A new Story von Sila (Die Geschichte einer Tänzerin~) ================================================================================ Kapitel 18: ~ Der tanzende Poet ~ --------------------------------- „Wow! Tatsächlich aus Korea?“, stellte Massayo erstaunt fest, „Das ist aber unglaublich weit weg...“ Ihr Gesprächspartner lachte auf: „Mit dem Flugzeug ist es kein Problem. Ich fliege zudem sehr gerne!“ „Du sprichst aber echt super unsere Sprache“, bemerkte Massayo, die nicht lange brauchte, bis sie dem Neuankömmling eine Frage nach der anderen stellte. „Skyre...“, sagte sie lang gezogen, „Hmm ... Der Name klingt aber nicht sehr koreanisch, wenn du mich fragst.“ Ein amüsiertes Funkeln zeigte sich in Skyres Augen. „So?! WIE klingt denn ein koreanischer Name?“ „Äh ... Das weiß ich auch nicht“, musste Massayo zugeben, „Aber Skyre klingt ziemlich amerikanisch, wenn du mich fragst und das 're' am Ende klingt als hätte man beim Reden eine heiße Kartoffel im Mund.“ Sichtlich amüsiert über ihre offene Art, lachte Skyre auf, verbeugte sich wie ein Gentleman vor Massayo und sagte mit übertriebenem amerikanischen Akzent: „Sie haben Recht. Mein Vater ist Amerikaner. Ich bin dort geboren und habe da, wie auch in diesem Land hier 3 Jahre gelebt, bevor wir ganz nach Korea, dem Heimatland meiner Mutter, gezogen sind. Vater sprach Englisch oder Deutsch mit mir und Mutter nur Koreanisch.“ Er zuckte mit den Schultern, sprach aber wieder normal, „Wenn man damit aufwächst, ist es ganz normal.“ Sila hörte den Beiden teilnahmslos zu. Hin und wieder merkte sie, wie Massayo versuchte sie ins Gespräch mit einzubeziehen, doch Sila blockte scheinbar völlig ab. Auch wenn Massayo es nicht zeigte, so stieg darüber Ärger in ihr auf, wie sie sich Skyre gegenüber verhielt. Sila war nicht sie selbst. „Wenn es dir Mühe macht meinen Namen auszusprechen“, hörte sie Skyre zu Massayo sagen, „kannst du mich gerne Sky nennen. Eigentlich nennt mich daheim kaum einer 'Skyre'.“ Skyre blickte zu der stummen, blonden Tänzerin hinüber und korrigierte sich schnell um nicht unhöflich zu sein. „Ich meinte: IHR Beide könnt mich gerne 'Sky' nennen, wenn ihr möchtet.“ Da Sila nur ein kaum merkliches Kopfnicken als Reaktion zeigte, übernahm Massayo wieder die Führung. „Sky klingt toll! Nicht so spröde.“ Nach dem Tanz hielt Massayo inne und holte ihr Kommunikationsgerät heraus. „Wartet mal bitte, bevor ihr das nächste Lied anmacht. Ich habe ne Nachricht bekommen.“ Silas und Skyres Blicke trafen sich kurz. Skyre merkte, wie ihr Blick ihm sofort wieder auswich. 'Komisch ... Sie hält sich total auf Distanz', dachte er verwundert über die Reaktion dieser Tänzerin. „Hmm...“, gab Massayo von sich und blickte Sila an. „Du! Ich setze mich grad mal in den Zuschauerbereich ... Das hier wird länger dauern. Ich muss noch einige Dinge wegen der FAM regeln. Tanzt doch so lange ohne mich weiter.“ „Ohne dich?“, Silas Augen weiteten sich. „Ja! Ich melde mich schon, wenn ich fertig bin.“ Massayo lächelte Skyre an. „Freut mich dich kennen gelernt zu haben, Sky. Weiter so! Du bist ein guter Tänzer!“ „Dankeschön“, erwiderte Skyre ebenfalls lächelnd und nickte freundlich. Er sah, wie Massayo ihm den Rücken zukehrte und der blonden Tänzerin etwas ins Ohr flüsterte. Kaum hatte Massayo ihr etwas zugeflüstert, bemerkte er, wie sich Silas große Augen noch mehr weiteten und ihr Gesicht auf einen Schlag rot wurde. Er wollte nicht neugierig sein, so tat er als hätte er die kleine Szene nicht mitbekommen. Silas Mund öffnete sich. Es schien, als wollte sie empört protestieren, doch kein Ton verließ ihre Lippen. Sie schloss ihren Mund wieder und blickte mit einem leichten Schmollmund zu Skyre herüber. Er merkte es, doch ließ er ihr etwas Zeit, bis er ihren Blick erwiderte. Überrascht von seiner Aufmerksamkeit errötete Sila noch mehr. Sofort konzentrierte sie sich unbeholfen auf die Liederliste ihres Pults und tippte nervös mit dem Finger die Zeilen nach unten, als suche sie ein Lied. 