Übernahme von Hotepneith (Wirtschaft kann gefährlich sein) ================================================================================ Kapitel 11: Tag X: High Noon ---------------------------- Wie Inuyasha doch noch rechtzeitig erscheinen konnte, und was wohl weiterhin passiert, erfahrt ihr in dem letzten Kapitel: 11. Tag X: High Noon Vormittags, unter einem alten Kastell: „Inuyasha!“ Der begriff nur langsam, dass er etwas gehört hatte. Jemand zog ihn auf. Er spürte, wie er gegen etwas Warmes, Weiches gelehnt wurde, etwas Festes um sich. Dieser Geruch…war er schon tot und im Paradies? „Kagome…“ brachte er hervor. „Trink…“ Bekam man als Toter etwas zu trinken? Aber er fühlte Glas an seinen Lippen und trank durstig das Wasser. Dadurch wurden seine Lebensgeister genug geweckt, um die Augen zu öffnen. Im ersten Augenblick blendete ihn das Licht, ehe er erkannte, dass er sich noch immer in dem Gang befand. Nur eine starke Taschenlampe lag neben ihm auf dem Boden. Er saß da, gegen einen Körper gelehnt, dessen Wärme ihm wohltat, einen Halt um sich. Verwirrt sah er auf den Arm, der um ihn lag. Es war die Hand eines Mädchens. Er wollte sich aufsetzen, fiel jedoch wieder gegen sie zurück. „Vorsicht!“ sagte Kagome. „Ich denke, du hast ein Betäubungsmittel bekommen. Dein Körper wird dir einstweilen noch nicht gehorchen, Halbdämon hin oder her. Es ist eigentlich verwunderlich, dass du überhaupt ausbrechen konntest. Du musst wirklich stark sein, Inuyasha.“ „Kagome…“ Er war vollkommen verwirrt. Träumte er? „Hier, trink noch einmal.“ Sie gab ihm die Wasserflasche erneut: „So“, meinte sie, während er trank: „Wir müssen hier weg. Ich weiß, dass du kaum gehen kannst, aber ich stütze dich. Es ist schon halb elf. Um zwölf ist die Abstimmung!“ „Wie hast du mich gefunden?“ „Das war einfach, wenn man die richtigen Leute fragen kann. Jetzt komm. Wir müssen uns beeilen.“. Sie sah auf seine Handgelenke. „Du bist wirklich stark“, erklärte sie mit gewisser Bewunderung: „Die Ketten einfach zu sprengen. Wenn ich allerdings an das Verhältnis von Metall und Knochen denke, nehme ich an, dass du dir deine Handgelenke gebrochen hast. Aber du willst doch zu der Abstimmung? Komm.“ Sie bückte sich zu ihm, zog seinen Arm über ihre Schulter, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Es tat höllisch weh, aber Inuyasha wusste, dass es sein musste. Sie hatte Recht. Dieser verdammte Mistkerl von Nara Kumo, nein, in der Tat Naraku, hatte ihn hier sterben lassen wollen, wie er seinen Vater umgebracht hatte, seine Mutter töten wollte. Und das Mindeste, wie er sich dafür revanchieren konnte, war, bei diesem Votum für Vater, nein, für Sesshoumaru zu stimmen. Er musste sich schwer auf sie stützen, da seine Beine noch immer nicht richtig funktionierten, aber sie sagte nichts. „Wie hast du...mich gefunden?“ japste er seine Frage erneut. Kagome musste fast Inuyashas gesamtes Gewicht tragen. Sie keuchte, aber sie wusste, dass es für ihn noch schlimmer sein musste. Dort, wo seine Brust nicht von seiner Kleidung bedeckt wurde, war ihre Bluse nass von seinem Schweiß. Sie biss die Zähne zusammen und schaffte es mit Aufbietung aller Kräfte bis zu einem Punkt des Ganges, an dem sie Tageslicht erkennen konnte. Aufatmend ließ sie ihn zu Boden: „Warte hier. Ich hole Sangos Vater.“ „Sangos…?“ Ach ja, der war ja bei der Polizei. Kurz darauf war dieser da: „Inuyasha!“ Er kannte den Halbdämon nur aus Erzählungen seiner Tochter: „Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“ „Sagen Sie nur du...“ „Das war Nara Kumo?“ „Ja. Ich ..ich muss in die Stadt, die Abstimmung...“ „Ja, ich weiß. Wir fahren sofort und mit Blaulicht. Und Sie...du erzählst mir und Kagome, was passiert ist. Du kannst dich bei deinen Freunden bedanken. Sie haben dich vermisst.