zeit auf den Keks gehst!”, protestierte seine Schwester. “Nein, tu ich gar nicht! Du bist doch die Nervensäge hier!” Damit schnappte sich Leo ein Kissen und schon war eine Schlacht im Gange… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yuusei saß mittlerweile wieder in dem Apartment, das Goodwin ihm zur Verfügung gestellt hatte und sortierte nachdenklich seine Karten, während er sich fragte, was die Zukunft bringen würde. Irgendwie hatte er das ganz schlechte Gefühl, dass sich eine finstere Wolke am Himmel zusammenbraute, die im engen Zusammenhang mit seinem momentanen Arbeitgeber stand. Es war sozusagen die Ruhe vor dem Sturm - doch die gedachte Yuusei auszunutzen. Aber dafür musste er etwas erreichen, was unmöglich schien… Also warf er sich seine Jacke über die Schulter und verließ den Raum. Auf dem Gang lief ihm Mina über den Weg, die ihn fragte: “Oh, hallo, Fudo-san! Wo wollen Sie denn hin, wenn ich fragen darf?” “Ich will Jack besuchen”, erklärte der und wollte schon weitergehen, als die junge Frau ihm einen komischen Blick zuwarf. “Können Sie auch Gedanken lesen?”, wollte sie schließlich wissen. “Wieso?”, erwiderte Yuusei verblüfft. “Na ja, Atlas-sama bat mich, Ihnen auszurichten, dass er Sie gerne sehen möchte. Und Sie sollen ihre Duellaustrüstung mitbringen”, erklärte sie, wobei sie Jacks Anliegen in wesentlich freundlicheren Worten vorbrachte. “Nun, dann lassen Sie mich noch mal Gedanken lesen: In Wirklichkeit hat er nicht darum gebeten, sondern befohlen, mich zu ihm zu bringen, nicht wahr?”, stellte Yuusei fest. Daraufhin wurde Mina etwas rot vor Verlegenheit und brachte nur hervor: “Sie kennen Atlas-sama wirklich gut. Aber das ist ja auch kein Wunder, schließlich waren Sie früher mal befreundet, nicht wahr?” Yuusei nickte. “Tja, doch das ist leider vorbei.” “Ich weiß, Atlas-sama hat Ihnen sehr wehgetan. Aber er ist kein so schlechter Mensch, wie er sich nach außen hin gibt. Ich bin mir ganz sicher er hat einen guten Kern und muss nur lernen, sich zu öffnen. Äh, ich meine…” Jetzt wurde Mina schon wieder rot und Yuusei verstand. “Sicher haben Sie Recht”, erwiderte er, um der jungen Frau aus ihrer Peinlichkeit herauszuhelfen. “Bis später dann”, mit diesen Worten verließ er das Gebäude. Mina schaute ihm nachdenklich hinterher. Yuusei schien doch ganz in Ordnung. Wieso wollte Atlas-sama sich partout nicht wieder mit ihm vertragen? Die junge Frau schwor sich, dieses Geheimnis zu enträtseln. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Ah, da bist du ja endlich”, begrüßte Jack Yuusei mit einem arroganten Lächeln. Der Angesprochene erwiderte nichts, sondern ging stattdessen zu dem einzigen Tischchen im Zimmer und zog es neben Jacks Bett. Dann stellte er noch einen Stuhl davor und breitete seine Karten aus. “Ah, nein, so gefällt mir das nicht”, erklärte Jack. “Schmollst du jetzt, weil ich unbedingt wollte, dass du hier her kommst?” “Nein, ich wollte auch kommen. Ich bin nur besorgt wegen Goodwin. Ich fürchte, er brütet irgendetwas aus und je mehr Zeit vergeht, desto mehr werden wir da mit hineingezogen und das gefällt mir nicht.” “Wovor hast du denn Angst, Yuusei? Dass er vorhat, dich beim nächsten Mittagessen zu verspeisen?” “Das ist nicht witzig”, erwiderte Yuusei verärgert. “Du weißt genau, dass ich Recht habe. Machst du dir etwa keine Gedanken darüber, was passiert, wenn es Goodwin gelingt, den Feuerroten Drachen zu kontrollieren?” “Hm, zugegeben, mir gefällt die Sache auch nicht, aber du machst dir