'Das ist so unfair von dir Massayo', dachte sie frustriert, 'Warum musst du mich mit dem Neuen alleine lassen?' „Was ist los mit dir Sila? Du bist heute schrecklich unhöflich!?“ Der Satz, den Massayo ihr mit bitterbösem Blick als letztes zuflüsterte, erschütterte Sila. Sie und unhöflich? Alle sagten sonst immer wie höflich und hilfsbereit sie sei. „Du bist heute schrecklich unhöflich!“, drang es erneut in ihre wirren Gedanken. 'Nein! Das ist nicht wahr!', konterte sie in Gedanken, 'Ich habe nur keine Lust mich mit dem Neuen anzufreunden! Muss ich denn mit jedem neuen Tänzer, der in meinen Raum kommt, Freundschaft schließen?' Die Stille, die in der Zeit nach Massayos Verlassen der Bühne zwischen den beiden übrig gebliebenen Tänzern entstand, wurde immer bedrückender. „Äh ... Gibt es ein Lieblingslied, dass ich für dich auswählen kann?“, fragte sie mit kurzem Blick auf den asiatischen Tänzer. 'Ich bin nicht unhöflich!', bestätigte sie noch einmal in Gedanken. Skyre lächelte. „Es gibt hier viele gute Songs. Von mir aus kannst du gerne die Funktion 'Random' so lassen.“ Sie tat, wie er vorschlug. Sila bemühte sich zu ihm so zu sein wie zu jedem anderen fremden Tänzer auch, doch selbst das Anfeuern blieb aus, denn Skyre machte nicht einen einzigen Fehler. Nach einigen Liedern, die eher stumm verliefen, wartete Skyre länger als sonst mit seinem „Fertig!“, was Sila stutzig machte. Sie sah, dass er sie anlächelte. Noch bevor sie etwas sagen konnte, ergriff Skyre das Wort. „Entschuldige bitte, Sila.“ „Eh?“ Sila war nicht darauf vorbereitet eine Entschuldigung von dem Tänzer zu erhalten. Skyre bemerkte ihren fragenden Blick und beeilte sich zu erklären, indem er leicht schüchtern an seinem Hinterkopf kratzte. „Nun ... also ... Ich habe mich euch Beiden aufgedrängt. Ihr wart zu Zweit im Raum. Es tut mir leid, dass ich gestört habe.“ „Du hast uns nicht gestört! Wir lernen gerne neue Leute kennen!“, sagte Sila schnell, während ihre Augen größer wurden. Doch kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, merkte sie wie Skyre stutzte. 'Ops ... Habe ich mich wirklich so verhalten als würde ich gerne Leute kennen lernen?' Ihre Wangen glühten nun vor Scham. Sie verbeugte sich und sagte leise: „Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann bin ich es ... Ich war sehr unfreundlich. Tut mir leid.“ Skyre wunderte sich über ihr Benehmen. Gerade auch die Verbeugung passte überhaupt nicht in ihre Kultur hinein. Hätte sie keine großen, blauen Augen und blonde Haare, würde er glatt denken, dass er bei sich daheim wäre. Anscheinend hatte Sila mehr mit asiatischen Menschen zu tun, als man es ihr anmerken konnte. Kaum hatte Sila sich entschuldigt, sah sie, wie Skyre auf sie zu kam, vor ihr stehen blieb und ihr lächelnd die Hand hinhielt. Verwirrt blickte Sila von seinem Gesicht auf die Hand und wieder zurück. „Fangen wir eben von vorne an“, sagte er fröhlich. Irgend etwas an dieser Frau hatte sein Interesse geweckt. „Hallo! Mein Name ist Skyre, aber alle nennen mich 'Sky'. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Mit großen Augen und roten Wangen ergriff Sila sofort seine Hand und sagte mit einem eher schüchternen Lächeln: „Hallo ... Freut mich auch. Mein Name ist Sila...“ Obwohl ihr die Szene fürchterlich peinlich war, stimmte sie in sein Lachen ein. Verwundert stellte sie fest wie groß er in Wirklichkeit war. Sie selbst fand sich mit ihren 1,74 Metern recht groß, doch er überragte sie weit über einen halben Kopf. Selbst für einen Koreaner war es ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich waren auch seine mittelblauen Augen, denn normalerweise hatten Koreaner dunkle Augen. Zumindest die, mit denen sie früher zu tun hatte. Doch trotz seiner Größe und Augenfarbe, stand vor ihr ein echter asiatisch aussehender Mann und sorgte bei Sila nur mit seiner bloßen Anwesenheit für Bauchschmerzen. Nun, da die Sache geklärt wurde, zeigte Skyre an, dass er bereit zum Tanz war. Diesen Tanz konnte Sila jedoch wieder ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, tanzen. Skyre erzählte ihr, dass er sehr dankbar war, bei Sila und Massayo im privaten Raum tanzen zu können. „Warum?