“ Er trug den erschöpften Jungen auf seinem Rücken aus dem Gang. Tageslicht…Inuyasha schloss die Augen. Er hatte nicht mehr erwartet, es zu sehen. Er war tatsächlich noch am Leben, ja. „Wie...wie haben Sie mich gefunden?“ Naraku hatte es sicher nicht gerade in die Zeitung gesetzt. Sangos Vater ließ ihn vorsichtig ab. Kagome öffnete schon die hintere Tür des Polizeiautos: „Gleich. Auf der Fahrt.“ Während der Polizist den Wagen anfahren ließ, so rasch es auf der Schotterpiste auch nur akzeptabel war, sagte Kagome: „Geht es, Inuyasha?“ „Ja, ja…jetzt erzähle schon…“. „Du bist nicht an den Handy gegangen, warst auch nicht in der Schule. Und Myouga sagte auch, dass er dich nicht erreichen kann. Dein Bett war unberührt, Herr Shiai wusste auch nichts. Er war so nett, alle Krankenhäuser abzutelefonieren. Auch nichts. Und Sango rief dann ihren Vater an.“ Sie blickte nach vorne, wo der Angesprochene gerade das Blaulicht anschaltete, um auf die Landstrasse einzubiegen. „Das wird knapp“, meinte er: „Ja, Sango rief mich an. Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder du warst verschwunden, weil du es selbst wolltest, das würde die Polizei nichts angehen. Aber deine Freunde beteuerten, dass du das nie getan hättest, nur um einer Entscheidung auszuweichen. Es war also davon auszugehen, dass du nicht freiwillig abgetaucht warst. Und, mit Verlaub, ein Hauptaktionär, der so kurz vor einer so wichtigen Abstimmung verschwindet…noch dazu ein Familienmitglied? Nein. So ging ich zum Richter und ließ mir eine Verfügung ausstellen, deinen Handystandort per GPS zu suchen. Es musste schnell gehen. Hilfreich war, dass Kagome den Namen des Firmenanwalts des Taishou-Konzerns kannte, so klang es glaubwürdiger. Ja. Und dann hofften wir, dass die Telefongesellschaft schnell sei – und dass dein Handyakku noch an war. Wir fanden die Spur von gestern bis in diese Gegend, dann verlor sich allerdings das Signal. Miroku hatte immerhin Unterlagen über Naraku-Enterprises und auch, dass sie hier einen Park errichten wollen, und hier eine alte Burg sei. Wir setzten alles auf diese Karte. Ich fuhr mit Kagome her, während Sango und Miroku versuchen wollten, deinen Halbbruder zu erreichen. Sie wollten sich melden, aber bislang scheinen sie keinen Erfolg gehabt zu haben. Ich fürchte, er hat untersagt, dass ein Telefonat zu ihm durchgestellt wird.“ „Handy!“ Inuyasha schüttelte etwas den Kopf: „Ja, das hätte er mir wohl abnehmen sollen.“ „Wer: Er? Nara Kumo?“ „Ja.“ Jetzt erzählte der Halbdämon, was ihm zugestoßen war, während er erstaunt feststellte, dass Sangos Vater sicher alle Regeln brach, die in einem zivilisierten Land als grundlegend für den Verkehr gelten. Er endete mit: „Kommen wir noch rechtzeitig?“ „Ich hoffe. Aber wenn nicht, ist diese Entscheidung sicher anzufechten, da sie durch Verbrechen getätigt wurde. – Und hinter Gittern nutzt dem Kerl auch sein Geld nichts. Ich habe bereits ein Spezialkommando angefordert, einen Hubschrauber. Jemand wie Kumo geht doch nicht allein irgendwohin. Er hat sicher Leibwächter.“ „Meinen Sie, Sie können ihn heute noch anzeigen, wegen des Todes meines Vaters?“ „Mordanschlag zweimal, ja. Und natürlich deine Entführung und versuchter Mord hier.“ „Aber er wird sagen, dass ich lüge…“ „Wir haben dich hier gefunden. Und im Ernst: du hast noch immer die Ketten um. Man wird analysieren könne, dass sie von hier sind.“ „Er kann sich gute Anwälte leisten….“ „Du auch, “ meinte Kagome prompt: „Und wenn du ihm seinen Hintern rettest, wird sich sicher auch Sesshoumaru erkenntlich zeigen, oder?“ „Ja…“ Er schloss die Augen: „Kagome…“ „Was ist?“ fragte sie sofort besorgt. „Nichts. Ich sage nur deinen Namen….