zu viele Sorgen. Immerhin haben wir da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ohne uns kann Goodwin gar nichts machen”, war sich Jack seiner selbst so sicher wie immer. Yuusei sah das allerdings etwas anders und blickte nachdenklich zur Seite. Aber egal, wie sehr er die Gedanken auch drehte und wendete, er kam einfach nicht darauf, was Goodwin genau vorhaben könnte oder was er dagegen machen konnte. Denn wenn er ausstieg, dann würden seine Freunde mit Sicherheit wieder nach Satellite zurückgeschickt werden, oder sogar von Goodwin gefangen genommen, so wie während des Fortune Cups. Und selbst wenn letzteres nicht der Fall wäre, wollte Yuusei es seinen Freunden doch nicht antun, wieder nach Satellite zurückgeschickt zu werden. “Lass uns endlich anfangen zu spielen, damit ich in diesem Sanatorium nicht einroste”, forderte Jack und riss ihn damit aus seinen Gedanken. “Gut.” Und beide begannen, auf die altmodische Weise, ohne Holografien, zu spielen. “Ich habe gewonnen”, stellte Jack nach wenigen Minuten fest und klang dabei aber nicht glücklich, obwohl es das erste Mal seit unzähligen Duellen war, dass er gegen Yuusei gewann. “Aber das ist ja auch kein Wunder, so wie du geschlafen hast. Bist du jetzt gut erholt?”, zog er den ehemaligen Freund auf. “Was?”, schreckte Yuusei aus seinen Gedanken. “Tut mir leid, ich kann mich momentan einfach nicht konzentrieren.” “Du nimmst einem aber auch den letzten Spaß”, schmollte Jack. “Wenn du nicht spielen kannst, dann kannst du auch gehen!” “Aber…”, protestierte Yuusei. “Na los, verschwinde! Worauf wartest du noch?”, wedelte Jack mit der Hand, als wäre Yuusei sein Diener. “Hm, gut”, meinte jener enttäuscht vom Verhalten des blonden Jungen. Da hatte er gehofft, Jack mal wieder näher zu kommen und so vielleicht seine Freundschaft zurückzugewinnen und dann stellte sich heraus, dass der wie immer bloß einen guten Duellgegner in ihm sah. Und wenn er das nicht leisten kann, dann hatte zu verschwinden, einfach toll! “Wieso?”, ließ sich Jack nun vernehmen, als er schon auf halbem Weg zur Tür war. Yuusei blickte irritiert zurück und betrachtete den Anderen, der mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf auf einen Punkt auf seiner Bettdecke starrte. “Wieso was?”, wollte Yuusei wissen. “Wieso bist du immer noch so nett zu mir? Eine Krankenschwester hat mir erzählt, dass du in der ersten Nacht sogar die ganze Zeit bei mir warst. Sowas macht man nicht einfach mal eben so. Also, wieso?” Jack starrte immer noch auf die Bettdecke und sein Gesicht schien zu einer Maske erstarrt. “Weil…”, Yuusei zögerte. Ja, wie sollte er das Jack sagen? “Weil ich dich immer noch als Freund ansehe”, erklärte er schließlich, obwohl er fühlte, dass das nicht ganz die Wahrheit war. Aber, wenn er selbst nicht mal wusste, sondern bloß fühlte, dass da noch etwas anderes war, wie sollte er das dann in Worten erklären? “Ach ja? Aber du hast immer noch nicht die Frage beantwortet, wieso?”, krampfte Jack die Finger in die Bettdecke. “Jeder andere hätte mir schon längst die Freundschaft aufgekündigt. Ich meine, ich habe dir deine wertvollste Karte und dein D-Wheel geklaut und einen Freund von dir in Gefahr gebracht. Also, wieso?” Yuusei war überrascht. Wieso benahm sich Jack auf einmal so komisch? Das war das erste Mal, dass er eine Art von Reue zeigte. Er hatte die Geschichte zwar schon einmal vor Goodwin und seinen Mitarbeitern erzählt, doch damals hatte er kein bisschen reumütig geklungen, sondern eher