“, wollte Sila, die nun doch Interesse zeigte, wissen. „Ursprünglich tanzen gelernt habe ich in Korea. Wenn ich hier bin, dann möchte ich lieber nicht in überfüllten Räumen tanzen...“ Ein Schatten überzog seine Augen, „Daheim habe ich genug Leute um mich herum.“ Er machte gerade seinen „Finishmove“. Sila, die einen Schritt zuvor gepatzt hatte und so diesen wichtigen „Move“ nicht machen durfte, beobachtete den eleganten Tänzer. 'Seine Haltung ist ausgezeichnet. Besser geht es wirklich nicht. Er tanzt Klassen weiter als wir', erwischte sie sich in Gedanken. Skyre entging ihr bewunderter Blick nicht, so erklärte er neutral: „Ich tanze schon lange. Die Tanzinternate in Korea sind etwas weiter als eure...“, um jedoch nicht eingebildet herüber zu kommen, fügte er hinzu: „Aber ich bin trotzdem gerne hier.“ „Dann sei uns herzlich willkommen.“ Dieses Mal klang der Satz so aufrichtig, wie Sila ihn meinte. *** ** * ** *** Obwohl Skyre gerne – wie er behauptete – in privaten Räumen mit wenigen Mittänzern tanzte, merkte Sila, dass er immer häufiger bei ihr und ihren Freunden war. Philphlader und Kiso brauchte sie ihm nicht vorzustellen, Sango und Phie mochten den koreanischen Tänzer vom ersten Moment an. Sila konnte ein Seufzen nicht verkneifen. 'Scheint so, als komme er bestens mit allen aus... Dabei wollte ich mich doch gar nicht mehr mit einem Asiaten anfreunden...' „Sag mal, Sky?“, hörte sie Philphlader fragen, „Verstehst du eigentlich auch die koreanischen Lieder?“ Amüsiert schmunzelte er Philphlader an: „Warum denn nicht? Immerhin lebe ich in Korea. Dort wird fast ausschließlich in koreanisch gesungen.“ „Hach! Wie schön muss es sein Koreanisch von Geburt an lernen zu dürfen“, schwärmte Philphlader. Auf Skyres fragenden Blick antwortete Kiso mit einem Lachen: „Meine Frau studiert Sprachen. Ich glaube sie würde am liebsten jede Sprache der Erde sprechen können“, neckte er Philphlader liebevoll und legte seinen Arm um ihre Taille. „So ist das“, bemerkte Skyre freundlich, „Eine Frau mit vielen Begabungen!“ Philphlader errötete verlegen wegen dem unerwartetem Kompliment. „Yeah! Genau so wie die hübsche Blonde da vorne“, grinste Kiso frech, während er in Silas Richtung nickte. „Kiso!“, rief Sila empört und verlegen zugleich. Sie verstand nicht aus welchem Grund er so etwas behauptete. Skyre lächelte nur, blickte jedoch wieder zu Philphlader und meinte: „Wenn ich übersetzen soll, stehe ich zu euren Diensten.“ Philphlader nickte freundlich, doch ihrer Schwester entging nicht der kurze, fragende Seitenblick, den Philphlader ihrem Mann zuwarf. „Korea...“, hauchte Sila ehrfurchtsvoll. „Du hast tatsächlich dort tanzen gelernt?“ Sie schien so neugierig zu sein, dass sie ihre anfängliche Distanz zu dem Tänzer aus den Augen verloren zu haben schien. „Ja. Wieso?“ „Man hört, dass die besten Tänzer der Welt von dort kommen“, schwärmte sie, „Es muss toll sein zu koreanischen Liedern tanzen zu können!“ „Hier gibt es doch auch koreanische Lieder“, bemerkte Sango verwundert. „Naja ... Die paar Lieder, die wir hier haben ... Sango-chan! Stell dir nur einmal vor; In Korea gibt es sogar Bands, die nur für die Tanzinternate ihre Lieder schreiben. Da gibt es so einen Andrang, dass nur die allerbesten und berühmtesten Bands in den Genuss kommen Lieder für die Tanzinternate schreiben zu dürfen. Und dann muss das neue Lied erst einmal bei einer ausgewählten Jury durchkommen.“ Skyre schwieg, er lächelte nur freundlich. „Aber ich denke mal für jemanden, der dort lebt, ist es bestimmt gar nichts so besonderes“, sagte sie mit einem fragenden Blick zu Skyre. Als er die Blicke auf sich gerichtet sah, antwortete er diplomatisch: „Jedes Land hat seine Reize, denke ich.“ Da Phie immer noch den fragenden Blick von Sango sah, suchte sie zu erklären: „Unsere Sila steht irgendwie total auf asiatische Lieder und solche Dinge.“ Sango zuckte nur mit den Schultern. „So hat jeder seine Vorlieben.