“ Und damit war er eingeschlafen. Im Krankenhaus saßen sie jetzt alle um sein Bett, Kagome, Sango, Miroku, Myouga, als er noch einmal berichtete, wie die Entführung abgelaufen war. „Ich...ich bin froh, dass ihr mich gesucht habt, “ schloss er müde. „Und gefunden!“ ergänzte Sango: „Wir sind auch froh. – Ich denke mal, mit deiner Aussage, den Ketten und den Spuren, die Vaters Leute in der alten Burg gerade suchen, wird sich Naraku schwer tun, deine Entführung zu leugnen. Da ist er sicher fällig.“ „Wer konnte auch damit rechnen“, meinte Myouga: „Mein armer Herr, Izayoi-sama und jetzt auch noch Inuyasha-sama…Aber ich bin auch sicher, dass ihm seine Anwälte nichts nützen werden. Nun, sehr wenig. Und ein Konzernchef hinter Gittern ist nicht gut für die Firma. Allein schon wegen des Imageverlustes. – Hat der Arzt schon gesagt, wann Sie hier wieder hinausdürfen, Inuyasha-sama?“ „Nein. Er meinte, einen Dämon hätte er bis morgen hier behalten, aber einen Halbdämon mit einem Bruch hatte er noch nie. Und dieses dämliche Gift kennt er auch nicht so. Es scheint allerdings nur so richtig bei vollblütigen Dämonen zu wirken, nicht bei Menschen. Was wohl mein Glück war. Also sicher muss ich bis morgen hierbleiben, vielleicht auch länger. Zum Glück sind die Prüfungen schon erledigt. Wann gibt es die Noten?“ „Nächste Woche, Dienstag“, antwortete Kagome: „Bis dahin bist du sicher draußen.“ „Ja, klar. Ich muss bloß mal gut schlafen, dann heilt das.“ Er schloss wieder die Augen, müde und erschöpft, wie nie zuvor in seinem Leben. Seine Freunde sahen sich an, ehe Miroku meinte: „Ich glaube, du brauchst wirklich Ruhe. Morgen komme ich wieder vorbei, ja? Schick mir aber eine SMS, wenn du entlassen bist.“ „Ja, mache ich…“ murmelte der Halbdämon. „Gute Besserung.“ Auch Sango stand auf. Erst draußen vor der Tür sagte sie: „Das waren wirklich harte Tage für ihn.“ „Ja. Aber jetzt ist es vorbei. - Äh, Sango?“ „Ja?“ Sie sah zu ihm auf. „Du warst echt ganz große Klasse.“ „Was meinst du?“ „Es war deine Idee, mit deinem Vater, mit dem Computer, dass wir wussten, dass es da dies alte Burg gibt und so…“ Sie wurde rot. „Aber du hast mit dem Abt geredet und …“ „Ach was…“ Er zögerte einen Moment. Immerhin hatte sie ihn schon ein paar Mal auf den Boden befördert, wenn er sie angefasst hatte. Aber dann legte er doch die Arme um ihre Schultern: „Ich weiß schon, warum ich dich liebe…“ Sie hatte das Gefühl, noch röter zu werden: „Miroku…“ „Du bist das tollste Mädchen, das ich je kennen gelernt habe.“ Er gab sie lieber wieder frei. „Das…das musst du nicht…“ „Sagen? Doch, denn es stimmt.“ „Nein….Die Arme wegnehmen…..“ Noch Minuten später vermuteten vorbeigehende Besucher und Krankenschwestern, dass Küssen ab morgen verboten werden sollte. Als Inuyasha aufwachte, saß Kagome auf dem Stuhl neben seinem Bett: „Du bist noch da…?“ fragte er verwundert. Das freute ihn allerdings mehr, als er ihr sagen wollte. „Natürlich. Ich wollte dich nicht allein lassen. Mama weiß, wo ich bin.“ „Onkel Myouga?“ „Der ist gegangen, kommt aber gleich wieder. Er meinte, er wolle sich die Nachrichten im Fernsehen ansehen. – Da ist er.“ Der kleine Flohgeist mühte sich durch die schwere Tür: „Oh, Sie sind wach, Inuyasha-sama? Wollen Sie die Neuigkeiten hören?“ „Ist Vaters Konzern gerettet?“ „Ja. Sie haben Sesshoumaru-sama ja die Vollmacht gegeben….“ Myouga stutzte, denn über das Gesicht seines jungen Herrn huschte ein seltsamer Ausdruck: „Was...?“ „Schon gut, das war also in den Nachrichten. Und Naraku?“ „Bleibt verhaftet, obwohl seine Anwälte ihn rausholen wollten. Der Ermittlungsrichter meinte, bei einem so reichen Dämon bestehe ungeheure Fluchtgefahr, aber auch die Gefahr, dass die Sache vertuscht werden soll.