so, als wäre das, was er getan hatte, völlig in Ordnung. So in Ordnung, dass er sich nicht mal schämte, die Geschichte vor allen zu erzählen. “Weil ich immer noch an früher denken muss, als wir so viel zusammen unternommen haben und so viel Spaß zusammen hatten”, bei dieser Erinnerung schlich sich eines dieser seltenen Lächeln auf Yuuseis Gesicht. “Weißt du, ich wollte schon immer einen Bruder haben und ich glaube, du warst so eine Art Bruder für mich. Vielleicht, ja, wahrscheinlich hast du das anders gesehen. Aber für mich war es so. Ich wünschte, es könnte wieder so wie früher sein.” “Ach ja?”, wiederholte Jack und blickte nun endlich auf. Dabei stand eine solche Wut in seinen Augen, dass Yuusei vor Schreck zusammenzuckte. “Und das sagst du, nachdem du… Wie kannst du es wagen!”, schrie er und wollte sich aufrichten, um sich womöglich auf Yuusei zu stürzen, doch das ging wegen seiner Beine ja nicht. “Was meinst du, Jack?” Yuusei konnte sich wirklich nicht erklären, wovon jener sprach und warum er sich so aufregte. “Tu nicht so scheinheilig! Du hast es gewusst, du hast es ganz genau gewusst und jetzt willst du dich auch noch über mich lustig machen, was? - Von wegen Bruder und so? Hau bloß ab und lass dich nie wieder bei mir blicken!”, schrie Jack außer sich. Ehe Yuusei noch fassen konnte, was da gerade passiert war, stand er auch schon wieder auf dem Krankenhausflur. Was war denn jetzt in Jack gefahren? Wovon, zum Henker, hatte er gesprochen? Er hatte nicht die geringste Ahnung. Geschockt von diesem plötzlichen Rausschmiss, lief er durchs Krankenhaus, vorbei an Ärzten, Patienten und Krankenpflegern, ohne sie wahrzunehmen. Irgendwann bemerkte er, dass er kaum noch etwas sehen konnte und blieb verwirrt stehen. Was war denn mit seinen Augen los? Wurde er jetzt blind? “Ah, Fudo-san, hallo!”, rief ihm mit einem Mal eine Frauenstimme entgegen und er bemerkte ein Winken. Er konnte sie nur verschwommen sehen, doch er war sich sicher, dass es Mina war. “Oh, Fudo-san”, wiederholte sie, als sie bei ihm angekommen war. “Ich wollte gerade auch zu Atlas-sama und… Aber, Fudo-san, warum weinen Sie denn?”, stellte Mina überrascht fest. “Was? Ich…”, erwiderte Yuusei und stellte fest, dass ihm ein Kloß im Hals steckte, der ihn am weiterreden hinderte. Außerdem wusste er sowieso nicht, was er sagen sollte, denn als er verwirrt mit der Hand über seine Augen fuhr, stellte er überrascht fest, dass Mina Recht hatte: Er weinte tatsächlich. Wieso hatte er das gar nicht bemerkt? Und wieso heulte er jetzt, nur weil Jack ihn hasste? Er hatte doch auch damals nicht geheult, als dieser ihm seine Karte und sein D-Wheel gestohlen hatte. Also, warum jetzt? Als Yuusei daran denken musste, dass Jack ihn hasste, wurde sein bisher stilles Weinen zu einem Schluchzen. Was war denn jetzt mit ihm los? Wieso tat das so weh: von Jack gehasst zu werden? “Oh, Fudo-san, was ist denn los mit Ihnen?”, wollte Mina besorgt wissen. “Was ist passiert? So wie Sie weinen, könnte man meinen, jemand sei gesto…”, sie stockte mitten im Wort. “Atlas-sama… ist ihm etwa etwas zugestoßen?”, fragte sie mit zitternder Stimme. “Nein”, erwiderte Yuusei und zwang sich, sich zu beruhigen. “Es geht ihm gut.” “Ah, da bin ich aber erleichtert”, seufzte sie. “Aber was ist mit Ihnen? Kann ich Ihnen helfen?” “Nein, schon gut. Ich komme damit klar. Bis dann, Mina-san”, verabschiedete er sich und wischte sich die - hoffentlich - letzten Tränen fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)