“ Während sich die Vier unterhielten, nutzte Philphlader die Situation und flüsterte Kiso zu: „Was hast du vor, Anata?“ „Ich?“ Kiso ließ seinen Blick nicht von Sila und Skyre ab. „Ja, du! Ich merke doch, dass du etwas im Schilde führst.“ Zärtlich schob sie ihren Arm unter seinen. Kiso nickte nur zu Sila. „Schau sie dir doch an! Sie scheint langsam warm zu werden.“ Noch bevor Philphlader etwas sagen konnte rief Sila: „Wenn ihr mit tanzen wollt, müsst ihr euch schon auf euren Platz stellen und 'Fertig!' aktivieren.“ Kiso winkte lächelnd ab: „Schon okay, Sis! Tanzt mal! Wir setzen eine Runde aus.“ Sila fragte nicht lange, denn Sango, Phie und Skyre waren längst startbereit. So gab sie das „Okay!“ für den nächsten Song. „Was meinst du mit 'warm', Anata?“, wollte Philphlader wissen. Mittlerweile benutzte sie das gleiche selbst erfundene Wort Kiso gegenüber. „Na! Schau sie dir doch mal an!“, forderte Kiso höflich. Philphlader blickte auf Sila, deren Punkte erst dicht hinter denen von Skyre waren, sah aber auch, wie der Abstand zwischen den Punkten immer größer wurde, je länger das Lied war. „Sky ist ein wirklich sehr guter Tänzer“, bemerkte sie, „und Neechan wird von Tag zu Tag besser. Bald hat sie wieder ihre alte Form zurück.“ Lächelnd stellte sich Kiso hinter seine Frau, die sich mit beiden Händen am Geländer des Zuschauerbereichs abstützte. Er umschlang sie und stützte sich ebenfalls mit den großen Händen am Gelände ab. Sein Kopf lehnte sanft auf ihrer Schulter, als er flüsterte: „Das habe ich nicht gemeint... Ich habe nie verstanden, was Sila so an Asiaten fasziniert, aber egal ob ich's versteh oder nicht, es ist so. Glaube mir! In ein paar Wochen tanzen die Beiden alleine in einem Raum...“ „Wie? Wie kommst du denn darauf?“ „Sila wird von Asiaten wie ein Metall vom Magneten angezogen und Sky mag Sila...“ Philphlader drehte sich leicht nach hinten und hob den Kopf an, um Kisos Gesichtsausdruck sehen zu können. Als sie es sah, weiteten sich ihre Augen, als könne sie es nicht fassen. „Du denkst ... Du willst sie doch nicht...“ „Verkuppeln?“, seine Augen wurden schmaler, doch sein Grinsen um so breiter. „Anata! Ich denke bei so was sollten wir uns doch nicht einmischen!“ Kiso lachte leise. „Nicht? Also ich finde es nur fair. Schließlich hat sie uns auch verkuppelt.“ Bei dem schönen Gedanken gab er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schulter. „Sie wollte doch nur dass wir Tanzpartner werden. Mehr nicht.“ „Na und? Am Ende wurden wir ein Paar. Ob sie es plante oder nicht. Wegen ihr habe ich jetzt eine wundervolle Ehefrau. Warum sollten wir ihr nicht den gleichen Dienst erweisen?!“ Seine Komplimente immer noch nicht gewöhnt, errötete Philphlader leicht, wurde aber schnell wieder ernst. „Selbst wenn Sky sie mögen sollte ... Das hat doch keinen Sinn. Er lebt in Korea.“ „Das ist kein Hindernis, dar“, erwiderte er schnell, „Ich bin auch hier hin gezogen. Wenn sich Menschen lieben, dann ist so etwas kein Hindernis!“ Philphlader war nicht überzeugt. Mit sorgenvollem Gesicht blickte sie auf Skyre. „Wir wissen so gut wie nichts über ihn ... Wer weiß wer er wirklich ist...“ „Wer er wirklich ist?“, fragte Kiso skeptisch, „Wie meinst du das?“ „Ach ...“, wehrte Philphlader ab, „Er kommt mir nur irgendwie so bekannt vor ... Nicht vom Namen her ... Sein Gesicht habe ich schon irgendwo gesehen.“ „Ach was! Der sieht sicher nur jemandem ähnlich. Außerdem sehen doch eh alle Asiaten gleich aus!“ Philphlader schmunzelte. „Nur für Leute wie dich, die nicht viel mit ihnen zu tun haben! Außerdem...“, fügte sie besorgt hinzu, „würde es Neechan sicherlich nicht gefallen verkuppelt zu werden...“ „Und?“, bemerkte Kiso belustigt, „Soll sie sich doch beschweren kommen, Anata!