“ „Das ist gut.“ „Sesshoumaru-sama gab eine Pressekonferenz, die in Ausschnitten in den Nachrichten war. Natürlich war den Reportern aufgefallen, dass Polizei da war, und es sich wohl kaum um eine normale Übernahme handelte. Zum Thema Nara Kumo meinte er, dass er froh sei, den Tod seines Vaters endlich aufgeklärt zu bekommen. Und zum Thema Abstimmung erklärte er, dass er es Ihnen, seinem Bruder, verdanke, dass die Übernahme abgewehrt werden konnte.“ Inuyasha zuckte die Schultern: „Nicht möglich. Hat er mich nicht schon vergessen?“ „Du hältst mich nicht nur für undankbar, sondern auch noch für einen Trottel?“ Diese ruhige Bemerkung ließ alle drei anderen im Raum zusammenfahren und zum Eingang blicken. Sesshoumaru gab die Klinke frei und ließ die Tür offen: „Myouga…Mädchen: ich möchte mit Inuyasha allein sprechen.“ „Ich heiße Kagome!“ Aber sie stand auf. In seiner Stimme lag etwas, das gar nicht daran denken ließ, sich der Anweisung zu widersetzen. „Ich aber nicht mit dir“, erklärte der Halbdämon jedoch unwillig: „Es ist alles gesagt.“ „Für dich womöglich schon.“ Der Konzernchef wartete, bis sie allein waren, ehe er aus seiner Tasche den Zettel zog: „Ich weiß nicht, ob du solch ein Narr bist, oder was deine Absicht dabei war, mir keine Abstimmungsvollmacht zu erteilen, sondern mir die Aktien zu schenken.“ „Behalt die blöden Aktien. Ich brauche sie nicht.“ „Du willst aber noch ein Jahr in die Schule gehen und dann studieren. Wie willst du das finanzieren?“ „Wie vorher auch. Ich gehe jobben.“ „Und behältst deine schlechten Noten.“ „Das wird schon.“ Er starrte seinen Halbbruder an: „Ehrlich: ich will weder mit dir, noch mit Aktien, noch mit sonst etwas um den Konzern mehr zu tun haben.“ „Sei kein Narr. Du warst bereit, das Stipendium von Naraku anzunehmen. Warum willst du keines vom Taishou-Konzern annehmen?“ „Keh! Willst du den Bastard nicht in das Nichts zurücklassen, aus dem er kam?“ „Dieser Satz meiner Mutter hat dich sehr verletzt.“ Das war eine Feststellung. Inuyasha entsann sich, dass Myouga gemeint hatte, Sesshoumaru wäre mit dieser Bemerkung nicht einverstanden gewesen. Und da war dieses Mädchen im Waisenhaus….Bokuseno hatte gesagt, er sei von Vater erzogen worden… „Ja, klar“, antwortete er: „Also schön. Was willst du?“ „Du behältst dieses Schreiben und damit die fünfundzwanzig Prozent Anteile. Von den Dividenden zahlst du deinen Lebensunterhalt und dein Studium. Und wenn du fertig bist, und noch immer der Meinung bist, nichts mit dem Taishou-Konzern zu tun haben zu wollen, kannst du sie mir schenken. Dann werde ich sie annehmen.“ Der Halbdämon sah auf seine Bettdecke. Das schien ein faires Angebot zu sein. Aber: „Und du hältst dich aus meinem Leben raus?“ „Ich werde nur kommen, wenn du rufst.“ „Dann gib den Wisch schon her.“ Er nahm den Zettel: „Du hast ja noch einen wichtigen Termin, heute, oder?“ „Was meinst du?“ „Freitag…“ Da wartete doch ein kleines Waisenmädchen auf ihn. „In der Tat.“ Sesshoumaru drehte sich bereits um, als er fortfuhr: „Vergiss nur eines nicht, Inuyasha. Ich stehe in deiner Schuld. Und ich lasse nie eine Rechnung offen: nicht als Schuldner, nicht als Gläubiger.“ Er ging zur Tür. Inuyasha musste grinsen: „Dann haben wir doch etwas gemeinsam…“ ************************************** Sie werden sich wohl doch irgendwann noch einmal sehen. Es freut mich, dass euch mein erster Ausflug in die Moderne bei den Inuyasha-Alternative-Geschichten gefallen hat. Wen es interessiert: ich schreibe im Moment am dritten Teil zu der AU-Verworrene Pfade, die ja eher in einer Art Mittelalter spielt. Er wird wohl nach der laufenden Brüdergeschichte: Insel der 4 Jahreszeiten online kommen. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)