“ *** ** * ** *** Kiso hatte tatsächlich einen guten Blick für seine Schwester. Wie er seiner Frau sagte, tanzten Sila und Skyre immer häufiger zusammen. Doch zu seiner großen Enttäuschung hielten die Beiden jeglichen Abstand zwischen ihnen ein, sogar bei den Partnertänzen. Kein Funke von Verliebtheit konnten er oder Philphlader in den Augen entdecken. Weder bei Sila, noch bei Skyre. Es war als währen sie nur gute Bekannte, die sich beim Tanzen verstanden. Doch fand sich ein anderes „Pärchen“, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Vollkommen unerwartet, stellten Sila, Phie, Philphlader, Kiso, Massayo, Dray und auch Shizumi fest, dass Sango und Shadow immer häufiger gemeinsam gesehen wurden. Sie tanzten nur noch gemeinsam, gingen am Abend durch den Park und schienen sich hervorragend zu verstehen. „Also wenn mich nicht alles täuscht, bekommen wir bald das nächste Liebespaar im Freundeskreis“, bemerkte Massayo grinsend. „Komisch komisch ... Früher haben sie sich nicht so gut verstanden“, wunderte sich Shizumi, „Oder hast du etwas mehr mitbekommen, Sila?“ Sila schaute auf. Sie blickte verwundert zu Massayo, Shizumi, Kiso, Philphlader und Skyre. „Was habe ich mitbekommen?“ „Träumst du?“ „Nein. Ich habe eben nur Sango-chan und Shadow dort drüben vorbeigehen gesehen und mich gefragt seit wann sie sich so gut verstehen.“ Sila zeigte aus dem Fenster, neben sich. Verwunderung stand in ihrem Gesicht geschrieben, als die fünf Tänzer vor ihr, anfingen zu lachen. Silas Wangen bekamen etwas Farbe. „Hab ich was lustiges gesagt?“ „Typisch Sila“, amüsierte sich Massayo, „Shizumi fragte dich eben ob du mitbekommen hättest, dass sich die Beiden früher auf eurem Internat auch so gut verstanden haben.“ „Oh! Äh ... Nein. Aber“, Sila lächelte und schaute erneut aus dem Fenster, „Irgendwie sind die Beiden ein süßes Paar, findet ihr nicht?“ Massayo und Kiso grinsten, Philphlader nickte, doch Skyre zuckte nur mit den Schultern. Er wollte sich nicht in solche Dinge einmischen. „Wieso denkt ihr eigentlich alle, dass Sango und mein Bruder ein Paar sind? Sie verstehen sich doch nur gut. Und jeder geht mal mit einem anderen spazieren. Du, Sila, gehst auch oft mit Kiso spazieren und keiner sagt etwas.“ Sila lachte, „Kiso und ich sind Geschwister, Süße! Hast du mich je mit jemand anderem spazieren gesehen als mit Sou?“ „Och komm schon. Noch bevor du dich mit Soujirou angefreundet hast, hast du häufig mit anderen Männern Spaziergänge gemacht. Du hast ja schon alleine 3 Sensei's, mit denen du viel unternommen hast!“ Shizumi mochte Sango gerne und ihren Bruder auch und gerade aus diesem Grund wollte sie nicht, dass andere hinter deren Rücken solche Gerüchte verbreiteten. „Sensei's?“, fragte Skyre neugierig. Philphlader erklärte: „'Sensei' ist ein japanischer Ausdruck für 'Lehrer'. Neechan mag es gerne neue Wörter von mir in anderen Sprachen zu lernen.“ „Weißt du, Kumpel“, mischte sich Kiso dazwischen, „meine Sis ist so schlecht beim Tanzen der anspruchsvolleren Tanzschritte, dass sich 3 gute Tänzer dazu erbarmt haben, sie zu trainieren.“ Er zwinkerte seiner Schwester frech zu. „Was erzählst du da? Wenn hier einer Übung bei den Schritten braucht, dann ja wohl du, mein verehrtes Brüderchen! Außerdem kann mir Übung durchaus nicht schaden. Involk, Densel und Silvar waren nur so freundlich mich dabei zu unterstützen.“ „Du scheinst sehr beliebt zu sein, Sila“, bemerkte Skyre. „Das stimmt doch gar nicht“, konterte Sila ohne zu überlegen. Sie mochte es nicht, dass Kiso sie seit einiger Zeit immer wieder versuchte beliebter und besser zu machen als sie war. „Vielleicht brauchst du einen besseren Lehrer“, neckte Kiso sie weiter, „Jemanden, der in seinem Fach so gut ist wie unser Sky z.B.?“ Philphlader drehte ihren Kopf ruckartig in Kisos Richtung. Es war offensichtlich, dass sie absolut nicht seiner Meinung war, dass es richtig wäre Sila mit Skyre zu verkuppeln. „Sky hat besseres zu tun, als mich zu unterrichten. Außerdem reichen mir 3 Sensei's!“, maulte Sila empört. „Äh ... Ich will euch ja ungern beim Zanken stören, aber es wird Zeit für mich. Meine FAM wartet darauf, dass wir gegen eine andere FAM im Tanz antreten. Die sind sogar so dreist, dass sie versuchen uns in aller Öffentlichkeit anzugreifen“, unterbrach Massayo Sila und Kiso. „Ich schließe mich auch an. Es ist schon sehr spät und ich wollte bis morgen noch ein Bild fertig stellen“, sagte Shizumi. Kiso streckte sich ausgiebig und meinte auf Sila blickend. „Ich denke Anata und ich sollten jetzt auch heim gehen, oder möchtest du noch tanzen?“ Philphlader gähnte. Auch sie war müde von dem langen Tag. „Nein. Ich brauche ein Bad und etwas warmes zu trinken. Tut mir leid, Neechan.“ Sila schüttelte den Kopf. „Du lernst am Vormittag immer so viel für die Uni und dann tanzt du immer regelmäßig hier. Ein Wunder, dass du überhaupt so lange durchgehalten hast.“ Massayo und Shizumi verließen bereits den Saal, als Kiso seiner Frau den Arm anbot. „Viel Spaß euch Beiden noch“, zwinkerte Kiso Sila und Skyre zu und fügte noch einmal neckend zum Schluss hinzu: „Vielleicht will Sky dir doch was beibringen?“ Mit diesem Satz verließ er mit Philphlader der Raum und lies eine verärgerte Sila und einen Skyre, der bei dem Durcheinander längst den Überblick verloren hatte, zurück. Skyre hörte ein resigniertes Seufzen aus Silas Richtung. „Er scheint dich zu mögen“, sagte er nach einer Weile lächelnd. „Hmm?“ „Kiso meine ich. Er ist ein netter Kerl. Manchmal etwas eigensinnig und stur, aber er scheint dich zu mögen.“ Sila hob eine Augenbraue, eine Eigenschaft, die sie von Kiso übernommen hatte. „Und wie kommst du darauf?“ „Weil er dich immer neckt. Ich glaube er mag es dich aus der Bahn zu werfen.“ Ein Lächeln huschte über Silas Lippen. „Ach ich denke, er ärgert generell jeden, der ihm über den Weg läuft. Jetzt ist er schon einige Monate mit Imôto verheiratet und er macht ihr immer noch Komplimente, die sie verlegen machen. Extra, wie ich glaube.“ Skyre antwortete nicht. Irgendwie merkte er es ebenfalls, dass der temperamentvolle Tänzer mehrere Facetten hatte. Einerseits suchte er seine Schwester immer wieder ins beste Licht zu stellen und auf der anderen Seite fühlte sich Skyre immer mehr von ihm beobachtet. Sobald er mit Sila tanzte, wurde der Blick ihm gegenüber immer häufiger und durchdringender. Skyre schüttelte kaum merklich den Kopf. 'Damit muss ich mich nicht befassen. Jeder hat seine Eigenart. Vielleicht bilde ich es mir ja nur ein.' „Du musst nicht hier bleiben, wenn du lieber wo anders tanzen möchtest“, schlug Sila vor, der das Schweigen zwischen ihr und Skyre unangenehm war. Skyre blickte auf. „Nein. Ich tanze gerne mit dir“, sagte er in seiner ehrlichen Art. Sila stockte. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, dann lächelte sie jedoch und fragte: „Welches Lied wünscht du dir?“ „Kann ich dich was fragen, Sila?“, wechselte Skyre überraschenderweise das Thema. „Hmm?“ „Du musst mir ja auch nicht antworten ... Wenn es dir unangenehm ist.“ Sila zog ihre Stirn in Falten. „Schon okay. Was möchtest du wissen?“ „Wie kommt es eigentlich, dass du mit so vielen – männlichen – Tänzern befreundet bist, aber keinen davon als Tanzpartner nimmst?“ „Meine Freunde fragen mich doch nicht nach Tanzpartnerschaft“, sagte Sila höflich. Sie blickte ärgerlich aus dem Fenster. „Die meisten, die mich als Tanzpartner haben wollen, kennen mich nicht wirklich. Auf so was gehe ich nicht ein! Außerdem habe ich derzeit einfach keine Lust einen Tanzpartner zu haben.“ „Das ist aber selten. Ich frage weil du so gerne Partnertänze magst. Tut mir leid, ich wollte dich nicht ausfragen...“ Silas Blick wurde sanfter. Wie sie zu Beginn befürchtet hatte, merkte sie wie sie den asiatischen Tänzer immer mehr zu schätzen wusste. Er hatte eine schlichte, einfache auch manchmal ruhige, in sich gekehrte Art. Er fragte lieber andere über ihre Lebenswege, als von sich aus etwas preis zu geben. Irgendetwas an ihm war manchmal sogar etwas geheimnisvoll. Doch Sila respektierte es. Jeder hatte Dinge, über die er nicht gerne reden wollte und so war es vielleicht auch gut, dachte sie. Man musste nicht immer ein offenes Buch für andere sein. „Ein Tanzpartner sollte ein sehr guter Freund sein. Ich hatte schon mal eine Tanzpartnerschaft mit jemandem, der mir kein guter Freund war. Es war keine gute Tanzpartnerschaft. Für mich ist es wichtig. Außerdem ...“, fügte Sila hinzu, „Ist es praktischer für mich jemanden als Partner zu haben, der die gleiche Sprache spricht.“ Ein flüchtiger Schatten legte sich um Silas Augen, doch er war auch schnell wieder weg, als Sila lächelte und sprach: „Wenn man sich in einer anderen Sprache verständigen muss, kann es zu einigen Missverständnissen kommen.“ Sila seufzte und sagte ehrlich: „Aber eigentlich rede ich nicht gerne über Tanzpartnerschaft.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Es gibt derzeit auch niemanden, der dafür in Frage kommen könnte. Deswegen tanze ich Partnertänze eher mit meinen Freunden oder Bekannten.“ Skyre sagte nichts, er nickte nur gedankenverloren. Nun war es Sila, die neugierig wurde. Sie stellte sich vor ihn, verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken, lächelte und fragte fröhlich: „Was ist mit dir? Gibt es in deinem Internat in Korea eine hübsche Tänzerin, die auf ihren Tanzpartner wartet?“ Verwundert blickte Skyre in die himmelblauen Augen von Sila. Erst wusste er nicht was sie meinte. „Auf mich? Oh! Nein. Ich hatte noch keine Tanzpartnerin.“ „Nicht?“ „Nein. Ich äh ...“ Sila bemerkte schon seit sie das erste Mal mit dem Tänzer alleine in einem Raum war, dass Skyre teilweise sehr schüchtern sein konnte. Sie wusste nicht ob es an ihr lag, oder ob er sich generell unwohl fühlte wenn er mit einer oder mehreren Frauen alleine in einem Raum war. Wenn Kiso, Shadow oder Dray dabei waren, dann war Skyre anders. Die selbe Schüchternheit lies den großen Tänzer vor ihr irgendwie kindlich wirken. Sila bemühte sich darüber nicht zu kichern. Sie wusste nicht ob sie seine Gefühle damit nicht vielleicht verletzten würde. Anscheinend war ihm das Thema unangenehm. Sila schritt einige Schritte im Vorbereitungssaal herum. Sie wollte ihn nicht drängen über Dinge zu reden, die er nicht wollte. Gerade, als sie ihm vorschlagen wollte, noch einige Runden zu tanzen, hörte sie wie Skyre leise sagte: „Ich kann nicht einfach nur mit einer guten Freundin eine Tanzpartnerschaft eingehen. Ich denke ich könnte nie so viele Partnertänze nur mit einer Frau tanzen, für die ich nichts empfinde.“ Sila blieb stehen und blickte Skyre ruhig in die Augen. Skyre seufzte. „Vielleicht ist das altmodisch. Wenn ich eine Frau bitten sollte meine Tanzpartnerin zu werden, dann nur die, der mein Herz gehört ... denke ich.“ Sila gefiel seine Einstellung. Es gab zu wenig Männer, die so dachten wie Skyre. Sie schmunzelte leicht. 'Ich wette es gibt eine Frau, in Korea, an die er denkt.' „Ich finde es ist gar nicht altmodisch“, sagte sie freundlich, „Gerade die klassischen Tänze sind sehr ... Wie soll ich sagen...“, Silas Wangen nahmen wieder etwas Farbe an, „Sie sind sehr eng. Mir fällt es nicht immer leicht mit jedem x-beliebigen Tänzer Salsa oder ChaChaCha zu tanzen... Manche Männer halten mich aber auch viel zu nahe. Das geht mir sehr gegen den Strich!“ „Schämen sollten sie sich!“, rief Skyre aus. In diesem Augenblick, sprach aus seinen Augen keine Schüchternheit mehr. Sila schmunzelte erneut. Skyre nahm schon tatsächlich hin und wieder einen Beschützerinstinkt Sila gegenüber an. 'Anscheinend wirke ich wohl auf alle Männer so, als müsste man mich beschützen', dachte sie etwas wehmütig. „Ich hoffe ich habe dir keinen Anlass gegeben, verärgert zu sein?!“ Ehrliche Sorge stand in seinen Augen. Sila lächelte freundschaftlich. „Mach dir mal keine Sorgen. Du bist der mit Abstand anständigste Mann, mit dem ich bisher getanzt habe.“ „Nun, ich gebe mir Mühe. Eine Dame mit Anstand zu behandeln ist eine hohe Kunst, die es sich zu erkämpfen lohnt.“ „Hmm?“ Sila zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Sie blickte Skyre voll ins Gesicht, als suche sie zu erkennen ob er sie necken wollte. Doch Skyre lächelte nur. So wie er es immer tat. Sila traf noch nie auf jemanden, der so viel lächeln konnte. „Das war aber poetisch“, sprach sie mit Verwunderung aus. „Poetisch?“ „Ja, das was du über uns 'Damen' gesagt hast.“ „Ach so...“, verlegen kickte Skyre einen unsichtbaren Stein mit seinem Fuß weg „Manchmal sage ich so komische Sätze. Das kommt einfach so... Entschuldige.“ Sila lachte vergnügt. „Nicht doch. Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen. Man trifft nicht jeden Tag auf einen tanzenden Poeten.“ „Tanzenden was? Tanzenden Poeten?“ Lachend stellte sich Sila wieder hinter das Spieleführerpult und fragte gut gelaunt: „So! Welches Lied darf ich für Sie aussuchen, Herr Poet? Zum Abschied mal ein koreanisches Lied?“ „Dir gefällt die Musik in koreanisch wirklich, nicht wahr?“ Sila nickte nur, war aber in Gedanken schon bei der Liederliste. „Ich mag koreanisch, weil es sich sehr weich anhört. Auch wenn ich es nicht verstehe, so klingt es irgendwie schön. Und das hier mag ich am aller liebsten!!!“ Skyre konnte auf dem Display sehen, dass sie sich für das Lied „Storm“ entschieden hatte. Ein verschmitztes Lächeln huschte über seine Lippen, als er das Lied sah. „Was ist?“ Sila war seine Mimik nicht entgangen. Ertappt, versuchte Skyre sein Grinsen in den Griff zu bekommen und suchte eine Erklärung: „Ich ... habe nur grad gedacht ob du überhaupt weißt worum der Song handelt“. Silas Lippen zogen sich zu einem Schmollmund zusammen. „Du machst mir Scherze. Woher sollte ich das wissen?“ „Soll ich es dir verraten?“ „Wenn du willst.“ „Um eine verlorene Liebe“, sein Blick war immer noch amüsiert. „Eh?“ „Ja! Wie der Titel 'Storm' schon sagt, dreht sich bei dem Lied viel um den Sturm. Den Sturm, der nach einer Trennung entsteht. Die Frau, um die es in dem Lied geht, hat den Sänger verlassen und ihm das Herz gebrochen.“ „Huuuui“, rief Sila aus, „Ich glaube es ist doch besser, wenn ich nicht weiß worum es in den Lieder geht.“ Skyre lachte. „Aber sag mal. Imôto erzählte mir mal dass 'Ich liebe dich' auf koreanisch 'Saranghae' heißt. Stimmt das?“ Skyre lächelte. „Ja, ich habe es ihr erzählt.“ „Ach so. Meine Güte. Seit sie mir davon erzählt hat, höre ich das Wort in jedem Lied heraus.“ „Tja! So ist das bei uns in Korea“, sagte Skyre einfach, „Wir hören gerne Lieder über die Liebe. Auch in den Tanzliedern hört man viel davon, das ist richtig. Aber am Besten kommen bei uns Lieder an, die mit Trennung zu tun haben. Wir Koreaner stehen auf Herzschmerz.“ „Oje, wieso denn das?“ „Keine Ahnung. Ist wohl einfach so.“ Sila schüttelte empört den Kopf. „Das kann ich aber nicht nachvollziehen, wieso Menschen gerne Lieder über zerbrochene Beziehungen hören.“ „Du kannst auch ein anderes Lied anmachen“, schlug Skyre ihr vor. „Nein! Ich mag es trotzdem. Die Stimme vom Sänger gefällt mir gut. Außerdem wird es für dich Zeit. Du musst morgen früh los, nicht wahr?!“ „Äh ja. Korea wartet. Obwohl ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich gerade erst hier angekommen bin. Es kommt mir nicht so vor als hätte ich hier schon 7 Wochen getanzt.“ „Deine Leute freuen sich mit Sicherheit schon sehr, dich wieder zu sehen“, lächelte Sila und startete eines ihrer Lieblingslieder. Skyre hörte kaum das ihm so vertraute Lied. Seine Stimmung sackte merklich ab, obwohl er sich bemühte dies nicht zuzugeben. Korea... Ja, Sila hatte Recht. Es gab unheimlich viele Leute, die seiner Ankunft entgegen fiebern würden. Doch für ihn hieß es nur seine Arbeit zu tun und eine gute Laune dabei zu zeigen. Schauspielerei stand wieder an der Tagesordnung. Er blickte die blonde Tänzerin an, die leise zu der Melodie summte. 'Komisch', dachte er wehmütig. 'Wie kommt es, dass ich mich hier so wohlgefühlt habe? Sie und ihre Freunde sind doch ganz normale Menschen und doch...' Er lächelte sanft. 'Vielleicht habe ich zum ersten Mal nach langer Zeit erfahren wie es ist wieder ICH selbst sein zu dürfen...' Der Takt begann und er sah, wie Sila zu tanzen begann. Ein letztes Mal blickte er zu ihr hinüber. 'Indem du mich so angenommen hast wie ich wirklich bin, hast du mir mehr geschenkt als jeder andere.' Ende Kapitel 18: ~ Der tanzende Poet ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)